Tag 100

Sieh Seine Güte

Weisheit Psalm 43,1–5
Neues Testament Lukas 12,35–59
Altes Testament 5. Mose 11,1–13,1

Einführung

Als Kind machte ich mit meiner Familie einmal ein Picknick. Meine Schwester und ich spielten auf etwas, das wir alle für stillgelegte Gleise hielten. Plötzlich schrie unsere Mutter, „Sofort runter von den Gleisen!“ Sie sah einen Schnellzug heranfahren. Glücklicherweise fingen wir nicht an, mit ihr zu diskutieren oder Widerworte zu geben, denn dann wäre ich heute nicht mehr in der Lage, diese Zeilen zu schreiben. Wir sprangen sofort herunter von den Gleisen.

Der Befehl meiner Mutter war aus Liebe zu uns Kindern gekommen. Gottes Befehle entstammen Seiner Liebe zu dir. Sie sind dir gegeben, „auf dass dir's wohlgehe“ (5. Mose 10,13; LUT). Jesus spricht die Warnungen vor dem kommenden Gericht, und wie du dafür bereit bist, ebenfalls aus Liebe zu dir aus. In allen Texten von heute, sehen wir, dass Gehorsam Segen anzieht wie ein Magnet.

Weisheit

Psalm 43,1–5

1 O Gott, verschaffe mir Recht
 und verteidige mich gegen die Menschen,
 die keine Güte kennen!
 Befreie mich von diesen Lügnern
 und Betrügern!
2 Du bist doch mein Beschützer.
 Warum lässt du mich jetzt fallen?
 Warum muss ich leiden
 unter der Gewalt meiner Feinde?
3 Gib mir dein Licht und deine Wahrheit!
 Sie sollen mich zurückführen
 zu deinem heiligen Berg,
 zu dem Ort, wo du wohnst!
4 An deinem Altar will ich dich anbeten,
 will mich über dich freuen und dir zujubeln.
 Dankbar spiele ich dir auf der Laute,
 dir, meinem Gott!

5 Warum nur bin ich so traurig?
 Warum ist mein Herz so schwer?
 Auf Gott will ich hoffen, denn ich weiß:
 Ich werde ihm wieder danken.
 Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!

Kommentar

Die Gegenwart Gottes

Wie viele der großen Männer und Frauen Gottes rang auch der Verfasser dieses Psalms mit geistlicher Niedergeschlagenheit. Er ist „mutlos“, seine Seele „traurig“ (43,5). Und Jesus selbst rief aus, „Meine Seele ist zu Tode betrübt“ (Johannes 12,27; Markus 14,34).

Der Psalmist ist umgeben von „gottlosen Menschen“ (43,1a), von „ungerechten Lügnern“ (1b). Er leidet unter der Gewalt seiner Feinde (43,2). Die Psalmen haben überhaupt etwas ausgesprochen Realistisches, Authentisches an sich. Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Wir müssen uns immer wieder mit Problemen, Widerständen und Niedergeschlagenheit auseinandersetzen.

Die richtige Antwort darauf ist, sich Gott zuzuwenden. Bete für Gottes Führung und Seine Gegenwart, Seine „Freude“ (43,3-4). Der Bezugspunkt für Sein Volk damals war der Tempel in Jerusalem. Gebaut auf einem „heiligen Berg“ war es der „Ort, an dem du [Gott] wohnst “ (43,3). Im neuen Testament ist Jesus der Tempel, in dem Gott in Seiner ganzen Fülle wohnt (siehe Johannes 2,19-21; Kolosser 1,19).

Am Pfingsttag sandte Jesus Seinen Heiligen Geist. Durch Ihn lebt Gott nun in Seinem „heiligen Tempel“ – sowohl in jedem einzelnen als auch in der Gemeinschaft der Gläubigen. „Kirche“ sollte nie langweilig, sondern ein Ort der Freude und des Lobes sein.

Im Kern geht es beim Gehorsam darum, dass wir uns Gott, unabhängig von dem, was wir gerade erleben, vertrauensvoll zuwenden. In unserer Dunkelheit brauchen wir Gottes Gegenwart – und du kannst dich darauf verlassen, dass du sie finden wirst.

Gebet

Herr, bitte sende uns Dein Licht und Deine Wahrheit: ich bete, dass sie mich in Deine Gegenwart führen (43,3a).

