Wie du die Herausforderungen des Lebens meisterst
Einführung
Vom amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy stammt der Ausspruch, „Wir stehen heute an einer neuen Grenze. Die neue Grenze, von der ich spreche, ist keine Reihe von Versprechungen - es ist eine Reihe von Herausforderungen. Sie fasst nicht zusammen, was ich dem amerikanischen Volk anbieten will, sondern was ich vorhabe von ihm zu verlangen.“
Das Leben ist eine Reihe von Herausforderungen, Problemen und Schwierigkeiten. Wir wollen uns manchmal weißmachen, dass wenn wir nur mit dem Unmittelbaren fertig würden, alle Probleme gelöst seien. Aber so ist das Leben nicht. Wenn wir mit einem Problem fertig sind, wartet das nächste schon hinter der nächsten Ecke.
Wir sind versucht, diese Herausforderungen als etwas zu betrachten, das uns daran hindert, den Dienst zu tun, zu dem Gott uns berufen hat. Tatsächlich aber ist die Bewältigung der Probleme der Dienst.
Die Bibel ist so lebensnah. Der Psalmist war in großer Not. Paulus musste sich falscher Anschuldigungen erwehren und war frustriert, weil sie ihn trotz haltloser Anschuldigungen eingesperrt hatten. Die Könige im Alten Testament standen vor Schlachten und großen Bauprojekten.
Zu den Herausforderungen unserer Zeit gehören die Gefahr von Pandemien, die Geißel des Rassismus‘, Klimawandel, Welthunger und, und, und.
Die heutigen Texte erinnern mich daran, dass die Herausforderungen, Probleme und Schwierigkeiten, vor denen ich stehe, nichts sind, verglichen mit denen, die das Volk Gottes zu bewältigen hatte – damals wie heute.
Psalm 81,1–8
Heilige Feste – nur noch Theater!
1 Von Asaf, zum Spiel auf der Gittit.
2 Jubelt unserem Gott zu, stark und mächtig ist er!
Singt laut vor Freude über den Gott Jakobs!
3 Stimmt Lieder an und schlagt die Pauken!
Lasst die Saiten von Harfe und Laute erklingen!
4 Stoßt zum Neumond in das Horn
und blast es wieder zum Vollmond, dem Tag unseres Festes!
5 Dies ist für Israel eine bindende Ordnung,
ein Gesetz des Gottes Jakobs.
6 Er gab es dem Volk Gottes,
als er gegen die Ägypter kämpfte.
Da! Ich höre eine Stimme, die mir bisher unbekannt war:
7 »Ich habe deine Schultern von der Last befreit,
den schweren Tragekorb habe ich dir abgenommen.
8 Als du in der Not zu mir schriest, rettete ich dich.
Ich antwortete dir aus der Gewitterwolke, in der ich mich verborgen hielt.
In Meriba prüfte ich dein Vertrauen zu mir,
als es dort in der Wüste kein Wasser mehr gab.
Kommentar
Sprich mit Gott über deine Probleme
Wirst du gerade auf die Probe gestellt? Gott lässt manchmal solche Prüfungen in unserem Leben zu, so wie Er zugelassen hatte, dass Sein Volk am Wasser von Meriba geprüft wurde (81,8). Aber du musst solche Prüfungen nicht alleine bestehen; du kannst mit Ihm über deine Probleme reden.
Gott sagt, „Jetzt will ich eure Schultern von ihrer Last befreien … Ihr habt mich in der Not angerufen, und ich habe euch gerettet“ (81,7a-8a).
Welche Situation dich auch herausfordert, du kannst sie im Gebet vor Gott bringen.
Gott nahm ihre Last ab und rettete sie aus der Not. Der Psalm beginnt daher mit Lobpreis, Jubel und Freude: „Lobt Gott, unsere Stärke. Jubelt über den Gott Israels“ (81,2).
