Tag 102

Acht Dinge, die Gott wirklich wichtig sind

Weisheit Psalm 44,1–13
Neues Testament Lukas 13,31–14,14
Altes Testament 5. Mose 15,1–16,20

Einführung

Mein Vater und meine Mutter waren wunderbare Eltern. Sie hatten feste Werte und ließen meine Schwester und mich nicht im Zweifel darüber, was ihnen wichtig war.

Meinem Vater war Aufrichtigkeit am wichtigsten. Ich erinnere mich, dass mein Vater zu sagen pflegte, „Ich erwarte, dass man mir glaubt.“ In seinen Augen war Aufrichtigkeit der höchste Wert überhaupt, und gelegentlich bemühte er sich auf geradezu absurde Weise, diesen Standard aufrecht zu erhalten.

Einmal, meine Eltern waren bereits verlobt, aber noch nicht verheiratet, waren er und meine Mutter in den falschen Bus eingestiegen. Der Schaffner weigerte sich, Geld zu kassieren, weil sie nur ein paar Meter gefahren waren. Mein Vater war unglücklich, weil er nicht hatte bezahlen können, was er glaubte, schuldig zu sein. So schickte er das Geld für die Fahrscheine an das Busunternehmen. Das schickte das Geld zurück. Es entwickelte sich ein langer Briefwechsel, den meine Mutter nur schwer nachvollziehen konnte. (Später scherzte sie, dass sie deswegen beinahe die Verlobung gelöst hätte.)

Ich kann mich an viele ähnliche Situationen in meiner Kindheit erinnern. Mein Vater mag wohl ein bisschen extrem gewesen sein, aber meine Schwester und ich hatten keinen Zweifel, was ihm wichtig war: Aufrichtigkeit. In unseren Abschnitten heute sehen wir einige der Dinge, die Gott wirklich wichtig sind.

Weisheit

Psalm 44,1–13

Herr, hast du uns vergessen?

1 Von den Nachkommen Korachs,
 zum Nachdenken.
2 Gott, mit unseren eigenen Ohren haben wir’s gehört;
 unsere Väter haben uns davon erzählt,
 was für große Taten du zu ihrer Zeit vollbracht hast
 – doch das liegt schon lange zurück!
3 Du selbst hast fremde Völker aus dem Land vertrieben
 und es zur Heimat unserer Vorfahren gemacht.
 Die Völker, die dort wohnten,
 hast du zerschlagen, damit unser Volk aufblühen
 und sich entfalten konnte.
4 Unsere Vorväter haben das Land in Besitz genommen.
 Aber nicht ihre Schwerter, nicht ihre eigene Kraft
 verhalf ihnen zum Sieg. Nein, du hast machtvoll eingegriffen
 und für sie gekämpft. Du hast sie
 durch deine Gegenwart gestärkt,
 denn du hattest sie lieb.
5 Du bist mein Gott und mein König.
 Auf deinen Befehl erringt Israel den Sieg.
6 Mit deiner Hilfe unterwerfen wir die Feinde;
 in deinem Namen bezwingen wir die Gegner.
7 Ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen,
 mein Schwert garantiert mir nicht den Sieg.
8 Du allein befreist uns aus der Gewalt unserer Feinde;
 du lässt alle scheitern, die uns mit ihrem Hass verfolgen.
9 Wir sind stolz auf unseren Gott.
 Darum hören wir nicht auf, dir zu danken, Herr.
10 Und dennoch hast du uns jetzt verstoßen:
 Mit einer Niederlage hast du Schande über uns gebracht.
 Als unsere Truppen zum Kampf ausrückten,
 zogst du nicht mit.
11 Du sorgtest dafür, dass unsere Feinde
 uns in die Flucht schlugen – ohne jeden Widerstand
 plünderten sie uns in ihrem Hass aus.
12 Du selbst hast uns ans Messer geliefert;
 sie haben uns abgeschlachtet wie Schafe.
 Wer mit dem Leben davonkam,
 wurde unter fremde Völker zerstreut.
13 Du hast dein Volk zu einem Spottpreis verkauft,
 und was hast du nun davon? Nichts!

Kommentar

Vertrauen

Worauf setzt du dein Vertrauen?