Neues Testament

Lukas 12,35–59

Der Herr kommt unerwartet: »Seid bereit!«

35-36 »Ihr sollt so leben wie Diener, die darauf warten, dass ihr Herr von einer Hochzeit zurückkommt. Seid wie sie dienstbereit und achtet darauf, dass eure Lampen brennen. Wenn ihr Herr zurückkommt und klopft, können sie ihm schnell öffnen. 37 Ja, glücklich schätzen können sich alle, die der Herr bei seiner Rückkehr wach und dienstbereit antrifft! Ich versichere euch: Der Herr wird sie bitten, am Tisch Platz zu nehmen, und er selbst wird sich eine Schürze umbinden und sie bedienen. 38 Vielleicht kommt er erst gegen Mitternacht oder sogar noch später. Aber wenn er kommt und seine Diener bereit antrifft, werden sie allen Grund zur Freude haben. 39 Eins ist euch doch klar: Wenn der Hausherr wüsste, wann ein Dieb bei ihm einbrechen will, würde er sich vor dem Einbrecher schützen. 40 Seid also zu jeder Zeit bereit, denn der Menschensohn wird gerade dann kommen, wenn ihr am wenigsten damit rechnet.«

41 Da fragte ihn Petrus: »Herr, gilt dieses Gleichnis nur uns oder meinst du alle Menschen damit?«

42 Der Herr entgegnete: »Wie verhält sich denn ein kluger und zuverlässiger Verwalter? Angenommen, sein Herr hat ihm die Verantwortung für die übrige Dienerschaft übertragen und ihn beauftragt, jedem rechtzeitig die tägliche Verpflegung auszuteilen. 43 Dieser Verwalter darf sich glücklich schätzen, wenn sein Herr dann zurückkehrt und ihn gewissenhaft bei der Arbeit findet! 44 Ich versichere euch: Einem so zuverlässigen Mann wird er die Verantwortung für seinen ganzen Besitz übertragen. 45 Wenn jener Verwalter aber im Stillen denkt: ›Ach was, es dauert bestimmt noch lange, bis mein Herr kommt‹, und er fängt an, die anderen Diener und Dienerinnen zu prügeln, sich den Bauch vollzuschlagen und sich zu betrinken, 46 dann wird die Rückkehr seines Herrn ihn völlig überraschen. Denn sein Herr kommt, wenn er nicht damit rechnet. Er wird den Verwalter hart bestrafen und ihm den Lohn geben, den die Gottlosen verdienen.

47 Ein Verwalter, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber bewusst nicht danach richtet, wird schwer bestraft werden. 48 Wer dagegen falsch handelt, ohne es zu wissen, wird mit einer leichteren Strafe davonkommen. So wird von jedem, der viel bekommen hat, auch viel erwartet; und wem viel anvertraut wurde, von dem verlangt man umso mehr.«

Konsequenzen der Nachfolge

49 »Ich bin gekommen, um auf der Erde ein Feuer zu entfachen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! 50 Vorher muss ich aber noch Schweres erleiden. Es ist für mich eine große Last, bis alles vollbracht ist. 51 Meint nur nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Nein, ich bringe Auseinandersetzung! 52 Von jetzt an wird man sich in einer Familie um meinetwillen entzweien: 53 der Vater mit dem Sohn und der Sohn mit dem Vater, die Mutter mit der Tochter und die Tochter mit der Mutter, die Schwiegermutter mit der Schwiegertochter und die Schwiegertochter mit der Schwiegermutter.«

Erkennen, was wichtig ist

54 Dann redete Jesus wieder zur Volksmenge: »Wenn Wolken im Westen aufziehen, sagt ihr: ›Es gibt Regen‹, und das stimmt auch. 55 Wenn der Wind von Süden weht, sagt ihr: ›Es wird heiß‹, und ihr habt recht. 56 Ihr Heuchler! Aus den Zeichen am Himmel oder auf der Erde könnt ihr das Wetter vorhersagen. Warum könnt ihr dann nicht beurteilen, was heute vor euren Augen geschieht?

