Tag 57

Besser als Ruhm und Herrlichkeit

Weisheit Psalm 26,1–12
Neues Testament Markus 9,2–32
Altes Testament 2. Mose 39,1–40,38

Einführung

In einer Umfrage unter jungen Erwachsenen gaben 50% der Befragten an, ihr größtes Lebensziel sei, berühmt zu werden. Früher wollten die Menschen berühmt werden für etwas, das sie getan oder erreicht hatten. Heute ist Berühmtheit ein Selbstzweck. Berühmt zu sein, wird mit gott-ähnlichen Attributen verbunden. Menschen möchten nicht nur selbst berühmt werden, sie vergöttern auch die, die es schon geschafft haben. Das große Interesse an berühmten Persönlichkeiten bezeichnen wir heute als „Promi-Kult“.

Ruhm ist für die Ambitionierten wie Salzwasser für die Durstigen. Je mehr du davon hast, desto mehr willst du davon. Madonna, die einst wohl bekannteste Frau auf diesem Planeten, hat gesagt, „Ich bin erst zufrieden, wenn ich so bekannt bin wie Gott.“

Berühmtheit und Ruhm sind nur ein schwacher Abglanz von Gottes Herrlichkeit. Die Bibel spricht von „Herrlichkeit“, wenn von Gottes Gegenwart gesprochen wird. Herrlichkeit ist ein oft gebrauchtes Wort in der Bibel. Gottes „Herrlichkeit“ meint Seine Bedeutung, Seinen Ruf, Seine Majestät und Seine Ehre.

Vermutlich ist es nicht weiter verwunderlich, dass eine Gesellschaft, die sich immer weiter davon entfernt, Gottes Herrlichkeit anzubeten, stattdessen Berühmtheit und Ruhm vergöttert. Wir alle sind berufen, Gott in Seiner Herrlichkeit anzubeten und sie mit unserem Leben widerzuspiegeln – egal wie unvollkommen es uns gelingt.

Weisheit

Psalm 26,1–12

Prüfe mich, Gott!

1 Von David. Verschaffe mir Recht,
 HERR, denn ich bin unschuldig!
 Dir vertraue ich, nichts soll mich davon abbringen.
2 Vor dir, HERR, kann ich nichts verbergen,
 prüfe meine geheimsten Gedanken und Gefühle!
3 Deine Liebe habe ich ständig vor Augen,
 und deine Treue bestimmt mein Leben.
4 Ich lasse mich nicht mit denen ein, die ein falsches Spiel treiben.
 Von Heuchlern halte ich mich fern.
5 Wenn sich Verbrecher zusammentun, bin ich nicht dabei;
 mit Gottlosen will ich nichts zu tun haben.
6 Ich wasche meine Hände zum Zeichen meiner Unschuld,
 so darf ich mich deinem Altar nähern und ihn feierlich umschreiten.
7 Dabei stimme ich ein Loblied an
 und erzähle von all deinen Wundern.
8 HERR, dein Haus ist erfüllt von deiner Herrlichkeit;
 an diesem Ort hängt mein Herz.
9 Bring mich nicht um wie die Sünder;
 behandle mich nicht wie blutgierige Mörder!
10 Wie viele Verbrechen haben sie auf dem Gewissen,
 wie viel Bestechungsgeld ist durch ihre Hände gegangen!
11 Aber ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen.
 Hab Erbarmen mit mir und erlöse mich!
12 Jetzt stehe ich wieder auf sicherem Grund.
 HERR, vor deiner Gemeinde will ich dich dafür preisen!

Kommentar

Suche nach Gottes Herrlichkeit

David schreibt, „Herr, ich liebe das Haus, in dem du wohnst, und den Ort, der von deiner Herrlichkeit erfüllt ist“ (26,8). König David war gewiss ein Promi seiner Zeit (siehe 1. Samuel 18,7). Trotzdem suchte er nicht eigenem Ruhm, sondern gab Gott alle Ehre. Der Psalm endet mit den Worten, „Jetzt stehe ich auf sicherem Grund, deshalb lobe ich den Herrn vor allen Menschen“ (26,12).

