Tag 233

Wie der Heilige Geist redet

Weisheit Sprüche 20,15–24
Neues Testament 1. Korinther 14,1–19
Altes Testament 2. Chronik 10,1–12,16

Einführung

Will Wisbey war ein erfolgreicher Immobilienmakler. Er stand dem Christentum zutiefst skeptisch gegenüber. Eines Sonntags lud ihn ein Freund in unsere Gemeinde ein. Während des Gottesdienstes hatte jemand ein „Wort der Erkenntnis“, das etwa folgenden Wortlaut hatte: „Unter uns ist ein junger Mann, der in den nächsten zwei Tagen mit der Auslieferung eines Cabriolet Sportwagens rechnet. Er hat sein ganzes Leben dafür gearbeitet. Arbeit ist sein Leben. Er hat ein Auto, ein Haus, einen hohen Lebensstandard, aber er ist unglücklich. Gott möchte, dass er weiß, dass es etwas Wichtigeres im Leben gibt, auf das er schauen soll.“

Später schrieb Will, „Ich konnte es nicht fassen. Das neue Auto war das schönste, das ich mir je geleistet hatte. Es sollte in zwei Tagen kommen, und ich hatte niemandem davon erzählt. Ich verdiente 100.000 Pfund im Jahr. Mein Job war mein Leben. An diesem Abend betete ich zum ersten Mal in meinem Leben.“

Will kam zum Glauben an Jesus Christus und wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt. Er sagt, „Jetzt weiß ich, dass Jesus wirklich lebt. Er liebt mich, und Er ist bei mir.“

Viele von uns leben in einer lauten und geschäftigen Welt. Wie aber können wir das Reden des Heiligen Geistes inmitten all des Lärms, der Stimmen und Ablenkungen hören?

Weisheit

Sprüche 20,15–24

15 Worte der Weisheit und der Erkenntnis sind viel kostbarer
  als Gold und Juwelen.

16 Wenn jemand zu dir kommt, der aus Leichtsinn für die Schulden
  eines Fremden gebürgt hat, so leihe ihm nur etwas gegen Pfand!

17 Was man durch Betrug erworben hat, mag zuerst zwar ein Genuss sein,
  aber früher oder später hinterlässt es einen bitteren Nachgeschmack.

18 Pläne sind erst durch Beratung erfolgreich;
  darum zieh niemals auf eigene Faust in einen Kampf!

19 Ein Klatschmaul plaudert auch Geheimnisse aus;
  darum meide jeden, der seinen Mund nicht halten kann!

20 Wer Vater und Mutter verflucht,
  dessen Leben wird verlöschen wie eine Lampe in tiefster Dunkelheit.

21 Ein Erbe, das man übereilt an sich reißt,
  wird am Ende nicht gesegnet sein.

22 Nimm dir nicht vor, Unrecht heimzuzahlen!
  Vertraue dem HERRN, denn er wird dir zum Recht verhelfen!

23 Der HERR verabscheut es, wenn man beim Abwiegen
  mit zweierlei Gewicht und einer gefälschten Waage betrügt.

24 Der HERR lenkt die Schritte des Menschen;
  wie kann der Mensch wissen, wohin sein Weg ihn führt?

Kommentar

Höre auf Weisheit und Erkenntnis

Eine Möglichkeit, den Heiligen Geist zu hören, ist durch den weisen Rat anderer Menschen. Kluge, erfahrene Menschen sind von unschätzbarem Wert. „Gold und edle Steine gibt es haufenweise, aber einsichtsvolle Worte sind eine Seltenheit“ (20,15; GNB). „Worte der Weisheit und der Erkenntnis sind viel kostbarer als Gold und Juwelen“ (Hfa).

Frage auch andere, bevor du wichtige Entscheidungen triffst: „Pläne kommen zum Ziel, wenn man sich recht berät“ (18a; LUT). Trotzdem trägst du die Verantwortung für dein Handeln: „darum überlege gut, bevor du in einen Kampf ziehst!“ (18b; Hfa).

