Einheit, Liebe und Heiliger Geist
Einführung
Pater Raniero Cantalamessa ist Franziskanermönch. 1977 wurde er vom Vatikan als Beobachter an eine Konferenz nach Kansas City (USA) entsandt, an der 20.000 Katholiken und 20.000 Christen anderer Denominationen teilnahmen. Am letzten Tag, nachdem ein Redner darüber gesprochen hatte, wie tragisch die vielen Spaltungen im Leib Christi (der Kirche) sind, gingen 40.000 Christen auf die Knie und taten Buße. Als Pater Raniero während des Gebets aufblickte, sah er draußen die Worte „JESUS IST HERR“ auf einem Neonschild über dem Konferenzort leuchten. Er beschreibt diesen Moment als kurzen Blick darauf, worum es bei christlicher Einheit geht – 40.000 Menschen knien sich bußfertig unter die Herrschaft Jesu.
Er bat „einen Protestanten, einen Laien“ für ihn zu beten, dass er mit dem Heiligen Geist erfüllt würde. Er wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt, und er erlebte die Liebe Gottes zu ihm auf ganz neue Art und Weise. Er ertappte sich, „wie er in Zungen redete“. Die Bibel erschloss sich ihm auf ganz neue Weise. Und er wurde in einen neuen Dienst berufen: 1980 ernannte ihn Papst Johannes Paul II zum Prediger des Päpstlichen Hauses. Seitdem bekleidet er dieses Amt, und kürzlich wurde er zum Kardinal ernannt. Drei Themen prägen seinen bemerkenswerten Dienst: Einheit, Liebe und der Heilige Geist. Sie sind einzigartig und hängen doch ganz eng zusammen.
Psalm 133,1–3
Bruderliebe – kein leeres Wort
1 Ein Lied von David für Festbesucher,
die nach Jerusalem hinaufziehen.
Wie schön und angenehm ist es,
wenn Brüder in Frieden zusammenleben!
2 Das ist so wohltuend wie das duftende Öl,
mit dem der Priester Aaron gesalbt wurde
und das vom Kopf herunterrann in seinen Bart,
bis hin zum Halssaum seines Gewandes.
3 Es ist so wohltuend wie frischer Tau,
der vom Berg Hermon
auf die Berge Zions niederfällt.
Ja, dort schenkt der HERR
seinen Segen und Leben, das niemals aufhört.
Kommentar
In Einheit leben
Gott segnet die „Eintracht“ (133,1). Das sehe ich immer wieder. Er segnet Eintracht in Ehen, Familien, Teams, Gemeinschaften, Nationen und in der Kirche. Wenn sich Christen aus unterschiedlichen Konfessionen, Traditionen und Denominationen in Eintracht versammeln, „verheißt der Herr seinen Segen“ (3b).
Der Psalmist schreibt, „Wie schön und wie wunderbar ist es, wenn Brüder einträchtig zusammenleben!“ (133,1). Oder wie es auch heißt, „gemeinsam sind wir stark“.
„Das ist so kostbar wie das duftende Salböl“ (2a; ein Bild aus 3. Mose 8,12). „Es ist so erfrischend wie der Tau vom Berg Hermon“ (3a). Der Berg Hermon (2814m) ist ein weites Gebiet, das gewöhnlich schneebedeckt ist. Es heißt, sein Tau versorgt das ganze Land mit Wasser.
Die Bilder von Öl und Tau sind Bilder des Segens. Wo Eintracht herrscht, „verheißt der Herr seinen Segen“ (3b).
Gebet
Herr, danke, dass Du Eintracht so reich segnest. Ich bete für Einheit und Eintracht in unserer Gemeinde, in unserer Kirche und in den Gemeinden auf aller Welt.
