„Herr, … lass es mir heute gelingen!“
Einführung
Das Buch, Erfolgsrezepte. Greife nach den Sternen, wenn du wachsen willst , ist nur eines von vielen Büchern, die schnellen Erfolg versprechen. Der Untertitel spiegelt das heutige Verständnis unserer Gesellschaft wider: Dein Wille – Dein Weg – Dein Ziel.
Es liegt möglicherweise an den negativen Assoziationen, dass man sich in christlichen Kreisen manchmal scheut, das Wort „Erfolg” in den Mund zu nehmen, als sei es unanständig. In der Bibel aber ist „Erfolg“ keineswegs ein unanständiges Wort. Es taucht in Abwandlungen und sinnverwandt wenigstens fünf Mal in unsrem heutigen Abschnitt aus dem Alten Testaments (1. Mose 24,12.21.40.42.56) auf – und jedes Mal in positivem Kontext.
Erfolg ist Segen, den Gott schenkt (1. Mose 24,31.50). Erfolg ist etwas Gutes. Allerdings wird Erfolg neu definiert durch das Wirken Jesu und die Botschaft der Bibel.
Psalm 8,2
2 HERR, unser Herrscher!
Die ganze Welt spiegelt deine Herrlichkeit wider,
der Himmel ist Zeichen
deiner Hoheit und Macht.
Kommentar
Lobpreise Gott für Seine Schöpfung
In unserer Galaxie gibt es hundert Milliarden Sterne wie unsere Sonne. Wenn wir Weite und Wunder des Universums betrachten, kann man sich leicht klein und unwichtig vorkommen.
David beginnt und beendet seinen Psalm, indem er Gott für Seine gelungene Schöpfung lobt und preist (8,2-3.10).
Während er so in den Nachthimmel schaut (und dabei vielleicht an die Zeit als Hirtenjunge denkt) sagt David, „Wenn ich den Himmel betrachte und das Werk deiner Hände sehe - den Mond und die Sterne, die du an ihren Platz gestellt hast - wie klein und unbedeutend ist da der Mensch und doch denkst du an ihn und sorgst für ihn!“ (8,4-5).
David staunt darüber, dass der Mensch die Krönung der göttlichen Schöpfung – ein Meisterwerk – nach Seinem Bild geschaffen ist. Gott liebt dich nicht nur und kümmert Sich um dich (8,5), sondern Er hat dich mit außerordentlichen Privilegien ausgestattet. „Du hast ihn ein wenig niedriger gemacht als die Engel; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrscher über die Werke deiner Hände gemacht; alles hast du unter seine Füße gelegt“ (8,6-7).
Uns wurde alles anvertraut, das Gott geschaffen hat. In diesem Wissen sollten sich Christen an vorderster Front für den Schutz und die Erhaltung von Gottes herrlicher Schöpfung engagieren.
Natürlich ist Gottes ursprünglicher Plan, dass wir über die Schöpfung herrschen, verdreht worden. Im Neuen Testament sehen wir, dass sich diese beiden Verse unmittelbar auf Jesus beziehen (Hebräer 2,8). Durch Christus wurde der Plan aber wieder möglich (Epheser 1,19-23; 2,5-6). Eines Tages wird er vollendet werden, und wir werden sehen, wie Christus alle Feinde unter Seinen Füßen hat (1. Korinther 15,24-26).
Gebet
Herr, ich sehe die Schönheit und Weite Deiner Schöpfung und rufe aus, „Herr, unser Herrscher, herrlich ist dein Name auf der Erde!“ (8,10).
Matthäus 9,35
35 Danach zog Jesus durch alle Städte und Dörfer in dieser Gegend. Er lehrte in den Synagogen und verkündete überall im Land die rettende Botschaft von Gottes Reich. Wohin er auch kam, heilte er die Kranken und Leidenden.
Kommentar
Strebe nach der Art Erfolg, wie Jesus ihn vorgelebt hat
Jesus definiert Erfolg neu. Wenn du wissen willst, was echter Erfolg ist, musst du das Vorbild betrachten, dass Jesus gibt – Seine Vision, Sein Leben und Seine Lehre. Es ist nicht das, was allgemein als Erfolg oder erfolgreich angesehen wird.
Auch Jesus wurde sowohl bewundert als auch gehasst. Erfolg geht nicht zwangsläufig mit Beliebtheit einher. Einige bewunderten Ihn: „So etwas ist in Israel noch niemals geschehen“ (9,33). Andere hassten Ihn: „Die Pharisäer aber meinten: „Er kann nur deshalb Dämonen austreiben, weil er seine Macht vom Obersten der Dämonen bekommen hat““ (9,34).
