Leben in HD Qualität
Einführung
1966 gewann England zum letzten Mal die Fußballweltmeisterschaft. Trotzdem kann ich mich immer noch gut daran erinnern. Ich war noch ein Kind, und wir sahen das Endspiel in schwarz-weiß. Das Bild war nicht besonders gut, unscharf, hatte Streifen. Aber uns reichte es, denn wir kannten es nicht anders. Irgendwann kamen wir auf die Idee, eine Antenne zu kaufen. Und plötzlich hatten wir ein scharfes Bild. Das Fernsehvergnügen steigerte sich schlagartig.
Und heute haben wir nicht nur Farbfernehen, sondern auch HDTV. Keine unscharfen oder verzerrten Bilder mehr, sondern alles gestochen scharf und in brillanter Farbqualität.
Anders als ein Leben in schwarz-weiß oder selbst in bunt, bietet Jesus uns ein Leben in HD Qualität. Im Griechischen gibt es zwei Wörter für „Leben“: Das Wort „bios“, von dem wir unser Wort „biologisch“ ableiten. Es bezeichnet den Zustand, lebendig und nicht tot zu sein – bloße Existenz. Das andere Wort „zoe“ bedeutet: erfülltes, reiches, großzügiges, offenherziges Leben in Fülle, von dem Jesus spricht – ein erfülltes, ein sinnerfülltes Leben. Leben in HD Qualität.
Sprüche 11,19–28
19 Wer sich unbeirrbar für das Gute einsetzt,
der wird leben; wer böse Pläne verfolgt, kommt um.
20 Herzen voller Bosheit sind dem HERRN zuwider;
doch er freut sich über alle,
die sich nichts zuschulden kommen lassen.
21 Du kannst sicher sein: Keiner, der Unheil stiftet,
kommt ungeschoren davon;
aber alle, die Gott gehorchen, bleiben verschont.
22 An einer Frau ohne Anstand wirkt Schönheit
wie ein goldener Ring im Rüssel einer Sau.
23 Wer auf Gutes bedacht ist, wird Gutes bekommen;
wer Böses im Sinn hat, den trifft Gottes Zorn!
24 Manche sind freigebig und werden dabei immer reicher,
andere sind geizig und werden arm dabei.
25 Wer anderen Gutes tut, dem geht es selber gut;
wer anderen hilft, dem wird geholfen.
26 Wer in Notzeiten sein Getreide hortet,
den verwünschen die Leute;
aber sie preisen den, der es verkauft.
27 Wer Gutes tun will, findet Zustimmung.
Wer Böses ausheckt, den wird es selbst treffen.
28 Wenn du auf dein Geld vertraust,
wirst du fallen wie ein welkes Blatt.
Lebe so, wie Gott es will,
dann wirst du aufsprießen wie frisches Grün.
Kommentar
Genieße das Leben in HD
Das Buch der Sprüche beschreibt zwei Wege: der eine führt in den „Tod“ (11,19b) und der andere zum „Leben“ (19a). Der Weg in den Tod führt über das „Unrecht“ (11,19b.21a), über Unzuverlässigkeit (20a), Geiz (24a), Spekulation (26a) und „sich auf seinen Reichtum“ verlassen (11,28a; alle GNB).
Der Weg zum Leben ist der Weg der Rechtschaffenen (11,19.21). Dein Glaube an Jesus Christus macht dich „gerecht“ (Römer 3,22).
Der Abschnitt zeigt uns, wie so ein Leben aussieht. Nicht nur zu existieren, sondern Leben in HD. Das bedeutet, Gottes Freude an den Menschen genießen (11,20b). Es ist ein Leben in Freiheit („gerettet“; 11,21b), das „zum Guten“ führt (11,23).
Wenn du großzügig bist, geht es dir gut. Wenn du „anderen hilfst“, „wird dir selbst geholfen“ (11,25).
