Wie du geistlich wachsen kannst
Einführung
Ich erinnere mich noch gut an die erste Nacht. Bei jedem noch so kleinen Geräusch sprangen wir aus dem Bett und nahmen ihn auf den Arm. Er war so winzig – nicht viel größer als eine Hand. Neues Leben. Unser erstes Kind. Wir waren unheimlich stolz. Drei-, viermal verlangte er nachts nach Milch. Meine Frau Pippa stillte ihn regelmäßig. Inzwischen ist er erwachsen. Wenn ich ihn mir heute betrachte, kommt er mir doppelt so groß vor wie Pippa, und ich kann mir kaum vorstellen, wie klein er einmal war.
Eine Geburt ist etwas Aufregendes. So ist es auch, wenn jemand geistlich neu geboren wird. Jesus sagte, „Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen“ (Johannes 3,3; LUT). In unserem Abschnitt aus dem Neuen Testament schreibt Petrus heute, dass wir „wiedergeboren“ sind (1. Petrus 1,3). „Wir sind neu geboren, weil Jesus Christus von den Toten auferstanden ist, und jetzt erfüllt uns eine lebendige Hoffnung“ (1. Petrus 1,3); Hfa).
Diese geistliche Geburt wird der natürlichen gegenübergestellt, die zu „einem sinnlosen Leben“ führt (1. Petrus 3,18; Hfa).
Neugeboren bedeutet, dass du Gott jetzt deinen Vater nennen darfst (3,17). In der Tat ist die ganze Dreieinigkeit beteiligt: „Gott, der Vater, hat euch vor langer Zeit erwählt, und der Geist hat euch geheiligt, sodass ihr nun Jesus Christus nachfolgt und durch seinen Tod am Kreuz gereinigt seid“ (3,2).
Leibliche Geburt führt irgendwann zu leiblichem Tod. Geistliche Geburt dagegen führt zu ewigem Leben – „Jetzt haben wir eine lebendige Hoffnung“ (1. Petrus 3,3). Leben im Leib ist wie das Gras, das verwelkt. Das neue Leben ist von Gott geboren und endet nie (3,23-25).
In unseren Texten heute sehen wir, welche Folge diese neue Geburt hat, die unterschiedlichen Ebenen geistlichen Wachstums als Söhne und Töchter Gottes, und was wir benötigen, „um im Glauben zu wachsen“ (2,2).
Psalm 131,1–3
Das Geheimnis der Zufriedenheit
1 Ein Lied von David für Festbesucher,
die nach Jerusalem hinaufziehen.
HERR, ich bin nicht hochmütig
und schaue nicht auf andere herab.
Ich strecke mich nicht nach Dingen aus,
die doch viel zu hoch für mich sind.
2 Ich bin zur Ruhe gekommen,
mein Herz ist zufrieden und still.
Wie ein kleines Kind in den Armen seiner Mutter,
so ruhig und geborgen bin ich bei dir!
3 Volk Israel, setze deine Hoffnung
auf den HERRN, jetzt und für alle Zeiten!
Kommentar
Vertrauen wie ein Baby
Manchmal überkommen mich Sorgen und Ängste. Ich liebe diesen Psalm. Er malt ein wundervolles Bild von absolutem Vertrauen: „zufrieden und still. Wie ein kleines Kind in den Armen seiner Mutter“ (131,2; Hfa). Vor kurzem kann unser viertes Enkelkind zur Welt. Wenn ich sie im Arm meiner Schwiegertochter sehe, sehe ich ein Bild absoluten Vertrauens und Sicherheit.
Woher kommt dieses absolute Vertrauen? Als erstes leg dein Amt als Generaldirektor des Universums nieder. Hör auf alles und jeden kontrollieren zu wollen. Der Psalmist schreibt, „Ich denke nicht zu hoch von mir, ich schaue auf niemand herab. Ich frage nicht nach weit gesteckten Zielen, die unerreichbar für mich sind“ (1, GNB).
