Der Gott der Wunder
Einführung
Nach einem unserer Alpha Wochenenden schrieb mir der Soldat Quincy Bellot, „Die Schmerzen kamen vor zwölf Jahren. Als ich bei den Royal Marines eintrat, wurde es richtig schlimm. Es war kein Knorpel mehr unter der Kniescheibe. Als dann im vergangenen Jahr Sehnen und Bänder rissen, rutschte die Kniescheibe fünfundvierzig Grad zur Seite. Die Heilung ist ein langer, schmerzhafter Prozess. Ich konnte anfangs weder lange sitzen noch stehen.
„Um die Geschichte abzukürzen: Ich beschloss, es mit Gott und Alpha zu probieren. Nach dem Alphawochenende stimmte ich nach einigem Zögern zu, mal den Gottesdienst der Gemeinde (HTB) zu besuchen. Ich hörte die Zeugnisse einiger Menschen und dachte bei mir, „ja, ja, ist ja alles ganz schön“. Als dann jemand ein Wort [der Erkenntnis] über einen Knorpelschaden hatte, blieb mir die Luft weg. Ich erlaubte, dass man für mich betete, und ich fühlte, wie Gott an meinem Knie wirkte. Ich ließ mich auf meine Knie fallen, um es zu prüfen, und erstaunlicherweise verspürte ich keinen Schmerz. Es ist einfach ein Wunder. Gestern Abend war ich joggen… das erste Mal seit langem, dass ich dabei keine Schmerzen hatte. Gott gibt es wirklich.“ Die E-Mail hatte den Betreff „Nagelneues Knie!!“
Gott ist ein Gott der Wunder.
Psalm 78,17–31
17 Aber unsere Vorfahren sündigten weiter gegen Gott, den Höchsten,
dort in der Wüste lehnten sie sich gegen ihn auf.
18 Sie forderten Gott heraus und verlangten von ihm die Speise,
auf die sie gerade Lust hatten.
19 Voller Misstrauen fragten sie: »Ist Gott denn überhaupt in der Lage,
uns hier in der Wüste den Tisch zu decken?
20 Den Felsen hat er zwar gespalten, und das Wasser floss in Strömen heraus –
aber kann er auch Brot herbeischaffen, kann er für sein Volk Fleisch auftreiben?«
21 Als der HERR das hörte, wurde er zornig auf Israel;
sein Zorn über sie entflammte wie ein zerstörendes Feuer.
22 Denn sie glaubten ihm nicht
und rechneten nicht mit seiner Hilfe.
23 Dennoch gab er den Wolken Anweisungen
und öffnete die Schleusen des Himmels.
24 Er ließ das Manna auf sie herabregnen,
Getreide vom Himmel gab er ihnen zu essen –
25 ja, sie aßen das Brot der Engel!
Gott gab ihnen mehr als genug zum Sattwerden.
26 Dann ließ er den Ostwind losbrausen
und schickte auch den Südwind auf seine stürmische Reise.
27 Er ließ Fleisch auf sie herabregnen:
Vögel, so zahlreich wie der Sand am Meer.
28 Mitten ins Lager ließ er sie fallen,
rings um ihre Zelte war alles damit bedeckt.
29 Sie aßen davon und wurden mehr als satt;
so gab Gott ihnen das, was sie verlangten.
30 Doch sie hatten ihre Gier kaum gestillt
und sich das Fleisch gerade erst in den Mund geschoben,
31 als Gott aufs Neue zornig wurde.
Er brachte ihre stärksten Männer um
und vernichtete die jungen Krieger Israels.
Kommentar
Empfange das Wunder von Gottes Fürsorge
Der Psalmist erzählt die Geschichte vom Auszug von Gottes Volk aus Ägypten ins verheißene Land weiter. Obwohl Gott sie auf wunderbare Weise versorgte, „sündigten [sie] weiter“, „widersetzten sich ihm“ und „zweifelten an ihm“ (78,17-19; GNB).