Das bedeutet nicht, dass du keine Probleme, Schwierigkeiten und Leid haben wirst, aber letzten Endes wirst du gesegnet sein (11,26b). Du wirst „Anerkennung“ finden (11,27a) und „aufblühen wie die Bäume im Frühling (28b).
Gebet
Herr, danke, dass Du mich durch meinen Glauben an Christus gerecht sprichst und dass Du mich auf dem Weg leitest, der zum Leben führt.
Johannes 5,31–47
Glaubwürdige Zeugen für den Sohn Gottes
31 »Wenn ich mein eigener Zeuge wäre, dann wären meine Worte nicht glaubwürdig. 32 Aber es gibt einen anderen Zeugen, der für mich spricht. Und ich weiß, dass es wahr ist, was er über mich sagt.
33 Ihr habt zwar eure Leute zu Johannes dem Täufer geschickt, um die Wahrheit über mich zu hören, und er hat sie euch bezeugt. 34 Doch ich brauche keine Aussage von Menschen. Nur um euretwillen nenne ich Johannes als Zeugen, weil ich will, dass ihr gerettet werdet. 35 Johannes war ein strahlendes Licht, ihr aber habt euch damit zufriedengegeben, euch eine Zeit lang daran zu freuen.
36 Doch ich habe noch wichtigere Zeugen als Johannes: die Taten nämlich, die ich im Auftrag meines Vaters vollbringe. Sie bestätigen, dass der Vater mich gesandt hat. 37 Gott selbst, der mich gesandt hat, ist ebenfalls mein Zeuge. Aber ihr habt noch niemals seine Stimme gehört, habt ihn nie von Angesicht zu Angesicht gesehen. 38 Ihr gebt seinem Wort keinen Raum in eurem Leben; sonst würdet ihr dem glauben, den Gott zu euch gesandt hat. 39 Ihr durchforscht die Heilige Schrift, weil ihr meint, in ihr das ewige Leben zu finden. Und tatsächlich weist gerade sie auf mich hin. 40 Dennoch wollt ihr nicht zu mir kommen, um dieses Leben zu haben.
41 Ich suche nicht die Anerkennung von Menschen! 42 Ihr dagegen seid anders. Ich kenne euch und weiß genau, dass ihr keine Liebe zu Gott in euch tragt. 43 Mein Vater hat mich zu euch geschickt, doch ihr lehnt mich ab. Wenn aber jemand in eigenem Auftrag zu euch kommt, den werdet ihr aufnehmen. 44 Kein Wunder, dass ihr nicht glauben könnt! Denn ihr seid doch nur darauf aus, voreinander etwas zu gelten. Aber euch ist völlig gleichgültig, ob ihr vor dem einzigen Gott bestehen könnt.
45 Es wird gar nicht nötig sein, dass ich euch vor dem Vater anklage: Mose ist euer Ankläger – genau der, auf den ihr eure ganze Hoffnung setzt! 46 Denn in Wirklichkeit glaubt ihr Mose gar nicht; sonst würdet ihr auch mir glauben. Schließlich hat doch Mose von mir geschrieben. 47 Wenn ihr aber nicht einmal glaubt, was er geschrieben hat, wie könnt ihr dann glauben, was ich euch sage?«
Kommentar
Begegne Jesus jeden Tag
Wenn wir nicht erkennen, dass die Bibel von Jesus und einer Beziehung zu Ihm handelt, kann ihre Lektüre leicht zu einer trockenen und theoretischen Angelegenheit werden. Wenn du aber verstanden hast, dass sich in der Bibel alles um Jesus dreht, siehst du, dass das Studieren der Bibel die Möglichkeit bietet, Jesus immer besser kennenzulernen. Damit wird sie zu einer Lebensquelle (5,40).
