Tag 191

Gott vertrauen - Gottvertrauen

Weisheit Psalm 82,1–8
Neues Testament Apostelgeschichte 27,13–44
Altes Testament 2. Könige 18,1–19,13

Einführung

Eines der größten Hindernisse für Glauben ist das Leid unschuldiger Menschen. Gewöhnlich lautet die erste Frage, die in einer Alpha Kleingruppe gestellt wird: „Wenn es wirklich einen Gott gibt, der uns liebt, warum gibt es dann so viel Leid auf dieser Welt? Warum gibt es dann so viel Ungerechtigkeit und Unterdrückung?“

Das sind wichtige Fragen, die gestellt werden müssen. Aber es gibt darauf keine einfachen Antworten. Und doch kann uns Gott mitten in Leid und Kämpfen begegnen. Oft sind es die Menschen, die Unsägliches durchlitten haben, die den festesten Glauben haben. Sie bezeugen Gottes Gegenwart und Beistand, dass Er sie in ihrem Schmerz gestärkt und getröstet hat. Als Betsie ten Boom im KZ Ravensbrück im Sterben lag, sagte sie zu ihrer Schwerster Corrie, „Wir müssen ihnen sagen, dass keine Grube so tief ist, dass Gott nicht noch tiefer wäre. Sie werden auf uns hören, weil wir es erlebt haben!“

Zum Glauben gehört, dass wir Gott vertrauen. Gottes Volk in der Bibel war umgeben von Leid, aber es vertraute trotzdem auf Gott.

Weisheit

Psalm 82,1–8

Der höchste Richter erhebt Anklage

1 Ein Lied von Asaf. Gott steht auf inmitten der Götter,
  in ihrer Versammlung erhebt er Anklage:

2 »Wie lange noch wollt ihr das Recht verdrehen,
  wenn ihr eure Urteile sprecht?
  Wie lange noch wollt ihr Partei ergreifen für Menschen,
  die sich mir widersetzen?
3 Verhelft den Wehrlosen und Waisen zu ihrem Recht!
  Behandelt die Armen und Bedürftigen, wie es ihnen zusteht!
4 Reißt sie aus den Klauen ihrer Unterdrücker!«

5 Aber sie handeln ohne Sinn und Verstand;
  sie irren im Dunkeln umher und sehen nicht,
  dass durch ihre Bosheit die Welt ins Wanken gerät.

6 Zwar hatte ich ihnen gesagt: »Ihr seid Götter!
  Ihr alle seid Söhne des Höchsten!
7 Aber wie gewöhnliche Menschen müsst auch ihr sterben;
  euer Leben wird genauso enden wie das eines jeden Herrschers!«

8 Erhebe dich, Gott, und richte die Welt,
  denn dir gehören alle Völker!

Kommentar

In Unrecht und Unterdrückung Gott vertrauen

Wie reagieren wir auf das ganze Unrecht dieser Welt? Der Psalmist vertraut darauf, dass Gott am Ende alles richten wird: „alle Völker gehören dir!“ (82,8b).

Es ist ein Segen, in einem Rechtsstaat zu leben und ein furchtbarer Fluch, korrupten und unfähigen Richtern ausgeliefert zu sein. Aber am Ende wird Gott auch sie zur Rechenschaft ziehen.

„Gott steht“ über allen anderen Mächten („Göttern“) (82,1). Vertraue darauf, dass Gott den „Vorsitz“ hat – Er hat das letzte Wort.

„Gott steht auf inmitten der Götter, in ihrer Versammlung erhebt er seine Anklage: „Wie lange noch wollt ihr das Recht verdrehen?““ (82,1-2; Hfa). Unser Vertrauen, dass Gott den „Vorsitz“ hat, darf uns nicht selbstgefällig und passiv werden lassen. Voller Leidenschaft hofft der Psalmist, dass sich die Welt verändert.

Wir sollen Gott nicht einfach vertrauen, sondern haben auch die Pflicht, uns aktiv für Gerechtigkeit einzusetzen. Wir sollen Fürsprecher der Armen sein: „Verhelft den Armen und Waisen zu ihrem Recht und verteidigt die Sache der Notleidenden und Unterdrückten. Rettet die Armen und Hilflosen und befreit sie aus den Klauen schlechter Menschen“ (82,3-4).