Wenn du Gottes Herrlichkeit widerspiegeln möchtest, nimm dir David zum Vorbild. Versuche, ein „aufrichtiges“ Leben zu führen (26,1). Vertraue fest auf Gott (26,1b). Versuche, dir ein reines Herz und Gewissen zu bewahren (26,2). Lass dich von Gottes Liebe und Wahrheit leiten (26,3). Halte dich fern von den „falschen Leuten“, die dich zu Fall bringen könnten: von „Hinterhältigen“, „Verbrechern“ und „Gewissenlosen“ (26,4; GNB).

Obwohl David sagt, „ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen“ (26,11a) fährt er doch fort, „Hab Erbarmen mit mir und rette mich!“ (11b). Ihm muss bewusst gewesen sein, dass, so sehr er sich auch bemühte, ein Leben ohne Schuld zu führen, ihm das nicht gelang und er deshalb auf Gottes Erlösung und Gnade angewiesen war. Statt von sich zu behaupten, ein sündenfreies Leben zu führen, spricht David davon, „aufrichtig und ehrlich“ (26,11a) – also integer zu sein. Das macht ihn wirklich aufrichtig vor Gott.

Andere Könige seiner Zeit mögen von ihrem Volk erwartet haben, selbst im „Promi-Kult“ vergöttert zu werden. Aber David betete den Herrn an. „Ich schreite um deinen Altar; ich danke dir mit meinem Lied und verkünde deine Wundertaten. Ich liebe das Haus, in dem du wohnst, wo du in deiner Herrlichkeit uns nahe bist“ (26,6-8; GNB).

Für die Menschen des Alten Testaments war der Tempel in Jerusalem der Ort, wo Gottes Herrlichkeit zu finden war. Aber die Herrlichkeit Gottes offenbart sich in erster Linie in Jesus Christus (Johannes 1,14). Jesus ist der neue Tempel (2. Johannes 2,10.21).

Außerdem wohnt Gottes Herrlichkeit, erstaunlich aber wahr, in allen Menschen, die auf Jesus vertrauen; sowohl als einzelne Person (siehe 1. Korinther 6,19) als auch als Gemeinschaft (siehe 1. Korinther 3,16). Das Volk Gottes wird als Gottes Tempel betrachtet, in dem der Heilige Geist wohnt: „Durch Christus, den Eckstein, werdet auch ihr eingefügt und zu einer Wohnung, in der Gott durch seinen Geist lebt“ (Epheser 2,22).

Gebet

Herr, danke, dass Deine Herrlichkeit unter Deinem Volk wohnt. Ich werde Deine Wundertaten laut verkünden.

Neues Testament

Markus 9,2–32

Die Jünger erleben die Herrlichkeit von Jesus

2 Sechs Tage später nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes mit auf einen hohen Berg. Sie waren dort ganz allein. Da wurde Jesus vor ihren Augen verwandelt: 3 Seine Kleider wurden so strahlend weiß, wie kein Mensch auf der Erde sie bleichen könnte. 4 Dann erschienen Elia und Mose und redeten mit Jesus.

5 Petrus rief: »Rabbi, wie gut, dass wir hier sind! Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elia.« 6 Er wusste aber nicht, was er da sagte, denn die drei Jünger waren vor Schreck ganz durcheinander.

7 Da kam eine Wolke und hüllte sie ein, und aus der Wolke hörten sie eine Stimme: »Dies ist mein geliebter Sohn! Auf ihn sollt ihr hören!«

8 Als sich die Jünger umschauten, sahen sie plötzlich niemanden mehr. Nur Jesus war noch bei ihnen.

9 Während sie den Berg hinabstiegen, befahl Jesus ihnen: »Erzählt keinem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist!« 10 So behielten sie es für sich. Aber als sie allein waren, sprachen sie darüber, was Jesus wohl mit den Worten »von den Toten auferstehen« meinte.