1. Petrus 4,1–19
Alle müssen sich vor Gott verantworten
4 1 Weil Christus als Mensch gelitten hat, sollt ihr euch dieselbe Haltung wie er zu eigen machen. Wer nämlich körperlich leiden musste, weil er zu Christus gehört, über den verliert die Sünde ihre Macht. 2 Er wird sich, solange er noch auf der Erde lebt, nicht mehr von menschlichen Leidenschaften, sondern von Gottes Willen leiten lassen. 3 Lange genug habt ihr früher ein zügelloses Leben geführt wie alle anderen, die Gott nicht kennen. Ihr habt euch gehen lassen, euch betrunken und rauschende Feste gefeiert, und ihr habt beim abscheulichen Götzendienst mitgemacht. 4 Natürlich können eure alten Freunde nicht verstehen, weshalb ihr von diesem haltlosen Leben auf einmal nichts mehr wissen wollt. Und deshalb verspotten sie euch. 5 Doch sie werden sich vor dem verantworten müssen, der bald sein Urteil über alle Menschen sprechen wird, über die Lebenden wie über die Toten. 6 Deshalb ist auch denen von uns, die inzwischen gestorben sind, die rettende Botschaft verkündet worden. Obwohl sie wie alle Menschen sterben mussten, wollte Gott doch, dass sie bei ihm ewig leben.
Jeder soll Gott mit seiner Gabe dienen
7 Bald ist das Ende dieser Welt da, an dem alles zu seinem Ziel kommt. Deshalb seid wachsam und besonnen, werdet nicht müde zu beten. 8 Vor allem aber lasst nicht nach, einander zu lieben. Denn »Liebe sieht über Fehler hinweg«. 9 Nehmt einander gastfreundlich auf und klagt nicht über die vermehrte Arbeit. 10 Jeder soll dem anderen mit der Begabung dienen, die ihm Gott gegeben hat. Wenn ihr die vielfältigen Gaben Gottes in dieser Weise gebraucht, setzt ihr sie richtig ein. 11 Bist du dazu berufen, vor der Gemeinde zu reden, dann soll Gott durch dich sprechen. Hat jemand die Aufgabe übernommen, anderen Menschen zu helfen, dann arbeite er in der Kraft, die Gott ihm gibt. So ehren wir Gott mit allem, was wir haben und tun. Jesus Christus hat uns dies ermöglicht. Gott gebührt alle Ehre und Macht in Ewigkeit. Amen.
Leiden gehört zum Christsein
12 Meine lieben Freunde! Wundert euch nicht über die heftigen Anfeindungen, die ihr jetzt erfahrt. Sie sollen euren Glauben prüfen und sind nichts Außergewöhnliches. 13 Freut euch vielmehr darüber, dass ihr mit Christus leidet; dann werdet ihr auch jubeln und euch mit ihm freuen, wenn er in all seiner Herrlichkeit erscheint. 14 Ihr könnt euch glücklich schätzen, wenn man euch angreift und verhöhnt, nur weil ihr euch zu Christus bekennt. Daran zeigt sich nämlich, dass der Geist Gottes, der Geist seiner Herrlichkeit, auf euch ruht. 15 Freilich soll keiner von euch leiden, weil er als Mörder, Dieb oder wegen anderer Verbrechen bestraft werden musste oder weil er sich Rechte anmaßt, die ihm nicht zustehen. 16 Wer dagegen leidet, weil er ein Christ ist, der braucht sich nicht zu schämen. Er soll Gott dafür danken, dass er zu Christus gehört und seinen Namen trägt. 17 Denn jetzt ist die Zeit gekommen, in der Gott Gericht hält; und es beginnt an seinem Haus, der Gemeinde. Wenn aber schon wir gerichtet werden, welches Ende werden dann die nehmen, die Gottes rettende Botschaft ablehnen!
18 Wenn schon der nur mit knapper Not gerettet wird,
der nach Gottes Willen lebt,
wie wird es erst denen ergehen,
die von Gott nichts wissen wollen
und seine Gebote mit Füßen treten?
