Tag 85

Sieben Titel Jesu

Weisheit Sprüche 8,1–11
Neues Testament Lukas 5,33–6,11
Altes Testament 4. Mose 19,1–21,3

Einführung

Prince Charles trägt viele Titel. Er ist Thronanwärter, Königliche Majestät, Prinz von Wales, Ritter des Hosenbandordens, Herzog von Cornwall, Oberst des Royal Regiment of Wales, Herzog von Rothesay, Knight of the Thistle, Konteradmiral, Großmeister des Order of Bath, Graf von Chester, Graf von Carrick, Baron von Renfrew, Lord of the Isles und Prinz und Great Steward von Schottland.

Menschen erhalten Titel aufgrund ihres Ranges, Amtes oder ihrer Verdienste. In der Bibel werden Jesus viel mehr Titel zugesprochen als nur Königlicher Prinz. Tatsächlich sind es weit über 100 Titel.

Die ganze Bibel dreht sich um Jesus (Johannes 5,39). Auf sieben Seiner Titel stoßen wir heute in unseren Lesetexten, und jeder offenbart etwas Besonderes über Jesus. Sie helfen dir zu verstehen, was es bedeutet, Jesus zum Zentrum deines Lebens zu machen.

Weisheit

Sprüche 8,1–11

Die Weisheit ruft

1 Hört! Die Weisheit ruft,
 und die Einsicht lässt ihre Stimme erschallen!
2-3 Man sieht sie auf allen Straßen und Plätzen,
 an den Toren der Stadt – dort,
 wo jeder sie sehen kann – steht sie und ruft:
4 »Hört her, ja, ich meine euch alle!
5 Ihr Unerfahrenen, werdet reif und vernünftig!
 Ihr Dummköpfe, nehmt doch endlich Verstand an!
6 Hört auf mich, denn von mir bekommt ihr guten Rat.
 Auf meine Worte ist Verlass.
7 Ich halte mich immer an die Wahrheit,
 denn gottloses Gerede ist mir zuwider.
8 Alles, was ich sage, ist ehrlich;
 Hinterlist oder Betrug sind mir fremd.
9 Meine Worte sind klar und deutlich für jeden,
 der sie verstehen will.
10 Darum nehmt meine Ermahnung an,
 achtet sie mehr als Silber oder Gold.
11 Weisheit ist wertvoller als die kostbarste Perle,
 sie übertrifft alles, was ihr euch erträumt.

Kommentar

Gottes Weisheit

Viele Menschen wissen heute nicht, wie sie leben sollen. Sie gehen schlecht mit ihrer Ehe und anderen Beziehungen um. Häufig zerstören sie dabei ihr eigenes Leben und das anderer Menschen. Wir alle brauchen Weisheit, damit wir klug leben.

Wo ist Weisheit zu finden? Das Neue Testament sagt, dass sie letztlich in Jesus Christus zu finden ist. Paulus schreibt, „Christus… Gottes Weisheit“ (1. Korinther 1,24). „Gottes Weisheit” ist einer von Jesu vielen Titeln.

Im Buch der Sprüche ist die Weisheit personifiziert und weiblich (7,4). Ihr wird die ehebrecherische Frau gegenübergestellt, die in der Dämmerung an Straßenkreuzungen herumlungert und verführerische Worte auf den Lippen trägt (7,6ff). Die Weisheit stellt sich ihr offen „auf den Hügeln und an den Kreuzwegen“ entgegen (8,2) und bietet sich als Alternative an – eine reine Braut statt einer verhängnisvollen Verführerin.

Das zeigt, dass es bei Weisheit nicht nur ums Wissen geht, sondern, dass Weisheit in ein gut gelebtes Leben mündet. Der erste Schritt zu einem guten oder klugen Leben ist, sich die richtigen Ziele zu setzen. Strebe nach Weisheit an und nicht sinnliche Freuden, die von der Ehebrecherin repräsentiert werden.

Weisheit ist ein höchst erstrebenswertes Gut. Sie ist besser als Silber, Gold oder Edelsteine: „Nehmt meine Unterweisung lieber an als Silber und Erkenntnis lieber als Gold. Denn Weisheit ist wertvoller als Edelsteine, und alles, was du dir jemals wünschen könntest, ist mit ihr nicht zu vergleichen“ (8,10-11).

Echte Weisheit beginnt mit einer Beziehung zu Jesus Christus. Sie ist wertvoller als alles anderen, was die Welt zu bieten hat.

