Werde nicht müde zu tun, was Recht ist
Einführung
Martin Luther King sagte, „In manchen Situationen fragt die Feigheit, „Ist es sicher?” Die Zweckmäßigkeit fragt, „Ist es klug?“ Die Eitelkeit kommt daher und fragt, „Findet es Anerkennung?“ Das Gewissen aber stellt die Frage, „Ist es Recht?“
„Am Ende wird ein Mensch daran gemessen, wo er in schwierigen Situationen steht, in Krisen und Auseinandersetzungen – nicht in Annehmlichkeiten.“
In schwierigen Situationen am Arbeitsplatz das Richtige zu tun, ist enorm schwer. In seinem Buch, God at Work, schreibt Ken Costa, „Es gibt richtige und falsche Entscheidungen… Begriffe wie „unangemessen“ und „kontraproduktiv“ sind nur der Versuch, die Tatsache zu umgehen, dass es ein ethisches Richtig und Falsch gibt.“
Wenn wir als Gemeindeleiter vor einer seelsorgerlich schwierigen Situation stehen, sollten wir daran denken, dass die erste Frage, die wir uns stellen müssen, lautet, „Was ist in dieser Situation richtig?“ Erst dann können wir uns der zweiten Frage widmen, „Wie können wir helfen?“
Es ist unmöglich, alles richtig zu machen. Wir alle machen Fehler. Ken Costa schreibt, „Wir nehmen nur an Weisheit zu, wenn wir aus unseren Fehlern lernen. Siegmund Warburg [Ken Costas erster Chef] sagte zu diesem Thema; „Die einen nennen es Enttäuschung und werden ärmer, die anderen nennen es Erfahrung und werden reicher.““
Im heutigen Abschnitt aus dem Neuen Testament schreibt Paulus, „Werdet nicht müde, das zu tun, was gut und richtig ist!“ (2. Thessalonicher 3,13; NGÜ). Jesus suchte nicht nach der einfachen Lösung, bei der er mit der größten Zustimmung rechnen durfte, sondern Er wollte stets das tun, was richtig ist. Das ist ein wichtiger Grundsatz, der sich durch die gesamte Bibel hindurchzieht.
Sprüche 25,1–10
25 1 Auch die folgenden Sprüche stammen von König Salomo. Männer am Hof Hiskias, des Königs von Juda, haben sie gesammelt.
Wer sich nicht beherrschen kann …
2 Gott wird geehrt für das,
was er verborgen hält;
aber der König erlangt nur Ansehen,
wenn er alles erforscht.
3 So hoch der Himmel ist und so weit die Erde,
so unergründlich sind die Gedanken des Königs.
4 Entferne die Schlacken aus dem Silber,
dann gestaltet der Schmied kunstvolle Gefäße daraus;
5 entferne die schlechten Ratgeber vom Hof des Königs,
dann ist seine Herrschaft gerecht und sicher.
6 Wenn du vor dem König stehst, dann spiel dich nicht auf
und beanspruche keinen Platz unter den höchsten Gästen!
7 Denn es ist besser, du hältst dich bescheiden zurück
und wirst dann zu einem Ehrenplatz geführt,
als dass du ihn für einen anderen räumen musst,
der bedeutender ist als du!
Wenn du etwas Verdächtiges gesehen hast,
8 geh nicht übereilt vor Gericht!
Denn was machst du, wenn ein anderer Zeuge beweist,
dass du im Unrecht bist?
9 Wenn es zu einem Rechtsstreit kommt,
dann enttäusche nicht das Vertrauen,
das andere in dich gesetzt haben,
und plaudere keine Geheimnisse aus!
10 Denn sonst wird jeder wissen,
dass du nichts für dich behalten kannst,
und du kommst selbst ins Gerede!