Gott half ihnen trotzdem. „Er ließ das Manna regnen, sodass sie zu essen hatten, und gab ihnen Brot aus dem Himmel“ (78,24), den Vorläufer der geistlichen Nahrung, die Jesus geben würde (Johannes 6,30-35).
Ebenso ließ Gott auf wundersame Weise Wasser aus einem Felsen fließen (78,20). Und trotzdem zweifelte Sein Volk, „Denn sie glaubten Gott nicht und vertrauten nicht darauf, dass er für sie sorgen würde“ (78,22). Obwohl Wunder etwas Wunderbares sind, bewirken sie nicht immer, dass Menschen an Gott glauben.
Das Wunder, dass Wasser aus einem Felsen floss, geschah wirklich, aber es war wieder nur der Vorläufer von etwas viel Erstaunlicherem. Paulus schreibt, „[sie] tranken aus dem ihnen von Gott geschenkten Felsen, der sie begleitete, und dieser Fels war Christus“ (1. Korinther 10,4).
Jesus sagte, „Wenn jemand Durst hat, soll er zu mir kommen und trinken! Wer an mich glaubt, aus dessen Innerem werden Ströme lebendigen Wassers fließen, wie es in der Schrift heißt. Mit dem »lebendigen Wasser« meinte er den Geist…“ (Johannes 7,37-39).
Gebet
Herr, ich danke Dir für das „lebendige Wasser“ des Heiligen Geistes, der in mir lebt. Lass mich heute allen Menschen Überbringer dieses übernatürlichen Lebens sein, denen ich heute begegne.
Apostelgeschichte 17,22–18,8
22 Da stellte sich Paulus vor alle, die auf dem Areopag versammelt waren, und rief: »Athener! Mir ist aufgefallen, dass ihr euren Göttern mit großer Hingabe dient; 23 denn als ich durch eure Stadt ging und mir eure Heiligtümer ansah, da habe ich sogar einen Altar gefunden, auf dem stand: ›Für einen unbekannten Gott.‹ Diesen Gott, den ihr verehrt, ohne ihn zu kennen, möchte ich euch nun bekannt machen.
24 Es ist der Gott, der die Welt und alles, was in ihr ist, geschaffen hat. Dieser Herr des Himmels und der Erde wohnt nicht in Tempeln, die Menschen gebaut haben. 25 Er braucht auch nicht die Hilfe und Unterstützung irgendeines Menschen; schließlich ist er es, der allen das Leben gibt und was zum Leben notwendig ist. 26 Aus dem einen Menschen, den er geschaffen hat, ließ er die ganze Menschheit hervorgehen, damit sie die Erde bevölkert. Er hat auch bestimmt, wie lange jedes Volk bestehen und in welchen Grenzen es leben soll. 27 Das alles hat er getan, weil er wollte, dass die Menschen ihn suchen. Sie sollen mit ihm in Berührung kommen und ihn finden können. Und wirklich, er ist jedem von uns ja so nahe! 28 Durch ihn allein leben und handeln wir, ja, ihm verdanken wir alles, was wir sind. So wie es einige eurer Dichter gesagt haben: ›Wir sind seine Kinder.‹
29 Weil wir nun von Gott abstammen, ist es doch unsinnig zu glauben, dass wir Gott in Statuen aus Gold, Silber oder behauenen Steinen darstellen könnten. Diese sind doch nur Gebilde unserer Kunst und unserer Vorstellungen. 30 Bisher haben die Menschen das nicht erkannt, und Gott hatte Geduld mit ihnen. Aber jetzt befiehlt er allen Menschen auf der ganzen Welt, zu ihm umzukehren. 31 Denn der Tag ist schon festgesetzt, an dem Gott alle Menschen richten wird; ja, er wird ein gerechtes Urteil sprechen, und zwar durch einen Mann, den er selbst dazu bestimmt hat. Er hat ihn darin bestätigt, indem er ihn von den Toten auferweckte.«
32 Als Paulus von der Auferstehung der Toten sprach, begannen einige zu spotten, andere aber meinten: »Darüber wollen wir später noch mehr von dir hören.« 33 Paulus verließ jetzt die Versammlung. 34 Einige Leute schlossen sich ihm an und fanden zum Glauben. Darunter waren Dionysius, ein Mitglied des Stadtrats, eine Frau, die Damaris hieß, und manche andere.