11 Deshalb fragten sie Jesus: »Warum behaupten die Schriftgelehrten, dass vor dem Ende erst noch Elia wiederkommen muss?«

12 Jesus antwortete ihnen: »Sie haben recht! Zuerst kommt Elia, um alles vorzubereiten. Und doch heißt es in der Heiligen Schrift über den Menschensohn, dass er viel leiden muss und von allen verachtet wird. 13 Das eine will ich euch sagen: Elia ist bereits gekommen. Sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten. Genau das steht schon in der Schrift.«

Die Ohnmacht der Jünger und die Vollmacht von Jesus

14 Bei ihrer Rückkehr fanden sie die anderen Jünger zusammen mit einigen Schriftgelehrten mitten in einer großen Volksmenge. Die Schriftgelehrten hatten die Jünger in ein Streitgespräch verwickelt. 15 Sobald die Leute Jesus sahen, liefen sie ihm aufgeregt entgegen und begrüßten ihn.

16 »Worüber streitet ihr euch mit meinen Jüngern?«, fragte er sie.

17 Einer aus der Menge antwortete: »Lehrer, ich habe meinen Sohn hergebracht, damit du ihn heilst. Er kann nicht sprechen, weil er von einem bösen Geist beherrscht wird. 18 Wenn dieser Geist Gewalt über ihn gewinnt, wirft er ihn zu Boden. Dann tritt dem Jungen Schaum vor den Mund, er knirscht mit den Zähnen, und sein Körper wird ganz starr. Ich habe schon deine Jünger gebeten, den bösen Geist auszutreiben, aber sie waren machtlos.«

19 Da rief Jesus: »Was seid ihr nur für eine ungläubige Generation! Wie lange soll ich noch bei euch sein und euch ertragen? Bringt den Jungen her zu mir!«
20 Sie brachten ihn, und sobald der böse Geist Jesus erblickte, zerrte er den Jungen hin und her. Der stürzte zu Boden, wälzte sich umher, und der Schaum stand ihm vor dem Mund.

21 »Wie lange leidet er schon darunter?«, fragte Jesus den Vater. Der antwortete: »Von Kindheit an. 22 Schon oft hat ihn der böse Geist in ein Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Hab doch Mitleid mit uns! Hilf uns, wenn du kannst!«

23 »Wenn ich kann?«, fragte Jesus zurück. »Alles ist möglich, wenn du mir vertraust.« 24 Verzweifelt rief der Mann: »Ich vertraue dir ja – hilf mir doch, meinen Unglauben zu überwinden!« 25 Als Jesus sah, dass immer mehr Leute zusammenliefen, bedrohte er den bösen Geist: »Du stummer und tauber Geist, ich befehle dir: Verlass diesen Jungen und kehre nie wieder zu ihm zurück!«

26 Da stieß der Dämon einen Schrei aus, zerrte den Jungen heftig hin und her und verließ ihn. Der Junge lag regungslos da, so dass die meisten sagten: »Er ist tot!« 27 Aber Jesus nahm seine Hand und half ihm aufzustehen.

28 Als Jesus ins Haus gegangen war und seine Jünger mit ihm allein waren, fragten sie ihn: »Weshalb konnten wir diesen Dämon nicht austreiben?«

29 Jesus antwortete: »Solche Dämonen können nur durch Gebet ausgetrieben werden.«

Jesus kündigt wieder seinen Tod und seine Auferstehung an

30 Jesus verließ mit seinen Jüngern diese Gegend und zog durch Galiläa. Er wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr, 31 denn er hatte seinen Jüngern noch viel zu erklären. »Der Menschensohn wird bald in der Gewalt der Menschen sein«, sagte Jesus. »Sie werden ihn töten. Aber wenn sie ihn umgebracht haben, wird er nach drei Tagen auferstehen.« 32 Doch die Jünger verstanden nicht, was er da sagte, und trauten sich auch nicht, ihn zu fragen.

