Tag 199

Als hättest du nie gesündigt

Weisheit Psalm 86,1–10
Neues Testament Römer 4,1–15
Altes Testament Amos 5,1–27

Einführung

In meiner Zeit als Rechtsanwalt fiel mir auf, wie schlimm es für die meisten Menschen ist, vor Gericht zu erscheinen – selbst wenn sie nur als Zeugen geladen wurden. Als Kläger oder gar Angeklagter ist es noch nervenaufreibender. Ich erinnere mich an die Erleichterung, wenn ein Angeklagter freigesprochen wurde oder ein Kläger Recht bekam.

Im Rechtssystem des alten Israel war es für beide Parteien riskant, vor Gericht zu gehen. Der Gerichtsprozess hatte eine korrigierende Aufgabe; der Richter sollte der Partei, die im Recht war, helfen, das Unrecht wieder gut zu machen. Am Ende der Verhandlung würde eine Partei gerecht gesprochen und die andere im Unrecht sein. Ein erfolgreicher Ausgang bedeutete, dass „Recht“ gesprochen worden war. Das hebräische Wort für gerecht ist tsaddig. Einige (englische) Bibeln übersetzen das mit „unschuldig“ – den Zustand des Im-Recht-Seins. Das ist der alttestamentliche Hintergrund von „gerechtfertigt“.

Ein Kind definiert „gerechtfertigt“ mit: „als hätte ich nie gesündigt“. Jesus starb für unsere Sünden. Wenn du dein Vertrauen auf Ihn legst, wirst du gerecht gesprochen. Freigesprochen. In Seinen Augen bist du gerecht. Die Sünde trennt dich nicht mehr von Gott. Du kannst in einer heilen Beziehung mit Ihm und mit anderen leben. Das ist „Rechtfertigung“.

Weisheit

Psalm 86,1–10

Gib mir ein Zeichen deiner Güte!

1 Ein Gebet von David.

Höre mich, o HERR, und antworte mir,
  denn ich bin hilflos und auf dich angewiesen!
2 Rette mein Leben – ich gehöre doch zu dir!
  Hilf mir, denn auf dich setze ich mein Vertrauen!
  Du bist mein Gott, dem ich diene. 3 Den ganzen Tag rufe ich nach dir;
  hab doch Erbarmen mit mir, HERR!
4 Schenke mir wieder neue Freude,
  nach dir sehne ich mich!

5 Du, HERR, bist gut und zum Vergeben bereit,
  unermesslich ist deine Gnade für alle, die zu dir beten.
6 Höre, HERR, mein Gebet,
  ich flehe zu dir!
7 Ich weiß weder aus noch ein. Darum schreie ich zu dir,
  und du wirst mich erhören.

8 Kein anderer Gott ist wie du, HERR;
  niemand kann tun, was du tust!
9 Du hast alle Völker geschaffen.
  Sie werden zu dir kommen und dich anbeten,
  sie werden deinen Namen rühmen und ehren.
10 Denn du bist groß und vollbringst Wunder,
  nur du bist Gott, du allein!

Kommentar

Gerüchte über Gerechtigkeit

David kannte schon den Segen, den es bedeutet, durch Glauben gerecht und Kind Gottes zu sein. Er sagt, „Höre mein Gebet, Herr, vernimm mein Flehen“ (86,6). Wie ein liebender Vater neigt Gott Sein Ohr und hört die Gebete Seiner Kinder. „Zu dir will ich kommen, wann immer mich die Sorgen überwältigen, und du wirst mich erhören“ (86,7).

David lebte noch unter dem alten Bund; vor Jesus, Seinem Tod und Seiner Auferstehung. Aber in einer Hinsicht ist das Kreuz zeitlich nicht beschränkt. Es hat auch Auswirkungen auf die Menschen, die vor Jesus lebten, z.B. auf Abraham und David. Paulus betont, dass David den wunderbaren Segen durch Gottes Vergebung und Wiederherstellung kannte (Römer 4,6-8); Psalm 32,1-2a).

In gewisser Weise, sagt Paulus, erlebte David, dass Gott ihn „wegen seines Glaubens für gerecht erklärte“, obwohl das, wodurch das erreicht wurde, noch gar nicht geschehen war.

Erstens hatte er die Liebe Gottes verstanden. Er wusste, dass der Herr „voller Gnade für alle, die [Ihn] um Hilfe bitte[n]“ (86,5b) ist.