Zweitens, vertraue Gott vollkommen, wie ein Baby seinen Eltern total vertraut: „Ich bin ganz still und geborgen, so wie ein Kind bei seiner Mutter. Ja, wie ein Kind, so ist meine Seele in mir“ (131,2).
Gebet
Herr, bitte lass mich heute zufrieden sein, wie ein von seiner Mutter gestilltes Baby.
1. Petrus 1,1-2,3
Anschrift und Gruß
1 1 Diesen Brief schreibt Petrus, ein Apostel von Jesus Christus,
an alle Menschen, die Gott auserwählt hat und die als Fremde überall in Pontus, Galatien, Kappadozien, Asia und Bithynien mitten unter Menschen leben, die nicht an Christus glauben. 2 Ihr gehört zu Gott, unserem Vater. Dazu hat er euch von Anfang an vorherbestimmt. Ja, durch den Heiligen Geist seid ihr sein Eigentum geworden – Menschen, die Jesus Christus gehorchen und durch sein Blut von aller Schuld befreit werden. Ich wünsche euch, dass Gottes Gnade und sein Friede euch immer mehr erfüllen.
Die Hoffnung der Christen
3 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! In seinem großen Erbarmen hat er uns neues Leben geschenkt. Wir sind neu geboren, weil Jesus Christus von den Toten auferstanden ist, und jetzt erfüllt uns eine lebendige Hoffnung. 4 Es ist die Hoffnung auf ein ewiges, von keiner Sünde beschmutztes und unzerstörbares Erbe, das Gott im Himmel für euch bereithält. 5 Bis dahin wird euch Gott durch seine Kraft bewahren, weil ihr ihm vertraut. Und so erfahrt ihr schließlich seine Rettung, die am Ende der Zeit für alle sichtbar werden wird. 6 Darüber freut ihr euch von ganzem Herzen, auch wenn ihr jetzt noch für eine kurze Zeit auf manche Proben gestellt werdet und viel erleiden müsst. 7 So wird sich euer Glaube bewähren und sich als wertvoller und beständiger erweisen als pures Gold, das im Feuer gereinigt wurde. Lob, Ruhm und Ehre werdet ihr dann an dem Tag empfangen, an dem Christus für alle sichtbar kommt. 8 Ihr habt ihn nie gesehen und liebt ihn doch. Ihr glaubt an ihn, obwohl ihr ihn auch jetzt nicht sehen könnt, und eure Freude ist herrlich, ja, grenzenlos, 9 denn ihr wisst, dass ihr das Ziel eures Glaubens erreichen werdet: die Rettung für alle Ewigkeit.
10 Schon die Propheten haben gesucht und geforscht, was es mit dieser Rettung auf sich hat, und sie haben vorausgesagt, wie reich Gott euch beschenken würde. 11 In ihnen wirkte bereits der Geist von Christus. Er zeigte ihnen, dass Christus leiden müsste und danach Ruhm und Herrlichkeit empfangen würde. Daraufhin forschten die Propheten, wann und wie dies eintreffen sollte. 12 Gott ließ sie wissen, dass diese Offenbarungen nicht ihnen selbst galten, sondern euch. Nun sind sie euch verkündet worden, und zwar von denen, die euch die rettende Botschaft gebracht haben. Gott hat sie dazu durch den Heiligen Geist bevollmächtigt, den er vom Himmel zu ihnen sandte. Diese Botschaft ist so einzigartig, dass selbst die Engel gern mehr davon erfahren würden.