Ein vielversprechender Anfang in Korinth
18 1 Bald darauf verließ Paulus Athen und reiste nach Korinth. 2 Dort lernte er einen Christen jüdischer Herkunft namens Aquila kennen, der aus der Provinz Pontus stammte. Er war vor kurzem mit seiner Frau Priszilla aus Italien nach Korinth übergesiedelt, weil Kaiser Klaudius alle Juden aus Rom ausgewiesen hatte. Paulus besuchte die beiden, 3 und weil sie wie er von Beruf Zeltmacher waren, arbeiteten sie schließlich zusammen, und Paulus wohnte bei ihnen. 4 Paulus lehrte an jedem Sabbat in der Synagoge, und was er sagte, überzeugte Juden wie Griechen.
5 Als dann Silas und Timotheus aus Mazedonien eintrafen, setzte Paulus seine ganze Zeit dafür ein, um Gottes Botschaft zu verkünden und den Juden zu bezeugen, dass Jesus der von Gott versprochene Retter ist. 6 Doch die Juden widersprachen ihm und spotteten über seine Lehre. Da schüttelte Paulus den Staub von seinen Kleidern als Zeichen dafür, dass er sie Gottes Urteil überließ. »Ich bin nicht schuld an eurem Tod und Verderben«, sagte er. »Von jetzt an werde ich den nichtjüdischen Völkern Gottes Botschaft verkünden.«
7 Mit diesen Worten verließ er die Synagoge und lehrte von da an im Haus von Titius Justus. Dieser Mann glaubte an den Gott Israels, obwohl er kein Jude war. Sein Haus stand direkt neben der Synagoge. 8 Schließlich fand sogar Krispus, der Vorsteher der Synagoge, zum Glauben an den Herrn, zusammen mit allen, die in seinem Haus lebten. Und noch viele Korinther, die Gottes Botschaft gehört hatten, begannen zu glauben und ließen sich taufen.
Kommentar
Glaub an das Wunder der Auferstehung Jesu
Die Botschaft lautet: Jesus. In Athen holt Paulus die Menschen da ab, wo sie stehen. Er beginnt nicht beim Alten Testament, so wie er es bei den Juden getan hatte, wo er Jesus den Messias verkündigt hatte. Er beginnt bei der Anbetung eines unbekannten Gottes durch die Athener (17,23a) und greift dieses Bild auf, um ihnen Jesus zu erklären.
Paulus‘ Art zu predigen, war unglaublich positiv. Anstatt sie für ihre Götzenanbetung zu tadeln, sagt er vielmehr, „Ihr habt ihn angebetet, ohne zu wissen, wer er ist, und nun möchte ich euch von ihm erzählen“ (17,23b). Drei Dinge sagt Paulus über Gott: Er ist Schöpfer (17,24), Er ist unabhängig (17,25), und wir alle brauchen Ihn (17,27.28).
Und er zitiert einen griechischen Dichter, „Wie einer eurer eigenen Dichter gesagt hat“ (17,28). Christen haben kein Monopol auf die Wahrheit. Gott offenbart Sich in der Schöpfung, und wir finden auch in weltlichen Quellen erstaunliche Erkenntnisse.
Der Höhepunkt seiner Rede ist die Verkündigung des größten und wichtigsten Wunders der Geschichte: Jesu Auferstehung (17,30-31). Paulus beansprucht, einen historischen Beweis für die Auferstehung zu haben. Er war dem auferstandenen Herrn Jesus auf der Straße nach Damaskus begegnet.
