Was ist mit denen, die nicht glauben?
Einführung
Im Februar 1974 lernte ich Jesus Christus kennen und das veränderte mein Leben vollkommen. Ich begriff, dass Er für mich gestorben war. Ich erlebte Seine Liebe, und ich wusste, dass Gott real ist. Ich erkannte den Segen, den eine Beziehung mit Jesus bedeutet. Aber nur wenig später erlebte ich, wovon Paulus in diesem Abschnitt spricht, „Mein Herz [war] erfüllt von tiefem Schmerz und großer Trauer“ (Römer 9,2).
Ich wünschte mir so sehr, dass alle Menschen erlebten und wüssten, was ich selbst gerade erst erlebt hatte. Ich wünschte mir, dass meine Familie und Freunde, die noch nicht Christen waren, Jesus kennenlernten.
Der Apostel Paulus sorgte sich so leidenschaftlich um sein Volk, dass er bereit war, selbst von Gott getrennt zu werden, wenn nur sie gerettet würden. Er schreibt, „Ich wäre sogar bereit, für immer verflucht zu sein und von Christus getrennt, wenn ich sie dadurch retten könnte. Sie sind das Volk Israel, das Gott als seine besonderen Kinder erwählt hat“ (Römer 3-4a).
Und gleichzeitig vertraute Paulus darauf, dass Gott die Situation ganz unter Kontrolle hat. Gott ist souverän. Er regiert und herrscht in Seinem Universum.
Wie bekommen wir unser Sorgen und unsere Leidenschaft für unsere Liebsten ins Gleichgewicht mit unserem Vertrauen darauf, dass Gott souverän ist?
Psalm 89,10–14
10 Du hast Gewalt über die tosenden Meere,
und wenn sich die Wellen auftürmen, bändigst du sie!
11 Du hast das Meerungeheuer besiegt und zermalmt;
machtvoll hast du deine Feinde in alle Winde zerstreut.
12 Dir gehört der Himmel, und dir gehört die Erde,
das weite Land mit all seiner Fülle: Es ist dein Werk.
13 Norden und Süden hast du geschaffen;
der Berg Tabor und der Hermon jubeln dir zu.
14 Wie stark ist dein Arm, wie gewaltig deine Hand!
Du erhebst sie zum Zeichen deines Sieges!
Kommentar
Danke Gott, dass Er regiert und herrscht
Wir haben nicht auf alles eine Antwort, aber wir wissen, dass Gott souverän über Sein Universum herrscht. Wir leben in Gottes Welt. Er liebt dich, und du kannst Ihm bezüglich deiner Zukunft und in dem, was mit allen anderen geschehen wird, vertrauen.
„Der Himmel ist dein und die Erde ist dein; alles auf Erden gehört dir - du hast es erschaffen“ (89,12).
Er hat nicht nur die Welt erschaffen, sondern Er handelt weiter in ihrer Geschichte. „Du herrschest über das ungestüme Meer… Du hast einen gewaltigen Arm, stark ist deine Hand, und hoch ist deine Rechte“ (89,10a.13; LUT).
„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind“ (Römer 8,28).
Gebet
Du bist der souveräne Herr, der Schöpfer dieser Welt und der Autor der Geschichte. Danke, dass ich sicher sein kann, dass Du letztlich die Kontrolle über die Ereignisse und Umstände meines Lebens hast.
Römer 9,1–21
Israel, das von Gott erwählte Volk
9 1 Christus ist mein Zeuge, und der Heilige Geist bestätigt es mir in meinem Gewissen, dass es wahr ist, wenn ich euch versichere: 2 Ich bin voller Trauer und empfinde tiefen Schmerz, wenn ich an Israel denke. 3 Käme es meinen Brüdern und Schwestern, meinem eigenen Volk, zugute, ich würde es auf mich nehmen, verflucht und von Christus getrennt zu sein. 4 Sie, die Israeliten, sind doch von Gott auserwählt und dazu bestimmt, seine Kinder zu sein. Gott hat sich diesem Volk in seiner Macht und Herrlichkeit offenbart. Immer wieder hat er mit ihnen einen Bund geschlossen, er hat ihnen sein Gesetz gegeben. Sie dienen Gott im Tempel, und ihnen gelten seine Zusagen. 5 Abraham, Isaak und Jakob sind ihre Vorfahren, und Christus selbst stammt nach seiner menschlichen Herkunft aus ihrem Volk. Ihm, der Gott ist und über alles regiert, gebühren Lob und Ehre bis in Ewigkeit. Amen.