Kommentar

Spiegele Jesu Herrlichkeit wider

Petrus, Jakobus und Johannes erhaschten einen Blick auf Gottes Herrlichkeit, als Jesus vor ihren Augen verklärt wurde. Jesu Verklärung oder Verherrlichung (wie es je nach Übersetzung heißt) geschah nicht zufällig unmittelbar nachdem Er Seine Jünger gefragt hatte, wer sie glauben, dass Er sei (8,27). Sie offenbart Jesu göttliches Wesen.

Der Vorhang der Zeit wurde beiseitegeschoben, und die Jünger sahen Mose (stellvertretend für das Gesetz) und Elia (stellvertretend für die Propheten) eindeutig lebendig neben Jesus. Wir können davon ausgehen, dass die Jünger sich mit Moses und Elia auskannten, waren diese beiden Männer im Judentum damals doch die Promis schlechthin. Aber Gott sagt, dass Jesus noch größer ist als diese verehrten Männer.

Beim nächsten Hinschauen sahen die Jünger nur noch Jesus (9,8). Petrus, Jakobus und Johannes sahen Jesus so, wie Er an dem Tag sein wird, an dem wir Ihn in Seiner Herrlichkeit wiedersehen werden.

Das Wort, das hier für „verklärt“ steht, ist dasselbe, das Paulus benutzte, als er schrieb, „Von uns allen wurde der Schleier weggenommen, sodass wir die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel sehen können. Und der Geist des Herrn wirkt in uns, sodass wir ihm immer ähnlicher werden und immer stärker seine Herrlichkeit widerspiegeln“ (2. Korinther 3,18).

Heutzutage berühmt zu sein, hat meistens etwas mit Ruhm und Publicity zu tun. Jesus war nicht auf Publicity aus; ganz im Gegenteil. Vielmehr „wies er sie an, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatten“ (9,9).

Berühmtheit wird auch häufig mit Wohlstand und einem Leben in Luxus in Verbindung gebracht. In Jesu Leben waren Leid und Herrlichkeit untrennbar miteinander verbunden. Bei ihrer Rückkehr vom Berg erklärt Er Seinen Jüngern, dass „der Menschensohn viel Leid und Verachtung erdulden muss“ (9,12). Jesu Ruhm und Herrlichkeit entsprachen nicht dem, was die Welt damit verbindet – damals wie heute.

Was Jesus jedoch mit „Promis“ unserer Zeit gemein hatte, war, dass Er die Massen anzog (9,14). „Sobald die Menschen Jesus sahen, gerieten sie in Aufregung; sie liefen zu ihm hin und begrüßten ihn“ (9,15; GNB).

Trotz ihrer außergewöhnlichen Erfahrung, Jesu Herrlichkeit bei der Verklärung erlebt zu haben, fehlte den Jüngern der nötige Glaube, den Jungen mit dem bösen Geist zu heilen. „Alles ist möglich für den, der glaubt“ (9,23), sagt Jesus. Die Welt dagegen sagt, „ich glaube nur, was ich sehe“. Jesus sagt, „Glaube du zuerst, dann wirst du sehen“. Augustinus schrieb dazu: „Der Lohn für unseren Glauben wird sein, dass wir schauen, was wir glauben.“

Der Vater des Jungen fasst die Spannung in Worte, die wir selbst nur zu gut kennen, „Ich glaube! Aber hilf mir, dass ich nicht zweifle!“ (9,24).

Jesus heilt den Jungen ohne großes Tamtam und in diesem Fall selbst ohne Handauflegen. Kein langes Ringen, sondern einfach die Macht, die in Jesu Worten liegt. Den Kampf hat Er bereits durch Sein Gebetsleben gewonnen (9,29).

Wieder geht Jesus direkt dazu über, von Seinem Leiden zu sprechen: „Der Menschensohn wird verraten werden. Man wird ihn töten, aber drei Tage später wird er von den Toten auferstehen“ (9,31).

Gebet

Herr, bitte hilf mir, heute Zeit in Deiner Gegenwart zu verbringen und Deine Herrlichkeit in allem, was ich tue und sage, widerzuspiegeln.

