Frieden finden und halten
Einführung
Im Jahr 1555 wurde der ehemalige Bischof von London, Nicholas Ridley, wegen Seines Glaubens in Oxford auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Am Vorabend seiner Hinrichtung erbot sich sein Bruder, die Nacht mit ihm in der Gefängniszelle zu verbringen, um ihm Beistand und Trost zu spenden. Ridley lehnte ab. Er habe vor, wie jeden Abend zu Bett zu gehen und so ruhig wie eh und je zu schlafen. Weil er Gottes Frieden kenne, könne er Ruhe finden in den starken, ewigen Armen seines Herrn; er sei gewiss, dass Er seine Bedürfnisse stillen würde.
Frieden ist ein großer Segen. Das Wort „Frieden“ ist in der Bibel von großer Bedeutung. Das hebräische Wort für Frieden, Shalom, übersetzt mit dem griechischen Wort i, umfasst viel mehr als die Abwesenheit von Krieg oder Feindschaft. Es beschreibt nicht das Nichtvorhandensein von etwas, sondern die Gegenwart Gottes und Seiner Herrschaft. Es bedeutet: vollkommen Sein, Gesundheit, Wohlbefinden, Eins Sein mit Gott – jeder erdenkliche Segen und Gutes.
Bevor wir anderen Menschen Frieden bringen können, müssen wir erst unseren eigenen inneren Frieden finden und daran festhalten.
Psalm 101,1–8
Wie der König regieren will
1 Ein Lied von David.
Von Gnade und Recht will ich singen;
dich, HERR, will ich mit meinem Lied preisen.
2 Ich möchte aufrichtig und weise regieren –
komm und hilf mir doch dabei!
An meinem Hof soll nur geschehen,
was ich vor dir verantworten kann.
3 Auf gottlose Vorhaben
lasse ich mich niemals ein.
Ich hasse es, wenn Menschen deine Gebote missachten.
Mir selbst soll das niemand nachsagen können!
4 Ich dulde bei mir keinen Heuchler,
mit Bösem will ich nichts zu tun haben.
5 Wer seinen Mitmenschen heimlich verleumdet,
den will ich zum Schweigen bringen.
Aus meiner Nähe verbanne ich alle,
die hochmütig auf andere herabsehen.
6 Wer aber glaubwürdig und zuverlässig ist,
nach dem halte ich Ausschau.
Solche Leute hole ich mir an den Hof,
Menschen mit einem guten Ruf nehme ich in meinen Dienst.
7 Betrüger und Lügner aber
haben nichts in meinem Palast zu suchen –
sie sollen mir nicht unter die Augen kommen!
8 Jeden Morgen halte ich Gericht über die Verbrecher im Land.
Denn für Leute, die Unheil stiften,
ist kein Platz in der Stadt des HERRN.
Ich mache ihrem Treiben ein Ende!
Kommentar
Frieden mit Gott
„Frieden und Schweigen“ – im positiven Sinne – gehen häufig Hand in Hand. Der Psalm spricht von Verleumdern und Gottlosen, die „zum Schweigen“ gebracht werden (101,5-8; GNB).
David besingt Gottes „Gnade [Liebe] und Gerechtigkeit“ (1a). Es wird viel von Gottes Liebe gesprochen, nicht so viel von Seiner Gerechtigkeit, die ebenso wichtig ist. Liebe ohne Gerechtigkeit ist nicht wirklich Liebe; Liebe schreit nach Gerechtigkeit.
Nur wer ein „vorbildliches Leben“ (2a) führt, kann bei Gott „wohnen“ (6b), darf Ihm „dienen“ (6c), wird in Seiner „Gegenwart“ geduldet (101,7). Verleumdung (5a), „Stolz“ (5b) und Betrug (101,7) sind Sünden von Mund, Herz und Hand. Sie bringen Gottes Gericht über uns.
Danke Gott für das Kreuz, den Ort, an dem „Liebe“ und „Gerechtigkeit“ zusammenkommen – wo Wahrheit und Barmherzigkeit sich begegnen. Dort ist Gott „gerecht“ und zugleich rechtfertigt Er die, die an Ihn glauben (Römer 2,23-26). Ohne das Kreuz wären wir getrennt von unserem Herrn (101,8).
Gebet
Vater, danke, dass ich durch unseren Herrn Jesus Christus im Glauben vor Dir gerechtfertigt bin und Frieden mit Dir habe (Römer 5,1). Bitte hilf mir, diese Botschaft von Liebe, Gerechtigkeit und Frieden in die Welt zu tragen.
