Tag 73

Weiß Grenzen zu schätzen

Weisheit Sprüche 7,1–5
Neues Testament Lukas 1,1–25
Altes Testament 3. Mose 26,14–27,34

Einführung

Ich erinnere mich an ein Freundschaftsspiel: zweiundzwanzig kleine Jungs (einer davon mein damals achtjähriger Sohn). Mein Freund Andy war als Schiedsrichter eingeplant. Als er um 14:30 Uhr immer noch nicht auf dem Platz war, konnten die Jungen nicht länger warten.

Ich wurde genötigt, als Schiedsrichter einzuspringen. Aber ich hatte keine Pfeife; das Spielfeld war nicht markiert und ich war nicht annähernd so regelsicher wie einige der Jungs.

Bald war das totale Chaos ausgebrochen. Die einen riefen, der Ball war noch im Feld; andere sagten, er wäre aus gewesen. Ich war mir unsicher und ließ weiterspielen. Dann begannen die Fouls. Jemand schrie, „Foul“; andere, „Das war kein Foul“. Ich wusste nicht, was denn nun stimmte. Also ließ ich sie weiterspielen. Dann taten sich die ersten weh. Als Andy endlich auftauchte, lagen drei Jungs „verletzt“ auf dem Rasen und der Rest schrie aufgebracht herum – hauptsächlich schrien sie mich an.

Aber in dem Moment, als Andy ankam, pfiff er einmal, sortierte die Jungen nach ihren Mannschaften, erklärte ihnen die Grenzen des Spielfeldes und hatte sie sofort unter Kontrolle. Von da an hatten die Jungen Spaß am Spiel.

Fühlten sich die Jungen nun freier ohne Regeln oder waren sie nicht eher unfreier? Ohne eine einschreitende Autorität konnten sie zwar genau das machen, worauf sie Lust hatten, was aber ein großes Durcheinander und Verletzungen zur Folge hatte. Sie hatten viel mehr Freude am Spiel, als sie nach den Regeln spielten. Innerhalb dieser Grenzen konnten sie das Spiel richtig genießen. Die Regeln im Fußball sind nicht dazu da, dem Spiel seinen Spaß zu nehmen, sondern dass man das Spiel richtig genießen kann.

Gottes „Regeln“ sind Seine Grenzen für unser Leben, die Er uns aus Liebe setzt. Seine Grenzen sollen unsere Freiheit nicht einschränken, sondern uns vielmehr Freiheit schenken. Wie die Spielregeln beim Fußball hindern sie uns nicht daran, das Spiel zu genießen, sondern ermöglichen es vielmehr erst, das Spiel des Lebens in vollen Zügen zu genießen.

Weisheit

Sprüche 7,1–5

Die treulose Frau

1 Mein Sohn, beachte, was ich dir sage,
 halte unter allen Umständen daran fest!
2 Wenn du dich danach richtest,
 so wird dein Leben gelingen.
 Hüte meine Worte wie deinen Augapfel,
3 denke jederzeit über sie nach
 und schreibe sie dir ins Herz!
4 Lass die Weisheit eine Schwester für dich sein,
 mach dir die Einsicht zur besten Freundin!
5 Das wird dich schützen vor der Frau eines anderen
 Mannes, vor der Verführerin,
 die dir mit schmeichelnden Worten
 den Kopf verdrehen will.

Kommentar

Gottes gut gemeinte Grenzen

Gottes Gesetze zu halten, ist keine Einladung sondern ein Gebot. Aber es sind nicht die Befehle eines Diktators, sondern die Gebote eines liebevollen Vaters, gegeben, damit wir Gerechtigkeit, Frieden und Leben in Fülle haben.

Der Verfasser der Sprüche ist wie ein Vater oder eine Mutter, der seine Kinder ermutigt und ihnen die Gebote Gottes vermittelt. Er bittet seine Kinder eindringlich, „Befolge meinen Rat, mein Sohn, und beachte meine Gebote“ (7,1); „Gehorche ihnen und lebe“ (7,2a); „Behüte meine Lehre wie deinen kostbarsten Besitz“ (7,2b); „Schreibe sie tief in dein Herz“ (73b). Das tut der Heilige Geist. Er schreibt dir Gottes Gebote in dein Herz und befähigt dich, sie zu halten (Jeremia 31,33-34).

