Gott ist gut - allezeit
Einführung
Von allen Gefängnissen auf der Welt, die meine Frau Pippa und ich bisher besucht haben, war das in Lusaka, Sambia, das schlimmste. Das Gefängnis wurde 1950 für 250 Insassen gebaut. Heute sind dort mehr als 1.300 Menschen inhaftiert. Die Zellen, ursprünglich für jeweils 50 Gefangene geplant, sind jetzt mit über 150 Männern belegt. Von acht Uhr abends bis acht Uhr in der Frühe sind sie in ihren Zellen eingeschlossen. Es ist so eng, dass sie sich nicht alle gleichzeitig hinlegen können; also wechseln sie sich ab. Der Gestank und die Hitze in den Zellen müssen unerträglich sein. Wenn die Gefangenen nicht bereits bei ihrer Einlieferung an AIDS oder Tuberkulose erkrankt sind, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie sich bald damit anstecken.
Die Zellen sind um einen Innenhof herum angeordnet, der den Mittelpunkt des Gefängnisses bildet. Dort hielten wir einen Gottesdienst ab. Vielleicht, weil es nichts Besseres zu tun gab, nahmen fast alle Insassen daran teil. Der Gottesdienst wurde von einem Mann, einem christlichen Pastor, geleitet, der schon vier Jahre auf seine Verhandlung wartete. Er war wegen eines kleinen Vergehens angeklagt, (für das er in England wohl mit einer kleinen Geldstrafe belangt worden wäre.) Obwohl er wahrscheinlich unschuldig ist, schmachtete er seit vier Jahren im Gefängnis vor sich hin, ohne Urteil, ohne Verhandlung, ohne zu wissen, wann er freikommen wird – wenn überhaupt.
Die Worte, mit denen er den Gottesdienst eröffnete, werde ich nie vergessen: „Gott ist gut – allezeit.“ Da war ein Mann, der absolutes Vertrauen in die Güte Gottes hatte, nicht wegen seiner Umstände, sondern trotzdem. Er kannte Gottes Barmherzigkeit, denn er hatte sie mitten im großen Leid erfahren. Deshalb folgte er dem Beispiel Jesu und „zog umher, tat Gutes“ (Apostelgeschichte 10,38), obwohl er unter menschenunwürdigen Umständen im Gefängnis saß.
John Wesley sagte einmal, „Tu so viel Gutes, wie du kannst, mit allen Mitteln, die du hast, auf alle erdenkliche Weise, an allen möglichen Orten, wann immer es dir möglich ist, so vielen Menschen wie möglich, so lange es dir möglich ist.“
Die Textabschnitte heute erzählen davon, was diese Güte oder Barmherzigkeit bedeutet und wo sie herkommt.
Psalm 35,19–28
19 Meine Feinde, die mich ohne Grund hassen,
sollen nicht länger über mich triumphieren!
Ohne die geringste Ursache hassen sie mich
und zwinkern einander vielsagend zu.
20 Was sie sagen, dient nicht dem Frieden,
und gegen die Menschen,
die ruhig und friedlich in diesem Land leben,
erfinden sie falsche Anschuldigungen.
21 Sie reißen das Maul weit auf
und rufen mir zu: »Haha! Da haben wir’s!
Wir haben genau gesehen, was du getan hast!«
22 HERR, du siehst, was hier gespielt wird!
Schweige nicht länger und bleib nicht fern von mir!
23 Greif doch endlich ein und verschaffe mir Recht!
Mein Herr und mein Gott, setze du dich für mich ein!
24 Du bist ein gerechter Richter,
darum sprich mich frei, HERR, mein Gott!
Dann können sie nicht länger
schadenfroh über mich lachen.
25 Niemals mehr sollen sie sagen können:
»Ha, wir haben’s geschafft!
Den haben wir fertiggemacht!«
26 All denen, die sich über mein Unglück freuen,
soll ihr böser Plan misslingen.
Diese Großmäuler – Schimpf und Schande
soll über sie kommen!
27 Doch alle, die meinen Freispruch wünschen,
sollen vor Freude jubeln und immer wieder sagen:
»Der HERR ist groß! Er will, dass sein Diener
in Frieden leben kann.«
28 Ich will immer davon reden, wie gerecht du bist
und handelst. Tag für Tag will ich dich loben!
