Fünf Arten wie Gott dich führt
Einführung
Gott hat Sich etwas dabei gedacht, als Er dich schuf. Gott liebt dich. Er hat mit dir etwas Besonderes, Einzigartiges und Wunderbares vor. Und Er verspricht, dich zu leiten.
Was Gott mit dir vorhat, ist größer als alle deine Fehler. Ich habe schon viele Fehler in meinem Leben begangen, aber Gott hat nie aufgehört, mich zu leiten.
Wir haben ein Navi im Auto. Wenn wir falsch abbiegen, bringt es uns auf den richtigen Weg zurück. Egal wie oft wir falsch abbiegen, es gibt nicht auf, bis wir unser Ziel erreicht haben. Man kann das Navi natürlich ignorieren oder ausschalten. Aber wenn man danach fährt, macht die Reise mehr Spaß und ist entspannter. Und irgendwann heißt es dann, „Sie haben Ihr Ziel erreicht.“
Der Vergleich ist natürlich nicht perfekt. Gott ist keine Maschine sondern eine Person, die mit uns unterwegs ist. Gott möchte mit dir ins Gespräch kommen, und Er hat versprochen, dass Er dich führen will.
Im Wesentlichen führt Gott auf diese fünf Arten und Weisen. Durch:
1.\tdie Autorität der Schrift (die Bibel) 2.\teinen überzeugenden Geist (der Heilige Geist) 3.\tden Rat der Geschwister (die Kirche) 4.\tGesunden Menschenverstand (Vernunft) 5.\tdie Umstände (Vorsehung, Versorgung)
In all unseren Texten heute sehen wir, wie Gott im Allgemeinen führt, und dann ein konkretes Beispiel Seiner Führung.
Psalm 48,10–15
10 In deinem Tempel, o Gott,
denken wir über deine Güte nach.
11 In jedem Land kennt man deinen Namen,
dein Ruhm reicht bis ans Ende der Welt.
Du sorgst für Recht und Gerechtigkeit,
12 darum herrscht Freude auf dem Berg Zion.
Ja, was du beschließt, das ist gerecht,
darum jubelt man dir in den Städten Judas zu.
13 Wandert um den Berg Zion,
geht rings um die Stadt
und zählt ihre Festungstürme!
14 Bestaunt die unbezwingbaren Mauern
und Paläste!
Dann könnt ihr der nächsten Generation erzählen:
15 »So ist Gott! Er ist unser Herr
für immer und ewig;
allezeit wird er uns führen!«
Kommentar
Gott verspricht, dich zu führen
Gott verspricht, „*Er wird uns allezeit führen *und uns begleiten bis zum Tod“ (48,15). Wie aber erkennen wir Seine Führung?
Das Geheimnis liegt in einer engen Beziehung mit Ihm. Dazu gehört, dass wir uns Zeit nehmen, im Tempel über Seine Gnade nachzudenken (48,10).
1.\tDurch den Rat der Geschwister
Führung ist keine isolierte Aktivität. Es ist wichtig anzumerken, dass der Psalmist schreibt, „wir denken über deine Gnade nach, wenn wir dich in deinem Tempel anbeten“ (48,10). Im Tempel kam das Volk zusammen, um Gott anzubeten. Wir empfangen Leitung in Gemeinschaft. „Nur Narren glauben, sie bräuchten keinen Rat, weise Menschen aber hören auf andere“ (Sprüche 12,15). Gott kann zu anderen ebenso sprechen wie zu uns, und es ist immer eine gute Idee, sich vor wichtigen Entscheidungen Rat zu holen.
Gebet
Herr, danke, dass Du versprichst, mich zu führen. Danke, dass ich nicht alleine unterwegs bin, sondern dass Du mir Ratgeber zur Seite gestellt hast.