Wer gehört zu Gottes Volk?
6 Gottes Zusagen an sein Volk haben nach wie vor ihre Gültigkeit. Aber nicht alle Israeliten gehören auch zu Gottes auserwähltem Volk. 7 Nicht alle Nachkommen von Abraham sind wirklich seine Kinder. Denn Gott hatte zu Abraham gesagt: »Nur die Nachkommen deines Sohnes Isaak werden das auserwählte Volk sein.« 8 Das bedeutet: Nicht alle, die auf natürliche Weise von Abraham abstammen, gehören zu Gottes Volk und damit zu seinen Kindern. Nur der zählt dazu, wer – so wie Isaak – Gottes Zusage hat. 9 Denn das hatte Gott Abraham versprochen: »Nächstes Jahr um diese Zeit komme ich wieder zu euch, und dann wird Sara einen Sohn haben.«
10 Aber nicht nur Abrahams Frau Sara erging es so. Rebekka war von unserem Stammvater Isaak mit Zwillingen schwanger. 11-12 Noch ehe ihre Söhne Esau und Jakob geboren waren, das heißt, noch ehe sie etwas Gutes oder Böses getan haben konnten, hatte Gott zu ihr gesagt: »Der Ältere wird dem Jüngeren dienen.« Damit gab Gott ganz klar zu erkennen, dass seine Zusagen ausschließlich auf seinem Willen beruhen; sie sind also ein unverdientes Geschenk und nicht von den Leistungen des Menschen abhängig. 13 So sagt Gott ausdrücklich: »Ich habe Jakob geliebt, aber Esau von mir gestoßen.«
Kein Anspruch auf Gottes Barmherzigkeit
14 Bedeutet das etwa, dass Gott ungerecht ist? Auf keinen Fall! 15 Denn Gott hat einmal zu Mose gesagt:
»Ich erweise meine Gnade, wem ich will.
Und über wen ich mich erbarmen will, über den werde ich mich erbarmen.«
16 Entscheidend ist also nicht, was jemand sich vornimmt und wie sehr er sich anstrengt, sondern dass Gott sich über ihn erbarmt. 17 Wie erging es dem Pharao? Die Heilige Schrift berichtet, dass Gott zu ihm sagte: »Ich habe dich nur deshalb als König über Ägypten eingesetzt, um an dir meine Macht zu zeigen und meinen Namen in der ganzen Welt bekannt zu machen.« 18 Gott schenkt also seine Barmherzigkeit, wem er will, aber er macht Menschen ihm gegenüber auch hart und gleichgültig, wenn er es will.
19 Sicher werdet ihr mich jetzt fragen: »Wie kann Gott dann noch von unserer Schuld sprechen? Wer kann denn etwas gegen Gottes Willen unternehmen?« 20 Darauf kann ich nur antworten: Wer seid ihr denn eigentlich, ihr Menschen, dass ihr meint, Gott zur Rechenschaft ziehen zu können? Glaubt ihr wirklich, dass ein Gefäß aus Ton den Töpfer fragt: »Warum hast du mich so gemacht?« 21 Der Töpfer hat schließlich die Freiheit, aus ein und demselben Klumpen Lehm zwei verschiedene Gefäße zu machen: ein kostbares zum Schmuck und ein gewöhnliches für den Abfall.
Kommentar
Vertraue auf Seine Gnade und Sein Erbarmen
„Das ist unfair”, ist nicht nur ein Aufschrei von Kindern, sondern auch von vielen Erwachsenen, wenn es um den christlichen Glauben geht.
Nachdem Paulus zum Ende des 8. Kapitels den Höhepunkt seines Briefes erreicht hat, wendet er sich in den Kapiteln 9-11 dem Volk Israel zu. Paulus sah in seiner Bekehrung zu Christus nicht so sehr eine Konversion vom Juden- zum Christentum, sondern viel mehr die Erfüllung für das Volk Israel als wahre Kinder Abrahams. Für Paulus war das eine sehr persönliche Angelegenheit. Er spricht von Israel als „mein Volk“ (9,3) und meint damit die Juden und nicht die Christen. Sie waren seine Familie. Dort war er aufgewachsen. Sein „Herz ist erfüllt von tiefem Schmerz und großer Trauer“ (Römer 9,2).