Kommentar
Alles dient zum Besten
Sind wir mal ehrlich. Es gibt nicht nur gute Menschen. Einige hassen „ohne Grund” und sind einfach niederträchtig (35,19).
In diesem Abschnitt besteht ein großer Unterschied zwischen den Problemen, die die Menschen David bereiten und der Güte Gottes. Vier Mal und doch in ganz unterschiedlichem Kontext wird Bezug auf „Gutes“ genommen:
1.\tHüte dich vor denen, die „nichts Gutes“ im Schilde führen
Es gibt immer wieder Situationen in deinem Leben und in deinem Umfeld, in denen du ins Schussfeld von Menschen gerätst, die dich verleumden (35,20). „Was sie sagen, dient nicht dem Frieden, und gegen friedfertige Menschen erfinden sie falsche Anschuldigungen“ (20; Hfa).
2.\tEine „gute Zeit“ zu haben, ist nicht immer gut
David erzählt, wie sie „über mich und meine Not lachen“ (35,24). Sie freuen sich an Davids Unglück, hassen ihn grundlos und sind voller Schadenfreude (35,19). Sie haben ihren Spaß, eine „gute Zeit“, aber was sie tun, ist alles andere als „gut“.
3.\tGott wirkt alles zum „Guten“
„Der Herr ist groß! Er sorgt dafür, dass sein Vertrauter in Glück und Frieden leben kann“ (35,27). Gott nimmt selbst die schlimmen Dinge, die dir passieren und die über dich gesagt werden und macht etwas Gutes daraus. „Alles trägt zum Besten derer bei, die Gott lieben“ (Römer 8,28).
4.\tErzähle der Welt, wie „gut“ Gott ist
David beendet diesen Psalm mit einem Loblied auf Gottes Güte. Er schreibt, „ich will allen Menschen von deiner Gerechtigkeit und Güte erzählen und dich den ganzen Tag loben“ (35,28).
Gebet
Herr, lass mich nicht vergessen, wie gut Du bist. Hilf mir auf all das Gute zu vertrauen, dass Du für mich bereithältst.
Lukas 3,1–22
Johannes der Täufer ruft: »Kehrt um zu Gott!«
1 Es war im 15. Regierungsjahr von Kaiser Tiberius. Pontius Pilatus verwaltete als Statthalter die Provinz Judäa; Herodes herrschte über Galiläa, sein Bruder Philippus über Ituräa und Trachonitis, und Lysanias regierte in Abilene; 2 Hannas und später Kaiphas waren die Hohenpriester. In dieser Zeit sprach Gott zu Johannes, dem Sohn von Zacharias, der in der Wüste lebte. 3 Da machte sich Johannes auf den Weg und zog durch das ganze Gebiet am Jordan. Überall forderte er die Leute auf: »Kehrt um zu Gott und lasst euch von mir taufen! Dann wird er euch eure Sünden vergeben.« 4 So erfüllte sich, was im Buch des Propheten Jesaja steht:
»Jemand ruft in der Wüste:
›Macht den Weg frei für den Herrn!
Räumt alle Hindernisse weg!
5 Jedes Tal soll aufgefüllt,
jeder Berg und Hügel abgetragen werden,
krumme Wege sollen begradigt
und holprige Wege eben werden!
6 Dann werden alle Menschen sehen,
wie Gott Rettung bringt!‹«
7 Die Menschen kamen in Scharen zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Aber er hielt ihnen entgegen: »Ihr Schlangenbrut! Wer hat euch auf den Gedanken gebracht, ihr könntet dem kommenden Gericht Gottes entrinnen? 8 Zeigt durch Taten, dass ihr wirklich zu Gott umkehren wollt! Bildet euch nur nicht ein, ihr könntet euch damit herausreden: ›Abraham ist unser Vater!‹ Ich sage euch: Gott kann selbst aus diesen Steinen hier Nachkommen für Abraham hervorbringen. 9 Schon ist die Axt erhoben, um die Bäume an der Wurzel abzuschlagen. Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.«
10 Da wollten die Leute wissen: »Was sollen wir denn tun?«
11 Johannes antwortete: »Wer zwei Hemden hat, soll dem eins geben, der keins besitzt. Und wer etwas zu essen hat, soll seine Mahlzeit mit den Hungrigen teilen.«
12 Es kamen auch Zolleinnehmer, die sich taufen lassen wollten. Sie fragten: »Lehrer, und wir? Wie sollen wir uns verhalten?«
13 Johannes wies sie an: »Verlangt nur so viel Zollgebühren, wie ihr fordern dürft!«
14 »Und was solle wir tun?«, erkundigten sich einige Soldaten.
