Du bist eingeladen
Einführung
Einmal erhielt ich von der Königin von England eine Einladung zum Lunch. Zunächst dachte ich, jemand wolle mir einen Streich spielen. Aber die Einladung war tatsächlich echt. Also radelte ich zum Buckingham Palace; ein amüsierter Polizist passte auf mein Fahrrad auf, während ich ein ausgezeichnetes Essen mit der Queen genoss. Gerade als das „Rhabarber Parfait an weißem Mousse au Chocolat“ serviert wurde, begann sie, sich mit mir zu unterhalten.
Das Dessert sah super lecker aus. Einerseits wollte ich nicht mit vollem Mund sprechen, andererseits aber auch nicht unhöflich sein und einfach mit dem Dessert anfangen. Schließlich fragte sie mich, ob es mir nicht schmecke. „Doch, ganz vorzüglich“, erwiderte ich und begann schnell zu essen. Der wahre Grund, warum ich nicht angefangen hatte zu essen – aber den nannte ich ihr natürlich nicht – war, dass ich vollkommen überwältigt von dem Privileg war, mit der Königin von England zu Mittag zu essen.
Jesus vergleicht das Himmelreich mit einem rauschenden Fest mit dem König - ein Fest, zu dem wir alle eingeladen sind. Eine Einladung dazu ist ein noch größeres Privileg als zum Lunch mit der Queen.
Psalm 44,23+26
23 Aber unser Unglück hat einen anderen Grund:
Weil wir zu dir gehören, werden wir überall verfolgt
und getötet – wie Schafe,
die zum Schlachten bestimmt sind!
26 Die Schande drückt uns zu Boden,
besiegt liegen wir im Staub.
Kommentar
Rufe den König an
Hast du schon erlebt, dass dich deine Nachbarn wegen deines Glaubens „verlachen“ (44,14a)? Warst du schon einmal das Opfer von „Spott“ (44,14b)? Ich schon. Manchmal im Leben bekommen wir Probleme, nicht weil wir etwas falsch machen, sondern gerade weil wir das Richtige tun.
Dieser Psalm richtet sich an Gott als den König (44,5). Dass Gott der König (und wahre Anführer) Israels ist, ist das durchgängige Thema dieses Psalms. Leid ist nicht notwendigerweise die Folge von Ungehorsam gegen den König. Vielmehr kann Leid auch die Folge sein, Ihm nachzufolgen.
Widerstände sind nicht zwingend Zeichen, dass Gottes Volk gescheitert ist: „Dies alles geschah, obwohl wir dir treu waren und deinen Bund nicht verletzt haben. Unsere Herzen haben dich nicht verlassen. Wir sind nicht von deinem Weg abgewichen“ (44,18-19).
Paulus zitiert diesen Psalm (44,23) im Römerbrief, als er fragt, ob uns irgendetwas von der Liebe Christi trennen könne: „Weil wir an dir festhalten, werden wir jeden Tag getötet, wir werden geschlachtet wie Schafe. Aber trotz all dem tragen wir einen überwältigenden Sieg davon durch Christus, der uns geliebt hat“ (Römer 8,35-37).
Ich habe in meinem Leben schon so oft erlebt: dass der König treu ist. Er kommt uns zur Hilfe, weil Er uns liebt (44,27; Hfa).
Gebet
Oh Herr, mein König und mein Gott, „Erhebe dich! Komm und hilf uns! Rette uns um deiner Gnade willen!“ (44,27).
Lukas 14,15–24
15 Als einer von den Gästen das hörte, rief er Jesus zu: »Was für ein Glück muss das sein, wenn man beim Festmahl in Gottes Reich dabei ist!« 16 Jesus antwortete ihm mit einem Gleichnis: »Ein Mann bereitete ein großes Festessen vor, zu dem er viele Gäste einlud. 17 Als alles fertig war, schickte er seinen Diener zu den Eingeladenen und ließ ihnen sagen: ›Kommt! Alles ist vorbereitet!‹
18 Aber jeder hatte auf einmal Ausreden. Einer sagte: ›Ich habe ein Grundstück gekauft, das muss ich unbedingt besichtigen. Bitte entschuldige mich!‹ 19 Ein anderer: ›Es geht leider nicht. Ich habe mir fünf Gespanne Ochsen angeschafft. Die muss ich mir jetzt genauer ansehen!‹
20 Ein dritter entschuldigte sich: ›Ich habe gerade erst geheiratet und kann deshalb nicht kommen.‹
21 Der Diener kehrte zurück und berichtete alles seinem Herrn. Der wurde sehr zornig: ›Geh gleich auf die Straßen und Gassen der Stadt und hol die Bettler, Verkrüppelten, Blinden und Gelähmten herein!‹
22 Der Diener kam zurück und berichtete: ›Herr, ich habe getan, was du mir aufgetragen hast. Aber noch immer sind Plätze frei!‹
23 ›Geh auf die Landstraßen‹, befahl der Herr, ›und wer auch immer dir über den Weg läuft, den bring her! Alle sind eingeladen. Mein Haus soll voll werden. 24 Aber von denen, die ich zuerst eingeladen habe, wird keiner auch nur einen einzigen Bissen bekommen.‹«
Kommentar
Nimm die Einladung des Königs an
Das Reich Gottes ist ein Fest. Jesus sagt, „Gesegnet sind die, die am Festessen im Reich Gottes teilnehmen“ (14,15). Jesus ist der Gastgeber des Festes. Der Sohn Gottes lädt dich ein, an der verschwenderischen Großzügigkeit und Liebe Gottes teilzuhaben. Du bist nicht der einzige Gast. Die Anwesenheit anderer Gäste macht die Veranstaltung erst zu dem Freudenfest, das es ist.
