Gott-große Gebete
Einführung
Ich erinnere mich noch gut, wie ich für ein Baby namens Craig betete. Ich war gebeten worden, eine Frau im Brompton Hospital zu besuchen. Vivienne hatte drei Kinder und war mit dem vierten schwanger. Ihr drittes Kind, das 18 Monate alt war, war mit Down Syndrom zur Welt gekommen. Außerdem war es wegen eines Loches im Herzen operiert worden. Die OP hatte nicht den erhofften Erfolg gebracht, und das medizinische Personal wollte alle Maschinen abschalten, was nicht ungewöhnlich ist. Mehrmals hatten sie Vivienne um ihre Einwilligung gebeten. Immer hatte sie abgelehnt. Eine letzte Sache wollte sie noch versuchen. Sie wollte, dass jemand für Craig betete. Also ging ich zu ihr.
Craig hatte überall Schläuche. Sein Körper war voll blauer Flecken und Schwellungen. Die Ärzte hatten ihr gesagt, dass selbst wenn er sich erhole, sein Gehirn wegen des langen Herzstillstands Schaden genommen haben würde. Mir sagte sie, sie glaube nicht an Gott, „Würden Sie für Craig beten?“
Im Namen Jesu betete ich zu Gott, dass Er den Kleinen heilen möge. Dann erklärte ich ihr, wie sie ihr Leben Jesus geben konnte, und sie tat es. Ich ging, besuchte sie aber zwei Tage später wieder. Sobald Vivienne mich erblickte, kam sie aufgeregt aus dem Zimmer gelaufen. Sie sagte, „Ich habe versucht, Sie zu erreichen. Es ist etwas Unglaubliches passiert. In der Nacht, nachdem Sie für ihn gebetet haben, kam die Wende. Er hat sich erholt.“ Nur wenige Tage später durfte Craig nach Hause.
Vivienne erzählte es ihrer ganzen Familie und all ihren Freunden, „Ich habe nicht geglaubt, aber jetzt glaube ich.“
Das war eine erstaunliche Heilung! Das war vor mehr als dreißig Jahren. Ich habe immer noch Kontakt zu ihrer Familie. Seine Heilung war keine Autosuggestion; er war damals noch ein Baby. Es war auch kein positives Denken, kein Placebo Effekt. Es war Gottes große Antwort auf ein Gebet, das so groß war wie Gott selbst.
Psalm 57,1–7
Erbarme dich über mich!
1 Ein Lied von David, nach der Melodie:
»Richte nicht zugrunde«.
Es stammt aus der Zeit,
als er sich auf der Flucht vor Saul in der Höhle aufhielt.
2 Erbarme dich über mich, o Gott, erbarme dich!
Bei dir suche ich Zuflucht und Schutz.
Wie ein Vogel sich unter die Flügel seiner Mutter flüchtet,
so will ich mich bei dir bergen, bis die Gefahr vorüber ist.
3 Zu Gott, dem Höchsten, schreie ich,
zu ihm, der alles für mich zu einem guten Ende führt.
4 Vom Himmel her wird er mir seine Hilfe schicken
und mich vor denen retten, die mir nachstellen
und mich so gehässig verleumden.
Ja, Gott wird zu mir halten, er ist treu.
5 Ich bin von Feinden umzingelt,
wie Löwen lechzen sie nach Blut.
Ihre Zähne sind spitz wie Speere und Pfeile,
ihre Zungen scharf wie geschliffene Schwerter.
6 Gott, zeige deine Größe, die den Himmel überragt;
erweise auf der ganzen Welt deine Hoheit und Macht!
7 Die Feinde hatten mir Fallen gestellt,
ich war völlig verzweifelt. Mir hatten sie eine Grube gegraben,
doch nun sind sie selbst hineingestürzt!
Kommentar
Bitte um Gnade
Hast du Gott jemals um Gnade angefleht? Ich definitiv. Schon oft. David rief „zu Gott, dem Höchsten“ (27,3) und betete, „sei mir gnädig und erbarme dich über mich“ (2a).