»Plündert nicht und erpresst niemand! Seid zufrieden mit eurem Sold«, antwortete ihnen Johannes.
15 Die Leute ahnten, dass bald etwas geschehen würde, und alle fragten sich, ob nicht Johannes der Christus, der ersehnte Retter, sei. 16 Doch Johannes erklärte öffentlich: »Ich taufe euch mit Wasser, aber nach mir wird ein anderer kommen, der viel mächtiger ist als ich. Ich bin nicht einmal würdig, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. 17 Er hat schon die Schaufel in seiner Hand, mit der er die Spreu vom Weizen trennt. Den Weizen wird er in seine Scheune bringen, die Spreu aber wird er in einem Feuer verbrennen, das nie verlöscht.« 18 So verkündete Johannes den Menschen die rettende Botschaft Gottes und ermahnte sie darüber hinaus mit vielen anderen Worten.
19 Auch Herodes, den Herrscher von Galiläa, wies er scharf zurecht. Denn dieser lebte mit Herodias, der Frau seines Bruders, zusammen. Er schreckte vor keinem Verbrechen zurück. 20 Am Ende ging er so weit, dass er Johannes ins Gefängnis werfen ließ.
Jesus lässt sich taufen
21 Als Johannes wieder einmal viele Menschen taufte, kam auch Jesus und ließ sich taufen. Während er betete, öffnete sich der Himmel, 22 und der Heilige Geist kam wie eine Taube sichtbar auf ihn herab. Gleichzeitig sprach eine Stimme vom Himmel: »Du bist mein geliebter Sohn, über den ich mich von Herzen freue.«
Kommentar
Güte ist die Folge von Umkehr und Heiligem Geist
Das Evangelium, basiert auf historischen Fakten. Es ist kein Märchen oder Mythos. „Es war im fünfzehnten Regierungsjahr des römischen Kaisers Tiberius. Pilatus war Statthalter in Judäa; Herodes Antipas herrschte über Galiläa, … In dieser Zeit erhielt Johannes, der Sohn des Zacharias, draußen in der Wildnis eine Botschaft von Gott“ (Lukas 3,1-2).
Manchmal sind die Leute erstaunt, dass die Botschaft Johannes des Täufers als „gute Nachricht“ (3,18; GNB) bezeichnet wird. In unseren Ohren mag das wohl negativ klingen! Aber Wort Gottes ist immer „gute Nachricht“. Gottes Botschaft erreichte Johannes den Täufer „in der Wildnis“ (3,2b). Sie handelt von der Abkehr von „Sünden … um Vergebung zu erhalten“ (3,3b). Umkehr ist gut; sie befreit. Sie führt in die Freiheit und zu Vergebung.
Umkehr sollte „gute Früchte“ bringen (3,9). Johannes der Täufer sagt, „Bringt Früchte, die zeigen, dass es euch mit der Umkehr ernst ist“ (3,8; NGÜ). Gute Früchte zeigen sich sowohl in sozialer Gerechtigkeit als auch in den persönlichen Moralvorstellungen. Interessanterweise haben alle Beispiele, die hier aufgeführt werden, auf die eine oder andere Weise mit Arbeit und Geld zu tun. Wie sieht das Gute aus?
1.\tGroßzügigkeit
Wer es sich leisten kann, soll Bedürftigen unter die Arme greifen: „Wenn ihr zwei Mäntel habt, gebt einen den Armen. Wenn ihr zu essen habt, teilt es mit denen, die hungrig sind“ (3,11).
2.\tEhrlichkeit
Zum Steuereintreiber sagt Johannes, „treibt nicht mehr Steuern ein, als die römische Regierung euch vorschreibt“ (3,13).
3.\tGenüge
Zu den Soldaten sagt er, „Seid keine Räuber und Erpresser. Gebt euch mit eurem Sold zufrieden“ (3,14b).
Johannes predigt nicht nur soziale Gerechtigkeit. Über Jesus sagt er, „Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen“ (3,16b). Feuer ist ein Symbol für Reinheit (4. Mose 11,1-3), Macht und Leidenschaft. „Als er [Jesus] betete, öffnete sich der Himmel, und der Heilige Geist kam in Gestalt einer Taube auf ihn herab. Und eine Stimme vom Himmel sprach: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich große Freude““ (3,21-22).
