Schönheit
Einführung
„Die klare Schönheit eines heiligen Lebens hat neben der Macht Gottes den größten Einfluss in der Welt,“ meinte Blaise Pascal. Heiligkeit ist wunderschön und sie hat nichts mit äußerlicher Schönheit zu tun. Es ist eine Schönheit, die von Innen strahlt. Sie wird die Welt verändern. Das beginnt bei dir und mir. Der heilige Franz von Assisi sagte, „Heilige dich selbst, und du heiligst die Gesellschaft.”
Heiligkeit ist keine Zusatzoption, sie ist nicht Heiligen und besonderen Christen vorbehalten. Sie ist etwas, das wir alle im Leben anstreben sollten. Heiligkeit ist nicht dasselbe wie Intensität. Intensität ist keine Frucht des Heiligen Geistes! Die Fähigkeit, über sich selbst lachen zu können, ist von zentraler Bedeutung für unsere Heiligkeit. Nimm Jesus ernst, aber nimm dich selbst nicht zu wichtig. Sinn für Humor ist die Verbindung zwischen Heiligkeit und Demut.
Heiligkeit ist nichts Langweiliges. C.S. Lewis schrieb, „Wie unwissend sind doch die Menschen, die Heiligkeit für langweilig halten. Wenn einem wahre Heiligkeit begegnet… ist sie unwiderstehlich.“
Psalm 122,1–9
Frieden für Jerusalem!
1 Ein Lied von David für Festbesucher,
die nach Jerusalem hinaufziehen.
Wie sehr habe ich mich gefreut,
als man zu mir sagte:
»Komm mit, wir gehen zum Haus des HERRN!«
2 Nun sind wir endlich am Ziel!
Wir haben Jerusalems Tore durchschritten.
3 O Jerusalem, du herrliche Stadt,
wie unbezwingbar bist du gebaut!
4 Zu dir ziehen alle Stämme des HERRN hinauf –
ganz Israel will ihn dort preisen, so wie er es befahl.
5 Jerusalem, in dir regiert Davids Königshaus,
in dir spricht der König das Recht.
6 Betet für den Frieden Jerusalems!
Wer dich liebt, dem soll es gut ergehen!
7 Hinter deinen festen Mauern soll Frieden herrschen,
und in deinen Palästen soll man sicher wohnen!
8 Weil mir meine Verwandten und Freunde
am Herzen liegen, wünsche ich dir, Jerusalem,
Frieden und Glück.
9 Weil in dir das Haus des HERRN,
unseres Gottes, steht, setze ich mich
für dein Wohlergehen ein.
Kommentar
Wo findest du Heiligkeit?
Freudenquelle des Psalmisten war es, Gott im Tempel anzubeten. Es war der Ort, wo sich die Menschen versammelten, „um den Namen des Herrn zu loben“ (4b). Deshalb war Jerusalem so enorm wichtig für das Volk Gottes; deshalb sorgte sich der Psalmist so leidenschaftlich um den Frieden und die Sicherheit der Stadt (6-9).
Jerusalem war die heilige Stadt. In unserem Abschnitt aus dem Alten Testament wird sie „mein heiliger Berg“ (Hesekiel 20,40) genannt. Der Tempel war der Ort, an dem Gott wohnte. Das machte ihn heilig.
Heute ist die Kirche der Ort, an dem Gott wohnt. Sie ist der neue heilige Ort, „erbaut .. mit Christus Jesus selbst als Eckstein. Dieser Eckstein fügt den ganzen Bau zu einem heiligen Tempel für den Herrn zusammen. Durch Christus, den Eckstein, werdet auch ihr eingefügt und zu einer Wohnung, in der Gott durch seinen Geist lebt“ (Epheser 2,20-22).
Die Menschen selbst sind dieser neue Ort. Durch Jesus wurdest du zu einem neuen Haus Gottes – du bist ein Tempel des Heiligen Geistes.
Gebet
Herr, ich sehne mich nach Deiner heiligen Gegenwart. Ich will den Namen des Herrn preisen. Danke für den Frieden und die Sicherheit, die Deine Gegenwart im Haus Gottes schenkt.
