Gottes große Gnade
Einführung
Es heißt, der englische Reformator, John Bradford (ca. 1510-1555) habe beim Anblick einer Gruppe zum Tode Verurteilter auf ihrem Weg zur Hinrichtung gesagt, „Hier geht aus reiner Gnade Gottes John Bradford.“
John Newton, den man vor allem als Komponist des Chorals Amazing Grace kennt, brachte Gottes erstaunliche Gnade 1807 auf dem Sterbebett mit den Worten, „Ich bin ein großer Sünder, aber Christus ist ein großer Retter“ auf den Punkt.
In unserem heutigen Abschnitt aus dem Neuen Testament spricht Petrus von dem „Gott aller Gnade“ (1. Petrus 5,10; LUT). Wie antwortest du auf Gottes große Gnade?
Psalm 134,1–3
Nächtliches Lob im Tempel
1 Ein Lied für Festbesucher,
die nach Jerusalem hinaufziehen.
Kommt und lobt den HERRN, alle seine Diener,
die ihr nachts in seinem Tempel steht!
2 Streckt eure Hände zum Heiligtum aus
und preist den HERRN im Gebet!
3 Dort auf dem Berg Zion wohnt der HERR,
der Himmel und Erde gemacht hat.
Er gebe dir seinen Segen!
Kommentar
Mit Lob und Dank
Gnade ist ein Geschenk, und für jedes Geschenk bedankt man sich. Lob ist die höchste Form des Dankens. Und daher sind Loben und Preisen angemessene Antworten an den Gott aller Gnade.
Der Psalmist schreibt, „Lobt den Herrn, all ihr Diener des Herrn, die ihr nachts im Hause des Herrn steht. Erhebt eure Hände im Heiligtum und lobt den Herrn“ (134,1-2).
Gebet
Herr, ich bin so dankbar, dass Du der Gott aller Gnade bist. Danke, dass Du, „der Himmel und Erde gemacht hat“, mich segnest (134,3).
1. Petrus 5,1–14
Abschließende Ermahnungen
5 1 Jetzt noch ein Wort an die Leiter eurer Gemeinden. Ich selbst habe die gleiche Aufgabe wie ihr, bin ein Zeuge der Leiden von Christus und werde auch an seiner Herrlichkeit Anteil haben, wenn er kommt. Deshalb möchte ich euch bitten: 2 Versorgt die Gemeinde gut, die euch Gott anvertraut hat. Hütet die Herde Gottes als gute Hirten, und das nicht nur aus Pflichtgefühl, sondern aus freien Stücken. Das erwartet Gott. Seid nicht darauf aus, euch zu bereichern, sondern arbeitet gern, auch ohne Gegenleistung. 3 Spielt euch nicht als die Herren der Gemeinde auf, sondern seid ihre Vorbilder. 4 Dann werdet ihr den unvergänglichen Siegeskranz, das Leben in der Herrlichkeit Gottes, erhalten, wenn Christus kommt, der ja der oberste Hirte seiner Gemeinde ist.
5 Den jungen Leuten unter euch sage ich: Ordnet euch den Leitern eurer Gemeinden unter! Und für euch alle gilt: Euer Umgang miteinander soll von Bescheidenheit geprägt sein! Es heißt ja in der Heiligen Schrift:
»Die Hochmütigen weist Gott von sich;
aber er wendet denen seine Liebe zu,
die wissen, dass sie ihn brauchen.«
6 Deshalb beugt euch unter Gottes mächtige Hand. Dann wird Gott euch aufrichten, wenn seine Zeit da ist. 7 Ladet alle eure Sorgen bei Gott ab, denn er sorgt für euch.
8 Seid besonnen und wachsam! Denn der Teufel, euer Todfeind, läuft wie ein brüllender Löwe um euch herum. Er wartet nur darauf, dass er einen von euch verschlingen kann. 9 Stark und fest im Glauben sollt ihr seine Angriffe abwehren. Und denkt daran, dass alle Brüder und Schwestern auf der Welt diese Leiden ertragen müssen.