Ein neues Leben
13 Darum seid bereit und stellt euch ganz und gar auf das Ziel eures Glaubens ein. Lasst euch nichts vormachen, seid besonnen und richtet all eure Hoffnung auf Gottes Barmherzigkeit, die er euch in vollem Ausmaß an dem Tag erweisen wird, wenn Jesus Christus für alle sichtbar kommt. 14 Weil ihr Gottes Kinder seid, gehorcht ihm und lebt nicht mehr wie früher, als ihr euch von euren Leidenschaften beherrschen ließt und Gott noch nicht kanntet. 15 Der heilige Gott hat euch schließlich dazu berufen, ganz zu ihm zu gehören. Nach ihm richtet euer Leben aus! 16 Genau das meint Gott, wenn er sagt: »Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.«
17 Ihr betet zu Gott als eurem Vater und wisst, dass er jeden von euch nach seinem Verhalten richten wird; er bevorzugt oder benachteiligt niemanden. Deswegen führt euer Leben in Ehrfurcht vor Gott, solange ihr als Fremde mitten unter den Menschen lebt, die nicht an Christus glauben. 18 Denn ihr wisst ja, was es Gott gekostet hat, euch aus der Sklaverei der Sünde zu befreien, aus einem sinnlosen Leben, wie es schon eure Vorfahren geführt haben. Er hat euch losgekauft, aber nicht mit vergänglichem Silber oder Gold, 19 sondern mit dem kostbaren Blut eines unschuldigen und fehlerlosen Lammes, das für uns geopfert wurde – dem Blut von Christus. 20 Schon bevor Gott die Welt erschuf, hat er Christus zu diesem Opfer bestimmt. Aber erst jetzt, in dieser letzten Zeit, ist Christus euretwegen in die Welt gekommen. 21 Durch ihn habt ihr zum Glauben an Gott gefunden. Gott hat Jesus Christus von den Toten auferweckt und ihm seine göttliche Herrlichkeit gegeben. Deshalb setzt ihr jetzt euer Vertrauen und eure ganze Hoffnung auf Gott.
22 Ihr habt euch nun der Wahrheit, die Christus brachte, zugewandt und habt ihr gehorcht. Dadurch seid ihr innerlich rein geworden und befähigt, einander aufrichtig zu lieben. Handelt jetzt auch danach und liebt einander von ganzem Herzen. 23 Ihr seid ja neu geboren worden. Und das verdankt ihr nicht euren Eltern, die euch das irdische Leben schenkten; nein, Gottes lebendiges und ewiges Wort ist der Same, der neues, unvergängliches Leben in euch hervorgebracht hat. 24 Ja, es stimmt:
»Die Menschen sind wie das Gras,
und ihre Schönheit gleicht den Blumen:
Das Gras verdorrt, die Blumen verwelken.
25 Aber das Wort des Herrn bleibt gültig
für immer und ewig.« Und genau dieses Wort
ist die rettende Botschaft, die euch verkündet wurde.
Christen – das Volk Gottes
2 1 Hört auf mit aller Bosheit und allem Betrug! Heuchelei, Neid und Verleumdung darf es bei euch nicht länger geben. 2 Wie ein neugeborenes Kind nach Milch schreit, so sollt ihr nach der unverfälschten Lehre unseres Glaubens verlangen. Dann werdet ihr im Glauben wachsen und das Ziel, eure endgültige Rettung, erreichen. 3 Ihr habt ja von seinem Wort gekostet und selbst erlebt, wie gut der Herr ist.
Kommentar
Wachsen wie ein Kind
Ein Leben als Kind Gottes ist spannend. Der Apostel Paulus spricht davon, „erfüllt von herrlicher, unaussprechlicher Freude“ zu sein (1,8). Sie ist die Folge, neu geboren zu sein (1,3). Petrus erklärt, dass diese Wiedergeburt drei Dinge mit sich bringt:
1.\tSicherheit obwohl wir älter werden
Deine Zukunft ist sicher, denn sie basiert auf Jesu Auferstehung. Jesus wurde begraben, und Gott hat Ihn von den Toten auferweckt (1,21). Eines Tages wirst du dasselbe erleben.
Du bist Miterbe der größten Erbschaft überhaupt. Nichts in diesem Leben ist vollkommen – alle irdischen Güter werden einmal vergehen, aber dein Erbe ist unvergänglich, „rein und unversehrt“ (1,4). Es ist garantiert und wird „im Himmel für euch aufbewahrt .. Und in seiner großen Macht wird er euch durch den Glauben beschützen, bis ihr das ewige Leben empfangt. Es wird am Ende der Zeit für alle sichtbar offenbart werden“ (1,4-5). Und es steht dein Name darauf.
