Tag 196

Der Gott der zweiten Chancen

Weisheit Psalm 85,1–8
Neues Testament Römer 2,1–16
Altes Testament Jona 1,1–4,11

Einführung

„Man bekommt niemals eine zweite Chance, um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen,“ sagt man. Doch manche sind in sozialen Netzwerken, online Communities und Spieleplattformen genau danach auf der Suche.

„Second Life“ (dt.: zweites Leben) ist ein Computerspiel, eine virtuelle Welt, mitgestaltet von den über zwanzig Millionen Usern, die sich dort einen Charakter erschaffen haben, durch den sie an dieser neuen Welt teilnehmen.

Diese virtuelle Welt belegt deutlich, dass sich viele Menschen nach einem Neuanfang sehnen. In der Realität aber ist Gott derjenige, der dir eine zweite Chance schenkt und eine dritte und vierte und fünfte - so viele, wie du brauchst. Er gibt uns endlos viele Chancen, dass wir uns Ihm wieder zuwenden und Seine Liebe annehmen. Gott schenkt uns kein „zweites Leben“, Er kommt und verändert unser wirkliches Leben.

Weisheit

Psalm 85,1–8

Wenn Gott neues Leben schenkt

1 Ein Lied von den Nachkommen Korachs.

2 HERR, du bist deinem Land gnädig gewesen,
  du hast Israels Geschick wieder zum Guten gewendet.
3 Die Schuld deines Volkes hast du vergeben
  und alle seine Sünden zugedeckt.
4 Du hast deinen Zorn zurückgenommen
  und seine feurige Glut von uns abgewendet.

5 So hilf uns auch jetzt, Gott, unser Retter.
  Gib deinen Unwillen gegen uns auf!
6 Willst du für immer zornig auf uns sein –
  ohne Ende, von einer Generation zur anderen?
7 Willst du uns nicht wieder neues Leben schenken,
  damit wir uns über dich freuen können?
8 HERR, zeige doch, wie sehr du uns liebst!
  Lass uns deine Rettung erfahren!

Kommentar

Mach einen Neuanfang

Wie so viele von uns wünscht sich auch der Psalmist einen Neuanfang. Er ruft zu Gott, „Willst du uns nicht lieber neues Leben schenken?“ (85,7a).

Gott spricht klare Worte. Er hasst die Sünde. Es gibt auch so etwas wie einen „gerechten Zorn“; er ist eine Facette von Gottes Liebe. Aber der Psalmist weiß, dass dieser gerechte Zorn Gottes bedingungslose Liebe nicht aushebelt. In diesem Psalm steht beides nebeneinander.

Gott vergibt: „Du hast deinem Volk seine Schuld vergeben und alle seine Sünden zugedeckt. Du hast … die Glut deines Zornes gelöscht“ (85,3-4).

Wenn du dich Gott wieder zuwendest, heilt und belebt Er dich, lässt „uns wieder [seine] Güte sehen“ (85,7; GNB). Der Psalmist schreibt, „stell uns auch jetzt wieder her“ (85,5; GNB) … „schenke uns dein Heil“ (85,7).

Gebet

Herr, danke, dass Du mir so viele Chancen gibst. Mach mich wieder heil, damit ich Freude habe in Dir.

Neues Testament

Römer 2,1–16

Niemand kann sich dem Urteil Gottes entziehen

1 Aber auch ihr anderen – wer immer ihr seid – könnt euch nicht herausreden. Ihr spielt euch als Richter über alle auf, die Unrecht begehen, und sprecht euch damit euer eigenes Urteil. Denn ihr klagt bei anderen an, was ihr selbst tut. 2 Wir wissen, dass Gott über alle, die so handeln, ein gerechtes Urteil fällen wird. 3 Meint ihr etwa, ihr könntet dem Gericht Gottes entgehen, wo ihr doch genauso wie die handelt, die ihr verurteilt? 4 Ist euch Gottes unendlich reiche Güte, Geduld und Treue denn so wenig wert? Seht ihr denn nicht, dass gerade diese Güte euch zur Umkehr bewegen will?