Die Speise, die Jesus serviert, stillt den Hunger in deinem Herz. Sie füllt das geistliche Vakuum aus. Sie stillt deinen Hunger nach dem Sinn und Ziel deines Lebens, nach Vergebung und nach einem Leben nach dem Tod. Die angebotenen Getränke stillen den geistlichen Durst jedes menschlichen Herzens.
Das traurige an der Sache ist, dass viele Menschen darin kein Fest sehen, sondern eher eine langweilige Veranstaltung. Sie suchen Ausreden, warum sie nicht kommen können. „Sie fingen alle an, Entschuldigungen vorzubringen“ (14,18). Der eine kann wegen seines Grundbesitzes nicht kommen: „Ich habe ein Stück Land gekauft, das muss ich mir jetzt unbedingt ansehen; bitte, entschuldige mich“ (14,18; GNB). Der zweite schiebt einen Fahrzeugkauf vor: „Ich habe fünf Ochsengespanne gekauft und will gerade sehen, ob sie etwas taugen; bitte, entschuldige mich“ (14,19; GNB). Und die dritte Entschuldigung hat mit anderen Menschen zu tun: „Ich habe eben erst geheiratet, darum kann ich nicht kommen“ (14,20; GNB).
Näher betrachtet, sind es lächerliche Ausreden. Jede einzelne ist unsinnig und absurd. Einen Acker in Augenschein zu nehmen, den man bereits gekauft hat, birgt keine Dringlichkeit. Ebenso wenig das Testen eines Ochsengespanns. Auf dem Fest ist Platz genug; der frisch verheiratete Mann könnte seine Frau einfach mitbringen.
Jesu Worte treffen noch heute zu: wenn Menschen zu dem großen Fest im Reich Gottes eingeladen werden, „[beginnt] einer nach dem andern, sich zu entschuldigen“ (14,18; GNB).
Jesus spricht zu der Menge auch von dem Preis, Ihm nachzufolgen. Er rät ihnen dringend, die Kosten zu berechnen (14,28). Auch wird er „sich zuvor mit seinen Beratern zusammensetzen“ (14,31). Und Er sagt, „Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein“ (14,26; LUT). Das Wort für „hasst“ ist eine jüdische Redewendung und bedeutet „weniger lieben“. Es meint, etwas höher ehren, ein Privileg sein verglichen mit etwas anderem. Mit anderen Worten, Jesus will Priorität Nummer 1 in deinem Leben sein noch vor deiner Familie und vor deinem eigenen Leben.
Weiter sagt Er, „Und ihr könnt auch nicht meine Jünger sein, wenn ihr nicht euer Kreuz auf euch nehmt und mir nachfolgt“ (14,27). Das Bild vom Kreuz weist eindeutig darauf hin, dass es Leid geben wird. Schließlich sagt Er, „Genauso kann auch niemand mein Jünger sein, ohne alles für mich aufzugeben“ (14,33). Mit offenen Händen musst du Ihm alles zur Verfügung stellen, was du besitzt.
Wir tun gut daran, uns zu erinnern, dass der Preis der Nachfolge nichts ist, verglichen mit:
1.\tDem, was du empfängst
Gott richtet ein Fest für dich aus, das auf der ganzen Erde seinesgleichen sucht.
2.\tDem, was es dich kostet, Jesus nicht nachzufolgen
Jesus sagte, dass keiner von denen, die Entschuldigungen vorgebracht hatten, „auch nur das Geringste von dem bekommen, was ich für sie vorbereitet [habe]“ (14,24). Kein Preis ist höher als der, alle Segnungen zu verpassen, die Gott für dich vorbereitet hat.