Das Buch der Sprüche ist voller guter Ratschläge. So warnt es dich auch vor Klatschmäulern: „Wer Geheimnisse ausplaudert, der lästert auch über seine Mitmenschen. Darum meide jeden, der seinen Mund nicht halten kann“ (20,19; Hfa). Eine stadtbekannte Klatschbase hatte dieses Motto auf ihrem Sofakissen eingestickt: „Wenn du keine gute Story über irgendjemanden zu erzählen hast, dann setz dich zu mir“!

Ein anderer guter Rat ist die Warnung, Vergeltung in die eigene Hand zu nehmen: „Sag nicht: „Dieses Unrecht werde ich heimzahlen.“ Warte, bis der Herr die Sache in die Hand nimmt“ (20,22).

Auf den Heiligen Geist hören, heißt, auf Gottes Wort hören. „Der Herr bestimmt jeden unserer Schritte. Wie kann ein Mensch wissen, welche Richtung sein Leben nimmt?“ (20,24; GNB). Höre auf den Geist, der durch die Heilige Schrift zu dir spricht.

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass Dein Heiliger Geist durch die Bibel zu mir spricht. Hilf mir, zu hören und danach zu handeln.

Neues Testament

1. Korinther 14,1–19

Gottes Geist schafft Klarheit

14 1 Die Liebe soll also euer höchstes Ziel sein. Strebt aber auch nach den Gaben, die der Geist Gottes gibt; vor allem danach, in Gottes Auftrag prophetisch zu reden. 2 Wenn nämlich jemand in unbekannten Sprachen redet, dann spricht er nicht zu Menschen, denn niemand versteht ihn. Er spricht zu Gott, und was er durch Gottes Geist redet, bleibt ein Geheimnis. 3 Wer aber eine prophetische Botschaft von Gott empfängt, kann sie an andere Menschen weitergeben. Er hilft ihnen, er tröstet und ermutigt sie. 4 Wer in unbekannten Sprachen redet, stärkt seinen persönlichen Glauben. Wer aber in Gottes Auftrag prophetisch spricht, stärkt die ganze Gemeinde. 5 Ich will schon, dass ihr alle in unbekannten Sprachen redet. Aber noch besser wäre, ihr könntet alle in Gottes Auftrag prophetisch sprechen. Das ist wichtiger, als in unbekannten Sprachen zu reden, es sei denn, das Gesprochene wird übersetzt, damit die ganze Gemeinde einen Gewinn davon hat.

6 Stellt euch doch einmal vor, liebe Brüder und Schwestern, ich komme zu euch und rede in einer Sprache, die niemand kennt. Davon hättet ihr gar nichts. Nützen würde euch mein Besuch nur dann, wenn ich euch klar sage, was Gott mir offenbart hat. Nur wenn ich verständliche Worte gebrauche, um euch seinen Willen zu erklären, in Gottes Auftrag prophetisch zu reden oder euch zu unterweisen, hättet ihr einen Gewinn davon. 7 Es ist genauso wie bei Musikinstrumenten. Bei einer Flöte etwa oder einer Harfe muss man unterschiedliche Töne hören können, sonst erkennt keiner die Melodie. 8 Wenn der Trompeter nicht ein klares Signal gibt, wird sich kein Soldat zum Kampf bereitmachen. 9 Genauso ist es beim Reden in unbekannten Sprachen. Wenn ihr unverständlich redet, wird euch niemand verstehen. Ihr redet nur in den Wind. 10 Es gibt auf der Welt so viele Sprachen, und alle haben ihren Sinn. 11 Wenn ich aber die Sprache eines anderen Menschen nicht kenne, können wir uns nicht verständigen. 12 So ist es auch mit euch: Wenn ihr euch schon so eifrig um die Gaben bemüht, die der Heilige Geist schenkt, dann setzt auch alles daran, dass die ganze Gemeinde etwas davon hat.

