Tag 10

Sich den Stürmen des Lebens stellen

Weisheit Psalm 7,11–18
Neues Testament Matthäus 8,23–9,13
Altes Testament 1. Mose 21,1–23,20

Einführung

Am 31. Juli 2003 führte der Abenteurer Bear Grylls ein fünfköpfiges Team in einem Schlauchboot über den Nordatlantik. Sie waren in Halifax, Kanada aufgebrochen und auf dem Weg nach John O‘ Grützen in Schottland. Am 5. August kam ein riesiger Sturm mit über 30 Meter hohen Wellen auf. Das Boot verschwand vom Radar. Sie (und wir) fürchteten um ihr Leben. Glücklicherweise überlebten sie und konnten von ihren Erlebnissen berichten (nachzulesen im englischsprachigen Buch Facing the Frozen Ocean von Bear Grylls).

Nicht jeder von uns wird leibhaftige Stürme dieser Stärke zu bestehen haben. Aber Jesus sagte, dass wir alle mit Stürmen in unserem Leben rechnen müssen (Matthäus 7,25-27). Das Leben ist nicht leicht, die Stürme können vielerlei Form annehmen. Abraham, David und Jesu Jünger mussten allesamt Stürme bestehen. Was können wir von ihnen lernen?

Weisheit

Psalm 7,11–18

11 Gott ist für mich wie ein schützender Schild;
 er rettet den, der aufrichtig mit ihm lebt.
12 Gott ist ein gerechter Richter,
 jeden Tag gilt den Bösen sein Zorn.
13 Wenn jemand vom Unrecht nicht ablässt,
 dann schärft Gott sein Schwert,
 er spannt seinen Bogen und legt an.

14 Er rüstet sich mit tödlichen Waffen
 und macht seine Brandpfeile zum Schuss bereit.
15 Ein Mensch, der Gott ablehnt,
 trägt Bosheit in sich und brütet immer neues Unheil aus.
 Nichts als Lügen bringt er zur Welt!
16 Doch wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.

17 Das Unheil, das er anderen bereitet hat,
 trifft ihn schließlich selbst;
 er wird zum Opfer seiner eigenen Bosheit.
18 Den HERRN will ich loben, denn er ist gerecht.
 Den Namen des höchsten Gottes will ich preisen mit meinem Lied!

Kommentar

Ergreif den Schild des Glaubens

Inmitten eines solchen Sturmes sagt David, „Gott ist der Schild über mir … Ich danke dem HERRN um seiner Gerechtigkeit willen und will loben den Namen des HERRN, des Allerhöchsten“ (7,11a.18; LUT).

Wenn wir einer Versuchung erliegen, ihr nachgeben wollen, warnt uns David, „Wer mit bösen Plänen schwanger geht, der gebiert Unglück und erlebt Enttäuschung“ (7,15; GNB). Das zweite Bild, das er zeichnet, ist zu einem vertrauten Sprichwort geworden: Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein (7,16).

Paulus ermahnt uns, einen Schild aufzunehmen, mit dem wir die brennenden Pfeile des Teufels abwehren können (Epheser 6,16). David meint denselben „Schild des Glaubens“, wenn er vom Schild des „Allerhöchsten“ spricht. Er ist der bestmögliche Schutz vor den Angriffen des Feindes.

Gebet

Herr, danke, dass auch ich sagen kann, „Gott, [Du bist] der Schild über mir.“

Neues Testament

Matthäus 8,23–9,13

Herr über Wind und Wellen

23 Danach stieg Jesus in das Boot und fuhr mit seinen Jüngern weg. 24 Mitten auf dem See brach plötzlich ein gewaltiger Sturm los, so dass die Wellen über dem Boot zusammenschlugen. Aber Jesus schlief. 25 Da liefen die Jünger zu ihm, weckten ihn auf und riefen: »Herr, hilf uns, wir gehen unter!«

26 Jesus antwortete ihnen: »Warum habt ihr Angst? Vertraut ihr mir so wenig?« Dann stand er auf und befahl dem Wind und den Wellen, sich zu legen. Sofort hörte der Sturm auf, und es wurde ganz still.

