Tag 256

Wie du auf Gottes Wegen bleibst

Weisheit Psalm 107,1–9
Neues Testament 2. Korinther 12,11–21
Altes Testament Jesaja 29,1 – 30,18

Einführung

Vor einigen Jahren las ich von einem jungen Mann, der mit seinem Sportwagen auf der Küstenstraße an der Italienischen Riviera fuhr. Wer die Gegend kennt, weiß, wie herrlich und malerisch aber auch wie tückisch die Straße ist.

Entlang der Straße standen Warnschilder, die der junge Mann jedoch ignorierte, denn die Straße schien absolut in Ordnung zu sein. Doch die Katastrophe war nicht fern. Ein Erdrutsch hatte einen ungesicherten Steilhang entstehen lassen. Er fuhr mit hoher Geschwindigkeit weiter, beachtete die Warnungen nicht … und stürzte mit seinem Wagen in die Tiefe.

Manchmal wissen wir nicht, wohin der Weg führt. Ein andermal wissen wir es sehr wohl und nehmen ihn trotzdem.

Jesus sprach von dem Weg, der zum Leben führt. Es gibt auch einen Weg, der in die Zerstörung führt (Matthäus 7,13-14). Warnschilder sind nicht als Drohung zu verstehen, sondern wurden aus Liebe aufgestellt. Die Schilder an der Italienischen Riviera sollten die Sicherheit der Autofahrer gewährleisten. Jesu Worte, das Neue Testament und die Bibel als Ganzes wollen uns helfen, auf dem Weg zu bleiben, der zum Leben führt.

Wie kannst du sicher sein, dass du auf dem richtigen Weg unterwegs bist? Und wenn du ihn einmal gehst, wie kannst du auf diesem Weg bleiben?

Weisheit

Psalm 107,1–9

Herr, du hast uns gerettet!

1 Dankt dem HERRN, denn er ist gut,
  und seine Gnade hört niemals auf!

2 Dies sollen alle bekennen, die der HERR erlöst hat.
  Ja, er hat sie aus der Gewalt ihrer Unterdrücker befreit
3 und aus fernen Ländern wieder zurückgebracht –
  aus Ost und West, aus Nord und Süd.

4 Manche irrten in der trostlosen Wüste umher
  und konnten keinen bewohnten Ort finden.
5 Hunger und Durst raubten ihnen alle Kraft,
  sie waren der Verzweiflung nahe.
6 In auswegloser Lage schrien sie zum HERRN,
  und er rettete sie aus ihrer Not.
7 Er half ihnen, den richtigen Weg zu finden,
  und führte sie zu einer bewohnten Stadt.
8 Sie sollen den HERRN preisen für seine Gnade
  und für seine Wunder, die er uns Menschen erleben lässt!
9 Denn er hat den Verdurstenden zu trinken gegeben,
  die Hungernden versorgte er mit reichlich Nahrung.

Kommentar

Komm auf den „richtigen Weg“

„Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich“ (107,1; LUT). Du kannst an Gottes Absichten für dich nichts verbessern. Gott ist gut. Er liebt dich, und Er möchte das Beste für dein Leben. Er hält den „richtigen Weg“ für dein Leben bereit.

Er will, dass du auf Seinen Wegen gehst: „Er half ihnen, den richtigen Weg zu finden, und führte sie zu einer Stadt, in der sie wohnen konnten“ (6b-7a; Hfa). Gott möchte nicht, dass wir „auf einsamem Weg durch die Wüste [irren] und keine Stadt [finden], in der [wir] wohnen [können]… hungrig und durstig“ (107,4-5).

Die gute Nachricht ist, dass du von überall in deiner Not zum Herrn schreien kannst (6a). Wenn du das tust, „erfrischt er den Durstigen und den Hungrigen [sättigt er] mit Gutem“ (107,9; NGÜ).

Psalm 107 wurde verfasst, um Gott für Seine vielfältigen Rettungen zu danken. Viermal schreibt der Psalmist, „Da schrien sie zum Herrn in ihrer Not“ (107,6.13.19.28). Und Er rettete sie jedes Mal.

Nichts, was du in deiner Vergangenheit getan hast, disqualifiziert dich, zu Gottes Volk zu gehören. Die einzig nötige „Qualifikation“ ist, Gott um Hilfe zu bitten und anschließend zu bezeugen, dass Er dich gerettet hat (107,2). Rettung bedeutet, von Gott befreit worden zu sein. Jesus kam, um diese Rettung zu ermöglichen.