1. Korinther 14,20–40
20 Liebe Brüder und Schwestern, seid, was eure Vernunft betrifft, doch nicht wie kleine Kinder, die nicht verstehen, was man ihnen erklärt! Im Bösen, darin sollt ihr unerfahren sein wie Kinder; in eurem Denken aber sollt ihr reife, erwachsene Menschen sein. 21 In der Heiligen Schrift heißt es:
»Ich will zu diesem Volk in fremden,
unbekannten Sprachen reden.
Aber auch dann wollen sie nicht auf mich hören,
spricht der Herr.«
22 Das Reden in unbekannten Sprachen ist also ein Zeichen Gottes, allerdings nicht für die Gläubigen; es ist vielmehr ein Zeichen des Gerichts für die Ungläubigen. Beim prophetischen Reden in Gottes Auftrag dagegen ist es umgekehrt: Es gilt nicht den Ungläubigen, sondern den Gläubigen. Daran wird deutlich, dass Gott in seiner Gemeinde gegenwärtig ist. 23 Stellt euch vor, die Gemeinde versammelt sich, und jeder redet in einer anderen unbekannten Sprache. Nun kommt jemand dazu, der das nicht kennt, oder einer, der noch kein Christ ist. Wird er nicht sagen: »Ihr seid alle verrückt«? 24 Wenn ihr dagegen alle in verständlichen Worten prophetisch redet und ein Ungläubiger oder Fremder kommt dazu, wird ihn dann nicht alles, was ihr sagt, von seiner Schuld überzeugen und in seinem Gewissen treffen? 25 Was er bis dahin sich selbst nie eingestanden hat, wird ihm jetzt plötzlich klar. Er wird sich niederwerfen, Gott anbeten und bekennen: »Gott ist wirklich mitten unter euch!«
Regeln für den Gottesdienst
26 Was bedeutet das nun für euch, liebe Brüder und Schwestern? Wenn ihr zusammenkommt, hat jeder etwas beizutragen: Einige singen ein Loblied, andere unterweisen die Gemeinde im Glauben. Einige geben weiter, was Gott ihnen offenbart hat, andere reden in unbekannten Sprachen, und wieder andere übersetzen das Gesprochene für alle. Wichtig ist, dass alles die Gemeinde aufbaut. 27 Während eines Gottesdienstes sollen höchstens zwei oder drei in unbekannten Sprachen reden, und zwar einer nach dem anderen. Was sie gesagt haben, soll gleich für alle übersetzt werden. 28 Wenn dafür niemand da ist, sollen die Betreffenden schweigen. Sie können ja für sich allein beten; Gott wird sie hören.
29 Auch von den Propheten, die Gottes Botschaften empfangen, sollen zwei oder drei sprechen; die anderen sollen das Gesagte beurteilen. 30 Der Prophet, der eine Botschaft von Gott bekommen hat, soll seine Rede beenden, wenn Gott einem der Anwesenden eine neue Botschaft eingibt. 31 Ihr könnt doch alle der Reihe nach in Gottes Auftrag reden, damit alle lernen und alle ermutigt werden. 32 Wer eine Botschaft von Gott bekommt, verliert dabei ja nicht die Kontrolle über sich. 33 Denn Gott will keine Unordnung, er will Frieden. Wie in allen Gemeinden
34 sollen sich auch bei euch die Frauen in den Gottesdiensten still verhalten und dort nicht das Wort führen. Stattdessen sollen sie sich unterordnen, wie es schon das Gesetz vorschreibt. 35 Wenn sie etwas wissen wollen, können sie zu Hause ihren Mann fragen. Denn es gehört sich nicht, dass Frauen in der Gemeinde das Wort führen.
36 Ihr seid anderer Meinung? Bildet ihr euch etwa ein, Gottes Botschaft sei von euch in die Welt ausgegangen? Oder glaubt ihr, die Einzigen zu sein, die sie gehört haben? 37 Wenn einer meint, Gott rede durch ihn oder er sei in besonderer Weise von Gottes Geist begabt, dann muss er auch erkennen, dass alles, was ich hier anordne, dem Willen des Herrn entspricht. 38 Wer das aber nicht anerkennt, den erkennt auch Gott nicht an. 39 Also, meine Brüder und Schwestern, strebt nach der Gabe, in Gottes Auftrag prophetisch zu sprechen, und hindert keinen, in unbekannten Sprachen zu reden. 40 Aber sorgt dafür, dass alles einwandfrei und geordnet vor sich geht.
