Tag 55

Gott vermehrt, was du Ihm gibst

Weisheit Psalm 25,16–22
Neues Testament Markus 7,31–8,13
Altes Testament 2. Mose 35,1–36,38

Einführung

Die sechsjährige Hattie May Wiatt lebte in der Nähe der* Grace Baptist Church* in Philadelphia, USA. Im Kindergottesdienst war es immer sehr voll und eng. Der Pastor, Russell H. Conwell, sagte zu ihr, dass die Gemeinde irgendwann ein so großes Gemeindehaus haben würde, dass alle Platz fänden. Hattie erwiderte, „Das hoffe ich sehr, denn es ist so voll hier, dass ich Angst habe, alleine zu kommen.“ „Wenn wir genug Geld haben, werden wir ein Gemeindehaus bauen, in das alle Kinder hineinpassen“, versprach er.

Zwei Jahre später, 1886, starb Hattie May. Nach ihrer Beerdigung überreichte ihre Mutter dem Pastor einen kleinen Beutel, den sie unter dem Kissen ihrer Tochter gefunden hatte. Er enthielt 57 Cent, ihre gesamten Ersparnisse. Dabei lag ein handgeschriebener Zettel: „Für die Erweiterung der kleinen Kirche, damit mehr Kinder in die Sonntagsschule können.“

Der Pastor wechselte das Geld in 1 Cent Stücke um und verkaufte sie einzeln. Er erhielt 250$ - und 54 der Cent Stücke wurden zurückgegeben. Auch die 250$ wurden in 1 Cent Stücke gewechselt und über die ins Leben gerufene „Wiatt Mite Society“ verkauft. So vermehrten sich Hatties 57 Cent immer weiter.

Sechsundzwanzig Jahre später erklärte er in einem Vortrag mit dem Titel, „Die Geschichte der 57 Cent“, was aus ihrer 57-Cent Spende geworden war: eine Gemeinde mit über 5.600 Mitgliedern; ein Krankenhaus, in dem bis dahin schon zehntausende Menschen behandelt worden waren; 80.000 junge Menschen mit Universitätsabschluss; 2.000 Menschen hatten die Bibelschule absolviert – und alles nur, „weil Hattie May ihre 57 Cent investiert hatte“.

Das Thema „Vermehrung“ finden wir an vielen Stellen in der Bibel. Was durch Hinzufügen nicht erreicht werden kann, wirkt Gott durch Vermehrung. Du erntest, was du säst – um ein Vielfaches. Was wir dem Herrn geben, vermehrt Er.

Weisheit

Psalm 25,16–22

16 Wende dich mir zu, HERR, und sei mir gnädig,
 denn ich bin einsam und niedergeschlagen.
17 Mir ist angst und bange,
 nimm diese Last von meinem Herzen!
18 Sieh meinen Jammer und mein Elend an
 und vergib mir alle meine Sünden!
19 Meine Feinde sind kaum zu zählen,
 abgrundtief hassen sie mich.
20 Bewahre mein Leben und rette mich!
 Lass mich nicht scheitern, denn bei dir suche ich Zuflucht.
21 Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit sollen mein Schutz sein.
 HERR, auf dich allein hoffe ich!
22 O Gott, erlöse Israel aus aller Not!

Kommentar

Vermehrung des Segens … und der Sorgen

Jesus versprach Seinen Nachfolgern die Vermehrung des Segens. Aber Er warnte sie auch davor, dass es neben dem Segen auch Sorgen geben würde. Wer Ihm nachfolge, würde in diesem Leben alles hundertfach zurückerhalten – trotz Verfolgung (Markus 10,30).

David bringt zum Ausdruck, wie „die Angst in meinem Herzen immer größer wird... Sieh doch, wie viele Feinde ich habe“ (25,17.19). Er spricht von Einsamkeit, „Angst“, „Schmerz“ und „Kummer“.

Wo immer Gott segnet, neigen auch Nöte und Verfolgung dazu, zuzunehmen. Jede Art von Leiterschaft beinhaltet auch Opposition. Je größer die Verantwortung, desto stärker werden sich deine Nöte und die Zahl deiner Kritiker vermehren.