Gebet
Danke, Herr, dass Du meine Stärke und Freude in den Schwierigkeiten des Lebens bist. Herr, ich bitte Dich, rette mich heute aus …
Apostelgeschichte 25,1–22
Die Verhandlung vor Festus
25 1 Drei Tage nachdem Festus sein Amt angetreten hatte, reiste er von Cäsarea nach Jerusalem. 2 Dort kamen die obersten Priester und die einflussreichsten Juden zu ihm, um Paulus erneut anzuklagen. Sie baten Festus, 3 ihnen als Zeichen seines Wohlwollens einen Gefallen zu tun und Paulus nach Jerusalem bringen zu lassen. In Wirklichkeit wollten sie den Gefangenen unterwegs überfallen und töten. 4 Aber Festus lehnte den Vorschlag ab: »Paulus bleibt in Cäsarea«, entschied er. »Ich reise bald wieder zurück. 5 Wenn er tatsächlich etwas Unrechtes getan hat, können eure Anklagevertreter mitkommen und ihn verklagen.«
6 Nach etwa acht bis zehn Tagen kehrte Festus nach Cäsarea zurück. Schon am folgenden Tag setzte er die Verhandlung an und ließ Paulus vorführen. 7 Kaum hatte man ihn hereingebracht, da drängten sich die Juden aus Jerusalem um Paulus und legten ihm zahlreiche schwere Vergehen zur Last. Aber sie konnten nichts beweisen.
8 Paulus verteidigte sich mit den Worten: »Ich habe weder gegen das Gesetz der Juden verstoßen noch den Tempel entweiht oder die Gesetze des Kaisers übertreten.«
9 Festus wollte den Juden einen Gefallen tun und fragte Paulus: »Bist du damit einverstanden, dass wir deinen Prozess unter meinem Vorsitz in Jerusalem weiterführen?«
10 Paulus erwiderte: »Ich stehe hier vor einem kaiserlichen Gericht. Vor dem Kaiser muss mein Fall entschieden werden. Wie du weißt, habe ich das jüdische Recht nicht verletzt. 11 Sollte ich ein Unrecht begangen haben, das mit dem Tod bestraft werden muss, dann bin ich bereit zu sterben. Wenn die Beschuldigungen der Juden aber unbegründet sind, darf mich auch niemand an sie ausliefern. Ich fordere, dass meine Angelegenheit vor dem Kaiser in Rom verhandelt wird!«
12 Nachdem Festus sich mit seinen Beratern besprochen hatte, entschied er: »Du hast dich auf den Kaiser berufen; man wird dich also vor den Kaiser bringen.«
Paulus muss sich vor König Agrippa verantworten
13 Einige Tage später kamen König Agrippa und seine Schwester Berenike nach Cäsarea, um Festus nach seinem Amtsantritt offiziell zu begrüßen. 14 Während ihres mehrtägigen Aufenthaltes sprach Festus mit dem König über Paulus. »Von meinem Vorgänger Felix«, so erklärte Festus, »habe ich einen Gefangenen übernommen, dessen Fall noch nicht entschieden wurde. 15 Kurz nach meiner Ankunft in Jerusalem erschienen seinetwegen die obersten Priester und die führenden Männer der Juden bei mir. Sie verlangten seine Verurteilung.