Hebräer 10,1–18
Ein für alle Mal von Gott angenommen
10 1 Das Gesetz des alten Bundes war lediglich ein matter Abglanz und Vorgeschmack all dessen, was Gott für uns bereithält. Es brachte uns noch nicht in eine enge Gemeinschaft mit Gott. Denn die Opfer der alten Ordnung konnten keinen Menschen für immer von seiner Schuld befreien. Jahr für Jahr musste man erneut Opfer bringen. 2 Niemand hätte mehr ein Opfer gebracht, wenn alle schon nach dem ersten Mal von ihren Sünden gereinigt worden wären. Dann hätte ja auch die Schuld ihr Gewissen nicht länger belastet. 3 Stattdessen werden sie durch diese Opfer Jahr für Jahr aufs Neue an ihre Sünde und Schuld erinnert. 4 Denn das Blut von Stieren und Böcken kann uns unmöglich von unseren Sünden befreien.
5 Darum sprach Christus zu Gott, als er in die Welt kam:
»Schlachtopfer und andere Gaben wolltest du nicht.
Aber du hast mir einen Leib gegeben;
er soll das Opfer sein.
6 Dir gefallen keine
Brandopfer und Sündopfer.
7 Deshalb habe ich gesagt:
›Ich komme, um deinen Willen,
mein Gott, zu erfüllen.
So heißt es von mir bereits
in der Heiligen Schrift.‹«
8 Obwohl das Gesetz diese Opfer verlangte, hat Christus gesagt: »Schlachtopfer und andere Gaben hast du nicht gewollt. Sie gefallen dir so wenig wie die Brandopfer und die Sündopfer.« 9 Außerdem sagte er: »Ich komme, mein Gott, um deinen Willen zu erfüllen.« So hebt Christus die alte Ordnung auf und setzt eine neue in Kraft. 10 Er hat mit seinem Tod am Kreuz diesen Willen Gottes erfüllt; und deshalb gehören wir durch sein Opfer ein für alle Mal zu Gott.
11 Der Priester aber muss jeden Tag neu den Altardienst verrichten und Gott immer wieder Opfer darbringen. Dennoch können diese Opfer keinen Menschen für immer von seiner Schuld befreien. 12 Jesus Christus dagegen hat ein einziges Opfer für alle Sünden gebracht. Jetzt sitzt er für immer auf dem Ehrenplatz an der rechten Seite Gottes. 13 Dort wartet er, bis ihm alle seine Feinde unterworfen sind und er seinen Fuß auf ihren Nacken setzt. 14 Für immer und ewig hat Christus mit dem einen Opfer alle Menschen, die zu Gott gehören sollen, in eine vollkommene Gemeinschaft mit ihm gebracht.
15 Das bezeugt uns auch der Heilige Geist. Denn in der Schrift heißt es zunächst:
16 »Der neue Bund,
den ich dann mit meinem Volk Israel
schließen werde,
wird ganz anders aussehen,
spricht der Herr.
Ich schreibe mein Gesetz in ihr Herz,
es soll ihr ganzes Denken
und Handeln bestimmen.«
17 Und dann heißt es:
»Ich vergebe ihnen ihre Schuld
und denke nicht mehr an ihre Sünden.«
18 Sind aber die Sünden vergeben, dann ist kein Opfer mehr nötig.
Kommentar
Wann wirst du heilig?
Durch Jesu Opfer und durch die Gabe des Heiligen Geistes, der in deinem Herz lebt, kannst du nun heilig werden. So gesehen, kannst du „sofortige Heiligkeit“ erleben. Aber Heiligung ist ein langer Prozess, der in diesem Leben nie ganz abgeschlossen sein wird.
Eine der in Alpha Kleingruppen am häufigsten gestellten Fragen lautet, „Was ist mit den Menschen, die vor Jesus gelebt haben? Ist es nicht unfair, dass Jesus einfach irgendwann in der Geschichte kam und Vergebung möglich machte?“ Dabei wird davon ausgegangen, dass das Kreuz nur in die Zukunft hinein wirkt und nicht auch in die Vergangenheit und somit nicht auch für die gilt, die vor Jesus gelebt haben.