Was das bedeutet, ist gewaltig. Der Tod war für Jesus nicht das Ende, und er wird auch nicht dein oder mein Ende sein. Du wirst zum Leben auferweckt werden. Paulus sagt an dieser Stelle, dass die Auferstehung beweist, dass Gott einen Tag festlegt, an dem Er die Welt durch den Mann gerecht richten wird, den Er dazu bestimmt hat: Jesus. Paulus gab den Menschen Gelegenheit, auf seine Botschaft zu reagieren.
Die Reaktionen damals ähnelten denen, die wir heute auf einen Vortrag über Jesus und die Auferstehung erleben.
1. Einige spotteten
„Die einen lachten“ (17,32a). Wundere dich nicht, wenn manche über dich lachen.
2. Einige hatten Interesse
„Andere sagten: „Wir würden gern später mehr darüber hören““ (17,32b). Wie damals brauchen auch heute viele Menschen Zeit, erst mehr davon zu hören und um darüber nachzudenken. Alpha bietet dazu Gelegenheit.
3. Einige glaubten
„Doch einige schlossen sich ihm an und fanden zum Glauben“ (17,34). Sie glaubten sofort. Es kommt nicht oft vor, aber es ist wunderbar, wenn Menschen Jesus das erste Mal, dass sie das Evangelium hören, für sich annehmen.
Als Paulus nach Korinth ging, predigte er wahrscheinlich dieselbe Botschaft von Jesus und Seiner Auferstehung. Er „unterredete sich aber in der Synagoge an jedem Sabbat und überzeugte Juden und Griechen“ (18,4; ELB). Er erwartete nicht, dass sie blind vertrauten. Dein Glaube ist nicht irrational. Was wir über Jesu Leben, Sterben und Auferstehung wissen, liefert uns Gründe zu glauben. Man kann Menschen durch Beweise überzeugen. Wenn Jesus auf wundersame Weise von den Toten auferweckt wurde, dann ist das ein Beweis dafür, dass Jesus der Christus ist (18,5).
Wie schon in Athen reagierten auch in Korinth die Menschen unterschiedlich auf die Botschaft. Manche beschimpften Paulus (18,6), aber andere glaubten – „Der Synagogenvorsteher Krispus und alle in seinem Haus glaubten an den Herrn. Auch viele andere in Korinth kamen zum Glauben und ließen sich taufen“ (18,8).
Gebet
Herr, ich danke Dir für das Wunder von Jesu Auferstehung und für die Leben verändernde Kraft dieser Botschaft.
1. Könige 18,16–19,21
16 Da kehrte Obadja um und brachte Ahab die Nachricht. Der brach seine Suche sofort ab und ging Elia entgegen.
Wer ist der wahre Gott – Baal oder der Herr?