27 Alle fragten sich voller Staunen: »Was ist das für ein Mensch? Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!«

Von Dämonen beherrschte Menschen werden frei

28 Als Jesus am anderen Seeufer das Gebiet der Gadarener erreichte, kamen ihm zwei Männer entgegen, die von Dämonen beherrscht wurden. Sie hausten in Grabhöhlen und waren so gefährlich, dass niemand den Weg zu benutzen wagte, der dort entlangführte. 29 »Was willst du von uns, du Sohn Gottes?«, fingen sie an zu schreien. »Bist du gekommen, um uns schon jetzt zu quälen?«

30 In einiger Entfernung wurde eine große Schweineherde gehütet. 31 Die Dämonen baten ihn: »Wenn du uns schon austreibst, dann lass uns wenigstens in diese Schweineherde fahren!«

32 Jesus befahl ihnen: »Ja, fort mit euch!« Da verließen die Dämonen die beiden Männer und bemächtigten sich der Tiere. Sofort stürzte die ganze Herde den Abhang hinunter und ertrank im See. 33 Die Schweinehirten ergriffen die Flucht, rannten in die Stadt und erzählten, was sie alles erlebt hatten und was mit den beiden Besessenen passiert war. 34 Nun liefen alle Leute aus der Stadt Jesus entgegen. Sie baten ihn, ihre Gegend wieder zu verlassen.

Jesus hat die Macht, Sünden zu vergeben

1 Jesus stieg in ein Boot und fuhr über den See zurück nach Kapernaum, wo er wohnte. 2 Dort brachten sie einen Gelähmten auf einer Trage zu ihm. Als Jesus ihren festen Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: »Du kannst unbesorgt sein, mein Sohn! Deine Sünden sind dir vergeben.«

3 »Das ist Gotteslästerung!«, dachten sich einige Schriftgelehrte.

4 Jesus durchschaute sie und fragte: »Warum tragt ihr so böse Gedanken in euch? 5 Ist es denn leichter zu sagen: ›Dir sind deine Sünden vergeben‹, oder diesen Gelähmten zu heilen? 6 Aber ich will euch beweisen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben.« Und er forderte den Gelähmten auf: »Steh auf, nimm deine Trage und geh nach Hause!« 7 Da stand der Mann auf und ging nach Hause. 8 Als die Leute das sahen, erschraken sie. Sie lobten Gott, der den Menschen eine solche Macht gegeben hat.

Der Zolleinnehmer Matthäus

9 Als Jesus weiterging, sah er einen Mann am Zoll sitzen. Er hieß Matthäus. Jesus forderte ihn auf: »Komm, folge mir nach!« Sofort stand Matthäus auf und ging mit ihm.

10 Später war Jesus mit seinen Jüngern bei Matthäus zu Gast. Matthäus hatte auch viele Zolleinnehmer und andere Leute mit schlechtem Ruf zum Essen eingeladen. 11 Als die Pharisäer das sahen, fragten sie seine Jünger: »Weshalb gibt sich euer Lehrer mit solchen Sündern und Betrügern ab?«

12 Jesus hörte das und antwortete: »Die Gesunden brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken! 13 Begreift doch endlich, was Gott meint, wenn er sagt: ›Wenn jemand barmherzig ist, so ist mir das lieber als irgendwelche Opfer und Gaben. Ich bin gekommen, um Sünder in die Gemeinschaft mit Gott zu rufen, und nicht solche, die sich sowieso für gut genug halten.«

Kommentar

Vertraue auf Jesus, deinen Retter

Manchmal brechen solche Lebensstürme ohne jegliche Vorwarnung los. Jesus war bei Seinen Jüngern im Boot und schlief, als „plötzlich ein schrecklicher Sturm auf[kam] und die gewaltigen Wellen ins Boot schlugen“ (8,24).

Vermutlich waren die Jünger an Stürme auf dem See Genezareth gewöhnt. Er ist bis heute berüchtigt dafür, dass urplötzlich Stürme mit meterhohen Wellen aufkommen. Dieser Sturm aber muss auch für sie besonders gewesen sein, denn die Jünger weckten Jesus mit den Worten, „Herr, wir gehen unter!“ (8,25; GNB).