Es gibt ein Gott-großes Gebet um Gnade, das Gott immer erhört. Es ist das Gebet für Vergebung durch Jesus. Sein Tod am Kreuz macht möglich, dass „jeder, der den Namen des Herrn anruft, gerettet werden wird“ (Römer 10,13).
Davids Gebet entstand wahrscheinlich, als er vor Saul in eine Höhle geflüchtet war (siehe 1. Samuel 22 und 24). Er rief zu Gott, und Gott erhörte sein Gebet. David betete, „Ich rufe zu Gott, dem Höchsten, zu Gott, der meine Sache zu einem guten Ende führt“ (57,3).
David wusste, dass Gott einen Plan für sein Leben hat und dass er diesen vollenden würde. Gott hat einen Gott-großen Plan für dein Leben. Antworte wie David auf Gottes Ruf – im Gehorsam.
Gott beantwortet Gott-große Gebete wie der große Gott, der Er ist: „Er wird Hilfe vom Himmel schicken … Mein Gott wird mir gnädig sein und treu zu mir stehen“ (57,4).
Gebet
Mein Herr und Gott, ich danke Dir für Deine Gnade und Treue (57,4). Meine Seele findet Zuflucht unter dem Schatten deiner Flügel (2b).
Johannes 4,43–5,15
Jesus heilt ein schwer krankes Kind
43 Jesus blieb zwei Tage in Sychar, dann zog er weiter nach Galiläa. 44 Er selbst hatte zwar einmal gesagt, dass ein Prophet in seiner Heimat nichts gilt. 45 Als er aber dort ankam, nahmen ihn die Galiläer freundlich auf. Sie waren nämlich während des Passahfestes in Jerusalem gewesen und hatten alles miterlebt, was er dort getan hatte.
46 Auf seinem Weg durch Galiläa kam Jesus auch wieder nach Kana, wo er Wasser in Wein verwandelt hatte. In Kapernaum lebte damals ein königlicher Beamter, dessen Sohn sehr krank war. 47 Als dieser Mann hörte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa zurückgekehrt war, ging er zu ihm und flehte: »Komm schnell in mein Haus und heile meinen Sohn; er liegt im Sterben!«
48 »Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder zu sehen bekommt, glaubt ihr nie«, sagte Jesus zu ihm.
49 Der Beamte bat ihn: »Herr, komm bitte mit, bevor mein Kind stirbt!«
50 »Du kannst beruhigt nach Hause gehen«, erwiderte Jesus, »dein Sohn ist gesund!« Der Mann vertraute auf das, was Jesus ihm gesagt hatte, und ging nach Hause. 51 Noch während er unterwegs war, kamen ihm einige seiner Diener entgegen. »Dein Kind ist gesund!«, riefen sie. 52 Der Vater erkundigte sich: »Seit wann geht es ihm besser?« Sie antworteten: »Gestern Mittag gegen ein Uhr hatte er plötzlich kein Fieber mehr.«
53 Da wurde dem Vater klar, dass Jesus genau in dieser Stunde gesagt hatte: »Dein Sohn ist gesund!« Seitdem glaubte dieser Mann mit allen, die in seinem Haus lebten, an Jesus. 54 Dies war das zweite Wunder, das Jesus in Galiläa vollbrachte, nachdem er aus Judäa zurückgekehrt war.