C.S. Lewis schrieb: „Mit den Menschen ist es wie mit alten Autos – je älter wir werden, desto mehr Reparaturen und Ersatzteile braucht es. Wir müssen uns auf die tollen neuen Maschinen (die Auferstehungsmodelle) freuen, die im himmlischen Showroom auf uns warten.“
2.\tFreude auch wenn wir leiden
Freude ist unabhängig von den Umständen (1,6-7). Das Leben ist oft nicht einfach: „Freut euch deshalb von Herzen! Vor euch liegt eine große Freude, auch wenn ihr für eine Weile viel erdulden müsst“ (1,6). Dieser Brief entstand wahrscheinlich um 62-64 n.Chr. in Rom, unmittelbar vor der Christenverfolgung durch Nero. Die Christen in Rom litten bereits. Und auch wenn unser Leid klein ist, verglichen mit dem ihren damals, leiden wir doch alle unter Verlusten, Enttäuschungen, Widerständen, Versuchungen und allen möglichen Kämpfen in unserem Leben.
Aus drei Gründen sagt Petrus, „Freut euch deshalb von Herzen“ (1,6; s.a. Jakobus 1,2):
•\tWeil es nicht lange dauern wird („für eine kurze Zeit“, 1,6; Hfa), verglichen mit dem, was dann kommt.
•\tWeil eine Absicht dahinter steckt: „auf dass euer Glaube bewährt und viel kostbarer befunden werde als vergängliches Gold“ (1,7; LUT).
•\tMit dem Ergebnis von „Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus“ (1,7; LUT).
3.\tNähe auch wenn wir nichts sehen
Petrus hatte Jesus leibhaftig gesehen. Er schreibt aber an Menschen, die Ihn noch nicht gesehen hatten. „Ihn liebt ihr, obwohl ihr ihn nie gesehen habt. Obwohl ihr ihn nicht seht, glaubt ihr an ihn; und schon jetzt seid ihr erfüllt von herrlicher, unaussprechlicher Freude“ (1,8). Wie sie hast auch du Jesus noch nicht gesehen – und wie sie kannst du eine ganz persönliche Beziehung mit Jesus erleben und das Ziel deines Glaubens erreichen, nämlich die Rettung deiner Seele (1,8).
Es ist ein großes Vorreicht nach Jesu ersten Kommen zu leben. Du lebst im Zeitalter des Geistes. Du hast die Gnade, auf die das Alte Testament hinwies, bereits erhalten. „Der Geist von Christus“ wirkte schon in den Propheten und zeigte auf Jesu Leiden und Herrlichkeit. Jesus wirkte im Alten Testament, aber sie mussten noch auf Seine vollumfängliche Offenbarung warten.
Er wird wiederkommen. Sei bereit.
Und während du auf Ihn wartest, werde erwachsen: „Weil ihr Gottes Kinder seid, gehorcht ihm und lebt nicht mehr wie früher, als ihr euch von euren Leidenschaften beherrschen ließt … Nach ihm richtet euer Leben aus! Genau das meint Gott, wenn er sagt: ,Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig‘“ (1,14-16; Hfa). Allein der Heilige Geist, der die geistliche Wiedergeburt bewirkt, lebt jetzt in dir und vermag, dich heilig zu machen.
Lass dein altes, leeres Leben hinter dir. Du kannst jetzt „aufrichtig …wirklich von Herzen lieben“ (1,22). Das ist das höchste Ziel christlichen Lebens: Jesus zu lieben, der gestorben ist, um das alles möglich zu machen (19-20) und „einander aufrichtig [zu] lieben“ (1,22).
Und so schreibt Petrus, „Trennt euch deshalb von aller Bosheit und jeder Form von Betrug. Entscheidet euch gegen alle Heuchelei und Eifersucht und üble Nachrede. So wie ein Säugling nach Milch schreit, sollt ihr nach der reinen Milch - dem Wort Gottes - verlangen, die ihr benötigt, um im Glauben zu wachsen und das Ziel der Erlösung zu erreichen. Denn ihr habt erfahren, wie freundlich der Herr ist“ (2,1-3).