Gottes Gebote bringen „Weisheit“ – und Weisheit sollte „zu einem Mitglied deiner Familie“ werden (7,4). Sie schenkt „Einsicht“ (7,4) und bewahrt uns vor Ärger (7,5).

Gebet

Du liebevoller Geist Gottes, Du hast mir Deine Gebote ins Herz geschrieben. Bitte hilf mir, mich innerhalb Deiner Grenzen zu bewegen, dass ich Leben in Fülle habe.

Neues Testament

Lukas 1,1–25

1 1 Verehrter Theophilus! Schon viele haben versucht, all das aufzuschreiben, was Gott unter uns getan hat, 2 so wie es uns die Augenzeugen berichtet haben, die von Anfang an dabei waren. Ihnen hat Gott den Auftrag gegeben, die rettende Botschaft weiterzusagen.
3 Auch ich habe mich entschlossen, allem von Anfang an sorgfältig nachzugehen und es für dich, verehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. 4 So wirst du feststellen, dass alles, was man dich gelehrt hat, zuverlässig und wahr ist.

Johannes soll das Kommen des Retters vorbereiten

5 Als Herodes König von Judäa war, lebte dort ein Priester namens Zacharias. Er gehörte zur Dienstgruppe Abija. Wie Zacharias stammte auch seine Frau Elisabeth aus der Familie von Aaron. 6 Beide lebten nach Gottes Willen und hielten sich in allem genau an seine Gebote und Ordnungen. 7 Sie hatten keine Kinder, denn Elisabeth konnte keine bekommen, und beide waren inzwischen alt geworden.

8 Wieder einmal tat Zacharias seinen Dienst als Priester vor Gott, weil die Gruppe Abija an der Reihe war. 9 Wie üblich wurde ausgelost, wer zur Ehre Gottes im Tempel den Weihrauch anzünden sollte. Das Los fiel auf Zacharias. 10 Er betrat den Tempel, während die Volksmenge draußen betete.

11 Plötzlich sah er auf der rechten Seite des Räucheropferaltars einen Engel des Herrn stehen. 12 Sein Anblick flößte Zacharias Angst und Schrecken ein. 13 Doch der Engel sagte zu ihm: »Fürchte dich nicht, Zacharias! Gott hat dein Gebet erhört. Deine Frau Elisabeth wird bald einen Sohn bekommen, den sollst du Johannes nennen! 14 Du wirst über dieses Kind froh und glücklich sein, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen. 15 Gott wird ihm eine große Aufgabe übertragen. Er wird weder Wein noch andere berauschende Getränke zu sich nehmen. Schon vor seiner Geburt wird er mit dem Heiligen Geist erfüllt sein, 16 und er wird viele in Israel zum Herrn, ihrem Gott, zurückbringen. 17 Erfüllt mit dem Geist und der Kraft des Propheten Elia wird er das Kommen Gottes vorbereiten: Er wird dafür sorgen, dass die Eltern sich wieder mit den Kindern versöhnen, und die Ungehorsamen werden wieder danach fragen, wie sie Gottes Willen erfüllen können. So wird er das ganze Volk darauf vorbereiten, den Herrn zu empfangen.«

18 »Woran kann ich erkennen, dass deine Worte wahr sind?«, fragte Zacharias erstaunt den Engel. »Ich bin ein alter Mann, und auch meine Frau ist schon alt!«

19 Der Engel antwortete: »Ich bin Gabriel und stehe unmittelbar vor Gott als sein Diener. Er gab mir den Auftrag, dir diese gute Nachricht zu überbringen.
20 Was ich gesagt habe, wird sich erfüllen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Aber weil du meinen Worten keinen Glauben geschenkt hast, wirst du so lange stumm sein und nicht mehr sprechen können, bis es eintrifft.«

21 Inzwischen wartete die Menschenmenge draußen auf Zacharias. Alle wunderten sich, dass er so lange im Tempel blieb. 22 Als er endlich herauskam, konnte er nicht zu ihnen sprechen. Daran erkannten sie, dass er im Tempel eine göttliche Erscheinung gehabt haben musste. Zacharias verständigte sich durch Handzeichen mit ihnen und blieb stumm.