Güte ist eine Frucht des Heiligen Geistes, die Paulus in Galater 5,22 aufzählt. Durch den Heiligen Geist können wir Gottes Güte erleben. Gottes Worte an Jesus gelten auch uns:
1.\tSei gerne ein Kind Gottes
Gott spricht zu Jesus, „Du bist mein geliebter Sohn“ (3,22). Wegen Jesus darfst du Gott mit „Vater“ ansprechen. Während Jesu Sohnschaft einmalig ist, schreibt Paulus, dass „weil ihr seine Kinder geworden seid, hat Gott euch den Geist seines Sohnes ins Herz gegeben“ (Galater 4,6). Du kannst dieselbe Erfahrung machen, Kind Gottes zu sein – Gott hat dich adoptiert. Diese Erfahrung ist ganz entscheidend für deine Identität, Zuversicht und Sicherheit.
2.\tErlebe Gottes Liebe
Gott spricht zu Jesus, „Du bist mein geliebter Sohn“ (3,22). Dazu schreibt Paulus, „die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“ (Römer 5,5; LUT). Der Heilige Geist schenkt dir die Erfahrung von Gottes Güte und Liebe.
3.\tRechne damit, dass Gott sich an dir freut
Gott spricht zu Seinem Sohn Jesus, „an dir habe ich große Freude“ (3,22). Wenn Gottes Geist in dir lebt, bekommt Gott große Freude an deinem Leben (Römer 8,8-9).
Mit dem Ausgießen der Liebe Gottes in dein Herz durch den Heiligen Geist wird die gute Frucht des Heiligen Geistes in dir wachsen.
Gebet
Herr, danke, dass Du mich als Dein Kind liebst; dass Du Freude an mir hast. Hilf mir, gute Frucht in meinem Leben zu bringen. Hilf mir, großzügig, ehrlich und zufrieden zu sein.
4. Mose 9,15–11,3
Der Herr führt sein Volk
15 Als man das heilige Zelt aufgestellt hatte, in dem die Gesetzestafeln aufbewahrt wurden, kam die Wolke des Herrn und bedeckte es. In der folgenden Nacht leuchtete sie wie Feuer. 16 Sie blieb von nun an über dem Heiligtum. Am Tag glich sie einer Wolke und nachts einem Feuer. 17 Wenn sie aufstieg, brachen die Israeliten auf und folgten ihr. Und wo sie sich niederließ, schlugen sie ihr Lager wieder auf. 18 Durch die Wolke gab ihnen der HERR das Zeichen zum Weiterziehen oder Haltmachen. Solange die Wolke auf dem Heiligtum ruhte, ließen die Israeliten ihre Zelte stehen. 19 Das dauerte manchmal sehr lange. Auch dann hielten sie sich an die Weisung des HERRN und brachen nicht auf. 20 Es kam auch vor, dass sie nur wenige Tage an einem Ort blieben, ganz wie der HERR es befahl. 21 Manchmal ließ die Wolke sich am Abend nieder und stieg schon am nächsten Morgen wieder auf. Dann zogen die Israeliten sofort los. Die Wolke konnte einen Tag und eine Nacht bleiben, 22 aber auch zwei Tage, einen Monat oder noch länger. Immer wenn die Wolke auf dem heiligen Zelt ruhte, schlugen die Israeliten ihre Zelte auf und blieben so lange, bis die Wolke sich wieder erhob. 23 Sie folgten bei ihrem Zug durch die Wüste den Weisungen des HERRN und taten, was er ihnen durch Mose sagte.
Die Signaltrompeten
10 1 Der HERR sprach zu Mose: 2 »Schmiede dir zwei Trompeten aus Silber! Mit ihnen sollst du das Volk zusammenrufen oder zum Aufbruch blasen. 3 Wenn beide Trompeten gleichzeitig geblasen werden, soll sich die ganze Gemeinschaft der Israeliten bei dir am Eingang des heiligen Zeltes versammeln. 4 Wird eine allein geblasen, sollen nur die Stammesoberhäupter Israels zu dir kommen. 5 Erklingt aber von beiden Trompeten das Signal zum Aufbruch, sollen zuerst die Stämme losziehen, die im Osten lagern. 6 Beim zweiten Mal brechen dann die Stämme im Süden auf. 7 Wenn ihr aber das Volk zusammenrufen wollt, sollt ihr dafür einen anderen Signalton verwenden.