17 Ahab begrüßte den Propheten mit den Worten: »So, da ist er ja, der Mann, der Israel ins Verderben gestürzt hat!«
18 Elia widersprach: »Nicht ich bin an dem Unheil schuld, sondern du und deine Familie! Ihr macht euch nichts mehr aus den Geboten des HERRN. Stattdessen wirfst du dich dem Götzen Baal an den Hals und verehrst seine Statuen. 19 Aber jetzt fordere ich dich auf: Schick die 450 Propheten von Baal alle zu mir auf den Berg Karmel! Auch die 400 Propheten der Aschera, die von Königin Isebel versorgt werden, sollen kommen. Sende Boten ins Land und lass alle Israeliten zu einer Volksversammlung auf den Karmel rufen!«
20 Da befahl Ahab den Israeliten und allen Propheten, auf den Karmel zu kommen. 21 Als alle versammelt waren, trat Elia vor die Menge und rief: »Wie lange noch wollt ihr auf zwei Hochzeiten tanzen? Wenn der HERR der wahre Gott ist, dann gehorcht ihm allein! Ist es aber Baal, dann dient nur ihm!«
Das Volk sagte kein Wort,
22 und so fuhr Elia fort: »Ich stehe hier vor euch als einziger Prophet des HERRN, der noch übrig geblieben ist; und dort stehen 450 Propheten von Baal. 23 Und nun bringt uns zwei junge Opferstiere. Baals Propheten sollen sich einen aussuchen, ihn in Stücke schneiden und auf das Brennholz legen, ohne es anzuzünden. Den anderen Stier will ich als Opfer zubereiten, und auch ich werde kein Feuer daran legen. 24 Dann ruft ihr, die Propheten von Baal, euren Gott an; ich aber werde zum HERRN beten. Der Gott nun, der mit Feuer antwortet, der ist der wahre Gott.«
Die ganze Volksmenge rief: »Ja, das ist gut!«
25 Da sagte Elia zu den Propheten von Baal: »Ihr könnt anfangen, weil ihr so viele seid. Sucht euch einen Stier aus und bereitet ihn zu; aber keiner darf das Opfer anzünden! Und dann bittet euren Gott, Feuer vom Himmel zu schicken!« 26 Sie schlachteten ihren Stier und bereiteten ihn für das Opfer zu. Dann begannen sie zu beten.
Vom Morgen bis zum Mittag riefen sie ununterbrochen: »Baal, Baal, antworte uns doch!« Sie tanzten um den Altar, den man für das Opfer errichtet hatte. Aber nichts geschah, es blieb still.
27 Als es Mittag wurde, begann Elia zu spotten: »Ihr müsst lauter rufen, wenn euer großer Gott es hören soll! Bestimmt ist er gerade in Gedanken versunken, oder er musste mal austreten. Oder ist er etwa verreist? Vielleicht schläft er sogar noch, dann müsst ihr ihn eben aufwecken!« 28 Da schrien sie, so laut sie konnten, und ritzten sich nach ihrem Brauch mit Messern und Speeren die Haut auf, bis das Blut an ihnen herunterlief. 29 Am Nachmittag schließlich gerieten sie vollends in Ekstase. Dieser Zustand dauerte bis gegen Abend an. Aber nichts geschah, keine Antwort, kein Laut, nichts.
30 Endlich forderte Elia das Volk auf: »Kommt jetzt zu mir herüber!« Sie versammelten sich um ihn, und er baute vor aller Augen den Altar des HERRN wieder auf, den man niedergerissen hatte. 31 Er nahm dazu zwölf Steine nach der Zahl der Söhne Jakobs, von denen die zwölf Stämme Israels abstammen. Der HERR hatte Jakob später den Namen Israel gegeben. 32 Mit den zwölf Steinen baute Elia einen Altar für den HERRN. Rundherum zog er einen breiten Graben. 33 Dann schichtete er das Brennholz auf den Altar, zerteilte den Opferstier und legte ihn auf das Holz.
34 Zuletzt befahl er: »Holt vier Eimer Wasser und gießt sie über das Opfer und das Holz!«
Dies genügte ihm aber noch nicht, und so gab er denselben Befehl ein zweites und ein drittes Mal, 35 bis das Wasser schließlich auf allen Seiten am Altar herunterlief und den Graben füllte.
36 Zur Zeit des Abendopfers trat Elia vor den Altar und betete laut: »HERR, du Gott Abrahams, Isaaks und Israels! Heute sollen alle erkennen, dass du allein der Gott unseres Volkes bist. Jeder soll sehen, dass ich dir diene und dies alles nur auf deinen Befehl hin getan habe. 37 Erhöre mein Gebet, HERR! Antworte mir, damit dieses Volk endlich einsieht, dass du, HERR, der wahre Gott bist und sie wieder dazu bringen willst, dir allein zu dienen.«
38 Da ließ der HERR Feuer vom Himmel fallen. Es verzehrte nicht nur das Opferfleisch und das Holz, sondern auch die Steine des Altars und den Erdboden darunter. Sogar das Wasser im Graben leckten die Flammen auf.