Manche sagen, nach unserer Bekehrung gäbe es keine Sorgen und kein Leid mehr in unserem Leben. Aber für Paulus kam mit der großen Freude auch tiefer Schmerz und große Trauer. Es ist ein seltsames Paradoxon. Vielleicht kennst du diese Traurigkeit, weil Freunde und Familie nicht Teil von Gottes Reich zu sein scheinen, oder über Menschen, die Jesus ablehnen.
Paulus war die Rettung dieser Menschen so wichtig, dass er nicht nur bereit war, für sie zu sterben, sondern „von Christus getrennt“ (9,3) zu sein – das Schlimmste, was sich Paulus vorstellen konnte.
Mose hatte ein ähnliches Gebet für die Menschen gesprochen, die Gott gegenüber schuldig geworden waren: „ich bitte dich, vergib ihnen ihre Sünde - wenn nicht, dann streiche mich aus dem Buch, das du führst“ (2. Mose 32,32). Aber Gott wollte weder Mose noch Paulus‘ Opfer, denn beide konnten mit ihrem Leben nicht die Schuld Seines Volkes tilgen.
Das konnte nur Jesu Leben, das ohne Sünde war, erwirken. Jesus war bereit „verflucht zu sein und von [Gott] getrennt“, um uns zu retten. Er war nicht nur bereit, Sein Opfer wurde auch angenommen und ist wirkungsvoll. Es gibt nichts, das wir hinzufügen könnten.
Paulus erkennt aber traurig, dass der Großteil seines Volkes dieses außergewöhnliche Geschenk von Erlösung und Vergebung ausschlägt. Gott wollte ihnen und will uns alles schenken – aber sie können Sein Angebot ausschlagen.
Was es für Paulus noch trauriger macht, ist die Tatsache, dass sie Gottes erwähltes Volk sind. Von allen Völkern erwählte Gott Israel: „Mit ihnen hat er Bündnisse geschlossen…Sie erhielten das Vorrecht, ihn anzubeten, und sie empfingen seine Zusagen. Ihre Vorfahren waren die Stammväter, und auch Christus selbst stammt seiner menschlichen Herkunft nach aus dem jüdischen Volk. Er ist Gott, der über alles regiert“ (9,4b-5).
Vor diesem Hintergrund stellt sich ihm die brennende Frage, die ihn während seines ganzen Dienstes gequält haben muss: „Wurde Gottes Zusage kassiert?“ Seine Antwort, „Nein, wurde sie nicht.“ Aber wie lässt sich das erklären?
Seine erste Antwort lautet sinngemäß, „Ist euch nie aufgefallen, dass Gott Seine Verheißung nicht allen Nachkommen Abrahams gab?“ Er führt zwei Beispiele an. Einmal Isaak im Vergleich zu seinem Bruder (9,6-9) und dann Jakob und Esau (9,10-13). In beiden Fällen wurde die Verheißung jeweils nur einem der beiden gegeben.
Ist das gerecht? „Was sollen wir dazu sagen? War Gott ungerecht?“ (9,14). Paulus antwortet, dass, wenn jemand Gott für ungerecht hält, er Ihn nicht kenne.
Der Grundsatz der Erwählung basiert auf Gottes Gnade: „„Ich schenke meine Gnade und mein Erbarmen, wem ich will.“ Gottes Zusagen erhalten wir also nicht, indem wir sie uns wünschen oder uns darum bemühen, sondern Gott erbarmt sich über den, den er erwählt“ (9,15-16). Die Wörter „Gnade“ und „erbarmen“ stehen sechsmal in den Versen 14-18 (LUT). Du kannst Gott getrost deine Zukunft und die Zukunft deiner Liebsten anvertrauen. Er hat die Kontrolle. Es ist Seine souveräne Verantwortung.
Weiter beantwortet die Bibel diese Fragen nicht. Sie spricht von Gottes großem Erbarmen und Seiner Gerechtigkeit. Sie lehrt die Erwählung und den freien Willen. Freier Wille bedeutet, wir tragen für unsere Entscheidungen die Verantwortung selbst.
Ganz häufig finden wir die Wahrheit in der Bibel nicht an dem einem oder anderen Ende oder in der Mitte, sondern an beiden Enden gleichzeitig. Dieses Rätsel löst die Bibel nicht für uns auf – es gibt einfach Dinge, über die wir wie der Psalmist nur sagen können, „Dieses Wissen ist zu wunderbar für mich, zu groß, als dass ich es begreifen könnte!“ (Psalm 139,6). Wir müssen an beidem gleichzeitig festhalten, an unserer Erwählung und am freien Willen.