David betet zum Herrn, dass Er ihn beschützen und erretten möge (25,20). Wenn du unter Beschuss stehst, versuche stets, „aufrichtig und ehrlich zu leben“ (25,21). Tue das Richtige, egal was die Menschen sagen oder denken.

Gebet

Herr, bitte hilf mir, im Angesicht von Widerständen das Richtige zu tun, egal was es mich kostet oder welche Konsequenzen es hat.

Neues Testament

Markus 7,31–8,13

Ein Taubstummer kann wieder hören und sprechen

31 Jesus verließ die Gegend von Tyrus, zog in die Stadt Sidon und von dort weiter an den See Genezareth, mitten in das Gebiet der Zehn Städte. 32 Dort wurde ein Mann zu ihm gebracht, der taub war und kaum reden konnte. Man bat Jesus, dem Mann die Hand aufzulegen und ihn zu heilen.

33 Jesus führte den Kranken von der Menschenmenge weg. Er legte seine Finger in die Ohren des Mannes, berührte dessen Zunge mit Speichel, 34 sah auf zum Himmel, seufzte und sagte: »Effata.« Das heißt: »Öffne dich!« 35 Im selben Augenblick wurden dem Taubstummen die Ohren geöffnet und die Zunge gelöst, so dass er wieder hören und normal sprechen konnte.

36 Jesus verbot den Leuten, darüber zu reden. Aber je mehr er es untersagte, desto mehr erzählten sie alles herum. 37 Denn für die Leute war es unfassbar, was sie gesehen hatten. »Es ist einfach großartig, was er tut!«, verbreiteten sie überall. »Selbst Taube können wieder hören und Stumme sprechen!«

Viertausend werden satt

8 1 In diesen Tagen war wieder einmal eine große Menschenmenge bei Jesus versammelt. Schließlich hatten die Leute nichts mehr zu essen. Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: 2 »Die Leute tun mir leid. Sie sind jetzt schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. 3 Ich kann sie doch nicht hungrig wegschicken. Sie würden unterwegs zusammenbrechen, denn einige von ihnen haben es noch weit bis nach Hause!«

4 Darauf erwiderten die Jünger: »Aber woher soll jemand hier in dieser verlassenen Gegend genügend Brot bekommen, damit sie alle satt werden?«

5 »Wie viele Brote habt ihr denn?«, wollte Jesus wissen. Sie antworteten: »Sieben!«

6 Da forderte Jesus die Menschen auf, sich auf den Boden zu setzen. Er nahm die sieben Brote und dankte Gott dafür. Dann teilte er sie und gab sie den Jüngern, die sie an die Leute weiterreichten. 7 Sie hatten auch noch einige kleine Fische bei sich. Wieder dankte Jesus Gott dafür und ließ dann die Fische verteilen. 8 Nachdem sich alle satt gegessen hatten, wurden die Reste eingesammelt: sieben große Körbe voll. 9 Etwa viertausend Menschen hatten an der Mahlzeit teilgenommen. Nach dem Essen verabschiedete Jesus die Leute. 10 Dann stieg er mit seinen Jüngern in ein Boot und fuhr in die Gegend von Dalmanuta.

»Beweise, dass du von Gott kommst!«

11 Die Pharisäer kamen zu Jesus und fingen mit ihm ein Streitgespräch an. Sie wollten ihn auf die Probe stellen und verlangten von ihm ein Wunder als Beweis dafür, dass Gott ihn gesandt hatte. 12 Jesus seufzte tief und entgegnete ihnen: »Warum verlangt ihr nach einem Beweis? Was seid ihr nur für eine Generation! Ich versichere euch: Ihr werdet von Gott gewiss kein Wunder zu sehen bekommen.« 13 So ließ er sie stehen, stieg wieder in das Boot und fuhr ans andere Seeufer.

Kommentar

Vermehrung der Mittel

Mit sieben Broten und einigen kleinen Fischen macht Gott viertausend Menschen satt, und am Ende sammeln die Jünger sieben Körbe mit Resten voll – eine außerordentliche Vermehrung von Gott.