57 Warum weigert ihr euch zu erkennen, was gut und richtig ist? 58 Wenn du jemandem etwas schuldig bist, dann setz alles daran, dich noch auf dem Weg zum Gericht mit deinem Gegner zu einigen. Sonst zerrt er dich vor den Richter, der wird dich verurteilen, und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis stecken. 59 Und ich sage dir: Von dort wirst du nicht eher wieder herauskommen, bis du auch den letzten Rest deiner Schuld bezahlt hast.«

Kommentar

Der Lohn Jesu

Das Leben ist ein wunderbares Geschenk. Dir wurden Gaben und Verantwortung „anvertraut“ (12,48). Es ist wichtig, wie du damit umgehst. Die Warnungen in diesem Abschnitt, was du aus deinem Leben machen sollst, werden aus Liebe ausgesprochen. Jesus warnt vor dem bevorstehenden Gericht und sagt dir, wie du dafür bereit bist.

„Bereit“ sollen wir uns halten (12,35). Rechne heute mit Jesu Rückkehr. Wer bereit ist, den erwartet eine wunderbare Belohnung: „Gesegnet sind diejenigen, die vorbereitet sind und seine Rückkehr erwarten“ (12,37a). Du wirst mit Jesus am Tisch sitzen und Er wird dich bedienen“ (37b). Wir können uns kaum ausmalen, wie groß Jesu Gnade ist. Er vertauscht die Rollen, was sich die wenigsten von uns vorzustellen vermögen.

Sei bereit für Seine Rückkehr (12,40), wie der „treue und umsichtige Diener“ (12,42), und du wirst belohnt werden. Er wird dir „die Verantwortung über seinen gesamten Besitz übertragen“ (12,44).

Die Gefahr besteht darin zu glauben, dass Jesus jetzt noch nicht kommt (12,45). Wir glauben, wir könnten so weitermachen, weil wir noch jede Menge Zeit hätten, unser Leben zu ordnen.

Die Annahme, „Mein Herr wird noch lange nicht zurückkommen“, lässt den Diener seine Aufgaben vernachlässigen (12,45). Für viele Menschen ist Gott heutzutage eine entfernte, unwichtige Figur, die keinen Einfluss auf ihr Leben mehr hat. Diese Geschichte ist sowohl Warnung als auch Erinnerung, dass wir uns eines Tages für alle unsere Handlungen rechtfertigen müssen, und dass es klug ist, uns schon heute darauf vorzubereiten.

Jesus sagt, wenn du weißt, dass du etwas Unrechtes tust, und du tust es trotzdem, dann ist das schlimmer, als wenn du etwas Unrechtes tust, ohne zu wissen, dass es unrecht ist. Trotzdem ist beides Unrecht (12,47-48).

Jesus fordert dich auf, Ihm in Treue und Weisheit zu dienen. Wenn du einsetzt, was dir Gott in Seiner Weisheit gegeben hat, dann segnet Er dich, indem Er dir noch mehr anvertraut. Je mehr dir Gott gegeben hat, desto größer ist deine Verantwortung, es gut einzusetzen. Jesus sagt, „Von den Menschen jedoch, denen viel anvertraut wurde, wird viel verlangt, und von denjenigen, denen noch mehr anvertraut wurde, wird auch noch viel mehr verlangt werden“ (12,48b).

Wenn du in einem glücklichen Zuhause lebst, eine gute Ausbildung genossen hast, gesund bist, Freunde, Arbeit, Essen und Kleidung besitzt, Urlaub machen kannst, wenn du Zugang zur Bibel hast, frei bist, dich zu versammeln und zu beten usw., dann gehörst du zu denen, denen viel anvertraut worden ist – und von denen viel erwartet wird.

Jesus selbst hatte kein einfaches Leben. Er sagt, „Eine schreckliche Taufe steht mir bevor, und der Gedanke daran lastet schwer auf mir, bis sie vollzogen ist“ (12,50). Jesus lebte unter dem Schatten des Kreuzes. Er wusste, dass Ihm großes Leid bevorstand. Wenn wir vor Schwierigkeiten oder großen Herausforderungen in unserem Leben stehen, denken wir gern, „hätte ich es doch nur schon hinter mir!“ (12,50; GNB). Wenn es uns schon mit verhältnismäßig kleinen Dingen so geht, wie viel schlimmer muss es für Jesus gewesen sein, die Schrecken der Kreuzigung auf Sich zukommen zu sehen?! Die Sünde der Welt auf Sich zu nehmen?!