Wenn du Leben finden möchtest, dann komm zu Jesus. An vielen Stellen, besonders aber im Johannesevangelium, spricht Jesus in diesem Zusammenhang von „ewigem Leben“ (z.B. 5,39). Ewiges Leben hat seinen Ursprung in dieser Beziehung (5,40). Es beginnt jetzt und dauert für immer – das Leben in HD Qualität.
Wie aber kannst du sicher sein, dass Jesus wirklich der ist, der Er behauptet zu sein? Wie in einem Gerichtssaal ruft Jesus vier Zeugen auf, die Seine Aussage stützen.
1.\tAls ersten Zeugen ruft Jesus andere Menschen auf – hier im Besonderen Johannes den Täufer (5,31-35). Johannes kam, „um allen Menschen von dem Licht zu erzählen“ (1,7). Heute gibt es mehr Menschen als je zuvor (über 2 Mrd.), die von Jesus Zeugnis geben.
2.\tDas zweite Zeugnis, auf das Sich Jesus beruft, ist Sein eigenes Lebenswerk. Es ist ein „größeres Zeugnis“ als das erste (5,36) - „meine Taten .. sind mir vom Vater gegeben, damit ich sie ausführe und vollende“ (5,36). Sie kulminieren in der Auferstehung des gekreuzigten Christus, der am Kreuz ausrief, „Es ist vollbracht! (19,30).
3.\tDer dritte Zeuge, den Jesus aufruft, ist der Vater selbst (5,37). Sein Zeugnis kannst du heute selbst durch Seinen Geist in deinem Herzen erleben (15,26).
4.\tAls vierten Zeugen ruft Jesus „die Schrift“ auf. Die ganze Bibel handelt von Jesus und davon, in eine Beziehung mit Ihm zu kommen. Jesus sagt, „Die Schrift verweist auf mich“ (5,39). Später ergänzt Er, „Moses … hat über mich geschrieben“ (5,46).
Man kann die Bibel studieren, ohne ihre Kernbotschaft zu erkennen. So sagt Jesus zu den religiösen Anführern, „Ihr forscht in der Schrift, weil ihr glaubt, dass sie euch das ewige Leben geben kann. Doch die Schrift verweist auf mich! Dennoch weigert ihr euch, zu mir zu kommen, damit ich euch das ewige Leben schenken kann“ (5,39-40). Rechne damit, Jesus beim Bibellesen zu begegnen.
Obwohl es reichlich Beweise über Jesus gibt, bleibt es letztlich ein Willensakt, zu Ihm zu kommen. Und manche weigern sich, zu Ihm zu kommen und sich mit ewigem Leben beschenken zu lassen (5,40). Warum nur?
Zunächst sind einige nicht bereit, Gott die höchste Priorität in ihrem Leben einzuräumen (5,42). Anderen ist wichtiger, was andere Menschen über sie denken, als was Gott denkt (5,44). Und noch andere weigern sich einfach, trotz aller Beweise (5,47). „Denn in Wirklichkeit glaubt ihr Mose gar nicht; sonst würdet ihr auch mir glauben. Schließlich hat doch Mose von mir geschrieben“ (5,46; Hfa).
Jesus berührt unsere wunden Punkte, unsere Schuld. Wir aber suchen immer bei anderen nach eigener Ehre, Ansehen und Bewunderung.
Kümmere dich nicht darum, was die anderen denken. Nur was Gott denkt, zählt. Begegne Jesus heute wieder neu und erlebe erfülltes, reiches, großzügiges, offenherziges Leben in Fülle, das Jesus dir anbietet.
Gebet
Jesus, zu Dir komme ich heute – der Quelle des Lebens. Ich bete, dass mein Herz zu brennen beginnt, während ich Dir beim Bibelstudium begegne.
Richter 7,8b–8,35
8 Gideon entließ die Männer und behielt nur die 300 bei sich. Sie übernahmen die Vorräte und die Signalhörner der anderen. All dies geschah oberhalb der Talebene, in der die Midianiter lagerten.