Interessanterweise wirkt Jesus nicht einfach nur das Wunder, sondern bindet die Jünger aktiv mit ein. Er ruft sie zu Sich und erklärt ihnen, was Er vor hat (8,1-3). Er gibt ihnen die Möglichkeit, selbst eine Lösung zu finden (8,4) und hofft wahrscheinlich, dass sie sich an die Speisung der Fünftausend erinnern (6,30-44).

Dann bittet Er sie um ihre Mithilfe; sie sollen Ihm alles Essbare geben, das sie haben (8,5). Erst jetzt vollbringt Jesus das Wunder und vermehrt das Essen, das sie Ihm gebracht haben. Und auch dann fordert Er die Jünger auf, bei der Verteilung zu helfen (8,6). Jesus liebt es, dich in Seine Pläne und Sein Wirken miteinzubeziehen.

Die Rolle der Jünger ist vergleichsweise klein mit dem, was Jesus zu tun vermag. Gott kann mit einer ganz kleinen Menge viel anstellen. Was auch immer du Gott gibst, Er vermehrt es.

Unser Abschnitt beginnt damit, dass Jesus einen „Mann heilt, der taub war und kaum sprechen konnte“ (7,32). Er betete für ihn und „seufzte“ (7,34). Vielleicht ist es diese Art Gebet, die Paulus meinte, als er von einem „Seufzen, das sich nicht in Worte fassen lässt“ (Römer 8,26) schrieb. Es steht für den Heiligen Geist, der durch uns im Gebet ringt. Jesus „blickte zum Himmel empor, stöhnte und sagte zu dem Mann: „Effata!“ Das heißt: „Öffne dich!““ (7,34; GNB). Jesus öffnet nicht nur Ohren – Er setzt dein ganzes Wesen frei – dein Herz, deine Gedanken, Gefühle, Finanzen und jeden Bereich deines Lebens.

In dem Bewusstsein, dass auch der Widerstand wachsen würde, ermahnte Er „die Menge .. niemandem davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto rascher verbreiteten sie die Nachricht“ (8,36).

Nach dem Vermehrungswunder schickt Jesus die Menge fort, damit Er Sich wieder der kleineren Gruppe Seiner Jünger zuwenden konnte (8,9-10). Die Bedürftigkeit der Menge nach Evangelisation und Heilung war enorm. Trotzdem räumte Jesus der Zeit mit einer kleinen Gruppe von Leitern höhere Priorität ein.

Trotz all der Wunder glaubten nicht alle. „Die Pharisäer kamen zu Jesus und begannen, mit ihm zu streiten. Sie wollten ihn auf die Probe stellen und verlangten von ihm ein Zeichen vom Himmel als Beweis dafür, dass er wirklich von Gott beauftragt sei“ (8,11; GNB). Sie verlangten nach äußerlichen, überzeugenden Zeichen Seiner Vollmacht.

Geistlich mit Blindheit geschlagen, konnten sie die Zeichen, die Gott gegeben hatte, nicht erkennen. (Man sollte meinen, dass die Speisung von 4.000 Menschen mit nur ein paar Laiben Brot und etwas Fisch einigermaßen deutlich wären!) Aber sie wollten die Zeichen selbst bestimmen – was Jesus ablehnte. Auch heute noch gilt, dass Wunder nicht immer zu Glauben führen – häufig sprechen Menschen Wundern das Wunderbare ab und meinen, es müsse sich irgendwie anders erklären lassen.

Gebet

Herr, danke, dass Du mit wenig viel anfangen kannst; dass Du vermehrst, was auch immer wir Dir geben. Herr, ich schenke Dir heute mein Leben, meine Zeit und alles, was ich habe.