Diese Beziehung hat einen Einfluss darauf, wie du dein Leben lebst. Ein Beispiel für Weisheit ist die Art wie du redest (8,6-9) – ehrliche, klare Kommunikation mit Worten die wahr und ohne Falsch sind (vgl. mit den Worten in 4. Mose 20,3-5, die einen Mangel an Gottvertrauen erkennen lassen).

Gebet

Lieber Jesus, danke, dass echte Weisheit in einer Beziehung mit Dir zu finden ist. Du bist wertvoller als Edelsteine. Nichts kommt dem gleich, Dich zu kennen. Bitte hilf mir, heute weise zu handeln, und schenke mir Worte der Weisheit, die ein Segen für meine Mitmenschen sind.

Neues Testament

Lukas 5,33–6,11

Neue Formen für das neue Leben

33 Wieder einmal kamen einige Leute zu Jesus und stellten ihm eine Frage: »Die Jünger von Johannes dem Täufer fasten und beten regelmäßig, und die Jünger der Pharisäer halten es auch so. Warum aber essen und trinken deine Jünger, ohne sich um die Fastentage zu kümmern?«

34 Da antwortete Jesus: »Wollt ihr etwa die Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam noch bei ihnen ist? 35 Die Zeit kommt früh genug, dass der Bräutigam ihnen genommen wird. Dann werden sie fasten.«

36 Noch mit einem anderen Beispiel ging er auf ihre Frage ein: »Niemand schneidet ein Stück Stoff aus einem neuen Kleid, um damit ein altes zu flicken. Nicht nur, dass es um das neue Kleid zu schade wäre; sondern der neue Flicken passt auch gar nicht zum alten Kleid. 37 Ebenso füllt niemand jungen, gärenden Wein in alte, brüchige Schläuche. Sonst bringt er sie zum Platzen. Dann läuft der Wein aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. 38 Nein, jungen Wein füllt man in neue Schläuche! 39 Wer aber alten Wein trinkt, der will vom jungen Wein nichts wissen. ›Der alte ist besser‹, wird er sagen.«

Gesetzlichkeit oder Liebe?

6 1 An einem Sabbat ging Jesus mit seinen Jüngern durch die Getreidefelder. Die Jünger rissen einzelne Ähren ab, zerrieben sie zwischen den Händen und aßen die Körner. 2 Da beschwerten sich einige Pharisäer: »Was tut ihr da? Das ist am Sabbat doch gar nicht erlaubt!«

3 Darauf antwortete Jesus: »Habt ihr denn nie gelesen, was König David tat, als er und seine Männer hungrig waren? 4 Er ging in das Haus Gottes und aß mit ihnen von dem Brot, das Gott geweiht war und das nur die Priester essen durften.« 5 Und Jesus fügte hinzu: »Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat. Er kann somit entscheiden, was am Sabbat erlaubt ist.«

6 Als Jesus an einem anderen Sabbat in die Synagoge ging und lehrte, war dort ein Mann, dessen rechte Hand verkrüppelt war. 7 Die Schriftgelehrten und Pharisäer beobachteten aufmerksam, wie Jesus sich verhalten würde. Sollte er es nämlich wagen, auch am Sabbat zu heilen, so könnten sie Anklage gegen ihn erheben. 8 Jesus wusste, was sie dachten. Er rief dem Mann mit der verkrüppelten Hand zu: »Steh auf und stell dich in die Mitte, damit alle dich sehen können!« Der Mann stand auf und trat vor.

9 Nun wandte sich Jesus an die Pharisäer und Schriftgelehrten: »Ich will euch etwas fragen: Soll man am Sabbat Gutes tun oder Böses? Soll man das Leben eines Menschen retten oder soll man ihn zugrunde gehen lassen?«

10 Jesus sah einen nach dem anderen an. Schließlich sagte er zu dem Mann: »Streck deine Hand aus!« Er tat es, und die Hand war gesund. 11 Die Pharisäer und Schriftgelehrten aber packte eine sinnlose Wut. Sie berieten miteinander, was sie gegen Jesus unternehmen könnten.

Kommentar

Bräutigam

Im Alten Testament bezieht sich der „Bräutigam” auf Gott selbst, „Dann wird dein Gott sich an dir freuen wie ein Bräutigam an seiner Braut“ (Jesaja 62,5)

Wenn Jesus dieses Bild verwendet, spricht Er, nicht anmaßend sondern eher beiläufig, von Sich selbst als Bräutigam (5,34). Für Ihn war es absolut logisch, an Gottes Stelle zu treten. Wie Jesus die göttliche Rolle annimmt, ist beeindruckend.