Das war der Weg, durch den Jesus uns Frieden mit Gott bringen würde. Trotzdem sagt Er, dass wir nicht immer äußerlichen Frieden erleben werden, sondern dass es zu Spaltungen kommen wird: „Glaubt ihr, ich bin gekommen, um der Welt Frieden zu bringen? Nein, ich bin gekommen, um Zwietracht zu säen!“ (12,51). Dieser Streit kann auch unsere engsten Beziehungen betreffen. Es kann zu Auseinandersetzungen kommen zwischen denen, die für Jesus und die gegen Ihn sind.

Und doch bist du aufgerufen, ein Friedenstifter zu sein. „Versuche [immer], die Angelegenheit zu bereinigen“ (12,58).

Gebet

Herr, bitte hilf mir, dass ich immer bereit bin, Dir zu dienen und das Beste aus dem zu machen, was Du mir anvertraut hast.

Altes Testament

5. Mose 11,1–13,1

Gott hat seine Macht gezeigt

1 Ihr sollt den HERRN, euren Gott, lieben und auf ihn hören! Lebt jederzeit nach seinen Ordnungen, Weisungen und Geboten! 2 Denkt daran, was er getan hat, um euch zu erziehen! Die Älteren unter euch waren noch dabei, als der HERR, euer Gott, in Ägypten seine Macht bewiesen und mit starker Hand eingegriffen hat. Eure Kinder haben es nicht miterlebt, 3 aber ihr habt gesehen, welche gewaltigen und unfassbaren Taten der Herr in Ägypten vollbracht hat, was er mit dem Pharao, dem König von Ägypten, und mit seinem Volk getan hat. 4 Als das ägyptische Heer euch mit Reitern und Kriegswagen nachjagte, ließ er sie im Schilfmeer untergehen. Er hat sie vollständig vernichtet. Bis heute hat sich Ägypten nicht von diesem Schlag erholt. 5 Denkt auch an alles, was der Herr euch auf dem Weg durch die Wüste erleben ließ. 6 Ihr wart dabei, als er Datan und Abiram, die Söhne von Eliab aus dem Stamm Ruben, bestraft hat: Mitten in eurem Lager öffnete sich der Erdboden und riss die beiden in die Tiefe, mitsamt ihren Familien, ihren Zelten und allen, die zu ihnen gehörten. 7 Mit eigenen Augen habt ihr diese gewaltigen Taten des HERRN gesehen.

8 Lebt darum nach seinen Geboten, die ich euch heute gebe! Dann werdet ihr stark sein und das Land einnehmen, in das ihr jetzt zieht; 9 ihr werdet lange dort leben. Der HERR hat es euren Vorfahren und euch versprochen, es ist das Land, in dem es selbst Milch und Honig im Überfluss gibt. 10 In Ägypten musstet ihr jedes Feld nach der Aussaat mühsam mit dem Schöpfrad bewässern wie einen Gemüsegarten.
11 Das Land aber, in das ihr nun geht, wird vom Regen bewässert, der vom Himmel auf die Berge und Täler fällt. 12 Der HERR sorgt das ganze Jahr über für dieses Land, sein Blick ist stets darauf gerichtet.

Wählt zwischen Segen und Fluch

13 Hört genau auf die Gebote, die ich euch heute gebe! Liebt den HERRN, euren Gott! Dient ihm von ganzem Herzen und mit aller Hingabe! 14 Dann lässt er es in eurem Land immer rechtzeitig im Herbst und im Frühling regnen, und ihr könnt Getreide, Weintrauben und Oliven ernten. 15 Ihr habt immer genug zu essen, und euer Vieh grast auf saftigen Weiden.

16 Gebt acht! Lasst euch nicht dazu verführen, dem Herrn den Rücken zu kehren! Dient keinen anderen Göttern, betet sie nicht an! 17 Sonst wird der HERR zornig auf euch und lässt es nicht mehr regnen, so dass auf den Feldern nichts mehr wächst. In kurzer Zeit werdet ihr umkommen und nichts mehr von dem guten Land haben, das der HERR euch jetzt gibt. 18 Bewahrt deshalb diese Worte im Herzen! Denkt immer daran! Schreibt sie zur Erinnerung auf ein Band und bindet es um die Hand und die Stirn! 19 Bringt die Gebote auch euren Kindern bei! Redet immer und überall davon, ob ihr zu Hause oder unterwegs seid, ob ihr euch schlafen legt oder aufsteht! 20 Ritzt sie ein in die Pfosten eurer Haustüren und Stadttore! 21 Solange Himmel und Erde bestehen, werdet ihr und eure Nachkommen dann in dem Land bleiben können, das der HERR euren Vorfahren versprochen hat.

