Wie Gott zu dir spricht
Einführung
Fjodor war ein wilder junger Mann. Sein Leben drehte sich ums Essen, Trinken, Quatschen, Musik, Theater und Frauen. Er träumte davon, berühmt zu werden. Während der repressiven Regierung unter Zar Nikolaus I. wurde er in eine politische Bewegung hineingezogen, die sich für soziale Reformen einsetzte. Er wurde festgenommen und zum Tode verurteilt.
An einem bitterkalten Morgen wurden die Todeskandidaten zur Exekution aus den Zellen geholt. Die Gefängniswärter hatten schon die Gewehre angelegt, als im letzten Augenblick eine weiße Fahne ankündigte, dass der Zar das Urteil in eine lebenslange Haftstrafe in Sibirien umgewandelt hatte.
Bei seiner Ankunft in Sibirien am Heiligen Abend 1849 steckten ihm zwei Frauen ein Neues Testament zu. Er war damals 28 Jahre alt. Als die Wache sich kurz abwandte, empfahlen sie ihm, er solle die Seiten gründlich erforschen. Das tat er.
Während seiner Haft las der große russische Romancier, Fjodor Dostojewski, das Neue Testament von vorne bis hinten durch und lernte weite Teile davon auswendig. Er schrieb, „Ich glaube, es gib niemanden, der lieblicher, tiefgründiger, mitfühlender und vollkommener ist als Jesus. Mit eifernder Liebe sage ich mir, dass es keinen wie Ihn gibt, aber auch keiner könnte wie er sein.“ Ihm war Jesus Christus in der Bibel begegnet.
Paulus beschrieb die Bibel als „von Gottes Geist eingegeben“ (2. Timotheus 3,16). Die Bibel ist nicht einfach inspiriert, so wie man das von Künstlern, Dichtern, Komponisten und Musikern sagt. Die Bibel enthält tatsächlich Gottes Atem, Seinen Geist. Sie ist eine der vielen Wege, auf denen Gott zu dir spricht.
Psalm 119,89–96
89 HERR, dein Wort bleibt für immer und ewig
– so unverrückbar wie der Himmel hat es Bestand.
90 Deine Treue zu uns gilt ohne Ende
– so unerschütterlich wie die Erde, die du erschufst.
91 Himmel und Erde bestehen bis heute,
weil du es so willst, denn dir muss alles dienen.
92 Hätte ich nicht Freude an deinem Gesetz gehabt,
dann wäre ich in meinem Elend umgekommen.
93 Nie will ich deine Befehle vergessen,
denn durch sie hast du mich neu belebt.
94 HERR, ich gehöre zu dir. So hilf mir doch,
denn ich habe immer nach deinen Geboten gefragt!
95 Gewissenlose Menschen liegen auf der Lauer,
um mich zu beseitigen.
Doch ich achte umso mehr auf das,
was du mir sagst.
96 Ich sah, dass alles ein Ende findet,
auch wenn es noch so vollkommen ist.
Nur dein Wort kennt keine Grenzen.
Kommentar
Hab Freude am Bibellesen
Der Philosoph und große Kritiker des Christentums, Voltaire, behauptete im 18. Jahrhundert, „In hundert Jahren wird es auf der Welt keine Bibel mehr geben. Die letzte Ausgabe wird dann in irgendeinem Trödlerladen herumliegen“ . Hundert Jahre später war die Bibel so beliebt wie nie zuvor. Wenn wir hören, wie die Bibel angegriffen wird, ist es gut, uns daran zu erinnern, dass das nichts Neues ist.
Gottes Wort hat „für alle Zukunft“, also ewig, Bestand (90; GNB). Trotz aller Angriffe hat die Bibel überlebt. „HERR, dein Wort bleibt für immer und ewig – so unverrückbar wie der Himmel hat es Bestand. Deine Treue zu uns gilt ohne Ende – so unerschütterlich wie die Erde, die du erschufst“ (119,89-90; Hfa).
Die Bibel ist eine Freude. Der Psalmist hat „Freude an deinem Gesetz“, der Heiligen Schrift (119,92).