Das Bild von Jesus als Bräutigam und uns als Braut beschreibt größtmögliche Nähe (siehe Epheser 5,23). Das Bild zeigt auch in die Zukunft, wenn bei Jesu Wiederkunft unsre Beziehung mit Ihm vollendet wird. Wir sollen uns darauf mit derselben Sorgfalt und Liebe vorbereiten, wie eine Braut an ihrem Hochzeitstag; wobei unser besonderer Fokus auf einem „gerechten“ Leben liegen soll (siehe Offenbarung 19,6-9).

Jesu Lehre war etwas radikal Neues. Sie passte nicht in die Denk- oder Verhaltensmuster der Pharisäer. Neuer Wein braucht neue Schläuche (5,36-39).

Herr, danke, dass Du mich in eine enge Beziehung mit Dir rufst und Dich an mir so freust, wie ein Bräutigam an seiner Braut. Ich will darauf mit Liebe und inniger Anbetung antworten.

Menschensohn

Das ist der Name, mit dem Jesus am liebsten von Sich sprach (siehe z.B. 6,5). Es handelt sich dabei um einen messianischen Titel. In Daniel 7 ist die Rede von jemandem, der aussah „wie eines Menschen Sohn“ (Daniel 7,13). Es ist anzunehmen, dass Jesu Verständnis von Seiner Identität und Mission auf diese Stelle zurückzuführen ist. Dieser Titel verbindet Autorität und Macht mit Demut und Leiden.

Wir werden sowohl an Jesu Liebe zu uns als auch an Seine Autorität über uns erinnert. Auf das erste können wir uns gut fokussieren, dem letzteren schenken wir oft zu wenig Aufmerksamkeit. Wir müssen uns Jesu Autorität unterwerfen, Seine Lehre befolgen und folgen, wohin Er uns führt.

Herr, danke, dass Du der stellvertretende Menschensohn bist, der für mich gelitten hat.

Herr

Jesus interpretiert das Alte Testament neu. Die Pharisäer fragen, „Warum tut ihr da etwas, was nach dem Gesetz am Sabbat verboten ist?“ (6,2; GNB). Jesus antwortet mit einem Beispiel aus dem Alten Testament (6,3-4). Er spannt den Bogen weiter und zeigt dadurch, dass das Verständnis der Pharisäer vom Sabbat, viel zu eng war.

Er heilt einen Mann am Sabbat und fragt, „Entspricht es dem Gesetz, am Sabbat Gutes zu tun, oder ist der Sabbat ein Tag, um Schaden zuzufügen? Ist er ein Tag, um Leben zu retten oder zu vernichten?“ (6,9). Mit anderen Worten, Er schaut hinter die Buchstaben des Gesetzes auf dessen Geist und beweist, dass Er als „Herr über den Sabbat“ (6,5) nicht an die Buchstaben des Gesetzes gebunden ist.

Jesu Auslegung des Alten Testaments ist tiefgreifend, und wir müssen es mit Seinen Augen lesen. Wir müssen es im Licht der Tatsache verstehen, dass Jesus sagt, „die Schrift verweist auf mich!“ (Johannes 5,39). Inwiefern das stimmt, sehen wir an drei Stellen im heutigen Abschnitt aus dem Alten Testament.

Gebet

Herr, danke, dass Du der Schlüssel für ein besseres Verständnis des Alte Testaments bist.

Altes Testament

4. Mose 19,1–21,3

Das Reinigungswasser

1 Der HERR sprach zu Mose und Aaron: 2 »Ich gebe euch jetzt eine besondere Anweisung: Lasst euch von den Israeliten eine junge, rotbraune Kuh bringen, die gesund und ohne Fehler ist und noch kein Joch getragen hat. 3 Gebt sie dem Priester Eleasar. Er soll sie vor das Lager führen und dort schlachten lassen. 4 Dann soll er seinen Finger in ihr Blut tauchen und es siebenmal in Richtung der Vorderseite des heiligen Zeltes sprengen. 5 Die Kuh soll in seiner Gegenwart ganz verbrannt werden, mit Fell, Fleisch, Blut und Eingeweiden. 6 In das Feuer wirft der Priester etwas Zedernholz, ein Büschel Ysop und karmesinrote Wolle. 7 Danach wäscht er seine Kleidung und seinen Körper mit Wasser. Nun kann er ins Lager zurückkehren, ist aber bis zum Abend unrein. 8 Auch der Mann, der die Kuh verbrannt hat, soll seine Kleider und sich selbst mit Wasser waschen. Er ist ebenfalls bis zum Abend unrein.