10 Gott aber, von dem ihr so viel unverdiente Güte erfahrt, hat euch durch Christus dazu berufen, nach dieser kurzen Leidenszeit in seine ewige Herrlichkeit aufgenommen zu werden. Er wird euch ans Ziel bringen, euch Kraft und Stärke geben und dafür sorgen, dass ihr fest und sicher steht. 11 Ihm allein gehört alle Macht für immer und ewig. Amen.
Grüße und Segenswünsche
12 Silvanus, den ich als treuen Bruder sehr schätze, hat mir geholfen, diesen kurzen Brief an euch zu schreiben. Damit wollte ich euch Mut machen und euch bezeugen, dass Gott barmherzig ist und euch wirklich liebt. Daran haltet fest!
13 Die Gemeinde hier in Babylon, die genauso von Gott auserwählt ist wie ihr, sendet euch Grüße, ebenso Markus, der für mich wie ein eigener Sohn ist. 14 Grüßt euch untereinander mit dem Kuss, der eure Liebe zueinander zeigt.
Gottes Friede sei mit euch allen, die ihr mit Christus verbunden seid!
Kommentar
In Demut
Leiter sollen „Vorbilder der Herde” sein (5,3; LUT) und Demut ein Merkmal jedes christlichen Leiters: „Dabei sollt ihr die Menschen, die eurer Leitung unterstellt sind, nicht bevormunden, sondern sie durch euer gutes Beispiel leiten“ (5,3).
Leiter in der Gemeinde sind zum Hirtendienst berufen. Papst Franziskus sagt, dass Pastoren nach Schafen riechen sollen. Hirten lieben ihre Schafe, sie kümmern sich um sie und bleiben in ihrer Nähe. Ein Leiter wacht über den Dienst der anderen und ermutigt sie, ihre Gaben einzusetzen.
Petrus sagt, wir sollen das nicht aus Pflicht, sondern gerne tun. Nicht „um euch Vorteile zu verschaffen, sondern weil ihr Gott gerne dienen wollt“ (5,2).
Er fährt fort, „Den jungen Leuten unter euch sage ich: Ordnet euch den Leitern eurer Gemeinden unter“ (5a; Hfa). Leiter sollen gnädig leiten, und ihre Schützlinge sollen ihnen gnädig nachfolgen.
Der Brief endet mit drei Anweisungen „für euch alle“ (5,5; Hfa), wie wir auf den „Gott aller Gnade“ (5,10; LUT) antworten. Das Neue Testament ist durchdrungen von Gnade, so auch dieser Abschnitt: „Es ist die rechte Gnade Gottes“ (12b; LUT).
1.\tSei demütig
Petrus schreibt, „Alle aber umkleidet euch mit Demut im Umgang miteinander“ (5a; ELB). Während „Gott sich den Stolzen entgegenstellt, schenkt er den Demütigen Gnade“ (5b). Demut ist ein Willensakt.
Demut bedeutet nicht, geringer von sich selbst zu denken, sondern weniger an sich selbst zu denken. Zwischen Demut und Gnade besteht ein enger Zusammenhang. Weil wir die Gnade geschenkt bekommen, ist die einzig angemessene Reaktion darauf Demut.
2.\tLebe sorgenfrei vor Gott
Petrus schreibt weiter, „Überlasst all eure Sorgen Gott, denn er sorgt sich um alles, was euch betrifft“ (5,7). Und er schließt mit den Worten, „Friede sei mit allen, die zu Christus gehören“ (5,14). Gott liebt dich. Er ist der Gott aller Gnade. Du kannst all deine Sorgen auf Ihn legen. Nichts ist Ihm zu groß oder zu klein. Thomas à Kempis schrieb, „Wen Gottes Gnade trägt, der reist mit leichtem Gepäck.“
Friedfertig oder ruhig zu bleiben ist ein Hinweis darauf, dass du dich Gott unterordnest; dass du dich darauf verlässt, dass Er alles Nötige tun wird.