16 Ich antwortete ihnen aber, dass es bei uns Römern nicht üblich ist, einen Menschen abzuurteilen, nur um seinen Anklägern einen Gefallen zu erweisen. Dem Angeklagten muss stattdessen die Gelegenheit gegeben werden, seinen Anklägern gegenüberzutreten und sich gegen die Anschuldigungen zu verteidigen. 17 Nachdem sie hierhergekommen waren, zögerte ich nicht und setzte schon am nächsten Tag die Gerichtsverhandlung an, bei der ich den Gefangenen vorführen ließ. 18 Doch ein Verbrechen, wie ich es vermutet hatte, konnten ihm seine Ankläger nicht vorwerfen, als sie ihm gegenüberstanden. 19 Es ging lediglich um Streitfragen ihrer Religion und um irgendeinen verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptet, dass er am Leben sei. 20 Nun kenne ich mich auf diesem Gebiet sehr wenig aus. Deshalb schlug ich Paulus vor, die Verhandlung in Jerusalem fortzuführen. 21 Doch Paulus verlangte, vor den Kaiser gebracht zu werden, und forderte dessen Entscheidung. So lange wolle er in Haft bleiben. Darum befahl ich, ihn weiter in Gewahrsam zu halten, bis ich ihn vor den Kaiser bringen kann.«
22 »Diesen Mann würde ich gern selber einmal hören!«, erwiderte Agrippa.
»Morgen hast du die Möglichkeit dazu«, antwortete Festus.
Kommentar
Vertraue darauf, dass Gott die Kontrolle hat
Glauben bedeutet, Gott zu vertrauen. „Glaube“, so C.S. Lewis, „ist die Kunst, trotz Stimmungsschwankungen an etwas festzuhalten, was du mit dem Verstand akzeptiert hast.“ Es ist nicht leicht, Gott zu vertrauen, wenn alles schief zu gehen scheint.
Lukas schildert Paulus‘ Verhandlung objektiv und emotionslos. Für Paulus muss es eine ungeheuer frustrierende Erfahrung gewesen sein. Da wird diese starke Führungspersönlichkeit, der große Evangelist und Lehrer weggesperrt und soll offensichtlich daran gehindert werden zu tun, zu was er berufen wurde. In der Haft erlebt er die körperliche Einschränkung seiner Freiheit sowie die Unannehmlichkeiten der Gefangenschaft.
„Viele schwerwiegende Anklagen“ (25,7) wurden gegen ihn vorgebracht. Er verteidigt sich, indem er darauf hinweist, „das jüdische Gesetz nicht verletzt“ zu haben (25,8.10). Festus aber interessiert sich mehr dafür, was die Menschen dachten (25,9), als dafür, ob es wahr war. Ihm ging es mehr um seine Beliebtheit als um Gerechtigkeit. Am Ende verlangt Paulus, von Cäsar gerichtet zu werden (25,11).
Als König Agrippa eintrifft, diskutiert Festus Paulus‘ Fall mit ihm: „die Anklagen, die gegen ihn erhoben wurden, waren völlig anders, als ich erwartet hatte. Es hatte mit ihrer Religion zu tun und mit einem gewissen Jesus, der gestorben ist, von dem Paulus aber behauptet, dass er lebt“ (25,18-19).
Die Auferstehung Jesu muss immer im Zentrum der Botschaft stehen, die wir verkündigen. Die einzig haltbare Anschuldigung gegen Paulus war, dass er den lebendigen Jesus predigte, auch wenn viele andere Anschuldigungen und Verleumdungen gegen ihn vorgebracht worden waren.
In alledem muss es für Paulus schwer gewesen sein zu erkennen, wozu das alles gut sein sollte – Lügen, Verschieben der Verhandlung und Zaudern. Aber wie immer war Gott dabei, alles zum Guten zu wirken. Paulus schreibt, „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind“ (Römer 8,28; LUT).
Kurzfristig eröffnete es Paulus die Möglichkeit, mit Agrippa zu sprechen. Denn nachdem Festus Agrippa den Fall erläutert hatte, sagte dieser, „Ich würde mir diesen Mann gern selbst einmal anhören“ (25,22). In Zeiten von Frustration und Schwierigkeiten weißt du nie, wann sich vielleicht eine Gelegenheit auftut; aber manchmal passiert es.
Mittelfristig führte es zu Paulus‘ Überstellung nach Rom. In Rom das Evangelium zu predigen, war sein Wunsch gewesen (s. 19,21; Römer 1,15 und 15,23). Der Herr selbst hatte es ihm zugesagt (23,11). Die Art seiner Verteidigung führte nun also dazu, dass er nach Rom überstellt wurde.
