Freundlichkeit
Einführung
Steve Sjogren schrieb ein Buch mit dem Titel: Conspiracy of Kindness (etwa: Das Freundlichkeitskomplott). Er gründete in Cincinnati, Ohio, eine Gemeinde, deren Besucherzahl schnell auf durchschnittlich 7.000 Menschen anstieg. Ihr Motto lautet, „Kleine Gesten der Liebe verändern die Welt“. Sie tun willkürlich Gutes, z.B. bezahlen sie einem Fremden den Kaffee oder sie hinterlassen der Bedienung im Lokal einen schriftlichen Dankesgruß.
Freundlichkeit ist Liebe in Arbeitskleidung. Indem sie Gottes Liebe ganz praktisch zeigen, verändert sich sowohl ihr eigenes Leben als auch das Leben anderer Menschen. Freundlichkeit, mit der nicht gerechnet wird, ist ein starkes, preiswertes und unterschätztes Mittel für Veränderung beim Menschen. Sie lässt gesunde Beziehungen entstehen, stärkt die Bindungen innerhalb einer Gemeinschaft und inspiriert die Menschen selbst freundlich zu sein.
Psalm 70,1–6
Herr, hilf mir!
1 Ein Lied von David,
um sich bei Gott in Erinnerung zu bringen.
2 Gott, ich bitte dich: Rette mich,
komm mir schnell zu Hilfe!
3 Wer mir nach dem Leben trachtet,
der soll scheitern und öffentlich bloßgestellt werden.
Wer sich über mein Unglück hämisch freut,
den jage mit Schimpf und Schande davon!
4 Alle, die schadenfroh lästern:
»Haha, das geschieht dir recht!«,
sollen kleinlaut davonschleichen
wegen ihrer selbst verschuldeten Schande!
5 Aber alle, die nach dir fragen,
sollen vor Freude jubeln!
Wer dich als Retter kennt und liebt,
soll immer wieder rufen: »Gott ist groß!«
6 Ich bin hilflos und ganz auf dich angewiesen;
Gott, sorge für mich,
denn du bist mein Helfer und Befreier!
Komm rasch zu mir!
HERR, zögere nicht länger!
Kommentar
Vertraue auf die Freundlichkeit Gottes
Gott ist freundlich. Er liebt dich. Was immer du heute brauchst, du kannst Ihn darum bitten, und Er wird dir helfen und dich retten.
David betet, „Komm schnell, Gott, und rette mich! Herr, hilf mir“ (70,2). Und etwas später, „Ich bin arm und hilflos. Gott, komm du mir zu Hilfe, denn du bist mein Helfer und Retter. Herr, zögere nicht länger!“ (70,6). Während er Gott um Hilfe anruft, erinnert er sich, dass und wie Gott ihm schon früher freundlich gewesen ist.
Neben diesen Versen sehe ich meine handschriftlichen Hilferufe vergangener Jahre und bete:
Gebet
Ich bin Dir so dankbar, Herr, für Deine Freundlichkeit und Liebe. Heute bitte ich Dich um…
Apostelgeschichte 3,1–26
Gottes Wunder an einem Gelähmten
1 An einem Nachmittag gegen drei Uhr gingen Petrus und Johannes zum Tempel. Sie wollten dort am öffentlichen Gebet teilnehmen. 2 Zur selben Zeit brachte man einen Mann, der von Geburt an gelähmt war, und setzte ihn an eine der Tempeltüren, an das sogenannte Schöne Tor. Er wurde jeden Tag dorthin getragen, damit er die Leute, die in den Tempel gingen, um Almosen anbetteln konnte. 3 Als Petrus und Johannes den Tempel betreten wollten, bat er auch sie um Geld. 4 Sie blieben stehen, richteten den Blick auf ihn, und Petrus sagte: »Schau uns an!« 5 Erwartungsvoll sah der Mann auf: Würde er etwas von ihnen bekommen?