3.\tBleib wachsam
„Seid besonnen und wachsam und jederzeit auf einen Angriff durch den Teufel, euren Feind, gefasst“ (8a). Petrus erinnert seine Leser, „dass alle Gläubigen in der Welt diese Leiden durchmachen“, dass es nur „eine Weile“ anhalten wird und dass Gott das letzte Wort behalten wird: „Ihm gehört alle Macht für immer und ewig“ (5,9-11).
Die Eigenschaften, die hier gepriesen werden, unterscheiden sich stark von den Werten der heutigen Gesellschaft. Statt Schönheitskult und Jugendwahn wird Wert gelegt auf die Unterordnung unter ältere und weisere Personen. Selbsterhöhung wird ersetzt durch Demut. Dir wird Gottes Hilfe in deinen Kämpfen, Sorgen und Stress zugesagt. Anstatt der sofortigen Befriedigung all deiner Wünsche nachzujagen, sollst du „besonnen und wachsam“ (8a) sein. Das ist nicht leicht – aber wenn du es tust, hast du einen festen Stand und kannst dem Teufel widerstehen.
Gebet
Herr, bitte hilf mir, mich unterzuordnen, demütig, besonnen und wachsam zu sein. Hilf mir, die Machenschaften des Teufels zu erkennen und ihm zu widerstehen.
Ich will heute all meine Sorgen auf dich werfen… Danke, dass Du der Gott aller Gnade bist.
Daniel 1,1–2,23
Daniel und seine Freunde treten in den Dienst von König Nebukadnezar
1 1 Im 3. Regierungsjahr Jojakims, des Königs von Juda, zog der babylonische König Nebukadnezar mit seinem Heer nach Jerusalem und belagerte die Stadt. 2 Der Herr ließ König Jojakim in seine Hände fallen, ebenso einen Teil der wertvollen Tempelgegenstände. Nebukadnezar brachte sie in sein Land und bewahrte sie in der Schatzkammer im Tempel seines Gottes auf.
3 Dann befahl er seinem obersten Hofbeamten Aschpenas: »Wähle einige junge Israeliten aus dem judäischen Königshaus und den vornehmen Familien aus! 4 Sie sollen gut aussehen und gesund sein. Außerdem müssen sie Weisheit und Bildung mitbringen und eine rasche Auffassungsgabe besitzen; dann sind sie zum Dienst an meinem Hof geeignet. Sie sollen unsere Sprache lernen und in den babylonischen Schriften unterrichtet werden! 5 Gib ihnen jeden Tag Speise und Wein von der königlichen Tafel, sie sollen das Gleiche essen und trinken wie ich. Nach dreijähriger Ausbildung können sie in meinen Dienst treten.«
6 Unter den Judäern, die ausgesucht wurden, waren Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja. 7 Der oberste Hofbeamte gab ihnen babylonische Namen: Daniel nannte er Beltschazar, Hananja Schadrach, Mischaël Meschach und Asarja Abed-Nego.
8 Daniel nahm sich fest vor, niemals von der Speise des Königs zu essen und von seinem Wein zu trinken; denn sonst hätte er das Gesetz Gottes missachtet, das bestimmte Speisen für unrein erklärt. Darum bat er Aschpenas, auf die königlichen Speisen und den Wein verzichten zu dürfen. 9 Gott sorgte dafür, dass Aschpenas Daniel wohlgesinnt war und Verständnis für ihn zeigte. 10 Trotzdem hatte der Mann Bedenken: »Ich habe Angst vor meinem Herrn, dem König. Er hat festgelegt, was ihr essen und trinken sollt. Wenn er merkt, dass ihr nicht so gesund ausseht wie die anderen jungen Männer, lässt er mich köpfen!«
11 Da wandte sich Daniel an den Aufseher, den der oberste Hofbeamte über ihn und seine drei Freunde eingesetzt hatte: 12 »Versuch es doch zehn Tage lang, uns nur Gemüse und Wasser zu geben. 13 Danach vergleiche unser Aussehen mit dem der anderen jungen Männer, die von der Tafel des Königs essen. Und dann entscheide, was du in Zukunft mit uns tun willst.« 14 Der Aufseher willigte ein und erfüllte ihren Wunsch.