Altes Testament

2. Mose 39,1–40,38

Der Priesterschurz

1 Aus violetter, purpurroter und karmesinroter Wolle fertigten die Kunsthandwerker die bunt gewebten Gewänder an, die Aaron beim Dienst im Heiligtum tragen sollte. Sie hielten sich dabei an alle Weisungen, die Mose vom HERRN empfangen hatte.

2 Den Priesterschurz webten sie aus Goldfäden, aus violetter, purpurroter und karmesinroter Wolle und feinem Leinen. 3 Sie hämmerten Goldbleche zurecht, zerschnitten sie zu Fäden und arbeiteten die Fäden in den violetten, purpurroten und karmesinroten Stoff und in das Leinen ein. 4 Dann fertigten sie zwei Bänder an, die über die Schultern gelegt und vorn und hinten am Schurz befestigt werden konnten. 5 Der Gürtel, mit dem der Schurz zusammengebunden wurde, war aus den gleichen Stoffen gewebt: aus Goldfäden, violetter, purpurroter und karmesinroter Wolle sowie aus feinem Leinen. So hatte der HERR es Mose befohlen.

6 Als Nächstes fassten sie zwei Onyx-Steine in Gold und gravierten die Namen der zwölf Stämme Israels ein, so wie man ein Siegel in Stein eingraviert. 7 Die Steine wurden auf die Schulterstücke des Priesterschurzes aufgesetzt und sollten den Herrn an sein Volk Israel erinnern. So hatte der HERR es Mose befohlen.

Die Brusttasche

8 Dann fertigten die Kunsthandwerker die Brusttasche an. Sie war aus denselben Stoffen gemacht wie der Priesterschurz: aus Goldfäden, violetter, purpurroter und karmesinroter Wolle sowie aus feinem Leinen. 9 Die Tasche war quadratisch, jede Seite 25 Zentimeter lang; dazu war der Stoff doppelt gelegt worden. 10 Die Kunsthandwerker besetzten die Tasche mit vier Reihen von Edelsteinen. Die erste Reihe bestand aus je einem Karneol, Topas und Smaragd, 11 die zweite Reihe aus einem Rubin, Saphir und Jaspis, 12 die dritte Reihe aus einem Hyazinth, Achat und Amethyst, 13 die vierte Reihe aus einem Türkis, Onyx und Nephrit. Alle Steine waren in Gold eingefasst. 14 Sie standen für die zwölf Stämme Israels; auf jedem Stein war ein Stammesname eingraviert, auf dieselbe Art, wie man ein Siegel herstellt.

15 Nun fertigten die Kunsthandwerker für die Brusttasche zwei Kettchen aus reinem Gold an, wie Stricke gedreht, 16 dazu zwei goldene Spangen und zwei goldene Ringe. Sie befestigten die Ringe an den beiden oberen Ecken der Brusttasche. 17 Dann wurden die Kettchen mit den Ringen verbunden. 18 Die Spangen brachte man vorn an den Schulterbändern des Priesterschurzes an und befestigte die anderen Enden der beiden Kettchen daran. 19 Auch an den unteren Ecken der Tasche wurden zwei goldene Ringe angebracht, und zwar auf der Innenseite, die dem Priesterschurz zugewandt war. 20 Zwei weitere Ringe wurden mit den Schulterstücken des Priesterschurzes verbunden, an deren unterem Ende, dicht bei dem Gürtel, der den Priesterschurz hielt. 21 Die Ringe der Brusttasche verbanden die Kunsthandwerker mit Schnüren aus violettem Purpur mit den Ringen am Priesterschurz. So lag die Brusttasche direkt oberhalb des Gürtels und konnte nicht verrutschen. Genau so hatte der HERR es angeordnet.