In solchen Lebensstürmen panisch zu reagieren, ist vollkommen normal (ich neige definitiv dazu). Manchmal scheint es, als ob Jesus schliefe (8,24) und Er nichts gegen unsere Probleme unternehmen würde. Aber glücklicherweise können wir jederzeit wie die Jünger zu Ihm rufen, „Herr, rette uns!“ (8,25).

Unsere natürliche Reaktion auf solche Stürme sind Zweifel und Angst. Jesus sagte aber zu den Jüngern, sie sollen mit Glaube darauf antworten („Ihr Kleingläubigen“, 8,26a; LUT) und keine Angst haben („Warum habt ihr Angst?“, 8,26a). Jesus ist sehr wohl in der Lage, den Sturm zu stillen, und genau das tat Er dann auch.

Nachdem Er Seine Autorität über die Naturgewalten unter Beweis gestellt hatte („Sogar Wind und Wellen gehorchen ihm!“ 8,27b), demonstriert Er Seine Autorität über die böse Mächte, indem Er zwei Besessene heilt (8,28-34). Jesus waren die Menschen wichtiger als materieller Besitz; ganz anders als den Menschen, die Ihn baten, doch ihre Gegend zu verlassen (8,34).

Im nächsten Schritt argumentiert Jesus, dass Vergebung wichtiger ist als Heilung. Aber weil Heilung eben auch nicht unwichtig ist, tut Er schließlich beides. Er erweist Seine Macht über Krankheit und körperliche Behinderung, indem Er den Gelähmten heilt (9,1-2). Die umstehenden Menschen „rühmten Gott, dass er ihnen einen Mann mit so großer Vollmacht gesandt hatte“ (9,8).

Inmitten von Stürmen gibt es aber auch ganz stille Augenblicke. Unser heutiger Abschnitt endet mit einem solchen: Jesus beruft Matthäus in Seine Nachfolge und wird von diesem in sein Haus zum Essen eingeladen.

Die Pharisäer sind überrascht, Jesus beim Essen mit „vielen stadtbekannten Sündern” zu sehen (9,10). Sie „waren empört. „Wie kommt euer Meister dazu, mit solchem Abschaum zu essen?““ (9,11).

„Als Jesus es hörte, antwortete er: „Die Gesunden brauchen keinen Arzt - wohl aber die Kranken … Nun geht und denkt einmal darüber nach, was mit dem Wort in der Schrift gemeint ist: „Ich will, dass ihr barmherzig seid; eure Opfer will ich nicht.“ Denn ich bin für die Sünder gekommen und nicht für die, die meinen, sie seien schon gut genug““ (8,12-13).

Gottes „Barmherzigkeit“ spiegelt sich in Seiner Freundlichkeit und Vergebung zu den Menschen wieder, die diese nicht verdient haben. Empfange heute dankbar Seine Barmherzigkeit und Gnade, und sei selbst anderen barmherzig.

Gebet

Ich danke Dir, dass ich in den Stürmen meines Lebens zu Dir rufen darf, „Herr, rette mich!“ Bitte hilf mir, Dir in diesen Momenten ganz zu vertrauen, und nimm mir die Angst.

Altes Testament

1. Mose 21,1–23,20

Isaak

1 Der HERR wandte sich Sara zu und machte sein Versprechen wahr, das er ihr gegeben hatte: 2 Sie wurde schwanger und brachte einen Jungen zur Welt. Abraham wurde trotz seines hohen Alters noch einmal Vater, genau zu der Zeit, die Gott angegeben hatte. So kam es, dass Abraham und Sara endlich einen gemeinsamen Sohn hatten. Abraham gab ihm den Namen Isaak (»Gelächter«). 4 Als Isaak acht Tage alt war, beschnitt Abraham ihn, so wie Gott es ihm aufgetragen hatte. 5 Er war zur Zeit der Geburt 100 Jahre alt.

6 Sara rief: »Gott lässt mich wieder lachen! Jeder, der das erfährt, wird mit mir lachen! Denn wer hätte gedacht, dass ich in meinem Alter noch Mutter werde? Abraham hat Jahrzehnte darauf warten müssen, aber jetzt habe ich ihm einen Sohn geboren!« 8 Isaak wuchs heran, und als Sara aufhörte, ihn zu stillen, feierte Abraham mit seinen Leuten ein großes Fest.