Langfristig, noch 2.000 Jahre später, kennen unendlich viele Menschen Paulus‘ Geschichte. Es macht ihnen Mut zu wissen, dass auch er sich zu Unrecht im Gefängnis befand, verleumdet und kritisiert wurde. Ich vermute, Paulus wäre erstaunt gewesen, hätte er damals geahnt, wie viel Gutes aus seiner Situation erwachsen würde. Unter Umständen erfährst du in diesem Leben nie, was Gott aus deiner Treue im Angesicht großer Herausforderungen macht.
Gebet
Herr, danke, dass Du uns in Verleumdung und Kritik zur Seite stehst. Danke, dass letzten Endes denen, die Dich lieben, alle Dinge zum Besten dienen, die nach Deinem Ratschluss berufen sind (Römer 8,28).
2. Könige 12,2–14,22
König Joasch von Juda
12 1 Joasch war 7 Jahre alt, als er König von Juda wurde. 2 Er trat die Herrschaft im 7. Regierungsjahr König Jehus von Israel an und regierte 40 Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Zibja und stammte aus Beerscheba. 3 Joasch tat, was dem HERRN gefiel, solange der Priester Jojada lebte und ihn unterwies.
4 Nur die Opferstätten blieben auch unter seiner Herrschaft bestehen. Das Volk brachte dort weiterhin seine Opfer dar.
Joasch lässt den Tempel ausbessern
5 Eines Tages erklärte Joasch den Priestern: »Das Geld, das als heilige Gabe in den Tempel gebracht wird, soll euch Priestern gehören. Das betrifft die Tempelsteuer, das Geld zur Einlösung von Gelübden und die freiwilligen Spenden für den Tempel des HERRN.
6 All diese Gelder sollen die Geldeinnehmer an euch Priester weitergeben. Davon müsst ihr aber auch die Reparaturen bezahlen, die am Tempel anfallen.« 7 Doch als im 23. Regierungsjahr König Joaschs immer noch nichts am Tempel ausgebessert worden war, 8 rief der König Jojada und die anderen Priester zu sich und stellte sie zur Rede: »Warum habt ihr die Schäden am Tempel immer noch nicht reparieren lassen? Ab sofort dürft ihr das Geld, das die Geldeinnehmer euch geben, nicht mehr für euch selbst behalten, sondern ihr müsst alles für die Ausbesserungsarbeiten am Tempel abgeben.«
9 Die Priester waren einverstanden, auf die Abgaben des Volkes zu verzichten, dafür aber auch nicht mehr für die Ausbesserungen am Tempel verantwortlich zu sein. 10 Der Priester Jojada nahm einen Kasten, bohrte ein Loch in den Deckel und stellte ihn neben den Altar rechts vom Tempeleingang. In diesen Kasten legten die Priester, die den Eingang bewachten, von jetzt an alles Geld, das zum Tempel des HERRN gebracht wurde. 11 Wenn der Kasten voll war, ließen sie den Hofsekretär und den Hohenpriester kommen. Unter deren Aufsicht wurde das Geld in Beutel abgefüllt und gewogen. 12 Dann wurde das abgezählte Geld den Bauführern ausgehändigt, die für die Bauarbeiten am Tempel des HERRN verantwortlich waren. Diese wiederum bezahlten damit die Handwerker, die im Tempel arbeiteten: die Zimmerleute,
13 die Maurer und die Steinhauer. Außerdem kauften sie Holz und Bausteine und was sonst noch gebraucht wurde, um Risse und andere Schäden auszubessern. 14 Von dem Geld aus dieser Kasse wurden keine goldenen oder silbernen Gegenstände hergestellt, keine silbernen Becken, Messer, Schalen oder Trompeten. 15 Alles erhielten die Bauführer für die Ausbesserungen am Tempel. 16 Dabei vertraute man auf die Ehrlichkeit der Bauführer. Sie mussten keine Rechenschaft über die Ausgaben ablegen.