Wenn du Jesus nachfolgst, wirst du vielleicht ebenfalls sowohl bewundert als auch gehasst. William Wilberforce galt seinerzeit als angesehenster und meist gehasster Mann Englands wegen seines Engagements für die Abschaffung der Sklaverei.
Die Kapitel 5-9 des Matthäusevangeliums beschreiben den erfolgreichen Dienst Jesu. Der Abschnitt endet mit einer kurzen Zusammenfassung: „Jesus zog durch die Städte und Dörfer der Umgebung. Er lehrte in den Synagogen und verkündete die Botschaft vom Reich Gottes. Und überall, wo er hinkam, heilte er Menschen von ihren Krankheiten und Leiden“ (9,35).
Jesus läutete das Reich Gottes mit Wort und Tat ein. Durch Ihn wurde Gottes Gegenwart im Leben Seiner Mitmenschen real. So sieht Erfolg à la Jesus aus. Nach dieser Art Erfolg sollen wir streben.
Für Jesus-artigen Erfolg musst du dir, wie die zwölf Jünger, Jesus zum Vorbild nehmen und dir Seine Vision zu eigen machen:
1.\tDie Not ist groß
Jesus erkannte, dass „sie große Sorgen hatten und nicht wussten, wen sie um Hilfe bitten konnten. Sie waren wie Schafe ohne Hirten“ (9,36). Heutzutage gibt es Millionen von Menschen, die Jesus nicht kennen und seelisch verloren sind. Darüber hinaus sehen wir, wie Millionen unter Hunger oder eigentlich heilbaren Krankheiten leiden, kein Dach über dem Kopf und keinen Zugang zu elementarster Bildung haben.
2.\tAus Liebe
Jesus hatte Mitleid (9,36). Das Wort, das hier steht, ist das stärkste Wort für Liebe, das es in der griechischen Sprache gibt (es ist abgeleitet von dem griechischen Wort für Darm). Es wird nur in Bezug auf Jesus verwendet. Man könnte sagen, „Ihm zogen sich die Eingeweide zusammen“ – es brach Ihm das Herz.
Jesus scherte Sich nicht darum, was in der Welt als wichtig oder erfolgreich galt. Wir sehen hier, wie Er Menschen aus völlig unterschiedlichen Schichten hilft – dem „Vorsteher einer Synagoge“ (9,18) und einer Frau, die wegen ihrer Blutungen als unrein galt und weitgehend aus der Gesellschaft ausgeschlossen wurde (9,20). Jesus hatte Mitleid mit beiden.
3.\tGebet ist der Schlüssel
Zu Seinen Jüngern sagte Jesus: „Betet zum Herrn und bittet ihn, mehr Arbeiter zu schicken, um die Ernte einzubringen“ (9,38). Bete, dass mehr Menschen in Jesu Nachfolge treten und bei der Ernte helfen.
4.\tDas Potential ist riesig
„Die Ernte ist groß“ (9,37), sagte Jesus. Wie Erfolg aussieht, hat Er uns vorgemacht – das Reich Gottes verkünden und zeigen, dass es angebrochen ist. Jetzt sind wir aufgerufen, Seinem Beispiel zu folgen – Seinen Auftrag zu dem unseren zu machen und damit den Wirkungsbereich zu vergrößern.
Gebet
Herr, wenn ich mich heute umschaue, dann sehe ich so viel Not, und es scheint an Arbeitern zu fehlen. Ich bete, dass Du mehr Arbeiter in die Ernte schickst, um die Welt zu verändern.
1. Mose 24,12
12 »Ach, HERR, du Gott meines Herrn Abraham«, betete er, »sei gut zu meinem Herrn und erfülle seinen Wunsch! Bitte lass doch meinen Plan gelingen!
Kommentar
Bete für erfolgreiche Führung
Abrahams Diener hatte keine Scheu, für Erfolg zu beten. Das Gebet, das er betete, mögen wir darum ruhig nachbeten: „Lass es mir heute gelingen“ (24,12; LUT). Das war kein selbstsüchtiges Gebet, sondern die Bitte, dass Gott einen Dritten segnen würde. „Erweise Gnade an meinem Herrn Abraham!“ (24,12; LUT). Dafür bat er um Gottes Führung.
Dies ist eine der erstaunlichsten Geschichten über Gottes Führung in der Bibel. Bei Alpha sprechen wir von fünf Arten, auf die Gott uns führt; wir nennen sie „die fünf GGs“. In unserem heutigen Abschnitt finden sich Beispiele für alle fünf. Von besonderer Qualität ist das fünfte, die „Gewichtung der Gegebenheiten“.