Hagar und Ismael müssen gehen

9 Sara bemerkte, wie Ismael – der Sohn von Abraham und der Ägypterin Hagar – sich über Isaak lustig machte. 10 Darüber wurde sie sehr zornig und bedrängte Abraham: »Jage diese Sklavin und ihren Sohn fort! Ich will nicht, dass mein Sohn Isaak mit ihm das Erbe teilen muss!«

11 Abraham war damit gar nicht einverstanden, denn schließlich war auch Ismael sein Sohn. 12 Aber Gott sagte zu ihm: »Sträube dich nicht dagegen, den Jungen und die Sklavin wegzuschicken! Tu alles, was Sara von dir fordert, denn nur die Nachkommen deines Sohnes Isaak werden das auserwählte Volk sein! 13 Aber auch Ismaels Nachkommen werde ich zu einem großen Volk machen, weil er von dir abstammt!«

14 Am nächsten Morgen stand Abraham früh auf. Er holte etwas zu essen und einen Ledersack voll Wasser, hängte Hagar alles über die Schulter und schickte sie mit ihrem Sohn weg. Hagar irrte ziellos in der Wüste von Beerscheba umher.

15 Bald ging ihnen das Wasser aus. Da ließ sie den Jungen unter einem Strauch zurück 16 und setzte sich etwa hundert Meter davon entfernt auf die Erde. »Ich kann nicht mit ansehen, wie mein Kind stirbt!«, weinte sie.

17 Aber Gott hörte den Jungen schreien. Der Engel Gottes rief Hagar vom Himmel herab zu: »Warum weinst du, Hagar? Hab keine Angst – Gott hat das Schreien des Jungen dort unter dem Strauch gehört! 18 Geh zu ihm und hilf ihm auf, denn aus seinen Nachkommen will ich ein großes Volk machen!«

19 Dann ließ Gott sie einen Brunnen sehen. Sie füllte ihren Ledersack mit Wasser und gab ihrem Sohn zu trinken.

20-21 Gott kümmerte sich auch weiterhin um Ismael. Er wuchs heran und wurde ein Bogenschütze. Er lebte in der Wüste Paran, und seine Mutter gab ihm eine Ägypterin zur Frau.

Abraham und Abimelech schließen einen Vertrag

22 Um diese Zeit kam Abimelech mit seinem Heerführer Pichol zu Abraham und sagte zu ihm: »Gott lässt dir alles gelingen, was du tust. 23 Darum schwöre hier und jetzt bei Gott, dass du weder mich noch meine Nachkommen hintergehen wirst! Ich habe dir nur Gutes getan, darum sei auch gut zu mir und dem ganzen Land, in dem du zu Gast bist!«

24 »Ich schwöre«, antwortete Abraham.

25 Er beschwerte sich aber bei Abimelech darüber, dass dessen Knechte einen seiner Brunnen weggenommen hatten. 26 »Das höre ich jetzt zum ersten Mal!«, erwiderte Abimelech. »Auch du hast mir bisher nichts davon erzählt! Ich weiß nicht, wer das getan hat!«

27 Abraham gab Abimelech Schafe, Ziegen und Rinder, und sie schlossen einen Vertrag miteinander. 28 Dann wählte Abraham noch sieben Lämmer aus und trennte sie vom Rest seiner Herde. 29 »Was soll das bedeuten?«, fragte Abimelech.

30 »Die sollst du von mir annehmen. Damit bestätigst du, dass ich den Brunnen gegraben habe und er mir gehört«, antwortete Abraham.

31 Seit dieser Zeit wurde der Ort Beerscheba (»Brunnen des Schwurs«) genannt, weil Abraham und Abimelech ihre Abmachung dort mit einem Schwur besiegelt hatten.

32 Danach kehrten Abimelech und sein Heerführer Pichol wieder in das Land der Philister zurück. 33 Abraham pflanzte in Beerscheba eine Tamariske und betete dort zum HERRN, dem ewigen Gott. 34 Noch lange Zeit hielt er sich im Land der Philister auf.