17 Nur das Geld, das bei Schuldopfern und Sündopfern eingenommen wurde, verwendete man nicht für die Tempelarbeiten. Es gehörte den Priestern.
Joasch wendet einen Angriff der Syrer ab
18 Zu dieser Zeit griff König Hasaël von Syrien mit seinen Truppen die Stadt Gat an und nahm sie ein. Danach wollte er auch Jerusalem erobern.
19 Doch König Joasch von Juda nahm alle Gaben, die seine Vorgänger Joschafat, Joram und Ahasja für das Heiligtum gestiftet hatten, und seine eigenen Weihgeschenke, dazu das Gold aus den Schatzkammern des Tempels und des Königspalasts, und ließ alles dem syrischen König als Geschenk überbringen. Da zog Hasaël seine Truppen von Jerusalem ab.
Joaschs Tod
20 Alles Weitere über Joaschs Leben ist in der Chronik der Könige von Juda festgehalten. 21 Eines Tages verschworen seine Hofleute sich gegen ihn. Er hielt sich gerade in einem Gebäude der Verteidigungsanlage Jerusalems auf, von wo der Weg nach Silla hinabführt. Dort brachten Josachar, der Sohn von Schimat, und Josabad, der Sohn von Schomer, ihn um. Man begrub ihn wie seine Vorfahren in der »Stadt Davids«, einem Stadtteil von Jerusalem. Sein Sohn Amazja wurde sein Nachfolger.
König Joahas von Israel
13 1 Joahas, Jehus Sohn, wurde König von Israel im 23. Regierungsjahr König Joaschs von Juda, des Sohnes von Ahasja. Er regierte 17 Jahre in Samaria. 2 Joahas tat, was dem HERRN missfiel, und ließ nicht davon ab. Er folgte dem schlechten Beispiel von Jerobeam, der die Israeliten zum Götzendienst verführt hatte. 3 Darum wurde der HERR zornig auf die Israeliten, und so ließ er zu, dass die Syrer immer wieder in ihr Land einfielen. Lange Zeit litten die Israeliten unter der Herrschaft von Hasaël, dem König von Syrien, und unter seinem Sohn Ben-Hadad.
4 Doch als Joahas zum HERRN um Hilfe schrie, erhörte der HERR sein Gebet, denn er sah, wie grausam der syrische König Israel unterdrückte. 5 Der HERR schickte den Israeliten einen Retter, der sie von der Herrschaft der Syrer befreite. Nun konnten sie wieder wie früher in Ruhe und Frieden leben. 6 Dennoch ließen sie nicht vom Götzendienst ab, zu dem Jerobeam und seine Nachkommen das Volk immer wieder verführt hatten. Sie begingen dieselben Sünden wie schon ihre Vorfahren und ließen auch den geweihten Pfahl der Göttin Aschera in Samaria stehen.
7 Vom gesamten Heer des Königs Joahas waren zuletzt nur noch 50 Pferde, 10 Streitwagen und 10.000 Fußsoldaten übrig. Den Rest hatte der König von Syrien vernichtet; wie Staub hatte er sie unter seinen Füßen zertreten.
8 Alles Weitere über Joahas’ Leben und seine Feldzüge ist in der Chronik der Könige von Israel beschrieben. 9 Als er starb, wurde er in Samaria begraben. Sein Sohn Joasch wurde sein Nachfolger.
König Joasch von Israel
10 Joasch, der Sohn von Joahas, wurde König von Israel im 37. Regierungsjahr König Joaschs von Juda. Er regierte 16 Jahre in Samaria. 11 Joasch tat, was dem HERRN missfiel, und beging die gleiche Sünde wie Jerobeam, der die Israeliten zum Götzendienst verführt hatte.