5 Ihr aber weigert euch hartnäckig, zu Gott zu kommen und euer Leben zu ändern. Es ist allein eure Schuld, wenn Gottes Zorn auf euch immer größer wird und euch schließlich am Tag des Gerichts mit ganzer Härte trifft. Wenn Gott sich als der gerechte Richter zeigt, 6 wird jeder bekommen, was er verdient hat: 7 Ewiges Leben wird er denen geben, die mit Ausdauer Gutes tun und alles daransetzen, an Gottes unvergänglicher Herrlichkeit und Ehre teilzuhaben. 8 Gottes unversöhnlicher Zorn aber wird die treffen, die aus Selbstsucht Gottes Wahrheit leugnen, sich ihr widersetzen und dafür dem Unrecht gehorchen. 9 Angst und Not werden über alle kommen, die Böses tun; zuerst über die Juden, dann aber auch über alle anderen. 10 Doch jedem, der Gutes tut, wird Gott seine Herrlichkeit, Ehre und Frieden schenken, zuerst den Juden, dann auch allen anderen. 11 Denn Gott bevorzugt oder benachteiligt niemanden.

12 Wer also Gottes Willen nicht beachtet und gegen seine Gebote handelt, wird sein Leben auf ewig verlieren, auch wenn er Gottes geschriebenes Gesetz gar nicht kannte. Und wer das Gesetz sehr wohl kannte und dennoch dagegen verstieß, wird von Gott nach dem Gesetz gerichtet werden. 13 Um vor Gott bestehen zu können, ist es nämlich nicht entscheidend, ob man seine Gebote kennt oder nicht. Nur wenn man auch nach ihnen handelt, wird man von Gott angenommen. 14 Obwohl die anderen Völker Gottes Gesetz nicht haben, gibt es unter ihnen doch Menschen, die von sich aus danach leben. Daran zeigt sich, dass sie Gottes Gebote in sich tragen, auch wenn sie diese gar nicht kennen. 15 Durch ihr Handeln beweisen sie, dass die Forderungen des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben sind. Das wird ihnen durch ihr Gewissen und auch durch ihre Gedanken bestätigt, die sie entweder anklagen oder freisprechen. 16 All dies ist den Menschen jetzt noch verborgen, aber es wird einmal sichtbar und offenkundig werden, und zwar an dem Tag, an dem Gott durch Jesus Christus die Menschen richten wird. So bezeugt es die rettende Botschaft, die ich verkünde.

Kommentar

Erfahre ein radikal anderes Leben

Gott liebt dich, und Er will das Beste für dein Leben. Er will nicht, dass du dein Leben versaust. Sünde bringt uns in eine Abwärtsspirale, aber Gott hat Nachsicht. „Siehst du nicht, wie Gottes Freundlichkeit dich zur Umkehr bewegen will?“ (2,4).

Paulus spricht von Gottes „Zorn“ (2,5.8). er meint den gerechten Zorn, den der liebende Gott gegen die Sünde hegt. Aber Paulus beginnt nicht mit Gottes „Zorn“, sondern damit, „wie freundlich, geduldig und nachsichtig Gott mit dir ist“ (2,4). Gott ist Liebe. Zorn ist Sein letztes Mittel, das er bei denen einsetzt, „die nur für sich selbst gelebt haben, die nicht der Wahrheit, sondern der Ungerechtigkeit gehorchten“ (2,8).

Gott liebt jeden. Er „bevorzugt niemanden“ (2,11). Er liebt Juden und Nichtjuden gleichermaßen. Gott ist unvoreingenommen, ein gerechter Richter.

Wir sündigen alle und haben keine Entschuldigung dafür: „Ihr spielt euch als Richter über alle auf, die Unrecht begehen, und sprecht euch damit euer eigenes Urteil. Ihr klagt bei anderen an, was ihr selbst tut“ (2,1; Hfa).

Wie schnell verurteilen wir Menschen für Dinge, die wir selbst auch tun. Unsere Taten sehen wir durch eine rosarote Brille, während wir die anderen durch eine große Lupe betrachten. Ein urteilender Geist nimmt nur die Fehler der anderen wahr, nicht aber was gut und richtig ist.