15 Nach zehn Tagen sahen Daniel und seine Freunde sogar gesünder und kräftiger aus als alle anderen, die von den königlichen Speisen bekamen. 16 Darum gab der Aufseher ihnen von nun an immer Gemüse, von der Tafel des Königs brauchten sie nichts zu nehmen.
17 Gott schenkte den vier jungen Männern außergewöhnliche Weisheit und Erkenntnis; schon bald waren sie mit dem gesamten Wissen und den Schriften Babyloniens vertraut. Daniel konnte außerdem Visionen und Träume jeder Art deuten.
18 Nach Ablauf der drei Jahre befahl König Nebukadnezar, ihm alle jungen Israeliten vorzustellen. Der oberste Hofbeamte brachte sie zum König, 19 und dieser sprach mit ihnen. Schnell wurde ihm klar, dass Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja alle anderen in den Schatten stellten. So wurden sie in den königlichen Dienst aufgenommen. 20 Immer wenn der König vor schwierigen Entscheidungen stand und auf ein sicheres Urteil angewiesen war, fragte er diese vier Männer um Rat. Dabei zeigte sich, dass sie allen Wahrsagern und Geisterbeschwörern seines Landes weit überlegen waren.
21 Daniel diente am Königshof bis zum 1. Regierungsjahr von König Kyrus.
Nebukadnezar hat einen beunruhigenden Traum
2 1 In seinem 2. Regierungsjahr hatte König Nebukadnezar einen Traum, der ihm solche Sorgen machte, dass er nicht mehr schlafen konnte. 2 Da ließ er seine Berater rufen, alle Wahrsager, Geisterbeschwörer, Zauberer und Sterndeuter, damit sie ihm seinen Traum erklärten. Als sie sich vor dem König versammelt hatten, 3 begann er: »Ich habe etwas geträumt, das mir sehr zu schaffen macht. Nun möchte ich wissen, was es damit auf sich hat.«
4 Da antworteten die Sterndeuter auf Aramäisch: »Lang lebe der König! Erzähl uns, deinen ergebenen Dienern, den Traum, dann wollen wir ihn deuten!«
5 Aber der König entgegnete: »Nein, erzählt ihr mir, was ich geträumt habe, und erklärt es mir! Wenn ihr das nicht könnt, lasse ich euch in Stücke hauen und eure Häuser in Schutt und Asche legen. Niemand bringt mich davon ab. 6 Doch wenn ihr mir den Traum schildert und ihn deuten könnt, beschenke ich euch reich und lasse euch große Ehre zuteilwerden. Beschreibt ihn mir also und erklärt ihn!«
7 Die Männer baten noch einmal: »Der König möge ihn uns beschreiben; dann werden wir bestimmt sagen können, welche Botschaft er enthält.«
8 Da warf der König ihnen vor: »Ihr wollt euch doch nur herausreden und Zeit gewinnen, weil ihr wisst, dass ich meine Drohung wahr mache. 9 Wenn ihr mir nicht sagt, was ich geträumt habe, lasse ich euer Todesurteil vollstrecken. Ich durchschaue eure Pläne: Ihr wollt mir eine Traumdeutung vorsetzen, die nichts als Lug und Trug ist. So meint ihr, mich hinhalten zu können, bis mein Zorn sich gelegt hat. Doch ich bleibe dabei: Erzählt mir den Traum, denn so erkenne ich, dass ihr mir auch die Wahrheit sagt, wenn ihr ihn erklärt.«
10 Die Sterndeuter antworteten: »Kein Mensch auf der ganzen Welt kann diesen Wunsch erfüllen. Noch nie hat ein König, und sei er noch so mächtig, so etwas von einem Wahrsager, Geisterbeschwörer oder Sterndeuter verlangt. 11 Was du uns da zumutest, ist für Menschen nicht möglich. Nur die Götter können dir, o König, deinen Traum offenbaren! Doch sie wohnen nicht bei uns sterblichen Menschen.«
12 Da verlor Nebukadnezar die Beherrschung. Voller Zorn ordnete er an, sämtliche königlichen Berater hinzurichten. 13 Überall gab man den Befehl bekannt: »Alle Gelehrten sollen getötet werden!« Auch nach Daniel und seinen Freunden wurde gesucht.