6 Doch Petrus sagte: »Geld habe ich nicht. Aber was ich habe, will ich dir geben. Im Namen von Jesus Christus aus Nazareth: Steh auf und geh!« 7 Dabei fasste er den Gelähmten an der rechten Hand und richtete ihn auf. In demselben Augenblick konnte der Mann Füße und Gelenke gebrauchen. 8 Er sprang auf und konnte sicher stehen, lief einige Schritte hin und her und ging dann mit Petrus und Johannes in den Tempel. Außer sich vor Freude rannte er umher, sprang in die Luft und lobte Gott. 9 So sahen ihn die anderen Tempelbesucher. 10 Sie erkannten, dass es der Bettler war, der immer an dem Schönen Tor des Tempels gesessen hatte. Fassungslos und voller Staunen starrten sie den Geheilten an. Wieso konnte er jetzt laufen? 11 Alle drängten aufgeregt in die Halle Salomos. Dort umringten sie Petrus, Johannes und den Geheilten, der nicht von der Seite der Apostel wich.
Petrus predigt im Tempel
12 Als Petrus die vielen Menschen sah, sprach er zu ihnen: »Ihr Leute aus Israel! Warum wundert ihr euch darüber, dass dieser Mann jetzt gehen kann? Und weshalb starrt ihr uns an? Glaubt ihr denn, wir hätten diesen Gelähmten aus eigener Kraft geheilt oder weil wir so fromm sind? 13 Nein, es ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Vorfahren, der uns mit dieser Wundertat die Macht und Ehre seines Dieners Jesus gezeigt hat. Diesen Jesus habt ihr an Pilatus ausgeliefert und verleugnet, obwohl Pilatus entschlossen war, ihn freizulassen. 14 Für den, der ganz zu Gott gehörte und ohne jede Schuld war, habt ihr das Todesurteil verlangt, aber den Mörder habt ihr begnadigt. 15 Ihr habt den getötet, von dem alles Leben kommt. Aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Das können wir bezeugen. 16 Das Vertrauen auf Jesus und die Macht seines Namens haben diesen Mann hier vollständig geheilt. Ihr alle kennt ihn und wisst, dass er gelähmt war. Doch nun ist er vor euren Augen gesund geworden durch den Glauben, den Jesus in ihm geweckt hat.
17 Ich weiß, liebe Brüder und Schwestern, euch war nicht klar, was ihr damals getan habt, und auch eure führenden Männer wussten es nicht. 18 Doch so hat Gott erfüllt, was er durch alle Propheten angekündigt hatte: Der von ihm versprochene Retter musste leiden. 19 Jetzt aber kehrt um und wendet euch Gott zu, damit er euch die Sünden vergibt. 20 Dann wird auch die Zeit kommen, in der Gott sich euch freundlich zuwendet. Er wird euch Jesus senden, den Retter, den er für euch bestimmt hat. 21 Jesus musste zuerst in den Himmel zurückkehren und dort seine Herrschaft antreten, aber die Zeit wird kommen, in der alles neu wird. Davon hat Gott schon immer durch seine auserwählten Propheten gesprochen. 22 Bereits Mose hat gesagt: ›Einen Propheten wie mich wird der Herr, euer Gott, zu euch senden, einen Mann aus eurem Volk. Ihr sollt alles befolgen, was er euch sagt. 23 Wer aber nicht auf ihn hört, der soll aus dem Volk verstoßen werden.‹
24 Ebenso haben Samuel und alle Propheten nach ihm diese Zeit angekündigt. 25 Was diese Männer gesagt haben, gilt auch für euch. Ihr habt Anteil an dem Bund, den Gott mit euren Vorfahren geschlossen hat. Denn Gott sprach zu Abraham: ›Durch deinen Nachkommen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden.‹ 26 Gott hat Jesus, seinen Diener, zuerst zu euch geschickt, nachdem er ihn in diese Welt gesandt hatte, und ihn beauftragt, euch zu segnen. Er wird euch helfen, umzukehren und euer Leben zu ändern.«
Kommentar
Sei freundlich zu Menschen in Not
Eine freundliche Geste vermag den Tag einer Person oder sogar ihr ganzes Leben zu verändern. Oder wie es heißt, „Sei freundlich, denn jeder, dem du begegnest, trägt seine eigenen Kämpfe aus.“ Freundlichkeit ist eine Frucht des Heiligen Geistes (Galater 5,22). Unmittelbar nachdem sie mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden, sehen wir Petrus und Johannes tun (3,1-10), was später als „Wohltat“ oder „Gutes“ bezeichnet wird (4,9).