13 Wer also in einer unbekannten Sprache redet, der soll den Herrn darum bitten, dass er sie auch übersetzen kann. 14 Denn wenn ich in solchen Sprachen aus meinem Innersten heraus zu Gott bete, verstehe ich nicht, was ich rede. 15 Wie verhalte ich mich nun richtig? Ich will beten, was Gottes Geist mir eingibt; aber ich will beim Beten auch meinen Verstand gebrauchen. Ich will Loblieder singen, die Gottes Geist mir schenkt; aber ebenso will ich beim Singen meinen Verstand einsetzen. 16 Wenn du Gott nur in unbekannten Sprachen anbetest, die sein Geist dir eingibt, wie soll jemand, der diese Sprache nicht versteht, dein Gebet mit einem »Amen« bekräftigen? Er weiß doch gar nicht, was du gesagt hast! 17 Da kann dein Gebet noch so gut und schön sein, der andere wird dadurch in seinem Glauben nicht gestärkt.

18 Ich bin Gott dankbar, dass ich mehr als ihr alle in unbekannten Sprachen rede! 19 In der Gemeinde aber will ich lieber fünf verständliche Worte reden, damit ich die Zuhörer unterweisen kann, als zehntausend Worte in einer Sprache, die keiner versteht.

Kommentar

Hören durch die Gaben des Heiligen Geistes

Strebe nach der Liebe, aber spiele den Wert der Geistesgaben nicht herunter. Paulus betont beides: „Die Liebe soll euer höchstes Ziel sein. Aber bemüht euch auch um die besonderen Gaben, die der Geist zuteilt, vor allem um die Gabe der Prophetie“ (14,1). Es gibt Leute, die sagen, wir sollen uns um den Geber bemühen, nicht um die Gaben“, aber der Geber sagt, dass wir uns um die Gaben bemühen sollen.

Prophetie ist eine der Geistesgaben, durch die der Geist zur Kirche spricht. Paulus betont, wie wichtig diese Gabe für die Gemeinde der Gläubigen ist. Wichtiger noch als die Zungenrede: „Ich wünschte, ihr alle hättet die Gabe, in Sprachen zu reden, aber noch mehr wünschte ich, ihr könntet alle prophetisch reden“ (5a).

Obwohl Paulus hier in eine Situation hineinsprach, in der die Gefahr bestand, dass die Gabe, in Sprachen zu reden, missbräuchlich angewandt wurde, hat er eine erstaunlich positive Einstellung zu ihr. Er sagt, wer in Sprachen redet, „wird .. selbst dadurch im Glauben gestärkt“ (14,4). Es ist eine gute Gabe für alle (5a). In Sprachen zu beten, ist eine Art, im Geist zu beten (14,14); in erster Linie handelt es sich dabei um Lob und Dank Gottes (16-17). Paulus erzählt, wie er selbst diese Gabe anwendet: „Ich danke Gott, dass ich mehr in Sprachen rede als ihr alle“ (14,18).

Paulus unterscheidet zwischen der privaten Anwendung (die er grundsätzlich befürwortet) und der öffentlichen in der Gemeinde. Wenn jemand in der Gemeinde in Sprachen spricht, dann nur, wenn es dort jemanden gibt, der die Worte übersetzen kann (14,5.18-19). Zusammen mit der Gabe der Auslegung kommt sie der Prophetie gleich (5b).

Die Gabe der Auslegung erbaut die Gemeinde (14,5). Jeder, der die Gabe der Zungenrede hat, sollte auch um die Gabe der Auslegung bitten, damit die Gemeinde durch das Gebet erbaut wird.

Prophetie ist die Fähigkeit zu hören, was Gott sagt und es anderen weiterzusagen. Es ist eine wichtige geistliche Gabe in der Gemeinde, nach der wir uns ausstrecken sollen (14,1). Dabei geht es nicht notwendigerweise um Zukünftiges, sondern häufig um Gottes Reden in eine aktuelle Situation hinein.

In den Augen der ersten Christen war das Alte Testament grundsätzlich prophetisch (s. 2. Petrus 1,20). Das Alte Testament gibt prophetisches Zeugnis von Jesus, das Neue ist apostolisches Zeugnis für Jesus. Nichts hat heute dieselbe Vollmacht und Autorität.