Es ist nur recht, dass der längste Psalm des Psalters von der Heiligen Schrift selbst handelt.
Wenn du angegriffen wirst, denke über Gottes Wort nach: „Obwohl die Bösen mir auflauerten, um mich zu töten, halte ich mich an deine Weisungen. [„Deine Pläne für mich“, heißt es in der The Message Bible.] Ich habe gesehen, dass selbst das Vollkommene vergeht, doch deine Gebote gelten für immer“ (95-96). Gottes Wort will dich schützen. Dich an Gottes Wort zu erinnern, wird dich vor Schaden bewahren: „Ich werde deine Regeln nie vergessen; ich weiß, durch sie erhältst du mich am Leben“ (93; GNB).
Gebet
Herr, bitte hilf mir, dass ich jeden Tag über Dein ewiges Wort nachdenke und mit Freude Bibel lese.
2. Timotheus 3,1–17
Zeichen der letzten Zeit
3 1 Das eine sollst du noch wissen: In diesen letzten Tagen werden schlimme Zeiten auf uns zukommen. 2 Die Menschen werden nur sich selbst und ihr Geld lieben. Sie werden überheblich und anmaßend sein, Gott verlästern und sich weigern, auf ihre Eltern zu hören. Dank und Ehrfurcht kennen sie nicht. 3 Sie lassen andere im Stich, sind unversöhnlich und verleumden ihre Mitmenschen. Ihr Leben ist ohne Hemmungen, brutal und rücksichtslos. Sie hassen alles Gute, 4 Verräter sind sie, die sich nicht beherrschen können und nur sich selbst für wichtig halten. Nichts als ihr Vergnügen haben sie im Kopf, und Gott ist ihnen völlig gleichgültig. 5 Nach außen tun sie zwar fromm, aber von der Kraft des wirklichen Glaubens wissen sie nichts. Hüte dich vor solchen Menschen!
6 Einige von ihnen legen es darauf an, von den Leuten ins Haus gelassen zu werden, und versuchen dort vor allem gewisse Frauen auf ihre Seite zu ziehen. Diese Frauen sind mit Sünden beladen und werden von allen möglichen Leidenschaften getrieben, 7 sie wollen jederzeit etwas Neues hören, sind aber unfähig, die Wahrheit zu erkennen. 8 So wie die ägyptischen Zauberer Jannes und Jambres sich Mose entgegenstellten, so widersetzen sich diese falschen Lehrer der Wahrheit. Ihre Ansichten sind verdreht und wirr, ihr Glaube hält keiner Prüfung stand. 9 Auf die Dauer werden sie aber ihr Unwesen nicht treiben können. Mit der Zeit wird jeder durchschauen, dass sie ohne Sinn und Verstand sind. Genauso ist es den beiden ägyptischen Zauberern ergangen.
Wer glaubt, muss mit Widerstand rechnen
10 Du aber, Timotheus, bist bei dem geblieben, was ich dich gelehrt habe. Du hast dir mein Leben, mein Ziel, meinen Glauben zum Vorbild genommen, dazu auch meine Geduld, meine Liebe und Ausdauer. 11 Du weißt, welche Verfolgungen und Leiden ich in Antiochia, in Ikonion und Lystra ertragen musste. Wie unerbittlich ist man dort gegen mich vorgegangen! Aber der Herr hat mich aus allen Gefahren gerettet. 12 Tatsächlich muss jeder, der zu Jesus Christus gehört und so leben will, wie es Gott gefällt, mit Verfolgung rechnen. 13 Die Verführer aber und die Betrüger werden sich immer stärker in die Sünde verstricken. Sie verführen andere und werden dabei selbst in die Irre geführt. 14 Darum bitte ich dich: Halte am Glauben fest, so wie du ihn kennen gelernt hast. Von seiner Wahrheit bist du ja überzeugt. Schließlich weißt du genau, wer deine Lehrer waren. 15 Außerdem bist du von frühester Kindheit an mit der Heiligen Schrift vertraut. Sie zeigt dir den Weg zur Rettung, den Glauben an Jesus Christus. 16 Denn die ganze Heilige Schrift ist von Gott eingegeben. Sie soll uns unterweisen; sie hilft uns, unsere Schuld einzusehen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen und so zu leben, wie es Gott gefällt. 17 So werden wir reife Christen und als Diener Gottes fähig, in jeder Beziehung Gutes zu tun.