Es ist unverzichtbar, dein Vertrauen „auf das richtige Pferd“ zu setzen. Du solltest nicht in letzter Konsequenz auf deine eigene Stärke vertrauen („Sie haben das Land nicht mit ihren Schwertern erobert und nicht aus eigener Kraft gesiegt…Ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen und vertraue nicht auf mein Schwert, dass es mir hilft“; 44,4.7). Stattdessen sollst du auf den Herrn vertrauen: „Du bist es, der uns den Sieg über unsere Feinde schenkt“ (44,8).

Der Psalmist schaut sowohl zurück als auch nach vorne. Rückblickend sagt er, „Deine große Macht war es, die ihnen zum Sieg verhalf, weil du auf ihrer Seite warst und deine Liebe bei ihnen war“ (44,4b). Nach vorne schauend, sagt er, „Du bist mein König und mein Gott …Nur mit dir können wir unsere Feinde schlagen, und nur in deinem Namen können wir sie besiegen …Du bist es, der uns den Sieg über unsere Feinde schenkt“ (44,5-9.8).

Gebet

Herr, mit Blick auf das, was mich heute und in der Zukunft erwartet, danke ich Dir für die Siege, die Du schenkst. Ich verlasse mich nicht auf meine eigene Kraft, sondern setze mein Vertrauen auf Dich.

Neues Testament

Lukas 13,31–14,14

Warnung an Jerusalem

31 Kurze Zeit später kamen einige Pharisäer zu Jesus. Sie warnten ihn: »Sieh zu, dass du schnell von hier fortkommst. König Herodes will dich töten lassen!«

32 Jesus antwortete: »Sagt diesem Fuchs: ›Heute und morgen treibe ich Dämonen aus und heile Kranke. Aber am dritten Tag werde ich mein Ziel erreicht haben.‹ 33 Ja, heute, morgen und übermorgen bin ich noch unterwegs. Wo anders als in Jerusalem könnte denn ein Prophet umgebracht werden?

34 Jerusalem! O Jerusalem! Du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die Gott zu dir schickt. Wie oft schon wollte ich deine Bewohner um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt! Aber ihr habt es nicht gewollt. 35 Und nun? Gott wird euren Tempel verlassen, und ich sage euch: Mich werdet ihr erst dann wiedersehen, wenn ihr rufen werdet: ›Gepriesen sei, der im Auftrag des Herrn kommt!‹«

Helfen verboten?

14 1 An einem Sabbat war Jesus bei einem angesehenen Pharisäer zum Essen eingeladen. Scharf wurde er von allen Anwesenden beobachtet. 2 Vor ihm stand ein Mann, der an Wassersucht erkrankt war. 3 Jesus fragte die Gesetzeslehrer und Pharisäer: »Erlaubt es das Gesetz, einen Menschen am Sabbat zu heilen, oder nicht?« 4 Als sie ihm keine Antwort gaben, fasste Jesus den Kranken bei der Hand, heilte ihn und ließ ihn nach Hause gehen.

5 Dann fragte er die Gäste: »Angenommen, euer Kind oder ein Ochse fällt in den Brunnen, was macht ihr dann? Zieht ihr sie nicht sofort heraus, auch wenn gerade Sabbat ist?« 6 Darauf konnten sie nichts antworten.

Nicht den eigenen Vorteil suchen

7 Als Jesus bemerkte, wie sich die Gäste um die Ehrenplätze drängten, nahm er dies als Beispiel und sagte: 8 »Wenn du zu einer Hochzeit eingeladen wirst, dann begib dich nicht gleich oben auf den besten Platz. Es könnte ja noch jemand eintreffen, der angesehener ist als du. 9 Mit ihm würde dann der Gastgeber zu dir kommen und sagen: ›Der Platz war für diesen Mann hier bestimmt!‹ Vor allen Gästen müsstest du dich an das Ende des Tisches begeben. 10 Wäre es nicht besser, du setzt dich gleich dorthin? Wenn dich dann der Gastgeber begrüßt, wird er vielleicht zu dir sagen: ›Mein Freund, für dich habe ich einen besseren Platz!‹ Du wirst damit vor allen Gästen geehrt.
11 Jeder, der sich selbst ehrt, wird gedemütigt werden; aber wer sich selbst erniedrigt, wird geehrt werden.«

12 Dann wandte sich Jesus an seinen Gastgeber: »Zu einem Essen solltest du nicht nur deine Freunde, Geschwister, Verwandten oder die reichen Nachbarn einladen. Sie werden dir danken und dich wieder einladen. Dann hast du deine Belohnung schon gehabt. 13 Bitte lieber die Armen, Verkrüppelten, Gelähmten und Blinden an deinen Tisch. 14 Dann kannst du dich glücklich schätzen, denn du hast Menschen geholfen, die sich dir nicht erkenntlich zeigen können. Gott wird dich dafür belohnen, wenn er die von den Toten auferweckt, die nach seinem Willen gelebt haben.«

Kommentar

Mut

Triffst du manchmal Entscheidungen aus Angst?