Altes Testament

2. Mose 35,1–36,38

Der Sabbat als Ruhetag

1 Mose versammelte die ganze Gemeinschaft der Israeliten und sagte zu ihnen: »Hört auf das, was der HERR sagt! Denn er hat uns befohlen: 2 Sechs Tage sollt ihr eure Arbeit verrichten, aber den siebten Tag sollt ihr als einen heiligen Tag achten. Er ist der Sabbat, der Ruhetag, der allein dem HERRN geweiht ist. Wer am Sabbat arbeitet, muss sterben! 3 An diesem Tag dürft ihr noch nicht einmal ein Feuer anzünden, wo auch immer ihr lebt!«

Freiwillige Gaben für den Bau des Heiligtums

4 Mose sagte zu den versammelten Israeliten: »Der HERR hat uns befohlen, 5 eine Abgabe für ihn zu entrichten. Jeder, dem es am Herzen liegt, soll etwas geben: Gold, Silber und Bronze, 6 violette, purpurrote und karmesinrote Wolle, feines Leinen, Ziegenhaar, 7 rot gefärbte Felle von Schafböcken, Tachasch-Leder, Akazienholz, 8 Öl für den Leuchter, wohlriechende Gewürze für das Salböl und die Weihrauchmischung, 9 Onyx und andere Edelsteine, die auf dem Schurz und der Brusttasche des Priesters eingesetzt werden sollen.

10 Wer von euch dazu begabt ist, soll mitarbeiten, damit wir alles anfertigen können, was der HERR uns aufgetragen hat: 11 das heilige Zelt mit seinen verschiedenen Decken, Haken, Wandplatten, Querbalken, Pfosten und Sockeln, 12 die Bundeslade mit den Tragstangen, die Deckplatte und den Vorhang vor der Bundeslade, 13 den Tisch mit seinen Tragstangen und allem, was dazugehört, die Gott geweihten Brote, 14 den Leuchter mit seinen Gefäßen und Werkzeugen, die Lampen und das Öl, 15 den Räucheropferaltar mit den Tragstangen, das Salböl, die Weihrauchmischung, den Vorhang für den Eingang zum heiligen Zelt, 16 den Brandopferaltar mit seinem Bronzegitter, seinen Tragstangen und allen Gefäßen und Werkzeugen, das Wasserbecken und sein Untergestell, 17 die Vorhänge, die den Vorhof abgrenzen, mit ihren Pfosten und Sockeln, den Vorhang für den Eingang zum Vorhof, 18 die Pflöcke und Seile für das heilige Zelt und für die Abgrenzung des Vorhofs 19 sowie die gewobenen Priestergewänder für den Dienst im Heiligtum, die Aaron und seine Söhne tragen sollen.«

20 Daraufhin gingen die Israeliten wieder auseinander. 21 Alle, die gern etwas geben wollten, kamen mit einer Opfergabe für das heilige Zelt, seine Ausstattung und die Priestergewänder. 22 Männer und Frauen holten bereitwillig ihre Spangen, Ohrringe, Ringe, Halsketten und anderen Goldschmuck als Gabe für den HERRN. 23 Wer violette, purpurrote und karmesinrote Wolle besaß, feines Leinen, Ziegenhaar, rot gefärbte Felle von Schafböcken oder Tachasch-Leder, der brachte es ebenfalls zu Mose. 24 Auch Silber, Bronze und Akazienholz wurden als Gabe für das Heiligtum gespendet. 25-26 Alle Frauen, die dazu begabt waren, spannen Ziegenhaarfäden, Leinenfäden und Wolle, die mit violettem und rotem Purpur oder mit Karmesin gefärbt war. 27 Die führenden Männer des Volkes brachten Onyx und andere Edelsteine für den Schurz und die Brusttasche des Priesters, 28 außerdem Balsamöl und Olivenöl für den Leuchter, für das Salböl und die Weihrauchmischung. 29 So kamen die israelitischen Männer und Frauen mit ihren freiwilligen Gaben für den HERRN herbei. Sie alle wollten etwas zum Bau des Heiligtums beitragen. Der HERR hatte sie durch Mose dazu aufgefordert.