Gideon schlägt die Midianiter in die Flucht
9 In der Nacht sprach der HERR zu Gideon: »Greif die Midianiter an! Ich gebe ihr Lager in deine Gewalt! 10 Wenn du aber Angst hast, dann geh vorher mit deinem Diener Pura hinunter 11 und hör dir an, was sie dort reden. Das wird dir Mut geben, sie anzugreifen!« Da ging Gideon mit Pura zum Lager hinab und schlich sich an die bewaffneten Vorposten heran. 12 Die Midianiter, Amalekiter und andere Völker aus dem Osten hatten sich im Tal ausgebreitet wie ein Heuschreckenschwarm. Ihre Kamele waren so zahlreich wie der Sand am Meer.
13 Gideon kam ganz nahe an die feindlichen Soldaten heran und hörte, wie ein Mann gerade zu seinem Kameraden sagte: »Ich muss dir etwas erzählen! Ich habe geträumt, dass ein riesiges Gerstenbrot in unser Lager gerollt ist. Es hat ein Zelt getroffen und umgerissen. Alles flog durcheinander und stürzte zu Boden.«
14 Der andere erwiderte: »Das kann nur eins bedeuten: das Schwert des Israeliten Gideon, des Sohnes von Joasch! Gott wird ihm den Sieg über uns Midianiter und unser ganzes Lager schenken!«
15 Als Gideon den Traum und die Deutung gehört hatte, warf er sich nieder und betete Gott an. Dann kehrte er ins israelitische Lager zurück und rief: »Los! Der HERR gibt die Midianiter in eure Gewalt!« 16 Er teilte seine 300 Soldaten in drei Gruppen und gab jedem Mann ein Signalhorn und einen Krug mit einer Fackel darin.
17-18 »Stellt euch rings um das ganze Heerlager auf«, befahl er, »und achtet genau auf das, was ich tue! Wenn ich mit meinen Leuten zu den Wachposten komme, blasen wir die Hörner. Sobald ihr das hört, tut ihr das Gleiche und schreit laut: ›Wir kämpfen für den HERRN und für Gideon!‹«
19 Gideon erreichte mit seinen 100 Mann den Rand des Lagers, als die mittlere Nachtwache begann und die Posten gerade abgelöst worden waren. Da bliesen sie die Hörner und zerschlugen ihre Krüge. 20 Sofort taten die Männer der beiden anderen Abteilungen das Gleiche. In der rechten Hand hielten sie die Hörner, in der linken die Fackeln und riefen: »Wir kämpfen für den HERRN und für Gideon!« 21 Dabei blieben sie rings um das Heerlager stehen. Die feindlichen Soldaten liefen durcheinander, schrien und versuchten zu entkommen.
22 Während die 300 Israeliten die Hörner bliesen, ließ der HERR überall im Lager Kämpfe unter den Verbündeten ausbrechen. Schließlich floh das ganze Heer in Richtung Bet-Schitta, Zereda, Abel-Mehola und Tabbat. 23 Gideon rief die Männer der Stämme Naftali, Asser und Manasse zusammen, um die Midianiter zu verfolgen. 24 Er sandte auch Boten zum Stamm Ephraim im Gebirge und ließ den Männern dort ausrichten: »Kommt herab und stellt euch den Midianitern in den Weg! Besetzt die Wasserstellen bis nach Bet-Bara und die Übergänge des Jordan!« Die Ephraimiter folgten der Anordnung, 25 sie nahmen zwei midianitische Fürsten, Oreb und Seeb, gefangen und töteten sie. Die Orte, wo dies geschah, nannten sie Oreb-Fels und Seeb-Kelter. Danach nahmen sie die Verfolgung der Midianiter wieder auf. Als sie den Jordan überquert hatten, trafen sie auf Gideon und übergaben ihm die abgeschlagenen Köpfe der beiden Fürsten.