Das Obergewand

22 Das Obergewand, das der Priester unter dem Priesterschurz tragen sollte, wurde von den Kunsthandwerkern ganz aus violetter Wolle gewebt. 23 Die Halsöffnung in der Mitte verstärkten sie mit einem gewebten Kragen, damit er nicht einriss, ähnlich wie bei einem ledernen Panzerhemd. 24-26 Am unteren Saum des Gewandes brachten die Kunsthandwerker ringsum Granatäpfel aus violettem, purpurrotem und karmesinrotem gezwirntem Stoff an und dazwischen kleine Glöckchen aus reinem Gold, immer abwechselnd. Dieses Gewand sollte Aaron tragen, wenn er seinen Dienst ausübte. So hatte der HERR es Mose befohlen.

Die Ausstattung der Priester

27 Als Nächstes webten die Kunsthandwerker die Leinengewänder für Aaron und seine Söhne, 28 dazu die leinenen Turbane und Hosen 29 und den bunten Gürtel aus feinem Leinen, violetter, purpurroter und karmesinroter Wolle. Alles war so, wie der HERR es Mose befohlen hatte. 30 Dann fertigten sie ein kleines Schild aus reinem Gold an, das heilige Diadem. Auf dieselbe Art, wie man ein Siegel herstellt, gravierten sie darauf die Worte ein: »Dem HERRN geweiht«. 31 Sie befestigten es mit einer Schnur aus violettem Purpur vorne an Aarons Turban, wie der HERR es angeordnet hatte.

Die Arbeit am Heiligtum ist beendet

32 Schließlich waren die Arbeiten am Heiligtum beendet. Die Israeliten hatten alles genau so ausgeführt, wie der HERR es Mose befohlen hatte. 33 Sie brachten die einzelnen Teile zu Mose: die Zeltdecken mit allem, was dazugehörte, die Haken, Wandplatten, Querbalken, Pfosten und Sockel, 34 die Zeltdächer aus rot gefärbten Fellen von Schafböcken und aus Tachasch-Leder, den Vorhang vor der Bundeslade, 35 die Bundeslade für die Gesetzestafeln, die Tragstangen und die Deckplatte, 36 den Tisch für die Gott geweihten Brote mit allem, was zu ihm gehörte, 37 den goldenen Leuchter mit seinen Gefäßen und Werkzeugen, die Lampen und das Öl, 38 den goldenen Altar, das Salböl, die wohlriechende Weihrauchmischung, den Vorhang für den Eingang zum heiligen Zelt, 39 den Bronzealtar mit seinem bronzenen Gitterrahmen, seinen Tragstangen und allen Gefäßen und Werkzeugen, das Wasserbecken und sein Untergestell, 40 die Vorhänge, die den Vorhof abgrenzen sollten, mit ihren Pfosten und Sockeln, den Vorhang für den Eingang zum Vorhof, die Seile und Zeltpflöcke sowie alle übrigen Gegenstände, die für den Dienst im Heiligtum gebraucht wurden. 41 Außerdem brachten die Israeliten die heiligen gewobenen Priestergewänder für den Dienst im Heiligtum, die Aaron und seine Söhne tragen sollten.

42 Die gesamte Arbeit war nach dem Befehl des HERRN ausgeführt worden. 43 Mose überprüfte die einzelnen Teile und sah, dass alles so war, wie der HERR es angeordnet hatte. Da segnete Mose die Israeliten.

Anweisungen für die Errichtung des Heiligtums

40 1 Der HERR sprach zu Mose: 2 »Am 1. Tag des 1. Monats sollst du das heilige Zelt errichten. 3 Stell die Bundeslade mit den Gesetzestafeln hinein und häng den Vorhang davor, um sie abzuschirmen! 4 Dann bring den Tisch für die geweihten Brote hinein und stell die Gefäße darauf, die zu ihm gehören. Auch den Leuchter sollst du hineintragen und die Lampen daraufsetzen. 5 Stell den goldenen Räucheropferaltar vor die Bundeslade und häng den Vorhang vor den Zelteingang!

6 Der Brandopferaltar muss draußen vor dem Eingang zum heiligen Zelt stehen. 7 Das Wasserbecken sollst du zwischen dem heiligen Zelt und dem Altar aufstellen und mit Wasser füllen. 8 Lass die Abgrenzung des Vorhofs errichten und häng den Vorhang am Eingang des Vorhofs auf!

