Tag 128

Zwölf Schlüssel Gott nützlich zu sein

Weisheit Psalm 57,8-11
Neues Testament Johannes 5,19+30
Altes Testament Richter 6,6-7 + 13-16

Einführung

Ein Wasserträger in Indien hatte zwei Krüge, die er an einer Stange, links und rechts hängend, auf seinen Schultern trug. Einer dieser Krüge hatte einen Sprung. Der andere hingegen war heil, und mit ihm konnte der Wasserträger einen vollen Krug Wasser zum Haus bringen, während der beschädigte Krug dann bereits halb leer war.

Der defekte Krug schämte sich seines Mangels und dass er nicht in der Lage war, seinen Auftrag richtig zu erfüllen. Nach zwei Jahren, in denen er sich als totaler Versager gefühlt hatte, sprach er eines Tages am Fluss zu dem Wasserträger:

„Ich schäme mich, und ich möchte mich bei dir entschuldigen. Ich habe immer nur die halbe Wasserladung nach Hause bringen können. Wegen meines Makels hast du mehr Arbeit und bekommst nicht einmal den vollen Lohn dafür.”

Der Wasserträger aber erwiderte: „Hast du die Wildblumen am Wegrand gesehen? Ist dir nicht aufgefallen, dass sie nur auf deiner Seite des Weges wachsen, nicht aber auf der, wo ich den anderen Krug trage? Ich wusste von Anfang an, dass du einen Sprung hast. Da habe ich Wildblumen gesät, und auf jedem Gang zurück vom Fluss hast du sie gegossen. Seit zwei Jahren kann ich diese wundervollen Blumen pflücken und den Tisch damit schmücken. Wärst du nicht genau so, wie du bist, gäbe es keine Schönheit und Anmut im Haus.“

Glücklicherweise musst du nicht vollkommen sein, damit Gott dich gebrauchen kann. Wir alle wollen nützlich sein. Wir wünschen uns, dass unser Leben zählt. In unseren Texten heute lesen wir über drei Personen, die Gott mächtig gebrauchte: David, Gideon und in erster Linie natürlich Jesus. Wenn wir Gott nützlich sein wollen, sind hier 12 Schlüssel dazu:

Weisheit

Psalm 57,8-11

8 Gott, mein Herz ist voller Zuversicht,
 ja, ich bin ruhig geworden im Vertrauen auf dich.
 Darum will ich singen und für dich musizieren.

9 Alles in mir soll darin einstimmen!
 Harfe und Laute, wacht auf!
 Ich will den neuen Tag mit meinem Lied begrüßen.
10 Herr, ich will dir danken vor den Völkern,
 vor allen Menschen will ich dir singen.

11 Groß ist deine Güte, sie reicht bis an den Himmel!
 Und wohin die Wolken auch ziehen: Überall ist deine Treue!

Kommentar

Wisse, du bist geliebt

Gott gebraucht uns, weil Er uns liebt. David sagt, „Denn deine Gnade [Liebe] ist so groß wie der Himmel und deine Treue reicht bis zu den Wolken“ (57,11). Damit beginnt alles – zu wissen, dass du von Gott geliebt bist.

Bete den Herrn in jeder Situation an

Gott sucht nach Anbetern. David sagt, „Gott, mein Herz vertraut auf dich, deshalb will ich dich preisen...Ich will den Tag mit meinem Lied aufwecken…Ich will dein Loblied singen“ (57,8-10). Auf die Erfahrung von Gottes Liebe antwortest du, indem du Ihn mit all deinen Gaben anbetest – nicht nur im stillen Kämmerlein sondern öffentlich (57,10) – nicht nur, wenn dir gerade danach ist, sondern auch in schweren Augenblicken.

Ehre Gott mit deinem Leben

Gott ehrt die, die Ihn ehren. David schreibt, „Gott, erhebe dich über die Himmel. Erfülle mit deiner Herrlichkeit die ganze Erde“ (57,12). Das ist Davids größter Wunsch. Es ist derselbe Wunsch, der in dem Gebet, das Jesus uns gelehrt hat, zum Ausdruck kommt, „dein Name werde geehrt“ (Matthäus 6,9).

Gebet

Herr, ich bete, dass Dein Name heute durch alles geehrt wird, das ich tue und sage.

Neues Testament

Johannes 5,19+30

19 Auf diese Anschuldigungen der führenden Juden entgegnete Jesus: »Ich sage euch die Wahrheit: Von sich aus kann der Sohn gar nichts tun, sondern er tut nur das, was er den Vater tun sieht. Was immer aber der Vater tut, das tut auch der Sohn!