19 Wer also nach Gottes Willen leiden muss, der soll sich nicht davon abbringen lassen, Gutes zu tun und seinem treuen Schöpfer sein Leben anzuvertrauen.
Kommentar
Einander innig lieben
Petrus schreibt, „Vor allem aber habt innige Liebe untereinander“ (4,8a; SLA). Das griechische Wort, das hier für „innig“ steht, beschreibt ein Pferd in vollem Galopp. Es bedeutet „voll ausgestreckt“ und wird gelegentlich mit „eifrig“ übersetzt.
Diese Art Liebe „deckt viele Sünden zu“ (8b) (sie vergibt und rechnet Schuld nicht zu). Liebe vergibt die Fehler des anderen, weil du selbst die liebende, vergebende Gnade Gottes kennst.
Das ist ein zentraler Punkt, wenn Beziehungen langfristig funktionieren sollen und du dich nicht so leicht mit anderen überwerfen willst. Du weißt, wie sehr Gott dich liebt und welche Sünden Er dir schon alle vergeben hat. Also sei bereit, über die Vergehen und Sünden anderer Menschen hinwegzusehen.
Das bedeutet nicht, dass Sünde bedeutungslos wäre. Im Gegenteil. Petrus drängt uns, „mit der Sünde [zu] brechen“ (4,1; NGÜ). Breche mit deinem alten Leben, das von den bösen, menschlichen Begierden geprägt war, und lebe nach dem Willen Gottes (4,2).
Ich erinnere mich an die Reaktionen einiger Freunde, als ich mich frisch bekehrt hatte. Sie waren überrascht, wie ich mich verändert hatte und wunderten sich. Petrus schreibt, „Ihr habt euch in der Vergangenheit genug an dem beteiligt, woran ungläubige Menschen ihre Freude haben - an Maßlosigkeit und zügellosen Leidenschaften, Trunkenheit, ausschweifenden Festen, Trinkgelagen und Götzenanbetung. Eure früheren Freunde sind natürlich überrascht, dass ihr nicht mehr an ihren schlimmen Vergnügungen teilnehmt, und reden jetzt schlecht über euch“ (4,3-4).
Du sollst anders leben: sei besonnen und fasse klare Gedanken, damit du beten kannst (4,7). „Vor allem* lasst nicht nach in der Liebe zueinander*! Denn die Liebe macht viele Sünden wieder gut. Nehmt einander gastfreundlich auf, ohne zu murren“ (8-9; GNB).
Wie der Apostel Paulus setzt auch Petrus die Geistesgaben in Kontext mit der Liebe (4,10-11; s. auch 1. Korinther 12-14). Das Ziel der Gaben ist Liebe.
Selbst wenn du innig liebst, wird diese Liebe nicht immer erwidert. Rechne mit Widerständen. „Wundert euch nicht über die heftigen Anfeindungen, die ihr jetzt erfahrt. Sie sollen euren Glauben prüfen und sind nichts Außergewöhnliches. Freut euch vielmehr darüber, dass ihr mit Christus leidet; dann werdet ihr auch jubeln und euch mit ihm freuen, wenn er in all seiner Herrlichkeit erscheint“ (12-13; Hfa).
Es ist eine Form des Leidens, zu dem alle Christen berufen sind. Leiden ist Teil des Reinigungsprozesses. Gott benutzt Leid, um dich zu läutern und Sünde aus deinem Leben zu entfernen (4,1-2). So sind Kränkungen tatsächlich ein Segen: „Freut euch, wenn ihr beschimpft werdet, weil ihr zu Christus gehört. Denn daran wird sichtbar, dass der Geist der Herrlichkeit Gottes bei euch ist“ (4,14).