Eine schwere Prüfung für Abraham

1 Einige Zeit später stellte Gott Abraham auf die Probe. »Abraham!«, rief er. »Ja, Herr?«

2 »Geh mit deinem einzigen Sohn Isaak, den du so sehr liebst, in die Gegend von Morija. Dort zeige ich dir einen Berg. Auf ihm sollst du deinen Sohn Isaak töten und als Opfer für mich verbrennen!«

3 Am nächsten Morgen stand Abraham früh auf und spaltete Holz für das Opferfeuer. Dann belud er seinen Esel und nahm seinen Sohn Isaak und zwei seiner Knechte mit. Gemeinsam zogen sie los zu dem Gebirge, das Gott Abraham genannt hatte. 4 Nach drei Tagereisen war es in der Ferne zu sehen. 5 »Ihr bleibt hier und passt auf den Esel auf!«, sagte Abraham zu den beiden Knechten. »Der Junge und ich gehen auf den Berg, um Gott anzubeten; wir sind bald wieder zurück.«

6 Abraham legte das Holz für das Brandopfer auf Isaaks Schultern, er selbst nahm das Messer und eine Schale, in der Holzstücke glühten. Gemeinsam bestiegen sie den Berg. 7 »Vater?«, fragte Isaak.

»Ja, mein Sohn.«

»Feuer und Holz haben wir – aber wo ist das Lamm für das Opfer?«

8 »Gott wird schon dafür sorgen, mein Sohn!« – Schweigend gingen sie weiter. 9 Als sie die Stelle erreichten, die Gott angegeben hatte, errichtete Abraham aus Steinen einen Altar und schichtete das Brandholz auf. Er fesselte Isaak und legte ihn oben auf den Holzstoß. 10 Dann griff er nach dem Messer, um seinen Sohn zu töten. 11 »Abraham, Abraham!«, rief da der Engel des HERRN vom Himmel.

»Ja, Herr?«

12 »Leg das Messer beiseite und tu dem Jungen nichts! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott gehorsam bist – du hättest deinen einzigen Sohn nicht verschont, sondern ihn für mich geopfert!«

13 Plötzlich entdeckte Abraham einen Schafbock, der sich mit den Hörnern im Dickicht verfangen hatte. Er tötete das Tier und opferte es anstelle seines Sohnes auf dem Altar. 14 Den Ort nannte er: »Der HERR versorgt.« Noch heute sagt man darum: »Auf dem Berg des HERRN ist vorgesorgt.«

15 Noch einmal rief der Engel des HERRN vom Himmel Abraham zu: 16 »Ich, sagt der Herr, schwöre bei mir selbst: Weil du gehorsam warst und mir deinen einzigen Sohn als Opfer geben wolltest, 17 werde ich dich überreich mit meinem Segen beschenken und dir so viele Nachkommen geben, wie es Sterne am Himmel und Sand am Meer gibt. Sie werden ihre Feinde besiegen und ihre Städte erobern. 18 Alle Völker der Erde werden durch deine Nachkommen am Segen teilhaben. Das alles werde ich dir geben, weil du bereit warst, meinen Willen zu tun.«

19 Danach verließen sie den Berg, holten die Knechte ab und machten sich auf den Weg zurück nach Beerscheba. Dort blieb Abraham wohnen.

20 Bald darauf erreichte ihn die Nachricht, dass Milka, die Frau seines Bruders Nahor, acht Söhne geboren hatte: 21-23 Uz, den ältesten, Bus, Kemuël – den Vater von Aram –, Kesed, Haso, Pildasch, Jidlaf und Betuël – den Vater von Rebekka. 24 Rëuma, die Nebenfrau Nahors, hatte vier Söhne geboren: Tebach, Gaham, Tahasch und Maacha.

Abraham kauft Grundbesitz in Kanaan

1-2 Als Sara 127 Jahre alt war, starb sie in Hebron, das damals Kirjat-Arba hieß, im Land Kanaan. Abraham trauerte um sie und weinte an ihrem Totenbett.

