Dein heißer Draht
Einführung
Im Oktober 1962 kam es über die Stationierung von Mittelstreckenraketen auf Kuba zu einer Konfrontation zwischen dem Präsidenten der USA, John F. Kennedy, und dem sowjetischen Staatschef, Nikita Chruschtschow. Die so genannte Kubakrise hätte beinahe den dritten Weltkrieg ausgelöst. Dieser konnte jedoch verhindert werden, weil Kommunikation hergestellt wurde.
Bevor es Mobiltelefone und die gängigen Sofortnachrichten gab, beschloss man, ein rotes Telefon auf den Schreibtischen des US Präsidenten und des Staatschefs der Sowjetunion zu platzieren. Diese ständige Verbindung wurde „Heißer Draht“ genannt. Wenn die Gefahr eines Missverständnisses bestand, war es jetzt möglich, einfach zum Hörer zu greifen und direkt miteinander zu kommunizieren.
Kommunikation ist für alle Beziehungen unerlässlich. Es ist unverzichtbar, sich Zeit zu nehmen, unsere Beziehungen zu pflegen und zu vertiefen. Jesus hat uns so einen „heißen Draht“ zu Gott gegeben. Er ist aber nicht nur für Notfälle gedacht, sondern soll permanent genutzt werden.
Psalm 37,1–9
Von Gott gehalten
1 Von David. Entrüste dich nicht über die Unheilstifter
und beneide nicht die Menschen, die Böses tun!
2 Denn sie verdorren so schnell wie Gras,
sie welken dahin wie grünes Kraut.
3 Verlass dich auf den HERRN und tue Gutes!
Wohne hier in diesem Land, sei zuverlässig und treu!
4 Freue dich über den HERRN,
und er wird dir geben,
was du dir von Herzen wünschst.
5 Befiehl dem HERRN dein Leben an
und vertraue auf ihn, er wird es richtig machen.
6 Dass du ihm treu bist,
wird dann unübersehbar sein wie das Licht;
dass du recht hast,
wird allen aufleuchten wie der helle Tag.
7 Warte still und geduldig darauf,
dass der HERR eingreift! Entrüste dich nicht,
wenn Menschen böse Pläne schmieden
und sie dabei auch noch Erfolg haben!
8 Lass dich nicht von Zorn und Wut überwältigen,
denn wenn du dich ereiferst,
gerätst du schnell ins Unrecht.
9 Wer Böses tut, den wird Gott ausrotten.
Wer jedoch auf den HERRN hofft,
der wird das Land besitzen.
Kommentar
Öffne dich Gott
Wie können deine Sehnsüchte erfüllt werden? In Psalm 37 heißt es, „Freu dich am Herrn, und er wird dir geben, was dein Herz wünscht“ (37,4). Statt deinen Wünschen also nachzujagen, sollst du vielmehr Freude am Herrn haben, und Er wird Sich um die Wünsche deines Herzens kümmern. Gott das Geben zu überlassen, ist so viel besser, als sich selbst darum zu bemühen. Er verspricht:
1.\tGlauben auch in Angst
Es mag vieles geben, was Angst oder sogar Panik bei dir auszulösen vermag. Aber dreimal wiederholt der Psalmist, „Ärgere dich nicht“ (37,1.7b.8b). Auch sollen wir nicht neidisch sein (1b), sondern „vertraue[n] auf den Herrn“ (37,3). Glaube ist Vertrauen, und das ist das Gegenteil von Angst und Panik.
2.\tFührung in deinen Entscheidungen
„Überlass dem Herrn die Führung deines Lebens“ (37,5a). Das ist der Schlüssel für Führung: bringe deine Entscheidung vor Gott, bitte Ihn zu handeln „und vertraue auf ihn“ (5b). Ich benütze diesen Schlüssel auch. Ich benütze ihn auch, wenn ich mit anderen über eine wichtige Entscheidung bete; gerade wenn es um einen Jobwechsel oder einen möglichen Ehepartner geht.
Es ist ein einfacher dreistufiger Vorgang. Als erstes überlasse Gott im Gebet die Entscheidung. Bitte Ihn, die richtigen Türen zu öffnen und die falschen zu verschließen. Zweitens, vertraue darauf, dass Er souverän ist. Drittens, warte im Glauben darauf, dass du siehst, wie Er handelt, während du weiter erwartungsvoll deinen Weg gehst.