Kommentar
Frieden in der Gemeinde
„Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern ein Gott des Friedens“ (14,33). Der Apostel Paulus stellt klar, dass Kreativität und Spontanität der Geistesgaben kein Freibrief für Durcheinander im Gottesdienst sind.
Er beschreibt, wie friedliche, harmonische und geordnete Zusammenkünfte in der Gemeinde zustande kommen – „achtet darauf, dass alles angemessen und geordnet geschieht“ (14,40). Das kann bedeuten, dass man auch mal schweigt (14,28).
Wir bekommen hier einen kleinen Eindruck davon, wie die Treffen in den Gemeinden abliefen. Ganz offensichtlich wurde erwartet, dass die Geistesgaben regelmäßig praktiziert wurden: „Wenn ihr euch versammelt, wird der eine singen, der andere lehren, wieder ein anderer wird eine besondere Offenbarung Gottes weitergeben. Einer wird in einer anderen Sprache reden, während ein anderer erklärt, was gesagt wurde“ (14,26).
Die Gaben müssen in geordneter Weise zum Einsatz kommen. Es soll nichts Schräges oder Künstliches daran sein. Es mag einige überraschen, dass die Sängerin Katy Perry einmal gesagt hat, „In Sprachen zu reden ist für mich so normal, wie „Reich mir bitte mal das Salz“ zu sagen“. Es ist eine geheime, unmittelbare Gebetssprache mit Gott.
Paulus merkt an, dass Prophetie und Zungenrede häufig für Verwirrung sorgen. Die Verse 22 und 23 scheinen sich zu widersprechen: „Reden in anderen Sprachen ist ein Zeichen … für Ungläubige; die Prophetie dagegen dient den Gläubigen.“ Es ist aber unwahrscheinlich, dass sich Paulus selbst widersprochen hat.
Ich denke, was Paulus sagen möchte, ist, dass sowohl die Gabe der Zungenrede als auch die Gabe der Prophetie nur in angemessener Art und Weise praktiziert werden sollen. Im ganzen Kapitel gibt Paulus Anweisungen für den ordentlichen Gebrauch dieser beiden Gaben in der Gemeinde. Werden sie nicht ordentlich angewendet, kann das zu Chaos führen (6-12 und 29-33); in welchem Fall uns Fremde möglicherweise für verrückt halten.
Geordnet und im Kontext des Gottesdienstes angewendet, können Zungenrede und Prophetie erstaunliche Zeichen für Gottes Gegenwart sein (22-25). Prophetie kann zu einem mächtigen Zeichen für Ungläubige werden, dass Gott wirklich unter uns ist (14,25). Das haben wir in unserer Gemeinde schon oft erlebt.
Während Gesang in Sprachen in der Gemeinschaft geschieht, ist das Reden in Sprachen eine individuelle Handlung, weil sie die Auslegung erfordert. Deshalb „sollen nicht mehr als zwei oder drei in einer anderen Sprache reden… und einer muss bereit sein auszulegen, was sie sagen. Wenn niemand anwesend ist, der die anderen Sprachen auslegen kann, sollen sie in der Versammlung der Gemeinde schweigen und in Sprachen zu Gott sprechen, wenn sie allein sind.“ (27-28).
„Sie sollen das nacheinander tun“ (27b). Es gibt keine Obergrenze für die Anzahl der Prophetien. Aber „Wer prophetisch redet, hat Kontrolle über sich selbst und kann warten, bis er an der Reihe ist“ (14,32). In der dämonischen Welt ergreifen die „Geister“ Besitz von einer Person und diese verliert die Kontrolle über sich selbst. Nicht so beim Heiligen Geist. Wer in Sprachen redet oder prophezeit hat die volle Kontrolle über sich und kann Anfang und Ende bestimmen. „Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern ein Gott des Friedens“ (14,33).
Es gibt viele Erklärungsversuche, was Paulus wohl damit meinte, als er sagte, Frauen sollen in den Gottesdiensten schweigen (14,34). Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass es Paulus hier nicht um die Rolle der Geschlechter ging, sondern um das Verhalten im Gottesdienst. Er spricht in dieser Passage verschiedene spezifische Probleme an, die in der Gemeinde in Korinth zum Problem geworden waren. Als er schrieb, „Eine Frau [die] betet oder weissagt…“ (11,5), machte er bereits klar, dass er sehr wohl damit rechnete, dass Frauen in den Versammlungen sprechen.