Der Kranke am Teich Betesda
5 1 Bald darauf wurde eines der jüdischen Feste gefeiert, und auch Jesus ging dazu nach Jerusalem. 2 In der Stadt befindet sich nicht weit vom Schaftor entfernt der Teich Betesda, wie er auf Hebräisch genannt wird. Er ist von fünf Säulenhallen umgeben. 3-4 Viele Kranke lagen in diesen Hallen – Blinde, Gelähmte und Verkrüppelte. 5 Einer von den Menschen, die dort lagen, war schon seit 38 Jahren krank. 6 Als Jesus ihn sah und erfuhr, dass er schon so lange an seiner Krankheit litt, fragte er ihn: »Willst du gesund werden?«
7 »Ach, Herr«, entgegnete der Kranke, »ich habe niemanden, der mir in den Teich hilft, wenn sich das Wasser bewegt. Versuche ich es aber allein, ist immer ein anderer schneller als ich.«
8 Da forderte ihn Jesus auf: »Steh auf, nimm deine Matte und geh!« 9 Im selben Augenblick war der Mann geheilt. Er rollte seine Matte zusammen und ging seines Weges. Das geschah an einem Sabbat. 10 Einige führende Juden, die den Geheilten sahen, hielten ihm vor: »Heute ist doch Sabbat! Da darf man keine Matte tragen!«
11 »Aber der Mann, der mich heilte, hat es mir ausdrücklich befohlen«, antwortete er ihnen.
12 »Wer war das? Wer hat dir so etwas befohlen?«, fragten sie nun.
13 Doch das wusste der Mann nicht, denn Jesus hatte den Teich wegen der großen Menschenmenge bereits wieder unbemerkt verlassen.
14 Später traf Jesus den Geheilten im Tempel und sagte zu ihm: »Du bist jetzt endlich gesund. Sündige nicht mehr, damit du nicht etwas Schlimmeres als deine Krankheit erlebst!« 15 Da ging der Mann zu den führenden Juden und berichtete, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte.
Kommentar
Bitte um Heilung
Es gibt Zeiten in unserem Leben, in denen wir uns verzweifelt nach Heilung sehnen – entweder für andere oder für uns selbst. In diesem Leben werden unsere Gebete um Heilung aber nicht immer erhört werden. Wenn unsere Gebete nicht erhört werden, ist das schwer und schmerzlich für uns. Manchmal aber greift Gott ein und heilt auf wunderbare Weise. Dafür sehen wir heute zwei Beispiele. Beide sind das Resultat Gott-großer Gebete:
1.\tHeilung anderer
Der königliche Beamte bat Jesus inständig, seinen Sohn zu heilen (4,47), der im Sterben lag.
Jesus vertröstete ihn: „Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht an mich“ (4,48). Aber der Beamte ließ nicht locker, „Herr, bitte komm zu mir herab nach Kapernaum, ehe mein kleiner Junge stirbt“ (4,29).
Jesus antwortete auf den Glauben des Mannes, der überzeugt war, dass, wenn Jesus nur käme, Er seinen Sohn auch heilen könnte, indem Er ihn aufforderte, noch einen Schritt weiter zu gehen und zu glauben, dass Jesus seinen Sohn auch aus der Ferne würde heilen können. Der Mann glaubte Ihm. Und Jesus tat das Heilungswunder – Er hörte das Gott-große Gebet des Vaters und heilte seinen Sohn. Daraufhin glaubte dessen ganzes Haus an Jesus (4,53).
2.\tEigene Heilung
Jesus ging an einen Ort, an dem „Scharen von kranken Menschen - Blinde, Gelähmte oder Verkrüppelte“ herumlagen (5,3). In der damaligen Kultur wurden körperliche Behinderungen als Strafe Gottes betrachtet. Die Menschen wurden versteckt. Aber „Gott hat das auserwählt, was in den Augen der Welt gering ist, … was von der Welt verachtet und gering geschätzt wird“ (1. Korinther 1,27-28).
Jesus heilte einen Mann, der achtunddreißig Jahre lang als Invalide gegolten hatte (5,5). Wie verzweifelt muss dieser Mann gewesen sein. Er hatte auf die heilende Wirkung des Wassers von Bethesda gehofft, das sich gelegentlich bewegte und von dem es hieß, dass es den Ersten heilte, der dann hineinstieg. Aber niemand half ihm, als Erster in den See zu kommen (5,7).