Im Hebräerbrief aber heißt es, „Dieser Hohe Priester dagegen brachte sich selbst Gott als ein Sündopfer dar, das für alle Zeit wirksam ist. Dann setzte er sich auf den höchsten Ehrenplatz an Gottes rechter Seite“ (10,12). Jesu Opfer ist für alle Zeit wirksam. Das Kreuz hat Gültigkeit für die, die vor Jesus gelebt haben und für die, die nach Ihm lebten und leben.
„Das Gesetz des alten Bundes war lediglich ein matter Abglanz und Vorgeschmack all dessen, was Gott für uns bereithält“ (10,1a; Hfa). „Also nur ein Schatten des Zukünftigen“ (1a; NL).
Das Gesetz konnte „keine vollkommene Reinigung schenken“ (1b). Deshalb mussten die Opfer immer wiederholt werden (10,2). Die Menschen fühlten immer wieder die Last ihrer Schuld (2c). Aber „das Blut von Stieren und Böcken kann keine Sünden fortnehmen“ (10,4). Das kann nur Jesu Blut. Er allein ist das vollkommene Opfer, denn nur Er lebte ein vollkommenes Leben (ohne jede Sünde).
Sein freiwilliges Opfer machte der alten Ordnung ein Ende und stellte eine neue Ordnung auf (5-9). Das Resultat dieses Opfers ist, „dass wir durch das Opfer des Leibes von Jesus Christus ein für alle Mal geheiligt werden“ (10,10).
Das steht in starkem Kontrast zum Gesetz: „[Jesus] aber hat ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht, das ewiglich gilt“ (12a; LUT) und in der The Message Bible heißt es weiter „Es war das perfekte Opfer einer perfekten Person, um ein paar ziemlich unvollkommene Menschen vollkommen zu machen“ (10,14).
Die Feststellung „er setzte sich“ ist hier von großer Bedeutung. Die aaronitischen Priester ruhten sich nie im Heiligtum aus (10,11), denn ihre Opfertätigkeit nahm niemals ein Ende. „Christus dagegen hat sich … für immer auf den Ehrenplatz an Gottes rechter Seite gesetzt“ (12; NGÜ). Es ist ein Zeichen, dass Sein Werk vollendet ist: „Denn durch dieses eine Opfer hat er alle, die er heiligt, für immer vollkommen gemacht“ (10,14).
Hieran siehst du, wie Heiligkeit in deinem Leben zustande kommt:
1.\tSofortige Heiligkeit
Was deine Vergangenheit betrifft, ist die Schuld für deine Sünde beglichen: Er hat uns „ein für alle Mal geheiligt… für immer vollkommen gemacht“ (10,10.14). Du bist gerecht gesprochen. Jesu Opfer macht den Weg frei für Vergebung und eine vollkommene Gottesbeziehung. Dir ist vollkommen vergeben. Deshalb vergib auch du anderen Menschen. Vor allem aber vergib dir selbst! Es sind keine weiteren Opfer für deine Sünden nötig (10,18).
2.\tDer Prozess der Heiligung
In der Gegenwart ist die Macht der Sünde gebrochen. Heiligung ist der Prozess, „vollkommen gemacht [zu] werden“ (10,14). Bei mir zumindest ist es ein sehr langwieriger, anstrengender Prozess. Jesus befreit mich aus der Macht der Sünde. Heiligung ist das Werk des Heiligen Geistes, der „uns das bezeugt“ (10,15; Hfa). Mit dem Einzug des Heiligen Geistes in dein Leben schreibt Er Gottes Gesetz in dein Herz und Denken (10,16).
3.\tVollkommene Heiligkeit
In der Zukunft wird es überhaupt keine Sünde mehr geben. Eines Tages wird alles Böse vollkommen besiegt sein. Wenn „[Jesu] Feinde zu einem Schemel unter seinen Füßen erniedrigt“ worden sind (10,13) und der Prozess unserer Heiligung abgeschlossen ist (s. auch 1. Johannes 3,2).
Gebet
Herr, danke, dass mich Dein Opfer in eine heilige Beziehung mit Gott führt. Danke, dass ich durch Deinen Heiligen Geist auf dem Weg der Heiligung bin und ich eines Tages vollkommen heilig sein werde.
Hesekiel 19,1–20,44
Ein Klagelied
19 1 »Du aber, Hesekiel, stimm ein Klagelied über die Herrscher Israels an! 2 Das sollst du singen:
›Was für eine majestätische Löwin war deine Mutter!