Kommentar
Halte beim Lesen nach Jesus Ausschau
Die Bibel handelt von Jesus: „[Die] Heilige Schrift .. zeigt dir den Weg zur Rettung, den Glauben an Jesus Christus“ (3,15; Hfa).
Paulus‘ Brief richtet sich an eine Gesellschaft, die der unseren nicht unähnlich war. Er schrieb:
„In der letzten Zeit vor dem Ende der Welt stehen uns schlimme Zustände bevor. Die Menschen werden selbstsüchtig, geldgierig, prahlerisch und eingebildet sein. Sie werden Gott lästern, ihren Eltern nicht gehorchen und vor nichts mehr Ehrfurcht haben. Sie sind undankbar, lieblos und unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht und gewalttätig, sie hassen das Gute, sind untreu und unzuverlässig und aufgeblasen vor Überheblichkeit. Sie kümmern sich nicht um das, was Gott Freude macht, sondern suchen nur, was ihre eigene Lust vermehrt“ (1-4; GNB).
Paulus beschreibt sie folgendermaßen: „Sie werden so tun, als seien sie fromm, doch die Kraft Gottes…werden sie ablehnen“ (3,5). Das beschreibt sowohl die säkulare Welt als auch eine Art nominellen Glaubens – Menschen, die nach ihrer Religion gefragt, sagen, dass sie Christ sind, Seine Kraft jedoch leugnen. Und dann gibt es welche, die sich der Wahrheit mit allen Mitteln widersetzen (3,8).
In einer Welt, die starken Druck ausübt, sollst du anders sein. Paulus schreibt, „Du aber…“ (14a). Er verweist auf seine Lehre, auf sein Ziel, seine Geduld und Liebe, auf seinen Lebensstil und Glauben, seine Ausdauer, Verfolgung und sein Leiden (10-11). Er warnt, „Jeder, der an Christus Jesus glaubt und ein Leben zur Ehre Gottes führen will, wird Verfolgung erleben“ (3,12). Wundere dich also nicht über Widerstand. Mach dich stark für die „heilige Schrift“ (3,15).
Einige Bücher informieren, andere reformieren. Die Bibel transformiert. Einmal beklagte sich ein Mann bei seinem Pfarrer, dass er nicht in der Bibel lese, weil sie seine Arbeit beeinträchtige. Auf die Frage, was er denn beruflich mache, antwortete der Mann, „Ich bin Taschendieb“! Die Bibel wurde dir nicht nur gegeben, um dein Wissen zu erweitern, sondern um dein Leben zu verändern.
Ziel der Bibel ist es, dich zu Jesus zu führen. Sie will „dich weise machen, die Rettung anzunehmen, die der Glaube an Christus Jesus schenkt“ (3,15). „Die Schrift verweist auf mich“ (Johannes 5,39b). Martin Luther sagte, „Die Bibel ist die Wiege, in der Jesus liegt… Jedes Wort zeugt von Christus.“
Wie so viele kam auch ich beim Lesen der Bibel zum Glauben. Es war gerade, als würde Er aus den Seiten des Neuen Testaments heraustreten.
Aber nicht nur dieser erste Glaube kommt durch die Bibel. Dein Glaube wächst durch sie, denn „Die ganze Schrift ist von Gottes Geist eingegeben und kann uns lehren, was wahr ist, und uns erkennen lassen, wo Schuld in unserem Leben ist. Sie weist uns zurecht und erzieht uns dazu, Gottes Willen zu tun. Durch die Schrift bereitet Gott uns umfassend vor und rüstet uns aus für alles, was wir nach seinem Willen tun sollen“ (3,16-17). Im Katholischen Katechismus heißt es, die Bibel „ist geschrieben unter der Inspiration des Heiligen Geistes mit Gott als ihrem Autor“ .