Dieses „Gute“ setzte eine Kettenreaktion bemerkenswerter Ereignisse in Gang, die sich am besten mit „Power-Evangelisation“ beschreiben lassen. Diese führte zu einem erstaunlichen Gemeindewachstum; der Beginn einer explosionsartigen Entwicklung, die schließlich die Welt veränderte.
Würde man uns bitten, eine neue Gemeinde zu gründen, glaube ich nicht, dass wir es so angefangen hätten. Sie hatten kein Gebäude, kein Geld oder sonstige Mittel. Alles fing an mit einer Handvoll Fischer und Steuerbeamter und einer Menge Leute, die in Zungen redeten! Und trotzdem wuchs die Gemeinde explosionsartig.
Menschen wurden angezogen von dem, was sie sahen, das im Inneren geschah. Sie fühlten sich angezogen von der ungefilterten Kraft Gottes, die durch die „Wohltaten“ freigesetzt wurde.
Petrus und Johannes waren auf dem Weg zum Abendgottesdienst. Bei ihrer Ankunft sahen sie eine bedürftige Person, die sie um Hilfe bat. Kirchen gehören zu den wenigen Orte, an denen solche Menschen auf Freundlichkeit hoffen dürfen.
Der Mann wurde „an den Eingang des Tempels gebracht, der allgemein die „Schöne Pforte“ hieß, damit er dort bei den Leuten betteln konnte, die zum Tempelbezirk kamen“ (3,2). Auch wenn sie „Schöne Pforte“ genannt wurde, sah man dort nicht, was man gemeinhin als schön bezeichnen würde – einen von Geburt an behinderten Bettler.
Das Herz sank ihnen beim Anblick dieser Diskrepanz nicht in die Hose, vielmehr wuchs ihr Glaube, und sie wurden aktiv. Sie heilten den Mann. Sie sahen jemanden in Not. Sie erkannten die innere Schönheit jedes Menschen. Sie hatten kein Geld, aber Petrus sagte, „Aber was ich habe, gebe ich dir. Im Namen von Jesus Christus von Nazareth: Steh auf und geh“ (3,6).
In Jesu Namen steckt große Kraft. Nach hebräischem Verständnis sagt der Name einer Person etwas über ihren Charakter aus. Es handelte sich nicht um eine Zauberformel oder einen Zusatz am Ende eines Gebetes, sondern der Name machte den Unterschied zwischen dem Dienst Jesu und dem der Jünger. Jesus heilte in eigener Vollmacht, die Jünger aber tun es in Seinem Namen. Wir sind gleichermaßen auf Ihn angewiesen. In unserer Schwäche können wir Sein Werk fortführen – in Seiner Kraft und in Seinem Namen.
Der Mann war nicht nur geheilt („Er sprang auf, … fing an umherzugehen…hüpfend und Gott lobend“ (3,8)), sondern viele Menschen bekehrten sich durch ihn. Ein gutes Werk mit erstaunlichen Folgen. Die Menschen „staunten und waren ganz außer sich über das, was mit ihm geschehen war…alle folgten ihnen voll Staunen“ (3,10-11; GNB). Die Demonstration der Kraft Gottes ging einher mit der Verkündigung des Evangeliums. Sie hatten Gelegenheit, von Jesus zu erzählen: von Seinem Tod und Seiner Auferstehung und wie wichtig es ist, Glauben zu haben (3,14-16).
All unser Predigen muss sich um Jesus drehen. Auch Petrus‘ zweite Predigt konzentrierte sich ganz auf Ihn. Er beginnt damit zu fragen, „was ist daran so erstaunlich? Warum starrt ihr uns an, als hätten wir diesen Mann aus eigener Kraft und Frömmigkeit geheilt?“ (3,12). Die Leute sollen nicht auf ihn, Petrus, sondern auf Jesus schauen.