3.\tFrieden im Herzen
Gebrauche deinen heißen Draht zu Gott. Nimm dir Zeit. „Werde ruhig vor dem Herrn und warte gelassen auf sein Tun“ (37,7; GNB). Das ist die Quelle dafür, dass Er „deine Unschuld .. sichtbar machen [wird] so hell wie das Licht des Tages“ (37,6). Das ist der Weg, sich „nicht zu ärgern“ und auch zu Frieden und Hoffnung (37,8-9).
Gebet
Herr, bewahre mich vor Angst, Neid und Ärger; ich will auf Dich vertrauen. Ich will Dir heute die Führung in meinem Leben überlassen. Ich will ruhig werden vor Dir, Gott und mich an Dir freuen.
Lukas 4,38–5,16
Kranke werden geheilt
38 Nachdem Jesus die Synagoge verlassen hatte, ging er in Simons Haus. Dessen Schwiegermutter hatte hohes Fieber. Man bat Jesus, ihr zu helfen. 39 Er trat an ihr Bett, beugte sich über sie, befahl dem Fieber zu weichen, und es verschwand augenblicklich. Sofort stand sie auf und sorgte für ihre Gäste.
40 Später, nach Sonnenuntergang, brachten die Menschen alle ihre Kranken zu Jesus. Diese hatten die unterschiedlichsten Leiden. Er legte jedem Einzelnen die Hände auf und heilte sie. 41 Von vielen fuhren auch Dämonen aus, die laut schrien: »Du bist der Sohn Gottes!« Aber er wies sie scharf zurecht und befahl ihnen zu schweigen; denn sie wussten, dass er der Christus, der von Gott gesandte Retter, war.
Alle sollen die rettende Botschaft hören
42 Bei Tagesanbruch verließ Jesus das Haus und zog sich an eine einsam gelegene Stelle zurück. Aber die Leute suchten ihn überall, und als sie ihn endlich gefunden hatten, wollten sie ihn festhalten. Er sollte bei ihnen bleiben. 43 Doch er entgegnete ihnen: »Ich muss auch den anderen Städten die Botschaft von Gottes Reich bringen. Das ist mein Auftrag.« 44 Er ging weiter und predigte in den Synagogen des ganzen Landes.
Jesus beruft seine ersten Jünger
5 1 Eines Tages stand Jesus am See Genezareth, und eine große Menschenmenge drängte sich um ihn. Alle wollten Gottes Botschaft von ihm hören. 2 Da sah er am Ufer zwei leere Boote liegen. Die Fischer hatten sie verlassen und waren gerade dabei, ihre Netze zu reinigen. 3 Jesus stieg in das Boot, das Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück vom Ufer abzustoßen. Dann setzte Jesus sich und lehrte vom Boot aus die Menschen.
4 Anschließend sagte er zu Simon: »Fahrt jetzt weiter hinaus auf den See und werft eure Netze aus!«
5 »Herr«, erwiderte Simon, »wir haben die ganze Nacht hart gearbeitet und nichts gefangen. Aber weil du es sagst, will ich es tun.«
6 Sie warfen ihre Netze aus und fingen so viele Fische, dass die Netze zu reißen begannen. 7 Deshalb winkten sie den Fischern im anderen Boot, ihnen zu helfen. Sie kamen, und bald waren beide Boote bis zum Rand beladen, so dass sie beinahe sanken.
8 Als Simon Petrus das sah, warf er sich vor Jesus nieder und rief: »Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch!« 9 Er und alle anderen Fischer waren erschrocken und erstaunt über diesen Fang, 10 auch Jakobus und Johannes, die Söhne von Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten.
Aber Jesus sagte zu Simon: »Fürchte dich nicht! Du wirst von nun an keine Fische mehr fangen, sondern Menschen für mich gewinnen.« 11 Sie brachten die Boote an Land, ließen alles zurück und gingen mit Jesus.
Ein Aussätziger wird geheilt
12 In einer der Städte, durch die Jesus zog, begegnete ihm ein Mann, der am ganzen Körper aussätzig war. Als er Jesus sah, warf er sich vor ihm nieder und flehte ihn an: »Herr, wenn du willst, kannst du mich heilen!«
13 Jesus streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: »Das will ich! Sei gesund.« Im selben Augenblick war der Mann von seiner Krankheit geheilt.