Er hatte weder Freunde noch enge Verwandte. Niemand kümmerte sich um ihn. Er war einsam und verlassen; von keinem geliebt; doch Jesus liebte ihn.
Jesus fragt ihn – so wie Er uns alle fragt, „Willst du gesund werden?“ (5,6). Achtunddreißig Jahre lang hatte der Mann gelernt, mit seinem Handicap zu überleben. Jetzt muss er aufstehen, Entscheidungen treffen, Freunde und Arbeit suchen und Verantwortung für sein Leben übernehmen.
Joyce Meyer schreibt zu dieser Begebenheit, dass Jesus de facto zu dem Mann sagte, „Lieg hier nicht nur herum. Tu etwas!“ Weiter schreibt sie, „Fünfzehn Jahre lang wurde ich als Kind sexuell missbraucht. Ich wuchs in einer dysfunktionalen Familie auf. Mir fehlte jegliches Selbstvertrauen und ich war voller Scham. Ich wollte, dass mein Leben gut war, aber ich war gefangen in meinem seelischen Leid und meiner Verzweiflung.“
„Jesus bemitleidete mich ebenso wenig wie den Mann in Johannes 5. Tatsächlich war Er sehr streng mit mir und ließ mir einiges an „strenger Liebe“ angedeihen. Dass Er aber nicht akzeptieren wollte, dass ich mich in Selbstmitleid suhlte, brachte die Wende in meinem Leben. Ich bin nicht mehr in der Grube. Ich führe jetzt ein großartiges Leben. Wenn du dich gegen Selbstmitleid entscheidest, aktiv auf Gott schaust und tust, was Er dir sagt, kannst auch du ein großartiges Leben haben.“
Gebet
Herr, ich danke Dir, dass Du meine Gebete für Heilung hörst. Heute bitte ich Dich um Heilung für ….
Richter 4,1–5,31
Die Richterin Debora und der Heerführer Barak
1 Als Ehud gestorben war, taten die Israeliten erneut, was dem HERRN missfiel. 2-3 Da ließ der HERR ihr Gebiet vom Kanaaniterkönig Jabin erobern; der regierte in Hazor und besaß 900 eiserne Streitwagen. Sein Heerführer hieß Sisera, er hatte sein Truppenlager in Haroschet-Gojim aufgeschlagen. Zwanzig Jahre lang quälte und unterdrückte Jabin die Israeliten. Da schrien sie zum HERRN um Hilfe.
4 Zu jener Zeit war die Prophetin Debora Israels Richterin. Sie war mit einem Mann namens Lappidot verheiratet 5 und wohnte bei der nach ihr benannten Debora-Palme zwischen Rama und Bethel im Gebirge Ephraim. Dorthin kamen die Israeliten, um sich von ihr Recht sprechen zu lassen. 6 Eines Tages ließ Debora Barak zu sich kommen, den Sohn von Abinoam aus Kedesch im Stammesgebiet von Naftali. Sie sagte zu ihm: »Der HERR, der Gott Israels, befiehlt dir: ›Rufe 10.000 Soldaten aus den Stämmen Naftali und Sebulon zusammen und zieh mit ihnen auf den Berg Tabor! 7 Ich werde dafür sorgen, dass Sisera, Jabins Heerführer, mit seinen Wagen und seinem Heer zum Fluss Kischon kommt. Dort gebe ich ihn in deine Gewalt.‹«
8 Barak antwortete: »Ich werde nur gehen, wenn du mitkommst. Ohne dich unternehme ich nichts.«
9 »Ich komme mit«, willigte Debora ein, »aber der Ruhm dieses Feldzugs wird nicht dir gehören, denn der HERR wird einer Frau den Sieg über Sisera schenken!« Zusammen mit Barak machte sich Debora auf den Weg nach Kedesch. 10 Dort rief Barak die Stämme Sebulon und Naftali zusammen. 10.000 Mann folgten ihm auf den Berg Tabor, und Debora begleitete sie.