9 Ein anderer Mann, der nicht unrein ist, soll die Asche der Kuh zusammenkehren und an einen reinen Ort außerhalb des Lagers bringen. Dort soll sie aufbewahrt werden. Mit der Asche wird das Reinigungswasser zubereitet, das die Israeliten von Unreinheit befreit. 10 Auch der Mann, der die Asche getragen hat, soll seine Kleidung waschen; er ist ebenfalls bis zum Abend unrein. Was ich euch jetzt sage, gilt für alle Zeiten und für alle Menschen in Israel, für die Einheimischen ebenso wie für die Ausländer:

11 Wer einen Toten berührt, ist sieben Tage lang unrein, ganz gleich, wer der Verstorbene war. 12 Am dritten und siebten Tag soll er sich mit dem Reinigungswasser besprengen lassen, so dass er danach wieder rein ist. Wenn er dies nicht tut, dann ist er nach einer Woche immer noch unrein. 13 Da er eine Leiche berührt hat und sich nicht reinigen lässt, beschmutzt er die Wohnung des HERRN. Er hat sein Leben verwirkt und muss aus dem Volk Israel ausgeschlossen werden.

14 Wenn jemand in einem Zelt stirbt, dann ist jeder, der sich gerade dort aufhält oder hineingeht, sieben Tage lang unrein. 15 Auch jedes Gefäß im Zelt, das nicht fest verschlossen ist, wird unrein.

16 Sieben Tage unrein ist auch jeder, der im Freien einen Toten berührt, ganz gleich, ob dieser umgebracht wurde oder auf natürliche Weise gestorben ist. Dasselbe gilt, wenn jemand mit den Gebeinen oder dem Grab eines Menschen in Berührung kommt.

17 In all diesen Fällen müsst ihr zur Reinigung die Asche der rotbraunen Kuh verwenden, die ihr als Sündopfer verbrannt habt. Streut etwas davon in ein Gefäß und gießt frisches Wasser dazu. 18 Dann soll ein Mann, der sich nicht verunreinigt hat, ein Büschel Ysop in das Wasser tauchen und damit alle Menschen und Gegenstände besprengen, die unrein geworden sind: das Zelt sowie die Leute und Gefäße, die darin gewesen sind, oder denjenigen, der einen Toten, menschliche Gebeine oder ein Grab berührt hat. 19 Die Besprengung soll am dritten und am siebten Tag nach der Verunreinigung geschehen. So wird der Mensch von seiner Unreinheit befreit. Er soll dann seine Kleidung und seinen Körper waschen und ist am Abend des siebten Tages wieder rein. 20 Wer unrein geworden ist und sich nicht reinigen lässt, beschmutzt das Heiligtum des HERRN. Er muss aus eurer Gemeinschaft ausgeschlossen werden und sterben. Denn ohne die Besprengung mit dem Reinigungswasser bleibt er unrein. 21 Dies soll in Israel für alle Zeiten gelten.

Auch der Mann, der das Reinigungswasser versprengt hat, muss seine Kleidung waschen. Denn wer mit dem Wasser in Berührung kommt, wird bis zum Abend unrein. 22 Ebenso ist alles, was dieser unreine Mensch berührt, und jeder, der in Kontakt mit ihm kommt, bis zum Abend unrein.«

Mirjam stirbt in Kadesch

20 1 Im 1. Monat des Jahres kam das Volk Israel in die Wüste Zin und schlug das Lager in Kadesch auf. Dort starb Mirjam und wurde begraben.

Mose und Aaron enttäuschen den Herrn

2 In Kadesch fanden die Israeliten kein Wasser. Darum gingen sie alle gemeinsam zu Mose und Aaron 3 und machten ihrem Unmut Luft: »Ach, wären wir doch auch ums Leben gekommen, als der HERR unsere Brüder sterben ließ! 4 Wozu habt ihr das Volk des HERRN in diese Wüste geführt? Doch nur, um uns und unser Vieh verdursten zu lassen! 5 Warum habt ihr uns aus Ägypten geholt und an diesen schrecklichen Ort gebracht? Hier wächst nichts: kein Getreide, keine Feigen, keine Trauben und keine Granatäpfel. Nicht einmal Wasser gibt es!«