14 Jesus befahl ihm, mit niemand darüber zu sprechen. »Geh sofort zum Priester und lass dich von ihm untersuchen«, forderte er ihn auf. »Danach bring das Opfer für deine Heilung dar, wie es Mose vorgeschrieben hat. So werden die Menschen sehen, dass ich im Auftrag Gottes handle.«
15 Aber das Verbot von Jesus änderte nichts daran, dass immer mehr Menschen über ihn und seine Wunder sprachen. In Scharen strömten sie zusammen. Sie wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. 16 Jesus aber zog sich immer wieder in die Einsamkeit zurück, um zu beten.
Kommentar
Höre auf Sein Wort
Zu einem heißen Draht zu Gott gehört, dass die Kommunikation in beide Richtungen stattfindet. Dazu gehört sowohl unser Reden mit Gott im Gebet als auch das Hören auf Seine Worte. Das war Jesu Geheimnis für Seinen Dienst. Niemand hat Gott jemals wirksamer gedient als Jesus. An niemanden wurden jemals höhere Ansprüche in punkto Zeit und Kraft gestellt, als an Jesus.
Jeder wollte, dass Er ihnen half. Als Er gebeten wurde, Simons Schwiegermutter zu heilen, tat Er es. Er legte allen, die zu Ihm gebracht wurden, die Hände auf und heilte sie. Die ganze Zeit predigte Er das Evangelium (4,43). Er heilte Leprakranke. Es kamen immer mehr Menschen. „Die Menschen strömten herbei, um ihn predigen zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden“ (5,15).
Wie schaffte Er das? Was war Sein Geheimnis? Was war die Quelle Seiner Kraft? „Früh am nächsten Morgen ging Jesus an einen einsamen Ort“ (4,42). „Jesus zog sich jedoch immer wieder zum Gebet in die Wüste zurück“ (5,16). Du wirst den Anforderungen eines Lebens im Reich Gottes niemals gerecht werden, wenn du dich nicht über deinen heißen Draht zu Gott aufladen lässt.
„Viele Menschen drängten sich um ihn, die alle das Wort Gottes hören wollten“ (15,1). Jesus machte ein Fischerboot zur Kanzel und predigte vom Wasser aus (15,3). Gottes Wort aus Jesu Mund zu hören, veränderte auch Petrus‘ Leben.
Petrus machte nicht nur einen riesigen Fang, sondern bekam auch eine großartige Vision, was Gott mit seinem Leben machen könnte. Drei Jahre später hielt er eine Predigt, bei der sich 3.000 Menschen an einem einzigen Tag bekehrten. Er legte das Fundament dafür, dass 2.000 Jahre später zwei Milliarden Menschen weltweit den Namen Jesu bekennen. Was können wir also von diesem gelebten Gleichnis lernen?
1.\tDas Potential ist enorm
Es waren ihnen noch keine Fische ins Netz gegangen, aber der See war voll davon. Der See Genezareth voller riesiger Fischschwärme.
Wenngleich das Ausbessern der Netze eine wichtige Aufgabe für einen Fischer ist, ist sein Hauptziel natürlich der Fischfang. Die Hauptaufgabe der Kirche ist die Mission. Jesus sagt, „Nun fahr weiter hinaus und wirf dort deine Netze aus, dann wirst du viele Fische fangen“ (15,4). Es gibt so viele Menschen, die die Botschaft von Jesus noch hören müssen.
2.\tMit Jesus ist nichts unmöglich
Petrus‘ erste Reaktion war negativ und pessimistisch. Er glaubte nicht, dass es funktionieren würde, „wir haben die ganze letzte Nacht hart gearbeitet und gar nichts gefangen“ (15,5a). Aber nach einer wahrscheinlich langen Sprechpause fügte Petrus hinzu, „Aber wenn du es sagst, werde ich es noch einmal versuchen“ (5b). Jesus machte möglich, was unmöglich erschien. „Diesmal waren ihre Netze so voll, dass sie zu reißen begannen!“ (15,6).
3.\tAlleine geht es nicht, nur gemeinsam
„Sie riefen nach ihren Gefährten in dem anderen Boot, und bald darauf waren beide Boote so voller Fische, dass sie unterzugehen drohten“ (15,7). In der Mission ist es wichtig, dass wir zusammenarbeiten. Uneinigkeit stößt Außenstehende von der Kirche ab. Gemeinschaft und Einigkeit dagegen ziehen die Menschen an.