Die Bibel ist unsere Autorität in allen Glaubens- und Lebensfragen. Du entdeckst, was Gott über Leid, Jesus, das Kreuz usw. sagt (und was du deshalb auch glauben sollst). In der Bibel steht auch, was in Gottes Augen falsch ist, und wie du ein gerechtes Leben führen kannst. Die Bibel „rüstet uns aus für alles, was wir nach seinem Willen tun sollen“ (17b).
Gebet
Herr, ich danke Dir, dass Du mich jeden Tag aufs Neue beim Lesen und Nachdenken über Dein Wort, beim Hören auf den Heiligen Geist mit allem ausrüstest, was ich für diesen Tag brauche. Ich bete, dass ich Jesus dabei immer näher komme und Ihm immer ähnlicher werde, während ich Zeit in Seiner Gegenwart verbringe.
Jeremia 50,11–51,14
11 Jetzt triumphiert ihr noch und jubelt, ihr Babylonier,
weil ihr mein Land ausgeraubt habt!
Ihr seid ausgelassen und springt vor Freude umher
wie Kälber auf der Weide, ihr wiehert wie übermütige Hengste!
12 Doch euer Heimatland, in dem ihr geboren seid,
wird nun selbst unterworfen und von allen verachtet.
Es soll ein unbedeutender Fleck Erde sein,
eine dürre und trostlose Wüste.
13 Mein Zorn wird Babylon treffen
und es zu einem einzigen Trümmerhaufen machen,
in dem niemand mehr wohnt.
Wer vorüberzieht und die Ruinen sieht,
wird entsetzt sein und verächtlich über sie lachen.
14 Ihr Bogenschützen, stellt euch rings um die Stadt
zum Angriff auf und schießt! Spart nicht mit Pfeilen!
Denn Babylon hat gegen mich, den HERRN, gesündigt.
15 Umzingelt die Stadt und stimmt das Kriegsgeschrei an!
– Da, sie ergibt sich! Ihre Türme stürzen ein,
die Mauern reißt man nieder!
Ich, der HERR, strafe sie für all ihre Bosheit.
Rächt auch ihr euch an Babylon!
Zahlt ihm das heim, was es euch angetan hat!
16 Lasst niemanden am Leben,
der die Saat ausstreuen oder die Ernte einbringen könnte!
Alle Ausländer, die in Babylon wohnten,
werden vor dem Schwert des Feindes fliehen
und in die Heimat zu ihren Landsleuten zurückkehren.
17 Israel ist wie eine Herde,
die von Löwen auseinandergetrieben wurde.
Zuerst ist der König von Assyrien über sie hergefallen,
und dann hat König Nebukadnezar von Babylonien
ihre Knochen abgenagt.
18 Deswegen sage ich, der HERR, der allmächtige Gott Israels:
Ich bestrafe den König von Babylonien
und sein ganzes Land so gewiss,
wie ich auch den König von Assyrien
zur Rechenschaft gezogen habe.
19 Aber mein Volk, meine Herde,
bringe ich zurück zu ihrem Weideplatz,
dann kann sie sich wieder beim Berg Karmel
und im Hochland von Baschan ausbreiten;
auch im Bergland von Ephraim
und in Gilead findet sie genug zu essen.
20 Ich, der HERR, verspreche euch:
Wer zu dieser Zeit nach Israels Schuld sucht,
wird sie nicht finden.
Man wird den Bewohnern Judas
keine einzige Sünde vorhalten können.
Denn wen ich von meinem Volk übrig lasse,
dem werde ich vergeben.«
Gott übt Rache für seinen zerstörten Tempel
21 »Ich, der HERR, sage euch:
Tut, was ich euch befehle!
Greift das Land Meratajim an,
zieht gegen die Bewohner von Pekod in den Kampf!
Vernichtet sie, zerstört alles ohne Erbarmen!
22 Hört das Kriegsgeschrei,
Babyloniens Untergang naht!
23 Alle Völker hat es niedergeschlagen wie ein Hammer,
doch nun liegt es selbst zerschmettert am Boden.
Bei diesem Anblick werden die Völker von Entsetzen gepackt.