Was auch klar wird, ist, dass Männer und Frauen nicht nur als Konsumenten in den Gottesdienst kamen, sondern auch Beitragende waren. Die Frage, die wir uns also stellen müssen, lautet nicht, „Was habe ich vom Gottesdienst?“, sondern, „Was trage ich zum Gottesdienst bei?“ Man kam nicht nur, um zu empfangen, sondern auch, um anderen zu dienen. „Wenn ihr zusammenkommt, hat jeder etwas beizutragen… Wichtig ist, dass alles die Gemeinde aufbaut“ (14,26; Hfa). Wenn wir alle mit der Einstellung zusammenkommen, etwas beitragen zu wollen, wird das unsere Gottesdienste völlig verändern.
Gebet
Herr, hilf uns in all unseren Gottesdiensten und sonstigen Treffen die Geistesgaben so auszuüben, dass anwesende Gäste „auf [ihre] Knie fallen und Gott anbeten und sagen: „Gott ist wirklich hier unter euch““ (14,25).
2. Chronik 13,1–15,19
König Abija von Juda
1 Abija wurde König von Juda im 18. Regierungsjahr König Jerobeams von Israel. 2 Er regierte drei Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Maacha[1] und war eine Tochter von Uriël aus Gibea.
Auch Abija führte Krieg gegen Jerobeam. 3 Er zog mit 400.000 erfahrenen Soldaten aus, um Jerobeam anzugreifen. Jerobeam stellte Abija ein Heer von 800.000 guten Soldaten entgegen.
4 Als die beiden Heere sich im Bergland von Ephraim gegenüberstanden, stieg Abija auf den Berg Zemarajim und rief: »Jerobeam und all ihr Israeliten, hört mir zu! 5 Habt ihr vergessen, dass der HERR, der Gott Israels, mit David einen ewigen Bund geschlossen hat? Er hat ihm und seinen Nachkommen für alle Zeiten die Herrschaft über Israel gegeben. 6 Trotzdem hat Jerobeam, der Sohn von Nebat und frühere Diener von König Salomo, sich gegen seinen Herrn, Davids Enkel, aufgelehnt. 7 Er scharte nichtsnutzige Schurken um sich und wiegelte sie gegen Rehabeam, Salomos Sohn, auf. Rehabeam war noch zu jung und unerfahren, er konnte ihnen nicht die Stirn bieten.
8 Und jetzt glaubt ihr, die Nachkommen von David besiegen zu können, denen der HERR die Königsherrschaft anvertraut hat, nur weil ihr so viele seid und weil ihr die goldenen Kälber bei euch habt, die euch Jerobeam als Götter gemacht hat! 9 Die Priester des HERRN, die Nachkommen von Aaron, habt ihr vertrieben und ebenso die Leviten. Und dann habt ihr an ihrer Stelle Priester nach eigenem Gutdünken eingesetzt, genau wie die anderen Völker. Wer zum Priester geweiht werden wollte, brauchte nur mit einem Stier und sieben Schafböcken daherzukommen, und schon war er ein Priester im Dienst der Götter, die gar keine sind!
10 Wir aber bezeugen: Der HERR ist unser Gott, ihn verlassen wir nicht. Nur Aarons Nachkommen sind unsere Priester, sie und die Leviten dienen dem HERRN. 11 Jeden Morgen und jeden Abend bringen sie ihm Brandopfer und wohlriechende Räucheropfer dar. Auf dem heiligen Tisch liegen die aufgeschichteten Brote; die Lampen auf dem goldenen Leuchter werden jeden Abend angezündet. Ja, wir richten uns nach den Anordnungen des HERRN, unseres Gottes, ihr aber habt ihn verlassen. 12 Ihr werdet sehen: Gott hilft uns, er geht uns im Kampf voran! Seine Priester sind bei uns, und sie werden die Kriegstrompeten gegen euch blasen. Ich warne euch, ihr Israeliten! Kämpft nicht gegen den HERRN, den Gott eurer Vorfahren! Diesen Krieg könnt ihr nicht gewinnen!«
13 Inzwischen hatte Jerobeam einige Truppen in den Hinterhalt geschickt. Sie sollten die Judäer umgehen und ihnen in den Rücken fallen, während er mit dem übrigen Heer von vorne angreifen wollte. 14 Plötzlich merkten die Judäer, dass die Israeliten sie umzingelt hatten. Sie schrien zum HERRN um Hilfe. Die Priester bliesen ihre Trompeten, 15 und alle Soldaten stimmten ein lautes Kriegsgeschrei an. Da griff Gott ein: Mit seiner Hilfe schlugen Abija und die Judäer Jerobeams Heer. 16 Die Israeliten ergriffen die Flucht, aber Gott gab sie in die Gewalt der Judäer, 17 und so brachten Abija und seine Truppen ihnen eine große Niederlage bei. 500.000 erfahrene Soldaten aus Israel fielen in dieser Schlacht. 18 Die Judäer siegten, weil sie ihre Hilfe vom HERRN, dem Gott ihrer Vorfahren, erwartet hatten. Für die Israeliten aber war es eine große Demütigung.