Was Propheten heute zu sagen haben, hat nicht dieselbe Autorität wie die Worte der Propheten und Apostel der Bibel. Die Worte der Bibel gelten für alle Christen, immer und überall. Ein prophetisches Wort ist ein spezielles Wort, von Gott eingegeben, für eine bestimmte Person, in eine bestimmte Situation hinein, zu einem bestimmten Zweck. Es ist etwas, das der Heilige Geist einem Menschen in die Gedanken gelegt hat und was manchmal auch zumindest teilweise falsch verstanden werden kann.

Dennoch misst Paulus der Gabe der Prophetie einen hohen Wert bei (14,1), weil es eine Gabe ist, die die Gemeinde erbaut (14,4) und die eine Wirkung auf Ungläubige haben kann: „Wenn ihr jedoch alle prophetisch redet und irgendein Ungläubiger oder Fremder kommt herein, dann wird er von seiner Schuld überzeugt und durch das, was ihr sagt, überführt. Während er zuhört, werden seine geheimen Gedanken offenbar, und er wird auf seine Knie fallen und Gott anbeten und sagen: „Gott ist wirklich hier unter euch““ (24-25). Genau so erlebte es Will Wisbey.

Prophetien müssen geprüft werden: „Lasst zwei oder drei prophetisch reden und die anderen beurteilen [sorgfältig], was gesagt wurde“ (14,29).

1.\tStimmt es mit dem überein, was die Bibel sagt?
– Gott widerspricht Sich nie selbst.

2.\tWie steht es um den Charakter des Propheten?
– Strebt er nach der Liebe? (14,1).

3.\tWelche Wirkung hat die Prophetie?
– Paulus schreibt, „Wer dagegen prophetisch redet, der hilft anderen, im Glauben an den Herrn zu wachsen, und er ermutigt und tröstet sie“ (14,3). Echte prophetische Worte haben immer den positiven Effekt, dass sie Menschen stärken, ermutigen und trösten.

Insgesamt bestätigen prophetische Worte, was der Heilige Geist uns bereits aufs Herz gelegt hat. Wenn du dir unsicher bist mit einem prophetischen Wort, lege es nicht voreilig zur Seite, sondern mach es, wie Maria, die Mutter Jesu – warte ab und bewege es in deinem Herzen (Lukas 2,19).

Gebet

Herr, bitte hilf uns als Gemeinde, erwartungsvoll mit dem Reden des Heiligen Geistes zu rechnen. Wir wollen nach der Liebe streben und uns um alle Geistesgaben bemühen.

Altes Testament

2. Chronik 10,1–12,16

Israel sagt sich vom Königshaus David los

10 1 Rehabeam reiste nach Sichem, denn dort wollte ganz Israel ihn zum König krönen. 2 Jerobeam, der Sohn von Nebat, erfuhr in Ägypten davon, wohin er vor König Salomo geflohen war. Er kam sofort zurück, 3 und die Israeliten schickten Abgesandte zu ihm, um ihn nach Sichem zu holen. Dort angekommen, traten sie vor Rehabeam und sagten zu ihm: 4 »Dein Vater war ein strenger Herrscher. Er hat hohe Steuern verlangt und uns zu harter Arbeit gezwungen. Wir erkennen dich nur als König an, wenn du uns nicht so schwere Lasten aufbürdest wie dein Vater!«

5 Rehabeam antwortete: »Gebt mir drei Tage Bedenkzeit, und dann kommt wieder!« Da wurde die Versammlung für drei Tage unterbrochen.

6 In der Zwischenzeit rief Rehabeam die alten königlichen Berater zu sich, die schon im Dienst seines Vaters gestanden hatten, und fragte sie: »Was ratet ihr mir? Welche Antwort soll ich dem Volk geben?«

7 Sie antworteten: »Sei freundlich zu ihnen und gib ihnen nach. Wenn du heute bereit bist, auf dein Volk zu hören, dann wird dein Volk morgen auf dich hören und dir dienen.«

8 Aber der Ratschlag der alten Männer gefiel Rehabeam nicht. Darum fragte er seine jungen Berater, die mit ihm zusammen aufgewachsen waren und nun in seinem Dienst standen: 9 »Was meint ihr: Was soll ich dem Volk antworten? Sie verlangen von mir, dass ich ihnen nicht so schwere Lasten auferlege wie mein Vater.«