„Die der Herr gerettet hat, sollen es bezeugen“ (107,2). Sprich davon, wie der Herr dich gerettet hat.

Gebet

Ich danke Dir, Herr – wie oft hast Du mich schon gerettet. Wenn ich in meiner Not nach Dir geschrien habe, hast Du mich aus meiner Verzweiflung gerettet. Leite mich auf dem richtigen Weg, Herr.

Neues Testament

2. Korinther 12,11–21

Paulus wirbt um Vertrauen

11 Ihr habt mich gezwungen, mich wie ein Narr aufzuführen. Denn nicht ich sollte mich loben, sondern ihr solltet es tun. Obwohl ich ein »Nichts« bin, kann ich es mit euren ach so großartigen Aposteln in jeder Hinsicht aufnehmen. 12 Denn ich habe bewiesen, dass ich wirklich ein Apostel bin: durch meine unermüdliche Arbeit bei euch – trotz zahlreicher Schwierigkeiten –, durch Zeichen, Wunder und andere machtvolle Taten. 13 Inwiefern habe ich euch denn schlechter behandelt als die anderen Gemeinden? Etwa indem ich kein Geld für meinen Unterhalt von euch verlangt habe? Dann verzeiht mir dieses »Unrecht«!

14 Ich werde jetzt zum dritten Mal zu euch kommen und auch diesmal nicht auf eure Kosten leben. Schließlich geht es mir nicht um euer Geld, sondern um euch selbst. Außerdem versorgen in der Regel nicht die Kinder ihre Eltern, sondern die Eltern ihre Kinder. 15 Für euch würde ich gerne alles hingeben, sogar mein Leben. Sollte ich tatsächlich von euch weniger geliebt werden, weil ich euch so sehr liebe? 16 Nun gut, ich habe von euch kein Geld genommen. Aber vielleicht denkt ihr sogar, ich sei ganz besonders listig gewesen und hätte euch auf hinterhältige Weise ausgenutzt. 17 Habe ich euch etwa durch meine Mitarbeiter ausgebeutet, die ich zu euch schickte? 18 Ich habe ja Titus beauftragt, zu euch zu reisen, zusammen mit dem Bruder, den die Gemeinden entsandt haben. Hat sich Titus nun etwa auf eure Kosten bereichert? Natürlich nicht, das ist ausgeschlossen! Denn wir beide teilen dieselbe Überzeugung und gehen denselben Weg.

19 Ihr meint wohl schon die ganze Zeit, wir wollen uns durch diesen Brief vor euch nur verteidigen. Ganz und gar nicht; denn als Menschen, die zu Christus gehören, sind wir allein Gott verantwortlich. Mit allem, was wir euch geschrieben haben, liebe Brüder und Schwestern, wollen wir euch doch nur im Glauben weiterhelfen. 20 Denn ich befürchte, dass ich euch bei meiner Ankunft nicht so antreffen werde, wie ich es erhoffe. Und dann – fürchte ich – werdet auch ihr mich auf eine Weise erleben, wie ihr es nicht wollt. Hoffentlich erwarten mich bei euch nicht wieder Streit, Eifersucht, Wutausbrüche und Intrigen! Hoffentlich gibt es nicht wieder Verleumdungen und bösartiges Gerede, Hochmut und Unfrieden! 21 Ich habe Angst, dass Gott mich aufs Neue bei euch demütigen könnte und ich über viele von euch traurig sein müsste, die nicht bereit waren, von ihrem zügellosen, ausschweifenden Leben umzukehren.

Kommentar

Wähle den Weg der Liebe

Der Apostel Paulus war fest entschlossen, das Richtige zu tun. Er wollte auf dem richtigen Weg bleiben (12,18).

Man hatte ihn fälschlich beschuldigt. Die „Überapostel“ (12,11) hatten versucht, seine Stellung zu schwächen. In der Folge war Paulus von denen missverstanden und angegriffen worden, die es hätten besser wissen müssen. Absurderweise warf man ihm vor, dass er ihr Geld nicht annahm, weil er sie (die Korinther) nicht liebe (12,13).