Die ersten fünf Bücher des Alten Testaments beschreiben Gottes Beziehung zu Seinem Volk; sie enthalten Anweisungen, wie wir leben sollen. Aber es reicht nicht, „das Gesetz nur zu kennen, um vor Gott anerkannt zu sein. Sondern nur wer so handelt, wie es das Gesetz verlangt, wird in Gottes Augen für gerecht erklärt“ (2,13). Wir alle werden beurteilt werden nach dem, was wir wissen. Die einen nach Gottes Gesetzen, andere nach ihrem Gewissen: „ihr eigenes Gewissen und ihre Gedanken klagen sie entweder an oder bestätigen, dass sie das Richtige tun“ (2,15).

Wir müssen alle Buße tun und umkehren. Gottes Freundlichkeit und Güte haben zum Ziel, uns zur Umkehr zu leiten. Sobald du dich Gott in Reue zuwendest, erhältst du eine neue Chance und damit die Möglichkeit, nochmal von vorne zu beginnen. Bei der Umkehr geht es nicht nur um die Abwendung von Sünde, sondern um die Hinwendung zu Gott.

Gebet

Herr, vergib mir: So oft schon habe ich andere verurteilt. Danke, dass Du mir jederzeit noch eine Chance gibst, wieder neu anzufangen.

Altes Testament

Jona 1,1–4,11

Jona will vor Gott fliehen

1 1 Eines Tages empfing Jona, Amittais Sohn, eine Botschaft vom HERRN. Gott sprach zu ihm: 2 »Geh in die große und mächtige Stadt Ninive und kündige ihren Bewohnern mein Strafgericht an! Denn ihre Bosheit schreit zum Himmel, ich kann sie nicht länger mit ansehen!«

3 Jona machte sich auf den Weg – aber in die entgegengesetzte Richtung! Er floh vor dem HERRN und kam zunächst in die Hafenstadt Jafo. Dort fand er ein Schiff, das gerade nach Tarsis segeln sollte. Er bezahlte das Geld für die Überfahrt und ging an Bord.

4 Doch als sie auf dem Meer waren, ließ der HERR einen starken Sturm aufkommen. Das Unwetter tobte so heftig, dass das Schiff auseinanderzubrechen drohte. 5 Angst packte die Seeleute, und jeder schrie zu seinem Gott um Hilfe.

Sie warfen Ladung über Bord, damit das Schiff leichter wurde. Jona war unter Deck in den hintersten Raum gegangen, hatte sich hingelegt und schlief fest. 6 Da kam der Kapitän zu ihm und rief: »Was liegst du hier herum und schläfst? Los, steh auf und ruf zu deinem Gott um Hilfe! Vielleicht erbarmt er sich und lässt uns nicht umkommen!«

7 Die Seeleute sagten zueinander: »Schnell, lasst uns das Los werfen! Wir müssen herausfinden, wer an unserem Unglück schuld ist!« Das Los fiel auf Jona, 8 und so stellten sie ihn zur Rede: »Komm, sag uns, warum uns dieses Unglück getroffen hat! Was machst du hier? Aus welchem Land kommst du, und zu welchem Volk gehörst du?«

9 Jona antwortete: »Ich bin ein Hebräer und verehre den HERRN, den Gott des Himmels, der das Land und das Meer geschaffen hat.« 10 Dann verriet er ihnen, dass er vor Gott auf der Flucht war. Die Seeleute bekamen noch mehr Angst und machten Jona Vorwürfe: »Warum hast du das getan?

11 Was sollen wir jetzt mit dir machen, damit das Meer uns nicht länger bedroht?« Denn die Wellen türmten sich immer höher auf.

12 Da sagte Jona: »Werft mich ins Meer! Dann wird es sich beruhigen und euch verschonen. Ich weiß: Dieses Unwetter ist nur durch meine Schuld über euch gekommen.«

13 Die Seeleute ruderten mit aller Kraft, um doch noch an Land zu gelangen. Aber sie schafften es nicht, weil der Sturm immer heftiger tobte. 14 Da schrien sie zum HERRN: »Ach, HERR, lass uns nicht umkommen, wenn wir jetzt das Leben dieses Mannes opfern müssen! Bestrafe uns nicht wie Mörder, die unschuldiges Blut vergießen! Denn du hast es ja so gewollt.« 15 Sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer. Sofort legte sich der Sturm. 16 Die Männer erschraken und fürchteten sich vor dem HERRN. Sie brachten ihm ein Schlachtopfer dar und legten Gelübde ab.