23 Als die Zeit seines Tempeldienstes vorüber war, kehrte er nach Hause zurück. 24 Nur wenig später wurde seine Frau Elisabeth schwanger. In den ersten fünf Monaten lebte sie völlig zurückgezogen und verließ das Haus nicht. 25 »Der Herr hat an mich gedacht und mir geholfen«, sagte sie. »Nun kann mich niemand mehr verachten, weil ich keine Kinder habe.«

Kommentar

Das Vorbild anderer

Das inspirierende Vorbild anderer Menschen hat mich persönlich im Leben am meisten weitergebracht. Manchmal sind es ältere Menschen, die, wie Zacharias und Elisabeth, „ein gottesfürchtiges Leben [führen] und alle Gebote und Vorschriften des Herrn [befolgen]“ (1,6). Und manchmal sind es junge Leute, die, wie Johannes der Täufer, voll des Heiligen Geistes und der Vollmacht sind. Jeder und in jedem Alter kann anderen ein inspirierendes Vorbild sein.

Lukas war ein gebildeter Mann, ein Historiker, von dem allgemein angenommen wird, dass er Arzt war. Er ist der einzige Nichtjude unter den jüdischen Autoren des Neuen Testaments. Dies ist der erste Teil seines zwei Bände umfassenden Werkes: „Lukas –Apostelgeschichte“.

Lukas hat die Ereignisse um Jesus sorgfältig untersucht (1,3). Er hat sie aufgeschrieben, „dass [du dich] von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen [kannst], in der du unterrichtet wurdest“ (1,4). Die Berichte über Jesu Leben, Tod und Auferstehung sind zuverlässig.

Lukas‘ Bericht beginnt mit der Geburt Johannes des Täufers. Er fängt bei Johannes‘ Eltern, Zacharias und Elisabeth, an. „Beide lebten so, wie es Gott gefiel, und hielten sich in allem genau an die Gebote und Weisungen des Herrn“ (1,6; NGÜ). (An keiner Stelle wird angedeutet, dass Elisabeth wegen Sünde in ihrem Leben unfruchtbar geblieben war – ganz im Gegenteil.)

Endlich wurde ihr Gebet erhört (1,13). Wenn wir beten, dann hört Gott mehr, als wir aussprechen; Er beantwortet mehr, als wir bitten; schenkt mehr, als wir uns vorstellen können – zu Seiner Zeit und auf Seine Art und Weise. Die beiden warteten lange darauf, dass ihr Gebet erhört wurde. Wenn Gott dich also warten lässt, befindest du dich in bester Gesellschaft.

Gott erhörte ihre Bitte um ein Kind, und sie waren überglücklich bei seiner Geburt (1,14). Johannes der Täufer wurde „schon vor seiner Geburt mit dem Heiligen Geist erfüllt“ (1,15). Er würde „die Herzen der Väter ihren Kindern zuwenden und die Ungehorsamen dazu bewegen, sich der göttlichen Weisheit zu öffnen“ (1,17).

Gott wünscht Sich, dass sich die Welt wieder der klugen Lebensweise zuwendet; weg von dem Chaos, das entsteht, wenn man Seine Gebote nicht befolgt. Jesus macht das möglich. Johannes der Täufer kam, Ihm den Weg zu bereiten.

Gebet

Danke, Herr, für die anregenden Vorbilder aus der Bibel und in unserer Gesellschaft heute; von Menschen, die innerhalb der von Dir gesetzten Grenzen leben. Herr, verändere unsere Gesellschaft. Heile Ehen und schenke, dass Kinder wieder „erzogen“ werden. Erfülle mich heute mit Deinem Heiligen Geist.