Der Stamm Ephraim fühlt sich übergangen
8 1 Die Männer vom Stamm Ephraim machten Gideon heftige Vorwürfe: »Warum hast du uns nicht zu Hilfe gerufen, als du gegen die Midianiter in den Kampf gezogen bist? Wie konntest du uns das antun?«
2 »Wart ihr nicht viel erfolgreicher als ich?«, erwiderte Gideon. »Ist eure Nachlese nicht besser als die ganze Ernte meiner Sippe? 3 Zwei Fürsten der Midianiter hat Gott in eure Hand gegeben, Oreb und Seeb! Ihr habt weit mehr erreicht als ich!« Mit diesen Worten gelang es ihm, die Ephraimiter zu besänftigen.
Die Bewohner von Sukkot und Pnuël helfen Gideon nicht
4 Gideon hatte mit seinen 300 Mann den Jordan überquert. Immer noch verfolgten sie die Feinde und waren sehr erschöpft. 5 Deshalb bat Gideon die Bewohner der nahen Stadt Sukkot: »Gebt doch meinen Soldaten etwas Brot! Sie sind übermüdet, denn wir verfolgen die midianitischen Könige Sebach und Zalmunna!«
6 Doch die führenden Männer von Sukkot antworteten: »Warum sollten wir deiner Truppe Brot geben? Habt ihr Sebach und Zalmunna etwa schon gefasst?«
7 Gideon erwiderte: »Sobald der HERR die beiden Könige in meine Gewalt gegeben hat, werde ich euch mit Dornen und Disteln auspeitschen lassen!«
8 Dann zog er mit seinen Soldaten nach Pnuël weiter und bat auch dort um Brot. Er erhielt die gleiche Antwort wie in Sukkot. 9 »Wenn ich heil zurückkomme, reiße ich den Turm eurer Stadt nieder!«, drohte Gideon.
Gideon besiegt die Midianiter
10 Sebach und Zalmunna hatten mit ihren Truppen in Karkor Halt gemacht. Nur noch 15.000 Soldaten waren vom großen Heer aus dem Osten übrig geblieben, 120.000 waren gefallen. 11 Gideon folgte den Midianitern auf der Karawanenstraße östlich von Nobach und Jogboha. Dann griff er ihr Heerlager an, während sie sich noch in Sicherheit wähnten. 12 Die Feinde gerieten in Angst und Schrecken. Sebach und Zalmunna flohen, doch Gideon jagte ihnen nach und nahm sie gefangen.
13 Nach der Schlacht machte er sich auf den Rückweg. Als er den Pass von Heres hinabstieg, 14 traf er einen jungen Mann aus Sukkot. Gideon packte ihn und befahl ihm, die Namen der führenden Männer und Beamten der Stadt aufzuschreiben. Es waren 77. 15 Gideon ging zu ihnen und erklärte: »Hier sind Sebach und Zalmunna! Ihr habt mich ihretwegen verspottet und gesagt, ihr würdet meiner erschöpften Truppe kein Brot geben, solange wir die Könige nicht gefasst hätten.« 16 Er nahm die führenden Männer fest und ließ sie mit Dornen und Disteln auspeitschen. 17 Dann ging er nach Pnuël, tötete die Männer der Stadt und riss ihren Turm nieder.
18 Schließlich wandte sich Gideon an Sebach und Zalmunna; er fragte: »Wie sahen die Männer aus, die ihr am Berg Tabor umgebracht habt?« »Es waren Männer wie du«, antworteten sie, »jeder sah aus wie ein Königssohn.«
19 Da rief Gideon: »Sie waren meine Brüder, die Söhne meiner Mutter! Ich schwöre euch beim HERRN: Wenn ihr sie am Leben gelassen hättet, würde ich euch nicht töten!« 20 Dann befahl er seinem ältesten Sohn Jeter: »Steh auf und stich sie nieder!« Doch Jeter zögerte, sein Schwert zu ziehen, denn er war noch jung und hatte Angst.