Lukas 19,45–20,26
Jesus jagt die Händler aus dem Tempel
45 ; Kaum hatte Jesus den Tempel betreten, da begann er, die Händler hinauszujagen, 46 und rief ihnen zu: »Ihr wisst doch, was Gott in der Heiligen Schrift sagt: ›Mein Haus soll ein Ort des Gebets sein‹, ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!«
47 Jeden Tag lehrte Jesus im Tempel. Währenddessen suchten die obersten Priester, die Schriftgelehrten und die führenden Männer des Volkes nach einer passenden Gelegenheit, ihn umzubringen. 48 Aber sie wussten nicht, wie sie es anstellen sollten, denn die Menschen folgten Jesus überallhin und achteten auf jedes seiner Worte.
Die Frage nach der Vollmacht von Jesus
20 1 An einem dieser Tage lehrte Jesus die Menschen wieder im Tempel und verkündete ihnen die rettende Botschaft. Da traten die obersten Priester, die Schriftgelehrten und die führenden Männer des Volkes an ihn heran 2 und stellten ihn zur Rede: »Sag uns: Woher nimmst du dir das Recht, so aufzutreten? Wer hat dir die Vollmacht dazu gegeben?«
3 Jesus erwiderte: »Ich will euch eine Gegenfrage stellen. Sagt mir: 4 War Johannes der Täufer von Gott beauftragt zu taufen oder nicht?«
5 Sie überlegten: »Wenn wir antworten: ›Gott hat ihn gesandt‹, dann wird er fragen: ›Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?‹ 6 Wenn wir aber bestreiten, dass Gott ihn gesandt hat, dann steinigt uns das Volk; denn alle sind davon überzeugt, dass Johannes ein Prophet war.«
7 So antworteten sie schließlich: »Wir wissen es nicht!«
8 Darauf entgegnete Jesus: »Dann sage ich euch auch nicht, wer mir die Vollmacht gegeben hat, all diese Dinge zu tun.«
Vom Weinbergbesitzer und den Pächtern
9 Nun erzählte Jesus seinen Zuhörern ein Gleichnis: »Ein Mann legte einen Weinberg an. Er verpachtete ihn an einige Weinbauern und reiste für längere Zeit ins Ausland. 10 Zur Zeit der Weinlese beauftragte er einen Knecht, sich von den Weinbauern den vereinbarten Anteil an der Ernte aushändigen zu lassen. Aber sie schlugen den Knecht nieder und jagten ihn mit leeren Händen davon. 11 Da schickte der Besitzer einen zweiten Boten. Aber auch ihn schlugen und verhöhnten die Weinbauern und jagten ihn ohne den fälligen Anteil davon. 12 Er sandte einen dritten. Auch den schlugen sie blutig und vertrieben ihn.
13 ›Was soll ich machen?‹, fragte sich der Besitzer des Weinbergs. ›Ich werde meinen geliebten Sohn schicken. Vor ihm werden sie wohl Achtung haben!‹
14 Als die Weinbauern aber den Sohn kommen sahen, sagten sie zueinander: ›Das ist der Erbe! Den bringen wir um, und dann gehört der Weinberg uns.‹ 15 Sie stießen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um.
Was, meint ihr, wird der Besitzer mit diesen Weinbauern machen? 16 Er wird selbst kommen, sie töten und den Weinberg an andere verpachten.«
»So etwas darf niemals geschehen!«, riefen die Zuhörer entsetzt.
17 Da sah Jesus sie an und fragte: »Was bedeutet denn folgende Stelle aus der Heiligen Schrift: ›Der Stein, den die Bauleute weggeworfen haben, weil sie ihn für unbrauchbar hielten, ist zum Grundstein des ganzen Hauses geworden‹?«
18 Und er fügte hinzu: »Wer auf diesen Stein fällt, wird sich zu Tode stürzen, und auf wen der Stein fällt, der wird von ihm zermalmt.«
19 Am liebsten hätten die Schriftgelehrten und die obersten Priester Jesus auf der Stelle festgenommen. Sie hatten verstanden, dass er in diesem Gleichnis von ihnen gesprochen hatte. Aber sie wagten sich nicht an ihn heran, weil sie vor dem Volk Angst hatten.