Seine ganze Rede dreht sich nur um Jesus. Jesus ist Gottes „Knecht“ (3,13), der „Heilige und Gerechte“ (3,14), „Urheber des Lebens“ (3,15) und der von Mose angekündigte „Prophet“ (3,22). Petrus sagt, „Der Name von Jesus hat diesen Mann geheilt - und ihr wisst alle, wie krank er war. Vor euren eigenen Augen hat der Glaube an den Namen von Jesus diese Heilung bewirkt“ (3,16).
Petrus verkündet die gute Nachricht über Jesus. Er spricht über Sünde, Kreuz, Auferstehung und die Notwendigkeit von Buße und Umkehr zu Gott. Er versichert ihnen, dass Gott versprochen hat, ihre Schuld zu vergeben und ihre Gottesbeziehung wiederherzustellen. Er sagt, „kehrt um und wendet euch Gott zu, damit er euch die Sünden vergibt. Dann wird auch die Zeit kommen, in der Gott sich euch freundlich zuwendet“ (3,19; Hfa).
Zeit, in der Sich Gott dir freundlich zuwendet, ist Zeit in Seiner Gegenwart. Wenn du müde und erschöpft bist, lass dich von Seiner Freundlichkeit erfrischen. Vielleicht musst du erst lernen, dich aus der Geschäftigkeit des Alltags zurückzuziehen und alleine Zeit mit Gott zu verbringen, so wie Jesus es uns vorgelebt hat. Der Heilige Geist will Sich dir in Seiner Freundlichkeit zuwenden.
Gebet
Ich danke Dir, Herr, dass im Namen Jesu so viel Kraft steckt. Ich bitte dich um die Gelegenheit, heute im Namen Jesu Menschen zu helfen und freundlich zu sein.
2. Samuel 9,1–10,19
David beschenkt Jonatans Sohn
1 David begann nachzuforschen, ob noch jemand von Sauls Familie lebte. »Ich möchte ihm Gutes tun und so mein Versprechen einlösen, das ich Jonatan gegeben habe«, sagte er.
2 An Sauls Königshof hatte ein Diener namens Ziba gearbeitet. Er wurde zu David gerufen, und der König fragte ihn: »Bist du Ziba?«
»Ja, mein Herr«, antwortete der Mann.
3 David erkundigte sich: »Weißt du, ob noch jemand von Sauls Familie lebt? Ich möchte ihm Gutes tun, damit er Gottes Güte durch mich erfährt.«
Ziba erwiderte: »Ein Sohn von Jonatan lebt noch. Er wurde als Kind an den Beinen verletzt und kann seitdem nicht mehr richtig laufen.«
4 »Wo ist er?«, wollte David wissen.
Ziba antwortete: »Er wohnt bei Machir, einem Sohn von Ammiël, in Lo-Dabar.«
5 Sofort ließ David ihn an den Königshof holen.
6 Als Mefi-Boschet, der Sohn von Jonatan und Enkel von Saul, vor den König trat, verbeugte er sich tief und warf sich vor ihm zu Boden.
»Du also bist Mefi-Boschet«, sagte David.
»Ja, ich bin dein ergebenster Diener«, antwortete er.
7 David ermutigte ihn: »Du brauchst keine Angst zu haben. Dein Vater Jonatan war mein bester Freund, und ich will dir, seinem Sohn, etwas Gutes tun. Ich gebe dir nun alle Felder zurück, die deinem Großvater Saul gehörten. Außerdem möchte ich, dass du täglich als mein Gast bei mir am Tisch isst.«
8 Erneut warf sich Mefi-Boschet vor dem König zu Boden und rief: »Womit habe ich deine Freundlichkeit verdient? Ich bin doch so unbedeutend wie ein toter Hund!«
9 David rief Ziba, den Diener von Saul, wieder zu sich und erklärte ihm: »Ich habe den ganzen Besitz von Saul und seiner Familie seinem Enkel Mefi-Boschet vermacht!
10-11 Du sollst nun zusammen mit deinen Söhnen und Knechten für ihn die Felder bestellen. Bring ihm die Ernte ein, damit seine Familie von dem Ertrag leben kann. Mefi-Boschet selbst aber, der Enkel deines früheren Herrn, soll täglich mein Gast sein und bei mir am Tisch essen, als wäre er mein Sohn.« Ziba, der fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte hatte, antwortete dem König: »Ich bin dein ergebener Diener. Ich werde alles ausführen, was du, mein Herr, mir befohlen hast.«
12 So wurden alle, die zu Zibas Familie gehörten, Mefi-Boschets Diener. Mefi-Boschet, der nicht mehr richtig laufen konnte, wohnte in Jerusalem und aß jeden Tag mit König David zusammen. Er hatte einen kleinen Sohn namens Micha.