Die Zeit wird kommen, in der Gerechtigkeit aufgerichtet und Unrecht weggenommen wird. Die Erlösung z.B. aus der Hand korrupter Regierungen wird kommen. Er betet: „Erhebe dich, Gott, und richte die Erde“ (8a).

In Erwartung von Gottes Endgericht, greifen wir dieser Gerechtigkeit vor, indem wir uns hier und jetzt für die Armen und Unterdrückten einsetzen. Wir sollten unsere Regierungen mit derselben Frage konfrontieren, „Wie lange wollt ihr noch ungerecht richten?“

Gebet

Danke, Herr, dass es eines Tages Gerechtigkeit für alle geben wird. Du wirst alles ordnen. Bis es soweit ist, hilf mir bitte dabei, mich für die Armen und Unterdrückten auf dieser Welt einzusetzen.

Neues Testament

Apostelgeschichte 27,13–44

Eine gefährliche Überfahrt

13 Als leichter Südwind aufkam, fühlte sich die Schiffsbesatzung in ihrem Plan bestärkt. Sie lichteten die Anker und segelten so dicht wie möglich an der Küste Kretas entlang. 14 Doch schon bald schlug das Wetter um: Der gefürchtete Nordoststurm kam auf 15 und riss das Schiff mit sich, immer weiter auf das offene Meer hinaus. Vergeblich versuchte die Mannschaft, Kurs zu halten. Wir trieben dahin, Wind und Wogen ausgeliefert. 16 Im Schutz der kleinen Insel Kauda versuchten wir, das Rettungsboot einzuholen. Es gelang nur mit Mühe. 17 Um den Rumpf des Schiffes zu verstärken und zu sichern, banden die Seeleute dicke Taue um das Schiff. Außerdem warfen sie den Treibanker aus, weil sie fürchteten, sonst auf die Sandbänke vor der afrikanischen Küste zu geraten. Dann ließen sie das Schiff dahintreiben. 18 Der Sturm wurde so stark, dass die Besatzung am nächsten Tag einen Teil der Ladung über Bord warf, 19 tags darauf sogar die Schiffsausrüstung. 20 Tagelang sahen wir weder Sonne noch Sterne, und damit war keinerlei Orientierung möglich. Der Orkan tobte so heftig weiter, dass schließlich keiner mehr an eine Rettung glaubte.

21 Während dieser ganzen Zeit hatte niemand etwas gegessen. Da sagte Paulus zu der Schiffsbesatzung: »Ihr Männer! Es wäre besser gewesen, ihr hättet auf mich gehört und in Kreta überwintert. Dann wären uns allen diese Gefahren und Schwierigkeiten erspart geblieben. 22 Doch jetzt bitte ich euch eindringlich: Gebt nicht auf! Keiner von uns wird umkommen, nur das Schiff ist verloren. 23 In der letzten Nacht stand neben mir ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene. 24 Er sagte: ›Fürchte dich nicht, Paulus. Du wirst vor den Kaiser gebracht werden, so hat Gott es bestimmt, und auch alle anderen auf dem Schiff wird Gott deinetwegen am Leben lassen.‹ 25 Deshalb habt keine Angst! Ich vertraue Gott. Es wird sich erfüllen, was er mir gesagt hat. 26 Wir werden auf einer Insel stranden.«

27 Wir trieben schon die vierzehnte Sturmnacht im Mittelmeer. Gegen Mitternacht meinten die Matrosen, dass sich das Schiff einer Küste näherte. 28 Deshalb warfen sie ein Lot aus und maßen eine Wassertiefe von etwa vierzig Metern. Kurz darauf waren es nur noch etwa dreißig Meter. 29 Da bekamen sie Angst, auf ein Küstenriff aufzulaufen. Sie warfen am Heck vier Anker aus und warteten sehnsüchtig darauf, dass es hell würde. 30 Noch in der Dunkelheit versuchten die Matrosen, das Schiff heimlich zu verlassen. Unter dem Vorwand, sie müssten auch vom Bug aus Anker auswerfen, wollten sie das Rettungsboot zu Wasser lassen. 31 Doch Paulus machte dem Hauptmann und den Soldaten klar: »Wenn die Besatzung nicht auf dem Schiff bleibt, seid ihr alle verloren.« 32 Da kappten die Soldaten die Haltetaue, und das Rettungsboot stürzte in die Tiefe.