Die Frage nach der Steuer
20 Die obersten Priester und die Schriftgelehrten ließen Jesus bespitzeln. Sie schickten einige Männer zu ihm, die vorgeben sollten, ihnen läge die Erfüllung des Gesetzes besonders am Herzen. Sie sollten ihn zu einer verfänglichen Aussage verleiten, damit man ihn an den römischen Statthalter ausliefern konnte. 21 Die Leute kamen also zu Jesus und fragten ihn scheinheilig: »Lehrer, was du sagst und lehrst, ist richtig; das wissen wir. Du fragst nicht danach, welches Ansehen die Leute besitzen, sondern sagst uns frei heraus, wie wir nach Gottes Willen leben sollen. 22 Deshalb sage uns: Ist es eigentlich Gottes Wille, dass wir dem römischen Kaiser Steuern zahlen, oder nicht?«
23 Jesus durchschaute ihre List und sagte: 24 »Zeigt mir ein Geldstück! Wessen Bild und Name sind hier eingeprägt?« Sie antworteten:
»Die des Kaisers!«
25 Da sagte Jesus zu ihnen: »Nun, dann gebt dem Kaiser, was ihm zusteht, und gebt Gott, was ihm gehört!«
26 So war es ihnen nicht gelungen, Jesus vor allen Leuten zu einer verfänglichen Aussage zu verleiten. Sie waren von seiner Antwort so überrascht, dass sie schwiegen.
Kommentar
Wie Führung funktioniert – ein Modell
Wie in allen Bereichen unseres Lebens ist Jesus auch unser Vorbild, wenn es um Gottes Führung geht.
Ein Leben unter Gottes Führung bedeutet kein sorgenfreies Leben. Jesus stand unter ständigem Beschuss der „Religionshüter“ Seiner Zeit, aber Er hatte keine Angst vor Konfrontation und Auseinandersetzung.
Mit dem Gleichnis von den bösen Weingärtnern zeigt Jesus, dass Diener Gottes mit Ärger rechnen müssen. Die Diener wurden überfallen, verprügelt, mit leeren Händen zurückgeschickt, geschlagen, verspottet, verwundet und fortgejagt (20,10-12). Als der Besitzer des Weinbergs seinen Sohn schickte, „töteten [sie] ihn“ (20,15).
Göttliche Führung brachte Jesus ans Kreuz, aber sie führte auch zur Auferstehung. Dahinter verbargen sich Gottes Absicht und Sein Sieg. Jesu Weg schien gescheitert, aber tatsächlich bewirkte Er mit Seinem Leben, Seinem Tod und der Auferstehung mehr, als je eine andere Person in der Geschichte der Menschheit.
Im Neuen Testament steht viel darüber, wie Gott Jesus führte. In unserer Passage heute erkennen wir:
2.\tDurch die Autorität der Schrift
Hüte dich vor Situationen, in denen ein Dienst zum persönlichen Vorteil genutzt wird.
Als Jesus Menschen sieht, die mit ihrem geistlichen Gehabe Geld machen, konfrontiert Er sie mit dem Wort Gottes. Er sagt, „In der Schrift steht: `Mein Haus soll ein Ort des Gebets sein´, aber ihr habt eine Räuberhöhle daraus gemacht“ (19,46).
esu Verständnis vom Willen Gottes kam durch ein sorgfältiges Studium der Heiligen Schrift. Gott führt die Menschen in erster Linie durch die Bibel.
3.\tDurch einen überzeugenden Geist
Als die „Religionshüter“ Jesu Vollmacht in Zweifel ziehen, fordert Er sie mit einer Frage nach Johannes‘ Vollmacht heraus. Jesus sagt, dass Johannes der Täufer „im Auftrag Gottes“ handelte (20,4). Damit impliziert Er, dass auch Seine Vollmacht von Gott kommt. Sie kommt aus Seiner engen Beziehung zu Gott.
Selbst Seine Gegner erkannten an, „dass das, was du sagst und lehrst, richtig ist“ (20,21). Jesus war nicht bereit, Sich anzubiedern oder auf eine Seite ziehen zu lassen. Er ließ Sich von dem leiten, von dem Er wusste, dass es „richtig“ war. Er sprach furchtlos die Wahrheit aus.