Gebet
Herr, ich danke Dir, dass Du voller Liebe und Erbarmen bist, geduldig und voller Gnade. Danke, dass Du für uns am Kreuz gestorben bist, damit, wer an Dich glaubt, erlöst wird. Bitte hilf mir zu vertrauen, wo mein Verstand aufhört.
Hosea 12,1–14,10
Gott hilft seinem Volk, doch Israel bleibt untreu
12 1 Der Herr sagt: »Die Israeliten belügen
und betrügen mich fortwährend;
und die Bewohner von Juda sind mir, ihrem heiligen Gott,
immer noch untreu, obwohl ich ihnen stets treu geblieben bin!«
2 Was die Leute von Ephraim tun,
ist so sinnlos und dumm, wie den Wind einzufangen
oder dem heißen Ostwind nachzujagen.
Ihre Lügen und Verbrechen mehren sich Tag für Tag.
Sie schließen ein Bündnis mit den Assyrern,
und gleichzeitig schenken sie den Ägyptern kostbares Öl.
3 Auch die Bewohner von Juda
wird der HERR zur Verantwortung ziehen!
Denn die Nachkommen von Jakob
gehen ihre eigenen Wege und tun, was sie wollen.
Doch nun müssen sie die Folgen tragen!
4 Schon ihr Stammvater Jakob hat im Mutterleib
seinen Zwillingsbruder betrogen.
Als er ein Mann war, kämpfte er mit Gott;
5 ja, er kämpfte mit dem Engel Gottes
und besiegte ihn mit Weinen und Flehen.
In Bethel begegnete ihm dann der Herr
und sprach mit ihm.
6 Der allmächtige Gott,
dessen Name »der HERR« ist, sagte zu ihm:
7 »Eines Tages wirst du mit meiner Hilfe hierher zurückkehren.
Halte mir die Treue, tu, was in meinen Augen richtig ist!
Verlass dich voll und ganz auf mich, deinen Gott!«
8 Der Herr sagt: »Israel gleicht einem Händler,
der mit falschen Gewichten die Leute betrügt
und sich freut, wenn er andere übers Ohr hauen kann.
9 Die Leute von Ephraim sagen:
›Wir sind reich geworden und haben ein Vermögen gemacht.
Keiner kann uns nachweisen, dass wir dabei Unrecht getan
und Schuld auf uns geladen hätten.‹
10 Ich bin der HERR, euer Gott,
der euch aus Ägypten befreit hat.
Nun sorge ich dafür, dass ihr wieder in Zelten leben müsst –
wie damals, als ich euch das erste Mal begegnete.
11 Immer wieder habe ich durch die Propheten zu euch geredet.
Ich gab ihnen viele Visionen und ließ sie Gleichnisse erzählen.«
12 Schon damals in Gilead
haben die Israeliten großes Unheil angerichtet
und dadurch ihre Vernichtung heraufbeschworen!
In Gilgal haben sie Stiere geopfert,
darum werden ihre Altäre zerstört, ja,
sie werden wie die Steinhaufen am Ackerrand!
13 Israels Stammvater Jakob floh ins Gebiet der Aramäer,
er arbeitete hart und hütete Schafe,
um eine Frau zu bekommen.
14 Aber der HERR hütete Israel durch einen Propheten;
er befreite sein Volk durch ihn aus der Sklaverei in Ägypten
und brachte es in dieses Land.
15 Trotzdem haben die Leute von Ephraim den Herrn beleidigt
und ihn zum Zorn gereizt.
Nun müssen sie die Folgen tragen,
denn der Herr wird ihnen all ihre Bosheiten
und blutigen Verbrechen vergelten.
Gottes Gericht ist nicht mehr aufzuhalten
13 1 Der Herr sagt: »Es gab eine Zeit,
da waren die Bewohner von Ephraim mächtig und stark.
Wenn sie redeten, packte alle die Angst.
Doch dann ließen sie sich mit dem Götzen Baal ein
und gingen zugrunde.
2 Trotzdem haben sie noch nicht genug,
sondern treiben es nur noch schlimmer:
Aus Silber gießen sie Götterfiguren, wie es ihnen gefällt.