Zweitens wusste er, dass Gott barmherzig ist und vergibt. „Hab Erbarmen, Herr, …du bist so gut und immer bereit zu vergeben… vernimm mein Flehen“ (3a.5a.6b).

Drittens glaubte er fest, dass Gott ihn wegen seines Glaubens retten würde, obwohl er Vergebung und Barmherzigkeit nicht verdiente: „Rette deinen Diener, der auf dich allein vertraut. Du bist mein Gott“ (2b).

Anders ausgedrückt: David verstand, was Gerechtigkeit durch Glauben ausmacht, bis auf einen Punkt. Das fehlende Puzzleteil war Jesu Tod für unsere Sünden.

Gebet

Herr, danke, dass Du mich so sehr liebst. Danke, dass gerettet wird, wer an Dich glaubt.

Neues Testament

Römer 4,1–15

Abraham: ein Mensch, der vor Gott bestehen kann

4 1-2 Ich möchte das jetzt noch deutlicher machen. Wodurch konnte Abraham, der Stammvater unseres jüdischen Volkes, vor Gott bestehen? Wegen seiner guten Taten? Damit hätte er zwar bei den Menschen Ruhm und Ansehen gewinnen können, nicht aber bei Gott. 3 In der Heiligen Schrift heißt es: »Abraham setzte sein ganzes Vertrauen auf Gott, und so fand er Gottes Anerkennung.«

4 Es ist doch so: Wenn ich eine Arbeit leiste, habe ich Anspruch auf Lohn. Er ist kein Geschenk, sondern ich habe ihn mir verdient. 5 Aber bei Gott ist das anders. Bei ihm werde ich nichts erreichen, wenn ich mich auf meine Taten berufe. Nur wenn ich Gott vertraue, der den Gottlosen von seiner Schuld freispricht, kann ich vor ihm bestehen. 6 Davon hat schon König David gesprochen, als er den Menschen glücklich nannte, der von Gott ohne jede Gegenleistung angenommen wird. David sagte:

7 »Glücklich sind alle,
  denen Gott ihr Unrecht vergeben
  und ihre Schuld zugedeckt hat!
8 Glücklich ist der Mensch,
  dem der Herr seine Sünden nicht anrechnet.«

9 Für uns ergibt sich hier die Frage: Gelten Davids Worte nur für die Juden oder auch für alle anderen? Wie gesagt, es heißt in der Heiligen Schrift: »Abraham setzte sein ganzes Vertrauen auf Gott, und so fand er Gottes Anerkennung.« 10 Aber nun müssen wir genauer fragen: Wann fand Abraham die Anerkennung Gottes? War es vor oder nach seiner Beschneidung? Wir wissen, dass es vorher war. 11 Denn Abrahams Beschneidung war ja gerade das äußere Zeichen und die Bestätigung dafür, dass er durch seinen Glauben Anerkennung bei Gott gefunden hatte. Und diese Anerkennung fand er, noch ehe er beschnitten war! Auf diese Weise ist Abraham zum Stammvater für alle Unbeschnittenen geworden, die allein wegen ihres Glaubens von Gott angenommen sind. 12 Doch Abraham ist ebenso der Vater der Beschnittenen. Allerdings genügt die Beschneidung nicht, um zu seinen Nachkommen gezählt zu werden. Entscheidend ist vielmehr, dass wir seinem Beispiel folgen und denselben Glauben haben, den unser Vater Abraham schon vor seiner Beschneidung hatte.

Gesetz und Glaube

13 Gott hatte Abraham versprochen, dass er und seine Nachkommen die ganze Welt zum Besitz erhalten würden. Aber dieses Versprechen gab Gott nicht, weil Abraham das Gesetz erfüllte, sondern weil er Gott unerschütterlich vertraute. Damit fand er Gottes Anerkennung. 14 Würde dagegen die Zusage für die gelten, die sich auf die Erfüllung des Gesetzes verlassen, dann wäre der Glaube außer Kraft gesetzt und Gottes Versprechen würde aufgehoben. 15 Tatsächlich bringt uns das Gesetz nichts als den Zorn Gottes ein. Nur da, wo es kein Gesetz gibt, kann man auch nicht dagegen verstoßen.

Kommentar

Ein Fest der Gerechtigkeit

Wie können wir zutiefst sündige Menschen vor Gott „gerecht“ sein? Wie können wir in Seinen Augen „gerechtfertigt“ werden? Muss man sein ganzes Leben hart daran arbeiten und das Beste hoffen?

