Tag 335

Innige Verbindung

Weisheit Psalm 136,1–12
Neues Testament 1. Johannes 1,1–2,11
Altes Testament Daniel 5,17–6,29

Einführung

„Gemeinschaft” ist ein herrliches Wort. Du bist dazu geschaffen. Sie stillt die tiefsten Sehnsüchte deines Herzens. Sie ist die Antwort auf Einsamkeit. Nichts ist mit ihr vergleichbar. Sie beginnt jetzt und endet nie.

Es gibt nichts Schöneres im Leben als Gemeinschaft. Johannes möchte, dass seine Leser in denselben Genuss von Gemeinschaft kommen wie er: „… damit auch ihr mit uns im Glauben verbunden seid. So haben wir Gemeinschaft miteinander und zugleich mit Gott… damit wir uns von ganzem Herzen freuen können“ (1. Johannes 1,3-4; Hfa).

Das griechische Wort für Gemeinschaft, Koinonia, lässt sich nur schwer übersetzen, denn es beschreibt eine Beziehung größter Vertrautheit und Tiefe. Es entwickelte sich zum Ausdruck für die Beschreibung der ehelichen Beziehung – der intimsten Verbindung zwischen zwei Menschen. Es ist ein inhaltschweres Wort, das ein Leben beschreibt, in dem alles geteilt wird. Dasselbe Wort verwendet Johannes für unsere innige Beziehung mit Gott (1,3).

Koinonia beschreibt auch unsere Beziehungen untereinander. Es gibt wirklich tiefe Freundschaften und ehrliche Kommunikation, wo du dich nicht verstellen oder etwas darstellen musst. Du kannst einfach du selbst sein vor Gott und den anderen. Das führt zu einer innigen Verbindung untereinander, die sich am besten mit dem wunderschönen Wort „Gemeinschaft“ beschreiben lässt.

Weisheit

Psalm 136,1–12

Gottes Wunder in Schöpfung und Geschichte

1 Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
 denn seine Güte währet ewiglich.
2 Danket dem Gott aller Götter,
 denn seine Güte währet ewiglich.
3 Danket dem Herrn aller Herren,
 denn seine Güte währet ewiglich.

4 Der allein große Wunder tut,
 denn seine Güte währet ewiglich.
5 Der die Himmel mit Weisheit gemacht hat,
 denn seine Güte währet ewiglich.
6 Der die Erde über den Wassern ausgebreitet hat,
 denn seine Güte währet ewiglich.
7 Der große Lichter gemacht hat,
 denn seine Güte währet ewiglich:
8 die Sonne, den Tag zu regieren,
 denn seine Güte währet ewiglich;
9 den Mond und die Sterne, die Nacht zu regieren,
 denn seine Güte währet ewiglich.

10 Der die Erstgeborenen schlug in Ägypten,
 denn seine Güte währet ewiglich;
11 und führte Israel von dort heraus,
 denn seine Güte währet ewiglich;

Kommentar

Danke Gott

Gott liebt dich. An Gottes Liebe zu uns müssen wir andauernd erinnert werden. Sechsundzwanzigmal wiederholt der Psalmist die Worte, „Seine Liebe hört niemals auf“ (GNB). Deine innige Verbindung mit dem Herrn basiert auf Seiner endlosen Liebe zu dir.

Antworte, indem du ihm „dankst“:

1.\tDass Er ist, wer Er ist
Er ist der „Gott der Götter“ und der „Herrn der Herren“ (2-3). Er ist gut (136,1).

2.\tFür Seine Schöpfung und Werke
Er tut große Wunder. Er hat die Himmel und Erde erschaffen, die Sonne, den Mond und die Sterne (4-9).

3.\tFür alles, was Er für dich getan hat
Seine starke Hand streckt sich nach dir aus (136,12).

Gebet

Danke, Herr, dass Du nie aufhörst, mich zu lieben.

Neues Testament

1. Johannes 1,1–2,11

Die Grundlage christlicher Gemeinschaft

1 1 Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens – 2 und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist –, 3 was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. 4 Und dies schreiben wir, auf dass unsere Freude vollkommen sei.

Das Leben im Licht

5 Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis. 6 Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln doch in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. 7 Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.

8 Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. 9 Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. 10 Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.

Christus der Fürsprecher

2 1 Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. 2 Und er selbst ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.

3 Und daran merken wir, dass wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten. 4 Wer sagt: Ich habe ihn erkannt, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht. 5 Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. 6 Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll so leben, wie er gelebt hat.