Jesus hinterfragt die Grundannahme ihrer Frage: welcher irdischen Macht sollen wir loyal sein? Die Kernfrage ist, so erklärt Jesus, ob wir Gott die Loyalität, die wir Ihm schulden, vor allen anderen schenken. Ob wir uns zuerst als Bürger des Himmels und dann erst als Erdenbürger sehen? „Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört. Und gebt Gott, was Gott gehört“ (20,25). Sie waren „erstaunt über seine Antwort und schwiegen“ (20,26).
„Der Geist Gottes führte ihn [Jesus]“, heißt es in Lukas 4,1. Es ist anzunehmen, dass der Heilige Geist Ihm die Antwort gab. Jesus ging in enger Gemeinschaft mit Gott durchs Leben, Er studierte die heiligen Schriften und lehrte die Wahrheit, und der Heilige Geist („Geist der Wahrheit“; Johannes 15,26) schenkte Ihm Worte außerordentlicher Weisheit.
Gebet
Himmlischer Vater, bitte hilf mir, dem Beispiel Jesu zu folgen und mich nahe bei Dir zu halten, auf Deine Stimme zu hören, während ich die Bibel lese und mich von Deinem Geist leiten zu lassen.
5. Mose 31,30–32,52
30 Dann trug Mose den versammelten Israeliten das ganze Lied vor, das der Herr ihn aufschreiben ließ.
Das Lied von der Untreue Israels und der Treue Gottes
32 1 Der Himmel höre, was ich sage,
die Erde achte auf mein Lied!
2 Wie Regen soll es Leben spenden,
erfrischen soll es wie der Tau
und Wachstum bringen wie ein Schauer,
der auf Gras und Kräuter fällt.
3 Ich rufe laut den Namen des HERRN!
Gebt unserem großen Gott die Ehre!
4 Vollkommen und gerecht ist alles, was er tut.
Er ist ein Fels – auf ihn ist stets Verlass.
Er hält, was er verspricht;
er ist gerecht und treu.
5 Und was seid ihr?
Ein falsches Volk,
das keine Treue kennt!
Ist es nicht eine Schande,
wie ihr Gott beleidigt?
Und ihr wollt seine Kinder sein?
Nein, nie und nimmer seid ihr das!
6 Soll das der Dank sein für all das Gute,
das er für euch tat?
Wie dumm und blind ihr seid!
Ist er nicht euer Vater?
Hat er euch nicht geschaffen?
Ja, er ist euer Schöpfer,
euer Leben kommt aus seiner Hand.
7 Denkt zurück an ferne Zeiten,
an Jahre, die längst vergangen sind!
Fragt eure Eltern, was damals geschah!
Die alten Leute werden es euch sagen.
8 Der höchste Gott gab jedem Volk
ein Land und teilte die Erde unter ihnen auf.
Er zog die Grenzen dabei so,
dass Israel genügend Land bekam.
9 Denn dieses Volk, die Nachkommen von Jakob,
sind Eigentum des HERRN.
Er selbst hat sie dazu erwählt.
10 Er fand sie in der öden Wüste,
wo nachts die wilden Tiere heulen.
Er schloss sie fest in seine Arme,
bewahrte sie wie seinen Augapfel.
11 Er ging mit ihnen um wie ein Adler,
der seine Jungen fliegen lehrt:
Der scheucht sie aus dem Nest,
begleitet ihren Flug, und wenn sie fallen,
ist er da, er breitet seine Schwingen unter ihnen aus
und fängt sie auf.
12 So hat der Herr sein Volk geführt,
der HERR allein, kein anderer Gott.
13 Er machte sie zu Herrschern eines weiten,
guten Landes und schenkte ihnen reiche Ernten.
Wo sie zuerst nur Felsen sahen,
entdeckten sie bald wilden Honig,
und wo bisher nur Steine lagen,
da wuchsen nun Olivenbäume.
14 Die Israeliten hatten Sahne, Butter,
sie tranken Milch von ihren Herden
und aßen gutes Fleisch vom Lamm.