„Nein“, sagt Paulus. Denn aufgrund von Jesu Leben, Tod und Auferstehung ist etwas Erstaunliches geschehen. Du wirst einfach so „gerecht gesprochen“, es ist ein Geschenk. Du erhältst es nicht durch harte Arbeit, sondern weil du glaubst (4,1-5).

Eine häufig gestellte Frage in den Alpha-Kleingruppen lautet: „Wenn Jesus für unsere Sünden gestorben ist, was ist dann mit denen, die vor Jesus lebten?“

Paulus ist sich im Klaren, dass er den Fall Abraham lösen muss. Seine Gegner könnten argumentieren, dass Abraham wegen seiner guten Werke für gerecht erklärt wurde; dessen hätte er sich rühmen können (4,2). Paulus erinnert sie: „Abraham glaubte Gott; und Gott erklärte ihn wegen seines Glaubens für gerecht“ (4,3; 1. Mose 15,6). Diese Aussage spricht dafür, so Paulus, dass Glaube eher ein Geschenk ist, als etwas, dass man sich verdienen muss (4,5).

„Wenn Menschen arbeiten, erhalten sie ihren Lohn nicht als Geschenk. Ein Arbeiter hat sich verdient, was er bekommt. Gerecht gesprochen aber wird ein Mensch aufgrund seines Glaubens, nicht aufgrund seiner Taten“ (4,4-5).

Paulus‘ Gegner könnten argumentieren, dass es ein Geschenk nur für Juden (die Beschnittenen) sei. Aber Paulus weist darauf hin, dass die Beschneidung bei Abraham später kam (1. Mose 17). Deswegen gilt der Segen, durch Glauben für gerecht erklärt zu werden, sowohl für die Beschnittenen (Juden) als auch die Unbeschnittenen – also den Rest der Menschheit (4,9-10).

„Wann fand Abraham die Anerkennung Gottes? … Abrahams Beschneidung war ja gerade das äußere Zeichen dafür, dass er durch seinen Glauben Anerkennung bei Gott gefunden hatte. Und diese Anerkennung fand er, noch ehe er beschnitten war! Auf diese Weise ist Abraham zum Stammvater für alle Unbeschnittenen geworden, die allein wegen ihres Glaubens von Gott angenommen sind“ (4,10-11; Hfa).

Abrahams Geschichte belegt, dass er nicht wegen seiner Taten, also aufgrund seiner Beschneidung oder des Gesetzes für gerecht erklärt wurde, sondern aus Gnade durch seinen Glauben an Jesus. Wenn Abraham durch seinen Glauben Anerkennung bei Gott fand, dann „ist Abraham der geistliche Vater all derer, die glauben, aber nicht beschnitten worden sind“ (4,11-12).

Das Kreuz entfaltet seine Wirkung durch alle Zeiten hindurch. Durch Jesu Gang ans Kreuz wurden auch alle, die nie von Ihm gehört hatten, aber ganz auf Gott vertrauten, wegen ihres Glaubens gerecht gesprochen.

Muss man das alles verstehen, um durch seinen Glauben für gerecht erklärt zu werden? Ganz und gar nicht. Anerkennung vor Gott kommt durch Glauben. Du musst den Gedanken „durch Glauben für gerecht erklärt“ eben nicht völlig begriffen haben, um durch Glauben gerecht erklärt zu werden. Was du brauchst, ist Glauben. „Deshalb ist der Glaube entscheidend, damit die Zusage Gottes ein Geschenk aus Gnade bleibt“ (4,16).

Gebet

Vater, ich danke Dir von Herzen für diese unglaubliche Wahrheit, dass ich durch Jesu Tod für mich und weil ich das glaube, für gerecht erklärt und freigesprochen bin. Bitte hilf mir, diese Wahrheit besser zu begreifen und sie verständlicher zu erklären, damit noch viele Menschen den Segen der Anerkennung bei Dir durch Glauben erkennen.

Altes Testament

Amos 5,1–27

Kommt endlich zu mir zurück!

5 1 Ihr Israeliten, hört die Totenklage, die ich über euch anstimme:

2 »Gefallen ist mein Volk Israel,
  es gleicht einer jungen Frau,
  die gestürzt ist und der niemand aufhilft.
  Leblos liegt sie am Boden, nie mehr wird sie sich erheben.«

3 Denn so spricht Gott, der HERR:

  »Wenn aus einer eurer Städte tausend Männer in den Krieg ziehen,
  kehren nur hundert zurück,
  und wenn hundert in den Kampf gehen,
  bleiben nur zehn davon übrig!