Sie sagen: ›Wer Gott opfern will,
muss die Stierfiguren küssen!‹
Ihre Götter sind Menschenwerk,
von Handwerkern hergestellt.
3 Darum werden sie so schnell verschwinden
wie eine Wolke am Morgen,
wie der Tau unter der Sonne, wie Spreu,
die der Wind vom Dreschplatz weht,
und wie Rauch, der aus der Dachluke aufsteigt.
4 Ich bin der HERR, euer Gott,
ich habe euch aus Ägypten befreit.
Mich allein habt ihr als euren Gott kennen gelernt,
es gibt keinen anderen Retter!
5 In der glühenden Hitze der Wüste
habe ich euch begleitet und bewahrt.
6 Ich habe euch gutes Land gegeben,
und ihr seid stets satt geworden.
Doch je besser es euch ging,
desto überheblicher wurdet ihr.
Mich, den Herrn, habt ihr vergessen!
7 Darum falle ich euch an wie ein Löwe.
Wie ein Leopard liege ich am Weg auf der Lauer.
8 Ich greife euch an wie eine Bärin,
der man die Jungen geraubt hat.
Ich reiße euch in Stücke, ja,
ich verschlinge euch wie eine Löwin!
Was übrig bleibt, werden die wilden Tiere zerfleischen.
9 Ihr Leute von Israel, ihr stellt euch gegen mich,
obwohl ich allein euch helfen kann.
Weil ihr dies tut, geht ihr zugrunde!
10 Wo ist nun euer König, der euch schützt
und eure Städte vor dem Untergang bewahrt?
Wo sind die führenden Männer eures Volkes?
Ihr wolltet doch einen König haben
und Männer, die euch regieren!
11 Voller Zorn habe ich euch einen König gegeben,
und voller Zorn habe ich ihn wieder weggenommen.
12 Ephraim hat gegen mich gesündigt.
Die Erinnerung daran bewahre ich sorgfältig auf!
13 Israel ist wie ein Kind im Mutterleib,
das sich vor der Geburt so dreht,
dass es nicht zur Welt kommen kann.
14 Soll ich sie vor dem Tod retten?
Soll ich sie aus der Gewalt des Totenreichs erlösen?
Nein! Der Tod soll sie dahinraffen,
das Totenreich sie gefangen nehmen!
Ich werde kein Mitleid mehr mit ihnen haben.
15 Noch ist Ephraim wie ein fruchtbarer Garten
unter seinen Bruderstämmen, doch der Feind wird kommen
und ihn vernichten. Wie ein starker Ostwind,
der aus der glühend heißen Wüste weht,
die Brunnen austrocknet und die Quellen versiegen lässt,
so wird der Feind über Ephraim herfallen.
Er plündert die Schätze und raubt die kostbarsten Gegenstände.
Dafür sorge ich, der HERR!
14 1 Die Einwohner von Samaria werden bestraft,
weil sie sich gegen mich, ihren Gott, aufgelehnt haben.
Die Männer werden im Krieg fallen,
die Kinder werden zerschmettert,
den schwangeren Frauen wird der Bauch aufgeschlitzt.«
Kehrt um zum Herrn!
2 Ihr Israeliten, kehrt um zum HERRN, eurem Gott!
Denn durch eure Sünde
habt ihr euch selbst ins Unglück gestürzt.
3 Kommt zurück zum HERRN, sprecht mit ihm und sagt:
»Vergib uns alle Schuld! Und nimm an, was wir dir bringen.
Es ist das Beste, was wir geben können –
kein Schlachtopfer, sondern unser Versprechen:
4 Wir verlassen uns nicht mehr auf die Assyrer,
wir setzen unser Vertrauen auch nicht auf Pferde und Reiter.
Wir werden nie wieder das,
was wir mit eigenen Händen gemacht haben,
als unseren Gott verehren! Denn nur du hilfst den Menschen,
die schutzlos und verwaist sind.«
5 Dann wird der Herr sagen:
»Ich will mein Volk von ihrer Untreue heilen!
Von Herzen gern begegne ich ihnen wieder mit Liebe
und bin nicht länger zornig auf sie.
6 Ich gebe ihnen neues Leben,
so wie der Tau die Blumen zum Blühen bringt.
Ja, Israel wird blühen wie eine Lilie,
und seine Wurzeln werden stark sein
wie die Wurzeln der Bäume auf dem Libanon.