Sie hatte ihr Lager bei kräftigen Löwen
und zog dort ihre Jungen auf.
3 Um einen jungen Löwen
kümmerte sie sich besonders;
er wurde stark und lernte,
auf Raubzüge zu gehen
und sogar Menschen zu fressen.
4 Ganze Völker erklärten ihm den Krieg,
als sie davon hörten;
sie fingen ihn in einer Grube
und zerrten ihn an Haken bis nach Ägypten.
5 Die Löwin sah, dass die Hoffnung,
die sie auf ihn gesetzt hatte, umsonst war,
und so zog sie ein anderes ihrer Jungen auf.
6 Der junge Löwe wuchs
inmitten des Rudels heran;
auch er wurde stark und lernte,
auf Raubzüge zu gehen
und sogar Menschen zu fressen.
7 Er machte sich über die Festungen her
und legte ganze Städte in Trümmer;
die Bewohner des Landes erstarrten vor Schreck,
wenn sein Gebrüll ertönte.
8 Da versammelten sich die Völker
aus den Provinzen ringsum,
um gegen ihn zu kämpfen.
Sie fingen ihn in einer Grube
und warfen ihr Fangnetz über ihn.
9 An Haken zerrten sie ihn in einen Käfig
und brachten ihn zum König von Babylonien.
Dort hielt man ihn gefangen,
denn seine Stimme sollte nicht mehr
auf den Bergen Israels zu hören sein.
10 Deine Mutter war wie ein Weinstock,
der nahe am Fluss gepflanzt wurde.
Nie fehlte es ihm an Wasser,
er hatte viele Ranken und trug reiche Frucht.
11 Seine Zweige wurden kräftig genug,
um aus ihnen Zepter für Könige zu machen.
Der Weinstock wuchs hoch hinauf,
er ragte bis zu den Wolken;
weithin sichtbar war er durch seine Größe
und seine vielen Ranken.
12 Doch schließlich riss man ihn im Zorn
aus dem Boden und warf ihn fort.
Der heiße Ostwind trocknete ihn aus,
seine Früchte wurden abgerissen.
Sein kräftiger Stamm verdorrte
und wurde vom Feuer verzehrt.
13 Nun ist der Weinstock wieder eingepflanzt,
er steht in der dürren und trockenen Wüste.
14 Seine Zweige haben Feuer gefangen,
und alle seine Früchte
sind ein Raub der Flammen geworden.
Kein kräftiger Zweig ist mehr an ihm zu finden,
aus dem man ein Zepter anfertigen könnte.‹«
Dies ist ein Klagelied, und als solches wurde es immer wieder gesungen.
Die Geschichte von Israels Untreue
20 1 Im 7. Jahr unserer Verbannung in Babylonien, am 10. Tag des 5. Monats, kamen einige führende Männer des Volkes Israel zu mir, um den HERRN zu befragen. Sie setzten sich vor mich hin und warteten.