Von Nelson Mandela stammt der Ausspruch, „Ich habe gelernt, dass Mut nicht die Abwesenheit von Furcht ist, sondern der Triumph darüber. Der mutige Mann ist keiner, der keine Angst hat, sondern der, der die Furcht besiegt.“

Menschlich gesehen, überrascht es nicht, dass Jesus nach drei Jahren Seines Dienstes gekreuzigt wurde. Er war ein mutiger Mann. Als sie zum Ihm sagten, „Wenn dir dein Leben lieb ist, dann sieh zu, dass du schnell von hier fortkommst. König Herodes will dich töten lassen!“ (13,31; Hfa), antwortete Er, „Sagt diesem Fuchs…“ (13,32; Hfa). Wir sehen hier, dass Jesus den Mut hatte, es mit einem der mächtigsten (und bösesten) Männern Seiner Zeit aufzunehmen.

Auch hatte Jesus keine Angst vor der Konfrontation mit den Pharisäern. Er ging ihnen nicht aus dem Weg. Er verbrachte viel Zeit mit ihnen. Es muss wohl verlockend gewesen sein, mit denen Zeit zu verbringen, die Ihn mochten und annahmen, statt mit jenen, die Ihm mit Misstrauen und Kritik begegneten – die genau beobachteten, was Er sagte und tat (14,1).

Es erforderte Mut, den „Mann, dessen Gliedmaßen geschwollen waren“ (14,2) am Sabbat zu heilen und dann die Pharisäer nach ihrer Meinung dazu zu fragen.

Mitgefühl

Berühren dich die Menschen, denen du begegnest?

Jesus hatte nicht nur Mitgefühl für den Einzelnen (z.B. den Kranken, den Er heilte; 14,4), sondern auch für die Stadt Jerusalem. Er nimmt hier ein mütterliches Bild, um Seine Liebe zu der Stadt Gottes zu beschreiben: „Wie oft wollte ich deine Kinder sammeln, wie eine Henne ihre Küken unter ihren Flügeln birgt“ (13,34). (Interessanterweise stellt Er Sich ganz selbstverständlich an den Platz Gottes, der in der Bibel sowohl mit männlichen als auch weiblichen Bildern beschrieben wird.)

Das stärkste Zeichen Seines Mitgefühls gab uns Jesus, indem Er am Kreuz für uns gestorben ist.

Einmal, nach einem Waldbrand im Yellowstone National Park, als ein Ranger versuchte, den Schaden zu beziffern, entdeckte er am Fuß eines Baumes einen toten, schwarzen, verkohlten Vogel. Ein trauriger Anblick. Deshalb drehte er den Vogel mit einem Stock auf den Rücken. Da krochen plötzlich drei Babyvögel unter den Flügeln der toten Mutter hervor. Weil die Mutter aus Mitgefühl für ihre Jungen bereit war zu sterben, hatten die Küken überlebt. So ist es auch mit Jesus – Er starb, um uns zu bewahren.

Demut

Machst du dir Sorgen um dein Ansehen im Vergleich mit anderen?

Als Jesus über Demut spricht, sagt Er, „Setz dich .. zunächst ans untere Tischende“ (14,10). „Strebe nicht nach dem besten Platz… Denn die Stolzen werden gedemütigt, die Demütigen aber geehrt werden (14,8.10).

In der englischen *The Message Bibel *heißt es hier , „wenn du mit hocherhobener Nase herumstolzierst, wirst du bald auf die Schnauze fallen. Wenn du dich aber damit zufrieden gibst zu sein, wer du bist, wirst du über dich hinauswachsen“ (14,11; aus dem Englischen übersetzt).

Armut

Bist du versucht, deine Zeit mit wohlhabenden und einflussreichen Menschen zu verbringen, die dir nützlich sein können?

Immer wieder kommt die Bibel auf „die Armen“ zurück. Heute in den Texten aus dem Alten und Neuen Testament gleichermaßen. Gott ist deine Einstellung zu bedürftigen Menschen wichtig.

Jesus sagte, „Wenn du mittags oder abends Gäste zum Essen einlädst, dann lade … die Armen, die Krüppel, die Gelähmten und die Blinden ein“ (14,12-13).