33 Im Morgengrauen forderte Paulus alle auf, endlich etwas zu essen. »Seit vierzehn Tagen seid ihr voller Anspannung und habt kaum etwas zu euch genommen«, sagte er. 34 »Wenn ihr überleben wollt, müsst ihr jetzt etwas essen! Und ihr dürft sicher sein: Euch wird nichts passieren. Keinem von euch wird auch nur ein Haar gekrümmt werden!« 35 Nachdem Paulus das gesagt hatte, nahm er ein Brot, dankte Gott laut und vernehmlich, so dass alle es hören konnten, brach es in Stücke und begann zu essen. 36 Da fassten alle neuen Mut und aßen ebenfalls. 37 Insgesamt waren wir 276 Mann an Bord. 38 Als alle sich satt gegessen hatten, warfen sie die restliche Ladung Getreide über Bord, damit das Schiff leichter wurde.

Rettung in letzter Minute

39 Bei Tagesanbruch wusste keiner der Seeleute, welche Küste vor ihnen lag. Sie entdeckten aber eine Bucht mit flachem Strand. Dahin wollten sie das Schiff treiben lassen. 40 Sie kappten sämtliche Ankertaue, ließen die Anker im Meer zurück und machten die Steuerruder klar. Schließlich hissten sie das Vorsegel und hielten mit dem Wind auf das Land zu. 41 Kurz darauf lief das Schiff auf eine Sandbank auf. Während der Bug fest eingerammt war, begann das Heck des Schiffes durch die Brandung auseinanderzubrechen.

42 Jetzt wollten die Soldaten alle Gefangenen töten, damit keiner von ihnen an Land schwamm und entkam. 43 Doch der Hauptmann Julius hinderte sie daran, weil er Paulus retten wollte. Er befahl zunächst allen Schwimmern, über Bord zu springen und so das Ufer zu erreichen. 44 Dann sollten die Nichtschwimmer versuchen, auf Brettern und Wrackteilen an Land zu kommen. Auf diese Weise konnten sich alle retten.

Kommentar

In Not und Chaos Gott vertrauen

Neigst du zu Panik, wenn es mal nicht, wie geplant, läuft? Ich schon! Wenn alles glatt läuft, ist es verhältnismäßig leicht, Gott zu vertrauen. Aber in Zeiten großer Herausforderungen steht auch unser Glaube auf dem Prüfstand. Neben vielen Anfechtungen, Prüfungen und Leid erlitt Paulus dreimal Schiffbruch (2. Korinther 11,23b-25).

Heute kommen wir zu einem davon. Zunächst sah es so aus, als habe Paulus das Unwetter falsch vorausgesagt, denn das Wetter schien perfekt für die Reise (27,13), aber dann zog ein Sturm auf (27,14). Es muss furchtbar gewesen sein. Lukas schreibt, „so verloren wir am Ende jede Hoffnung auf Rettung“ (27,20; GNB).

Paulus jedoch vertraute fest auf Gott und ermutigte alle an Bord, Gott zu vertrauen, dass Er die Situation im Griff und zugesagt habe, sie alle zu retten (23-25).

Das Unglück war nötig, damit sie Paulus zuhörten. Faszinierend ist, dass Paulus, der Gefangene, derjenige ist, der das Kommando zu haben scheint. Er sagt zu ihnen, „ihr hättet von Anfang an auf mich hören sollen“ (27,21). Er hält die Matrosen davon ab, von Bord zu gehen (27,30).

Es ist ein vorbildliches Beispiel für Leiterschaft ohne Titel oder Position. Die besten Leiter können andere allein durch ihren Einfluss und ihre Überzeugungsgabe leiten.

Das Chaos an Deck gab Paulus die Möglichkeit, über seinen Glauben zu sprechen. Er ergreift sie, obwohl auch er schrecklich unter Hunger und den Folgen des Sturms gelitten haben muss.

Paulus betrachtete sich als Gottes Eigentum („Gott, dem ich gehöre“) und Seinen Diener („dem ich diene“; beide 27,23). Aber Gott war nicht nur sein Eigentümer und Herr; Paulus vertraute Gott und war sich Seiner Liebe gewiss. Er wusste, dass Gott das Allerbeste für ihn wollte; so wie Er es heute für dich will.

