Tag 156

Himmelsklänge

Weisheit Psalm 69,30-31
Neues Testament Apostelgeschichte 2,1-4 + 13-17
Altes Testament 2. Samuel 6,5 + 14–15

Einführung

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass es in der Bibel ganz schön laut zugeht? Die Weisheit ruft (Sprüche 8); Lob erschallt (Psalm 66,8); Zimbeln klingen laut (Psalm 15); Gott ruft (Psalm 50); Wellen tosen (Hesekiel 1); Jesus betete laut schreiend und unter Tränen (Hebräer 5) und selbst die Schöpfung seufzt (Römer 8).

Am Pfingsttag „ertönte vom Himmel ein Brausen wie das Rauschen eines mächtigen Sturms“ (Apostelgeschichte 2,2). Wir lesen heute noch von anderen Geräuschen, die zwischen Himmel und Erde hin- und hergehen.

Weisheit

Psalm 69,30-31

30 Ich aber bin elend und von Schmerzen gequält.
  Beschütze mich, Gott, und hilf mir wieder auf!
31 Dann will ich dich loben mit meinem Lied;
  ich will deinen Namen rühmen und dir danken!

Kommentar

Klänge des Lobpreises

Die Bibel ist realistisch. Es gibt Zeiten, in denen wir Schmerzen leiden (69,30). David versucht nicht, seine Probleme zu verdrängen. Trotz der Umstände entscheidet er sich aber, Gott anzubeten. Auch in deinen tiefen Lebenstälern ist Gott immer derselbe; bete Ihn an.

Der Psalm endet mit Klängen des Lobpreises: „Dann will ich Gottes Namen mit einem Lied loben und ihm von ganzem Herzen danken… Lobt ihn, Himmel und Erde“ (69,31.35). Lobpreis und Anbetung findet nicht nur auf der Erde statt, sondern auch im Himmel. Wenn du Gott preist, stimmst du in die himmlischen Klänge ein. Wir sehen hier drei Aspekte des Lobpreises:

1. Lobpreis ist eine Entscheidung
David sagt, „ich will Gottes Namen mit einem Lied loben“ (69,31). Dir ist vielleicht nicht immer danach, Gott mit Liedern zu loben, aber du kannst dich dafür entscheiden, es trotzdem zu tun; es ist eine Willensentscheidung.

2. Lobpreis gefällt Gott
„Das wird dem Herrn besser gefallen als die Opferung eines Ochsen oder eines Stieres“ (69,32).

3. Lobpreis wirkt auf andere
„Die Unterdrückten werden es sehen und sie werden sich freuen. Ihr alle, die ihr nach Gott fragt: Neuer Mut soll eure Herzen erfüllen!“ (69,33; GNB). Ich sehe immer wieder bei Alpha, wie die Herzen derer vom Lobpreis berührt werden, die nach Gott fragen.

Gebet

Herr, bitte hilf mir, Deinen Namen mit Liedern zu preisen, ganz egal was in meinem Leben gerade los ist.

Neues Testament

Apostelgeschichte 2,1-4 + 13-17

1 Zum Beginn des jüdischen Pfingstfestes waren alle, die zu Jesus gehörten, wieder beieinander. 2 Plötzlich kam vom Himmel her ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich versammelt hatten. 3 Zugleich sahen sie etwas wie züngelndes Feuer, das sich auf jedem Einzelnen von ihnen niederließ. 4 So wurden sie alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in fremden Sprachen zu reden, jeder so, wie der Geist es ihm eingab.

14 Da erhob sich Petrus mit den anderen elf Aposteln und rief der Menge zu: »Hört her, ihr Leute aus Judäa und ihr Einwohner von Jerusalem! Ich will euch erklären, was hier geschieht. 15 Diese Männer sind nicht betrunken, wie einige von euch meinen. Es ist ja erst neun Uhr morgens. 16 Nein, hier erfüllt sich, was Gott durch den Propheten Joel vorausgesagt hat. Bei ihm heißt es: 17 ›In den letzten Tagen, spricht Gott, will ich die Menschen mit meinem Geist erfüllen. Eure Söhne und Töchter werden aus göttlicher Eingebung reden, eure jungen Männer werden Visionen haben und die alten Männer bedeutungsvolle Träume.

Kommentar

Klänge des Heiligen Geistes

Die Erfahrung von Pfingsten ist nicht einfach ein historisches Ereignis; sie ist relevant für dich und mich. Du kannst sie „heute noch“ machen (2,29). Joel prophezeite, „Gott spricht: ich werde meinen Geist über alle Menschen ausgießen“ (2,17-21) – über Männer und Frauen, Jung und Alt, Arm und Reich. Das schließt dich und mich eindeutig ein.

1. Suche nach der Erfahrung
Zu der Erfahrung des Heiligen Geistes am Pfingsttag gehörten drei Dinge:

Als erstes brauchte es die Kraft Gottes. Sie hörten ein Stürmen, keinen echten Sturm, sondern „wie das Rauschen eines mächtigen Sturms“ (2,2). Es könnte sich angehört haben wie ein heftiger Tropensturm. Es war die große, unsichtbare Kraft Gottes; das äußere, sichtbare Zeichen einer inneren, geistlichen Wirklichkeit.