30 Dabei kann ich nicht eigenmächtig handeln, sondern ich entscheide so, wie Gott es mir sagt. Deswegen ist mein Urteil auch gerecht. Denn mir geht es nicht darum, meinen eigenen Willen zu tun, sondern ich erfülle den Willen Gottes, der mich gesandt hat.«

Kommentar

Tu, was „der Vater” tut

Anstatt eigene Pläne zu machen und Gott zu bitten, dass Er sie segnet, versuche vielmehr, Seine Pläne für dein Leben zu erkennen und dich auf sie einzulassen.

Jesus ist Gott: „hatte er doch … auch Gott als seinen Vater bezeichnet und sich damit Gott gleichgestellt“ (5,18). Aber Jesus ist auch der gehorsame Sohn Seines Vaters. Denen, die nach Seinem Leben trachteten, erwiderte Er, „Ich versichere euch: Der Sohn kann nichts aus sich heraus tun. Er tut nur, was er den Vater tun sieht. Was immer der Vater tut, das tut auch der Sohn“ (5,19).

Hör auf Gott

Das Volk Gottes brachte sich selbst in Schwierigkeiten, weil es nicht auf Gott hörte, wie wir in unserem Abschnitt aus dem Alten Testament von heute sehen (Richter 6,10). Jesus sagt, der Schlüssel zum Leben ist, auf Ihn zu hören und an Ihn zu glauben: „Ich versichere euch: Wer meine Botschaft hört und an Gott glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Er wird nicht für seine Sünden verurteilt werden, sondern ist bereits den Schritt vom Tod ins Leben gegangen“ (5,24).

Selbst Jesus sagt, „Dabei kann ich nicht eigenmächtig handeln, sondern ich entscheide so, wie Gott es mir sagt“ (5,30; Hfa).

Tu so viel Gutes, wie du nur kannst

Du kannst dir deine Erlösung nicht verdienen, indem du „Gutes tust”. Und trotzdem ist das Zeugnis eines aus dem Glauben gelebten Lebens, ein Leben, das davon geprägt ist, Gutes zu tun. Wir wissen, Jesus „zog umher, tat Gutes“ (Apostelgeschichte 10,38). Er selbst sagte, „Die Zeit wird kommen, in der die Toten in ihren Gräbern die Stimme des Sohnes Gottes hören und auferstehen werden. Diejenigen, die Gutes getan haben, werden zum ewigen Leben auferstehen, und diejenigen, die Schlechtes getan haben, werden zum Gericht auferstehen“ (5,28-29).

Wie John Wesley schon sagte, „Tu so vielen Menschen so viel Gutes, wie du kannst, mit allen Mitteln, die du hast, auf alle erdenkliche Weise, überall und immer, wenn du kannst, so lange es dir möglich ist.“

Versuche, Gott zu gefallen

Das finde ich persönlich am schwierigsten umzusetzen. Viel natürlicher scheint es doch zu schauen, dass es mir selbst gut geht. Jesus sagt aber, „ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat‘“ (5,30; LUT). Gott mit unserem Leben gefallen zu wollen, erfordert eine totale Kehrtwende. Und nicht nur einmal, sondern mehrmals täglich. Es ist nicht leicht!

Gebet

Vater, bitte hilf mir so zu leben, dass ich Dir damit Freude bereite und nicht das Meine dabei suche.

Altes Testament

Richter 6,6-7 + 13-16

6-7 Die Israeliten gerieten dadurch tief ins Elend. Als sie zum HERRN um Hilfe schrien,

13 Gideon erwiderte: »Ach, mein Herr, wenn Gott uns wirklich beisteht, warum geht es uns dann so schlecht? Wo sind all die Wunder, von denen unsere Eltern uns erzählt haben? Sie sagen, der HERR habe uns aus Ägypten befreit. Aber was ist jetzt? Er hat uns verlassen und den Midianitern ausgeliefert!«

14 Der HERR sah Gideon an und sagte: »Ich gebe dir einen Auftrag: Geh und rette Israel aus der Gewalt der Midianiter! Du hast die Kraft dazu!«

15 »Aber wie soll ich Israel denn retten?«, rief Gideon. »Meine Sippe ist die kleinste in Manasse, und ich bin der Jüngste in unserer Familie.«

16 Der HERR versprach: »Ich stehe dir bei! Du wirst die Midianiter schlagen, als hättest du es nur mit einem einzigen Mann zu tun.«

Kommentar

Ruf den Herrn um Hilfe an

Wieder einmal steckte das Volk Gottes in Schwierigkeiten. Sie hatten „in den Augen des Herrn [Böses getan]“ (6,1a), und „der Herr lieferte sie für sieben Jahre den Midianitern aus“ (6,1b). Sie wurden schwer unterdrückt (6,2).