12 Alles Weitere über Joaschs Leben steht in der Chronik der Könige von Israel. Man kann dort nachlesen, welche Feldzüge er unternommen hat. Auch sein Krieg gegen König Amazja von Juda wird dort erwähnt. 13 Als Joasch starb, übernahm Jerobeam die Herrschaft. Joasch wurde in Samaria im Grab der Könige von Israel beigesetzt.
Der Prophet Elisa stirbt
14 Elisa wurde schwer krank und lag im Sterben. Da besuchte ihn eines Tages Joasch, der König von Israel. Weinend beugte er sich über den Propheten und rief: »Mein Vater, mein Vater! Du Beschützer und Führer Israels!«
15 Elisa befahl ihm: »Hol einen Bogen und Pfeile!« Joasch holte sie,
16-17 und Elisa forderte ihn auf: »Öffne das Fenster an der Ostseite und spann den Bogen!« Der König öffnete das Fenster. Als er den Bogen gespannt hatte, legte Elisa seine Hände auf Joaschs Hände und sagte: »Schieß!« Kaum hatte Joasch den Pfeil abgeschossen, rief der Prophet: »Dieser Pfeil ist ein Siegespfeil, ein Zeichen des HERRN, dass er euch gegen die Syrer helfen wird! Bei Afek wirst du sie vernichtend schlagen.«
18 Dann befahl er dem König: »Nimm nun die anderen Pfeile in die Hand!« Joasch nahm sie, und Elisa sagte: »Schlag damit auf den Boden!« Dreimal schlug Joasch auf den Boden, und dann hielt er inne. 19 Da wurde der Prophet zornig. »Fünf- oder sechsmal hättest du schlagen sollen«, tadelte er ihn, »dann hättest du die Syrer endgültig vernichtet! Jetzt aber wirst du sie nur dreimal besiegen.«
20 Bald darauf starb Elisa und wurde begraben.
Als es Frühling wurde, fielen immer wieder Räuberbanden aus Moab in Israel ein. 21 Eines Tages wollte man in dem Dorf, wo Elisa begraben lag, einen Mann beerdigen. Plötzlich tauchte eine dieser Banden auf. Weil sie schnell fliehen wollten, warfen die Trauernden den Toten in Elisas Grab. Kaum aber war der Tote mit den Gebeinen des Propheten in Berührung gekommen, wurde er wieder lebendig und stand auf.
Elisas letzte Worte gehen in Erfüllung
22 Solange König Joahas regierte, wurde Israel schwer bedrängt von dem syrischen König Hasaël. 23 Doch der HERR hatte Erbarmen mit seinem Volk und half ihm, denn er dachte an den Bund, den er mit Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hatte. Deshalb hatte er sich noch nicht von den Israeliten abgewandt, er wollte sie nicht vernichten.
24 Als König Hasaël von Syrien starb, trat sein Sohn Ben-Hadad die Nachfolge an. 25 Da eroberte König Joasch, der Sohn von Joahas, die Städte zurück, die Hasaël seinem Vater im Krieg abgenommen hatte. In drei Schlachten besiegte Joasch den syrischen König Ben-Hadad und konnte so die israelitischen Städte zurückgewinnen.
König Amazja von Juda
14 1 Amazja, Joaschs Sohn, wurde König von Juda im 2. Regierungsjahr König Joaschs von Israel, der ein Sohn von Joahas war. 2 Er wurde mit 25 Jahren König und regierte 29 Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Joaddan und stammte aus Jerusalem. 3 Amazja tat, was dem HERRN gefiel, aber er diente ihm nicht so treu wie sein Vorfahre David. Stattdessen folgte er ganz dem Vorbild seines Vaters Joasch. 4 So blieben die Götzenopferstätten auch unter Amazjas Herrschaft bestehen, und das Volk brachte dort weiterhin seine Opfer dar.