Die Kunsthandwerker Bezalel und Oholiab

30 Mose sagte zu den Israeliten: »Hört mir genau zu! Der HERR hat Bezalel, den Sohn Uris und Enkel Hurs vom Stamm Juda, ausgewählt, den Bau des heiligen Zeltes zu leiten. 31 Er hat ihn mit seinem Geist erfüllt und ihm Weisheit und Verstand gegeben; er hat ihn befähigt, alle für den Bau erforderlichen handwerklichen und künstlerischen Arbeiten auszuführen. 32 Bezalel kann Pläne entwerfen und nach ihnen Gegenstände aus Gold, Silber oder Bronze anfertigen; 33 er hat die Fähigkeit, Edelsteine zu schleifen und einzufassen; er versteht sich auf das Bearbeiten von Holz und auf viele andere Arten von Kunsthandwerk. 34 Der Herr hat ihn und Oholiab, den Sohn Ahisamachs vom Stamm Dan, dazu begabt, andere anzuleiten. 35 Er hat die beiden mit Weisheit erfüllt und sie fähig gemacht, alle Arbeiten eines Kunsthandwerkers, Stickers oder Buntwebers auszuführen. Sie können mit violettem, purpurrotem und karmesinrotem Stoff und mit feinem Leinen umgehen, sie können weben und auch alles selbst entwerfen und ausführen.

36 1 Bezalel, Oholiab und die anderen Kunsthandwerker, denen der HERR Weisheit und Verstand für den Bau des Heiligtums gegeben hat, sollen alles genau so machen, wie es der HERR befohlen hat!«

Die Opferbereitschaft der Israeliten

2 Mose rief Bezalel, Oholiab und alle anderen Kunsthandwerker zu sich, denen Gott Weisheit und Geschick gegeben hatte. Sie waren bereit, ans Werk zu gehen, 3 und nahmen von Mose entgegen, was das Volk für den Bau des Heiligtums herbeigebracht hatte. Morgen für Morgen kamen die Israeliten mit weiteren freiwilligen Gaben. 4 Da ließen die Kunsthandwerker, die das Heiligtum errichten sollten, ihre Arbeit liegen, 5 gingen zu Mose und sagten: »Die Leute bringen zu viel! Wir haben mehr als genug Material für die Arbeit, die der HERR uns aufgetragen hat.«

6 Mose ließ im ganzen Lager ausrufen: »Ihr Männer und Frauen, ihr braucht nichts mehr für den Bau des Heiligtums herzubringen!« Da brachten die Israeliten keine weiteren Gaben. 7 Denn es war bereits mehr als genug Material für die Arbeiten vorhanden, die getan werden mussten.

Decken und Wände für das heilige Zelt

8 Die Kunsthandwerker fertigten das heilige Zelt an: Unter der Leitung von Bezalel webten sie zehn Bahnen Zelttuch und verwendeten dazu violette, purpurrote und karmesinrote Wolle sowie feines Leinen. Auf die Zeltbahnen stickten sie Bilder von Keruben. 9 Die Bahnen waren alle 14 Meter lang und 2 Meter breit. 10 Jeweils fünf von ihnen wurden an den Längsseiten aneinandergenäht, so dass zwei große Zeltdecken entstanden. 11 Um diese beiden Decken verbinden zu können, ließ Bezalel an einer Längsseite jeder Decke 50 Schlaufen aus violett gefärbter Wolle anbringen, 12 also 50 Schlaufen an der einen und ebenso viele an der anderen Zeltdecke. Die Decken wurden so aneinandergelegt, dass die Schlaufen einander gegenüberstanden. 13 Dann schmiedete Bezalel 50 goldene Haken, die jeweils zwei gegenüberliegende Schlaufen verbanden und so die beiden Decken zu einem großen Zelt zusammenfügten.

14-15 Außerdem ließ er elf Zeltbahnen aus Ziegenhaar weben, jede davon 15 Meter lang und 2 Meter breit. Sie sollten als Dach über das erste Zelt gelegt werden. 16 Fünf dieser Bahnen wurden an den Längsseiten zu einem Stück verbunden, die übrigen sechs zu einem zweiten. 17 Um die beiden Zeltstücke verbinden zu können, brachte Bezalel jeweils an einer Längsseite 50 Schlaufen aus violett gefärbter Wolle an. 18 Er stellte 50 Bronzehaken her und fügte mit ihnen die beiden Zeltstücke zu einem zusammen. 19 Als Schutz für die beiden Zeltdecken ließ er ein Dach aus rot gefärbten Fellen von Schafböcken nähen. Über dieses Felldach wurde noch eine Schutzdecke aus Tachasch-Leder gespannt.