Aus Baschan kamen Schafböcke;
sie hatten Ziegen, besten Weizen,
dazu noch edlen roten Wein.
15 Da wurden diese ehrenwerten Leute rund und dick.
Ja, das von Gott geliebte Volk,
es fraß sich fett und meinte,
ihn nicht mehr zu brauchen.
Sie wandten sich von ihrem Schöpfer ab
und lachten über ihren Retter,
der doch ihr Halt gewesen war.
16 Sie reizten ihn zur Eifersucht
mit fremden Göttern,
abscheulich war ihr Götzendienst,
beleidigend für ihren Gott.
17 Sie brachten den Dämonen Opfer dar,
den Göttern, die doch keine sind.
Den Eltern waren sie noch völlig unbekannt,
weil man sie gerade erst erfand.
18 Ihr habt den Fels verlassen,
der von Anfang an euch trug.
Ja, ihr habt den Gott vergessen,
der euch doch ins Leben rief.
19 Obwohl ihr seine Kinder seid,
habt ihr ihn so gekränkt.
Als er das sah, verstieß er euch
20 und sprach: »Ich werde mich
vor ihnen jetzt verbergen
und sehen, was aus ihnen wird.
Denn sie sind durch und durch verdorben.
Sie kennen keine Treue.
21 Sie haben mich herausgefordert mit Göttern,
die doch keine sind.
Sie haben mich zum Zorn gereizt
mit diesen toten Götzen.
So werde nun auch ich sie eifersüchtig machen
auf ein Volk, das keines ist.
Ich will sie zornig machen auf Menschen,
die nichts von mir wissen.
22 Der helle Zorn hat mich gepackt.
Er ist ein Feuer, das die Erde frisst
und alles abbrennt, was dort wächst.
Es lodert bis hinab ins Totenreich
und setzt das Fundament der Berge in Brand.
23 Ich werde Israel ins Unglück stürzen
und alle meine Pfeile auf sie schießen.
24 Ich lasse sie verhungern,
ich töte sie durch Fieber und durch Pest.
Raubtiere hetze ich auf sie
und schicke ihnen Schlangen mit mörderischem Gift.
25 Wer auf die Straße geht,
wird mit dem Schwert getötet.
Und wer zu Hause bleibt, stirbt dort vor Angst,
ob Mann, ob Frau, ob Säugling oder Greis.
26 Ich bin nah daran, sie völlig zu vernichten
und jede Spur von ihnen auszulöschen.
27 Ich tue es nur deshalb nicht,
weil ihre Feinde es falsch deuten
und stolz auf ihren Sieg sein könnten.
Von ihnen würde keiner sagen:
›Das ist allein das Werk von Gott!‹
28 Israel ist ein Volk, das keine Einsicht hat,
sie besitzen keinen Funken Verstand.
29 Wenn sie auch nur ein bisschen weise wären,
dann würden sie bedenken,
dass dies ein schlimmes Ende nimmt.
Auch müssten sie sich fragen:
30 ›Wie kann ein Einziger unserer Feinde
eintausend Israeliten verjagen?
Wie können zwei von ihnen zehntausend Mann
von uns vertreiben? Das ist nur möglich,
weil der HERR uns, sein Volk, in ihre Hände gibt,
weil er uns jetzt nicht mehr beschützt.‹
31 Die Feinde wissen ganz genau,
dass ihre Götter bei weitem nicht so mächtig sind
wie euer Gott, der starke Fels.
32 Sie sind ein Weinstock, der aus Sodom
und Gomorra stammt
– er trägt nur bittere, giftige Früchte.
33 Der Wein aus diesen Trauben
ist das reinste Schlangengift.
34 Ich vergesse nichts von dem,
was sie euch antun;
alles will ich im Gedächtnis behalten.
35 Wartet nur ab: Es ist meine Sache,
Rache zu üben.
Ich, der Herr, werde ihnen alles vergelten.
Es dauert nicht mehr lange,
dann bringe ich sie ins Wanken
und lasse sie ins Unglück stürzen.