24 Ich habe dir eine Falle gestellt, Babylonien,
und du bist hineingelaufen,
ehe du wusstest, was geschah!
Man hat dich eingeholt und überwältigt,
denn du hast gegen mich, den HERRN, Krieg geführt.
25 Ich öffne meine Waffenkammer
und hole die Waffen heraus,
mit denen ich dich in meinem Zorn angreifen werde.
Ja, für mich, den allmächtigen HERRN und Gott,
gibt es in diesem Land viel zu tun!
26 Nehmt es von allen Seiten ein,
brecht seine Kornspeicher auf
und schüttet die Beute auf einen Haufen!
Dann vernichtet alles und zerstört das ganze Land
– lasst nichts mehr übrig!
27 Stecht alle seine Soldaten nieder,
schlachtet sie ab wie Vieh! Wehe ihnen!
Denn nun ist der Tag gekommen,
an dem ihre Strafe sie trifft.
28 Hört, was die Flüchtlinge aus Babylonien erzählen!
In Jerusalem, der Stadt auf dem Berg Zion,
berichten sie, wie der HERR, unser Gott,
sich an den Feinden gerächt hat:
Er hat sie gestraft, weil sie seinen Tempel zerstört haben.
29 Ruft sämtliche Bogenschützen
zum Kampf gegen Babylon herbei!
Belagert die Stadt und lasst keinen entkommen!
Vergeltet ihr alles Unrecht!
Zahlt ihr heim, was sie euch angetan hat.
Denn Babylon hat sich voller Stolz gegen mich,
den heiligen Gott Israels, aufgelehnt.
30 Wenn es so weit ist,
kommen die jungen Männer in den Straßen um,
und alle Soldaten fallen noch am selben Tag im Kampf.
Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort.
31 Pass auf, denn ich, der allmächtige HERR und Gott,
greife dich an, du stolze Stadt!
Deine Strafe lässt nicht länger auf sich warten.
32 Du wirst stürzen, und niemand richtet dich wieder auf.
Ich stecke dich und deine Nachbarstädte in Brand,
das Feuer wird alles ringsum verzehren.«
Der Herr erlöst sein Volk
33 »So spricht der HERR, der allmächtige Gott:
Noch werden die Israeliten
und auch die Judäer unterdrückt.
Ihre Feinde halten sie gefangen
und lassen sie nicht in ihr Land zurückkehren.
34 Doch sie haben einen starken Erlöser,
denn ich selbst, der HERR, der allmächtige Gott,
verhelfe ihnen zu ihrem Recht.
Auf der ganzen Welt sorge ich für Ruhe und Frieden,
aber die Bewohner von Babylonien
stürze ich in Angst und Schrecken.
35 Ich, der HERR, sage: Tod den Babyloniern
und der Stadt Babylon mit ihren führenden Männern
und ihren klugen Beratern!
36 Tod ihren Wahrsagern – sie werden
als dumme Schwätzer entlarvt!
Tod ihren Soldaten – die Angst soll sie packen!
37 Tod den Pferden und Streitwagen
und allen Söldnern, die Babylonien unterstützt haben
– sie werden sich nicht mehr wehren können!
Die Schätze Babyloniens gebe ich der Plünderung preis.
38 Alle Gewässer des Landes sollen austrocknen!
Denn Babylonien ist ein Land
voll abscheulicher Götzenstatuen,
die seinen Bewohnern den Verstand geraubt haben.
39 Wilde Wüstentiere werden in den Trümmern hausen,
Schakale und Strauße streifen dort umher.
Ja, Babylonien wird nie mehr bewohnt sein,
für alle Zeiten bleibt es unbesiedelt.
40 Es soll zerstört werden wie damals Sodom und Gomorra
mit ihren Nachbarstädten.
Kein Mensch wird mehr dort wohnen,
niemand sich dort auch nur aufhalten.
Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort.«
Der Feind aus dem Norden
41 »Seht, von Norden zieht ein Volk heran,
eine mächtige Nation macht sich
auf den Weg vom Ende der Erde.
Viele Königreiche wollen gegen Babylonien Krieg führen.
42 Mit Schwertern und Bogen sind sie bewaffnet,
sie sind grausam und kennen kein Erbarmen.