Auch wenn Kränkungen weh tun, ist doch jede Kritik letztlich ein Segen. Wenn sie berechtigt ist, ist sie ein Segen, weil du von ihr lernen kannst. Wenn sie unberechtigt ist und „ihr beschimpft werdet, weil ihr zu Christus gehört und nach seinem Namen genannt seid, seid ihr glücklich zu preisen“ (14; NGÜ). Es ist eine große Ehre mit Jesus assoziiert zu werden, sodass selbst die Teilhabe an Seinem Leiden ein Segen ist. Wenn du das verstanden hast, kannst du alle Kritik als Segen verstehen!
Manchmal leiden wir auch wegen unserer eigenen Sünde (4,15), aber zu leiden, weil man Christ ist, ist keine Schande – es ist ein Grund zur Freude und zum Lob Gottes (4,13.16) und soll dich nicht abschrecken, sondern vielmehr anspornen, weiter Gutes zu tun: „Wenn ihr also leidet, weil Gott es so will, dann hört nicht auf, Gutes zu tun, und vertraut euch Gott an, der euch geschaffen hat. Er wird treu zu euch stehen“ (4,19). Martin Luther King sagte, „Ich habe beschlossen, mich an die Liebe zu halten. Hass ist eine zu schwere Last zum Tragen.“
Gebet
Herr, bitte hilf uns, eine Gemeinde zu sein, in der wir uns innig lieben und in der die Liebe viele Sünden zudeckt.
Hesekiel 47,1–48,35
Der Fluss, der aus dem Tempel kommt
47 1 Dann führte mich der Mann noch einmal zum Eingang des Tempelgebäudes, der nach Osten lag. Dort entdeckte ich, dass Wasser unter der Schwelle hervorquoll. Erst floss es ein Stück an der Vorderseite des Tempels entlang, dann südlich am Altar vorbei und weiter nach Osten. 2 Der Mann verließ mit mir den Tempelbezirk durch das Nordtor des äußeren Vorhofs, und wir gingen an der Außenmauer entlang bis zum Osttor. Ich sah, wie das Wasser an der Südseite des Torgebäudes hervorströmte.
3 Wir folgten dem Wasserlauf in östlicher Richtung; nachdem der Mann mit seiner Messlatte 500 Meter ausgemessen hatte, ließ er mich an dieser Stelle durch das Wasser gehen. Es war bloß knöcheltief. 4 Wieder maß er 500 Meter aus, und jetzt reichte es mir schon bis an die Knie. Nach weiteren 500 Metern stand ich bis zur Hüfte im Wasser. 5 Ein letztes Mal folgte ich dem Mann 500 Meter, und nun war das Wasser zu einem tiefen Fluss geworden, durch den ich nicht mehr gehen konnte. Man konnte nur noch hindurchschwimmen. 6 Der Mann fragte mich: »Hast du das gesehen, du Mensch?«
Dann brachte er mich wieder ans Ufer zurück. 7 Ich sah, dass auf beiden Seiten des Flusses sehr viele Bäume standen. 8 Der Mann sagte zu mir: »Dieser Fluss fließt weiter nach Osten in das Gebiet oberhalb der Jordan-Ebene, dann durchquert er die Ebene und mündet schließlich ins Tote Meer. Dort verwandelt er das Salzwasser in gesundes Süßwasser. 9 Überall wohin der Fluss kommt, da schenkt er Leben. Ja, durch ihn wird das Wasser des Toten Meeres gesund, so dass es darin von Tieren wimmelt. 10 Am Ufer des Meeres leben dann Fischer, von En-Gedi bis En-Eglajim breiten sie ihre Netze zum Trocknen aus. Fische aller Art wird es wieder dort geben, so zahlreich wie im Mittelmeer. 11 Nur in den Sümpfen und Teichen rund um das Tote Meer wird kein Süßwasser sein. Aus ihnen soll man auch in Zukunft Salz gewinnen können. 12 An beiden Ufern des Flusses wachsen alle Arten von Obstbäumen. Ihre Blätter verwelken nie, und sie tragen immerfort reiche Frucht. Denn der Fluss, der ihren Wurzeln Wasser gibt, kommt aus dem Heiligtum. Monat für Monat bringen sie neue, wohlschmeckende Früchte hervor, und ihre Blätter dienen den Menschen als Heilmittel.«
Die Grenzen Israels
13 Dann sprach Gott, der HERR, zu mir: »Ich will dir die Grenzen des Landes beschreiben, das ihr unter die zwölf Stämme Israels aufteilen sollt. Dabei stehen den Nachkommen von Josef zwei Gebiete zu. 14 Euren Vorfahren habe ich geschworen, ihnen dieses Land zu schenken. Darum sollt ihr es für immer behalten und an eure Nachkommen weitervererben. Teilt es so unter euch auf, dass jeder Stamm sein eigenes Gebiet erhält!