19 Abija jagte Jerobeam nach und eroberte aus seinem Gebiet die Städte Bethel, Jeschana und Efron mit ihren umliegenden Dörfern. 20 Jerobeams Macht war von da an gebrochen, und schon bald ließ der HERR ihn sterben.
21 Abija dagegen wurde ein mächtiger Herrscher. Er heiratete 14 Frauen und hatte 22 Söhne und 16 Töchter.
22 Alles Weitere über Abijas Leben, über seine Worte und Taten, ist in der Chronik des Propheten Iddo festgehalten. 23 Als Abija starb, begrub man ihn in der »Stadt Davids«, einem Stadtteil von Jerusalem. Sein Sohn Asa trat die Nachfolge an. Unter seiner Herrschaft war zehn Jahre lang Frieden im Land.
König Asa von Juda
14 1 Asa tat, was gut und recht war und dem HERRN, seinem Gott, gefiel. 2 Er zerstörte die Götzenaltäre und Opferstätten und riss die heiligen Steine und Holzpfähle nieder, die anderen Göttern geweiht waren. 3 Er forderte die Bevölkerung Judas auf, wieder dem HERRN, dem Gott ihrer Vorfahren, zu dienen und nach seinen Geboten zu leben. 4 In allen Städten Judas ließ er die Opferstätten und Räucheropferaltäre der fremden Götter beseitigen. Zu dieser Zeit herrschten Ruhe und Frieden im Land, 5 denn der HERR sorgte dafür, dass kein Krieg ausbrach. Asa ließ in ganz Juda Städte zu Festungen ausbauen.
6 Er sagte zu den Bewohnern von Juda: »Jetzt ist die beste Gelegenheit, unsere Städte zu befestigen! Lasst uns Stadtmauern und Türme bauen und sie mit Toren und starken Riegeln versehen! Denn noch haben wir in unserem Land freie Hand. Weil wir nach dem HERRN, unserem Gott, gefragt haben, darum hat er uns nun ringsum Frieden geschenkt.« So begann man mit dem Ausbau der Städte und konnte die Arbeiten ungehindert abschließen.
Der Sieg über die Äthiopier
7 Asa besaß ein Heer mit 300.000 Soldaten aus Juda; sie waren mit Langschilden und Speeren bewaffnet. Dazu kamen 280.000 Mann aus Benjamin mit Rundschilden und Bogen. Sie alle waren erfahrene Soldaten.
8 Der Äthiopier Serach rückte mit einem riesigen Heer von einer Million Fußsoldaten und 300 Streitwagen gegen Juda vor und kam bis Marescha. 9 Asa zog ihm entgegen. Im Zefata-Tal bei Marescha stellten sich die beiden Heere auf.
10 Asa betete zum HERRN, seinem Gott: »O HERR, nur du kannst uns helfen im Kampf mit dem riesigen Heer der Feinde, gegen die wir schwach sind. Steh uns bei, HERR, unser Gott! Wir verlassen uns auf dich, und nur weil wir dir vertrauen, kämpfen wir gegen diese Übermacht. Du bist der HERR, unser Gott! Gegen dich kommt kein Mensch an!«
11 Da schenkte der HERR den Judäern den Sieg. Die Äthiopier mussten die Flucht ergreifen 12 und wurden von Asa und seinen Soldaten bis nach Gerar verfolgt. Sie erlitten so schwere Verluste, dass sie nach dieser Schlacht kein Heer mehr aufstellen konnten. Der HERR selbst und sein Heer hatten die äthiopischen Truppen zerschlagen. Die Judäer hingegen machten reiche Beute. 13 Es gelang ihnen, alle Städte rings um Gerar zu erobern, denn deren Einwohner fürchteten sich vor der Macht des HERRN. Die Judäer plünderten die Städte aus und kehrten mit vollen Händen zurück. 14 Auch die Zeltlager einiger Viehbesitzer griffen sie an und nahmen viele Schafe, Ziegen und Kamele mit. Dann kehrten sie nach Jerusalem zurück.