11 Zu jener Zeit schlug ein Keniter namens Heber seine Zelte bei dem großen Baum von Zaanannim in der Nähe von Kedesch auf. Die Keniter waren Nachkommen von Hobab, dem Schwager von Mose. Heber hatte sich von seiner Sippe getrennt und war allein weitergezogen.
12 Man meldete Sisera, dass Barak, der Sohn von Abinoam, ein Heer auf den Berg Tabor geführt hatte. 13 Da brach er von Haroschet-Gojim auf und zog mit den 900 eisernen Streitwagen und seinem ganzen Heer zum Fluss Kischon.
14 »Greif an«, forderte Debora Barak auf. »Der HERR wird euch vorangehen und euch noch heute den Sieg über Sisera geben!« Da stürmte Barak mit seinen 10.000 Soldaten vom Berg Tabor herab. 15 Als sie mit dem Schwert in der Hand angriffen, ließ der HERR das ganze Heer der Kanaaniter in Panik geraten. Sisera sprang vom Wagen und floh zu Fuß.
16 Baraks Männer verfolgten die fliehenden Truppen und ihre Wagen bis nach Haroschet-Gojim. Sie töteten alle Soldaten, nicht einer kam mit dem Leben davon.
Siseras Ende
17 Sisera floh zu Fuß zum Zelt von Jaël, der Frau des Keniters Heber. Denn zwischen Heber und Jabin, dem König von Hazor, herrschte Frieden.
18 Jaël trat aus dem Zelt, lief Sisera entgegen und rief: »Komm herein, mein Herr! Hier bist du sicher!« Da ging er in ihr Zelt und legte sich hin. Jaël deckte ihn zu.
19 »Gib mir bitte etwas Wasser«, sagte er, »ich habe Durst.« Jaël öffnete den Milchschlauch und ließ Sisera trinken. Dann deckte sie ihn wieder zu.
20 »Stell dich an den Eingang!«, bat er sie. »Wenn einer kommt und fragt, ob jemand im Zelt ist, sag Nein!«
21 Erschöpft fiel er in einen tiefen Schlaf. Jaël nahm einen Zeltpflock und einen Hammer, schlich sich an Sisera heran und schlug den Pflock durch seine Schläfen in den Boden. So starb er.
22 Kurz darauf traf Barak ein, der Sisera verfolgte. Jaël ging ihm entgegen und sagte: »Komm, ich will dir den Mann zeigen, den du suchst.« Barak trat in das Zelt und sah Sisera mit dem Zeltpflock in der Schläfe tot am Boden liegen.
23 An diesem Tag fügte Gott dem Kanaaniterkönig Jabin durch die Israeliten eine beschämende Niederlage zu. 24 Danach gewannen sie immer mehr Macht über Jabin, und schließlich vernichteten sie ihn ganz.
Deboras und Baraks Siegeslied
5 1 Am Tag des Sieges sangen Debora und Barak, der Sohn von Abinoam, dieses Lied:
2 Preist den HERRN für Israels Helden, die sich als Führer bewährten, und für das Volk, das ihnen in den Kampf folgte!
3 Hört her, ihr Könige, gebt acht, ihr Herrscher: Für den HERRN will ich singen, ja, singen und musizieren will ich für den HERRN, den Gott Israels!
4 HERR, du stiegst herab vom Gebirge Seïr, aus den Steppen Edoms kamst du herbei. Da bebte die Erde, und Regen fiel vom Himmel, das Wasser strömte aus den Wolken nieder. 5 Die Berge gerieten ins Wanken, als der HERR kam, als der Gott Israels sich am Sinai zeigte.