4 Ich, der HERR, fordere euch Israeliten auf:

  Kommt zu mir zurück, dann bleibt ihr am Leben!
  5 Reist nicht mehr nach Beerscheba, um dort zu opfern,
  besucht auch nicht mehr die Heiligtümer in Gilgal und Bethel.
  Denn die Einwohner von Gilgal werden in die Gefangenschaft geführt,
  und Bethel wird zum Unglücksort.«
6 Ja, kehrt zum HERRN zurück, dann werdet ihr leben!
  Sonst bekommt ihr Nachkommen von Josef seinen Zorn zu spüren.
  Er wütet wie ein loderndes Feuer, das sich immer weiter ausbreitet,
  und wenn es Bethel erreicht hat, kann niemand es dort löschen.

Ihr tretet das Recht mit Füßen!

7 Ihr treibt mit der Gerechtigkeit Schindluder,
  ihr tretet das Recht mit Füßen!

8 Gott hat das Siebengestirn und den Orion geschaffen.
  Nach der Nacht lässt er einen neuen Tag anbrechen,
  und Licht verwandelt er wieder in Finsternis.
  Er ruft das Wasser aus dem Meer, und schon ergießt es sich auf die Erde.
  Sein Name ist »der HERR«!
9 Blitzschnell vernichtet er die Mächtigen
  und macht ihre Festungen dem Erdboden gleich.

10 Gott sagt: »Ihr hasst jeden, der vor Gericht für das Recht eintritt,
  und wer die Wahrheit sagt, den verabscheut ihr.

11 Von den Ärmsten nehmt ihr Pachtgeld
  und verlangt auch noch Getreideabgaben.
  Darum macht euch auf die Strafe gefasst:
  Ihr habt euch zwar prachtvolle Häuser aus behauenen Steinen gebaut,
  doch ihr werdet nicht darin wohnen!
  Ihr habt euch herrliche Weingärten angelegt,
  doch ihr werdet keinen Wein daraus trinken!
12 Ja, ich weiß, wie viele Verbrechen ihr begangen habt
  und wie groß eure Schuld ist.

Ehrliche Menschen bringt ihr in Bedrängnis,
  ihr nehmt Bestechungsgelder an
  und lasst die Armen vor Gericht nicht zu ihrem Recht kommen.
13 Wer klug ist,
  der schweigt in dieser schlimmen Zeit.«

14 Setzt euch für das Gute ein,
  allem Bösen aber kehrt den Rücken!
  Dann werdet ihr leben, und der HERR, der allmächtige Gott,
  steht euch bei, so wie ihr es ja immer behauptet.
15 Ja, hasst das Böse, liebt das Gute!
  Verhelft vor Gericht jedem zu seinem Recht!
  Vielleicht erbarmt sich der HERR, der allmächtige Gott,
  doch noch über euch,
  die ihr von Josefs Nachkommen übrig geblieben seid.

16 So spricht der HERR über alles, der allmächtige Gott:

»Auf allen Plätzen und Straßen
  wird man lautes Klagen und Jammergeschrei hören.
  Sogar die Bauern holt man vom Feld,
  damit sie ebenso wie die Klageweiber die Toten beweinen.
17 In den Weinbergen wird dann Trauer statt Freude herrschen.
  Denn ich, der HERR, werde durchs Land schreiten
  und euch zur Rechenschaft ziehen. Mein Wort gilt!«

Frommer Selbstbetrug

18 Wehe euch, die ihr euch wünscht:
  »Wenn nur der Tag schon da wäre, an dem der HERR eingreift!«
  Glaubt ihr eigentlich, dass dieser Tag euch Licht bringen wird?
  Nein, in tiefste Dunkelheit werdet ihr gestoßen!
19 Es ergeht euch wie einem Mann,
  der vor dem Löwen flieht und dabei einem Bären in den Weg läuft.
  Selbst wenn er da noch mit heiler Haut davonkommt
  und sich zu Hause erschöpft an die Wand stützt –
  dann beißt ihn dort eine Schlange in die Hand!
20 Ja, der Gerichtstag des HERRN bringt euch kein Licht,
  sondern Dunkelheit, schwarz wie die Nacht wird er sein!