Paulus versicherte ihnen, „Keinem von euch wird ein Haar gekrümmt werden“ (27,34). Nach dieser Zusage „nahm er etwas Brot, dankte Gott vor ihnen allen, brach ein Stück ab und aß es“ (27,35).

Obwohl das Unheil voll zugeschlagen hatte, war Gott doch Herr der Lage: „Die Soldaten wollten die Gefangenen töten, um zu verhindern, dass sie ans Ufer schwammen und flohen. Aber der Hauptmann wollte Paulus verschonen und hinderte sie daran“ 42-43a).

Gott erwies Paulus Seine Gunst vor den Augen der Menschen. „So wurden alle gerettet und gelangten sicher ans Ufer“ (27,44).

Nichts konnte Gott daran hindern, Paulus zu retten, damit dieser weiter Seine Ziele verfolgte und Leben rettete.

Gebet

Herr, ich danke Dir für Deinen Schutz auch in prekären Situationen. Hilf mir, den Mut nicht sinken zu lassen, wenn es mal nicht nach Plan läuft, sondern auf Dich zu vertrauen.

Altes Testament

2. Könige 18,1–19,13

König Hiskia von Juda

18 1 Im 3. Regierungsjahr König Hoscheas von Israel, des Sohnes von Ela, trat Hiskia, der Sohn des Königs Ahas von Juda, die Herrschaft an. 2 Er wurde mit 25 Jahren König und regierte 29 Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Abi und war eine Tochter von Secharja. 3 Hiskia tat, was dem HERRN gefiel. In allem folgte er dem Beispiel seines Vorfahren David. 4 Er ließ die Opferstätten auf den Hügeln zerstören, zerschmetterte die Steinmale, die fremden Göttern geweiht waren, sowie den Pfahl der Göttin Aschera. Er zerschlug auch die bronzene Schlange, die Mose einst gemacht hatte, denn die Israeliten verbrannten vor ihr immer wieder Weihrauch als Opfer. Man nannte sie Nehuschtan.

5 Hiskia vertraute dem HERRN wie kein König von Juda vor ihm und nach ihm. 6 Er liebte den HERRN und diente ihm. Er hielt sich an alle Gebote, die der HERR einst Mose für Israel gegeben hatte. 7 Darum stand der HERR ihm bei und ließ ihm alles gelingen, was er unternahm. Hiskia konnte sich von der Herrschaft des assyrischen Königs befreien. 8 Er schlug die Philister bis nach Gaza zurück und verwüstete die ganze Gegend – Stadt und Land.

Die Assyrer erobern Israel

9 Im 4. Regierungsjahr Hiskias, dem 7. Regierungsjahr Hoscheas von Israel, griff Salmanassar, der König von Assyrien, mit seinen Truppen Israel an, umstellte die Stadt Samaria 10 und nahm sie nach dreijähriger Belagerung ein. Im 6. Regierungsjahr Hiskias, dem 9. Regierungsjahr Hoscheas, des Königs von Israel, wurde Samaria erobert. 11 Der assyrische König verschleppte die Israeliten nach Assyrien in die Verbannung. Er siedelte einen Teil der Gefangenen in der Gegend von Halach an, andere am Fluss Habor in der Provinz Gosan und in den Städten Mediens. 12 Dies geschah, weil sie dem HERRN, ihrem Gott, nicht mehr gehorchten. Sie befolgten die Gebote nicht, die Mose ihnen im Auftrag des HERRN gegeben hatte, und brachen so den Bund, den der Herr mit ihnen geschlossen hatte. Sie hörten nicht mehr auf den Herrn und taten nicht, was er von ihnen verlangte.

Sanherib bedroht Jerusalem

13 Im 14. Regierungsjahr von König Hiskia marschierte der assyrische König Sanherib mit seinen Truppen in Juda ein und eroberte alle befestigten Städte des Landes. 14 Da schickte König Hiskia einen Boten zu dem assyrischen König, der mit seinem Heer vor Lachisch stand, und ließ ihm sagen: »Ich gestehe, dass ich nicht recht gehandelt habe. Ich bin bereit, dir an Abgaben zu zahlen, was du von mir verlangst, wenn du nur wieder von Juda abziehst!« Sanherib forderte von Hiskia zehn Tonnen Silber und eine Tonne Gold als Tribut. 15 Hiskia gab ihm alles Silber aus dem Tempel des HERRN und den Schatzkammern des Palasts.