4.\tEine Vision, der es nachzufolgen lohnt
Petrus‘ erste Reaktion war, sich unwürdig zu fühlen. „Herr, kümmere dich nicht weiter um mich - ich bin ein zu großer Sünder, um bei dir zu sein“ (15,8). Die Situation muss sie ziemlich eingeschüchtert haben, aber Jesus sagte, „Hab keine Angst! Von jetzt an wirst du Menschen fischen!“ (15,10). Sie erkannten es als eine Vision, der nachzufolgen sich lohnte. „Und sobald sie am Ufer angelegt hatten, ließen sie alles zurück und folgten Jesus nach“ (15,11).
Gebet
Herr, danke, dass Du mir einen heißen Draht zu Dir gegeben hast. Bitte hilf mir, wie Jesus die Stille mit Dir zu suchen, mich an einsame Orte zurückzuziehen, um zu beten und auf Dein Reden zu hören.
4. Mose 15,1–16,35
Vorschriften für die Opfer im Land Kanaan
1 Der HERR sprach zu Mose: 2 »Eines Tages werde ich diesem Volk das versprochene Land geben, und ihr werdet dort leben. Sag den Israeliten, dass sie dann diese Anweisungen beachten sollen: 3-4 Immer wenn ihr mir ein Rind, eine Ziege oder ein Schaf als Brand- oder Schlachtopfer darbringt, dann sollt ihr eineinhalb Kilogramm feines Weizenmehl, mit einem Liter Öl vermengt, als Speiseopfer dazugeben, ganz gleich ob ihr damit ein Gelübde erfüllt, ob ihr es freiwillig darbringt oder mich bei euren Festen mit einem wohlriechenden Opfer erfreuen wollt. 5 Wer ein Schaf opfert, soll dazu ein Trankopfer von einem Liter Wein darbringen.
6 Wer einen Schafbock opfert, soll zweieinhalb Kilogramm Mehl dazutun, vermengt mit anderthalb Litern Öl. 7 Und als Trankopfer soll er eineinhalb Liter Wein geben. Dann wird sein Opfer mir gefallen.
8-10 Wenn jemand von euch ein Rind darbringt, soll er ein Trankopfer von zwei Litern Wein dazugeben und ein Speiseopfer von vier Kilogramm Mehl, das mit zwei Litern Öl vermengt ist. An solch einer wohlriechenden Gabe habe ich meine Freude. Diese Vorschrift gilt unabhängig davon, ob er das Rind als Brand- oder Schlachtopfer darbringt, ob es für ein Friedensopfer gedacht ist oder ob er damit ein Gelübde erfüllt. 11 Dies alles sollt ihr jedes Mal tun, wenn ihr ein Rind, einen Schafbock, ein Schaf oder eine Ziege opfert. 12 Bringt ihr mehrere Tiere dar, dann gehören zu jedem Tier die entsprechenden Speise- und Trankopfer.
13 Diese Vorschriften soll jeder Israelit beachten, der mir zu Ehren ein Brandopfer darbringt. Dann wird mir sein Opfer gefallen. 14 Auch die Ausländer, die unter euch leben oder bei euch zu Gast sind, sollen sich daran halten, wenn sie mir ein Tier opfern. 15 Für alle, die im Land Kanaan leben – ob Einheimische oder Ausländer –, sollen die gleichen Gesetze gelten. Dies gilt für alle Zeiten und für alle eure Nachkommen. 16 Ausländer, die sich eurem Volk angeschlossen haben, sollen dieselben Rechte und Pflichten haben wie ihr selbst.«
Dankopfer für die Ernte
17 Der HERR befahl Mose: 18 »Sag den Israeliten: Wenn ich euch in das versprochene Land gebracht habe 19 und ihr dort Getreide erntet, sollt ihr mir einen Teil davon als Opfer darbringen. 20 Backt mir vom ersten gemahlenen Korn ein Brot, 21 und gebt mir auch etwas vom ersten gedroschenen Getreide! Diese Vorschrift soll für immer gelten.«
Das Sündopfer für unbeabsichtigte Vergehen
22 Weiter sprach der Herr: »Es kann sein, dass euer Volk aus Versehen gegen meine Gebote verstößt 23 und nicht alles beachtet, was ich euch bis heute durch Mose befohlen habe und was ich noch in Zukunft anordnen werde. 24 Wenn dies ohne Absicht und unbewusst geschehen ist, soll die ganze Gemeinschaft der Israeliten einen jungen Stier als Brandopfer darbringen, zusammen mit dem vorgeschriebenen Speise- und Trankopfer. Außerdem muss ein Ziegenbock als Sündopfer geschlachtet werden. 25 Der Priester soll die Opfer darbringen, um das Volk wieder mit mir zu versöhnen. Dann werde ich euch vergeben, weil ihr meine Gebote nicht absichtlich verletzt habt und weil ihr mir ein Brandopfer und ein Sündopfer dargebracht habt. 26 Dem ganzen Volk will ich vergeben, auch den Ausländern unter euch. Denn ihr alle seid Teil einer Gemeinschaft und mitverantwortlich für die Sünden, die das Volk aus Versehen begeht.