15 Die Nordgrenze des Landes verläuft vom Mittelmeer ostwärts in Richtung der Städte Hetlon, Lebo-Hamat und Zedad, 16 dann weiter nach Berota und Sibrajim, das an der Grenze zwischen dem Herrschaftsbereich von Damaskus und dem von Hamat liegt. Dann führt sie zur Stadt Hazar-Enan am Rand des Haurangebirges. 17 Nördlich dieser Linie vom Mittelmeer bis nach Hazar-Enan liegt der Herrschaftsbereich von Damaskus und von Hamat.
18 Die Ostgrenze beginnt dort, wo das Gebiet von Damaskus an das Haurangebirge grenzt. Von dort an bildet der Jordan die Grenze zwischen dem Land Israel im Westen und der Landschaft Gilead im Osten, bis hinunter zur Stadt Tamar am Toten Meer.
19 Die Südgrenze verläuft von Tamar bis zu der Quelle Meriba bei Kadesch und von dort weiter zu dem Bach, der die Grenze nach Ägypten bildet und ins Mittelmeer mündet.
20 Die Westgrenze bildet das Mittelmeer bis hinauf nach Lebo-Hamat.
21 Teilt dieses Land unter die Stämme Israels auf. 22 Ihr sollt es für immer besitzen und an eure Nachkommen weitervererben. Jede Familie bekommt ihren Anteil durch das Los zugewiesen; dabei sollen die Fremden, die unter euch leben und ihre Kinder bei euch großziehen, genauso berücksichtigt werden. Wenn das Land der einzelnen Stämme aufgeteilt wird, dann behandelt die Fremden und ihre Familien wie euresgleichen. 23 In dem Stammesgebiet, wo sie wohnen, steht ihnen ihr eigener Anteil zu. Ich, Gott, der HERR, will es so.«
Die Aufteilung des Landes unter die Stämme
48 1 »Es folgt eine Liste der Stämme Israels mit ihren jeweiligen Gebieten. Im nördlichsten Teil des Landes liegt das Gebiet des Stammes Dan. Seine Nordgrenze verläuft vom Mittelmeer ostwärts in Richtung der Stadt Hetlon, dann weiter über Lebo-Hamat bis nach Hazar-Enan. Nördlich dieser Linie liegt der Herrschaftsbereich von Damaskus, direkt neben dem von Hamat. Dans Anteil erstreckt sich von West nach Ost über die ganze Breite des Landes.
2-7 Darauf folgen in südlicher Richtung die Stämme Asser, Naftali, Manasse, Ephraim, Ruben und Juda. Auch ihr Land reicht jeweils von der West- bis zur Ostgrenze.
8 Südlich an den Grundbesitz von Juda grenzt das Gebiet, das ihr für mich zurückbehalten sollt. Es erstreckt sich – wie auch die Stammesgebiete – vom Mittelmeer bis zur Ostgrenze des Landes; von Norden nach Süden ist es 12,5 Kilometer breit. In seiner Mitte steht das Heiligtum.