16 Um die geforderte Menge an Gold aufzubringen, ließ er die Goldverkleidung der Türen und Pfosten im Tempel abreißen und übergab sie dem König von Assyrien. Hiskia hatte die Türen und Pfosten zuvor selbst vergolden lassen.

17 Aber der assyrische König schickte drei seiner höchsten Würdenträger – sie trugen die Titel Rabschake, Tartan und Rabsaris – mit einem starken Heer von Lachisch nach Jerusalem. Dort stellte sich das Heer bei der Wasserleitung des oberen Teiches auf. Sie liegt an der Straße zu dem Feld, auf dem die Tuchmacher ihre Stoffe bleichen. 18 Die drei Würdenträger verlangten sofort den König zu sprechen. Hiskia schickte drei seiner Hofbeamten zu ihnen hinaus: den Palastverwalter Eljakim, einen Sohn von Hilkija, den Hofsekretär Schebna und den Berater Joach, einen Sohn von Asaf.

19 Der Rabschake gab ihnen eine Botschaft an König Hiskia mit: »Der mächtige König von Assyrien lässt dir sagen: Worauf vertraust du eigentlich, dass du dich so sicher fühlst? 20 Schöne Worte allein erringen keinen Sieg. Was du brauchst, sind gute Berater und ein starkes Heer. Von wem erhoffst du dir Rückendeckung, dass du es wagst, dich gegen mich aufzulehnen? 21 Ausgerechnet von Ägypten erwartest du Hilfe? Auf diesen zerbrochenen Stab willst du dich stützen? Er hat noch jedem die Hand durchbohrt, der sich auf ihn stützte. So ist nämlich der Pharao: Er wird allen zum Verhängnis, die sich auf ihn verlassen! 22 Vielleicht sagt ihr jetzt: ›Wir vertrauen auf den HERRN, unseren Gott!‹ Aber hast du, Hiskia, nicht alle Altäre und Opferstätten dieses Gottes niedergerissen? Hast du nicht dem Volk in ganz Juda und Jerusalem befohlen, sich nur noch vor dem einen Altar in Jerusalem niederzuwerfen? Und da sollte dieser Gott euch nun noch helfen wollen?

23 Der König von Assyrien bietet dir folgende Wette an: Er schenkt dir zweitausend Pferde, wenn du die Reiter dafür aufbringen kannst. Wetten, dass es dir nicht gelingt? 24 Ihr könnt doch nicht einmal irgendeinem unbedeutenden Truppenführer meines Herrn die Stirn bieten. Ihr setzt ja eure ganze Hoffnung auf die Ägypter, weil sie viele Streitwagen und Reiter besitzen. 25 Und noch etwas lässt dir der König sagen: Du denkst wohl, wir seien gegen den Willen des HERRN hier einmarschiert, um alles zu verwüsten? Dann irrst du dich aber! Der HERR selbst hat mir befohlen, dieses Land zu erobern und zu zerstören.«

26 Hier unterbrachen Eljakim, der Sohn von Hilkija, Schebna und Joach den Rabschake. »Bitte, rede aramäisch mit uns, Herr«, baten sie. »Sprich nicht hebräisch! Die Leute aus dem Volk oben auf der Mauer verstehen sonst jedes Wort.«

27 Doch der Rabschake erwiderte: »Meint ihr, mein Herr habe mich mit dieser Botschaft nur zu euch und eurem Herrn geschickt? Nein, gerade die Männer dort oben auf der Stadtmauer sollen es hören! Bald schon werden sie so wie ihr den eigenen Kot fressen und Harn saufen.«

28 Dann wandte er sich zur Stadtmauer hin und rief laut auf Hebräisch: »Hört, was der mächtige König von Assyrien euch zu sagen hat: 29 Lasst euch von Hiskia nicht täuschen! Der kann euch ja doch nicht helfen! 30 Er vertröstet euch auf den HERRN und behauptet: ›Ganz sicher wird der HERR uns retten und verhindern, dass der König von Assyrien die Stadt erobert.‹ Fallt nicht darauf herein!