Wenn sie auf ihren Pferden heranstürmen,
klingt es wie das Tosen des Meeres.
Sie haben sich zum Kampf gerüstet gegen dich,
du Stadt Babylon!
43 Dein König hört die Schreckensmeldung,
ihn hat aller Mut verlassen.
Er zittert vor Angst wie eine Frau in den Wehen.
44 Ja, ich will die Babylonier aus ihrem Land vertreiben
wie ein Löwe, der aus dem Dickicht am Jordan hervorbricht
und ins fruchtbare Weideland einfällt.
Dann wird einer, den ich selbst erwählt habe,
über Babylonien regieren.
Wer ist mir gleich und kann mich zur Rechenschaft ziehen?
Welcher Herrscher ist imstande, sich mir zu widersetzen?
45 So hört nun, welchen Beschluss ich,
der HERR, über Babylon gefällt habe
und was ich mit den Einwohnern
von Babylonien vorhabe:
Man wird sie alle, auch die Jüngsten unter ihnen,
wie hilflose Schafe forttreiben.
Ja, das ganze Land wird entsetzt sein,
wenn dies geschieht.
46 Babyloniens Sturz lässt die Erde erbeben,
selbst die anderen Völker hören noch
die lauten Hilfeschreie.«
Babyloniens Zeit ist abgelaufen
51 1 »So spricht der HERR:
Seht, ich lasse einen verheerenden Sturm über Babylonien
und seine Bewohner kommen,
denn dort haben sich meine Feinde zusammengerottet.
2 Ich schicke Fremde zu ihnen, die das Land erobern
und die Menschen davonjagen,
so wie der Wind die Spreu fortweht.
Ja, ganz Babylonien wird leer gefegt.
An dem Tag, den ich für seinen Untergang bestimme,
fallen die Feinde von allen Seiten über das Land her.
3 Ich befehle ihnen: ›Schießt die babylonischen Schützen nieder,
tötet die Soldaten in ihren Rüstungen!
Bringt die jungen Männer schonungslos um,
vernichtet das gesamte Heer!‹
4 Dann werden die Leichen der Gefallenen überall herumliegen,
vom Schwert Durchbohrte füllen die Straßen Babylons.
5 Ich, der HERR, der allmächtige Gott,
habe Israel und Juda nicht allein zurückgelassen wie eine Witwe,
sondern sie sind immer noch mein Volk.
Doch auf dem Land der Babylonier lastet eine schwere Schuld:
Sie haben gegen mich, den heiligen Gott Israels, gesündigt.
6 Flieht aus Babylon! Lauft um euer Leben!
Sonst trifft auch euch die Strafe für seine Schuld.
Denn jetzt ist die Stunde gekommen,
nun ziehe ich, der HERR,
die Babylonier zur Rechenschaft.
Sie bekommen von mir, was sie verdienen.
7 Babylon war wie ein goldener Kelch
voll Wein in meiner Hand,
der die ganze Welt berauschte.
Alle Völker mussten daraus trinken, bis sie taumelten
und den Verstand verloren.
8 Doch plötzlich ist der Kelch
hinuntergefallen und zerbrochen.
Trauert um Babylonien!
Holt Salben, um seinen Schmerz zu lindern,
vielleicht wird es wieder gesund!
9 Aber die Fremden, die dort leben, erwidern:
›Wir wollten ihnen helfen, doch es war zu spät!
Babyloniens Wunden sind unheilbar.
Kommt, wir verlassen das Land und ziehen in unsere Heimat!
Denn Babylonien ist grausam bestraft worden,
die Verwüstung reicht bis in den Himmel.‹
10 Die Israeliten sagen:
›Jetzt hat der HERR uns zum Recht verholfen.
Kommt, wir gehen zum Berg Zion und erzählen,
was der HERR, unser Gott, getan hat!‹
11 Ich, der HERR, habe die Könige von Medien dazu gebracht,
Babylon anzugreifen, denn ich will die Stadt vernichten.
Ich räche mich an ihren Einwohnern,
weil sie meinen Tempel zerstört haben.