9 Der Teil, der mir besonders geweiht ist, hat von Westen nach Osten eine Länge von 12,5 Kilometern und von Norden nach Süden eine Breite von 10 Kilometern. 10-12 Die eine Hälfte dieses heiligen Bezirks steht den Priestern, den Nachkommen von Zadok, zu. Denn sie haben sich nicht wie die Leviten von mir abgewandt, als die Israeliten mir den Rücken kehrten. Sie allein sind mir treu geblieben und haben den Tempeldienst gewissenhaft ausgeübt. Darum bekommen sie von dem mir geweihten Land den Teil, der besonders heilig ist, weil dort der Tempel steht. Dieser Bereich ist 12,5 Kilometer lang und 5 Kilometer breit.
13 Die Leviten erhalten die andere Hälfte des heiligen Gebiets. Es ist wie das Stück der Priester 12,5 Kilometer lang und 5 Kilometer breit. 14 Der ganze Bezirk, der mir, dem HERRN, gehört, ist der beste Teil des Landes. Weil er heilig ist, dürft ihr ihn nicht verkaufen oder gegen ein anderes Gebiet eintauschen. Er soll nicht an einen anderen Besitzer übergehen.
15 Südlich des heiligen Bezirks, auf dem der Tempel steht, bleibt noch ein 2,5 mal 12,5 Kilometer großes Gebiet übrig. Es gilt nicht als heilig. Hier können sich die Einwohner von Jerusalem ansiedeln und Weideplätze für ihre Herden anlegen. Die Stadt Jerusalem soll in der Mitte dieses Bereichs liegen. 16 Ihr Grundriss ist quadratisch mit einer Seitenlänge von jeweils 2,25 Kilometern. 17 Rundherum verläuft ein Streifen Weideland von 125 Metern Breite. 18 Daran grenzt nach Westen und nach Osten je ein 5 Kilometer langes Gebiet. Die Nordseite des gesamten Bereichs ist genauso lang wie der mir geweihte Bezirk und schließt sich direkt daran an. Hier können alle, die in Jerusalem arbeiten, Felder bebauen und die Ernte einbringen. 19 Wer in der Stadt wohnt, darf dort die Felder bestellen, ganz gleich, aus welchem Stamm er kommt. 20 Der ganze Bezirk, den ihr für mich zurückbehaltet, soll zusammen mit dem Gebiet um Jerusalem ein Quadrat von 12,5 mal 12,5 Kilometern bilden.
21-22 Westlich und östlich an das mir geweihte Land und an das Gebiet um Jerusalem grenzt der Grundbesitz des Herrschers. Er ist von Norden nach Süden 12,5 Kilometer breit – genauso wie die beiden heiligen Bezirke und das Stadtgebiet von Jerusalem zusammen. Nach Westen erstreckt er sich bis zum Mittelmeer und nach Osten bis zum Jordan, wie die Gebiete der Stämme. Er nimmt den ganzen Bereich zwischen dem Gebiet von Juda im Norden und dem Grundbesitz von Benjamin im Süden ein, ausgenommen das Mittelstück, das für die Priester und die Leviten bestimmt ist und auf dem die Stadt Jerusalem und der Tempel stehen.
23-27 Daran schließen sich in südlicher Richtung – jeweils von der Westgrenze bis zur Ostgrenze – die Gebiete der Stämme Benjamin, Simeon, Issachar, Sebulon und Gad an.
28 Südlich des Grundbesitzes von Gad verläuft die Grenze Israels von Tamar zu der Quelle Meriba bei Kadesch und von dort weiter zu dem Bach, der die Grenze nach Ägypten bildet und ins Mittelmeer mündet.