5 Sobald Amazja die Herrschaft fest in Händen hatte, ließ er die Diener hinrichten, die seinen Vater, König Joasch, ermordet hatten. 6 Ihre Söhne jedoch ließ er am Leben und folgte so dem Gebot des HERRN, wie es im Gesetzbuch von Mose steht: »Eltern sollen nicht für die Verbrechen ihrer Kinder hingerichtet werden und Kinder nicht für die Schuld ihrer Eltern. Jeder soll nur für seine eigene Sünde bestraft werden.«
7 Amazja fügte den Edomitern eine schwere Niederlage zu. 10.000 feindliche Soldaten fielen in der Schlacht im Salztal. Außerdem eroberte Amazja in diesem Krieg die Stadt Sela und nannte sie Jokteel. So heißt sie noch heute.
Amazja führt Krieg gegen König Joasch von Israel
8 Nach diesem Sieg schickte Amazja Boten zu König Joasch von Israel, dem Sohn von Joahas und Enkel von Jehu. Sie sollten ihm ausrichten: »Lass uns gegeneinander Krieg führen! Dann sehen wir, wessen Heer stärker ist!«
9 Joasch, der König von Israel, ließ ihm antworten: »Ein Dornstrauch auf dem Libanongebirge sagte einmal zu einer mächtigen Zeder: ›Gib meinem Sohn deine Tochter zur Frau!‹ Doch die Tiere auf dem Libanon liefen über den Dornstrauch und zertrampelten ihn. 10 Gewiss, du hast die Edomiter geschlagen, aber das ist dir wohl zu Kopf gestiegen! Bleib lieber zu Hause und genieße deinen Sieg! Warum willst du ins Unglück rennen und ganz Juda mit hineinreißen?«
11 Doch Amazja ließ sich nicht warnen. Da zog König Joasch von Israel mit seinem Heer nach Juda, und bei Bet-Schemesch kam es zur Schlacht zwischen ihm und König Amazja. 12 Die Judäer wurden von den Israeliten besiegt und flohen nach Hause. 13 König Amazja von Juda, der Sohn von Joasch und Enkel von Ahasja, wurde vom israelitischen König noch in Bet-Schemesch gefangen genommen. Anschließend rückte Joasch bis nach Jerusalem vor und ließ die Stadtmauer auf einer Länge von 200 Metern einreißen, vom Ephraimtor bis zum Ecktor. 14 Er plünderte alles Gold und Silber und alle kostbaren Gegenstände aus den Schatzkammern des Tempels und des Königspalasts. Mit dieser Beute und einer Anzahl von Geiseln kehrte er nach Samaria zurück.
Joaschs Tod
15 Alles Weitere über Joaschs Leben ist in der Chronik der Könige von Israel festgehalten. Dort kann man nachlesen, wie er regierte und welche Feldzüge er unternahm. Auch sein Krieg gegen König Amazja von Juda ist dort beschrieben. 16 Als Joasch starb, wurde er in Samaria im Grab der Könige von Israel beigesetzt. Sein Sohn Jerobeam wurde an seiner Stelle König.
Amazjas Tod
17 Nach dem Tod von Joasch, dem König von Israel, lebte Amazja, der König von Juda, noch fünfzehn Jahre. 18 Alles Weitere über Amazjas Leben steht in der Chronik der Könige von Juda.
19 Als in Jerusalem eine Verschwörung gegen ihn angezettelt wurde, konnte er zwar nach Lachisch entkommen. Aber die Verschwörer ließen ihn verfolgen, und so wurde er schließlich in Lachisch umgebracht. 20 Man lud den Toten auf ein Pferd und brachte ihn zur »Stadt Davids«, einem Stadtteil von Jerusalem. Dort wurde er im Grab der Königsfamilie beigesetzt.
21 Die Judäer ernannten Amazjas Sohn Asarja zum neuen König. Er war damals 16 Jahre alt. 22 Gleich nach dem Tod seines Vaters eroberte er die Stadt Elat zurück und baute sie wieder auf.