Liebe und Hass in der Gemeinde

7 Meine Lieben, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern das alte Gebot, das ihr von Anfang an gehabt habt. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr gehört habt. 8 Und doch schreibe ich euch ein neues Gebot, das wahr ist in ihm und in euch; denn die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint schon.

9 Wer sagt, er sei im Licht, und hasst seinen Bruder, der ist noch in der Finsternis. 10 Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, und durch ihn kommt niemand zu Fall. 11 Wer aber seinen Bruder hasst, der ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wo er hingeht; denn die Finsternis hat seine Augen verblendet.

Kommentar

Sprich mit Gott

Johannes wusste, wovon er redete, denn er kannte Jesus Christus persönlich. Er war der Jünger, den Jesus besonders lieb hatte (Johannes 13,23) und mit dem Er viel Zeit verbracht hatte.

Johannes, inzwischen ein alter Mann, schreibt, dass er Jesus „gehört“, „mit eigenen Augen gesehen“, „betrachtet“ und mit „Händen betastet“ hat (1,1). Was er „gesehen“ hat, will er „bezeugen und verkünden“, damit seine Leserschaft dieselbe innige Verbindung zum Vater und Seinem Sohn, Jesus Christus, bekommt (1,2-3).

Das Erstaunliche ist, dass auch du diese innige Beziehung erleben kannst: „Was wir so gesehen und gehört haben, das verkünden wir euch, damit ihr in Gemeinschaft mit uns verbunden seid. Und die Gemeinschaft, die uns miteinander verbindet, ist zugleich Gemeinschaft mit dem Vater und mit Jesus Christus, seinem Sohn“ (1,3; GNB).

Wie kannst du in diese innige Verbindung mit dem Vater und dem Sohn kommen?

Weil „das Blut von Jesus .. [dich] reinigt von jeder Schuld“, kannst du „im Licht“ leben (1,7). Und obwohl wir noch Sünder sind (1,8), „vergibt er uns unsere Sünden und reinigt uns von allem Unrecht“ (1,9; NGÜ). Er lädt dich in diese intime Beziehung ein, in der du Ihm deine Sünden bekennst und dir Seiner Vergebung sicher sein darfst: „wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und uns von allem Bösen reinigt“ (1,9).

Jesu Blut reinigt dich am laufenden Band, so wie deine Leber und dein Blut deinen leiblichen Körper fortwährend reinigen.

Die einzige Bedingung ist, dass du deine Sünden bekennst.

Sieh zu, dass du keine lange Liste offener Rechnungen mit Gott hast. Wenn du sündigst, bekenne deine Schuld zügig, bereue, und empfange Gottes Reinigung. Steh auf und geh weiter.

Die Balance ist nur schwer herzustellen: Natürlich sollen wir nicht sündigen, sondern im Licht leben. Aber wir sündigen alle und „Wenn wir behaupten, wir hätten nicht gesündigt, machen wir Gott damit zum Lügner und beweisen, dass sein Wort nicht in unserem Herzen ist“ (1,10).

Es ist ein wunderbares Miteinander: Johannes spornt seine Leser an, nicht zu sündigen, während er ihnen gleichzeitig Gottes Gnade und Barmherzigkeit zusichert, wenn sie es doch tun (2,1). Diese Balance zwischen dem Ruf, heilig zu leben, und Gottes Gnade ist ganz zentral für christliches Leben.

Erstaunlich ist, dass, wenn wir wieder einmal gescheitert sind, Jesus unser „Fürsprecher“ (2,1; LUT), der göttliche Verteidiger ist: in Ihm „haben wir einen Beistand bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten“ (2,1; ELB).

Jesu Opfer am Kreuz für dich macht es möglich, dass du mit dem Vater und dem Sohn in vertrauter Gemeinschaft sprechen kannst (1,3). Bemüh dich, Ihn besser kennenzulernen (2,4) und Seine Liebe zu dir zu erfahren (2,5). „Wer behauptet, dass er zu Gott gehört, soll leben, wie Christus es vorgelebt hat“ (2,6).

Teilweise kann man das am Umgang in christlicher Gemeinschaft sehen: „wenn wir wie Christus im Licht Gottes leben, dann haben wir Gemeinschaft miteinander“ (1,7). Ein reines Gewissen, Liebe, Gehorsam, Vertrautheit mit Gott und innige Beziehungen zueinander gehen Hand in Hand.