20 Als Nächstes ließ Bezalel Platten aus Akazienholz zusägen, die als Wände für das Zelt dienen sollten. 21 Jede Platte war 5 Meter lang und einen Dreiviertelmeter breit. 22 Alle Platten hatten an der kurzen Seite zwei Zapfen, die parallel angeordnet waren. 23 Für die südliche Längsseite des Zeltes wurden 20 Platten angefertigt, 24 dazu 40 silberne Sockel, auf denen die Platten stehen sollten. Zwei Sockel gehörten unter jede Platte, für jeden Zapfen einer. 25 Für die nördliche Längsseite des Zeltes ließ Bezalel ebenfalls 20 Platten fertigen 26 und 40 silberne Sockel gießen, auf denen die Platten stehen sollten, je zwei Sockel unter jeder Platte. 27 Für die schmale Rückseite im Westen wurden sechs Platten gefertigt 28-29 und zwei weitere Wandteile für die Ecken an der Rückseite des Zeltes. Sie waren auf ganzer Länge gewinkelt und an ihrem oberen Ende durch einen Ring befestigt, um so die Eckkonstruktion der Wände zu bilden. 30 Die Rückseite bestand also insgesamt aus acht Platten mit sechzehn silbernen Sockeln, jeweils zwei Sockeln unter einer Platte.

31-32 Nun fertigte Bezalel Querbalken aus Akazienholz an, jeweils fünf Stück für jede Längsseite und die westliche Querseite. Diese Balken sollten die aufrecht stehenden Platten zusammenhalten. 33 Der mittlere Balken verlief auf halber Höhe an der ganzen Wand entlang. 34 Alle Platten und Querbalken wurden vollständig mit Gold überzogen. Schließlich schmiedete Bezalel noch die goldenen Ringe, die in den Platten verankert werden sollten. Durch sie wurden später die Querbalken gesteckt.

Vorhänge für das heilige Zelt

35 Bezalel ließ einen Vorhang weben aus violetter, purpurroter und karmesinroter Wolle und feinem Leinen, kunstvoll verziert mit Bildern von Keruben. 36 Dann wurden unter seiner Leitung für den Vorhang vier Pfosten aus Akazienholz angefertigt, außerdem goldene Haken und silberne Sockel. Die Pfosten wurden mit Gold überzogen. 37 Einen weiteren Vorhang ließ Bezalel für den Zelteingang herstellen, ebenfalls aus violetter, purpurroter und karmesinroter Wolle sowie aus feinem Leinen, bunt und kunstvoll gewebt. 38 Der Vorhang wurde mit Haken an fünf Akazienholzpfosten befestigt, deren Kapitelle und Verbindungsstangen mit Gold überzogen waren. Sie standen jeweils auf einem bronzenen Sockel.

Kommentar

Die Vermehrung Freiwilliger

Ich habe über die Jahre beobachtet, was alles möglich ist, wenn jedes Mitglied selbst einer noch so kleinen Gemeinde sich einbringt mit Gebet, Geld und Mitarbeit.

Das Volk Gottes stand mit dem Bau der Stiftshütte vor einer riesengroßen Aufgabe! Sie schafften es, indem die Zahl der freiwilligen Helfer vermehrt wurde. Mose berief „eine Versammlung aller Israeliten ein“ (35,1). „Die ganze Gemeinde Israel“ (35,1; GNB). Das ist es, was wir auch heute brauchen:

1.\tAlle beten
Gestern haben wir gesehen, wie sie alle in Gebet und Lobpreis vereint waren, „Jeder warf sich am Eingang seines Zeltes [anbetend] zu Boden“ (33,10). Der Sabbat war nicht nur ein Ruhetag, sondern ein „ein heiliger Tag, der dem Herrn gehört“ (35,2). Ein Tag, an dem die Menschen mehr Zeit für Gebet und Lobpreis hatten. Die ganze Gemeinde betete.