Asa erneuert den Bund mit dem Herrn
15 1 Der Geist Gottes kam über Asarja, den Sohn von Oded. 2 Darauf ging Asarja zu Asa und sagte: »König Asa und ihr Bewohner von Juda und Benjamin, hört mir zu! Der HERR ist bei euch, solange ihr bei ihm bleibt. Wenn ihr ihn sucht, wird er sich von euch finden lassen. Verlasst ihr ihn aber, so wird er auch euch verlassen! 3 Lange Zeit lebten die Israeliten ohne den wahren Gott. Sie hatten keine Priester, die sie unterwiesen, und kannten das Gesetz Gottes nicht mehr. 4 Aber als sie in Not gerieten, kehrten sie wieder zum HERRN, dem Gott Israels, um. Sie suchten ihn, und er ließ sich finden. 5 Damals konnte niemand ungehindert reisen. Überall herrschten Unsicherheit und Aufruhr. 6 Ein Volk kämpfte gegen das andere, und eine Stadt führte gegen die andere Krieg. Doch dahinter stand Gott; er ließ es zu, dass die Völker in Not gerieten. 7 Ihr aber sollt stark sein und euch nicht entmutigen lassen! Was ihr tut, wird nicht unbelohnt bleiben!«
8 Als Asa hörte, was der Prophet Asarja ihm sagte, bekam er neuen Mut. Er entfernte alle abscheulichen Götzenstatuen aus Juda, Benjamin und den Städten, die er auf dem Gebirge Ephraim eingenommen hatte. Er ließ den Altar des HERRN im Vorhof des Tempels erneuern.
9 Dann rief er alle Männer aus Juda und Benjamin zu sich. Auch die Israeliten, die aus den Gebieten von Ephraim, Manasse und Simeon nach Juda gezogen waren, lud er ein. Denn viele Menschen waren aus Israel zu Asa übergelaufen, als sie sahen, wie der HERR, sein Gott, ihm beistand.
10 Im 3. Monat des 15. Regierungsjahrs von König Asa versammelten sie sich in Jerusalem 11 und opferten dem HERRN 700 Rinder und 7000 Schafe, die sie erbeutet hatten. 12 Sie erneuerten den Bund, den ihre Vorfahren mit Gott, dem HERRN, geschlossen hatten, und schworen, ihm wieder von ganzem Herzen zu dienen. 13 Wer aber nicht zum HERRN, dem Gott Israels, gehören wollte, der sollte getötet werden, egal ob jung oder alt, Mann oder Frau. 14 Mit lauter Stimme schworen sie dem HERRN die Treue, sie jubelten und bliesen die Hörner und Trompeten. 15 Ganz Juda freute sich über den neuen Bund, denn sie hatten ihr Versprechen mit aufrichtigem Herzen gegeben. Sie waren entschlossen, so zu leben, wie es dem Herrn gefiel. Darum nahm der HERR sie wieder an und schenkte ihnen Frieden mit allen Völkern ringsum.
16 König Asa entließ seine Großmutter Maacha aus ihrer wichtigen Stellung als Königinmutter, weil sie für die Aschera einen abscheulichen Götzenpfahl aufgestellt hatte. Den Pfahl ließ er in Stücke hauen und im Kidrontal verbrennen. 17 Zwar blieben die Opferstätten in Israel auch unter Asas Herrschaft bestehen, aber sonst diente er Gott von ganzem Herzen, solange er lebte. 18 Alle goldenen und silbernen Gegenstände, die sein Vater Gott geweiht hatte, brachte er in den Tempel, zusammen mit seinen eigenen Geschenken für das Heiligtum.
19 Bis zum 35. Regierungsjahr von König Asa brach kein Krieg mehr aus.
Kommentar
Frieden im Land
Krieg vernichtet die Völker (15,5-6). Er bringt Tod, Zerstörung und gewöhnlich auch Armut mit sich. Frieden dagegen erlaubt es einem Volk, Häuser zu bauen und bringt Wohlstand (14,6).