6 Zur Zeit Schamgars, des Sohnes von Anat, und in den Tagen Jaëls waren die Straßen leer: Wer auf Reisen war, ging auf gut versteckten Pfaden. 7 Felder und Dörfer lagen verwaist, bis ich mich erhob, ja, bis ich, Debora, aufstand, die Mutter Israels. 8 Mein Volk hatte sich neue Götter erwählt, und dann brach der Feind durch die Tore herein. Bei vierzigtausend Männern in Israel fand sich kein Schild und kein Speer! 9 Doch nun bin ich stolz auf die Heerführer Israels und auf alle Soldaten, die freiwillig kämpften. Ja, preist den HERRN dafür,
10 denkt darüber nach, die ihr auf weißen Eseln mit kostbaren Satteldecken reitet, singt auch ihr, die ihr zu Fuß gehen müsst! 11 Hört, dort am Brunnen, wo man das Vieh tränkt, rühmen sie die mächtigen Taten des HERRN! Sie erzählen, wie er seinem Volk geholfen hat. Israel konnte die Berge wieder verlassen und ist in seine Städte zurückgekehrt. 12 Auf, Debora, auf, sing ein Lied! Steh auf, Barak, du Sohn Abinoams, und führe deine Gefangenen fort!
13 Die letzten mutigen Soldaten kamen herab vom Gebirge und schlossen sich den Führern Israels an. Das Volk des HERRN kam zu mir, bereit zum Kampf: 14 Die Ephraimiter rückten an aus Amaleks Land, gefolgt von den Männern aus Benjamin. Machirs Sippe kam mit ihren Oberhäuptern und Sebulon mit seinen Truppenführern. 15 Auch Issachars Fürsten halfen Debora, und seine Soldaten folgten Barak ins Tal. Der Stamm Ruben aber blieb in seinem Gebiet und beriet ohne Ende, ob er mitkommen sollte. 16 Warum nur bist du bei deinen Herden geblieben? Um den Flöten der Hirten zu lauschen? Doch der Stamm Ruben ließ sich nicht bewegen und konnte zu keinem Entschluss kommen. 17 Die Sippen aus Gilead ruhten sich jenseits des Jordan aus. Warum ging der Stamm Dan nicht von seinen Schiffen? Die Soldaten von Asser saßen am Ufer des Meeres, untätig hockten sie an seinen Buchten. 18 Sebulon schließlich wagte sein Leben, zusammen mit Naftali zog er aufs Schlachtfeld, ohne Furcht vor dem Tod.
19 Könige kamen und kämpften, Kanaans Könige führten Krieg gegen Israel bei Taanach am Fluss von Megiddo. Doch sie brachten kein Silber als Beute zurück. 20 Vom Himmel her griffen die Sterne Sisera an, von ihren Bahnen aus kämpften sie gegen ihn und sein Volk!
21 Der Fluss Kischon, der schon seit Urzeiten fließt, riss die Feinde mit sich fort. Sei stark, Debora, verlier nicht den Mut! 22 Die Pferde der Feinde galoppierten davon, unter ihren Hufen dröhnte die Erde. 23 »Verflucht sei die Stadt Meros!«, rief der Engel des HERRN. Ja, Unheil soll ihre Bewohner treffen! Denn sie kamen dem HERRN nicht zu Hilfe, sie standen den Soldaten Israels nicht bei.
24 Preist Jaël, die Frau des Keniters Heber, rühmt sie mehr als jede andere Frau! Möge Gott sie reicher beschenken als alle Frauen, die in Zelten zu Hause sind. 25 Als Sisera um Wasser bat, reichte sie Milch, gab ihm Sahne im kostbaren Gefäß. 26 Doch dann fasste sie mit der Linken den Pflock und mit der Rechten den wuchtigen Hammer. Sie erschlug Sisera, zertrümmerte seinen Schädel und durchbohrte ihm die Schläfe. 27 Er krümmte sich zu ihren Füßen, geschlagen lag er da. Er krümmte sich zu ihren Füßen und starb.