König Hanun beleidigt Davids Gesandte
10 1 Einige Zeit später starb Nahasch, der König der Ammoniter, und sein Sohn Hanun trat die Nachfolge an. 2 David dachte: »König Nahasch war mir immer wohlgesinnt. Darum will ich mich nun seinem Sohn Hanun gegenüber freundlich verhalten.« Er schickte eine Gesandtschaft zu Hanun, um ihm sein Beileid auszusprechen.
Als aber Davids Boten zum ammonitischen Königshof kamen, 3 sagten die Fürsten des Landes zu König Hanun: »Glaubst du wirklich, David hat diese Männer nur zu dir gesandt, um deinem Vater die letzte Ehre zu erweisen und dir sein Beileid auszusprechen? Das ist doch nur ein Vorwand! Spione sind sie, die unsere Hauptstadt auskundschaften sollen, weil David sie bald angreifen und erobern will!« 4 Da nahm Hanun Davids Gesandte gefangen, ließ ihnen den Bart auf einer Seite abrasieren und die Kleider bis über das Gesäß abschneiden. Dann jagte er sie davon.
5 Als David das erfuhr, schickte er seinen Gesandten Boten entgegen und ließ ihnen ausrichten: »Bleibt in Jericho, bis euer Bart wieder nachgewachsen ist, und kommt erst dann heim.« David wollte ihnen die Schande ersparen, mit abrasiertem Bart zurückkehren zu müssen.
Es kommt zum Krieg mit den Ammonitern
6 Die Ammoniter wussten genau, dass sie David durch diese Tat schwer beleidigt hatten. Darum warben sie 20.000 syrische Söldner aus Bet-Rehob und Zoba an, außerdem den König von Maacha mit einem Heer von 1000 Mann und schließlich noch 12.000 Soldaten aus Tob.
7 David hörte davon und befahl Joab, sofort mit dem ganzen Heer gegen die Feinde auszurücken. 8 Die Ammoniter stellten sich vor den Toren ihrer Hauptstadt Rabba zur Schlacht auf, während die verbündeten Syrer aus Zoba, Rehob, Tob und Maacha in einiger Entfernung auf offenem Feld Stellung bezogen.
9 Als Joab merkte, dass ihm von vorne und von hinten ein Angriff drohte, teilte er sein Heer. Er selbst wollte mit den besten Soldaten den Kampf gegen die Syrer aufnehmen. 10 Den Rest des Heeres übergab er dem Kommando seines Bruders Abischai, der gegen die Ammoniter kämpfen sollte. 11 Bevor die beiden Heere sich trennten, sagte Joab zu seinem Bruder: »Wenn die Syrer uns überlegen sind, dann komm uns mit deiner Truppe zu Hilfe. Sind die Ammoniter stärker als ihr, dann helfe ich dir mit meinen Soldaten. 12 Sei mutig und entschlossen! Wir wollen für unser Volk kämpfen und für die Städte, die Gott uns gegeben hat. Der HERR aber möge tun, was er für richtig hält.«
13 Dann griff Joab mit seinem Heer die Syrer an und schlug sie in die Flucht. 14 Als das die Ammoniter sahen, flohen auch sie vor Abischai und zogen sich in die Stadt zurück. Da stellte Joab den Kampf gegen die Ammoniter ein und kehrte nach Jerusalem um.
Der Krieg gegen die Syrer
15 Die Syrer wollten sich mit der Niederlage gegen die Israeliten nicht abfinden, darum riefen sie noch einmal alle ihre Truppen zusammen. 16 Hadad-Eser ließ auch die syrischen Stämme, die jenseits des Euphrat in Mesopotamien wohnten, zum Kampf ausrücken. Schobach, der oberste Heerführer von Hadad-Eser, führte die syrischen Truppen nach Helam.