21 Gott sagt: »Ich hasse eure Feiern,
  geradezu widerwärtig sind sie mir,
  eure Opferfeste verabscheue ich.
22 Eure Brand- und Speiseopfer nehme ich nicht an,
  und wenn ihr Tiere mästet, um sie mir darzubringen,
  ist mir das völlig gleichgültig.
23 Eure lauten Lieder kann ich nicht mehr hören,
  verschont mich mit eurem Harfengeklimper.
24 Setzt euch lieber für die Gerechtigkeit ein!
  Das Recht soll das Land durchströmen wie ein nie versiegender Fluss.

25 Ihr Israeliten, als ihr vierzig Jahre in der Wüste umhergezogen seid,
  habt ihr mir da Schlachtopfer und Speiseopfer dargebracht?
26 Habt ihr nicht schon damals die Figuren
  eures Himmelskönigs Sakkut
  und eures Sternengottes Kewan herumgetragen,
  die ihr euch selbst gemacht habt?
27 Darum lasse ich euch in die Gefangenschaft ziehen,
  noch weit über Damaskus hinaus!
  Mein Wort gilt, denn ich bin der HERR; ›allmächtiger Gott‹ –
  so lautet mein Name!«

Kommentar

Gerechte Gemeinschaft

Gott interessiert Sich nicht dafür, wie “religiös” du bist. Ihn interessieren deine Integrität, Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit. Ohne diese Dinge ist Religiosität reine Heuchelei. Er sagt:

„Ich hasse und verachte eure religiösen Feste und kann eure feierlichen Zusammenkünfte nicht riechen. Ich will eure Brand- und Speiseopfer nicht haben; die Friedensopfer eurer Mastkälber will ich nicht sehen! Hört auf mit dem Lärm eures Lobpreises! Eure Anbetungsmusik werde ich mir nicht anhören. Stattdessen will ich Recht fließen sehen wie Wasser und Gerechtigkeit wie einen Fluss, der niemals austrocknet“ (5,21-24).

Ein zentrales Ergebnis von Gerechtigkeit durch Glauben ist, dass Gottes Volk darauf mit Gerechtigkeit und Recht antwortet. Johannes Calvin sagte, „Nur der Glaube macht gerecht, aber der Glaube, der gerecht macht, kann nie allein stehen.“ Die natürliche Antwort auf das, was Gott für uns getan hat, muss ein Handeln nach Seinem Willen sein.

Gerechtigkeit und Recht spielen eine zentrale Rolle in diesem Abschnitt sowie im gesamten Buch Amos. Gott möchte Gerechtigkeit für die Armen. Durch den Propheten Amos spricht Er:

„Sie hassen Richter, die ehrlich sind und sie verachten Menschen, die die Wahrheit sagen.
Ihr tretet die Armen in den Staub und nehmt Getreideabgaben von ihnen. Deshalb werdet ihr nie in den prächtigen Steinhäusern wohnen, die ihr gebaut habt. Ihr werdet nie den Wein von den herrlichen Weinbergen trinken, die ihr gepflanzt habt.
Denn ich kenne die große Zahl eurer Sünden und Verbrechen.
Ihr bekämpft die Ehrlichen, ihr nehmt Bestechungsgelder an und beugt das Recht der Armen.
Darum schweigt, wer klug ist,
denn es sind schlechte Zeiten“ (5,10-13).

Gott wird Sich menschliches Unrecht nicht ewig ansehen. Er wird eingreifen und das Recht aufrichten. Gott ist Ungerechtigkeit zuwider.

Gerechtigkeitsthemen wie Menschen aus Zwangsarbeit und anderen Formen der Sklaverei zu befreien, Kampf gegen jede Form von Menschenhandel und anderes Unrecht sollten ganz oben auf deiner Agenda stehen. Denn sie sind Gott ganz offensichtlich sehr wichtig: „Ich will Recht fließen sehen wie Wasser und Gerechtigkeit wie einen Fluss, der niemals austrocknet“ (5,24).

Gebet

Herr, danke, dass allein der Glaube gerecht spricht, aber dass der Glaube nie alleine daherkommen soll. Bitte hilf mir, meinen Glauben zu leben, indem ich für Recht und Gerechtigkeit für alle eintrete.

Pippa fügt hinzu

Psalm 86,2
„Beschütze mich.”

Es passieren auf der ganzen Welt so furchtbare Dinge. Selbst Nicky hinterherzufahren, wenn er sich auf seinem Fahrrad in hohem Tempo durch den Londoner Verkehr schlängelt, macht mir Angst. „Beschütze mich/uns“, ist da ein tröstliches Gebet.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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