Paulus erklärt ihnen, dass er ihr Geld nicht annehme, weil er ihnen nicht auf der Tasche liegen wolle. Er sagt, „Ich möchte nicht das, was ihr besitzt; ich will euch selbst. Abgesehen davon bezahlen Kinder ihren Eltern keinen Unterhalt. Es ist vielmehr umgekehrt: Eltern ernähren ihre Kinder“ (12,14b).

Gerade weil er sie liebte, hätte er sein letztes Hemd für sie gegeben und sogar sich selbst (12,15). Handle immer ehrlich und korrekt (17-18). Alles, was Paulus tat, war zu ihrem Besten (12,19). Er interessierte sich nicht für ihr Geld sondern für ihre Seelen.

Paulus wünscht sich von den Korinthern, dass sie wie er auf dem rechten Weg bleiben. Er ist besorgt, dass einige vom Weg abkommen könnten und befürchtet, „Streit, Eifersucht, Unbeherrschtheit, Selbstsucht, Verleumdung, Tratsch, Überheblichkeit und Unordnung vor[zu]finden“ (12,20).

„Ich habe Angst, dass Gott mich aufs Neue bei euch demütigen könnte und ich über viele von euch traurig sein müsste, die nicht bereit waren, von ihrem zügellosen, ausschweifenden Leben umzukehren“ (12,21; Hfa).

Wende dich von den gerade erwähnten Dingen ab, wenn du sicher sein willst, auf dem Weg zu gehen, der zum Leben führt. Es ist der Weg der Liebe – der Art Liebe, die Paulus für die Korinther hatte.

Gebet

Herr, bitte hilf mir, den Menschen in Liebe und Fürsorge zu dienen. Lass mich nie nach persönlichem Gewinn streben, sondern mein Handeln stets von Liebe motiviert sein. Bewahre mich, Herr, auf Deinen Wegen.

Altes Testament

Jesaja 29,1 – 30,18

Lass dich warnen, Jerusalem!

1 Der Herr sagt: »Wehe dir, Ariël, du Stadt, in der auf meinem Altar die Opfer verbrannt werden! Ja, es wird dir schlecht ergehen, Jerusalem, du Stadt, in der sich einst David niederließ! Macht nur weiter so! Feiert ruhig Jahr für Jahr eure Feste! 2 Doch ich werde Jerusalem in so schwere Bedrängnis bringen, dass die Stadt von lautem Klagen und Stöhnen widerhallt. Dann mache ich sie zu dem, was ihr Name bedeutet: Ariël, ein Altar voller Glut. 3 Ich werde zu eurem Feind und schlage mein Lager rings um die Stadt auf. Ich schütte einen Wall auf und belagere euch. 4 Dann liegt sie am Boden, die stolze Stadt. Dumpf klingen eure Worte, als ob sie aus der Erde kämen. Wie die Stimme eines Geistes aus der Unterwelt, so klingt euer Wispern aus dem Staub. 5 Dann aber wird das große Heer der Feinde weggeblasen wie feiner Staub. Die vielen Belagerer gleichen der Spreu, die der Wind davonträgt. Plötzlich wird es geschehen, in einem Augenblick. 6 Ich, der HERR, der allmächtige Gott, greife ein. Mit Donnerschlägen, Erdbeben und lautem Krachen, mit Wirbelsturm, Unwetter und loderndem Feuer komme ich der Stadt zu Hilfe. 7 Die zahlreichen Völker, die gegen Jerusalem Krieg geführt, euch belagert und bestürmt haben, erscheinen euch dann nur noch wie ein böser Traum, wie eine unheimliche Vision in der Nacht. 8 Euren Feinden geht es dann wie einem Verhungernden, der vom Essen träumt, doch wenn er erwacht, ist er hungrig wie zuvor; oder wie einem, der verdurstet und vom Wasser träumt, doch wenn er erwacht, ist er immer noch ausgedörrt und schwach vor Durst. Ja, so geht es den vielen Völkern, die gegen den Berg Zion zu Felde ziehen!«