Die Wende kam, wie so oft auch bei uns, als „die Israeliten zum Herrn um Hilfe [schrien]“ (5,6).

Mach dir bewusst, dass Gott mit dir ist

Gott erwählte Gideon und sagte zu ihm, „Der Herr ist mit dir, tapferer Held“ (6,12). Und Gideon erwiderte, „Aber mein Herr…womit kann ich Israel retten? Meine Sippe ist die schwächste im ganzen Stamm Manasse und ich bin der Jüngste in meiner Familie! Der Herr sagte zu ihm: „Ich werde mit dir sein““ (6,15-16).

Jesus hat uns zugesichert, „Ich bin immer bei euch bis ans Ende der Zeit“ (Matthäus 28,20).

Kenne deine Schwächen

Zum Glück hat Gott Verwendung für Gefäße mit einem Makel. Gideon fragt, „Womit kann ich Israel retten? Meine Sippe ist die schwächste im ganzen Stamm Manasse und ich bin der Jüngste in meiner Familie“ (6,15). Ich denke oft, dass Gott mich aufgrund meiner Schwächen nicht gebrauchen kann. Aber manchmal kann Gott besser durch unsere Schwächen als durch unsere Stärken wirken.

Ich persönlich finde diesbezüglich Paulus‘ Worte tröstlich, „Und nun bin ich zufrieden mit meiner Schwäche, damit die Kraft von Christus durch mich wirken kann…Denn wenn ich schwach bin, bin ich stark“ (2. Korinther 12,9-10).

Hab keine Angst, Gott gehorsam zu sein

Gideon „befolgte die Anweisungen des Herrn“ (6,27), obwohl er damit seinen Tod riskierte (6,30). Ich nehme mich häufig sehr zurückhaltend wahr im Angesicht von Opposition. Unsere Gegner sind aber nicht mit Gideons Widersachern und schon gar nicht mit denen von Jesus zu vergleichen. Wie sagt Joyce Meyer so schön? „Wenn die Angst anklopft, lass den Glauben die Tür öffnen!“

Hab Gottvertrauen

Das Geheimnis seiner Kraft, lag darin, dass „Gideon vom Geist des Herrn ergriffen [wurde]“ (6,34; Hfa). Nicht Selbstvertrauen, sondern Gottvertrauen.

Gott braucht keine großen Mengen. Tatsächlich sagte Er zu Gideon, „Du hast* zu viele* Leute bei dir“ (7,2). Er möchte nicht, dass die Leute meinen, sie hätten sich aus eigener Kraft gerettet. Er strich das Heer von 22.000 auf 300 Männer zusammen (7,1-7).

Es braucht keine riesengroße Anzahl Menschen, eine Nation zu verändern. Was es braucht, ist, dass wir den Heiligen Geist haben. Wenn du Gottvertrauen besitzt, kann Er durch dich genauso wirken wie durch Gideon.

Gebet

Herr, ich brauche Deinen Heiligen Geist, um meine Berufung von Dir zu erfüllen. Gieße Deinen Heiligen Geist heute über mir aus. Komm Heiliger Geist…

Pippa fügt hinzu

Richter 6

Ich kann Gideon gut verstehen. Er hatte Angst, fühlte sich der Aufgabe nicht gewachsen. Das macht ihn für mich zu einem noch größeren Helden. Es zeigt, wie mutig er war, sich gegen alle zu stellen (6,27). Es ist auch vernünftig, dass er sich versichert, ob er alles richtig verstanden hat. Wenn du etwas Drastisches vorhast, musst du dir sicher sein, dass du Gott richtig gehört hast. Als Gideon Gottes Willen sicher kannte, konnte ihn nichts mehr aufhalten.

Thought for the Day

„Tu so vielen Menschen so viel Gutes, wie du kannst, mit allen Mitteln, die du hast, auf alle erdenkliche Weise, überall und immer, wenn du kannst, so lange es dir möglich ist.“ – John Wesley

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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