3 Dann ging er zu den Hetitern und bat sie: 4 »Ich bin nur ein Fremder bei euch und besitze kein eigenes Land. Überlasst mir ein kleines Grundstück für ein Familiengrab, ich will es euch bezahlen!«

5 »Natürlich«, antworteten die Hetiter, 6 »du bist ein Mann, vor dem wir Achtung haben, denn Gott ist mit dir, und er hat dich reich und mächtig gemacht. Darum ist es für uns alle eine Ehre, wenn du dir das beste unserer Gräber aussuchst und dort deine Frau beerdigst!«

7 Abraham stand auf und verneigte sich vor ihnen. 8 »Wenn ihr also damit einverstanden seid«, sagte er, »dann legt bei Efron, dem Sohn Zohars, ein gutes Wort für mich ein, 9 dass er mir die Höhle von Machpela verkauft, die am Ende seines Grundstücks liegt. Ich bezahle, was er verlangt, damit ich in eurem Land ein Familiengrab besitze.«

10 Efron saß nun gerade unter den Hetitern, die sich beim Stadttor versammelt hatten. Vor allen Anwesenden sagte er zu Abraham: 11 »Herr, bitte höre mich an! Ich schenke dir das Grundstück und die Höhle. Alle Anwesenden sind Zeugen: Du brauchst nichts zu bezahlen. Begrabe deine Frau in der Höhle von Machpela!«

12 Erneut verneigte sich Abraham vor den Hetitern 13 und wandte sich dann an Efron: »Ich bitte dich«, sagte er so, dass alle es hören konnten, »lass mich für das Grundstück bezahlen! Nimm das Geld von mir an, dann werde ich dort meine Frau beerdigen!«

14-15 »Mein Herr, das Land ist 400 Silberstücke wert«, antwortete Efron, »aber Geld spielt für uns doch keine Rolle! Du kannst deine Frau dort begraben!«

16 Abraham wog die Geldmenge ab, die Efron ihm vor allen Hetitern genannt hatte – 400 Silberstücke nach dem damals üblichen Gewicht.

17-18 Von da an gehörte ihm das Grundstück bei Machpela, östlich von Mamre, und die Höhle am Ende des Grundstücks sowie alle Bäume, die dort standen. Die anwesenden Männer waren Zeugen dafür, dass das Land rechtmäßig in den Besitz Abrahams überging. 19 In dieser Höhle im Land Kanaan begrub er also seine Frau Sara. 20 Seitdem war der Ort von den Hetitern als Abrahams Familiengrab anerkannt.

Kommentar

Danke Gott für Seine Versorgung

Abraham hatte so manchen Sturm im Leben auszustehen. In dem heutigen Abschnitt wimmelt es nur so von Anfechtungen, aber er beginnt mit einem wunderbaren Augenblick der Ruhe inmitten eines Sturmes. „Der Herr hielt sein Versprechen, das er Sara gegeben hatte“ (21,1). Die beiden hatten sehr lange gewartet - wie wir manchmal auch- bis Gottes Verheißung endlich wahr wurde. Während einer solchen Wartezeit besteht die größte Herausforderung darin, Gott weiterhin zu vertrauen.

„Sara wurde schwanger und bekam einen Sohn. Abraham wurde Vater, obwohl er schon sehr alt war, genau zu der Zeit, die Gott vorausgesagt hatte“ (21,2). Das war ein Moment großer Freude, in dem Sara sagte; „Gott lässt mich wieder lachen! Alle, die dies hören, werden mit mir lachen“ (21,6).

Aber schon wenig später zog im Hause Abraham ein Sturm auf. Ismael machte sich über Isaak lustig (21,9), was zur Spaltung der Familie führte (21,10). Hagar und Ismael gehen fort (21,14). Diese Spaltung ist letztlich die Konsequenz von Abrahams früherer Sünde, als er sich Hagar ins Bett holte, um einen Erben zu zeugen aus Mangel an Glauben, dass Sara ihm noch einen Sohn schenken würde.

Unsere größten Probleme sind häufig hausgemacht. Und trotzdem ist Gott weiterhin mit Abraham (21,12-13), und Er wacht auch über Hagar und Ismael und segnet sie (21,17-18). Wir sehen Gottes Gnade mitten in einer von Sünde ausgelösten Situation.

Bald aber stand Abraham seine größte Prüfung überhaupt bevor: „Einige Zeit später stellte Gott Abraham auf die Probe“ (22,1).