9 Dann sollst du mit dem Salböl das heilige Zelt und alle Gegenstände darin besprengen. So werden sie mir geweiht und sind heilig. 10 Besprenge außerdem den Brandopferaltar und alles, was dazugehört! Dann wird er besonders heilig sein. 11 Auch das Wasserbecken und sein Untergestell soll auf diese Weise mir geweiht werden.

12 Nun führe Aaron und seine Söhne an den Eingang des Heiligtums und wasche sie dort mit Wasser! 13 Leg Aaron die heiligen Priestergewänder an und salbe ihn, damit er mir geweiht wird und als Priester dienen kann. 14 Dann lass seine Söhne herantreten und kleide sie in ihre Leinengewänder. 15 Auch sie müssen wie Aaron von dir gesalbt werden, um ihr Priesteramt ausüben zu können. Durch die Salbung werden sie und später auch alle ihre Nachkommen für immer zu Priestern geweiht!«

Das Heiligtum wird errichtet

16 Mose führte alles so aus, wie der HERR es ihm befohlen hatte. 17 Am 1. Tag des 1. Monats, ein Jahr nachdem die Israeliten Ägypten verlassen hatten, wurde das heilige Zelt errichtet. 18 Mose ließ die Sockel aufstellen und die Platten daraufsetzen. Dann brachte man die Querbalken an und stellte die Pfosten für die Vorhänge auf. 19 Die Zeltdecke wurde über die Wände gespannt und mit den anderen Decken überdacht, genau nach der Anweisung des HERRN.

20 Mose legte die Gesetzestafeln in die Bundeslade, steckte die Tragstangen durch die Ringe und legte die Deckplatte darauf. 21-22 Er ließ die Bundeslade ins Zelt bringen und hängte den Vorhang davor, wie der HERR es angeordnet hatte. An die Nordseite des Zeltes, vor den Vorhang, der die Bundeslade verdeckte, stellte man den Tisch. 23 Mose legte die geweihten Brote auf den Tisch, wie der HERR es ihm befohlen hatte.

24 Gegenüber, an der Südseite, stellte er den Leuchter auf 25 und setzte die Lampen darauf, ganz nach der Anweisung des HERRN. 26 Den goldenen Altar ließ er im Zelt vor dem Vorhang aufstellen 27 und verbrannte ein wohlriechendes Räucheropfer darauf. So hatte es der HERR angeordnet.

28 Dann hängte Mose den Vorhang am Zelteingang auf. 29 Draußen vor den Eingang stellte man den Brandopferaltar, und Mose brachte auf ihm ein Brand- und ein Speiseopfer dar, wie der HERR es ihm befohlen hatte.

30 Zwischen dem heiligen Zelt und dem Altar ließ Mose das Becken aufstellen und goss Wasser hinein, 31 damit er, Aaron und dessen Söhne sich darin die Hände und Füße waschen konnten. 32 Jedes Mal wenn sie das Zelt betreten oder auf dem Altar ein Opfer darbringen wollten, wuschen sie sich. Sie befolgten damit die Anweisung des HERRN.

33 Schließlich wurde auch noch die Abgrenzung des Vorhofs rings um das heilige Zelt und den Altar errichtet, und Mose hängte den Vorhang am Eingang zum Vorhof auf. So vollendete Mose den Bau des Heiligtums.

Gottes Herrlichkeit erfüllt das Heiligtum

34-35 Da kam die Wolke auf das heilige Zelt herab, und der HERR in seiner Herrlichkeit erfüllte das Heiligtum, so dass Mose nicht hineingehen konnte.

36 Immer wenn sich die Wolke von Gottes heiliger Wohnung erhob, brachen die Israeliten auf. 37 Erhob sie sich nicht, blieben die Israeliten, wo sie waren, bis die Wolke weiterzog. 38 Tagsüber stand die Wolke über dem heiligen Zelt, und nachts leuchtete sie vor den Augen aller Israeliten wie Feuer. So blieb es während der ganzen Zeit, in der das Volk Israel umherzog.