2.\tAlle geben
Sie erhoben eine „freiwillige Abgabe“ (35,5a; GNB). Jeder wurde gebeten zu geben: „Jeder, der es freiwillig tut, soll dem Herrn folgende Abgaben entrichten: Gold, Silber und Bronze“ (35,5).

Die Aufgabe konnte nicht mit einem einzelnen, großzügigen Spender gestemmt werden. „Und alle, die freiwillig etwas geben wollten, kamen wieder und brachten dem Herrn eine Gabe für das Zelt Gottes… Sowohl Männer als auch Frauen kamen, alle, die aus freien Stücken etwas gaben“ (35,21-22). Wie Hattie May Wiatt brachte jeder seine „57 Cent“.

Wenn deine Gemeinde erreichen soll, wozu Gott sie beruft, dann muss jeder etwas beitragen – nicht unter Zwang sondern aus freien Stücken (2. Korinther 8 und 9).

Weil alle mitmachten, wurde „mehr Material gespendet, als [sie] für die Arbeit benötigen“ (36,5). „Mose ließ im ganzen Lager bekannt geben: „Niemand soll mehr etwas anfertigen, um es für den Bau des Zeltes Gottes zu spenden… Denn sie hatten genug Material gespendet, um alle Arbeiten auszuführen, und es blieb sogar noch etwas übrig“ 36,6-7).

3.\tAlle dienen
Alle packten mit an. Die Wörter „jeder” und „alle“ lesen wir in diesem Abschnitt oft. Und es war absolut freiwillig: „Alle, die dazu begabt sind, sollen mithelfen alles anzufertigen, was der Herr befohlen hat“ (35,10). Zum Beispiel: „Jeder, der … Akazienholz besaß, gab es her“ (35,24). „Alle Frauen, die gute Spinnerinnen waren, spannen“ (35,25).

Eine Schlüsselrolle fiel den Kunsthandwerkern Bezalel und Oholiab zu. Sie wurden vom Heiligen Geist erfüllt, um die künstlerischen Entwürfe anzufertigen und sie den anderen beizubringen. Gemeinsam setzten sie ihre Fähig- und Fertigkeiten ein: „alle, die Fertigkeiten besitzen, weil der Herr ihnen Weisheit und Einsicht gegeben hat, sollen nun ausführen, was er angeordnet hat“ (36,1; GNB).

Das alles geschah vollkommen freiwillig, „aus freiem Antrieb“ (35,21; GNB). Wenn wir erreichen wollen, wozu Gott uns als Gemeinde berufen hat, dann brauchen wir diese Vermehrung der Freiwilligen.

Begeisterung ist ansteckend. Vergeude deine Zeit nicht mit Menschen, die deine Träume kleinreden. Suche dir Menschen, die dich inspirieren und herausfordern, dich emporheben und besser werden lassen. Tu dich mit den Visionären, denen, die an eine Sache glauben, die zupacken und den Mutigen zusammen. Großartige Leute geben dir das Gefühl, dass auch du großartig werden kannst.

Feuert euch gegenseitig an zu beten, zu dienen und zu geben. Du wirst erstaunt sein, wie Gott eure „57 Cent“ vermehren und mehr bewirken wird, als du je zu hoffen oder dir vorzustellen gewagt hast.

Gebet

Herr, ich danke Dir, was alles möglich ist, wenn jeder sich einbringt ins Gebet, Geben und Mitarbeiten. Danke für Deine Vermehrung über all unsere Vorstellungen hinaus.

Pippa fügt hinzu

Wenn ich gelegentlich morgens in Eile bin und mich zwischen Bibel lesen und frühstücken entscheiden muss, entscheide ich mich gewöhnlich fürs Frühstück. Daher fühle ich mich herausgefordert von dem Vers Markus 8,2. Die Menschen waren drei Tage bei Jesus gewesen ohne etwas zu essen. Für sie hatte definitiv Jesus Vorrang.

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Verweise

Redaktioneller Hinweis: Die Geschichte über Hattie May Wiatt wurde der Predigt von Russel H. Conwell, “The History of Fifty-Seven Cents”, vom 1.12.1912 entnommen.

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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