Gebet
Herr, ich habe Dich noch nicht gesehen, aber ich liebe Dich. Bitte hilf mir, ein gesundes, starkes Kind Gottes zu werden, das andere Menschen von Herzen liebt.
Hesekiel 41,1–42,20
41 1 Dann führte mich der Mann in den Tempelraum, der sich an die Vorhalle anschloss, und maß die beiden Mauerstücke rechts und links vom Eingang aus. Sie waren jeweils 3 Meter dick. 2 Der Eingang selbst war 5 Meter breit, die Mauerstücke auf beiden Seiten je 2,5 Meter. Als Nächstes nahm der Mann Maß vom Tempelraum; er war 20 Meter lang und 10 Meter breit.
3 Danach ging der Mann in den hintersten Raum und maß das Mauerwerk am Eingang aus; es war auf beiden Seiten 1 Meter dick. Der Eingang selbst war 3 Meter breit, das Mauerwerk auf jeder Seite neben dem Eingang 3,5 Meter. 4 Der Mann nahm Maß von diesem Raum: Seine Länge und Breite betrugen 10 Meter, er war also ebenso breit wie der erste Tempelraum. Der Mann sagte zu mir: »Dies ist das Allerheiligste.«
5 Dann maß er die Seitenwände des Tempels aus; sie waren 3 Meter dick. Rings um das Gebäude gab es einen Anbau, der 2 Meter breit war. 6 Er bestand aus drei Stockwerken, auf denen sich jeweils dreißig kleine Kammern befanden. Die tragenden Querbalken der Stockwerke ruhten auf Mauervorsprüngen an der Außenseite der Tempelwand. So mussten die Balken nicht in der eigentlichen Tempelmauer verankert werden. 7 Die Mauervorsprünge entstanden dadurch, dass die Tempelmauer mit jedem höher gelegenen Stockwerk etwas zurücktrat. So wurden die Kammern in dem Anbau nach oben hin immer breiter. Eine Treppe führte vom untersten Stockwerk über das mittlere zum oberen hinauf.
8-11 Die Außenwand des Anbaus war 2,5 Meter dick. Ich sah, dass der Tempel und sein Anbau auf einer Plattform standen, die gut 3 Meter hoch war. Sie war breiter als das ganze Gebäude und verlief ringsum als eine Terrasse von 2,5 Metern Breite. An der Nordseite und an der Südseite des Anbaus befand sich je eine Tür zur Terrasse. Die Plattform war von einem unbebauten Streifen umgeben, der eine Breite von 10 Metern hatte.
12 Hinter dem Tempel, in westlicher Richtung, stand in einem abgesonderten Bereich ein weiteres Gebäude. Es war 35 Meter lang und 45 Meter breit, seine Außenmauern waren 2,5 Meter dick.
13 Dann maß der Mann den ganzen Tempelbezirk aus. Der Tempel war 50 Meter lang. Von seiner Rückseite über den unbebauten Streifen bis zur Rückseite des anderen Gebäudes waren es ebenfalls 50 Meter. 14 Auch der innere Vorhof auf der Ostseite des Tempels war 50 Meter breit. Diese 50 Meter setzten sich zusammen aus der Breite des Tempeleingangs und des unbebauten Streifens rechts und links davon.
Die Innenausstattung des Tempels
15 So war auch das Gebäude auf der Rückseite des Tempels genau 50 Meter breit, die Terrassenbauten auf seinen beiden Seiten eingeschlossen.
Die Vorhalle des Tempels, der Tempelraum und das Allerheiligste 16 waren innen mit Holz getäfelt, vom Fußboden bis hinauf zu den Fenstern. Diese hatten dreifach abgestufte Rahmen und konnten geschlossen werden. 17 Alle Innenwände waren in gleich große Felder eingeteilt, auch oberhalb der Türen. 18 In diese Felder waren abwechselnd Ornamente von Keruben und Palmwedeln eingeschnitzt. Alle Keruben hatten zwei Gesichter: 19-20 Dem Palmwedel auf der einen Seite wandten sie das Gesicht eines Menschen zu, dem Palmwedel auf der anderen Seite das eines Löwen. Diese Bilder waren auf allen Wänden des Tempels zu sehen, vom Fußboden bis oberhalb der Türen.