27 Wenn aber ein einzelner Mensch unabsichtlich meine Gebote übertritt, soll er eine einjährige Ziege als Sündopfer darbringen. 28 Der Priester soll dies für ihn tun und so seine Schuld sühnen. Dann werde ich ihm die Sünde vergeben. 29 Das gilt auch für die Ausländer, die sich eurem Volk angeschlossen haben: Wenn einer von ihnen unabsichtlich gesündigt hat, soll er das gleiche Opfer darbringen wie ein Einheimischer.«
Wer absichtlich sündigt, muss sterben
30 »Wenn aber ein Israelit oder ein Ausländer, der bei euch lebt, mit Absicht eins meiner Gebote übertritt, dann beleidigt er mich und muss sterben. Er darf nicht länger zur Gemeinschaft eures Volkes gehören. 31 Er hat mein Wort verachtet und mein Gesetz gebrochen. Darum muss er die Folgen tragen und mit seinem Leben dafür bezahlen.«
32 Während des Zuges durch die Wüste wurde einmal ein Israelit dabei gesehen, wie er am Sabbat Holz sammelte. 33-34 Man brachte ihn zu Mose und Aaron, und vor dem ganzen Volk wurde beraten, was mit ihm geschehen sollte. Da nicht klar war, welche Strafe er verdiente, wurde er zunächst eingesperrt. 35 Dann sprach der HERR zu Mose: »Dieser Mann muss sterben! Das ganze Volk soll ihn draußen vor dem Lager steinigen.« 36 Da führten die Israeliten ihn aus dem Lager und steinigten ihn, wie der HERR es durch Mose angeordnet hatte.
Gottes Gebote immer vor Augen
37 Der HERR sprach zu Mose: 38 »Sag den Israeliten, dass sie und alle ihre Nachkommen an die Zipfel ihrer Gewänder Quasten nähen sollen, die mit einem Stück Schnur aus violettem Purpur befestigt sind. 39 Die Quasten sollen euch daran erinnern, meinen Geboten zu gehorchen. Immer wenn ihr sie seht, sollt ihr an meine Weisungen denken. Das wird euch helfen, nicht mit euren Gedanken oder Blicken umherzuschweifen und eure eigenen Ziele zu verfolgen. 40 Ich möchte, dass ihr meine Gebote im Herzen bewahrt und sie befolgt. Ihr sollt mein heiliges Volk sein. 41 Denn ich bin euer Gott. Ich habe euch aus Ägypten befreit, um euch zu zeigen: Ich, der HERR, bin euer Gott!«
Korach hetzt das Volk auf
161-2 Der Levit Korach, ein Sohn von Jizhar aus der Sippe Kehat, wollte das Volk gegen Mose aufhetzen. Drei Männer vom Stamm Ruben schlossen sich ihm an: Datan und Abiram, die Söhne von Eliab, und On, ein Sohn von Pelet. Sie brachten 250 Israeliten auf ihre Seite, führende und einflussreiche Männer. 3 Gemeinsam gingen sie zu Mose und Aaron und sagten zu ihnen: »Ihr nehmt euch zu viel heraus! Wer gibt euch das Recht, euch über die Gemeinde des HERRN zu stellen? Der HERR ist mitten unter uns! Wir alle sind heilig, nicht nur ihr!«
4 Als Mose das hörte, warf er sich zu Boden und betete. 5-7 Dann sagte er zu Korach und den anderen: »Morgen wird der HERR zeigen, wer zu ihm gehört und heilig ist. Darum kommt morgen zum Heiligtum, du, Korach, und alle deine Leute. Bringt Räucherpfannen mit, legt glühende Holzkohle hinein und streut etwas von der vorgeschriebenen Weihrauchmischung darüber. Dann werden wir sehen, wer heilig ist, denn der HERR wird nur den in die Nähe des Heiligtums lassen, den er dazu bestimmt hat. Ihr Leviten seid es, die sich zu viel herausnehmen!«
8 Dann wandte er sich noch einmal an Korach und seine Leute und mahnte sie: »Hört zu, ihr Leviten! 9 Der Gott Israels hat aus diesem ganzen Volk euch dazu auserwählt, in seine Nähe zu kommen. Er hat euch beauftragt, die Arbeiten an seinem Heiligtum zu verrichten und damit dem ganzen Volk zu dienen. Ist euch das noch zu wenig? 10 Du und deine Verwandten vom Stamm Levi, ihr dürft doch immer in der Nähe des Herrn sein! Aber das reicht euch offenbar nicht! Ihr wollt auch noch Priester werden. 11 Doch denkt daran: Wenn ihr Aaron sein Amt als Priester streitig macht, lehnt ihr euch gegen den HERRN auf! Ja, gegen ihn habt ihr euch zusammengerottet!«