Schärft die Pfeile! Nehmt die Schilde!
12 Richtet euer Feldzeichen vor den Mauern Babylons auf!
Verstärkt die Wachen! Stellt Beobachtungsposten auf!
Legt einen Hinterhalt! Denn mein Plan steht fest.
Ja, ich, der HERR, führe aus,
was ich den Einwohnern von Babylon angedroht habe.
13 Du große Stadt, von vielen Wasserläufen durchzogen,
dein Reichtum ist unermesslich!
Doch jetzt ist dein Ende gekommen,
deine Zeit ist abgelaufen!
14 Ich, der HERR, der allmächtige Gott,
schwöre, so wahr ich lebe:
Ich lasse unzählige Feinde über dich herfallen
wie einen Heuschreckenschwarm.
Sie werden dich erobern
und ein Triumphlied über dich anstimmen.«
Kommentar
Höre Gottes Worte und setze sie in die Tat um
Wir alle setzen unser Vertrauen auf etwas. Wir sind versucht, auf unser Geld, unserer Bildung, Arbeit, Gesundheit, Familie oder Freunde zu vertrauen. An diesen Dingen ist nichts verkehrt, aber letztlich ist der einzig wirklich sichere Ort, auf den wir unser Vertrauen setzen sollen, der Herr.
In den letzten Kapiteln haben wir bei Jeremia gesehen, wie alle Nationen ihre Hoffnung und ihr Vertrauen auf Dinge setzten, die nicht hielten, was sie versprochen hatten. Heute lesen wir, dass Babylon sich auf seine Flüsse und seinen Wohlstand verließ: „Du bist eine reiche Stadt, gegründet an den Ufern großer Flüsse…“ (51,13). Eine nach der anderen demontiert Jeremia die falschen Hoffnungen.
Immer wieder fordert Jeremia seine Zuhörer auf, auf Gottes Worte und Verheißungen und nicht auf weltliche Dinge zu hören. Dabei wiederholt er ständig den Satz: „[So] spricht der Herr“ (50,18.21.30.33.40; 51,1).
Wir werden ermuntert, „Tut alles genau so, wie ich es euch befohlen habe“ (50,21): Wir sollen „erzählen, was der Herr, unser Gott, getan hat“ (51,10). Du kannst dein Leben auf Seine Verheißungen bauen und nach ihnen handeln (s. Matthäus 7,24-27).
Der Herr gibt denen, die auf Sein Reden hören, die auf Ihn trauen und nach Seinem Wort handeln zwei wundervolle Zusagen.
Erstens verspricht Er ihnen Zufriedenheit. Dein geistlicher Hunger wird nur durch eine Beziehung mit Gott gestillt (50,19), die durch Jesu Kommen möglich wurde.
Zweitens verspricht Er dir vollkommene Vergebung deiner Sünden und die Befreiung von deiner Schuld: „In jenen Tagen und zu jener Zeit…wird man zwar genau schauen, ob Israel sich etwas zuschulden kommen lassen hat, man wird aber nichts finden können. Man wird auch in Juda danach suchen. Aber auch dort wird keine Schuld mehr zu finden sein. Denn ich habe dem Rest des Volkes, den ich gerettet habe, vergeben“ (50,20). Was Gott Israel und Juda zugesagt hatte, erfüllte sich durch Jesus am Kreuz. Wie gründlich sie auch nach einer Schuld suchen mögen, sie werden nichts finden – wegen dem, was Jesus getan hat.
Gebet
Herr, auf Dich vertraue ich. Bitte hilf mir, jeden Tag auf Deine Worte zu hören, sie in die Tat umzusetzen und in Deiner Gegenwart und Liebe zufrieden zu sein.
Pippa fügt hinzu
2. Timotheus 3,15
„Von Kindheit an bist du in der heiligen Schrift unterwiesen worden, und sie kann dich weise machen…“
Es ist so wichtig, schon in jungen Jahren die Bibel zu lesen sich mit ihr vertraut zu machen. Man kann gar nicht früh genug damit anfangen, selbst wenn man zunächst – wie einer unserer Enkel – die Seiten einfach nur isst!
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“