2 Da empfing ich eine Botschaft vom HERRN. Er sprach zu mir: 3 »Du Mensch, richte den Führern Israels aus, was ich, der HERR, ihnen zu sagen habe: Ihr seid gekommen, um mich zu befragen? Ich schwöre, so wahr ich lebe, dass ich euch keine Antwort gebe!«
4 Dann fragte mich der Herr: »Bist du bereit, Mensch, das Urteil über sie zu sprechen? Dann tu es! Halte ihnen die abscheulichen Taten vor Augen, die ihre Vorfahren begangen haben! 5 Sag ihnen: So spricht Gott, der HERR: Als ich die Israeliten zu meinem Volk erwählte, erhob ich meine Hand zum Schwur und band mich durch ein Versprechen an sie, die Nachkommen von Jakob. Während sie in Ägypten lebten, offenbarte ich mich ihnen und schwor: ›Ich bin der HERR, euer Gott. 6 Ich verspreche, euch aus Ägypten herauszuführen und in ein Land zu bringen, das ich für euch ausgesucht habe. Es ist ein Land, in dem es selbst Milch und Honig im Überfluss gibt, das prächtigste weit und breit.‹ 7 Ich forderte sie auf: ›Werft alle eure abscheulichen Götterfiguren weg, an denen ihr so hängt! Verunreinigt euch nicht länger, indem ihr die Götter Ägyptens verehrt! Denn ich, der HERR, bin euer Gott.‹
8 Aber sie lehnten sich gegen mich auf und wollten nicht auf mich hören. Kein Einziger warf die widerlichen Götzen weg, an die er sein Herz gehängt hatte; das ganze Volk verehrte weiterhin die ägyptischen Götter. Da wollte ich meinen Zorn an ihnen auslassen, noch in Ägypten sollten sie ihn mit ganzer Härte zu spüren bekommen. 9 Aber ich tat es nicht, denn sonst wäre mein Name bei allen Völkern ringsum in den Schmutz gezogen worden. Denn vor ihrer aller Augen hatte ich mich als der Gott Israels offenbart und geschworen, mein Volk aus Ägypten zu befreien. 10 Darum führte ich sie heraus und ließ sie in die Wüste ziehen. 11 Dort gab ich ihnen meine Gebote und verkündete meine Weisungen, die jedem Leben bringen, der sie befolgt. 12 Ich setzte auch den Sabbat als Ruhetag ein; er war das Zeichen meines Bundes mit ihnen. Daran sollten sie erkennen, dass ich der HERR bin, der sie zu seinem heiligen Volk macht.
13 Aber auch dort in der Wüste lehnten sich die Israeliten gegen mich auf; sie hielten sich nicht an meine Gebote und schlugen meine Weisungen in den Wind, die doch jedem Leben bringen, der sie befolgt. Auch den Sabbat entweihten sie auf schlimmste Weise. Da wollte ich meinen Zorn an ihnen auslassen und sie in der Wüste vernichten. 14 Aber ich tat es nicht, denn sonst wäre mein Name zum Gespött geworden bei allen Völkern, vor deren Augen ich die Israeliten aus Ägypten herausgeführt hatte. 15 Ich erhob jedoch meine Hand zum Schwur und sagte: ›Ich werde euch nicht in das verheißene Land führen, in dem es selbst Milch und Honig im Überfluss gibt und das prächtiger ist als alle anderen Länder. 16 Denn ihr habt meine Weisungen in den Wind geschlagen, ihr habt nicht nach meinen Geboten gelebt und den Ruhetag nicht eingehalten. Stattdessen habt ihr euch von ganzem Herzen den Götzen verschrieben.‹ 17 Doch wieder hatte ich Mitleid mit ihnen, und darum rottete ich sie dort in der Wüste nicht völlig aus. 18 Ihre Kinder warnte ich: ›Lebt nicht nach den Geboten und Ordnungen, die eure Väter aufgestellt haben! Betet ihre Götzen nicht an, denn sonst macht ihr euch selbst unrein! 19 Ich bin doch der HERR, euer Gott. Richtet euch nach meinen Geboten, achtet auf meine Ordnungen und befolgt sie. 20 Sorgt dafür, dass der Sabbat ein heiliger Ruhetag bleibt als Zeichen für den Bund zwischen mir und euch. Dieser Tag soll euch daran erinnern, dass ich der HERR, euer Gott, bin.‹
21 Doch auch die Kinder lehnten sich gegen mich auf. Sie hielten sich nicht an meine Gebote, sie schlugen meine Weisungen in den Wind, die jedem Leben bringen, der sie befolgt. Auch den Sabbat achteten sie nicht als heiligen Tag. Da wollte ich meinen Zorn endgültig an ihnen auslassen, dort in der Wüste sollten sie ihn mit ganzer Härte zu spüren bekommen. 22 Aber wieder hielt ich mich zurück und tat es nicht, denn sonst wäre mein Name zum Gespött geworden bei allen Völkern, vor deren Augen ich die Israeliten aus Ägypten herausgeführt hatte. 23 Ich erhob jedoch meine Hand zum Schwur und sagte: ›Ich werde euch unter die Völker zerstreuen und in fremde Länder vertreiben. 24 Denn ihr habt nicht nach meinen Ordnungen gelebt, ihr habt meine Gebote missachtet und den Sabbat entweiht. Statt mir zu gehorchen, habt ihr die Götzen angebetet, hinter denen schon eure Vorfahren her waren.‹ 25 Und so überließ ich ihnen Gebote, die nicht gut waren, und Ordnungen, die kein Leben bringen. 26 Ich ließ sogar zu, dass sie ihre ältesten Söhne als Opfer verbrannten und sich auf solch schlimme Weise verunreinigten. Dadurch sollten sie erschrecken und erkennen, dass ich der HERR bin.«