Gebet

Herr, ich danke Dir für das wunderbare Vorrecht wegen des Blutes, das Du am Kreuz vergossen hast, Gemeinschaft mit Dir und anderen haben zu können.

Altes Testament

Daniel 5,17–6,29

17 Da fing Daniel an und sprach vor dem König: Behalte deine Gaben und gib dein Geschenk einem andern; ich will dennoch die Schrift dem König lesen und kundtun, was sie bedeutet.

18 O König, der höchste Gott hat deinem Vater Nebukadnezar Königreich, Macht, Ehre und Herrlichkeit gegeben. 19 Und um solcher Macht willen, die ihm gegeben war, fürchteten und scheuten sich vor ihm alle Völker, Nationen und Sprachen. Er tötete, wen er wollte; er ließ leben, wen er wollte; er erhöhte, wen er wollte; er demütigte, wen er wollte. 20 Als sich aber sein Herz überhob und er stolz und hochmütig wurde, da wurde er vom königlichen Thron gestoßen und verlor seine Ehre 21 und wurde verstoßen aus der Gemeinschaft der Menschen, und sein Herz wurde gleich dem der Tiere, und er musste bei den Wildeseln hausen und fraß Kraut wie die Rinder, und sein Leib wurde nass vom Tau des Himmels, bis er lernte, dass der höchste Gott Gewalt hat über die Königreiche der Menschen und sie gibt, wem er will.

22 Aber du, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütigt, obwohl du das alles wusstest, 23 sondern hast dich gegen den Herrn des Himmels erhoben, und die Gefäße seines Hauses hat man vor dich bringen müssen, und du, deine Mächtigen, deine Frauen und deine Nebenfrauen, ihr habt daraus getrunken; dazu hast du die silbernen, goldenen, bronzenen, eisernen, hölzernen, steinernen Götter gelobt, die weder sehen noch hören noch etwas wissen können. Den Gott aber, der deinen Odem und alle deine Wege in seiner Hand hat, hast du nicht verehrt. 24 Darum wurde von ihm diese Hand gesandt und diese Schrift geschrieben.

25 So aber lautet die Schrift, die dort geschrieben steht:

  Mene mene tekel u-parsin.

26 Und sie bedeutet dies:

 Mene, das ist, Gott hat dein Königtum gezählt und beendet.
 27 Tekel, das ist, man hat dich auf der Waage gewogen und zu leicht befunden.
 28 Peres, das ist, dein Reich ist zerteilt und den Medern und Persern gegeben.

29 Da befahl Belsazar, dass man Daniel mit Purpur kleiden sollte und ihm eine goldene Kette um den Hals geben; und er ließ von ihm verkünden, dass er der dritte Herrscher im Königreich sei.

30 Aber in derselben Nacht wurde Belsazar, der König der Chaldäer, getötet.

Daniel in der Löwengrube

6 1 Und Darius aus Medien empfing das Reich, als er zweiundsechzig Jahre alt war. 2 Und es gefiel Darius, über das ganze Königreich hundertzwanzig Statthalter zu setzen. 3 Über sie setzte er drei Fürsten, von denen einer Daniel war. Ihnen sollten die Statthalter Rechenschaft ablegen, damit der König nicht zu Schaden komme. 4 Daniel aber übertraf alle Fürsten und Statthalter, denn es war ein überragender Geist in ihm. Darum dachte der König daran, ihn über das ganze Königreich zu setzen. 5 Da trachteten die Fürsten und Statthalter danach, an Daniel etwas zu finden, das gegen das Königreich gerichtet wäre. Aber sie konnten keinen Grund zur Anklage und kein Vergehen finden; denn er war treu, sodass man keine Schuld und kein Vergehen bei ihm finden konnte. 6 Da sprachen die Männer: Wir werden keinen Grund zur Anklage gegen Daniel finden, es sei denn wegen seiner Treue zum Gesetz seines Gottes.

7 Da kamen die Fürsten und Statthalter eilends vor den König gelaufen und sprachen zu ihm: Der König Darius lebe ewig! 8 Es haben die Fürsten des Königreichs, die Würdenträger, die Statthalter, die Räte und Befehlshaber alle gedacht, es sollte ein königlicher Befehl gegeben und ein strenges Gebot erlassen werden, dass jeder, der in dreißig Tagen etwas bitten wird von irgendeinem Gott oder Menschen außer von dir, dem König, allein, zu den Löwen in die Grube geworfen werden soll. 9 Darum, o König, wollest du ein solches Gebot ausgehen lassen und ein Schreiben aufsetzen, das nicht wieder geändert werden darf nach dem Gesetz der Meder und Perser, das niemand aufheben kann. 10 So ließ der König Darius das Schreiben und das Gebot aufsetzen.