6 Mose und Aaron verließen die versammelte Menge, gingen zum Eingang des heiligen Zeltes und warfen sich dort zu Boden. Da erschien ihnen der HERR in seiner Herrlichkeit. 7 Er sprach zu Mose: 8 »Nimm deinen Stab! Ruf mit deinem Bruder Aaron das Volk vor dem Felsen dort zusammen! Vor ihren Augen sollt ihr zu dem Stein sprechen! Dann wird Wasser aus ihm herausfließen, und ihr könnt den Menschen und Tieren zu trinken geben.«

9 Mose gehorchte und nahm den Stab, der im Heiligtum lag. 10 Gemeinsam mit Aaron versammelte er die Israeliten vor dem Felsen und rief: »Passt gut auf, ihr Starrköpfe! Sollen wir euch Wasser aus diesem Felsen holen?« 11 Er hob den Stab und schlug zweimal damit gegen das Gestein. Da strömte eine große Menge Wasser heraus. Das ganze Volk und alle Tiere konnten ihren Durst stillen.

12 Aber der HERR sprach zu Mose und Aaron: »Ihr habt mir nicht vertraut und mir nicht die Gelegenheit gegeben, mich vor dem Volk als der heilige und mächtige Gott zu erweisen. Stattdessen habt ihr euch selbst in den Mittelpunkt gestellt. Deshalb dürft ihr mein Volk nicht in das Land bringen, das ich ihnen geben werde.«
13 Von nun an nannte man die Quelle Meriba (»Vorwurf«), denn die Israeliten hatten hier dem HERRN Vorwürfe gemacht, und er hatte ihnen seine Heiligkeit und Macht gezeigt.

Die Edomiter verweigern Israel den Durchzug

14 Von Kadesch aus schickte Mose Boten zum König von Edom und ließ ihm sagen: »Wir Israeliten sind euer Brudervolk, darum hör uns an! Wie du weißt, haben wir viel Leid erlebt: 15 Unsere Vorfahren siedelten nach Ägypten über und lebten dort lange Zeit. Aber die Ägypter unterdrückten uns. 16 Da schrien wir zum HERRN um Hilfe,
und er erhörte uns. Er sandte einen Engel und befreite uns aus Ägypten.

Nun sind wir hier, bei der Stadt Kadesch an eurer Grenze. 17 Lass uns bitte durch euer Land ziehen. Wir werden keinen Acker und keinen Weinberg betreten, ja, nicht einmal Wasser aus euren Brunnen trinken. Wir versprechen, dass wir auf der großen Straße bleiben und sie an keiner Stelle verlassen, bis wir euer Gebiet durchquert haben.«

18 Die Edomiter aber antworteten:

»Ihr werdet nicht durch unser Land ziehen, sonst kommen wir euch mit Schwertern bewaffnet entgegen!«

19 Die Israeliten versicherten noch einmal:

»Wir wollen wirklich nur die Straße durch euer Land benutzen. Und wenn wir oder unser Vieh von eurem Wasser trinken, dann werden wir es bezahlen. Wir möchten nur durch euer Land hindurch, weiter nichts.«

20 Doch die Edomiter ließen nicht mit sich reden. Im Gegenteil:

Sie zogen den Israeliten mit einer großen Streitmacht entgegen.

Aaron stirbt, und Eleasar wird Hoherpriester

21 Weil die Edomiter den Weg nicht freigeben wollten, schlugen die Israeliten eine andere Richtung ein. 22-23 Sie brachen von Kadesch auf und zogen an der Grenze Edoms entlang zum Berg Hor. Dort sprach der HERR zu Mose und Aaron: 24 »An diesem Ort wird Aaron sterben. Er soll nicht in das Land kommen, das ich den Israeliten geben werde, denn ihr habt an der Quelle Meriba gegen meine Anweisung gehandelt.« 25 Dann sagte der Herr zu Mose: »Steig mit Aaron und seinem Sohn Eleasar auf den Berg Hor! 26 Nimm Aaron dort sein Priestergewand ab und zieh es seinem Sohn an! Danach wird Aaron sterben und im Tod mit seinen Vorfahren vereint.«

27 Mose gehorchte und stieg mit den beiden vor den Augen der Israeliten auf den Berg Hor. 28 Als sie auf dem Gipfel angekommen waren, nahm er Aaron das Gewand des Hohenpriesters ab und zog es Eleasar an. Dann starb Aaron. Mose und Eleasar kamen ohne ihn zurück. 29 Als die Israeliten von Aarons Tod erfuhren, trauerte das ganze Volk dreißig Tage lang um ihn.