29 Teilt den einzelnen Stämmen ihr Gebiet durch das Los zu. Sie sollen es für immer besitzen und an ihre Nachkommen weitervererben. Das sage ich, Gott, der HERR.«
Die Tore von Jerusalem
30-31 »Rings um Jerusalem verläuft eine Mauer, die auf jeder Seite 2,25 Kilometer lang ist. In die Stadt führen zwölf Tore, die nach den Stämmen Israels benannt sind, und zwar auf jeder Seite drei: nach Norden das Ruben-Tor, das Juda-Tor und das Levi-Tor,
32 nach Osten das Josef-Tor, das Benjamin-Tor und das Dan-Tor,
33 nach Süden das Simeon-Tor, das Issachar-Tor und das Sebulon-Tor
34 und nach Westen das Gad-Tor, das Asser-Tor und das Naftali-Tor.
35 Der Gesamtumfang der Stadt beträgt 9 Kilometer.
Von nun an soll sie den Namen tragen:
›Hier wohnt der HERR.‹«
Kommentar
Sich nach der Ausgießung des Heiligen Geistes sehnen
Wenn der Geist Gottes in dein Herz ausgegossen ist (Römer 5,5), bringt der Heilige Geist Leben in Fülle, geistliches Wachstum, mehr Frucht und Heilung in dein Leben.
Hesekiel sieht ein Bild davon, als er Wasser unter dem Tempel hervorfließen sieht. Es strömt hervor, schwillt an zu einem reißenden Fluss; „so tief, dass ich nicht mehr hindurchgehen konnte. Der Fluss konnte nur noch schwimmend durchquert werden“ (47,5). Rechts und links des Flusses stehen viele Bäume (47,7). Wo er hinfließt, „verwandelt er das Salzwasser in gesundes Süßwasser“ (47,8; Hfa).
„Überall wohin der Fluss kommt, da schenkt er Leben… Am Ufer des Meeres leben dann Fischer… sie breiten ihre Netze zum Trocknen aus. Fische aller Art wird es wieder dort geben, so zahlreich wie im Mittelmeer… An beiden Ufern des Flusses wachsen alle Arten von Obstbäumen. Ihre Blätter verwelken nie, und sie tragen immerfort reiche Frucht. Denn der Fluss, der ihren Wurzeln Wasser gibt, kommt aus dem Heiligtum. Monat für Monat bringen sie neue, wohlschmeckende Früchte hervor, und ihre Blätter dienen den Menschen als Heilmittel“ (47,9-12).
Jesus sagte, dass sich diese Prophetie Hesekiels nicht an einem Ort sondern in einer Person erfüllen würden – Jesus selbst (Johannes 7,37-39). Durch den Heiligen Geist werden auch von dir Ströme lebendigen Wassers ausgehen. Jesus sagte, „Wer an mich glaubt, aus dessen Innerem werden Ströme lebendigen Wassers fließen, wie es in der Schrift heißt“ (Johannes 7,38).
Der Fluss lebendigen Wassers ist ein Bild für das Wirken des Geistes, der dir Leben in Fülle und Segen schenkt, und der dann von dir weiter fließt und eine positive Wirkung auf andere Menschen hat. Das Bild ist voller Leben, Wachstum, Fruchtbarkeit und Heilung. Es ist ein Bild der Kirche Jesu Christi, die Leben bringt, wohin der Fluss fließt.
Vor allem kündet der Fluss vom neuen Jerusalem – der Stadt, in der Gott lebt. Die Stadt heißt, „Hier ist der Herr“ (38,35). Es ist die Ankündigung des neuen Himmels und der neuen Erde, die Jesus bei Seiner Wiederkunft errichten wird (s. Offenbarung 22,1-2).
Gebet
Herr ich danke Dir für den Heiligen Geist und die Zusage, dass Ströme lebendigen Wassers aus meinem Innern fließen werden. Bitte fülle mich heute mit dem Heiligen Geist, damit ich Leben, Liebe, Eintracht und Heilung bringe, wo ich auch hinkomme.
Pippa fügt hinzu
1. Petrus 4,9
„Nehmt einander gastfreundlich auf und klagt nicht über die vermehrte Arbeit.“
Bei uns gehen jeden Tag so viele Menschen ein und aus. Ich sollte diesen Vers öfter mal lesen!
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“