31 Hört nicht auf Hiskia, sondern hört auf den König von Assyrien! Er will Frieden mit euch schließen und lässt euch sagen: Ihr könnt euch mir getrost ergeben! Dann werdet ihr wieder die Früchte eurer Weinstöcke und Feigenbäume essen und das Wasser eurer Brunnen trinken, 32 bis ich euch in ein Land hole, das so fruchtbar ist wie eures. Dort gibt es Getreidefelder und Weinberge, Brot und Most, Olivenöl und Honig in Hülle und Fülle. Wenn ihr euch ergebt, werdet ihr überleben und kommt nicht um. Deshalb: Hört nicht auf Hiskia! Lasst euch von ihm nicht an der Nase herumführen, wenn er behauptet: ›Der HERR wird uns helfen!‹ 33 Haben etwa die Götter anderer Völker sie vor mir retten können? 34 Was ist mit den Göttern von Hamat und Arpad und mit den Göttern von Sefarwajim, Hena und Awa? Konnten sie ihre Städte vor meinen Angriffen schützen? Und wie war es mit Samaria? Haben sie uns etwa dort zum Abzug gezwungen? 35 Nein, nicht ein einziger Gott konnte sein Land vor meinen Eroberungen schützen. Und da sollte ausgerechnet euer Gott, den ihr ›HERR‹ nennt, Jerusalem vor mir bewahren?«

36 Die Israeliten blieben ruhig und antworteten ihm nichts. Hiskia hatte ihnen nämlich befohlen, kein Wort zu sagen.

37 Entsetzt zerrissen Eljakim, Schebna und Joach ihre Gewänder. Sie eilten zu Hiskia und wiederholten ihm die ganze Rede des Rabschake.

Der Herr ermutigt Hiskia

19 1 Als König Hiskia das hörte, zerriss auch er seine Kleider und hüllte sich in ein Trauergewand. Dann ging er in den Tempel des HERRN. 2 Den Palastverwalter Eljakim, den Hofsekretär Schebna und einige führende Priester schickte er in Trauergewändern zum Propheten Jesaja, dem Sohn von Amoz. 3 »Wir haben dir etwas von Hiskia auszurichten«, begannen sie. »Er lässt dir sagen: Heute ist ein schrecklicher Tag, die Assyrer haben uns schwer beleidigt. Das ist die Strafe für unsere Sünden. Die Lage ist so ernst wie bei einer Geburt, wenn die Mutter keine Kraft mehr hat, ihr Kind zu gebären. 4 Doch vielleicht hat der HERR, dein Gott, alle Lästerungen des Rabschake gehört. Der Gesandte des assyrischen Königs hat den lebendigen Gott verhöhnt! Sicher hat der HERR seine Worte gehört und bestraft ihn dafür. O Jesaja, bete für uns, bete für die Überlebenden!«

5 Als sie Hiskias Botschaft ausgerichtet hatten, 6 gab Jesaja ihnen gleich eine Antwort für den König mit: »So spricht der HERR: Hab keine Angst vor den Drohungen, die du gehört hast. Lass dich nicht einschüchtern, wenn die Boten des assyrischen Königs über mich lästern! 7 Ich will ihn dazu bringen, dass er seine Truppen von hier abzieht. Er wird ein Gerücht hören und darüber so beunruhigt sein, dass er umgehend in sein Land zurückkehrt. Dort lasse ich ihn durch das Schwert umkommen.«

Sanheribs Drohungen – Hiskias Gebet

8 Der Rabschake kehrte zu König Sanherib zurück, der inzwischen wieder von Lachisch aufgebrochen war und nun die Stadt Libna belagerte.