27 Weiter sprach der Herr zu mir: »Du Mensch, richte dem Volk Israel noch etwas aus! Sag ihnen: Eure Vorfahren haben sich noch mehr einfallen lassen, um mich, Gott, den HERRN, zu verhöhnen und mir untreu zu werden: 28 Ich hatte geschworen, ihnen das Land zu geben. Doch als ich sie dorthin geführt hatte, begannen sie, auf jedem Hügel und unter jedem dicht belaubten Baum ihren Götzen zu opfern. Sie meinten, sie könnten die Götter für sich gewinnen, indem sie wohlriechende Opfer für sie verbrannten und Wein als Trankopfer ausgossen. Doch sie erreichten nichts anderes, als mich dadurch zum Zorn zu reizen! 29 Ich stellte sie zur Rede: ›Was sind das für Stätten, zu denen ihr da lauft, um euren Götzen zu opfern?‹ Darum heißen diese Orte bis heute ›Opferstätten‹.
30 Ich, Gott, der HERR, frage euch Israeliten: Wollt ihr euch genauso unrein machen wie eure Vorfahren, die mir die Treue brachen und sich mit anderen Göttern einließen? 31 Wenn ihr anderen Göttern Opfer bringt und für sie eure Kinder verbrennt, dann ladet ihr bis zum heutigen Tag Schuld auf euch. Und da sollte ich mich von euch befragen lassen, ihr vom Volk Israel? Ich, Gott, der HERR, schwöre, so wahr ich lebe: Von mir bekommt ihr keine Antwort!«
Gott bringt sein Volk wieder zurück
32 »Was habt ihr euch da ausgedacht? Ihr habt gesagt: ›Wir wollen wie die anderen Völker sein, die Götter aus Holz und Stein anbeten!‹ Doch das wird niemals geschehen! 33 Ich, Gott, der HERR, schwöre, so wahr ich lebe: Mit starker Hand und mit erhobenem Arm werde ich als König über euch herrschen und meinen Zorn an euch auslassen. 34 Ich zeige euch meine große Macht, wenn ich euch aus allen Ländern heraushole, in die ihr zerstreut wurdet. 35 Ich bringe euch in die Wüste, fern von allen Völkern, und dort trete ich euch von Angesicht zu Angesicht gegenüber, um euch zu richten. 36 Wie ich euren Vorfahren in der Wüste Ägyptens das Urteil gesprochen habe, so werde ich es auch über euch verhängen. Darauf könnt ihr euch verlassen! 37 Ich nehme euch in die Pflicht, euch an den Bund zu halten, den ich mit euch geschlossen habe. Wie ein Hirte die Schafe unter seinem Stab hindurchziehen lässt, um sie zu zählen und aufzuteilen, so gehe ich mit euch um: 38 Alle, die sich gegen mich aufgelehnt und mir die Treue gebrochen haben, sondere ich aus. Zwar führe ich auch sie heraus aus den fremden Ländern, in denen sie leben mussten, aber nach Israel werden sie nicht zurückkommen. Daran sollt ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
39 Ich sage euch Israeliten: Dient doch euren Götzen, wenn ihr unbedingt wollt! Früher oder später werdet ihr ganz sicher auf mich hören und meinen heiligen Namen nicht mehr in den Schmutz ziehen durch die Opfer, die ihr euren Götzen darbringt! 40 Denn auf Israels erhabenstem Berg, dem heiligen Berg Zion, werdet ihr alle mir dienen. Ich werde euch wieder annehmen und gerne nach euren Opfern verlangen. Ja, ihr sollt mir wieder den ersten Teil eurer Ernte und alle anderen Gaben bringen, die mir geweiht sind. 41 Mehr noch: Ihr selbst werdet dann wie ein wohlriechendes Opfer für mich sein. Ich nehme euch wieder in Liebe als mein Volk an, wenn ich euch aus den Ländern herausführe, in die ihr zerstreut wurdet, und euch in Israel sammle. An euch sollen alle Völker sehen, dass ich der heilige Gott bin. 42 Und auch ihr sollt erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich euch nach Israel zurückbringe, in das Land, das ich euren Vorfahren mit einem Eid versprochen habe. 43 Dann werdet ihr euch daran erinnern, wie falsch eure Wege waren und wie sehr ihr euch durch sie verunreinigt habt. Wegen eurer schlechten Taten werdet ihr euch selber verabscheuen. 44 Doch hört, ihr Israeliten! Ich will euch wieder annehmen und euch nicht strafen, wie ihr es für eure Sünden verdient hättet. Denn ich möchte, dass mein Name geehrt wird. Ja, ihr sollt erkennen, dass ich der HERR bin. Mein Wort gilt!«
Kommentar
Wie wirst du heilig?