Altes Testament

3. Mose 26,14–27,34

Ungehorsam bringt Gottes Fluch

14 »Wenn ihr mir aber nicht gehorcht und euch nicht an alle diese Gebote haltet, 15 wenn ihr meine Ordnungen missachtet und für meine Weisungen nichts mehr übrighabt, brecht ihr den Bund, den ich mit euch geschlossen habe. 16 Dann werdet ihr die Folgen zu spüren bekommen! Ich lasse plötzlich schweres Unheil über euch hereinbrechen, Fieber und unheilbare Krankheiten, die euch erblinden und zugrunde gehen lassen. Vergeblich werdet ihr eure Saat aussäen, denn die Feinde werden die ganze Ernte rauben. 17 Ich selbst werde mich gegen euch wenden, ihr werdet von euren Feinden geschlagen und unterdrückt. Ständig seid ihr auf der Flucht, selbst wenn euch niemand verfolgt!

18 Wenn ihr dann immer noch nicht auf mich hört, werde ich euch noch siebenmal härter für eure Sünden bestrafen. 19 Euren unbeugsamen Stolz will ich dann brechen. Ich lasse es nicht mehr regnen; der Himmel über euch wird verschlossen sein, als wäre er aus Eisen, und der Ackerboden hart wie Stein. 20 Vergeblich werdet ihr eure Kraft einsetzen: Die Felder bringen euch keinen Ertrag und die Bäume keine Frucht.

21 Wenn ihr euch mir dann immer noch widersetzt und nicht auf mich hören wollt, werde ich euch noch siebenmal härter bestrafen, so wie ihr es für eure Sünden verdient. 22 Ich lasse wilde Tiere auf euch los; sie fallen eure Kinder an, reißen euer Vieh und töten so viele von euch, dass die Straßen einsam und leer sind.

23 Wenn ihr euch dadurch immer noch nicht zurechtbringen lasst, sondern weiterhin nichts von mir wissen wollt, 24 dann werde auch ich mich von euch abwenden und euch noch siebenmal härter für eure Sünden bestrafen. 25 Ich lasse Krieg in eurem Land ausbrechen und räche mich dafür, dass ihr meinen Bund mit euch gebrochen habt. Wenn ihr dann in euren Städten Schutz sucht, schicke ich euch die Pest, und ihr fallt euren Feinden in die Hände. 26 Eure Lebensmittelvorräte lasse ich zu Ende gehen. Zehn Frauen werden ihr Brot in nur einem Ofen backen und es anschließend genau abwiegen und aufteilen müssen. Von dem wenigen, das euch bleibt, werdet ihr nicht satt!

27 Hört ihr danach immer noch nicht auf mich und kehrt mir weiter den Rücken, 28 dann werde ich mich voller Zorn gegen euch wenden und euch noch siebenmal härter wegen eurer Sünden bestrafen.
29 Vor Hunger werdet ihr eure eigenen Kinder essen. 30 Ich lasse eure Opferstätten zerstören, eure Räucheropferaltäre zerschlagen und eure Leichen bei den leblosen Figuren eurer Götter verrotten. Ich werde euch verabscheuen, 31 eure Städte in Schutt und Asche legen und eure Heiligtümer zerstören! Eure Opfer werde ich nicht annehmen und mich von ihrem Duft nicht besänftigen lassen. 32 Euer Land mache ich zu einer menschenleeren Wüste; sogar eure Feinde, die sich dort niederlassen, werden entsetzt darüber sein. 33 Euch selbst zerstreue ich unter fremde Völker und ziehe noch dort mein Schwert, um euch zu vernichten. Euer Land wird zur Einöde, und eure Städte werden zu Trümmerhaufen. 34 Während ihr im Land eurer Feinde wohnen müsst, liegt euer Land brach. Dann bekommt es endlich die Ruhejahre, 35 die ihr immer missachtet habt, solange ihr dort wohntet. Wenn dies geschieht, kann das Land endlich ausruhen.

36 Diejenigen, die meine Strafen überleben und in fremden Ländern wohnen müssen, mache ich so verzagt, dass schon das Rascheln eines verwelkten Blattes sie davonlaufen lässt, als ginge es um ihr Leben. Sie werden fliehen und stürzen, auch wenn niemand sie verfolgt. 37 Einer stolpert über den anderen; sie fliehen, als jagte ein ganzes Heer ihnen nach. Euren Feinden werdet ihr nicht standhalten können. 38 Bei fremden Völkern werdet ihr zugrunde gehen, ja, das Land eurer Feinde bringt euch den Tod! 39 Die Übriggebliebenen siechen in fernen Ländern dahin wegen ihrer Schuld und der Schuld ihrer Vorfahren.