Kommentar
Das Richtige tun: ganz pragmatisch
Das Richtige zu tun, bedeutet, alles abzulegen, was in unserem Leben nicht richtig ist: „Entferne die Schlacken vom Silber, und der Silberschmied wird ein Gefäß daraus formen. Verjage die Gottlosen vom Hof des Königs, und seine Herrschaft wird durch Gerechtigkeit gefestigt werden“ (25,4-5). Es folgen ein paar ganz praktische Beispiele, wie gerechtes Leben aussieht:
1.\tIn aller Bescheidenheit
Es ist nicht nötig, dich in den Vordergrund zu drängen. Richtig ist ein bescheidenes Auftreten: „spiel dich nicht auf, und halte dich nicht für die wichtigste Person! Denn es ist besser, man gibt dir eine höhere Stellung, als dass du einem, der bedeutender ist als du, deinen Platz überlassen musst“ (6-7; Hfa).
Davon sprach Jesus in einem Seiner Gleichnisse (Lukas 14,8-11).
2.\tDas Beste unterstellen
„Geh nicht übereilt vor Gericht“ (8a; Hfa), oder wie die The Message Bible schreibt, „Zieh keine voreiligen Schlüsse – möglicherweise gibt es eine ganz plausible Erklärung für das, was du gesehen hast“.
3.\tKein Vertrauensmissbrauch
Tu das Richtige im Miteinander mit deinem Nächsten. „Geh nicht übereilt vor Gericht“ (8a; Hfa). Wenn du aber vor Gericht bist, verhalte dich richtig. „Plaudere nicht die Geheimnisse aus, die ein anderer dir anvertraut hat“ (9b; Hfa).
Gebet
Herr, hilf uns in unseren Gemeinden, die Schlacken aus den Herzen zu entfernen, uns in aller Bescheidenheit zu begegnen und immer das zu tun, was richtig ist.
2. Thessalonicher 3,1–18
Betet für uns
3 1 Noch etwas möchte ich euch ans Herz legen, liebe Brüder und Schwestern: Betet für uns, damit sich die Botschaft des Herrn schnell verbreitet und überall mit Dank Gott gegenüber angenommen wird – wie schon bei euch. 2 Bittet Gott auch darum, er möge uns vor den Angriffen niederträchtiger und boshafter Menschen schützen; denn nicht jeder will an den Herrn glauben. 3 Der Herr aber ist treu. Er wird euch Kraft geben und euch vor dem Bösen bewahren. 4 Im Vertrauen auf den Herrn sind wir zuversichtlich, dass ihr euch jetzt und in Zukunft an unsere Anweisungen haltet. 5 Wir beten zum Herrn, dass die Liebe zu Gott euer Leben bestimmt und dass ihr standhaft im Glauben an Christus bleibt.
Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen
6 Liebe Brüder und Schwestern! Im Namen unseres Herrn Jesus Christus fordern wir euch auf: Meidet den Umgang mit allen in der Gemeinde, die ihre Arbeit vernachlässigen und nicht so leben, wie wir es euch gelehrt und aufgetragen haben. 7 Ihr wisst ja selbst, dass ihr auch darin unserem Beispiel folgen sollt. Denn wir haben uns nicht vor der Arbeit gedrückt, als wir bei euch waren. 8 Oder haben wir jemals auf Kosten anderer gelebt? Im Gegenteil: Tag und Nacht haben wir gearbeitet und uns abgemüht, um niemandem von euch zur Last zu fallen. 9 Wir hätten zwar von euch Unterstützung verlangen können, doch wir wollten euch ein Vorbild sein, dem ihr folgen sollt. 10 Schon damals haben wir euch den Grundsatz eingeschärft: Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen.
11 Trotzdem haben wir gehört, dass einige von euch kein geordnetes Leben führen, nicht arbeiten und sich nur herumtreiben. 12 Sie alle fordern wir im Namen unseres Herrn Jesus Christus nachdrücklich auf, einer geregelten Arbeit nachzugehen und für ihren Lebensunterhalt selbst zu sorgen. 13 Liebe Brüder und Schwestern, werdet nicht müde, Gutes zu tun!