Ihr Schicksal ist bereits besiegelt.«
36 Mit allen aber, die ihm dienen,
wird der HERR Erbarmen haben.
Er wird ihnen zum Recht verhelfen,
wenn er sieht, dass sein Volk
am Ende seiner Kraft ist
und weder freier Mensch
noch Sklave überlebt.
37 Er wird sie fragen: »Wo sind nun eure Götter,
auf die ihr euch so felsenfest verlassen habt?
38 Die besten Opfertiere habt ihr ihnen dargebracht
und guten Wein vor ihnen ausgegossen.
Wo bleiben sie denn bloß?
Ja, warum helfen und beschützen sie euch nicht?
39 Begreift doch endlich: Ich allein bin Gott,
und es gibt keinen außer mir.
Ich ganz allein bestimme über Tod
und Leben, über Krankheit und Gesundheit.
Niemand kann euch meiner Macht entreißen.
40 Ich hebe meine Hand zum Schwur
und sage euch, so wahr ich lebe:
41 Ich werde mich an meinen Feinden rächen.
Ich zahle es allen heim, die mich hassen!
Sobald mein blankes Schwert geschärft ist,
bekommen sie, was sie verdienen.
42 Ich nehme meine Feinde gefangen
und töte sie und ihre Führer.
Mein Schwert wird sie verschlingen,
bis es satt geworden ist,
meine Pfeile werden ihr Blut trinken,
bis ihr Durst gestillt ist.«
43 Ihr Völker, jubelt Israel zu!
Der Herr nimmt Rache für den Tod der Menschen,
die ihm dienten. Er zahlt es ihren Feinden heim.
Und seinem eigenen Volk vergibt er alle Sünden.
Er nimmt die Schuld von ihrem Land.
44 Dieses Lied trugen Mose und Josua, der Sohn von Nun, den Israeliten vor. 45-46 Danach sagte Mose: »Nehmt euch alles zu Herzen, was ich euch heute weitergesagt habe! Lehrt auch eure Kinder alle Gebote aus diesem Gesetz, damit sie sich genau daran halten. 47 Denn es sind keine leeren Worte, sondern sie sind euer Leben. Richtet euch danach, und ihr werdet lange in dem neuen Land jenseits des Jordan bleiben, das ihr jetzt in Besitz nehmt.«
Mose soll auf dem Berg Nebo sterben
48 Am selben Tag sprach der HERR zu Mose: 49 »Steig auf den Berg Nebo im Gebirge Abarim! Er liegt gegenüber von Jericho auf dieser Seite des Jordan, im Land der Moabiter. Sieh dir von dort aus das Land Kanaan an, das ich den Israeliten schenke. 50 Danach wirst du dort oben sterben und im Tod mit deinen Vorfahren vereint, genau wie dein Bruder Aaron, der auf dem Berg Hor gestorben ist. 51 Denn ihr beide habt mir die Treue gebrochen. An der Quelle Meriba bei Kadesch in der Wüste Zin habt ihr mir nicht die Gelegenheit gegeben, mich vor dem Volk als der heilige und mächtige Gott zu erweisen. 52 Deshalb sollst du das Land, das ich den Israeliten schenke, nur von weitem sehen und nicht selbst hineinkommen.«
Kommentar
Ein Beispiel für Führung
Vor etwa hundert Jahren zerschellte an der Küste Cornwalls, am südöstlichen Zipfel Englands ein Schiff in einem Sturm. Ein fünfzehn Jahre alter Matrose konnte sich auf einen im Meer gelegenen Felsen retten. Er wartete die ganze Nacht, bis er schließlich am nächsten Morgen gerettet wurde. Ein Reporter, der ihn später interviewte, fragte ihn, „Sie müssen doch die ganze Nacht am ganzen Leib gezittert haben, während Sie sich an den Fels klammerten?“ „Das habe ich“, erwiderte der Matrose und fügte hinzu, „Aber der Fels hat nicht ein einziges Mal gewackelt.“
Am Ende seines Lebens angekommen, reflektiert Mose, wie Gott Sein Volk zu seinen Lebzeiten geführt hat, wie Er ihr Fels gewesen war (32,4a.15.18.30.37). Er ist auch dein Fels. Er ist fest, unveränderlich, verlässlich, immer derselbe und absolut zuverlässig; Er hat keine „Hochs“ und „Tiefs“ wie wir. Du kannst dich auf Seine unerschütterliche Treue verlassen. Er wird immer für dich da sein.