14 Als Daniel davon erfuhr, wandte er sich an Arjoch, den Oberbefehlshaber der königlichen Leibwache, der schon die Hinrichtungen vorbereitete. Er überlegte jedes Wort genau und fragte höflich: 15 »Warum hat Nebukadnezar einen solch harten Befehl erteilt?« Arjoch erzählte ihm, wie es dazu gekommen war. 16 Sofort ging Daniel zum König und bat ihn: »Gib mir etwas Zeit, dann werde ich dir deinen Traum deuten.«
17 Zu Hause erzählte er alles seinen Freunden Hananja, Mischaël und Asarja. 18 »Bittet den Gott des Himmels um Gnade«, sagte er zu ihnen, »fleht zu ihm, dass er mir anvertraut, was sich hinter diesem Geheimnis verbirgt! Sonst werden wir zusammen mit den anderen Beratern des Königs umgebracht!« 19 In der Nacht hatte Daniel eine Vision und erfuhr, was der Traum bedeutete. Da pries er den Gott des Himmels:
20 »Gelobt sei der Name Gottes,
jetzt und in alle Ewigkeit!
Gott allein gehören Macht und Weisheit.
21 Er ist der Herr der Zeit und bestimmt,
was wann geschieht;
er setzt Könige ab und überlässt anderen ihren Thron.
Den Weisen schenkt er ihre Weisheit
und den Verständigen ihren Verstand!
22 Er enthüllt die unergründlichsten Geheimnisse
und weiß, was im Dunkeln verborgen ist,
denn er selbst ist vom Licht umgeben.
23 Ja, ich lobe und preise dich,
du Gott meiner Vorfahren!
Denn du hast mir Weisheit und Kraft geschenkt.
Du hast unsere Gebete erhört
und mir den Traum des Königs enthüllt!«
Kommentar
Im Vertrauen
Wahrscheinlich arbeitest du in einem säkularen Umfeld, in dem die Menschen ganz andere Maßstäbe haben als du.
Das Buch Daniel zeichnet Leben und Karriere von Daniel und drei weiteren jungen Männern auf, die im Staatsdienst Babylons Karriere machten. Ihr Beispiel dient uns als großes Vorbild, wie wir in einem Umfeld, das Gott nicht anerkennt, dennoch gottgefällig arbeiten können. Es ist ein Spiegelbild der meisten „säkularen“ Arbeitsplätze. Diese Kapitel sind daher eine Goldmine an praktischen Beispielen und Hilfen.
Wir sehen, wie die vier Freunde mit ihren Brotgebern kooperieren, ohne dabei jedoch Kompromisse einzugehen. Sie weigern sich, sich anzupassen, trotzdem lassen sie sich ganz auf die neue Situation und Laufbahn ein. Zur Vorbereitung durchlaufen sie eine dreijährige Leiterschafts-Ausbildung. Sie lassen zu, dass man ihnen neue Namen gibt, was ihre Zugehörigkeit zum babylonischen Verwaltungsapparat ausdrückt; sie scheinen eine erfolgreiche Karriere eingeschlagen zu haben.
Gleichzeitig fassten sie den Entschluss, ihren Glauben nicht zu kompromittieren oder sich unrein zu machen. Du kannst dich heutzutage z.B. durch die Filme, die du dir ansiehst, die Internetseiten, die du aufrufst oder was du dir anhörst, unrein machen. „Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, dass er sich … nicht unrein machen wollte“ (1,8). (Möglicherweise wurden die königlichen Speisen aus Opfern an die babylonischen Götter zubereitet.) Nie ließen sie zu, dass ihre Laufbahn ihre höhere Verbundenheit mit Gott untergrub.
Aber Daniel war auch klug genug, sich nicht einfach zu widersetzen – er versuchte mit den Autoritäten, die über ihm standen, zusammenzuarbeiten. Er bat um Erlaubnis und „Gott sorgte dafür, dass der oberste Hofbeamte große Achtung vor Daniel hatte und Nachsicht mit ihm übte“ (1,9).