10 Die jungen Männer rieten ihm: »Die Leute beschweren sich über deinen Vater und wollen, dass du sie sanfter anfasst? Sag ihnen: ›Im Vergleich zu mir war mein Vater ein Weichling! 11 Er hat euch zwar nicht gerade geschont, aber ich werde noch ganz anders durchgreifen! Er ließ euch mit Peitschen antreiben, ich aber werde Peitschen mit Stacheln nehmen!‹«

12 Drei Tage später sprachen Jerobeam und die Abgesandten des Volkes wieder bei Rehabeam vor. 13 Der König gab ihnen eine harte Antwort. Er hörte nicht auf den Rat der Alten, 14 sondern schleuderte dem Volk die Worte an den Kopf, die ihm seine jungen Altersgenossen vorgesagt hatten: »Es stimmt, mein Vater war nicht gerade zimperlich mit euch, aber ich werde noch ganz anders mit euch umspringen! Er ließ euch mit Peitschen antreiben, ich aber werde Peitschen mit Stacheln nehmen!« 15 Gott hatte Rehabeam für die Bitten des Volkes taub gemacht. Denn nun sollte sich erfüllen, was Ahija aus Silo Jerobeam, dem Sohn von Nebat, im Auftrag des HERRN vorausgesagt hatte.

16 Als die Israeliten merkten, dass der König nicht auf sie hören wollte, riefen sie ihm zu:

»Was geht uns Davids Sippe noch an?
  Warum geben wir uns noch mit euch ab?
Wir wollen nichts mehr mit euch zu tun haben!
  Los, gehen wir heim!«

Und sie zogen fort. 17 Nur die Israeliten aus dem Stammesgebiet von Juda erkannten Rehabeam als König an.

18 Da schickte Rehabeam Adoniram, den Aufseher über die Fronarbeiter, zu den Nordstämmen, um noch einmal mit ihnen zu verhandeln. Doch die aufgebrachte Menge steinigte Adoniram zu Tode. König Rehabeam konnte sich gerade noch in einen Wagen retten und nach Jerusalem fliehen. 19 So sagten sich die Stämme Nordisraels vom Königshaus David los und sind noch heute von ihm getrennt.

Rehabeam soll Israel nicht zurückerobern

11 1 Als Rehabeam nach Jerusalem zurückkam, rief er sofort die besten Soldaten der Stämme Juda und Benjamin zum Kampf gegen Israel auf. Es waren 180.000 Mann. So wollte Rehabeam die Herrschaft über ganz Israel zurückgewinnen.

2 Doch da sprach der HERR zum Propheten Schemaja: 3 »Bring König Rehabeam von Juda, Salomos Sohn, und allen Bewohnern der Stammesgebiete Juda und Benjamin diese Botschaft: 4 So spricht der HERR: Ihr sollt nicht gegen eure Brüder Krieg führen! Geht wieder nach Hause! Alles, was geschehen ist, habe ich selbst so kommen lassen.« Sie gehorchten dem Befehl des HERRN und griffen Jerobeam nicht an.

Rehabeam festigt seine Macht

5 Rehabeam regierte in Jerusalem. Im Gebiet von Juda und Benjamin baute er Städte zu Festungen aus: 6 Bethlehem, Etam, Tekoa, 7 Bet-Zur, Socho, Adullam, 8 Gat, Marescha, Sif, 9 Adorajim, Lachisch, Aseka, 10 Zora, Ajalon und Hebron. 11 Rehabeam setzte Befehlshaber über sie ein. Er lagerte dort Lebensmittelvorräte, Öl und Wein 12 und legte Waffenlager mit Langschilden und Speeren an. So baute er diese Städte zu starken Festungen aus und sicherte sich die Herrschaft über Juda und Benjamin.