Der Schlüssel zur Heiligkeit liegt in deiner Beziehung zu Gott. Gott sagt, „Ich bin der Heilige“ (40,20 nach The Message Bible). Er möchte, dass du Ihm durch deine Beziehung zu Ihm immer ähnlicher wirst. „Ich, der Herr, bin es, der sie heiligt“ (20,12b).
Das war der Grund für den Sabbat (20,12.20). An ihm sollte das Volk seine Gottesbeziehung pflegen. Gott den ersten Tag der Woche zu widmen, war das Zeichen, Gott Priorität über alles andere zu geben.
Gott hat Sich schon immer ein heiliges Volk gewünscht. Heute sehen wir wieder einmal, wie sehr Ihn der Mangel an Heiligkeit Seines Volkes frustrierte. Gottes Volk soll ein Spiegelbild Gottes heiligen Charakters sein.
Der heutige Abschnitt beginnt mit einer Klage um den letzten König Judas (19,1). Die „Löwin“ meint Juda und die letzten Könige werden ihre „jungen Löwen“ genannt.
In den Versen 19,10-14 wird aus diesem Bild das Bild eines entwurzelten Weinstocks, aber die klagende Botschaft bleibt. Jedes Reich, das wir uns selbst errichten, mag einen starken Eindruck machen, aber es kann leicht und schnell zerschlagen werden.
Im Weiteren wird erklärt, warum Israel entwurzelt und gerichtet wurde; und wie es besser gehandelt hätte. Gott beschreibt, wie das Volk sich „unrein“ macht, Seine Heiligkeit „beschmutzt“. Aber Er sieht auch eine Zeit in der Zukunft, wenn das nicht mehr so sein wird.
Der entscheidende Punkt, was ein Volk heilig macht oder nicht, scheint seine Gottesbeziehung zu sein. Gottes Klage gegen sie dreht sich um die Feststellung, dass sie anderen Göttern nachfolgen und dass sie diese Götzen unrein machen (20,16; s. auch 20,7.24.28.30). Das steht in starkem Kontrast dazu, wie sie leben sollten – nämlich in enger Beziehung mit Gott, in der „Ich, der Herr, es bin, der sie heiligt“ (20,12b).
Die ganze Zeit können wir erkennen, dass Sich Gott nach einem heiligen Volk sehnt, das Seinen Charakter wiederspiegelt. Und Er hatte einen Plan, wie Er das bewerkstelligen würde. Es war soweit, als Jesus Sich opferte und der Heilige Geist an Pfingsten ausgegossen wurde.
Du bist heilig gemacht worden. Der Heilige Geist lebt in dir. Setze Gott an erste Stelle in deinem Leben und vermeide alles, was deine Beziehung mit Ihm gefährdet. Die klare Schönheit deines heiligen Lebens wird unwiderstehlich und von großem Einfluss sein.
Gebet
Vater, ich will Dich an die erste Stelle in meinem Leben setzen und alles vermeiden, was meine Beziehung zu Dir gefährdet. Bitte hilf mir, heilig zu leben.
Pippa fügt hinzu
Hebräer 10,14 (nach The Message Bible)
„Es war das perfekte Opfer einer perfekten Person, um ein paar ziemlich unvollkommene Menschen vollkommen zu machen.“
Da gehöre ich dazu!
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“