21 Die Eingangstür zum Heiligtum hatte einen vierfach abgestuften Rahmen, ähnlich wie die Tür zum Allerheiligsten. 22 Davor stand ein Altar aus Holz. Er war 1,5 Meter hoch, 1 Meter lang und ebenso breit. Seine Ecken, sein Sockel und seine Wände waren aus Holz. Der Mann sagte zu mir: »Das ist der Tisch, der vor dem HERRN steht.« 23 Am Eingang zum Heiligtum und zum Allerheiligsten gab es je eine Tür mit zwei Flügeln. 24 Jeder der beiden Flügel war aus zwei drehbaren Teilen zusammengesetzt. 25 Auch auf diesen Türen sah man – genau wie an den Wänden – Schnitzereien von Keruben und Palmwedeln. Über dem Eingang der Tempelvorhalle befand sich ein Vordach aus Holz. 26 Auch in die Wände der Vorhalle waren auf beiden Seiten Fenster mit Rahmen eingesetzt. Wie in den Tempelwänden gab es hier Ornamente mit Palmwedeln, ebenso am Anbau des Tempels und am hölzernen Vordach.
Die Räume für die Priester
42 1 Dann führte der Mann mich wieder in den äußeren Tempelvorhof. An dessen Nordseite befand sich ein weiterer Bau mit verschiedenen Räumen. Er war genauso lang wie das Gebäude, das hinter dem Tempel lag, und der unbebaute Streifen davor, 2 nämlich 50 Meter. Seine Breite betrug 25 Meter. Von der nördlichen Längsseite her konnte man den Bau betreten. 3 Mit seiner Südwand grenzte der Bau an das Gebäude auf der Rückseite des Tempels und den unbebauten Platz davor. Seine Nordseite lag quer zu dem Pflaster, das entlang der Mauer des äußeren Vorhofs verlief. Der Bau hatte drei Stockwerke, die terrassenartig angelegt waren. 4 An der Nordseite verlief ein 5 Meter breiter Gang; dort befanden sich auch die Eingänge des Gebäudes. Ein weiterer Gang führte bis in den inneren Vorhof, dieser maß 0,5 Meter in der Breite. 5-6 Weil der Bau terrassenförmig angelegt war, trat mit jedem höhergelegenen Stockwerk die Außenmauer mehr zurück. Daher wurden die Kammern von unten nach oben immer kleiner. Es gab in diesem Bau keine Säulen wie in den anderen Gebäuden des Tempelvorhofs. 7-8 Der Gang an der Nordseite war zur Hälfte durch eine Mauer abgegrenzt, die 25 Meter in den äußeren Vorhof hineinragte. Die restlichen 25 Meter des Ganges verliefen an einer Kammer entlang, die an der Mauer des äußeren Tempelvorhofs lag. Insgesamt war der Gang durch 50 Meter Mauerwerk abgeschirmt. 9 So gelangte man von Osten her in das untere Stockwerk des Gebäudes, wenn man vom äußeren Vorhof kam.
10 An der Südseite des Gebäudes hinter dem Tempel lag ebenfalls ein Bau, der an die Mauer des äußeren Tempelvorhofs grenzte. Er war genauso lang wie das Gebäude und der unbebaute Streifen davor. 11 Auch hier gab es zwei Gänge. Die Kammern sahen genau gleich aus wie die im Bau auf der Nordseite, sie hatten die gleichen Maße und genauso viele Eingänge, 12 die nun aber nach Süden hin lagen. Auch hier gelangte man – entlang der Schutzmauer – von Osten in das Gebäude, wenn man vom äußeren Vorhof kam.