22 Darum sollt ihr euch genau nach allen Geboten richten, die ich euch heute gebe. Liebt den HERRN, euren Gott! Folgt immer seinen Wegen und bleibt eng mit ihm verbunden! Wenn ihr das tut, 23 wird der HERR alle Völker Kanaans vertreiben und euch ihr Land geben. Ihr werdet es erobern, obwohl diese Völker größer und stärker sind als ihr. 24 Das ganze Gebiet zwischen der Wüste im Süden und dem Libanongebirge im Norden, zwischen dem Mittelmeer im Westen und dem Euphrat im Osten wird euch gehören. Ihr werdet dort jeden Flecken Erde erobern, den ihr betretet. 25 Niemand wird euch standhalten können. Überall wird der HERR die Menschen vor euch in Angst und Schrecken versetzen. Das hat er versprochen.

26 Nun müsst ihr euch entscheiden: Wählt zwischen Segen und Fluch! 27 Der HERR, euer Gott, wird euch segnen, wenn ihr auf seine Gebote achtet. 28 Doch sein Fluch trifft euch, wenn ihr nicht darauf hört, sondern vom Weg abweicht, den ich euch heute zeige, wenn ihr anderen Göttern nachlauft, die ihr bisher nicht einmal kanntet. 29 Der HERR wird euch jetzt in euer neues Land bringen. Dann sollt ihr die Segensworte auf dem Berg Garizim ausrufen und die Fluchandrohungen auf dem Berg Ebal. 30 Wie ihr wisst, sind das die beiden Berge drüben am Rand der Jordan-Ebene, in der die Kanaaniter leben. Sie liegen westlich des Hauptwegs bei der Eiche von More, gegenüber von Gilgal. 31 Ja, ihr überquert jetzt den Jordan und nehmt das Land drüben ein. Der HERR gibt es euch, und ihr werdet von nun an dort leben. 32 Haltet euch deshalb genau an alle Gebote und Ordnungen, die ich euch heute sage!

Gott will an einem besonderen Ort verehrt werden

12 1 Bald werdet ihr in dem Land wohnen, das der HERR, der Gott eurer Vorfahren, euch gibt. Ich teile euch nun die Ordnungen und Gebote mit, die ihr dort euer Leben lang befolgen sollt. 2 Zerstört unbedingt alle Stätten, an denen die Völker, die ihr vertreibt, ihre Götter verehrt haben: auf den Berggipfeln und Hügeln und unter allen dicht belaubten Bäumen. 3 Reißt die Altäre nieder, zerschlagt die heiligen Säulen! Verbrennt die Pfähle der Göttin Aschera und zerschmettert alle Götzenstatuen! Löscht jede Spur davon aus!

4 Ihr dürft den HERRN, euren Gott, nicht auf die gleiche Weise verehren wie diese Völker ihre Götter. 5 Stattdessen wird der HERR mitten in Israel einen Ort auswählen, an dem er selbst wohnen will. Nur dorthin sollt ihr gehen, 6 um eure Brand- und Schlachtopfer darzubringen. Auch den zehnten Teil eurer Ernte, eure Abgaben für die Opfer und die erstgeborenen männlichen Tiere könnt ihr dort abliefern sowie alles, was ihr dem Herrn versprochen habt oder ihm freiwillig darbringen wollt. 7 Dort, in der Gegenwart des HERRN, sollt ihr mit euren Familien feiern, von den Opfergaben essen und euch an allem freuen, was ihr erarbeitet und von ihm geschenkt bekommen habt.