3.\tDem, was es Ihn gekostet hat
Jesus fordert dich auf, dein Kreuz auf dich zu nehmen (14,27). Das kleine Kreuz aber, das du trägst, ist nichts im Vergleich mit dem Kreuz, das Jesus für dich getragen hat.
Versäume nicht alles, was Jesus dir ermöglicht hat. Nimm Seine Einladung zum Fest im Reich Gottes an. Lade andere ein mitzugehen und folge damit Seiner Aufforderung, „Geh hinaus auf die Straßen und Wege der Stadt und lade die Armen, die Krüppel, die Lahmen und die Blinden ein“ (14,21).
Gebet
Herr, ich danke Dir für das große Privileg, zu dem Fest im Reich Gottes eingeladen zu sein. Ich strecke Dir heute wieder bewusst meine Hände entgegen und stelle Dir alles zur Verfügung, was ich habe.
5. Mose 17,15 und 18,15
15 Dann ernennt aber nur den zum König, den der HERR, euer Gott, erwählt! Er soll aus eurem Volk stammen. Ihr dürft keinen Ausländer einsetzen, sondern nur einen Israeliten!
15 Er wird euch einen Propheten wie mich senden, einen Mann aus eurem Volk. Auf den sollt ihr hören!
Kommentar
Bete Jesus als deinen Gott und König an
Jesus ist der einzig wahre König. Bete Ihn und Ihn allein an. Der Abschnitt warnt, keine „anderen Götter“ zu verehren (16,21-17,7).
Es wird hier auch nochmal aufs Eindringlichste vor Wahrsagern, okkulten Medien, Horoskopen, Tarot Karten, Handlesen, Oujda Brettern und Ähnlichem gewarnt (18,10-11).
Es gibt keinen Grund, die Sterne anzubeten, wenn du den anbeten kannst, der sie erschaffen hat. Verschwende nicht deine Zeit, Kraft und dein Geld an Menschen, die behaupten, sie könnten dir etwas über deine Zukunft sagen. Was das betrifft, lass Gott deinen Wegweiser sein.
Es gab einen Punkt in der Geschichte Israels, an dem das Volk sagte, „Wir wollen einen König wie all die anderen Völker um uns herum“ (17,14). Anders als Gott, würde dieser König nicht vollkommen sein. Er würde Versuchungen ausgeliefert sein; so viele Könige Israels und auch Judas erlagen ihren Versuchungen, und viele Leiter kommen auch heute durch Versuchungen zu Fall. Dazu gehören Unsittlichkeit (14,17a), Gier (14,16.17b) und Stolz (14,20).
Der Abschnitt beschreibt den idealen König (14,18-20). Diesem hohen Ideal kam David am nächsten, aber es wurde nie völlig erreicht. In späteren Jahren begründet dieser Textabschnitt den Grund der Hoffnung auf einen König, der „auf dem Thron Davids.. in seinem Reich“ regieren wird (Jesaja 9,6).
Jesus ist nicht nur der vollkommene König, Er ist auch der vollkommene Prophet. Mose prophezeite, dass Gott einen Propheten wie ihn einsetzen würde, der Gottes Worte reden sollte (18,15). Sowohl Petrus als auch Stephanus, der erste Märtyrer des Christentums, zitieren diesen Abschnitt und sehen ihn in Jesus erfüllt (Apostelgeschichte 3,21-22; 7,37).
Was für ein Vorrecht in einer Zeit zu leben, in der das Reich Gottes schon von Jesus errichtet ist. Der große Prophet ist auferstanden. Alle alttestamentlichen Prophetien haben sich erfüllt. Jesus ist König.
Gebet
Herr Jesus, Du bist mein Gott und König. Ich liebe Dich, und ich danke Dir, dass Du mich liebst und zu Deinem ewigen Fest einlädst.
Pippa fügt hinzu
Lukas 14,33
„Niemand kann mein Jünger sein, ohne alles für mich aufzugeben.“ Oh weh! Ich bin sicher, dass ich mich noch an vieles klammere.
Thought for the Day
Manchmal im Leben bekommen wir Probleme, nicht weil wir etwas falsch machen, sondern gerade weil wir das Richtige tun.
App
Hol dir die "The Bible with Nicky and Pippa Gumbel" App für iOS oder Android und starte die Bibel regelmäßig zu lesen oder zu hören.
Registriere dich jetzt, um "Bibel in Einem Jahr" jeden Morgen in deinem Posteingang zu haben. Du bekommst jeden Tag eine E-Mail.
Podcast
Einfach abonnieren und "Bibel in einem Jahr" täglich in deiner Lieblings-Podcast-App anhören.
Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“