13 Der Mann sagte zu mir: »Diese beiden Bauten, die nördlich und südlich an den freien Raum und das Gebäude hinter dem Tempel grenzen, sind Gott geweiht. In ihren Räumen sollen die Priester, die dem HERRN in seinem Tempel dienen, von denjenigen Opfergaben essen, die als besonders heilig gelten. Dorthin sollen auch die Speiseopfer, die Sünd- und Schuldopfer gebracht werden, denn es ist ein heiliger Ort. 14 Wenn die Priester ihren Dienst im Heiligtum verrichtet haben, dürfen sie nicht sofort wieder zu den Menschen im äußeren Vorhof hinausgehen. Vorher müssen sie ihre heiligen Gewänder, die sie im Tempel getragen haben, in diesen Räumen ablegen und andere Kleider anziehen. Erst dann können sie zu den Leuten hinausgehen.« 15 Nachdem der Mann den ganzen inneren Tempelbezirk ausgemessen hatte, führte er mich durch das Osttor wieder hinaus und nahm Maß von der Außenmauer. 16-20 Mit der Messlatte bestimmte er die Länge aller vier Seiten. Er begann an der Ostseite, dann ging er zur Nordseite, zur Südseite und Westseite. Alle vier hatten jeweils eine Länge von 250 Metern. Die Mauer lief um den gesamten Tempelbezirk herum, um den heiligen Bereich vom übrigen Land zu trennen.
Kommentar
Frucht bringen bis ins hohe Alter
Manche Menschen verlieren ihre Schönheit nie. Sie wandert einfach von ihrem Gesicht in ihr Herz. Ein altes englisches Sprichwort lautet: „Je älter die Geige, desto süßer die Melodie.“ Titian malte im Alter von 90 Jahren sein großartiges Gemälde „Die Schlacht von Lepanto“. Hohes Alter kann eine Zeit großen Ertrages sein.
Hesekiel fährt mit seiner Beschreibung des neuen Tempels fort. Bei der Beschreibung des „Allerheiligsten“ (41,4) scheint er sich auf „Cherubim und Palmwedel“ zu fokussieren (41,18). Wir mögen glauben, dass sie rein dekorativen Zwecken dienten, doch sie sind äußerst symbolträchtig.
Aus unserem Abschnitt im Neuen Testament wissen wir, dass diese Worte vom „Geist Christi“ (1. Petrus 1,11; LUT) inspiriert waren. Daher mag es nicht übertrieben sein, in den beiden Gesichtern der Cherubim eine Bedeutung zu sehen. Das eine Gesicht war das eines Menschen, das andere das eines Löwen. Damit wies es auf den Einen hin, der sowohl ganz Mensch als auch „der Löwe aus dem Stamm Juda“ (Offenbarung 5,5) war – Jesus Christus.
Der Psalmist schreibt, „Die Gottesfürchtigen werden gedeihen wie Palmen … Noch im hohen Alter werden sie Frucht bringen und werden grün und lebendig bleiben“ (Psalm 92,13.15).
Bei den Palmen handelte es sich wahrscheinlich um Dattelpalmen – einen der ältesten, fruchtbringenden Bäume überhaupt. Datteln liefern Energie, Vitamine, Mineralien, Fett, Ballaststoffe, Eiweiß, Zucker, Riboflavin und Niacin. Palmen stehen für Stärke, Versorgung und Ausdauer.
Gebet
Herr, ich danke Dir, dass Du in allen Lebensphasen mit mir gehst – von meiner geistlichen Geburt zum Säugling, der geistliche Milch benötigt, zum gehorsamen Kind, das seiner Rettung entgegen wächst, bis ich in hohem Alter noch Frucht bringe. Lass mich wie eine Palme eine Quelle der Stärke, Versorgung und Ausdauer sein.
Pippa fügt hinzu
Hesekiel 41,23
„Sowohl der Tempel als auch das Allerheiligste hatten Doppeltüren.“
Wir brauchen bei dem Versuch, Gott nahe zu kommen, nicht hinter Doppeltüren steckenzubleiben, sei es im äußeren oder inneren Tempel. Aufgrund dessen, was Jesus für uns getan hat, können wir jederzeit und auf direktem Weg in Gottes Gegenwart kommen.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“