Jesus will uns bewegen, unsere Zeit mit Menschen zu verbringen, „die es dir nicht vergelten konnten“ (14,14).

Mose sagte, „Eigentlich sollte es keine Armen unter euch geben“ (5. Mose 15,4). Er sagte auch, „Es wird immer Arme im Land geben“ (15,11). Jesus sagte etwas ganz Ähnliches: „Die Armen werdet ihr immer bei euch haben“ (Matthäus 26,11). Die Tatsache, dass es immer Bedürftige geben wird, bedeutet nicht, dass wir gar nicht erst versuchen sollen, die Armut auszulöschen.

Gebet

Herr Jesus, bitte hilf mir, mehr wie Du zu sein – mutiger, barmherziger und demütiger. Gib mir Dein Herz für die Bedürftigen, Deine Augen, sie wahrzunehmen und Dein Herz, ihnen zu dienen.

Altes Testament

5. Mose 15,1–16,20

Maßnahmen gegen die Armut

15 1 Am Ende jedes siebten Jahres sollt ihr einander eure Schulden erlassen. 2 Wenn ihr jemandem aus eurem Volk etwas geliehen habt, dann fordert es nicht mehr zurück und zwingt eure Schuldner nicht zur Rückzahlung! Denn zur Ehre des HERRN wurde das Jahr des Schuldenerlasses bestimmt. 3 Nur wenn Ausländer euch etwas schulden, dürft ihr es zurückverlangen. Euren Landsleuten aber sollt ihr alles erlassen, 4 damit keiner von euch verarmt. Der HERR, euer Gott, will euch in dem Land, das er euch für immer gibt, reich beschenken. 5 Aber dazu müsst ihr auf ihn hören und die Gebote genau beachten, die ich euch heute gebe. 6 Dann wird der HERR, euer Gott, euch segnen, wie er es versprochen hat. Ihr werdet so reich sein, dass ihr Menschen aus vielen Völkern etwas leihen könnt und selbst nichts borgen müsst. Ihr werdet Macht über sie gewinnen und selbst unabhängig sein.

7 Seid nicht hartherzig gegenüber den armen Israeliten, die mit euch in dem Land leben, das der HERR, euer Gott, euch schenkt. Sie sind doch eure Nachbarn und Landsleute! Verschließt euch nicht vor ihrer Not! 8 Stattdessen seid großzügig und leiht ihnen, so viel sie brauchen, 9 auch wenn das siebte Jahr nahe ist. Denkt dann nicht: »Was ich jetzt verleihe, bekomme ich nicht mehr zurück!« Seid nicht geizig! Verweigert den Armen aus eurem Volk nicht die nötige Hilfe! Sonst werden sie zum HERRN um Hilfe rufen, und ihr macht euch schuldig. 10 Gebt ihnen gern, was sie brauchen, ohne jeden Widerwillen. Dafür wird euch der HERR, euer Gott, bei all eurer Arbeit segnen und euch Gelingen schenken. 11 Es wird immer Arme und Bedürftige in eurem Land geben. Deshalb befehle ich euch: Helft den Menschen großzügig, die in Not geraten sind!

Die Rechte israelitischer Sklaven und Sklavinnen

12 Wenn israelitische Männer oder Frauen sich wegen ihrer Armut als Sklaven an euch verkaufen, sollen sie sechs Jahre lang für euch arbeiten. Im siebten Jahr müsst ihr sie wieder freilassen. 13 Lasst sie dann nicht mit leeren Händen gehen! 14 Gebt ihnen reichlich von dem mit, was der HERR euch geschenkt hat: Schafe und Ziegen, Getreide und Wein. 15 Denkt daran, dass auch ihr einmal Sklaven in Ägypten wart und der HERR euch von dort erlöst hat. Deshalb gebe ich euch heute diese Anweisung.

16 Vielleicht aber will dein Sklave bei dir bleiben, weil er an dir und deiner Familie hängt und es ihm gut bei euch geht. 17 Dann nimm ein spitzes Werkzeug und bohre ihm damit am Türpfosten deines Hauses ein Loch in sein Ohrläppchen. Von nun an muss der Sklave auf Lebenszeit bei dir bleiben. Das Gleiche gilt für Sklavinnen.

18 Aber wenn ein Sklave nach sechs Jahren gehen will, dann nimm es nicht zu schwer! Er hat dir die ganze Zeit doppelt so viel eingebracht wie ein Tagelöhner. Lass ihn frei! Dann wird der HERR, dein Gott, dich segnen bei allem, was du tust.