Jonas Dankgebet

2 1 Der HERR ließ einen großen Fisch kommen, der Jona verschlang. Drei Tage und drei Nächte war Jona im Bauch des Fisches. 2 Dort betete er zum HERRN, seinem Gott: 3 »Ich schrie zum HERRN, als ich nicht mehr aus noch ein wusste,
  und er antwortete mir in meiner Not.
  Ich war dem Tode nah, doch du, HERR,
  hast meinen Hilferuf gehört!
4 In die Tiefe hattest du mich geworfen,
  mitten ins Meer, rings um mich türmten sich die Wellen auf;
  die Fluten rissen mich mit
  und spülten mich fort.
5 Ich dachte schon,
  du hättest mich aus deiner Nähe verstoßen
  und ich würde deinen heiligen Tempel
  nie wiedersehen.
6 Ja, die Strudel zogen mich in die Tiefe,
  bis ich fast ertrank.
  Seetang schlang sich mir um den Kopf;
7 bis zu den Fundamenten der Berge sank ich hinab in ein Land,
  dessen Tore sich auf ewig hinter mir schließen sollten.
  Aber du, HERR, mein Gott, hast mich heraufgezogen
  und mir das Leben neu geschenkt!

8 Als ich schon alle Hoffnung aufgegeben hatte, dachte ich an dich,
  und mein Gebet drang zu dir in deinen heiligen Tempel.
9 Wer sein Heil bei anderen Göttern sucht, die ja doch nicht helfen können,
  verspielt die Gnade, die er bei dir finden kann.
10 Ich aber will dir Danklieder singen
  und dir meine Opfer darbringen.
  Was ich dir versprochen habe, das will ich erfüllen.
  Ja, der HERR allein kann retten!«

11 Da befahl der HERR dem Fisch, Jona am Meeresufer auszuspeien.

Jona führt Gottes Auftrag aus

3 1 Da empfing Jona wieder eine Botschaft vom HERRN. Zum zweiten Mal sprach Gott zu ihm: 2 »Geh in die große und mächtige Stadt Ninive und verkünde den Menschen dort, was ich dir auftrage!«

3 Diesmal machte sich Jona auf den Weg nach Ninive, wie der HERR es ihm befohlen hatte. Die Stadt war so groß, dass man drei Tage brauchte, um sie zu durchqueren. 4 Jona ging in die Stadt hinein, und nachdem er einen Tag lang gelaufen war, rief er: »Noch vierzig Tage, dann legt Gott Ninive in Schutt und Asche!« 5 Da glaubten die Einwohner von Ninive an Gott. Sie beschlossen zu fasten, und alle, von den einflussreichsten bis zu den einfachen Leuten, zogen als Zeichen ihrer Reue Kleider aus grobem Stoff an.

6 Auch dem König von Ninive war Jonas Botschaft ausgerichtet worden. Er stieg von seinem Thron und legte sein Herrschergewand ab. Stattdessen zog er ein Bußgewand an und setzte sich in die Asche. 7 In der ganzen Stadt ließ er ausrufen:

»Hört, was der König und die führenden Männer anordnen:

Niemand darf etwas essen oder trinken, weder die Menschen noch die Rinder, Schafe und Ziegen. 8 Menschen und Tiere sollen Tücher aus grobem Stoff tragen und mit aller Macht zu Gott schreien. Jeder muss von seinen falschen Wegen umkehren! Keiner darf dem anderen mehr Unrecht tun! 9 Vielleicht lässt sich Gott ja noch umstimmen und hat Erbarmen mit uns; vielleicht wendet er seinen glühenden Zorn von uns ab, und wir kommen mit dem Leben davon.«

10 Gott sah, dass die Menschen von ihren falschen Wegen umkehrten. Da taten sie ihm leid, und er ließ das angedrohte Unheil nicht über sie hereinbrechen.