Als Asa König von Juda wurde, „herrschte zehn Jahre lang Frieden im Land“ (13,23). Frieden ist ein Geschenk Gottes: „der Herr sorgte dafür, dass kein Krieg ausbrach“ (14,5; Hfa).
Woher kommen dieser Frieden und diese Ruhe? Die Antwort des Chronisten besteht aus drei Elementen:
1.\tSuche Gott von ganzem Herzen
Als sie verzweifelt „zum Herrn schrien“ (13,14; LUT), „gab Gott [die Feinde] in ihre Hände“ (13,16). Asa „befahl dem Volk von Juda, den Herrn, den Gott seiner Vorfahren, zu suchen“ (14,3); er sagte, „[Der Herr] hat uns Ruhe vor unseren Feinden geschenkt“ (14,6).
Der Prophet Asarja sprach, „Wenn ihr ihn sucht, wird er sich finden lassen, doch wenn ihr ihn verlasst, wird er euch verlassen“ (15,2). Und tatsächlich: „als sie in Not gerieten, kehrten sie wieder zum Herrn, dem Gott Israels, um. Sie suchten ihn, und er ließ sich finden“ (15,4; Hfa). „Sie erneuerten den Bund, den ihre Vorfahren mit Gott, dem Herrn, geschlossen hatten, und schworen, ihm wieder von ganzem Herzen zu dienen“ (15,12).
Sie suchten Gott von ganzem Herzen, und „der Herr schenkte ihnen ringsum Ruhe“ (15,15).
2.\tSei Gott vollkommen gehorsam
Die Weissagung ermutigte Asa sehr (15,8), und er „befahl dem Volk von Juda, den Herrn, den Gott seiner Vorfahren, zu suchen, seinem Gesetz zu gehorchen und seine Gebote zu halten“ (14,3). Der Prophet Asarja warnte, „Der Herr ist so lange bei euch, wie ihr ihm treu bleibt“ (15,2). Diese Passage ist ein Beispiel dafür, wie treu Gott ist, wenn wir Ihm vollkommen gehorsam sind.
3.\tVerlass dich ganz auf Ihn
„Juda bekam die Oberhand; denn sie vertrauten dem Herrn, dem Gott ihrer Vorfahren“ (13,18; GNB), „sie verließen sich auf den HERRN“ (LUT). „Asa betete zum Herrn, seinem Gott: „O Herr, nur du kannst uns helfen im Kampf mit dem riesigen Heer der Feinde, gegen die wir schwach sind. Steh uns bei, Herr, unser Gott! Wir verlassen uns auf dich““ (14,11; Hfa).
Da heißt es, „dem Herrn von ganzem Herzen [zu dienen]“ (15,17; Hfa). In der Folge wurde Asas Arbeit mit Erfolg gesegnet (15,7) und der Herr, sein Gott, war mit ihm (15,9). Es herrschte Frieden.
Gebet
Herr, ich will Dich von ganzem Herzen suchen, Dir vollkommen gehorsam sein und mich ganz auf Dich verlassen. Ich bete für Frieden und Ruhe in meinem Leben, in Kirche und Gemeinde, in unserem Land und zwischen den Völkern.
Pippa fügt hinzu
2. Chronik 15,5
„In diesen Zeiten war das Reisen sehr gefährlich, und die Bewohner aller Länder waren von großen Unruhen betroffen.“
Es ist ein Segen, in einer Zeit zu leben, in der das Reisen in unserem Land doch in der Regel sicher ist. Viele Länder und Regionen dieser Welt sind „von großen Unruhen betroffen“ – Menschen sind auf der Flucht vor Verfolgung, Kriegen und grausamen Systemen. Wir müssen dafür beten, dass sich etwas ändert; und wir müssen die Menschen unterstützen, die dagegen kämpfen.
App
Hol dir die "The Bible with Nicky and Pippa Gumbel" App für iOS oder Android und starte die Bibel regelmäßig zu lesen oder zu hören.
Registriere dich jetzt, um "Bibel in Einem Jahr" jeden Morgen in deinem Posteingang zu haben. Du bekommst jeden Tag eine E-Mail.
Podcast
Einfach abonnieren und "Bibel in einem Jahr" täglich in deiner Lieblings-Podcast-App anhören.
Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
\t
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“