Der König von Arad greift an

21 1 Der König von Arad im Süden Kanaans hörte, dass die Israeliten auf dem Weg nach Atarim herankamen. Er griff sie mit seinem Heer an und nahm etliche von ihnen gefangen. 2 Da legten die Israeliten vor dem HERRN ein Gelübde ab: »Wenn du dieses Volk in unsere Gewalt gibst, werden wir an ihren Städten dein Urteil vollstrecken.« 3 Der HERR erhörte sie und gab ihnen den Sieg über die Kanaaniter. Die Israeliten töteten ihre Feinde und zerstörten deren Städte. Den Ort des Kampfes nennt man daher Horma (»Vernichtung«).

Kommentar

Mittler

Die Abschnitte über Blut von Ziegen und Kühen und die „Asche der Kuh“ (19,9) sind ein Vorzeichen für Jesu Tod am Kreuz an unser statt.

Der Verfasser des Hebräerbriefes macht auf diese Opfer aufmerksam, erklärt dann aber, „Wie viel mehr kann dann das Blut des Christus bewirken, denn durch die Kraft von Gottes ewigem Geist brachte Christus sich selbst Gott als vollkommenes Opfer für unsere Sünden dar. Er befreit unser Gewissen, indem er uns freispricht von unseren Taten, für die wir den Tod verdienen. Nun können wir dem lebendigen Gott dienen. Aus diesem Grund ist er der Vermittler“ (Hebräer 9,14-15a).

Danke, Herr, dass „es nur einen Gott gibt und auch nur einen Vermittler zwischen Gott und den Menschen – den, der selbst ein Mensch ´geworden` ist, Jesus Christus. Er hat sein Leben als Lösegeld für alle gegeben“ (1. Timotheus 2,5-6; NGÜ).

Fels

Gott sagt zu Mose, er solle Wasser aus dem Felsen holen. Mose schlägt seinen Stab zweimal auf den Felsen, und es kommt genug Wasser für alle zum Trinken (20,1-11). „Das ganze Volk und alle Tiere konnten ihren Durst stillen“ (20,11; Hfa).

Paulus erklärt uns, wie das Wasser, das aus dem Felsen kam, zu deuten ist. Er sagt, „Sie … tranken aus dem ihnen von Gott geschenkten Felsen, der sie begleitete, und dieser Fels war Christus“ (1. Korinther 10,3-4). Er ist derjenige, der unseren Durst stillt. Materielle Dinge alleine stillen dein Verlangen nicht.

Gott gibt uns reichlich. Das Wasser kam nicht in einem Rinnsal – es „strömte heraus“. Jesus kam, damit wir Leben in Fülle haben (Johannes 10,10). Er verspricht, unseren geistlichen Hunger mit „Ströme[n] lebendigen Wassers“ zu stillen (Johannes 7,37-38).

Ich danke Dir, Herr, dass Du mein Fels bist. Danke, dass Du meinen geistlichen Hunger stillst. Ich bete, dass ich –durch den Heiligen Geist- lebendiges Wasser in das Leben anderer Menschen bringen kann.

Großer Hoher Priester

Jesus ist der „große Hohe Priester” (Hebräer 4,14), der ewig lebt, um vor Gott für uns einzutreten. Der Tod Aarons (20,28) erinnert uns daran, dass eine der Schwächen des levitischen Priestertums die Sterblichkeit ihrer Priester war.

Der Verfasser des Hebräerbriefes vergleicht Priester (wie Aaron) „nach der alten Ordnung“, in der, „wenn ein Priester starb, ein anderer seinen Platz einnehmen musste“, mit Jesus, der „für immer Priester bleibt“ und dessen „Priestertum nie enden wird“ (Hebräer 7,23-24). Deshalb vermag Er alle vollkommen zu retten, die durch Ihn zu Gott kommen, weil Er ewig ist und immer für uns eintritt (Hebräer 7,23-25).

Und das erinnert uns an die Gewissheit, die du im Glauben haben darfst. Du musst dir keine Sorgen machen, ob du „gut genug“ bist. Du darfst sicher auf deine Rettung, die du in Jesus hast, vertrauen.

Gebet

Danke, Herr, dass Du mein Hohe Priester bist, der für immer lebt und der mich ganz retten kann. Danke, dass Du von den Toten auferstanden bist und lebst, sodass Du für mich eintreten kannst. Danke, dass Du auch in diesem Augenblick für mich bittest.

Pippa fügt hinzu

Lukas 6,1–11

Wir brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn wir mal einen Tag freimachen. Ruh dich aus, erhol dich und genieße es!

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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