12 Dann ließ Mose Datan und Abiram zu sich rufen. Die beiden aber lehnten ab: »Wir kommen nicht! 13 Du hast uns aus Ägypten herausgeholt, wo wir mehr als genug Milch und Honig hatten, und jetzt verenden wir hier in der Wüste. Bist du noch nicht zufrieden? Musst du dich auch noch als Herrscher aufspielen? 14 Wo ist denn das verheißene Land, in dem es angeblich Milch und Honig im Überfluss gibt? Wo sind die Felder und Weinberge, die wir bekommen sollten? Du willst die Leute wohl für dumm verkaufen! Nein, wir kommen nicht!«
15 Da wurde Mose sehr zornig und bat den HERRN: »Nimm ihr Opfer nicht an! Ich habe keinem von ihnen je etwas getan. Nicht einmal einen Esel habe ich ihnen weggenommen.«
Der Herr greift ein
16 Dann forderte Mose Korach auf: »Morgen sollst du mit allen deinen Leuten vor dem HERRN erscheinen! Auch Aaron wird da sein. 17 Jeder soll eine Pfanne mit Weihrauch für den HERRN mitbringen, auch du selbst und Aaron.« 18 So kamen die 250 Männer Korachs am folgenden Tag mit ihren glühenden Räucherpfannen zum Eingang des heiligen Zeltes. Auch Mose und Aaron waren dort, 19 und die übrigen Israeliten versammelten sich ebenfalls. Es war Korach gelungen, das ganze Volk gegen Mose und Aaron aufzuwiegeln. Da erschien der HERR in seiner Herrlichkeit, und alle Israeliten sahen es. 20 Er befahl Mose und Aaron: 21 »Verlasst dieses Volk, denn ich werde es auf einen Schlag vernichten!«
22 Doch die beiden warfen sich zu Boden und riefen: »O Gott, du hast doch alles, was lebt, geschaffen! Willst du ein ganzes Volk ausrotten, nur weil ein einziger Mann gesündigt hat?«
23 Der HERR antwortete Mose: 24 »Dann befiehl den Israeliten, sich von den Zelten Korachs, Datans und Abirams zurückzuziehen!«
25 Mose stand auf und ging zu Datan und Abiram. Die Sippenoberhäupter Israels folgten ihm. 26 Dann rief Mose den Israeliten zu: »Geht weg von den Zelten dieser gottlosen Menschen und fasst nichts an, was ihnen gehört, sonst kommt ihr mit ihnen um!« 27 Da entfernten sich die Israeliten vom Lager der Aufrührer. Als Datan und Abiram aus ihren Zelten kamen und mit ihren Frauen und Kindern davorstanden,
28 rief Mose: »Nun sollt ihr sehen, dass der HERR mich gesandt hat und ich nicht tue, was ich will, sondern was er will. 29 Wenn diese Menschen in Frieden alt werden und sterben wie alle anderen, dann hat der HERR mich nicht gesandt. 30 Wenn er aber etwas tut, was es noch nie gab, dann werdet ihr merken, dass sie den HERRN beleidigt haben. Ich sage euch: Der Erdboden wird sich öffnen und sie mit allem, was sie haben, verschlingen. Der HERR wird sie bei lebendigem Leib ins Totenreich hinabreißen.«
31 Kaum hatte Mose das gesagt, da spaltete sich die Erde genau an der Stelle, wo die Aufrührer standen. 32 Der Boden öffnete sich und verschlang Datan, Abiram und alle Anhänger Korachs mit ihren Familien und ihrem ganzen Besitz. 33 Bei lebendigem Leib wurden sie ins Totenreich hinabgerissen und von der Erde begraben, die sich über ihnen wieder schloss. So verschwanden sie mitten aus ihrem Volk. 34 Als die anderen Israeliten ihre Todesschreie hörten, flohen sie nach allen Seiten und riefen: »Weg von hier! Sonst verschlingt die Erde auch uns!«