Priester und Leviten siedeln nach Juda um

13 Aus ganz Israel kamen Priester und Leviten zu Rehabeam, um sich ihm anzuschließen. 14 Sie verließen ihren Besitz und ihre Felder und siedelten sich in Juda und Jerusalem an. Denn Jerobeam und seine Söhne hatten sie daran gehindert, als Priester dem HERRN zu dienen. 15 Stattdessen hatte Jerobeam sich Priester für seine Götzenopferstätten ausgesucht, die den Dämonen opferten und die Kälberstatuen anbeteten, die er hatte anfertigen lassen. 16 Wie die Priester und Leviten zogen viele Menschen aus allen Stämmen Israels nach Juda, weil sie dem HERRN, dem Gott Israels, von ganzem Herzen dienen wollten. Sie kamen nach Jerusalem, um dem HERRN, dem Gott ihrer Vorfahren, Opfer darzubringen. 17 So unterstützten sie das Königreich Juda und stärkten drei Jahre lang die Macht von Rehabeam, Salomos Sohn. Denn drei Jahre folgte Juda dem guten Beispiel von David und Salomo.

Rehabeams Familie

18 Rehabeam heiratete Mahalat, eine Tochter von Jerimot und Abihajil. Jerimot war Davids Sohn, und seine Frau Abihajil war eine Tochter von Eliab und Enkelin von Isai. 19 Mahalat bekam drei Söhne. Sie hießen Jëusch, Schemarja und Saham. 20 Später heiratete Rehabeam noch Maacha, die Enkelin von Abischalom. Sie brachte Abija, Attai, Sisa und Schelomit zur Welt. 21 Rehabeam hatte 18 Frauen und 60 Nebenfrauen. Sie brachten 28 Söhne und 60 Töchter zur Welt. Am meisten aber liebte Rehabeam Maacha, die Enkelin von Abischalom.

22 Er bevorzugte ihren ältesten Sohn Abija gegenüber seinen Brüdern und bestimmte ihn zu seinem Nachfolger. 23 Rehabeam setzte seine Söhne geschickt ein: Er verteilte sie über das ganze Gebiet von Juda und Benjamin und ließ sie in den befestigten Städten wohnen. Er sorgte für ihren Lebensunterhalt und suchte viele Frauen für sie aus.

Die Ägypter erobern Juda

12 1 Als Rehabeam seine Herrschaft gefestigt hatte und zu einem mächtigen König geworden war, hielt er sich nicht mehr an das Gesetz des HERRN, und ganz Israel folgte seinem schlechten Vorbild. 2 Der HERR bestrafte ihre Untreue: Im 5. Regierungsjahr Rehabeams unternahm König Schischak von Ägypten einen Feldzug gegen Jerusalem. 3 Er kam mit einem Heer von 1200 Streitwagen, 60.000 Reitern und unzähligen Fußsoldaten. Die Libyer, Sukkijiter und Äthiopier unterstützten ihn. 4 Schischak nahm in Juda eine befestigte Stadt nach der anderen ein, und schon bald stand sein Heer vor Jerusalem.

5 Da kam der Prophet Schemaja zu Rehabeam und den führenden Männern Judas, die vor Schischaks Angriff nach Jerusalem geflohen waren. Er sagte zu ihnen: »So spricht der HERR: Ihr habt mich verlassen, darum verlasse ich nun euch und liefere euch an Schischak aus.«

6 Als Rehabeam und die führenden Männer Judas das hörten, demütigten sie sich und bekannten: »Die Strafe des HERRN ist gerecht!«

7 Der HERR sah, dass sie sich seinem Urteil beugten, und so sprach er zu Schemaja: »Weil sie ihre Schuld einsehen, werde ich sie nicht vernichten, sondern ihnen bald zu Hilfe kommen. Ja, ich werde meinen Zorn zurückhalten und Jerusalem nicht durch Schischak zerstören lassen. 8 Aber er wird dieses Volk zu seinen Untertanen machen. Dann werden sie sehen, was für ein Unterschied es ist, ob sie mir dienen oder den Königen dieser Welt.«

9 König Schischak von Ägypten marschierte mit seinem Heer in Jerusalem ein. Er raubte alle Schätze aus dem Tempel und dem Königspalast, auch die goldenen Schilde, die König Salomo seinerzeit hatte anfertigen lassen. 10 Rehabeam ließ an ihrer Stelle Schilde aus Bronze herstellen und übergab sie dem Befehlshaber der Wache, die am Eingang zum königlichen Palast stand. 11 Immer wenn der König in den Tempel des HERRN ging, mussten die Wächter diese Schilde tragen. Danach brachte man sie wieder zurück in das Waffenlager der Leibwache. 12 Weil Rehabeam seine Schuld einsah, war der HERR nicht länger zornig auf ihn und ließ nicht zu, dass sein Reich völlig vernichtet wurde. Denn auch in Juda gab es noch manches Gute.