Kommentar
Ergreife jede Gelegenheit, die Gott dir gibt
Mitten in diesem bedrückenden Abschnitt der Geschichte der Könige von Israel und Juda gibt es eine Begebenheit in Elisas Leben, die uns Mut macht, jede Gelegenheit beim Schopf zu ergreifen, die Gott uns gibt und durchzuhalten und nicht aufzugeben.
Anführer sind so verschieden. Einige taten „was dem Herrn missfiel“ (13,2.11), andere „was dem Herrn gefiel“ (14,3).
Gott ist außerordentlich gnädig mit Joahas, der getan hatte, was Gott missfiel, als dieser „zum Herrn um Hilfe [betete] und der Herr sein Gebet erhörte“ (13,4). Gott hört immer, wenn du Ihn um Hilfe bittest.
In dieser Reihe von Anführern Israels war Joasch noch das positivste Beispiel. Er „tat, was dem Herrn gefiel“ (12,3), wenn auch nur zeitweise.
Dann begann Joasch ein Bauprojekt. Und wie das mit manchen Projekten so ist, dauerte es länger als erwartet: „Im 23. Jahr von Joaschs Herrschaft hatten die Priester den Tempel noch immer nicht ausbessern lassen“ (12,7). Der König beruft ein Meeting ein und fragt, „Warum habt ihr den Tempel noch nicht wieder in Stand gesetzt?“ (12,8).
Endlich ging es voran, sie sammeln das nötige Geld (12,12). Alle handelten aufrichtig (12,13) und es wurden Fortschritte gemacht.
Heute ist Gottes Tempel natürlich nicht mehr in erster Linie ein Gebäude sondern das Volk Gottes selbst. Wir sollen unser Geld und Engagement in die Erbauung Seines Volkes investieren – in Zahlen (Evangelisation), in geistliche Reife (Jüngerschaft) und in die Fürsorge der Gemeinschaft (gesellschaftliche Veränderung). Wir brauchen dafür aber auch Gebäude, und deshalb ist es nicht grundsätzlich falsch, Geld für die Infrastruktur der Kirche auszugeben.
Gebäude stellten eine Herausforderung für das Volk Gottes dar, Kriege waren eine andere. Heute lesen wir, wie sie gegen Aram zogen. Elisa sagt zum König Israels, „Hol einen Bogen und ein paar Pfeile…Spann den Bogen… nimm die übrigen Pfeile und schlage sie auf den Boden… Der König nahm sie und schlug drei Mal damit auf den Boden, dann hörte er auf“ (13,15-18). Elisa sagt, „Du hättest fünf oder sechs Mal auf den Boden schlagen sollen…Dann hättest du Aram für immer vernichtet. Nun wirst du es nur drei Mal besiegen“ (13,19).
Ich erinnere mich, als ich 1999 diese Verse las, nachdem wir 1998 unsere erste landesweite Alpha Initiative durchgeführt hatten. Wir überlegten, ob wir eine zweite Initiative starten oder noch ein Jahr warten sollten. Beim Lesen der Verse bekam ich den Eindruck, dass wir immer wieder auf den Boden schlagen sollten.
Vor welchem Berg du heute auch stehst, bete weiter, vertraue weiter, halte weiter Ausschau nach Gelegenheiten, Gott zu dienen und gib niemals auf. Niemals!
Gebet
Herr, wir bitten Dich um Entschlossenheit, nicht aufzugeben sondern weiterzumachen und bis zum Ende durchzuhalten.
Pippa fügt hinzu
2. Könige 12,18
„Da ließ König Joasch von Juda alle heiligen Geräte…und auch die Schätze… zusammen mit allem Gold aus den Schatzkammern im Haus des Herrn und im Königspalast. Daraufhin zog Hasaël von Jerusalem ab.“
Einen Menschen zu beschenken, der zornig auf dich ist, kann sich manchmal lohnen!
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“