14 Sollte sich jemand unter euch weigern, den Anweisungen in diesem Brief zu folgen, dann sprecht dies deutlich an und zieht euch von ihm zurück, damit er sich für sein Verhalten schämt. 15 Behandelt solche Menschen dabei nicht als eure Feinde, sondern ermahnt sie als Brüder und Schwestern.
16 Unser Herr, von dem aller Friede kommt, schenke euch zu jeder Zeit seinen Frieden, was auch immer geschieht. Er sei mit euch allen!
Abschließender persönlicher Gruß
17 Und hier noch mein persönlicher Gruß an euch, den ich, Paulus, mit eigener Hand schreibe. So schließe ich alle meine Briefe. Daran erkennt ihr, dass sie auch wirklich von mir sind.
18 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch!
Kommentar
Das Richtige tun: verbreite die Botschaft
Paulus‘ größte Sorge war, dass so viele Menschen wie möglich, so schnell wie möglich das Evangelium hörten – „dass die Botschaft Gottes sich rasch ausbreitet und überall, wo sie hinkommt, gut aufgenommen wird“ (3,1).
Damit das geschieht, betet er, dass sie weiterhin tun, was richtig ist: „im Glauben an Gott sind wir zuversichtlich, dass ihr alles, was wir euch ans Herz gelegt haben, schon jetzt in die Tat umsetzt und das auch immer weiter tun werdet“ (3,4). Seinem Vorbild sollen sie folgen (3,7). Wie Paulus lebte, war er ihnen „ein Beispiel“ (3,9). Er ermahnt sie, „Werdet nicht müde, das zu tun, was gut und richtig ist!“ (3,13; NGÜ).
1.\tBete für deine Leiter
Leiter brauchen unser Gebet: „Und betet auch, dass wir vor boshaften und schlechten Menschen geschützt werden, denn nicht alle glauben an den Herrn. Aber der Herr ist treu; er wird euch stärken und euch vor dem Bösen bewahren“ (2-3).
2.\tBleib auf dem Pfad der Liebe
Paulus betet, „Der Herr richte eure Herzen auf die Liebe zu Gott aus“ (5a).
3.\tGib niemals auf
Er betet, dass der Herr ihre Herzen auf die Liebe Gottes ausrichte und „auf das geduldige Warten auf Christus“ (3,5).
Es reicht nicht, nur manchmal das Richtige zu tun. Bleib dran, halte durch bis zum Schluss.
4.\tMach deinen Einfluss geltend
Tu nichts, was das Evangelium diskreditiert. Sitz nicht faul herum. Paulus ist uns ein gutes Vorbild für harte Arbeit: „Ihr wisst doch genau, dass ihr auch darin unserem Beispiel folgen sollt. Denn wir haben uns nicht vor der Arbeit gedrückt. Oder haben wir jemals auf Kosten anderer gelebt? Im Gegenteil: Tag und Nacht haben wir gearbeitet und uns abgemüht, um niemandem von euch zur Last zu fallen. Wir hätten zwar von euch Unterstützung verlangen können, doch wir wollten euch ein Vorbild sein, dem ihr folgen sollt“ (7-9; Hfa).
Sprich an, was falsch läuft. Wenn Menschen nicht tun, was richtig ist, sollen wir sie nicht wie Feinde behandeln, sondern als Geschwister ermahnen (3,15).
Gebet
Herr, schenke mir Weisheit und Durchhaltevermögen, ich immer zu tun, was Recht ist. Möge Christi Frieden und Gnade mit uns allen sein (3,16.18).
Jeremia 31,15–32,25
15 So spricht der HERR:
»Schreie ertönen in der Stadt Rama,
überall hört man bitteres Klagen.
Rahel weint um ihre Kinder,
sie will sich nicht trösten lassen,
denn ihre Kinder wurden ihr genommen.
16 Doch ich, der HERR, sage:
Du brauchst nicht mehr zu weinen und zu klagen!