28 Zu Hause hielt seine Mutter Ausschau nach ihm. Sie blickte aus dem Fenster und rief voller Sorge: »Warum sehe ich seinen Streitwagen noch nicht? Was hält seine Pferde bloß auf?« 29 Ihre weisen Beraterinnen beruhigten sie, und auch sie selbst redete sich ein: 30 »Unser Volk macht gewiss reiche Beute und teilt sie nun auf: ein oder zwei Mädchen für jeden Mann und für Sisera lauter bunt gewebte Gewänder. Ja, kostbare Kleider bringen sie mit und zwei schöne Tücher als Schmuck um meinen Hals!«
31 HERR, mögen all deine Feinde sterben wie Sisera! Doch wer dich liebt, gleicht der Sonne, die aufgeht und mit aller Kraft strahlt! Nach Baraks Sieg über die Kanaaniter herrschte vierzig Jahre lang Frieden im Land.
Kommentar
Bitte um Führung
Alles steht und fällt mit der Leitung. Wenn ein Unternehmen gut geführt wird, läuft es meistens auch gut. Wenn eine Gemeinde gut geleitet wird, wächst sie für gewöhnlich. Wenn ein Land gut geführt wird, gedeiht es in der Regel.
„Nachdem Sisera… die Israeliten 20 Jahre lang grausam unterdrückt hatte, schrien die Israeliten zum Herrn um Hilfe“ (4,3). Am Fenster hielt Siseras Mutter Ausschau nach ihm und rief aus: „Sie verteilen die Beute, die sie machten - ein, zwei Frauen für jeden Mann“ (5,28-30). Wir bekommen hier einen kleinen Eindruck, wie Sisera Gottes Volk behandelte.
Als Antwort auf ihr Gott-großes Gebet schenkte Gott ihnen eine außergewöhnliche Anführerin. Debora übernahm sowohl die geistliche Leitung als Prophetin, als auch die politische Führung. Sie „war zu dieser Zeit Richterin in Israel“ (4,4) und eine ausgesprochen charismatische Leiterin. Barak schätzte ihre Anwesenheit so sehr, dass er zu ihr sagte, „Wenn du mitkommst, gehe ich, aber wenn nicht, gehe ich auch nicht!“ (4,8).
Interessanterweise war es jedoch eine andere Frau, Jaël, die dem Unterdrücker Israels schließlich den Garaus machte (4,21).
Sowohl Frauen als auch Männer haben das Zeug zu ausgezeichneten Leitern. Nicht das Geschlecht gibt den Ausschlag, sondern dass aktiv geleitet wird: „Preist den HERRN für Israels Helden, die sich als Führer bewährten, und für das Volk, das ihnen in den Kampf folgte!“ (5,2); Hfa).
Debora und Barak gaben Gott die Ehre (5,1-5). Wieder ist es Joyce Meyer, die darauf hinweist, dass Gott „solche Menschen erwählt und fördert, die wissen, dass sie ohne Ihn nichts sind. Menschen, die Ihm die Ehre geben und Ihm alles zugutehalten, was sie erreicht haben. Vergiss nicht, Gott für jeden Erfolg die Ehre zu geben.“
Gott erhörte die Gebete Seines Volkes, indem Er ihnen kluge und demütige Leiter („Richter“) schenkte. In der Folge „hatte das Land 40 Jahre lang Ruhe“ (5,31).
Debora betete, „die dich lieben, sollen in ihrer Kraft wachsen wie die aufgehende Sonne“ (5,31).
Gebet
Herr, ich bete, dass ich stark bin, „wie die aufgehende Sonne“. Hilf mir, Wärme und Energie zu bringen, stark, mutig und furchtlos wie die Sonne zu sein.
Pippa fügt hinzu
Richter 4,1–5,31
Anführer des Volkes, Richterin, Prophetin, Gebetskämpferin, Komponistin, Lobpreisleiterin, Ehefrau und Mutter. Was für ein Vorbild diese Debora! Wer behauptet, dass die Bibel Frauen in leitenden Positionen ablehnt?
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“