1.\tGehorsam dem geschriebenen Wort
Natürlich stand Abraham damals noch nicht die ganze Bibel, wie wir sie heute kennen, zur Verfügung, aber er kannte die Gebote Gottes, und diese wurden später Teil der Heiligen Schrift. So verlangte Gott von Seinem Volk, dass sie unter Glaubensgeschwistern nach ihrem Ehepartner suchten. Deshalb trug Abraham seinem Diener auf, nur im eigenen Volk nach einer geeigneten Ehefrau für seinen Sohn Isaak zu suchen und ausdrücklich nicht bei den Kanaanitern (24,3-4).
2.\tGeheiß des Geistes
Der Heilige Geist leitet uns in unserem Gebet. Und obwohl der Heilige Geist in diesem Abschnitt nicht wörtlich erwähnt wird, ist doch klar, dass alle Beteiligten um Gottes Führung bitten, auf Sein Wort hören und vom Heiligen Geist geleitet werden. Abrahams Diener betete aus tiefstem Herzen (24,12.45), Rebekka erschien „Noch bevor er sein Gebet beendet hatte“ (24,15), und als Rebekka erschien „machte er [Isaak] einen Spaziergang durch die Felder und hing dabei seinen Gedanken nach“ (24,62-63).
3.\tGebrauch des gesunden Menschenverstandes
Rebekkas Entscheidung ergab Sinn. Sie war ganz offensichtlich die richtige Frau für Isaak. Darüber hinaus war sie „sehr schön“ und „noch nicht verheiratet und hatte noch mit keinem Mann geschlafen“ (24,16). Das wichtigste aber war, dass sie eine großherzige, gütige und freundliche Frau war. Auf die Bitte um etwas Wasser gab sie dem Diener sofort aus ihrem geschöpften Krug und erbot sich außerdem, „Ich will auch für deine Kamele Wasser schöpfen, bis sie genug getrunken haben!“ (24,19).
4.\tGegenüber der Geschwister
Einer der Wege, auf denen Gott uns führt, ist der göttliche Rat durch Glaubensgeschwister. Obwohl sich die Ehe von Rebekka und Isaak in vieler Hinsicht von den modernen westlichen Ehen heutzutage unterscheidet, da sie weitgehend als arrangierte Ehe einzustufen ist, so hatte Rebekka doch in gewisser Weise die Wahl. Ihre Familie wollte „hören, wie sie darüber denkt“ (24,57) und fragte sie: „Willst du schon heute mit diesem Mann mitgehen?“ Und sie antwortete: „Ja, ich will““ (24,58). Isaak „nahm sie zur Frau und gewann sie lieb“ (24,67). Alle erkannten das Gegenüber der Geschwister, d.h. sie folgten dem Rat der Geschwister in dem Sinne, dass alle Beteiligten, besonders aber die Eltern erkannten, „Das hat der Herr gefügt!“ (24,50;GNB).
5.\tGewichtung der Gegebenheiten
Hier haben wir einen der eindeutigsten Berichte der Bibel vor uns, wie Gott durch Gegebenheiten oder Umstände führt. Der Diener bat um ein Zeichen und bekam eines (24,12-26). Wir sehen aber auch, dass es kein wahlloses Zeichen war, sondern eine Prüfung von Rebekkas Charakter – die sie bestand.
Weil sie sich von Gott hatten leiten lassen, war nicht nur ihre Begegnung erfolgreich, sondern, was viel wichtiger ist, auch ihre Ehe.
Gebet
Herr, ich bete, dass wir bei uns mehr solche wunderbaren Beispiele erfolgreicher göttlicher Führung sehen. Dass noch viele Paare zu einander finden und sagen können, „Das hat der Herr gefügt!“ (24,50).
Pippa fügt hinzu
1. Mose 24
Diese Geschichte hat mir schon immer besonders gut gefallen. Sie ist so romantisch. Isaak, der einmal so viel erben würde, war wahrscheinlich ein recht einsamer junger Mann. Seinen Halbbruder hatte man fortgeschickt. Seine Mutter war gestorben. Und Gott schenkt ihm diese mutige Frau, die ihre Familie verlässt, um einen Mann zu heiraten, den sie nicht wirklich kannte. Gott erhört ganz konkrete Gebete um Führung. Isaak scheute keine Mühe, eine Frau zu finden, die seinen Glauben teilte, was so wichtig in der Ehe ist. Und ich liebe die Tatsache, dass er sich auf den ersten Blick in sie verliebte.
Thought for the Day
Christen sollten sich an vorderster Front für den Schutz und die Erhaltung von Gottes herrlicher Schöpfung engagieren.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“