Die erstgeborenen Tiere gehören dem Herrn

19 Alle männlichen Rinder, Schafe und Ziegen, die als erste von ihrer Mutter geboren werden, sollt ihr dem HERRN geben und als heilig ansehen. Nehmt darum kein erstgeborenes Rind als Zugtier, und schert kein erstgeborenes Schaf! 20 Bringt sie stattdessen jedes Jahr an den Ort, den der HERR auswählen wird! Dort, in seiner Gegenwart, sollt ihr sie mit euren Familien essen. 21 Ist ein Tier lahm oder blind oder hat es einen anderen schweren Fehler, dann sollt ihr es nicht dem HERRN, eurem Gott, opfern. 22 Schlachtet es bei euch zu Hause. Dort könnt ihr es essen, so wie Hirsche und Gazellen, die nicht geopfert werden dürfen. Es ist auch gleichgültig, ob ihr gerade rein oder unrein seid. Jeder darf an der Mahlzeit teilnehmen. 23 Nur das Blut der Tiere sollt ihr nicht mitessen. Schüttet es auf die Erde wie Wasser!

Das Passahfest und das Fest der ungesäuerten Brote

16 1 Im Monat Abib sollt ihr das Passahfest für den HERRN, euren Gott, feiern! Denn in diesem Monat hat er euch nachts aus Ägypten befreit. 2 Kommt an den Ort, den der HERR erwählen wird, um dort zu wohnen! Bringt ihm Schafe, Ziegen oder Rinder als Passahopfer dar! 3 Esst dazu Brot, das ohne Sauerteig gebacken wurde! Sieben Tage lang sollt ihr nur ungesäuertes Brot essen, so wie damals, als ihr in großer Eile aus Ägypten geflohen seid. Solange ihr lebt, soll euch dieses Brot daran erinnern, wie ihr in Ägypten Not leiden musstet und wie der Herr euch an jenem Tag befreit hat. 4 In dieser Woche soll in eurem ganzen Land nirgendwo Sauerteig zu finden sein. Schlachtet das Passahopfer an dem Abend, mit dem der erste Festtag beginnt, und esst es vor dem nächsten Morgen auf. Ihr sollt nichts davon übrig lassen!

5 Auch dürft ihr das Passahopfer nicht in jeder beliebigen Stadt darbringen, 6 sondern nur an dem Ort, den der HERR für sich auswählen wird. Schlachtet das Tier bei Sonnenuntergang, wie damals, als ihr Ägypten verlassen habt. 7 Bereitet es zu und esst es beim Heiligtum des HERRN, eures Gottes! Am nächsten Tag könnt ihr wieder nach Hause gehen. 8 An den sechs folgenden Tagen sollt ihr weiterhin nur ungesäuertes Brot essen. Am siebten Tag nach dem Passahfest lasst alle Arbeit ruhen und feiert zusammen ein Fest zur Ehre des HERRN, eures Gottes!

Das Wochenfest

9 Sieben Wochen nach Beginn der Getreideernte 10 sollt ihr zur Ehre des HERRN, eures Gottes, das Wochenfest feiern. Opfert ihm, so viel ihr möchtet, je nachdem, wie reich er euch beschenkt hat! 11 Kommt dazu wieder an den Ort, den er auswählen wird, um dort zu wohnen. Feiert in der Gegenwart des HERRN ein fröhliches Fest, zusammen mit euren Söhnen und Töchtern, euren Sklaven und Sklavinnen, mit euren levitischen Nachbarn, mit den Ausländern und den Waisen und Witwen, die bei euch leben. 12 Denkt daran, dass auch ihr einmal Sklaven in Ägypten wart! Deshalb haltet euch genau an diese Ordnungen!

Das Laubhüttenfest

13 Wenn ihr im Herbst die Ernte eingebracht, das Korn gedroschen und die Weintrauben gepresst habt, dann feiert eine Woche lang das Laubhüttenfest! 14 Es soll ein fröhliches Fest werden. Feiert es zusammen mit euren Kindern und euren Sklaven, mit den Leviten und den Ausländern, den Witwen und Waisen aus eurer Stadt! 15 Kommt gemeinsam zum Heiligtum des HERRN, eures Gottes, und feiert sieben Tage lang zu seiner Ehre! Freut euch von Herzen, dass er eure Arbeit gesegnet und euch eine gute Ernte geschenkt hat.