8 Für das Blasen der Trompeten sind die Nachkommen Aarons, die Priester, zuständig. So soll es für immer bleiben. 9 Dasselbe Signal wie beim Aufbruch sollt ihr auch dann geben, wenn ihr gegen Feinde in den Kampf zieht, die euer Land angreifen. Ich, der HERR, euer Gott, werde es hören und euch vor ihnen retten. 10 Blast die Trompeten außerdem bei euren Festen und Gottesdiensten, am Anfang jedes Monats und immer, wenn ihr eure Brandopfer und Friedensopfer darbringt. Ich werde dann an euch denken und mich euch zuwenden, denn ich bin der HERR, euer Gott!«
Aufbruch vom Sinai
11 Am 20. Tag des 2. Monats – die Israeliten hatten Ägypten vor gut einem Jahr verlassen – erhob sich die Wolke vom heiligen Zelt. 12 Da brachen die Stämme Israels der Reihe nach auf, verließen die Wüste Sinai und folgten der Wolke in die Wüste Paran. Dort machten sie Halt. 13 Zum ersten Mal zogen sie in der Ordnung los, die der HERR durch Mose befohlen hatte.
14 An der Spitze gingen die Verbände des Stammes Juda unter der Leitung von Nachschon, dem Sohn von Amminadab. 15 Zu dieser Abteilung gehörten auch der Stamm Issachar unter seinem Fürsten Netanel, dem Sohn von Zuar, 16 und der Stamm Sebulon, geführt von Eliab, dem Sohn von Helon. 17 Dann folgten die levitischen Sippen Gerschon und Merari mit dem heiligen Zelt, das sie vorher abgebaut hatten.
18 Hinter den Leviten kamen die Verbände des Stammes Ruben, die von Elizur, dem Sohn von Schedëur, geführt wurden. 19 Ihm unterstanden auch der Stamm Simeon mit seinem Oberhaupt Schelumiël, dem Sohn von Zurischaddai, 20 und der Stamm Gad unter der Leitung von Eljasaf, dem Sohn von Deguël. 21 Dann brach die levitische Sippe Kehat auf. Sie trug die Gegenstände aus dem Inneren des heiligen Zeltes. Die Leviten aus den Sippen Gerschon und Merari waren bereits vorangezogen, um das Heiligtum aufzubauen, bevor die anderen eintrafen.
22 Als Nächstes folgten die Verbände des Stammes Ephraim unter der Führung von Elischama, dem Sohn von Ammihud. 23 Dazu gehörten auch der Stamm Manasse mit seinem Fürsten Gamliël, dem Sohn von Pedazur, 24 und der Stamm Benjamin, dem Abidan, der Sohn von Gidoni, vorstand.
25 Den Schluss bildeten die Verbände des Stammes Dan. Sie wurden von Ahiëser, dem Sohn von Ammischaddai, angeführt 26 und umfassten neben Dan den Stamm Asser mit seinem Oberhaupt Pagiël, dem Sohn von Ochran, 27 und den Stamm Naftali unter der Leitung von Ahira, dem Sohn von Enan. 28 In dieser Reihenfolge zogen die Verbände der Israeliten los.
Mose bittet Hobab mitzuziehen
29 Mose sagte zu seinem Schwager Hobab, dem Sohn seines Schwiegervaters Reguël aus Midian: »Wir machen uns jetzt auf den Weg in das Land, das der HERR uns versprochen hat. Komm doch mit! Du wirst es gut bei uns haben, denn der HERR hat gesagt, dass es uns gut gehen wird.«
30 Aber Hobab lehnte ab: »Nein, ich möchte nicht mit euch gehen, sondern wieder zurück in meine Heimat, zu meinen Verwandten.«
31 Da bat ihn Mose: »Lass uns bitte nicht im Stich! Du weißt, wo man in der Wüste lagern kann. Wir brauchen dich, um uns zurechtzufinden! 32 Wenn du mit uns kommst, werden wir dich reich beschenken. Du sollst an dem Guten teilhaben, das der HERR uns geben wird.«
Die Bundeslade geht den Israeliten voran
33 Die Israeliten brachen vom Berg Sinai auf und zogen drei Tagereisen lang durch die Wüste. An der Spitze des Zuges wurde die Bundeslade getragen, um das Volk bis zum nächsten Lagerplatz zu führen. 34 Während der ganzen Zeit war die Wolke des HERRN über ihnen.