39 Als die Israeliten das sahen, warfen sie sich zu Boden und riefen: »Der HERR allein ist Gott! Der HERR allein ist Gott!«
40 Elia aber befahl: »Packt die Propheten von Baal! Keiner soll entkommen!« Sie wurden festgenommen, und Elia ließ sie hinunter an den Fluss Kischon führen und dort hinrichten.
Endlich Regen!
41 Dann sagte Elia zu Ahab: »Geh und lass dir etwas zu essen und zu trinken bringen, denn gleich fängt es an zu regnen; ich höre es schon rauschen!« 42 Während Ahab aß und trank, stieg Elia zum Gipfel des Karmel hinauf. Dort oben kniete er nieder, verbarg das Gesicht zwischen den Knien und betete.
43 Nach einer Weile befahl er seinem Diener: »Steig auf den höchsten Punkt des Berges und blick über das Meer! Dann sag mir, ob du etwas Besonderes siehst.«
Der Diener ging, hielt Ausschau und meldete: »Kein Regen in Sicht!«
Doch Elia schickte ihn immer wieder: »Geh, sieh noch einmal nach!«
44 Endlich, beim siebten Mal, rief der Diener: »Jetzt sehe ich eine kleine Wolke am Horizont, aber sie ist nicht größer als eine Hand.«
Da befahl Elia: »Lauf schnell zu Ahab und sag ihm: ›Lass sofort anspannen und fahr nach Hause, sonst wirst du vom Regen überrascht!‹«
45 Da kam auch schon ein starker Wind auf, und schwarze Wolken verfinsterten den Himmel. Es dauerte nicht mehr lange, und ein heftiger Regen prasselte nieder. Ahab bestieg hastig seinen Wagen und fuhr in Richtung Jesreel. 46 Da kam die Kraft des HERRN über Elia. Der Prophet band sein Gewand mit dem Gürtel hoch und lief vor Ahabs Wagen her bis nach Jesreel.
Elia muss fliehen
19 1 Ahab berichtete Isebel alles, was Elia getan hatte, vor allem, wie er die Propheten Baals mit dem Schwert getötet hatte. 2 Da schickte Isebel einen Boten zu Elia, der ihm ausrichten sollte: »Die Götter sollen mich schwer bestrafen, wenn ich dir nicht heimzahle, was du diesen Propheten angetan hast! Morgen um diese Zeit bist auch du ein toter Mann, das schwöre ich!«
3 Da packte Elia die Angst. Er rannte um sein Leben und floh bis nach Beerscheba ganz im Süden Judas. Dort ließ er seinen Diener, der ihn bis dahin begleitet hatte, zurück. 4 Allein wanderte er einen Tag lang weiter bis tief in die Wüste hinein. Zuletzt ließ er sich unter einen Ginsterstrauch fallen und wünschte, tot zu sein. »HERR, ich kann nicht mehr!«, stöhnte er. »Lass mich sterben! Irgendwann wird es mich sowieso treffen, wie meine Vorfahren. Warum nicht jetzt?« 5 Er streckte sich unter dem Ginsterstrauch aus und schlief ein. Plötzlich wurde er von einer Berührung geweckt. Ein Engel stand bei ihm und forderte ihn auf: »Elia, steh auf und iss!«
6 Als Elia sich umblickte, entdeckte er neben seinem Kopf ein Fladenbrot, das auf heißen Steinen gebacken war, und einen Krug Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder schlafen.
7 Doch der Engel des HERRN kam wieder und weckte ihn zum zweiten Mal auf. »Steh auf, Elia, und iss!«, befahl er ihm noch einmal. »Sonst schaffst du den langen Weg nicht, der vor dir liegt.« 8 Da stand Elia auf, aß und trank. Die Speise gab ihm so viel Kraft, dass er vierzig Tage und Nächte hindurch wandern konnte, bis er zum Berg Gottes, dem Horeb, kam.