Gottes Güte geht Jona zu weit

4 1 Jona aber ärgerte sich sehr darüber, voller Zorn 2 betete er: »Ach, HERR, habe ich das nicht gleich geahnt, als ich noch zu Hause war? Darum wollte ich ja auch so rasch wie möglich nach Tarsis fliehen! Ich wusste es doch: Du bist ein gnädiger und barmherziger Gott. Deine Geduld ist groß, deine Liebe kennt kein Ende. Du lässt dich umstimmen und strafst dann doch nicht. 3 Darum lass mich nun sterben, HERR, das ist besser für mich als weiterzuleben!«

4 Aber der HERR erwiderte nur: »Ist es recht von dir, so wütend zu sein?«

5 Jona verließ Ninive. Östlich der Stadt machte er sich ein Laubdach und setzte sich darunter in den Schatten. Er wollte beobachten, was mit der Stadt geschehen würde. 6 Da ließ Gott, der HERR, eine Rizinusstaude über Jona hochwachsen. Sie sollte ihm noch mehr Schatten geben und seinen Missmut vertreiben. Jona freute sich sehr über die Pflanze. 7 Doch am nächsten Morgen kurz vor Sonnenaufgang ließ Gott einen Wurm die Wurzeln des Rizinus zerfressen, und die Staude wurde welk und dürr. 8 Als die Sonne aufging, schickte Gott einen glühend heißen Ostwind. Die Sonne brannte Jona so auf den Kopf, dass er erschöpft zusammenbrach. Er wünschte sich zu sterben und seufzte: »Wenn ich doch nur tot wäre, das wäre besser als weiterzuleben!«

9 Da fragte ihn Gott: »Ist es recht von dir, wegen dieser Rizinusstaude so zornig zu sein?«

Jona antwortete: »Mit vollem Recht bin ich wütend, am liebsten wäre ich tot!«

10 Der HERR entgegnete: »Du hast dich mit dieser Staude keinen Augenblick abmühen müssen, nichts brauchtest du für sie zu tun. In einer Nacht ist sie gewachsen, und in der nächsten ging sie zugrunde. Trotzdem hättest du sie gerne verschont. 11 Ich aber sollte Ninive nicht verschonen, diese große Stadt, in der mehr als 120.000 Menschen leben, die Gut und Böse nicht unterscheiden können, und dazu noch so viele Tiere?«

Kommentar

Nutze deine zweite Chance

Jona ist anders als alle anderen Propheten. Eugene Peterson schreibt in der The Message Bibel, Er ist nicht so gewaltig, dass wir uns nicht mit ihm identifizieren könnten. Tatsächlich vollbringt er nichts Großartiges.“

Das Buch beginnt mit Jonas Ungehorsam gegen Gott und endet damit, dass sich Jona darüber beklagt, was Gott getan hat. Jona war schwer depressiv. Gott wirkt durch Jonas Schwäche hindurch, um Seine Ziele zu erreichen.

Jedes der vier kurzen Kapitel erzählt uns etwas über die Liebe Gottes:

1. Gottes Liebe wird dich nie loslassen (1. Kapitel)
Es ist unmöglich von Gott und Seiner Berufung davonzulaufen. Jona war ein bekannter Prediger (2. Könige 14,25). Er bekommt den Auftrag, nach Ninive zu gehen (1,2). Stattdessen flieht er in Richtung Tarsis an der Costa Brava im Südwesten Spaniens (und zwar nicht etwa um dort Urlaub zu machen!).

Du kannst vor Gott weglaufen, aber du kannst dich nicht vor Ihm verstecken. Jona landet im Schlamassel. Wir glauben gern, dass unser Ungehorsam niemand außer uns beträfe. Diese Geschichte beweist, dass Ungehorsam immer auch Auswirkungen auf andere hat.

Manchmal sind die Stürme in unserem Leben die Folge unseres eigenen Ungehorsams. Ein Sturm bricht los, und Jona weiß, es ist seine Schuld. Er ist bereit zu sterben und will sich über Bord werfen lassen, aber „Der Herr schickte einen großen Fisch“ (2,1). Gottes Liebe ließ ihn nicht los.