11 Als nun Daniel erfuhr, dass ein solches Gebot ergangen war, ging er hinein in sein Haus. Er hatte aber an seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem, und er fiel dreimal am Tag auf seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott, wie er es auch vorher zu tun pflegte. 12 Da kamen jene Männer eilends gelaufen und fanden Daniel, wie er betete und flehte vor seinem Gott. 13 Da traten sie vor den König und redeten mit ihm über das königliche Gebot: O König, hast du nicht ein Gebot erlassen, dass jeder, der in dreißig Tagen etwas bitten würde von irgendeinem Gott oder Menschen außer von dir, dem König, allein, zu den Löwen in die Grube geworfen werden solle?

Der König antwortete und sprach: Das ist wahr nach dem Gesetz der Meder und Perser, das niemand aufheben kann.

14 Sie antworteten und sprachen vor dem König: Daniel, einer der Gefangenen aus Juda, der achtet weder dich noch dein Gebot, das du erlassen hast; denn er betet dreimal am Tage. 15 Als der König das hörte, wurde er sehr betrübt und war darauf bedacht, Daniel zu retten, und mühte sich, bis die Sonne unterging, ihn zu befreien.

16 Aber die Männer kamen wieder zum König gelaufen und sprachen zu ihm: Du weißt doch, König, es ist das Gesetz der Meder und Perser, dass alle Gebote und Befehle, die der König beschließt, unverändert bleiben sollen.

17 Da befahl der König, Daniel herzubringen. Und sie warfen ihn zu den Löwen in die Grube. Der König aber sprach zu Daniel: Dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, der helfe dir!

18 Und sie brachten einen Stein, den legten sie auf die Öffnung der Grube; den versiegelte der König mit seinem eigenen Ring und mit dem Ringe seiner Mächtigen, damit nichts anderes mit Daniel geschähe. 19 Und der König ging weg in seinen Palast und fastete die Nacht über und ließ kein Essen vor sich bringen und konnte auch nicht schlafen.

20 Früh am Morgen, als der Tag anbrach, stand der König auf und ging eilends zur Löwengrube. 21 Und als er zur Grube kam, rief er Daniel mit angstvoller Stimme. Und der König sprach zu Daniel: Daniel, du Knecht des lebendigen Gottes, hat dich dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, auch erretten können von den Löwen?

22 Daniel aber redete mit dem König: Der König lebe ewig! 23 Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, sodass sie mir kein Leid antun konnten; denn vor ihm bin ich unschuldig, und auch gegen dich, mein König, habe ich nichts Böses getan.

24 Da wurde der König sehr froh und ließ Daniel aus der Grube herausziehen. Und sie zogen Daniel aus der Grube heraus, und man fand keine Verletzung an ihm; denn er hatte seinem Gott vertraut.

25 Da ließ der König die Männer, die Daniel verklagt hatten, holen und zu den Löwen in die Grube werfen samt ihren Kindern und Frauen. Und ehe sie den Boden erreichten, ergriffen die Löwen sie und zermalmten alle ihre Knochen.

26 Da ließ der König Darius allen Völkern und Leuten aus so vielen verschiedenen Sprachen auf der ganzen Erde schreiben:

 Viel Friede zuvor!

 27 Das ist mein Befehl, dass man überall in meinem ganzen Königreich den Gott Daniels fürchten und scheuen soll.

  Denn er ist ein lebendiger Gott, der ewig bleibt,
   und sein Reich ist unvergänglich,
   und seine Herrschaft hat kein Ende.
  28 Er ist ein Retter und Nothelfer,
   und er tut Zeichen und Wunder
  im Himmel und auf Erden.
   Der hat Daniel von den Löwen errettet.

29 Und Daniel hatte große Macht im Königreich des Darius und auch im Königreich des Kyrus von Persien.

Kommentar

Vertraue Gott

Daniel hatte eine innige Verbindung mit Gott. Er ist ein wunderbares Beispiel für eine Person, die Gott ganz und gar vertraut. Er lehnt Belsazars Geschenke ab (5,17). Daniel wollte seine Beziehung zu Gott nicht gefährden. Überlege dir gut, wessen Geschenke du annimmst.