Gott lässt manchmal zu, dass wir auf die Probe gestellt werden. Ich persönlich glaube nicht, dass Er auch nur einen einzigen Augenblick lang wirklich vorhatte, Abraham seinen Sohn Isaac wirklich opfern zu lassen. Kindsopfer waren Ihm schon immer ein Gräuel. Aber Er wollte, dass Abraham seine Prioritäten neu ordnete.

Im Neuen Testament werden wir daran erinnert, dass Gott Abraham nach Seiner Verheißung über Isaak auf die Probe stellte (Hebräer 11,17-19). Gott prüfte also damit sowohl Abrahams Glauben als auch seine Prioritäten.

Es war eine Glaubensprüfung für Abraham, Gott zu vertrauen, dass Er Seine Verheißungen über Isaak auch dann erfüllen konnte, wenn er, Abraham, bereit war, ihn zu opfern. Abraham musste darauf vertrauen, dass er, egal was auch passieren würde, „seinen Sohn tatsächlich von den Toten zurück[erhalten]“ würde (Hebräer 11,19).

Aber es ging bei der Prüfung auch um Abrahams Prioritäten. Unsere Gottesbeziehung soll die höchste Priorität in unserem Leben haben - über allem und allen anderen, selbst über Gottes Vision für unser Leben und den Beziehungen zu den Menschen, die uns am allernächsten stehen. Und Abraham war bereit, Gott gehorsam zu sein, koste es, was es wolle. Seine außerordentliche Stärke lag darin, dass er Gott mehr liebte, als alles und alle anderen.

Zum Glück stellte Gott Selbst das Opfer bereit, das nötig war („Gott wird für ein Lamm sorgen“, 22,8). Es handelt sich hierbei um ein Vorzeichen für das große Opfer, dass Gott für uns bringen würde. Wenn wir versuchen, uns vorzustellen, wie sich Abraham vor der Entscheidung gefühlt haben musste, seinen einzigen Sohn zu opfern, bekommen wir vielleicht eine Ahnung davon, was es Gott gekostet haben muss, Seinen einzigen Sohn für uns hinzugeben (Johannes 3,16).

Jesus ist „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“ (Johannes 1,29). Wenn Gott das höchste Opfer gebracht hat, das nötig war, um unserer größten Not zu begegnen, warum sollte Er Sich dann nicht auch all unserer anderen Nöte annehmen? Und so ist Jehovah Jireh einer der höchsten Namen für Gott im Alten Testament, der so viel wie „Der Herr wird dafür sorgen“ bedeutet (1. Mose 22:14; SLA). Damit spricht er aus, dass es Teil von Gottes Charakter ist, für uns zu sorgen.

Gott ist ein einzigartiger Versorger. So oft durfte ich das schon in meinem eigenen Leben und in unserer Gemeinde erleben. Gott hält Wort. Paulus drückte es folgendermaßen aus, „mein Gott wird euch aus seinem großen Reichtum, den wir in Christus Jesus haben, alles geben, was ihr braucht“ (Philipper 4,19).

Unsere Aufgabe ist es, Gott gehorsam zu sein, indem wir „zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit“ streben; (Matthäus 6,33a; LUT). Wenn wir das tun, verspricht Er uns, „wird er euch jeden Tag geben, was ihr braucht“ (6,33b).

Wir können uns nicht vorstellen, wie groß Gottes Versorgung und Segen tatsächlich sind (1. Mose 22,16–18). Einer davon lautet: „Durch deine Nachkommen sollen alle Völker auf der Erde gesegnet sein (22,18).

Gebet

Herr, danke, dass Du mir Schild, Retter und Versorger bist. Bitte hilf mir, auf Dich zu vertrauen und keine Angst zu haben. Hilf mir dabei, dass Du die höchste Priorität in meinem Leben einnimmst und behältst.

Pippa fügt hinzu

Matthäus 8,23

Die Stürme des Lebens kommen gern, wenn alles gerade super läuft. Plötzlich, wie aus dem Nichts wird deine Welt auf einmal erschüttert. Ich hätte reagiert wie die Jünger im Boot, „Herr, hilf uns, wir gehen unter!“ In so einem Augenblick kann uns schon mal die Angst packen und es fühlt sich an, als sei Jesus nicht da. Aber Jesus ist mit im Boot, und als sie nach Ihm rufen, stillt Er den Sturm. – Er war die ganze Zeit da.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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