9 Sanherib hörte, der äthiopische König Tirhaka sei mit einem Heer unterwegs, um die Assyrer anzugreifen. Da schickte er noch einmal eine Gesandtschaft zu König Hiskia und ließ ihm einen Brief überbringen. 10 »Überschätze deinen Gott nicht«, hieß es darin, »lass dich nicht von ihm täuschen, wenn er dir sagt: ›Jerusalem wird nicht fallen, der assyrische König kann die Stadt nicht einnehmen!‹ 11 Du weißt doch, wie die assyrischen Könige gegen ihre Feinde vorgehen: Ihre Länder verwüsten sie, und die Bewohner metzeln sie nieder. Und da solltest gerade du verschont bleiben? 12 Wurden denn Städte wie Gosan, Haran oder Rezef von ihren Göttern beschützt? Wie war es mit den Leuten von Eden, die in Telassar wohnten? Kein Gott half ihnen, als meine Vorgänger sie vernichteten! 13 Und wo sind heute die Könige von Hamat und Arpad, Sefarwajim, Hena und Awa?«

Kommentar

In Bösem und großer Not Gott vertrauen

Ist es nicht erleichternd, endlich von einem Mann zu lesen, der „dem Herrn vertraute“ (18,5). Hiskia setzte sein ganzes Vertrauen in den Gott Israels. „Er blieb dem Herrn in allem treu und hielt die Gebote, die der Herr Mose gegeben hatte. Deshalb war der Herr mit ihm und schenkte ihm Erfolg in allem, was er unternahm“ (18,6-7).

Als Hiskia König wurde, war seine erste Amtshandlung, alles zu zerstören, was das Volk davon abhielt, Gott gehorsam zu sein (1-4). Vielleicht gibt es auch in deinem Leben Dinge, die dich daran hindern, Gott gehorsam zu sein. Sie mögen dir wichtig vorkommen, aber nichts ist so wichtig wie Gott zu gehorchen. Und Gott will uns helfen, Seine Gebote zu halten – bitte Ihn darum und Er wird es tun, so wie Er Hiskia half: „der Herr [war] mit ihm und schenkte ihm Erfolg in allem, was er unternahm“ (18,7).

Hiskia bekam es im Jahr 701 v.Chr. mit einem mächtigen Feind zu tun, dem König von Assyrien, der ihn verhöhnte und verspottete. Nicht nur die Bibel berichtet von diesen Ereignissen, sondern auch andere historische Quellen. Sanherib schreibt in seinem Bericht, „Was Hiskia, den Juden, betrifft, er ließ sich nicht von mir unterjochen.“ Arrogant spricht er davon, dass Hiskia von der „einschüchternden Pracht seiner Herrschaft“ vollkommen überwältigt worden sei.

Sanherib sprach verächtlich davon, wie abhängig Hiskia von Gott war (18,20.22): „Lasst euch nicht von Hiskia blenden damit, dass ihr dem Herrn vertrauen sollt …Hört nicht auf Hiskia, wenn er euch verführt mit dem Versprechen: „Der Herr wird uns retten!““ (18,30.32).

Irgendwie musste Hiskia den Respekt des Volkes erlangt haben, denn sie folgten seinen Anweisungen: „Doch die Menschen schwiegen und antworteten nicht, denn der König hatte ihnen befohlen: „Antwortet ihm nicht!““ (18,36).

Im Angesicht seines mächtigen Feindes betete Hiskia. „Er zerriss seine Kleider, legte ein Gewand aus grobem Tuch an und ging in das Haus des Herrn“ (19,1). Eine Delegation suchte den Propheten Jesaja auf: „Sie richteten ihm aus: „So spricht König Hiskia: `Dies ist ein Tag der Not, der Strafe und der Schande … Bete für diejenigen von uns, die noch übrig sind!´“ (19,3-4).

Jesaja erwiderte, „So spricht der Herr: Hab keine Angst! Lass dich nicht einschüchtern“ (19,6; GNB). Hiskia gelang es, sein Volk zu überzeugen, auf Gott zu vertrauen.

Über die Jahre habe ich immer wieder neben diese Verse Herausforderungen notiert, vor denen wir standen. Es ist großartig zu sehen, wie Gott uns immer wieder in so vielen Bereichen geholfen hat.

Vor welchen Herausforderungen du heute auch stehst, schreibe sie auf und vertraue Gott. Glaube fest, dass Er bei dir ist und dir Erfolg in allem schenken wird, worum du Ihn bittest.

Gebet

Herr, danke, dass ich Dir in allen Situationen vertrauen kann. Ich lege Dir alle Herausforderungen hin, vor denen ich gerade stehe… und vertraue ganz auf Dich.

Pippa fügt hinzu

Vertrau auf Gott, wenn die Dinge nicht gut aussehen:

2.Könige 18
Apostelgeschichte 27,33-34

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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