40 Dann werden sie bekennen, dass sie und ihre Vorfahren mir die Treue gebrochen haben und nichts mehr von mir wissen wollten. 41 Darum habe auch ich mich von ihnen abgewandt und sie ins Land ihrer Feinde gebracht. Doch wenn ihr stolzes Herz sich vor mir demütigt und ihre Schuld genug bestraft ist, 42 dann werde ich an meinen Bund mit Jakob, Isaak und Abraham denken. Ich will mich daran erinnern, dass ich ihren Nachkommen das Land für immer versprochen habe. 43 Vorher aber müssen die Israeliten das Land verlassen, damit es brachliegt und seine Ruhejahre bekommt. Alle Bewohner müssen für ihre Schuld bestraft werden, weil sie meine Gebote abgelehnt und meine Weisungen verworfen haben. 44 Doch selbst wenn sie im Land ihrer Feinde leben müssen, will ich mich nicht völlig von ihnen abwenden und nur Abscheu für sie empfinden. Ich lasse sie nicht alle zugrunde gehen, meinen Bund mit ihnen breche ich nicht, denn ich bin der HERR, ihr Gott! 45 Nein, um ihretwillen denke ich an den Bund, den ich mit ihren Vorfahren geschlossen habe. Ich habe ihre Vorfahren vor den Augen aller Völker aus Ägypten befreit, um ihr Gott zu sein, ich, der HERR!«

46 Dies sind die Gebote, Weisungen und Ordnungen, die der HERR den Israeliten durch Mose auf dem Berg Sinai gegeben hat.

Der Rückkauf von Gott geweihten Gaben

27 1 Der HERR befahl Mose: 2 »Sag den Israeliten: Wenn jemand mir einen anderen Menschen mit einem Gelübde geweiht hat, kann er ihn mit einer bestimmten Summe wieder loskaufen. 3 Für einen Mann zwischen 20 und 60 Jahren sind 50 Silberstücke zu zahlen, gemessen nach dem Gewicht, das im Heiligtum gilt; 4 für eine Frau im gleichen Alter müssen 30 Silberstücke gezahlt werden, 5 für einen Jungen zwischen 5 und 20 Jahren 20 Silberstücke und für ein Mädchen im gleichen Alter 10 Silberstücke. 6 Ein Kleinkind zwischen einem Monat und 5 Jahren kann mit 5 Silberstücken losgekauft werden, wenn es ein Junge ist; für ein kleines Mädchen sind 3 Silberstücke zu bezahlen. 7 Für einen Mann über 60 müssen 15, für eine Frau 10 Silberstücke entrichtet werden. 8 Kann derjenige, der das Gelübde abgelegt hat, den festgesetzten Betrag nicht aufbringen, soll er zum Priester gehen. Dieser legt einen Schätzwert für die betreffende Person fest und soll sich dabei nach dem richten, was der Mann bezahlen kann.

9 Hat jemand mir, dem HERRN, ein Tier geweiht, das auch als Opfergabe geeignet ist, dann gilt es als heilig 10 und darf nicht eingetauscht werden, weder ein gutes gegen ein schlechtes noch ein schlechtes gegen ein gutes Tier. Tauscht dennoch jemand ein Tier gegen ein anderes ein, dann sollen beide Tiere mir gehören! 11 Wird mir ein unreines Tier geweiht, das nicht als Opfergabe geeignet ist, dann soll der Besitzer es dem Priester zeigen. 12 Dieser schätzt den Wert des Tieres nach dessen Vorzügen und Mängeln. An diesen festgelegten Preis soll man sich halten. 13 Will der Eigentümer das Tier aber wieder zurückkaufen, muss er zum Schätzwert noch ein Fünftel dazugeben.

14 Wenn jemand mir sein Haus weihen will, soll zunächst der Priester den Wert feststellen. Diese Schätzung ist rechtsgültig. 15 Wenn der Besitzer sein Haus dann doch wieder zurückkaufen will, muss er zusätzlich zum Schätzwert ein Fünftel bezahlen. Dann gehört das Haus wieder ihm.