35 Immer wenn die Leviten mit der Bundeslade aufbrachen, rief Mose:
»Erhebe dich, HERR,
und zerstreue deine Feinde!
Schlag alle, die dich hassen, in die Flucht!«
36 Und wenn sie mit der Bundeslade Halt machten, rief er:
»Komm zurück, HERR,
zu den vielen tausend Menschen deines Volkes Israel!«
Das Volk ist unzufrieden
11 1 Die Israeliten waren wegen der Wanderung durch die Wüste unzufrieden und begannen, sich zu beklagen. Als der HERR das hörte, wurde er sehr zornig. Er ließ am Rand des Lagers ein Feuer ausbrechen, das Zelt um Zelt zerstörte. 2 Die Israeliten rannten zu Mose und schrien um Hilfe. Da betete er für sie zum HERRN, und das Feuer erlosch. 3 Den Ort nannte man Tabera (»Brand«).
Kommentar
Gott hat dir viel Gutes verheißen
Mose sagte zu seinem Schwiegervater, „der Herr hat .. viel Gutes versprochen“ (10,29). Er drängte ihn mitzukommen, „Wenn du mit uns kommst, werden wir alles Gute, das der Herr uns schenkt, mit dir teilen“ (10,32).
Mose und das Volk Gottes hatten so viel von Gottes Güte erfahren. Gott führte sie in einer „Wolke“ und mit „Feuer“; beides stand für Seine Gegenwart (9,16). Das ist nur ein Beispiel Seiner Güte, die wir in der langen Geschichte mit Seinem Volk sehen.
Obwohl sich Gott so gut um sie kümmerte, „begannen die Israeliten sich beim Herrn über ihre Schwierigkeiten zu beklagen“ (11,1). Bei anderer Gelegenheit hatten sie gegen ihre Anführer – Mose und Aaron in der Wildnis (2. Mose 16,2) gemurrt. Manchmal, wenn wir vergessen, wie viel Gutes Gott uns schon getan hat, beklagen wir uns über unsere Lage und fangen vielleicht sogar an, uns über unsere Leiter zu beschweren. Leiter sind aber auf unsere Unterstützung und Ermutigung angewiesen.
Erinnere dich daran, wie viel Gutes Gott dir getan hat und tut; besonders in Christus, „dem Hohe Priester für alles Gute“ (Hebräer 9,11). Deine Klagen halten dich gefangen, während die Erinnerung an Gottes Treue dich frei macht. Lob, Dank und Anbetung sind das Gegenmittel gegen Klagen und Murren.
Gebet
Herr, ich preise Dich für Deine große Güte – für die gute Nachricht von Jesus; für Deine Vergebung; für Deine Liebe zu mir, für den Heiligen Geist und die Liebe Gottes, die in mein Herz ausgegossen ist; dafür, dass Du Freude mir hast und mich rettest. Danke, Herr, für Deinen Segen, für Versorgung, Freiheit, Freunde, Familie und allen geistlichen Segen. „Gott ist gut – allezeit.“
Pippa fügt hinzu
4. Mose 11,1-3
„Doch schon bald begannen die Israeliten sich beim Herrn über ihre Schwierigkeiten zu beklagen. Als der Herr dies hörte, wurde er zornig auf sie und ließ ein Feuer am Rand ihres Lagers ausbrechen, das einen Teil des Lagers zerstörte.“
Gott ist ganz offensichtlich kein Freund von Jammern und Klagen. Das ist eine rechte Warnung. Ich will mich in Zukunft ein bisschen zurückhalten!
App
Hol dir die "The Bible with Nicky and Pippa Gumbel" App für iOS oder Android und starte die Bibel regelmäßig zu lesen oder zu hören.
Registriere dich jetzt, um "Bibel in Einem Jahr" jeden Morgen in deinem Posteingang zu haben. Du bekommst jeden Tag eine E-Mail.
Podcast
Einfach abonnieren und "Bibel in einem Jahr" täglich in deiner Lieblings-Podcast-App anhören.
Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“