7 Mein Volk wird wie ein prächtiger Ölbaum sein,
dessen Zweige weit austreiben,
wie eine duftende Zeder auf dem Libanon.
8 Die Israeliten werden unter meinem Schutz leben,
sie werden wieder Getreide anbauen.
Ja, mein Volk wird aufblühen
wie die berühmten Weinstöcke
an den Hängen des Libanon.
9 Ihr Israeliten, was habe ich mit den Götzen zu schaffen?
Ich, der Herr, bin immer bei euch und antworte euch,
wenn ihr mit mir redet. Ich bin wie ein prächtiger Wacholderstrauch;
nur bei mir findet ihr reiche Frucht!«
10 Wer klug und weise ist,
der denke darüber nach
und nehme sich alle diese Worte zu Herzen!
Denn der HERR zeigt uns den richtigen Weg.
Wer ihm folgt, kommt sicher ans Ziel,
doch wer sich von ihm abwendet, stürzt ins Verderben.
Kommentar
Wende dich ab von der Sünde und kehr um zu Gott
Gottes bedingungslose Liebe hat die Macht, Sünden zu vergeben, unsere Wunden und gebrochenen Herzen zu heilen. Nicht, weil wir es verdient hätten; Er liebt uns „bereitwillig“ (14,5). Und Er möchte unseren Unglauben heilen.
Gott fordert uns auf, uns von der Sünde abzuwenden und zu Ihm zurückzukehren: „Eines Tages wirst du mit meiner Hilfe hierher zurückkehren. Halte mir die Treue, tu, was in meinen Augen richtig ist! Verlass dich voll und ganz auf mich, deinen Gott“ (12,7; Hfa). Diese Aussage ist eine Zusammenfassung von Hoseas Botschaft.
Gott ruft Sein Volk zur Umkehr (14,2-3) und verspricht, „Ich will euch von Götzendienst und Abtrünnigkeit heilen. Ich will euch bereitwillig lieben…Mein Volk soll wieder in die Sicherheit seiner Heimat zurückkehren … Ich bin es, der für dich sorgt und dich behütet…An mir findet ihr die Frucht, die ihr zum Leben braucht“ (14,5-9).
Israels Sünde damals unterscheidet sich nicht wesentlich von den Sünden des 21. Jahrhunderts. Man betrog sich, „wie ein Händler, der betrügt, indem er mit falschen Gewichten arbeitet“ (12,8). Die Menschen suchten ihre Sicherheit im Geld. „Die Leute von Ephraim sagen: 'Wir sind reich geworden und haben ein Vermögen gemacht. Keiner kann uns nachweisen, dass wir dabei Unrecht getan und Schuld auf uns geladen hätten‘“ (12,9).
Wenn Gott uns segnet, sind wir zufrieden (13,6a). Und wenn wir zufrieden sind, werden wir hochmütig (6b) und vergessen Gott (6c). Wir sehen diesen Kreislauf in unserem Land und in unserem eigenen Leben: „Ich habe euch gutes Land gegeben, und ihr seid stets satt geworden. Doch je besser es euch ging, desto überheblicher wurdet ihr. Mich, den Herrn, habt ihr vergessen“ (13,6; Hfa).
Trotz all ihrer Sünden, verspricht ihnen Gott Erlösung: „Ich will sie erlösen aus der Gewalt des Totenreichs, vom Tod will ich sie loskaufen. Tod, wo ist dein Verderben? Totenreich, wo ist dein Sieg?“ (13,14; SLA; s. auch 1. Korinther 15,55). Wegen Jesus hat der Tod die Macht über unser Leben verloren. Wenn wir zu Gott zurückkehren, verheißt Er uns, dass wir aufblühen und dass Er für uns sorgen wird (14,8-9).
Gebet
Herr, bitte vergib mir meine Schuld und nimm mich gnädig auf. Heile meinen Eigensinn und schenke mir bereitwillig Deine Liebe. Hilf mir, aufzublühen wie ein Weinstock, damit ich Frucht bringe.
Pippa fügt hinzu
Hosea 14:5
„Ich will euch von Götzendienst und Abtrünnigkeit heilen. Ich will euch bereitwillig lieben.“
Bereitwillig geliebt zu werden, hat unglaubliche Auswirkungen. Wenn wir diese Liebe von Gott erleben, verändert sie unsere Herzen.
Mit Seiner Liebe hat Gott schon große Teile meiner Abtrünnigkeit geheilt, aber es ist immer noch was da.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“