Ein Volk, das nicht hören will

9 Starrt einander nur an, bis ihr vor Entsetzen erstarrt! Verschließt nur weiter eure Augen, bis ihr wirklich blind seid! Ihr wankt, doch nicht weil ihr vom Wein berauscht seid; ihr torkelt, aber nicht weil ihr zu viel getrunken habt. 10 Der HERR hat einen Geist über euch kommen lassen, der euch in tiefen Schlaf versetzt hat. Ja, eure Augen, die Propheten, hat er verschlossen und eure Köpfe, die Seher, verhüllt. 11 Darum ist nun jede Botschaft Gottes an euch wie eine versiegelte Schriftrolle. Zeigt man sie einem, der lesen kann, und bittet ihn vorzulesen, so sagt er: »Das geht nicht, es ist versiegelt!« 12 Drückt man die Schriftrolle einem, der nicht lesen kann, in die Hand, erwidert er: »Es tut mir leid, aber ich kann nicht lesen.« 13 So spricht der Herr: »Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber mit dem Herzen sind sie weit weg von mir. Ihre Frömmigkeit beruht nur auf Vorschriften, die Menschen aufgestellt haben. 14 Deshalb handle ich auch weiterhin unverständlich für dieses Volk. Ja, sie werden nicht begreifen, wie ich mit ihnen umgehe: Die Weisen werden ihre Weisheit verlieren, und von all ihrer Klugheit findet sich keine Spur.« 15 Wehe euch, die ihr eure Pläne vor dem HERRN verbergen wollt. Ihr wickelt eure Geschäfte im Schutze der Dunkelheit ab und denkt: »Uns sieht niemand; keiner merkt, was wir treiben!« 16 Was für ein Trugschluss! Ist denn ein Klumpen Ton dem Töpfer ebenbürtig, der ihn bearbeitet? Behauptet ein Kunstwerk von seinem Künstler, er habe es nicht gemacht? Oder sagt ein Tonkrug über seinen Töpfer: »Er hat keine Ahnung!«?

Die große Wandlung

17 Bald schon wird das wilde Bergland des Libanon in einen üppigen Obstgarten verwandelt, dicht bewachsen wie ein Wald. 18 In dieser Zeit werden sogar Taube hören, was aus der Schriftrolle vorgelesen wird, und die Blinden kommen aus ihrer Dunkelheit hervor und können sehen. 19 Wer niedergeschlagen war, freut sich wieder, weil der HERR selbst der Grund seiner Freude ist. Und die ärmsten Menschen brechen in Jubel aus über den heiligen Gott Israels. 20 Dann ist es aus mit den Tyrannen, und die frechen Lästermäuler gehen zugrunde. Ausgerottet werden alle, die nur darauf aus sind, Unrecht zu tun, 21 die andere auf die bloße Anklage hin verurteilen, die dem Richter Fallen stellen, der ein gerechtes Urteil sprechen will, und die Unschuldige durch haltloses Gerede um ihr Recht bringen. 22 Darum sagt der HERR, der Abraham erlöst hat, zu den Nachkommen von Jakob: »Die Israeliten sollen nicht länger bloßgestellt werden; nie mehr müssen sie sich schämen! 23 Denn wenn sie meine Taten sehen, die ich unter ihnen vollbringe, dann werden sie meinen heiligen Namen ehren. Ja, in Ehrfurcht werden sie mir begegnen, dem Gott Israels, der schon der heilige Gott Jakobs war. 24 Alle, die verwirrt waren, kommen wieder zur Einsicht, und Widerspenstige lassen sich belehren.«