16 Will jemand ein geerbtes Stück Land mir, dem HERRN, weihen, soll man den Wert nach dem erforderlichen Saatgut festlegen. Für ein Feld, auf dem man drei Zentner Gerste aussäen kann, müssen 50 Silberstücke gezahlt werden, 17 vorausgesetzt, der Besitzer weiht mir sein Feld vom Erlassjahr an. 18 Übereignet er das Grundstück erst danach, soll der Priester berechnen, wie viele Jahre noch bis zum nächsten Erlassjahr bleiben, und den Schätzwert entsprechend verringern. 19 Falls der Besitzer sein Feld anschließend wieder zurückkaufen will, muss er ein Fünftel zum Schätzwert dazugeben. Dann gehört es wieder ihm. 20 Wenn er das Feld, das er mir geweiht hat, an einen anderen verkauft, ohne es vorher von mir zurückzukaufen, dann verliert er für immer das Recht auf Rückkauf. 21 In diesem Fall wird das Feld im nächsten Erlassjahr frei und ist dann für alle Zeiten mir geweiht. Es bleibt mein Eigentum und ist somit auch Eigentum der Priester.

22 Wenn jemand mir, dem HERRN, ein Stück Land weiht, das er nicht geerbt, sondern gekauft hat, 23 berechnet der Priester den Wert des Grundstücks nach der Zahl der Jahre bis zum nächsten Erlassjahr. Diesen Betrag zahlt der Betreffende noch am selben Tag als heilige Gabe für mich, den HERRN. 24 Im nächsten Erlassjahr fällt das Land wieder an den ursprünglichen Besitzer zurück, der es verkauft hatte. 25 Die Silberstücke für den Rückkauf werden gewogen nach dem Gewicht, das im Heiligtum gilt. Ein Silberstück wiegt zwölf Gramm.

26 Das erstgeborene männliche Jungtier von allen Rindern, Schafen und Ziegen kann mir grundsätzlich nicht geweiht werden, weil es mir ohnehin gehört.
27 Die erstgeborenen Männchen von unreinen Tieren stehen mir ebenfalls zu. Der ursprüngliche Besitzer kann ein solches Tier jedoch loskaufen, wenn er ein Fünftel des Schätzwertes zusätzlich bezahlt. Erwirbt er es nicht zurück, soll es zum festgesetzten Preis an einen anderen Käufer gehen.

28 Hat jemand nun etwas von seinem Besitz unwiderruflich mir, dem HERRN, geweiht, ganz gleich ob Mensch, Tier oder Land, darf er nichts davon zurückerwerben oder an einen anderen verkaufen. Alles, was mir unwiderruflich geweiht wurde, ist besonders heilig.

29 Wird mir ein Mensch übereignet, dann kann niemand ihn loskaufen. Er gehört allein mir und muss getötet werden!

30 Ein Zehntel jeder Ernte an Getreide und Früchten ist als heilige Abgabe für mich, den HERRN, bestimmt. 31 Will jemand den zehnten Teil seines Ertrags jedoch zurückkaufen, muss er zum festgesetzten Preis noch ein Fünftel dazugeben. 32 Auch von den Rindern, Schafen und Ziegen gehört mir jedes zehnte Tier und gilt somit als heilig. Wenn die Tiere abgezählt werden, 33 darf der Hirte sie nicht so vorbeiziehen lassen, dass nur die schwachen ausgewählt werden. Er darf auch kein gesundes gegen ein krankes austauschen. Sonst fallen beide Tiere unwiderruflich mir, dem Herrn, zu.«

34 Diese Gebote hat der HERR den Israeliten am Berg Sinai durch Mose gegeben.

Kommentar

Der Segen von Grenzen

Gott liebt dich. Er möchte nicht, dass dir wehgetan wird, dass du dein Leben oder das Leben anderer Menschen vermasselst. Deshalb gibt Er dir Sein Regelhandbuch und warnt dich vor den Gefahren, die außerhalb Seiner wohlgemeinten Grenzen lauern.

Der letzte Vers in 3. Mose fasst das ganze Buch zusammen: „Diese Gebote gab der Herr den Israeliten am Berg Sinai durch Mose“ (27,34). Seine Grenzen sollten Segen bringen.