Der Herr ermutigt Elia
9 Dort ging er in eine Höhle, um darin zu übernachten. Plötzlich sprach der HERR zu ihm: »Elia, was tust du hier?«
10 Elia antwortete: »Ach, HERR, du allmächtiger Gott, mit welchem Eifer habe ich versucht, die Israeliten zu dir zurückzubringen! Denn sie haben den Bund mit dir gebrochen, deine Altäre niedergerissen und deine Propheten ermordet. Nur ich bin übrig geblieben, ich allein. Und nun trachten sie auch mir nach dem Leben!«
11 Da antwortete ihm der HERR: »Komm aus deiner Höhle heraus und tritt vor mich hin! Denn ich will an dir vorübergehen.«
Auf einmal zog ein heftiger Sturm auf, riss ganze Felsbrocken aus den Bergen heraus und zerschmetterte sie. Doch der HERR war nicht in dem Sturm. Als Nächstes bebte die Erde, aber auch im Erdbeben war der HERR nicht. 12 Dann kam ein Feuer, doch der HERR war nicht darin. Danach hörte Elia ein leises Säuseln. 13 Er verhüllte sein Gesicht mit dem Mantel, ging zum Eingang der Höhle zurück und blieb dort stehen.
Und noch einmal wurde er gefragt: »Elia, was tust du hier?«
14 Wieder antwortete Elia: »Ach, HERR, du allmächtiger Gott, mit welchem Eifer habe ich versucht, die Israeliten zu dir zurückzubringen! Denn sie haben den Bund mit dir gebrochen, deine Altäre niedergerissen und deine Propheten ermordet. Nur ich bin übrig geblieben, ich allein. Und nun trachten sie auch mir nach dem Leben!«
15 Da gab der HERR ihm einen neuen Auftrag: »Elia, geh den Weg durch die Wüste wieder zurück und weiter nach Damaskus! Salbe dort Hasaël zum König von Syrien! 16 Danach salbe Jehu, den Sohn von Nimschi, zum König von Israel und schließlich Elisa, den Sohn von Schafat aus Abel-Mehola, zu deinem Nachfolger als Prophet. 17 Wer Hasaëls Todesurteil entrinnt, den wird Jehu umbringen; und wer ihm entkommt, den wird Elisa töten. 18 Aber siebentausend Menschen in Israel lasse ich am Leben, alle, die nicht vor dem Götzen Baal auf die Knie gefallen sind und seine Statue nicht geküsst haben.«
Elia beruft Elisa zum Propheten
19 Als Elia wieder in Israel war, suchte er Elisa, den Sohn von Schafat, auf. Elisa pflügte gerade ein Feld. Vor ihm her gingen elf Knechte mit je einem Ochsengespann, und er selbst führte das zwölfte und letzte Gespann. Elia kam ihm über das Feld entgegen, warf ihm seinen Mantel über die Schultern und ging weiter. 20 Elisa ließ seine Rinder stehen, lief hinter Elia her und bat ihn: »Darf ich mich noch von meinen Eltern verabschieden? Danach will ich mit dir kommen.«
Elia antwortete: »Geh nur, ich habe dir ja nichts getan!«
21 Da eilte Elisa nach Hause und bereitete für seine Leute ein Abschiedsessen zu. Er schlachtete die beiden Rinder, mit denen er gepflügt hatte, machte mit dem Holz ihres Jochs ein Feuer und briet das Fleisch daran. Danach schloss er sich Elia an und wurde sein Diener.
Kommentar
Erlebe das Wunder von Gottes Feuer
Gott wirkte durch Elia ein ganz erstaunliches Wunder. Dieser Bericht betont die Übernatürlichkeit des Ereignisses.