Gott ist nicht nur „ein Fels“, sondern auch „euer Vater“ (32,6b).
Mose beschreibt, wie Gott Sein Volk (Israel) mit väterlicher Liebe führte: „Er fand sie in einem öden Land, in der weiten, einsamen Wüste. Er umgab sie und wachte über sie, er behütete sie wie seinen Augapfel. Wie ein Adler, der seinen Jungen das Fliegen beibringt, über ihnen schwebt und sie auffängt, seine Schwingen ausbreitet und sie auf seinen Flügeln in die Höhe trägt, so führte der Herr sie“ (32,10-12a).
4.\tDurch die Umstände
Er fährt fort und beschreibt, wie Sich Gott in Seiner Vorsehung um Sein Volk kümmerte: „Er gab ihnen Honig … Öl … Rahm … Widder und Ziegen … den allerbesten Weizen…Saft edelster Trauben“ (32,13-14). Alles Zeichen Seiner Versorgung durch Seine Gegenwart auf ihrem Weg.
Doch das Volk Gottes, hier „Jeschurun“ („der Aufrichtige“, Israel), sie „verließen den Gott, der sie geschaffen hatte, und verachteten den Fels ihrer Rettung“ (32,15). Diese Ablehnung veranlasste Gott zu den Worten: „Ich will mich vor ihnen verbergen“ (32,20).
Manchmal ist es unsere Sünde, die verhindert, dass wir Gottes Stimme hören. Sünde kann ins Verderben führen (32,23-27). Wir haben heute durch Jesu Tod und Auferstehung ein Mittel dagegen: „das Blut von Jesus, seinem Sohn, reinigt uns von jeder Schuld…wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und uns von allem Bösen reinigt“ (1. Johannes 1,7.9).
5.\tDurch gesunden Menschenverstand
Wenn wir hinfallen, was uns allen passiert, ist es das Vernünftigste, gleich wieder aufzustehen. Eine Form von Führung ist auch, das Naheliegende zu tun. Das war Moses Klage: „Israel ist ein Volk ohne Verstand, Klugheit sucht man bei ihnen vergeblich. O wären sie doch weise und könnten dies verstehen, dann würden sie begreifen, was für ein Schicksal sie erwartet!“ (32,28-29). Gott hat uns einen Verstand gegeben. Er lenkt deine Gedanken, wenn du in großer Nähe mit Ihm gehst. Sei dabei nicht über-geistlich und erwarte nicht, dass eine innere Stimme dir bis ins kleinste Detail sagt, was du tun sollst.
Am Ende seines Lieds kommt Mose wieder auf das Wort Gottes zurück, „Nehmt euch die Worte, mit denen ich euch heute ermahnt habe, zu Herzen. Schärft sie euren Kindern ein, damit sie jedes Wort dieses Gesetzes gewissenhaft befolgen. Diese Anweisungen sind nicht nur leere Worte - sie sind euer Leben!“ (32,46-47).
Gebet
Herr, ich danke Dir, dass Du mich in unterschiedlichen Situationen auf verschiedene Art und Weise leitest. Danke für Deine Barmherzigkeit. Bitte hilf mir, Deine Gebote zu beherzigen und zu halten. Hilf mir, mein Ziel zu erreichen.
Pippa fügt hinzu
Lukas 20,20–26
Manchmal wird mir ein Rabatt angeboten, wenn ich bar bezahle. Es kann ja sein, dass alles legal ist, aber vielleicht wollen sie ihre Einnahmen auch am Finanzamt vorbeischmuggeln. Wenn Jesus also sagt, „bezahlt eure Steuern“, dann sollten wir das besser tun – egal wie weh es tut.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“