16 Dreimal im Jahr sollen alle Männer Israels am Heiligtum des HERRN zusammenkommen: am Fest der ungesäuerten Brote, am Wochenfest und am Laubhüttenfest. Keiner von euch darf mit leeren Händen kommen! 17 Jeder soll so viel geben, wie er kann, je nachdem, wie reich der HERR ihn beschenkt hat.

In Israel soll es gerecht zugehen!

18 Ernennt in euren Stammesgebieten Richter und Beamte, in allen Städten, die der HERR, euer Gott, euch gibt! Sie sollen in eurem Volk für Recht und Ordnung sorgen. 19 Bei euch soll es gerecht zugehen, und niemand soll in einem Prozess bevorzugt werden. Nehmt auch keine Bestechungsgeschenke an. Denn solche Geschenke machen selbst weise Menschen blind und verleiten dazu, das Recht zu beugen. 20 Setzt euch vielmehr mit ganzer Kraft für die Gerechtigkeit ein! Dann werdet ihr am Leben bleiben und das Land behalten, das der HERR, euer Gott, euch gibt.

Kommentar

Großzügigkeit

Erwischst du dich manchmal dabei, knauserig zu sein?

Großzügigkeit ist ein Thema, das die ganze Bibel durchzieht. Sei nicht „hartherzig und geizig“ (15,7), wenn du Armut und Bedürftigkeit begegnest, sondern „großzügig“ (15,8) – gib jedem, der eine Not hat. Du sollst „leihen, was sie brauchen“ (15,8). Und wenn sich jemand etwas von dir leiht, berechne keine Zinsen. Gib immer „freigiebig“ (15,11).

Dein Geben ist deine Antwort auf Gottes Großzügigkeit zu dir: „Lasst ihn an dem Reichtum teilhaben, mit dem der Herr, euer Gott, euch gesegnet hat“ (15,14).

Gedenken

Vergisst du schnell, was Gott für dich alles tut?

Denkt daran, dass ihr Sklaven in Ägypten wart“ (15,15). „Erinnert euch] an den Tag, an dem ihr aus Ägypten ausgezogen seid“ (16,3; GNB). Beim Passahfest (16,1-8), Erntefest (16,9-12) und Laubhüttenfest (16,13-17) ging es immer um das Gedenken.

Ein Aspekt beim Feiern des Abendmahls ist die stete Erinnerung an Jesu Tod und Auferstehung – an deine Rettung aus der Knechtschaft von Sünde und Tod. Dass wir befreit sind zu einem Leben, in dem wir Gott kennen und Leben in Fülle geschenkt bekommen – zu ewigem Leben.

Gerechtigkeit

Ist dir Gerechtigkeit wichtig?

Bei Gott hat Gerechtigkeit einen hohen Stellenwert. Aufrichtigkeit ist Gott wichtig (da hatte mein Vater Recht!). „Ernennt …Richter …Sie sollen das Volk gerecht richten. Beugt nicht das Recht, seid unparteiisch und unbestechlich“ (16,18-19a).

Rechtsstaatlichkeit ist wichtig. Wenn wir uns in der Welt umschauen, sehen wir schreckliches Unrecht und Leid dort, wo es entweder keine Richter gibt, oder wo sie nicht gerecht richten. In vielen Ländern dieser Erde halten Polizei und Richter die Hand auf. Daher die Relevanz des Gebotes, „seid unparteiisch und unbestechlich. Denn Bestechungsgelder machen die Augen der Weisen blind und verdrehen die Aussagen der Gerechten“ (16,19). Wo es keinen starken Rechtsstaat gibt, kann der Unschuldige verhaftet und eingesperrt werden, nur weil jemand sich hat kaufen lassen.

Gebet

Herr, ich bete, dass meine Werte mehr wie Deine Werte, dass meine Gedanken und Wege Deinen ähnlicher werden. Ich bete, dass mir wichtig wird, was Dir wichtig ist.

Pippa fügt hinzu

Lukas 13,34

„Jerusalem, Jerusalem, du Stadt, die Propheten tötet und die Boten Gottes steinigt! Wie oft wollte ich deine Kinder sammeln, wie eine Henne ihre Küken unter ihren Flügeln birgt, aber du wolltest es nicht zulassen.“

Es muss Jesus immer noch das Herz brechen zu sehen, was im Nahen Osten und in vielen anderen Teilen der Welt passiert.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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