21 Da sagten Sebach und Zalmunna zu Gideon: »Töte du uns! Dazu braucht es einen Mann!« Gideon stand auf und erstach die beiden. Die Halbmonde, die als Amulette an den Hälsen ihrer Kamele hingen, nahm er mit.
Gideon verführt Israel zum Götzendienst
22 Die Israeliten kamen zu Gideon und sagten: »Du hast uns von den Midianitern befreit! Du sollst über uns herrschen und nach dir dein Sohn und dein Enkel!« 23 Er entgegnete: »Ich will nicht über euch herrschen, und mein Sohn darf es auch nicht tun. Der HERR allein soll euch regieren. 24 Nur eine Bitte habe ich an euch«, fügte er hinzu, »gebt mir die Ringe, die ihr erbeutet habt!« Ihre Feinde hatten nämlich goldene Ringe getragen, weil sie Ismaeliter waren.
25 »Das tun wir gern!«, antworteten die Israeliten. Sie breiteten einen Mantel aus und warfen alle erbeuteten Ringe darauf. 26 Das Gold wog insgesamt etwa 20 Kilogramm. Außerdem hatten die Israeliten Halbmonde, Ohrgehänge und königliche Purpurgewänder erbeutet, dazu den kostbaren Halsschmuck der Kamele. 27 Gideon fertigte aus dem Gold ein Gottesbild an und stellte es in seiner Heimatstadt Ofra auf. Es wurde ihm und seiner Familie zum Verhängnis. Ganz Israel betete das Bild an und brach damit dem Herrn die Treue.
28 Die Midianiter hatten eine schwere Niederlage erlitten, nun forderten sie die Israeliten nicht mehr heraus. Vierzig Jahre, solange Gideon noch lebte, herrschte Frieden im Land. 29 Gideon, der Sohn von Joasch, wohnte weiterhin in Ofra. 30 Er hatte viele Frauen und siebzig Söhne. 31 Eine seiner Nebenfrauen wohnte in Sichem. Sie brachte einen Sohn zur Welt, den er Abimelech nannte. 32 Gideon starb in hohem Alter und wurde neben seinem Vater Joasch in Ofra begraben, der Stadt der Abiësriter.
33 Sobald Gideon nicht mehr lebte, wandten sich die Israeliten schon wieder den Götzen zu. Sie verehrten Baal-Berit 34 und vergaßen den HERRN, ihren Gott, der sie aus der Gewalt ihrer Feinde ringsum befreit hatte. 35 Auch der Familie Gideons erwiesen die Israeliten keinen Dank für all das Gute, das er für sie getan hatte.
Kommentar
Betrachte die biblischen Vorbilder
Auch Gideon wird im Neuen Testament als Glaubensheld aufgeführt, die „durch den Glauben“ lebten (Hebräer 11,32-33). Deshalb bekam er auch einen kleinen Vorgeschmack auf Leben in „HD“.
Gideon kannte den Herrn, der zu ihm sprach und ihm erzählte, dass Er ihm den Sieg über die Midianiter schenken würde (7,9). Noch bevor er gesiegt hatte, „fiel er anbetend nieder“ (7,15; LUT). Ein starkes Zeichen seines Glauben, das andere inspirierte.
Gideons Glaube war so groß, dass er mit nur 300 Mann – je eine Fackel in der einen, ein Horn in der anderen Hand (keine Hand frei für ein Schwert) – in die Schlacht zog (7,20). Sie glaubten und vertrauten nicht sich selbst, sondern Gott, der ihnen einen großen Sieg schenkte.
Wie auch immer deine persönlichen Kriegsschauplätze heute aussehen, setze all dein Vertrauen in Gott, statt in deine Fähigkeiten, die Sache zu regeln. Bete Gott im Glauben an, bevor du losgehst und tu es dann mutig in vollem Vertrauen auf Gott. Was Er dir auch aufgetragen hat; wie unmöglich es dir erscheinen mag – Ihm ist es nicht unmöglich.