8 Es soll dann anders sein als heute. Denn bisher opfert jeder von euch, wo er es für richtig hält. 9 Ihr seid ja auch noch nicht am Ziel und habt das Land noch nicht bekommen, das der HERR, euer Gott, euch für immer schenken will. 10 Aber nun werdet ihr den Jordan überqueren und in dem Land wohnen, das euch der HERR, euer Gott, anvertraut. Er wird dafür sorgen, dass die Feinde ringsum euch in Ruhe lassen und ihr in Frieden leben könnt. 11 Dann wird der HERR, euer Gott, einen Ort auswählen, an dem er selbst wohnen will. Dorthin sollt ihr alles bringen, was ich euch vorschreibe: eure Brand- und Schlachtopfer, den zehnten Teil eurer Ernte, die Abgaben für die Opfer sowie alle besonderen Gaben, die ihr dem HERRN versprochen habt. 12 In seiner Gegenwart sollt ihr fröhlich feiern, zusammen mit euren Söhnen und Töchtern, euren Sklaven und Sklavinnen. Ladet auch die Leviten aus euren Städten dazu ein, denn sie besitzen keine eigenen Ländereien. 13 Hütet euch davor, eure Brandopfer an jeder beliebigen Stelle darzubringen! 14 Opfert allein an dem Ort, den der HERR in einem eurer Stammesgebiete aussuchen wird, und haltet euch an meine Weisungen!

15 Nur wenn ihr für euch selbst ein Tier schlachtet, dürft ihr das an eurem Wohnort tun. Dann könnt ihr nach Herzenslust von dem Fleisch essen, das der HERR, euer Gott, euch geschenkt hat. Das gilt selbst für Hirsche und Gazellen, die nicht geopfert werden dürfen. Es ist auch gleichgültig, ob ihr gerade rein oder unrein seid; jeder darf an der Mahlzeit teilnehmen. 16 Nur das Blut der Tiere sollt ihr nicht mitessen. Schüttet es auf die Erde wie Wasser! 17 Doch was dem Herrn geweiht ist, dürft ihr nicht in euren Städten verzehren, weder den zehnten Teil von Getreide, Weintrauben und Oliven noch die erstgeborenen männlichen Rinder, Schafe und Ziegen, auch nicht eure Abgaben für das Heiligtum oder etwas, was ihr dem Herrn aufgrund eines Versprechens oder freiwillig gebt. 18 All dies sollt ihr in der Gegenwart des HERRN, eures Gottes, essen, an dem Ort, den er auswählen wird. Dort sollt ihr zusammenkommen mit euren Söhnen und Töchtern, euren Sklaven und Sklavinnen und den Leviten aus euren Städten. So könnt ihr fröhlich die Früchte eurer Arbeit genießen. 19 Achtet darauf, dass ihr die Leviten immer mit versorgt, solange ihr in eurem Land lebt.

20-21 Viele von euch werden dann weit entfernt von dem Ort leben, an dem der HERR wohnen will. Deshalb ordne ich an, dass ihr an euren Wohnorten schlachten dürft. Wenn ihr Fleisch essen wollt, könnt ihr eure Rinder, Schafe und Ziegen schlachten. Dies dürft ihr an jedem beliebigen Ort tun. 22 Ihr könnt die Tiere essen, so wie Hirsche und Gazellen, die nicht geopfert werden dürfen. Es ist auch gleichgültig, ob ihr gerade rein oder unrein seid; jeder darf an der Mahlzeit teilnehmen. 23 Nur das Blut der Tiere sollt ihr auf keinen Fall mitessen! Denn im Blut ist das Leben. Ihr sollt es nicht zusammen mit dem Fleisch verzehren, 24 sondern wie Wasser auf die Erde schütten! 25 So verhaltet ihr euch in den Augen des HERRN richtig und werdet es gut haben, ihr und eure Nachkommen.

26 Eure Opfergaben aber und alles, was ihr dem HERRN versprochen habt, müsst ihr an den Ort bringen, den er auswählen wird! 27 Auf seinem Altar sollt ihr eure Brandopfer mit Fleisch und Blut verbrennen. Das Blut eurer Schlachtopfertiere gießt an den Altar, bevor ihr das Fleisch esst! 28 Beachtet alle Weisungen, die ich euch gebe! Dann wird es euch und euren Nachkommen für immer gut gehen; denn ihr tut, was in den Augen des HERRN, eures Gottes, gut und richtig ist.

Lasst euch nicht zum Götzendienst verführen!