Rehabeams Tod

13 König Rehabeam konnte seine Herrschaft wieder festigen und regierte weiter in Jerusalem. Er war mit 41 Jahren König geworden. 17 Jahre herrschte er in Jerusalem, der Stadt, die der HERR aus allen Stämmen Israels erwählt hat, um dort selbst zu wohnen. Rehabeams Mutter war die Ammoniterin Naama. 14 Rehabeam bemühte sich nicht darum, dem HERRN zu dienen, sondern er tat, was unrecht war.

15 Alles Weitere über sein Leben ist in der Chronik des Propheten Schemaja und des Sehers Iddo festgehalten. Dort wird auch Rehabeams gesamte Familie aufgeführt. Zwischen Rehabeam und Jerobeam herrschte Krieg, solange sie lebten. 16 Als Rehabeam starb, wurde er in der »Stadt Davids«, einem Stadtteil von Jerusalem, beigesetzt. Sein Sohn Abija wurde sein Nachfolger.

Kommentar

Höre auf guten Rat und prophetische Worte

Rehabeam machte einen großen Fehler. Der Heilige Geist sprach durch „erfahrene Berater“ (10,6) zu ihm. Sie sagten, „Wenn du dich dem Volk freundlich und wohlgesinnt zeigst und ihnen gibst, worum sie dich bitten, werden sie dir treue Untertanen sein“ (10,7).

Rehabeams Fehler war, dass er „den Rat der erfahrenen Berater verwarf“ (8a). Stattdessen hörte er auf den ausgesprochen schlechten Rat der jungen Männer, mit denen er aufgewachsen war (10-11). Er sprach zu seinem Volk, „Mein Vater hat euch mit der Peitsche bestraft, ich werde eine Peitsche mit Stacheln verwenden“ (10,11b).

Er „hörte nicht auf das Volk“ (15a; LUT). Als Israel das erkannte, rebellierte es gegen ihn (10,16).

Gott aber hörte nicht auf, zu Rehabeam zu reden. „Doch der Herr sprach zu Schemaja, dem Mann Gottes: „Sage Rehabeam… `So spricht der Herr: …‘“ (11,2-4).

Diesmal hörten König und Volk gleichermaßen auf den Herrn – „sie gehorchten den Worten des Herrn und kehrten um, anstatt gegen Jerobeam zu kämpfen“ (4b).

Später sprach Gott noch einmal durch den Propheten Schemaja: „Ihr habt mich verlassen, deshalb verlasse ich euch“ (12,5). Und wieder hörten sie hin. Sie überkam „Reue und [sie] sagten: „Der Herr ist gerecht““ (12,6). Als Gott ihre Reue sah, sprach Er zu Schemaja: „Weil sie ihre Schuld einsehen, werde ich sie nicht vernichten, sondern ihnen helfen…“ (12,7; Hfa).

Gebet

Herr, schenke mir Weisheit beim Hören auf Dein Wort. Bitte hilf mir zu lernen, auf den Heiligen Geist zu hören.

Pippa fügt hinzu

1. Korinther 14,4

„Wenn jemand in anderen Sprachen redet, wird er selbst dadurch im Glauben gestärkt.“

Als eine Freundin vor einigen Jahren gefragt wurde, ob sie gerne die Gabe der Zungenrede hätte, antwortete sie, „Wenn‘s hilft.“ Ich kann jede Hilfe gebrauchen, die ich kriegen kann. Ich bin Gott sehr dankbar für diese Gabe. Wie oft kann ich meine Gefühle nicht in Worte fassen; dann hilft mir diese Gabe, mein Herz vor Gott auszuschütten.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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