Zu Belsazars Sünden gehörten: Stolz (5,20) – er wurde nicht demütig vor Gott (22); Hochmut (20) – er erhob sich gegen den Herrn des Himmels (23); und Götzendienst – er pries die Götter aus Silber und Gold (23).

Daniel ist das hervorragende Beispiel eines christlichen Politikers. Er stellte nicht nur durch seine Intelligenz alle anderen in den Schatten. Seine Integrität war es, die ihn wirklich auszeichnete. Sie suchten nach der sprichwörtlichen Leiche im Keller und fanden nichts: „Er übte sein Amt jedoch so gewissenhaft aus, dass sie ihm nicht das kleinste Vergehen nachweisen konnten; er war weder nachlässig noch bestechlich“ (6,5; Hfa).

Nicht allen von uns gelingt es, sich so zu profilieren wie Daniel (6,4), aber wir können alle einen „überragenden Geist“ haben (6,4; LUT). Tu deine Arbeit vertrauenswürdig, sei ehrlich und umsichtig, „weder nachlässig noch bestechlich“ (6,5). Erledige deine Arbeit treu und, was noch wichtiger ist, sei treu in deiner Beziehung zu Gott.

Daniel war einer der drei hochrangigsten Männer des Landes und trug damit große Verantwortung. Sein Job war arbeits- und zeitintensiv. Trotzdem fand er die Zeit, dreimal täglich zu beten.

Daniel lebte zu diesem Zeitpunkt bereits lange in Babylon. Seine Haltung gegenüber dem Staat ist interessant. Er nahm seine Rolle ernst. Er befolgte alle Gesetze. Das wussten seine Ankläger. Sie erkannten, dass die einzige Möglichkeit, ihn zu fassen, ein Gesetz gegen seinen Gott wäre. Sie sorgten dafür, dass Beten illegal wurde (6,6-8). Daniel zögerte nicht, sich diesem Gesetz für alle sichtbar zu widersetzen (6,11).

Mit Gott zu reden, ist untrennbar damit verbunden, Ihm zu vertrauen. Gemeinschaft mit Gott war Daniels Priorität Nummer 1. Er betete weiter wie gehabt und weigerte sich, Kompromisse zu machen. Und er machte kein Geheimnis daraus.

Daniel wird in die Löwengrube geworfen. Diese ganze Geschichte scheint eine Andeutung Jesu letzten Lebensabschnitts zu sein:

  • Neid führte zu falschen Anschuldigungen gegen ihn
  • Seine Feinde konnten keinen haltbaren Vorwurf gegen ihn finden
  • Ihre Anklage richtete sich schließlich gegen seinen Glauben
  • Ein zögerlicher, schwacher König ließ sich zu etwas überreden, das er nicht wirklich wollte
  • Daniels enormer Mut deutet den großen Mut Jesu an
  • Die Rettung durch Gott deutet die Auferstehung an
  • Selbst das Grab scheint angedeutet: „Dann wurde ein Stein gebracht und auf die Öffnung der Grube gelegt… Im Morgengrauen des nächsten Tages stand der König auf und lief so schnell er konnte zur Löwengrube“ (6,18.20).

Der Schlüssel zu dieser ganzen Geschichte ist Daniels absolutes Vertrauen in Gott. Das nahm ihm jede Angst. Es heißt, die Löwen hätten Daniel nicht gefressen, „weil er nicht nur mutig war, sondern auch Rückgrat hatte. Er diente Gott ohne Unterlass. (6,17.21; LUT).

Widersteh dem Druck, faule Kompromisse einzugehen. Vertraue Gott auch dann, wenn alles in die falsche Richtung zu gehen scheint. Hab den Mut, anders als die anderen zu sein.

Gebet

Herr, bitte hilf mir, in inniger Verbindung mit Dir zu gehen, in der ich Dir danke, mit Dir spreche und Dir vertraue.

Pippa fügt hinzu

Wir brauchen in der heutigen Zeit mehr Menschen wie Daniel als Berater unserer Führungskräfte. Es ist beeindruckend, wie loyal er gegenüber Nebukadnezar und Darius war. Aber bei seinem Glauben ging er keine Kompromisse ein. In erster Linie folgte er Gott nach und erst in zweiter Linie war er Politiker und Ratgeber.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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