Der heutige Abschnitt beschreibt die katastrophalen Folgen, „wenn ihr jedoch nicht auf mich hört und meine Gebote nicht befolgt“ (26,14). Wenn ihr „den Bund mit mir brecht, indem ihr meine Gesetze missachtet und meine Vorschriften gering schätzt und daher nicht alle meine Gebote befolgt, werde ich euch folgendermaßen bestrafen…“ (26,15-16a).

Wir kennen das Chaos dieser Welt, das seine Ursache in unserem „unbeugsamen Stolz“ hat (26,19; Hfa). Die Gottesbeziehung ist kaputt. Gebete kommen nicht mehr durch. Gott sagt, „der Himmel über euch wird verschlossen sein, als wäre er aus Eisen“ (26,19; Hfa). Ungehorsam schlaucht, „Vergeblich werdet ihr eure Kraft einsetzen“ (26,20a; Hfa). Wie erfolgreich du auch aus materieller Sicht sein magst, es wird dich nicht glücklich machen oder erfüllen: „Obwohl ihr noch zu essen habt, werdet ihr nicht satt werden“ (26,26b).

Gott gibt uns jede erdenkliche Möglichkeit zu Umkehr und Buße. Er legt uns allerlei Hindernisse in den Weg, damit wir zu Ihm zurückkommen (26,18.21.23.27). In Seiner Treue und obwohl wir Menschen Ihn fortlaufend ablehnen, ist Gott jederzeit bereit, uns wieder anzunehmen, wenn wir Ihm demütig unsere Schuld bekennen (26,40-42).

All das zeigt auf Jesus. Das Traurige an all diesen Geboten ist, dass niemand sie alle halten kann. Aus den Versen geht klar hervor, dass Gott weiß, die Menschen werden sie brechen und all die Strafen über sich bringen. Aber auch das ist noch nicht das Ende der Geschichte. Gott verspricht, dass Er selbst dann noch rettend eingreifen und Sein Volk erlösen wird (26,42-45). Das tat Er schlussendlich, als Er alle Strafen aus dem Gesetz auf Sich nahm.

Erst wenn wir diesen Hintergrund haben, verstehen wir tatsächlich, wie unglaublich das Kreuz eigentlich ist; wie viel Jesus auf Sich geladen hat, als Er den Fluch auf Sich nahm. Erst dann verstehen wir den außerordentlichen Segen, den es bedeutet, durch Glauben vor Gott gerecht gesprochen zu sein (Galater 3,10-14).

Gottes Heiliger Geist verändert uns, indem Er uns Seine Gebote ins Herz schreibt. Paulus schreibt, „Lebt so, wie es eurem neuen Leben im Heiligen Geist entspricht. Dann werdet ihr auch nicht tun, wozu eure sündigen Neigungen euch drängen“ (Galater 5,16). Der Heilige Geist wird „Frucht in uns wachsen lassen: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung“ und vieles mehr (Galater 5,22-23).

Die Gebote wurden aus Liebe gegeben. Jesus fasst sie zusammen in, „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken… Ein weiteres ist genauso wichtig: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ (Matthäus 22,37-39). „Wir lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat“ (1. Johannes 4,19; GNB). Er starb aus Liebe für dich, und jetzt schenkt Er dir aus Liebe Seinen Heiligen Geist, damit du Seinen Geboten folgen und ein Leben aus Liebe leben kannst.

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass Du mir durch Jesus vergibst, dass ich es nicht schaffe, mich innerhalb Deiner Grenzen zu bewegen. Danke für den Heiligen Geist, den Du mir gibst, damit ich Deine Gebote besser halten und ein Leben aus Liebe leben kann.

Pippa fügt hinzu

Lukas 1,13

„Aber der Engel sagte zu ihm: „Gott hat dein Gebet erhört.““

Zacharias muss schon jahrzehntelang für Nachwuchs gebetet haben; wahrscheinlich hatte er bereits lange aufgegeben, weiter dafür zu bitten. Ich finde es ermutigend, dass Gott uns hört, selbst wenn es den Anschein hat, als erhöre Er uns nicht. Gottes Timing für Johannes‘ Ankunft in der Welt war einfach perfekt! Wir sehen oft nicht das Gesamtbild.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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