Kommentar

In Erwartung einer Ewigkeit in Herrlichkeit

David erhaschte einen Blick auf Gottes Herrlichkeit, wenn er den Tempel betrat. Die Jünger erhaschten einen Blick auf Gottes Herrlichkeit, als sie sahen, wie Jesus vor ihren Augen verklärt wurde. Wenn du dich mit anderen Gläubigen versammelst, solltest du einen Blick auf Gottes Herrlichkeit erhaschen.

Als sie die Stiftshütte fertiggestellt hatten, „bedeckte die Wolke das Zelt Gottes und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte es“ (40,34). „Mose konnte das Zelt Gottes nicht mehr betreten, weil die Wolke sich darauf herabgesenkt und das Zelt Gottes mit der Herrlichkeit des Herrn erfüllt hatte“ (40,35).

Von der Herrlichkeit Gottes ging in diesem Moment eine spürbare Kraft aus. Man konnte tatsächlich sehen, wie sie sich auf die Stiftshütte „herabgesenkt“ hatte. Das hebräische Wort hierfür (shekinah) wird heute manchmal verwendet, um eine deutlich spürbare Gegenwart und Herrlichkeit Gottes zu beschreiben.

Die Wolke über der Stiftshütte, das sichtbare Zeichen von Gottes Gegenwart und Herrlichkeit, begleitete das Volk Gottes auf ihrer Reise und wies ihm Tag und Nacht den Weg (2. Mose 40,36-38); so wie der Heilige Geist heute dich leitet. Dies ist der Hintergrund aus dem Alten Testament für die Wolke in der Geschichte von Jesu Verklärung bzw. Verherrlichung. Was Petrus, Jakobus und Johannes dabei erlebten, war ein Blick auf die Herrlichkeit des Herrn (Markus 9,7).

Durch die „Botschaft über die Herrlichkeit von Christus“ (2. Korinther 4,4) können wir alle einen Blick auf die Herrlichkeit Gottes erhaschen. „Denn Gott, der sprach: „Es werde Licht in der Finsternis“, hat uns in unseren Herzen erkennen lassen, dass dieses Licht der Glanz der Herrlichkeit Gottes ist, die uns im Angesicht von Jesus Christus sichtbar wird“ (2. Korinther 4,6).

Es ist nur ein kurzer Blick, aber eines Tages wirst du sie in Wirklichkeit sehen. Deshalb, so der Apostel Paulus, sollen wir nicht den Mut verlieren, wenn wir schwere Zeiten durchmachen: „Denn unsere jetzigen Sorgen und Schwierigkeiten sind nur gering und von kurzer Dauer, doch sie bewirken in uns eine unermesslich große Herrlichkeit, die ewig andauern wird!“ (2. Korinther 4,17).

Gebet

Herr, danke, dass Du mich auf den Augenblick vorbereitest, in dem Du Dich mir in Deiner ganzen Herrlichkeit offenbaren wirst. Hilf mir, meine Sorgen und Schwierigkeiten im Leben aus der Perspektive der „unermesslich großen Herrlichkeit, die ewig andauern wird“ heraus zu betrachten.

Pippa fügt hinzu

Psalm 26,1–12 (GNB)

Dieser Psalm wird David zugeschrieben. Ich finde interessant, dass es in Vers 1 heißt, „Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen. Ich habe dir immer vertraut, nichts hat mich davon abbringen können.“ Ich wünschte, ich könnte das von mir sagen. Ich bin weit davon entfernt, „mir nichts zuschulden kommen“ zu lassen; und so einiges lenkt mich davon ab. Außerdem wissen wir alle, dass Davids Leben nicht ohne Fehl und Tadel war. Entweder passierte all das erst, nachdem er diesen Psalm geschrieben hat, oder er überschätzte seine Performance. In Vers 11 bittet er: „Erbarme dich und rette mich!“ David wusste, dass er Gottes Erbarmen nötig hatte – und ich weiß das auch.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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