2. Gottes Liebe erreicht dich überall, egal wie tief du gefallen bist (2. Kapitel)
Egal wie verzweifelt und hoffnungslos deine Lage erscheint, es ist nie zu spät. Auf dem Tiefpunkt angekommen, betet Jona im Bauch des Fisches: „In meiner Not rief ich zum Herrn … und du hörtest meine Stimme“ (2,3).

Er erkannte, was wir versäumen, wenn wir dem Herrn nicht nachfolgen. „Die, die falsche Götter anbeten, verzichten auf deine Gnade“ (2,9). Wie schnell vertrauen wir auf etwas oder jemand anderen als Gott. Wie oft setzen wir auf unsere „falschen Götter“, auf Geld, Erfolg, Ruhm oder Sex. Alles, was dich abhält, Gottes Gnade, die dir gehören könnte, zu empfangen.

Es gibt keine Situation, aus der Gott dich nicht zu retten vermag, wenn du nur zu Ihm rufst.

3. Gottes Liebe bedeutet, du bekommst eine zweite Chance (3. Kapitel)
Gott bot Jona hartnäckig eine zweite Chance an. Als Jona sie endlich annahm, hatte das Auswirkungen auf das Leben vieler Menschen.

Dann sprach der Herr zum zweiten Mal zu Jona: „Mach dich auf den Weg und geh in die große Stadt Ninive und überbring ihr die Botschaft, die ich dir sage“ (3,2). Beim ersten Mal verpatzte er es; beim zweiten Mal gebrauchte ihn Gott auf eindrucksvolle Weise.

Gott gab nicht nur Jona eine zweite Chance, sondern auch Ninive (4,11).

Ninive war eine große Stadt (1,2; 3,2) mit mehr als 120.000 Einwohnern (4,11). Infolge von Jonas Botschaft kehrten die Menschen um und glaubten (3,5). Der König glaubte (3,7-9). Die Predigt einer Person führte zu einer Erweckung; tausende wurden gerettet (3,10).

4. Gottes Liebe gilt Seiner ganzen Schöpfung (4. Kapitel)
Gott liebt alle Menschen und will jedem Menschen, jeder Stadt und jedem Land gnädig sein.

Nach seiner erfolgreichen Mission bekommt Jona einen neuen depressiven Schub. Er ist zornig auf Gott (4,1). Jona wurde schnell zornig; ganz anders als Gott, der „ein gnädiger und barmherziger Gott … geduldig und voller Gnade“ ist (4,2).

Jetzt erfahren wir, warum Jona überhaupt Reißaus genommen hatte: er ärgerte sich, dass sie in Ninive umgekehrt waren. Die Niniviten hatten die Menschen hart unterdrückt. Zauberei, Folter, Habgier und Prostitution waren an der Tagesordnung. Und doch waren sie umgekehrt, und Gott vergab ihnen. Auch heute haben manche ein Problem damit, wenn Menschen, die Schlimmes verbrochen haben, bereuen, zu Gott umkehren und Er ihnen vergibt.

Gott gab Jona ein anschauliches Beispiel: Er ließ ihm eine schattenspendende Pflanze wachsen, und Jona freute sich darüber. Dann ließ Gott sie sterben (4,7). Aber Er unterstreicht Seine Liebe zu der ganzen Schöpfung (während Jonas Argumente recht engstirnig und egoistisch sind; 4,10-11).

Eine der herausragenden Eigenschaften Gottes ist Gnade. Gnade bedeutet, Freundlichkeit gegenüber Menschen, die es nicht verdient haben. In Jesus bringt Gott Seine Gnade dir und mir entgegen, und Seine Gnade hört niemals auf.

Gebet

Herr, ich danke Dir für Deine große Liebe. Danke, dass Du mir selbst dann eine zweite Chance gibst, wenn ich es verbockt habe. Bitte hilf mir, die frohe Botschaft Deiner Liebe anderen Menschen zu bringen, damit auch sie die Chance bekommen, zu Deiner wunderbaren Liebe umzukehren.

Pippa fügt hinzu

Jona 1,1–4,11
Jona war es wichtiger, eine gute Figur abzugeben, als tausenden von Menschen das Leben zu retten. Wichtig ist aber, was wir tun, nicht, wie es uns aussehen lässt.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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