17 Als David das erfuhr, zog er alle wehrfähigen Israeliten ein, überquerte mit seinem Heer den Jordan und marschierte bis nach Helam. Die Syrer stellten sich zum Kampf auf, und eine heftige Schlacht begann. 18 Wieder wurden die Syrer in die Flucht geschlagen. Doch diesmal erlitten sie schwere Verluste: 700 Wagenlenker und 40.000 Reiter fielen. David hatte den Heerführer Schobach so schwer verwundet, dass er noch auf dem Schlachtfeld starb. 19 Die besiegten syrischen Könige, die bis dahin Hadad-Esers Untertanen gewesen waren, schlossen Frieden mit den Israeliten und stellten sich in ihren Dienst.
Von da an wagten die Syrer nicht mehr, die Ammoniter zu unterstützen.
Kommentar
Freundlichkeit schenken und empfangen
Gottes Freundlichkeit kennt kein Ende. David spricht von „Gottes Barmherzigkeit“ (9,3; LUT) oder „Gnade“ (ELB). Wenn du anderen Menschen freundlich begegnest, ist das ein Ausdruck von Gottes Freundlichkeit dir gegenüber.
David fragt, „Ist noch irgendjemand aus Sauls Familie am Leben? Ich will ihnen Gutes tun, wie ich es Jonatan versprochen habe“ (9,1). Dann fragt er Ziba, „Ist aus Sauls Familie noch jemand am Leben? Wenn ja, möchte ich ihm in Gottes Namen Gutes tun“ (9,3).
Mefi-Boschet war beim Tod seines Vaters erst fünf Jahre alt (4,4). Jetzt hatte er einen kleinen Sohn (9,12). David regierte inzwischen seit ca. sieben Jahren, und Mefi-Boschet musste so um die zwanzig sein. Die Freundlichkeit, die David Mefi-Boschet entgegenbrachte, ist wie Gottes Freundlichkeit uns gegenüber – zuverlässig, ungefragt und endlos.
Wieder handelt es sich um jemanden mit einer körperlichen Einschränkung (9,3), dem mit besonderer Freundlichkeit begegnet wird. David sagt zu Mefi-Boschet, „Hab keine Angst! Ich will dir Gutes tun…Ich will dir alle Ländereien zurückgeben…und du bist eingeladen, immer mit mir an meinem Tisch zu essen“ (9,7).
David sucht nach weiteren Möglichkeiten, Gutes zu tun. „König Nahasch war mir immer wohlgesinnt. Darum will ich mich nun seinem Sohn Hanun gegenüber freundlich verhalten“ (10,2; Hfa). Leider passiert es gelegentlich, dass unsere Freundlichkeit missverstanden wird; so auch hier (10,3). Das soll uns aber nicht entmutigen. Es ist ein natürlicher und gesunder Wunsch, den Kindern jener, die zu uns besonders freundlich waren, ebenfalls Freundlichkeit zu zeigen.
Mefi-Boschet fragte, „Womit habe ich deine Freundlichkeit verdient? Ich bin es doch überhaupt nicht wert!" (9,8; Hfa). Wie so viele von uns sah er nur auf seine Unvollkommenheit. Aber Gott segnet uns trotz unserer Makel. Er will, dass wir Seine grenzenlose Freundlichkeit kennen und erfahren. Schau nicht gebannt auf deine Schuld, deine Fehler, Schwächen und Niederlagen. Gott schenkt „uns seine Güte und den Reichtum seiner Gnade… durch Christus Jesus“ (Epheser 2,7).
Gebet
Herr, ich danke Dir für den Reichtum Deiner Gnade. Bitte hilf mir, immer nach Gelegenheiten Ausschau zu halten, anderen diese Freundlichkeit weiterzugeben.
Pippa fügt hinzu
2. Samuel 10,1ff
Die Ammoniter misstrauten Davids freundlich gemeinten Beileidsbekundungen und den Männern, die sie überbrachten. Bis dahin hatten sie friedlich nebeneinander gelebt, und nun brach Krieg aus und Menschen verloren ihr Leben.
Bei aller Vorsicht müssen wir aufpassen, dass wir nicht zynisch werden. Es ist wichtig, dem anderen erstmal nur Gutes zu unterstellen.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“