„Und Gott schenkte diesen vier jungen Männern Einsicht und Verständnis für die Wissenschaft und alle Schriften ihrer Zeit. Daniel besaß außerdem die besondere Gabe, Visionen und Träume deuten zu können“ (1,17). Über ihre erstaunlichen natürlichen Fähigkeiten hinaus waren sie außerdem „gesund“, sahen gut aus, sie waren „klug und verständig“ und besaßen „eine umfassende Bildung“ (1,4; GNB). Daniels eigentliche Stärke jedoch kam von Gottes übernatürlicher Weisheit.
Wie Daniel sollst auch du ein reines Leben führen; du sollst Frieden haben. Folge Daniels Beispiel und fühl dich wohl in deiner Haut; gehe in enger Gemeinschaft mit Gott.
Auf der anderen Seite besaß Nebukadnezar unglaubliche Macht und Wohlstand. Er war beliebt, wurde respektiert und gefürchtet. Obwohl seine Sicherheit nicht wirklich bedroht war, war er stark verunsichert und ängstlich. Wir müssen uns bewusst machen, dass sich hinter einer selbstbestimmten, unabhängigen Fassade tiefgreifende Unsicherheit verbergen kann.
Nebukadnezar wurde von Träumen heimgesucht, die ihm den Schlaf raubten. Gleichzeitig wusste er in seinem Herz, dass die Zauberer nicht die Macht besaßen, die sie vorgaben zu besitzen, und nur ihr Spiel mit ihm trieben. Sie gaben de facto zu, dass sie keine übernatürliche Weisheit besaßen (2,9-11).
Daniel erkannte, dass allein Gott die Quelle aller Macht und Weisheit ist (2,20). Gott wird dir in Seiner Gnade nicht nur Dinge offenbaren, sondern auch die Weisheit und Kraft geben, die Situation zu verstehen und mit ihr umzugehen. Aus Daniels Beispiel kannst du Folgendes lernen:
1.\tVertraue auf Gott
Daniel vertraute darauf, dass Gott „ihnen das Geheimnis offenlege“ (2,18).
2.\tErkenne die Macht des Gebets
Daniel bat um etwas Aufschub, und seine Freunde forderte er auf: „Bittet den Gott des Himmels um Gnade…fleht zu ihm, dass er mir anvertraut, was sich hinter diesem Geheimnis verbirgt“ (2,18).
3.\tBete und handle
Er trat vor Nebukadnezar und „überlegte jedes Wort genau und fragte höflich“ (2,14; Hfa).
4.\tLerne Gottes Stimme zu erkennen
Als Gott in einer Vision zu ihm redete, war er sich so vollkommen sicher, dass er Ihm bereits dankte, noch bevor er dem König die Vision erzählt hatte: „Gelobt sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! Er allein ist weise und mächtig…Ich danke dir… und preise dich, weil du mir Weisheit und Kraft geschenkt hast“ (2,20.23).
Gebet
Ich preise Dich, den Gott aller Gnade, denn Du bist der Schöpfer des Himmels und der Erde, der mich segnet. Bitte hilf mir wie Daniel, rein zu leben in enger Gemeinschaft mit Dir. Bitte schenke mir Weisheit und Kraft. Hilf mir, Deine Stimme zu hören und Deine Worte selbstbewusst auszusprechen.
Pippa fügt hinzu
Daniel 1,12–15
„Ernähre uns versuchsweise zehn Tage lang mit Gemüse und Wasser. Vergleiche nach Ablauf dieser zehn Tage unser Aussehen mit dem der anderen jungen Männer, die von den Speisen des Königs essen. … Am Ende dieser zehn Tage wirkten Daniel und seine drei Freunde gesünder und sahen besser genährt aus als die anderen jungen Männer, die von den Speisen des Königs gegessen hatten.“
Gesunde Ernährung macht schon etwas aus. Bear Grylls betont auch immer wieder, wie wichtig es ist, sich gesund zu ernähren. Und schaut ihn euch an! (Ich geh‘ dann jetzt auch mal in den Gemüseladen!)
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“