Wisch dir die Tränen ab,
denn ich werde dich für das belohnen,
was du für deine Nachkommen getan hast:
Sie kehren aus dem Land ihrer Feinde zurück.
17 Du hast eine Zukunft!
Du darfst neue Hoffnung schöpfen!
Denn deine Kinder kommen in ihre Heimat zurück.
Darauf kannst du dich verlassen.
18 Ich habe genau gehört, wie Ephraim stöhnt:
›Herr, du hast mich gestraft,
ich musste geschlagen werden wie ein junges Rind,
das sich nicht ans Joch gewöhnen will!
Doch jetzt bring mich zurück zu dir, lass mich umkehren,
denn du bist der HERR, mein Gott.
19 Ich komme zu dir zurück,
und jetzt packt mich die Reue über das, was ich getan habe.
Ich erkenne meine Sünden, sie tun mir leid.
Ich schäme mich, und mein Gewissen quält mich.
Die Schuld meiner Jugend hat mich in Verruf gebracht.‹
20 Ich, der HERR, antworte:
Ephraim ist mein geliebter Sohn, mein Lieblingskind!
Immer wenn ich ihm Strafe androhe,
muss ich doch in Liebe an ihn denken.
Es bricht mir das Herz, ich muss Erbarmen mit ihm haben!
21 Ihr Israeliten, stellt euch Wegweiser auf,
kennzeichnet die Straßen!
Erinnert euch, auf welchem Weg ihr gekommen seid,
und dann kehrt in eure Städte zurück!
22 Wie lange willst du noch umherirren, mein abtrünniges Volk? Wenn du wieder in deinem Land bist,
lasse ich etwas ganz Neues geschehen:
Du wirst bei mir bleiben wie eine Frau bei ihrem Mann.«
Israel und Juda werden wieder besiedelt
23 Der HERR, der allmächtige Gott Israels, sprach zu mir: »Wenn ich das Schicksal meines Volkes zum Guten wende, werden die Einwohner der Städte Judas wieder sagen: ›Der HERR segne diesen Ort, an dem die Gerechtigkeit herrscht, und den Berg Zion, auf dem der heilige Gott wohnt!‹ 24 Alle Menschen werden im Land Juda und seinen Städten friedlich zusammenleben: Bauern und Nomaden, die mit ihren Herden umherziehen. 25 Ich will den Erschöpften neue Kraft geben, und alle, die vom Hunger geschwächt sind, bekommen von mir zu essen.«
26 Da wachte ich auf und sah mich um, ich war erfrischt und gestärkt.
27 Der HERR sprach: »Es kommt die Zeit, in der ich Israel und Juda wieder mit Menschen und Tieren bevölkern werde. 28 Damals habe ich sie entwurzelt und ausgerissen, ja, ich selbst habe dafür gesorgt, dass sie vernichtet werden. Doch nun werde ich sie wieder einpflanzen und dafür Sorge tragen, dass sie gedeihen. Das verspreche ich, der HERR! 29 Dann wird man nicht mehr das Sprichwort anführen: ›Die Väter haben saure Trauben gegessen, und den Söhnen werden die Zähne davon stumpf.‹
30 Nein, wer saure Trauben isst,
wird selbst stumpfe Zähne bekommen;
jeder wird für seine eigene Schuld sterben.«
Der neue Bund
31 »So spricht der HERR: Es kommt die Zeit,
in der ich mit dem Volk Israel und dem Volk von Juda
einen neuen Bund schließe.
32 Er ist nicht mit dem zu vergleichen,
den ich damals mit ihren Vorfahren schloss,
als ich sie bei der Hand nahm und aus Ägypten befreite.
Diesen Bund haben sie gebrochen,
obwohl ich doch ihr Herr war!
33 Der neue Bund, den ich dann
mit dem Volk Israel schließe,
wird ganz anders aussehen:
Ich schreibe mein Gesetz in ihr Herz,
es soll ihr ganzes Denken und Handeln bestimmen.
Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.
34 Niemand muss dann den anderen noch belehren,
keiner braucht seinem Bruder mehr zu sagen:
›Erkenne doch den HERRN!‹
Denn alle – vom Kleinsten bis zum Größten
– werden erkennen, wer ich bin.
Ich vergebe ihnen ihre Schuld
und denke nicht mehr an ihre Sünden. Mein Wort gilt!
35 Ich, der HERR,
habe die Sonne dazu bestimmt, den Tag zu erhellen,
den Mond und die Sterne, damit sie nachts leuchten.
Sie alle folgen einer festen Ordnung.
Ich wühle das Meer auf und lasse seine Wellen tosen.
›Der HERR, der allmächtige Gott‹ – so lautet mein Name!
36 Ich sage:
So wie diese feste Ordnung für immer besteht,
wird auch Israel für immer mein Volk sein.
37 Und wie man die Weite des Himmels
und die Fundamente der Erde niemals ermessen kann,
so werde ich Israel nicht verstoßen – trotz allem,
was es getan hat. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort!«
Jerusalem wird wieder aufgebaut
38 »So spricht der HERR: Es kommt die Zeit, in der man die Stadt Jerusalem für mich wieder aufbauen wird. Ihre Mauer wird vom Hananelturm bis zum Ecktor verlaufen, 39 von dort geradeaus weiter bis zum Hügel Gareb und im Bogen bis nach Goa. 40 Das ganze Tal, in dem man die Leichen verbrennt
und die Opferasche ausschüttet, außerdem die Terrassenfelder bis zum Bach Kidron und zur Ecke des Rosstors im Osten
– alles wird dann einzig und allein mir gehören. Nie mehr wird man die Stadt abreißen und zerstören.«
Jeremia kauft einen Acker
32 1 Im 10. Regierungsjahr des judäischen Königs Zedekia empfing Jeremia eine Botschaft vom HERRN. Es war das 18. Regierungsjahr König Nebukadnezars, 2 und das babylonische Heer belagerte damals gerade Jerusalem. Der Prophet Jeremia wurde im Wachhof beim Königspalast gefangen gehalten.
3 Zedekia hatte ihn verhaften lassen, weil er immer wieder verkündet hatte: »So spricht der HERR: Ich gebe diese Stadt in die Gewalt des babylonischen Königs, er wird sie erobern. 4 Auch König Zedekia entkommt ihm nicht, er wird Nebukadnezar ganz sicher in die Hände fallen. Dann wird er ihm Auge in Auge gegenüberstehen und ihm Rechenschaft ablegen müssen. 5 Anschließend verschleppt man Zedekia nach Babylon, und dort wird er bleiben, bis ich, der HERR, mich wieder seiner annehme. Ihr könnt noch so sehr gegen die Babylonier kämpfen, ihr werdet doch nicht siegen!«
6 Dort im Wachhof empfing Jeremia also eine Botschaft vom Herrn. Er selbst berichtet darüber: Der HERR sprach zu mir: 7 »Hanamel, der Sohn deines Onkels Schallum, wird zu dir kommen und dich auffordern, seinen Acker in Anatot zu kaufen, weil du als nächster Verwandter das Vorkaufsrecht hast.«
8 Genau wie der HERR es angekündigt hatte, kam Hanamel zu mir in den Wachhof und sagte: »Ich muss meinen Acker verkaufen, der in Anatot im Gebiet von Benjamin liegt. Du bist der nächste Verwandte und hast das Vorkaufs- und Besitzrecht. Nimm den Acker, damit er unserer Sippe nicht verloren geht!«
Ich wusste, dass durch ihn der HERR zu mir sprach, 9 darum kaufte ich Hanamel den Acker ab und gab ihm 17 Silberstücke dafür. 10 Ich unterzeichnete den Kaufvertrag, ließ die Zeugen unterschreiben und versiegelte das Schriftstück. Die Silberstücke wog ich auf der Waage ab. 11-12 In Gegenwart von Hanamel, der Zeugen, die den Vertrag beglaubigt hatten, und der anderen Judäer, die sich im Wachhof aufhielten, gab ich dann den versiegelten Vertrag und eine unversiegelte Abschrift Baruch, dem Sohn von Nerija und Enkel von Machseja.