Ägyptens Versprechungen sind wertlos

30 1 So spricht der HERR: »Wehe euch, ihr widerspenstigen Kinder! Lasst euch warnen! Ihr führt eure eigenen Pläne aus, die nicht von mir stammen. Ihr schließt Verträge ab, die nicht meinem Willen entsprechen. So ladet ihr immer mehr Schuld auf euch. 2 Ohne mich zu fragen, sucht ihr in Ägypten Zuflucht und wollt euch den Schutz des Pharaos sichern. 3 Doch euer Vertrauen in den Pharao wird enttäuscht werden: Am Ende werdet ihr ohne den erhofften Schutz von Ägypten dastehen, gedemütigt und beschämt. 4 Zwar haben eure führenden Männer die Stadt Zoan erreicht; die Boten, die ihr gesandt habt, sind bis nach Hanes im Süden gekommen. 5 Trotzdem wird euch ein Bündnis mit diesem Volk nichts nützen! Es bringt euch keine Hilfe und keinerlei Vorteile, sondern nur Schimpf und Schande.« 6 Dies ist Gottes Botschaft über die Tiere, die auf dem Weg durch das Südland sind: »Eine Karawane zieht durch die grauenvolle Wüste, in der überall Gefahren lauern. Da gibt es Löwen, giftige Vipern und fliegende Schlangen. Die Abgesandten aus Juda haben ihre Esel und Kamele mit reichen Schätzen schwer beladen, denn sie wollten sich die Freundschaft eines Volkes erkaufen. Aber dieses Volk wird ihnen nichts nützen: 7 Ägyptens Versprechungen sind wertlos, seine Hilfe kommt vergeblich. Daher nenne ich es ›Rahab, der lahme Drache‹.« 8 Der Herr befahl mir: »Geh nun und schreib meine Worte vor den Augen dieser Leute auf eine Tafel! Ritz die Buchstaben tief ein, damit sie nicht verwittern, sondern für alle Zeiten erhalten bleiben. 9 Denn mein Volk ist ein widerspenstiges Volk. Wie missratene, verlogene Kinder sind sie, die sämtliche Weisungen von mir in den Wind schlagen. 10 Sie verbieten den Propheten zu weissagen. ›Wir wollen die Wahrheit gar nicht hören‹, wehren sie ab. ›Prophezeit uns lieber, was uns gefällt. Lasst uns in schönen Trugbildern leben, täuscht uns ruhig. 11 Biegt doch die Wahrheit ein wenig zurecht! Nur lasst uns endlich in Ruhe, verschont uns mit diesem heiligen Gott Israels.‹ 12 Doch ich, der heilige Gott Israels, antworte ihnen: Ihr haltet es nicht für nötig, auf meine Warnungen und Befehle zu hören. Lieber verlasst ihr euch auf Gewalt und Intrigen. 13 Doch das wird euch zum Verhängnis werden. Dann gleicht ihr einer hohen Mauer, die einen Riss bekommen hat. Er wird immer größer und tiefer, bis die Mauer plötzlich zusammenbricht. 14 Ihr werdet wie ein Tonkrug sein, der schonungslos in tausend Stücke zerschmettert wird. Keine der Scherben ist noch groß genug, um damit Glut aus der Feuerstelle zu holen oder Wasser aus dem Teich zu schöpfen.«

Vertraut mir, habt Geduld!

15 So spricht der HERR, der heilige Gott Israels: »Kehrt doch um zu mir und werdet ruhig, dann werdet ihr gerettet! Vertraut mir und habt Geduld, dann seid ihr stark! Doch das wollt ihr nicht. 16 Stattdessen prahlt ihr: ›Wir haben gute Pferde, auf ihnen jagen wir so schnell wie der Wind davon.‹ Jawohl, ihr werdet davonjagen – auf der Flucht vor euren Feinden! Selbst wenn ihr noch so schnell rennt – eure Verfolger bleiben euch auf den Fersen! 17 Ein Einziger von ihnen schlägt tausend von euch in die Flucht; und wenn nur fünf euch angreifen, dann lauft ihr alle schon davon. Zuletzt bleibt nur ein kleines Häufchen von euch übrig, einsam und verlassen wie eine Fahnenstange auf der Bergspitze.« 18 Doch sehnt sich der HERR danach, euch gnädig zu sein. Bald wird er zu euch kommen und sich wieder über euch erbarmen, denn er ist ein gerechter Gott. Wie glücklich können sich alle schätzen, die auf seine Hilfe warten!

Kommentar

Frage Gott nach Seinen Plänen für dich

\t Manchmal schmieden wir unsere eigenen Pläne oder bitten direkt andere um Hilfe, anstatt zuerst Gott zu fragen. Joyce Meyer sagt dazu: „Wenn du ein Problem hast, geh nicht ans Telefon, sondern zum Thron.“

Der Prophet Jesaja kritisiert Gottes Volk für die Art und Weise, wie es seine Pläne macht. Sie fragen nicht (30,1-2). Infolgedessen zogen sie in verkehrter Richtung los; nämlich nach Ägypten, ohne Gott auch nur einmal gefragt zu haben.

Das eigentliche Problem war, dass sie Gottes Pläne nicht wissen wollten. Ihr Gottesdienst war reine Formsache: „Dieses Volk gibt vor, mich zu ehren - doch sie tun es nur mit den Lippen, mit dem Herzen sind sie nicht dabei. Ihre Frömmigkeit beruht nur auf Vorschriften, die Menschen aufgestellt haben“ (29,13; Hfa).