35 Im selben Moment ging ein Feuer vom HERRN aus und verbrannte die 250 Männer, die ihm Weihrauch darbringen wollten.
Kommentar
Mach Kommunikation mit Gott zu deiner Prio 1
Beim Lesen des Alten Testaments und ganz besonders an einigen Stellen unserer heutigen Texte gibt es Abschnitte, die dich vielleicht schockieren. Für sie gibt es keine leichten Antworten oder glatte Erklärungen. Vieles ist einfach schwer verständlich. Vielleicht ist es klüger, uns auf das zu konzentrieren, was wir verstehen können.
Deutlich wird in diesem Abschnitt, wie lebensnotwendig deine Beziehung zu Gott ist; dass du Zeit mit Ihm verbringst. Dass etwas „dem Herrn gefällt“ lesen wir an mehreren Stellen (15,7.10.13.24). „Wiedergutmachung“ erforderte Opfer (15,25). „Wieder-gut-Machung“ führt dazu, dass wir wieder gut mit Gott sind. Dazu ist Vergebung nötig (15,25-26.28). All das bereitete uns darauf vor, dass Jesus Sich selbst opfern sollte, was vollkommene Vergebung und Wiedergutmachung zur Folge hatte, dem du den heißen Draht zu Gott verdankst.
Jesus veränderte unser Verständnis vom Sabbat. Die Gläubigen damals legten großen Wert auf den Sabbat als Tag, der dafür reserviert war, Zeit mit Gott zu verbringen. Die Regeln für den Sabbat mögen nicht mehr gelten, wohl aber das grundsätzliche Prinzip, dass der Sabbat auch heute noch ein Ruhetag ist, an dem wir Zeit mit Gott verbringen sollen.
Zweck der Sabbatruhe ist es, dass wir gezwungen sind, innezuhalten und unseren „Gedanken und lüsternen Augen“, die uns „zum Ungehorsam verleiten“ (15,39; GNB), Einhalt zu gebieten. Du sollst „für [deinen] Gott heilig“ sein (15,40), und Gott möchte, dass du Ihm nahe bist (16,9). Weil diese Beziehung so wichtig ist, ist jede durch Anmaßung oder Rebellion (16,1-2) verursachte Bedrohung so ernst (16,1-35).
Du hast das Vorrecht, in der Zeit des Heiligen Geistes zu leben und in der Freiheit, die Jesus uns durch das Kreuz und die Auferstehung gebracht hat. Durch sie bist du in dem Genuss des heißen Drahts zu Gott – völlig angstfrei. Diese Passagen ermutigen dich, das Beste aus diesem unglaublichen Vorrecht zu machen und Zeit mit Ihm alleine zu verbringen, dich an Seiner Gegenwart zu erfreuen und deine Anliegen vor Ihn zu bringen.
Gebet
Hilf mir, Herr, zu leben, wie es Dir gefällt. Hilf mir, alle Tage nahe bei Dir zu bleiben und Zeit mit Dir alleine zu verbringen.
Pippa fügt hinzu
Psalm 37,4
„Freu dich am Herrn, und er wird dir geben, was dein Herz wünscht.”
Ich versuche, mich immer wieder daran zu erinnern, dass erst die „Freude am Herrn“ kommt und nicht gleich, „er wird dir geben, was dein Herz wünscht.“ Trotzdem ist es eine unglaubliche Verheißung – wenn wir…, dann wird Er.
App
Hol dir die "The Bible with Nicky and Pippa Gumbel" App für iOS oder Android und starte die Bibel regelmäßig zu lesen oder zu hören.
Registriere dich jetzt, um "Bibel in Einem Jahr" jeden Morgen in deinem Posteingang zu haben. Du bekommst jeden Tag eine E-Mail.
Podcast
Einfach abonnieren und "Bibel in einem Jahr" täglich in deiner Lieblings-Podcast-App anhören.
Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“