13 Ich befahl ihm: 14 »So spricht der HERR, der allmächtige Gott Israels: Nimm diesen versiegelten Kaufvertrag und die offene Abschrift und bewahre sie in einem Tonkrug auf, damit sie lange erhalten bleiben. 15 Denn ich, der HERR, der allmächtige Gott Israels, verspreche: Es kommt die Zeit, in der man in diesem Land wieder Häuser, Äcker und Weinberge kaufen wird!«
Jeremias Gebet
16 Nachdem ich den Kaufvertrag Baruch, dem Sohn von Nerija, übergeben hatte, betete ich:
17 »Ach, HERR, mein Gott, durch deine starke Hand und deine große Macht hast du den Himmel und die Erde geschaffen. Nichts ist dir unmöglich. 18 Die Söhne strafst du für die Schuld ihrer Väter, aber Tausende von Generationen lässt du deine Liebe erfahren. Du bist groß und unüberwindlich; ›der HERR, der allmächtige Gott‹ wirst du genannt. 19 Deine Gedanken sind weise, und alles, was du tust, zeigt deine unerschöpfliche Macht. Vor deinen Augen liegen die Wege aller Menschen offen da, du gibst jedem, was er für seine Taten verdient. 20 Du hast damals in Ägypten Zeichen und Wunder vollbracht, und so tust du es noch immer an Israel und an allen Menschen. Darum ist dein Name heute in aller Welt bekannt. 21 Du hast dein Volk Israel mit starker Hand aus Ägypten befreit, durch deine Wunder und die Zeichen deiner Macht hast du ihre Feinde in Angst und Schrecken versetzt. 22 Deinem Volk gabst du dieses Land, das du schon ihren Vorfahren mit einem Eid versprochen hattest, ein Land, wo es selbst Milch und Honig im Überfluss gibt. 23 Doch als unsere Vorfahren es betreten und in Besitz genommen hatten, hörten sie nicht mehr auf dich, ihren Gott, sie richteten sich nicht nach deinen Geboten, und was du ihnen sagtest, war ihnen völlig gleichgültig. Darum hast du nun das Unheil über sie hereinbrechen lassen.
24 Schau, die Belagerungswälle reichen schon bis dicht an die Stadtmauer! Die Babylonier werden Jerusalem erobern, und wir halten ihrem Angriff nicht mehr stand, denn wir sind von Hunger und Seuchen geschwächt. Herr, sieh doch, es ist alles so gekommen, wie du es angedroht hast. 25 Und obwohl die Stadt bald den Babyloniern in die Hände fallen wird, hast du, HERR, mein Gott, mir noch befohlen, den Acker zu kaufen und den Vertrag von Zeugen beglaubigen zu lassen!«
Kommentar
Gottes Geist hilft dir, das Richtige zu tun
In einer der großartigsten Prophetien des Alten Testaments sieht Jeremia den neuen Bund voraus (31,31). Der neue Bund wird anders sein als der alte (31,32).
„Der neue Bund, den ich dann mit dem Volk Israel schließen will, wird völlig anders sein: Ich werde ihnen mein Gesetz nicht auf Steintafeln, sondern in Herz und Gewissen schreiben. Ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein«, sagt der Herr. »Niemand muss dann noch seinen Nachbarn belehren oder zu seinem Bruder sagen: ›Lerne den Herrn kennen!‹ Denn alle werden dann wissen, wer ich bin, von den Geringsten bis zu den Vornehmsten. Das sage ich, der Herr. Ich will ihnen ihren Ungehorsam vergeben und nie mehr an ihre Schuld denken“ (31,33-34; GNB).