Jesus sagt dazu, dass diese Worte nicht allein für die Menschen zu Jesajas Lebzeiten aufgeschrieben wurden. Zu den Pharisäern und Schriftgelehrten sagt Er, „Ihr scheinheiligen Heuchler! Wie Recht hat Jesaja, wenn er von euch schreibt: 'Diese Leute ehren Gott mit den Lippen, aber mit dem Herzen sind sie nicht dabei. Ihr Gottesdienst ist wertlos, weil sie ihre menschlichen Gesetze als Gebote Gottes ausgeben“ (Matthäus 15,7-9; Hfa).

Weil ihre Herzen nicht ganz bei Gott sind, versuchen sie mit allen Mitteln, ihre Pläne vor Gott zu verbergen: „Schlimmes steht denen bevor, die versuchen, ihre Pläne tief im Verborgenen vor dem Herrn zu verstecken, deren Treiben im Dunkeln geschieht und die sagen: „Wer sieht und erkennt uns schon?“ …Soll denn der Töpfer dem Ton gleichgestellt werden, dass ein Werk zu seinem Schöpfer sagen kann: „Er hat mich nicht gemacht“ und das Gefäß zu dem, der es gemacht hat: „Er versteht nichts““ (29,15-16).

„Sie schmieden einen Plan, der nicht von mir ausgeht, … Sie machen sich auf den Weg nach Ägypten hinab, ohne mich zu fragen“ (30,1b-2a).

Sie sind „störrisch“ und wollen „die Weisungen des Herrn nicht gerne anhören. Zu den Sehern sagen sie: „Seht nicht!“ Zu den Propheten: „Weissagt uns nicht die Wahrheit. Streichelt uns mit Schmeicheleien und verhätschelt uns mit Täuschungen. Geht uns aus dem Weg, tretet zur Seite, verschwindet. Lasst uns mit dem `Heiligen Israels´ in Ruhe““ (30,9a-11).

Sie wollten die Warnungen der Propheten nicht hören und ignorierten die Vorzeichen. Am liebsten hätten sie die warnenden Zeichen weggenommen und gerufen, „Geht uns aus dem Weg, tretet zur Seite, verschwindet“ (11a). Sie sagten, „Wir wollen auf schnellen Tieren reiten“ (30,16).

Mir ist es auch schon passiert, dass ich, ohne Gott um Rat zu fragen, losgeprescht bin und mich dabei vollkommen verrannt habe.

Aber auch in diesem Abschnitt gibt es Anzeichen für Hoffnung: „die, die ihren klaren Kopf verloren haben, kommen wieder zur Einsicht und die Aufsässigen nehmen Vernunft an“ (29,24; GNB). Gott sagt, „Durch Umkehr und Ruhe könntet ihr gerettet werden. Durch Stillsein und Vertrauen könntet ihr stark sein“ (30,15).

Gott möchte dich aktiv segnen: „der Herr sehnt sich danach, euch gnädig zu sein“ (30,18a). „Deshalb wird er bald zu euch kommen und sich wieder über euch erbarmen, denn er ist ein gerechter Gott. Wie glücklich sind alle, die auf seine Hilfe warten“ (18c).

Gebet

Herr, ich möchte Deine Pläne kennen. Bitte hilf mir, Deine Stimme zu hören. Hilf mir, zu „Umkehr und Ruhe“ zu kommen, „durch Stillsein und Vertrauen“ auf Deinen Wegen zu gehen (30,15).

Pippa fügt hinzu

Psalm 107,4.6–7

„Manche irrten auf einsamem Weg durch die Wüste und sie fanden keine Stadt, in der sie wohnen konnten. Da schrien sie zum Herrn in ihrer Not und er rettete sie aus ihrer Verzweiflung. Er führte sie den richtigen Weg, sodass sie in eine Stadt kamen, in der sie wohnen konnten.“

Tausende von Flüchtlingen sind auf der Flucht aus vom Krieg erschütterten Regionen. Verzweifelt suchen sie Zuflucht und Sicherheit. Viele sind mit Kleinkindern unterwegs, und schon so viele haben auf der Flucht ihr Leben verloren. Wenn sie unser Land erreichen, brauchen wir Barmherzigkeit und Weisheit, wie wir ihnen am besten dabei helfen können, ihre Traumata zu bewältigen, sich wieder ein Leben aufzubauen und sich in unserer Gesellschaft zu integrieren.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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