29 Der HERR, euer Gott, wird die Völker ausrotten, zu denen ihr nun kommt. Ihr werdet ihr Land in Besitz nehmen und euch selbst dort ansiedeln. 30 Aber lasst euch nicht zum Götzendienst verführen, nachdem ihr diese Völker besiegt habt. Versucht nicht herauszufinden, wie sie ihre Götter verehrt haben. Sagt nicht: »Wir wollen es so machen wie sie!« 31 Das dürft ihr dem HERRN, eurem Gott, nicht antun! Denn diese Völker haben getan, was der HERR verabscheut. Sogar ihre Kinder haben sie für ihre Götter verbrannt.

Falsche Propheten

13 1 Haltet euch genau an alle Weisungen, die ich euch gebe! Fügt nichts hinzu und lasst nichts weg!

Kommentar

Die Kraft Gottes

Jesus war nicht der Erste, der Liebe mit Gehorsam verband. Mose erhielt aus Liebe von Gott das Gesetz. Das wiederum ruft nach einer Antwort in Liebe: „Ihr sollt den Herrn, euren Gott, lieben und seinen Anordnungen, Gesetzen, Vorschriften und Geboten immer gehorchen“ (11,1).

Sorge dafür, dass Gottes Worte dein ganzes Sein durchdringen. „Bewahrt deshalb diese Worte im Herzen! Denkt immer daran! … Bringt die Gebote euren Kindern bei! Redet immer und überall davon, ob ihr zu Hause oder unterwegs seid, ob ihr euch schlafen legt oder aufsteht!“ (11,18-19; Hfa).

Kenne Gottes Wort, verinnerliche es, gebe es weiter und lebe danach. Offen und ehrlich zu leben, im Licht von Gottes Wahrheit zu wandeln, während Er dir Sein Wort offenbart, bringt reichen Segen.

Er verspricht jenen Seinen Segen, die treu Seine Gebote befolgen – „liebt den Herrn, euren Gott, und dient ihm aufrichtig und mit aller Kraft“ (11,13; siehe auch 11,22.27).

Ungehorsam ist anstrengend und macht einen kaputt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass vorsätzliche Sünde zu Schuldgefühlen führt und kraftraubend ist. Am Ende fühlen wir uns einfach mies. Mose sagte, „Befolgt deshalb alle Gebote, die ich euch heute gebe. Dann seid ihr stark genug…“ (11,8). Wer gehorsam ist, wird mit Stärke bzw. Kraft gesegnet.

Treffe gute Entscheidungen. Gott sagt, „Heute dürft ihr wählen, ob ihr den Segen oder den Fluch wollt!“ (11,26). Wenn du dich entscheidest, gehorsam zu sein, wird Gott dich segnen; du wirst Seinen Segen wie ein Magnet anziehen. Weise ist, wer heute tut, mit was er später zufrieden ist.

Die Versuchung, Gott ungehorsam zu sein, ist da. Wir sehen ja, was unsere Umwelt tut. Mose sagt, „hütet euch davor, ihrem Beispiel zu folgen und über ihre Götter Auskünfte einzuholen, indem ihr fragt: „Wie haben diese Völker ihre Götter verehrt? Ich will es dann genauso machen!““ (12,30). Er fährt fort, „Befolgt gewissenhaft das ganze Gesetz, das ich euch gebe. Fügt nichts hinzu und lasst nichts davon weg” (13,1).

Gebet

Herr, ich danke Dir für Deine Güte. Fülle mich heute mit Deiner Liebe und Kraft, mit Freude, Treue und Weisheit.

Pippa fügt hinzu

5. Mose 11,18–20 (Hfa)

„Bewahrt deshalb diese Worte im Herzen! Denkt immer daran! Schreibt sie zur Erinnerung auf ein Band, und bindet es um die Hand und die Stirn! Bringt die Gebote euren Kindern bei! Redet immer und überall davon, ob ihr zu Hause oder unterwegs seid, ob ihr euch schlafen legt oder aufsteht! Ritzt sie ein in die Pfosten eurer Haustüren und Stadttore!“

Lernt Bibelverse auswendig, solange ihr jung seid. (Es fällt einem viel schwerer, wenn man älter ist!) Ich weiß nicht, ob wir den Auftrag, unsere Kinder in der Bibel zu unterweisen, gut gemacht haben. Manchmal hatte ich schon einen Bibelvers an den Kühlschrank gehängt. Aber auf die Verse, die ich als junger Mensch gelernt habe, komme ich immer wieder zurück.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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