Auf diese Verse wird im Neuen Testament immer wieder angespielt (s. Lukas 22,20; 2. Korinther 3,5-18, Hebräer 8,8-12). Sie unterstreichen einige wunderbare Verheißungen des „neuen Bundes“, der auf Jesus hinweist:
1.\tGott vergibt unser Scheitern, das Richtige zu tun
Durch Jesu Blut wurde dieser neue Bund ermöglicht. Beim letzten Abendmahl vor der Kreuzigung, „nahm er nach dem Essen den Becher mit Wein und sagte: „Dieser Becher ist Gottes neuer Bund, der in Kraft gesetzt wird durch mein Blut, das für euch vergossen wird““ (Lukas 22,20; GNB).
Der neue Bund zwischen Gott und den Menschen, von dem Jeremia sprach, ermöglicht dir eine gute Gottesbeziehung. Sie kam durch Jesu Blut, das am Kreuz vergossen wurde.
Durch Sein Blut sind dir alle deine Sünden vergeben, Gott wird „nicht mehr an [deine] bösen Taten denken“ (31,34). Joyce Meyer schreibt, „Was auch immer deine Sünde oder dein Versagen, du musst es Gott bekennen und dann loslassen. Hör auf, dich selbst für etwas zu bestrafen, das der Vergangenheit angehört. Erinnere dich nicht an etwas, das Gott bereits vergessen hat.“
2.\tGottes Geist hilft dir, das Richtige zu tun
Wir haben das Privileg, im Zeitalter des Geistes zu leben. Gottes Gesetze sind nicht mehr nur auf Steintafeln geschrieben, sondern Gott wirkt durch Seinen Geist in dir; Er schenkt dir den Wunsch, Ihm gefallen zu wollen („Ich werde ihr Denken mit meinem Gesetz füllen, und ich werde es in ihr Herz schreiben“; 33b) und das Erleben einer persönlichen Gottesbeziehung („ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein“; 33c). Jeder kann Gott kennen (31,34).
Gott möchte, dass du selbst dann das Rechte tust, wenn es nicht einfach ist. Das Richtige zu tun, bedeutet nicht zwingend ein leichtes Leben. Jeremia kam dafür ins Gefängnis, denn Zedekia brachte ihn hinter Schloss und Riegel (32,1-2).
Wir sehen noch ein Beispiel dafür, dass Jeremia trotz der Umstände tat, was richtig war (32,6-8). Gott trägt ihm auf, einen Acker zu kaufen, obwohl die Babylonier Jerusalem bald einnehmen würden. Der Acker würde damit wert los werden. Aber Geld war Jeremia nicht wichtig. Das Richtige zu tun, war ihm wichtiger als möglicher Erfolg.
An Jeremias Gehorsam zu tun, was richtig ist, erinnern wir uns noch heute. Im Matthäusevangelium lesen wir, dass der Kauf des „Ackers des Töpfers“ von dem Geld, das Judas für seinen Verrat erhalten hatte, die Erfüllung der Prophetie des Jeremias war (Matthäus 27,5-10).
Gebet
Herr, bitte hilf mir zu tun, was richtig ist – unabhängig von den Umständen. Danke, dass Du meine alten Sünden vergibst und sie vergisst. Danke, dass Du mir Deinen Geist ins Herz gegeben hast. Leite mich heute und in der Zukunft, das Richtige zu tun.
Pippa fügt hinzu
Jeremia 31:34
„Und ich will ihnen ihre Sünden vergeben und nicht mehr an ihre bösen Taten denken.“
Es ist nicht so, als habe Gott ein schlechtes Gedächtnis (wie ich). Gott zieht es vor, unsere Sünden zu vergessen, wenn wir sie Ihm bekannt und Ihn um Vergebung gebeten haben. Der Widersacher versucht dagegen immer wieder, uns an sie zu erinnern. Auch wir müssen uns also entschließen, unsere Schuld … wie auch die der anderen ... zu vergessen!
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“