Wir alle müssen für uns entscheiden, wie wir leben und wem wir nachfolgen. Elia sagt, „Wie lange noch wollt ihr auf zwei Hochzeiten tanzen? Wenn der Herr der wahre Gott ist, dann gehorcht ihm allein! Ist es aber Baal, dann dient nur ihm“ (18,21; Hfa).
Er baut einen Versuch auf und sagt, „Der Gott, der mit Feuer antwortet, ist der wahre Gott!“
Menschengemachten Göttern zu dienen, ist zwecklos. So laut sie auch riefen, „es erklang keine Stimme, es kam keine Antwort, nichts regte sich“ (18,29). Als Elia betete, musste er nicht schreien (18,36), denn er betete zum lebendigen Gott.
Jedes Mal, wenn du betest, darfst du das mit derselben Zuversicht tun wie Elia – wissend, dass auch du zu dem lebendigen Gott betest, der dich hört und der für dich eintreten wird.
Jedes Mal, wenn wir beten, „Komm Heiliger Geist“, bitten wir Gott, das Pfingstwunder zu wiederholen; damals, als das Feuer Gottes auf alle Anwesenden kam. Wir müssen dazu nicht laut rufen oder ein Gefühl produzieren – wir müssen einfach nur darum bitten.
Als Antwort auf Elias Gebet ließ der Herr Feuer herabfallen (18,38). Als alle Menschen das sahen, warfen sie sich zu Boden und riefen aus, „Der Herr ist Gott! Der Herr ist Gott!“ (18,39).
Was für ein wunderbares Wunder, aber Elia ist nicht anders als wir – er war auch nur ein Mensch (s. Jakobus 5,17). Nach diesem geistlichen Hoch erlebte er ein emotionales Tief. Er war am Ende seiner Kräfte (19,4-5): voller Angst, entmutigt, traurig und „wollte nur noch sterben“ (19,4). Wenn wir völlig erschöpft sind, fühlen wir uns leicht ausgenutzt, missverstanden und schlecht behandelt. Nach einem guten Schlaf und etwas zu Essen war er neu belebt.
Trotzdem kam es ihm immer noch so vor, als sei er allein auf der Welt (19,10.14b) und dass es alle auf sein Leben abgesehen hätten.
Das stimmte nicht wirklich, denn es gab „7.000 Menschen in Israel… die sich nie vor Baal niedergeworfen und ihn geküsst haben“ (19,18). Aber man fühlt sich schnell einsam am Arbeitsplatz, in der Familie oder Nachbarschaft. Wenn ihr euch trefft (zum Beispiel sonntags), wirst du daran erinnert, dass du eben doch nicht allein bist.
Der Heilige Geist wirkt sanft. Gott redete zu Elia. Er „war nicht im Sturm“, weder „im Erdbeben“ noch „im Feuer“ sondern Er war „ein leises Säuseln“ (19,10-11). Häufig müssen wir uns aus dem Lärm an einen stillen Ort zurückziehen, um Gottes leises Säuseln in unserem Geist zu hören.
Gebet
Danke, Herr, dass Du der Gott der Wunder bist; der Gott, der Jesus von den Toten auferweckt hat; der Gott, der mit Feuer antwortet; der Gott, der Wasser aus einem Felsen sprudeln lässt. Sprich leise säuselnd zu mir und hilf mir, heute Deine Stimme zu hören.
Pippa fügt hinzu
1. Könige 19,2
Auch große Männer und Frauen Gottes erleben Zeiten großer Entmutigung. Nachdem er all die falschen Propheten getötet hatte, sollte man meinen, Elia würde es mit jedem und allem aufnehmen. Aber nach geistlicher und körperlicher Anstrengung müssen wir wieder auftanken. Elia scheinen Schlaf, Essen und Bewegung (obwohl vierzig Tage lang Nonstop durchzulaufen, vielleicht ein bisschen übertrieben sind) und sich einen Assistenten zu nehmen (der ihn aus der Isolation herausholte) geholfen zu haben. Das Wichtigste aber ist, dass er wieder die Stimme Gottes hörte.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“