Lerne vom Beispiel Gideons:
1.\tKluger Umgang mit Kritik
Als „die Männer von Efraïm zu Gideon sagten: „Warum hast du uns nicht gerufen, als du in den Kampf gegen die Midianiter gezogen bist?“… machten [sie] Gideon schwere Vorwürfe“ (8,1; GNB). Gideon reagierte auf diese Kritik mit großem Charme und Taktgefühl, „Der Sieg, den ich errungen habe, ist nichts, verglichen mit dem, was euch geglückt ist… Gott hat die Anführer der Midianiter in eure Hand gegeben; das stellt alles in den Schatten, was ich getan habe“ (8,2-3a; GNB). Und wir lesen weiter, „So beruhigte er sie und sie gaben sich zufrieden“ (8,3b; GNB).
Unterm Strich wollen die Menschen, dass gewürdigt wird, was sie tun. Sie wollen Teil von Gottes Plan sein. Kritik kann von Menschen kommen, die sich unterfordert oder nicht ausreichend gewürdigt fühlen. Als die Männer von Efraïm merkten, dass Gideon sie wertschätzte, verebbte ihre Kritik.
Ich vergesse gelegentlich die Weisheit, die aus diesem Beispiel spricht. Dann reagiere ich falsch auf Kritik. Aber es erstaunt mich immer wieder aufs Neue, wie sich die Gemüter beruhigen, wenn ich auf die Menschen zugehe und sage, „Ich brauche deine Hilfe“ (vgl.: was „ich errungen habe, ist nichts, verglichen mit dem, was euch geglückt ist“).
2.\tEntschlossenheit wenn die Kräfte schwinden
„Gideon … mit seinen 300 Männern war[en] von der Verfolgung des midianitischen Heeres völlig erschöpft“ (8,4). Es gibt Zeiten im Leben, in denen wir einfach erschöpft sind. Dann ist es am klügsten, innezuhalten, auszuruhen und sich zu erfrischen. Aber es gibt eben auch Situationen, in denen man erst einmal weitermachen muss. Gideons Durchhaltevermögen rührte wohl von der Tatsache, dass der Geist des Herrn auf ihm war (6,34).
Gideons Leben ist inspirierend. Aber es ist auch eine Warnung. Nach seinem großartigen Sieg wurde er zu selbstbewusst und fragte Gott nicht mehr um Rat. Er hatte eine schöne Idee und preschte los damit. Es wurde ein Desaster. „Gideon machte ein heiliges Efod aus dem Gold… und es wurde Gideon und seiner Familie zum Verhängnis“ (8,27).
Obwohl Gideon, wie wir alle, fehlbar war, ist er unter den Glaubenshelden zu finden. Und doch hast du es besser als Gideon: „Denn Gott hatte weit Besseres für uns vorgesehen“ (Hebräer 11,40). Dein Leben kann weit besser werden als das Gideons. Du kannst ein erfülltes, reiches, großzügiges, offenherziges Leben in Fülle, in HD Qualität durch den Glauben an Jesus haben.
Gebet
Herr, danke, dass Du mir ein Leben in HD Qualität anbietest, Leben in all seiner Fülle durch den Glauben an Jesus. Bitte schenke mir heute Weisheit und Energie durch die Kraft Deines Heiligen Geistes in mir.
Pippa fügt hinzu
Richter 8,24–35
Es ist keine gute Idee, eine Belohnung zu erbitten, wenn man Gottes Werk tut. Es wurde Gideon und seiner Familie zum Verhängnis. Ich frage mich auch, ob ihm all seine Frauen und Nebenfrauen so gut getan haben. Es ist schon traurig, dass er nach alledem, was er für Gott getan hat, Gottes Gebote und Wege nicht an seine Kinder und die nächsten Generationen weitergegeben hat. Wir müssen unseren Lebensweg gut beenden.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“