Das hebräische Wort „ruach“ bedeutet wörtlich „Atem“ oder „Wind“. Im Alten Testament wird es für den Heiligen Geist – den Geist Gottes gebraucht. An Pfingsten erfüllte sich, was damit begonnen hatte, dass Jesus sie angehaucht und gesagt hatte, „Empfangt den Heiligen Geist“ (Johannes 20,22).

Die Erfahrung des Heiligen Geistes bedeutet in erster Linie, Gottes Liebe zu dir zu erfahren (Römer 5,5). Du erlebst Gottes Liebe, damit du wie Paulus sagen kannst, der Sohn Gottes, hat „mich geliebt und sich selbst für mich geopfert“ (Galater 2,20). Rick Warren sagt, „Sich von Gott geliebt zu fühlen, ist der Ausgangspunkt jeden Dienstes, jeder Erweckung, jeden Neuanfangs.“

Der Heilige Geist ist derjenige, der die Kraft für jede Erweckung schenkt. Und das tut Er in erster Linie, indem Er Menschen die Erfahrung machen lässt, Gottes Liebe in ihren Herzen wahrzunehmen, zu erleben, sie als solche zu erkennen. Das ist die Art Wissen, die den Weg vom Kopf ins Herz findet.

Zweitens gehört Feuer von Gott dazu. Sie sahen Feuer. Es war kein echtes Feuer: „Dann erschien etwas, das aussah wie Flammen, die sich zerteilten, wie Feuerzungen, die sich auf jeden Einzelnen von ihnen niederließen“ (2,3). Wieder war es ein äußeres, sichtbares Zeichen für eine innere, geistliche Realität. Das Feuer von Gottes Liebe steht für Seine Kraft, Reinheit und Leidenschaft.

Wo immer man den Heiligen Geist erlebt, bringt Er ein neues Feuer, eine neue Leidenschaft ins Leben.

Drittens gehören Sprachen von Gott dazu. „Und alle Anwesenden wurden vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu sprechen, wie der Heilige Geist es ihnen eingab“ (2,4). Sprachen des Himmels, die sie nie gelernt hatten. Paulus spricht von den „Sprachen der Welt“ und von „Engelszungen“ (1. Korinther 13,1). Die Sprachen wurden erkannt, keine Sprache fehlte (2,5-11). Es war die Umkehrung der Sprachenverwirrung und Uneinigkeit beim Turmbau zu Babel (1. Mose 11,1-9).

Die Erfahrung von Gottes Liebe durch den Heiligen Geist bringt Einheit in die Kirche. Wenn wir erkennen, dass derselbe Heilige Geist bei Katholiken, Orthodoxen, Protestanten, Pfingstlern und jeder anderen christlichen Denomination am Werk ist, hat das heilende Wirkung und bringt eine sichtbare Erfahrung von Einheit.

Es gab drei unterschiedliche Reaktionen auf die Ereignisse an Pfingsten (alle sehen wir heute als Folge des Wirkens des Heiligen Geistes): Einige waren „außer sich vor Staunen“ (2,7). Die zweite Reaktion war Ratlosigkeit, „Ratlos fragte einer den anderen: „Was soll das bedeuten?"“ (2,12; Hfa). Die dritte Reaktion war Spott. „Manche spotteten auch: „Die sind nur betrunken, das ist alles“" (2,13).

2. Befasse dich mit der Erklärung
Petrus erklärte ihnen, was da gerade passierte (2,14).

Als erstes widersprach er einer falschen Erklärung (2,15). Einige hatten versucht, das Übernatürliche mit etwas Natürlichem zu erklären. Weil sie so überschwänglich und hemmungslos waren, mögen sie den Eindruck erweckt haben, betrunken zu sein. Sie waren jedoch nicht vom Wein sondern vom Geist berauscht – der einzige Rausch, von dem du keinen Kater bekommst!

Dann liefert er die wahre Erklärung (2,16ff). Petrus verweist zunächst auf die Schrift (zu seiner weiteren Erläuterung kommen wir morgen). Manche Menschen bringen Wort und Geist in einen falschen Zusammenhang. Der Heilige Geist ist der Autor von Gottes Wort. Das Alte Testament – das ist das Wort Gottes – deutet auf die Ausgießung des Heiligen Geistes hin (2,16-20). Petrus, mit dem Heiligen Geist erfüllt, bezieht sich auf die Schrift, das Alte Testament. Der Heilige Geist macht Appetit auf Gottes Wort.

Gebet

Herr, ich bete für eine neue Ausgießung des Heiligen Geistes. Möge das Feuer Gottes erneut mit Kraft, Leidenschaft und Reinheit auf mich und Deine Kirche kommen.

Altes Testament

2. Samuel 6,5 + 14–15

5 David und alle Israeliten liefen dem Wagen hinterher. Sie tanzten und lobten den HERRN mit allerlei Instrumenten: mit Harfen und Lauten, mit Tamburinen, Rasseln und Zimbeln.

14 Als der Zug sich wieder in Bewegung setzte, tanzte David voller Hingabe neben der Bundeslade her, um den HERRN zu loben. Er war nur mit einem leichten Leinenschurz bekleidet, wie ihn sonst die Priester trugen. 15 Jubelnd brachten David und alle Israeliten, die ihn begleiteten, die Bundeslade nach Jerusalem, und die Musiker bliesen ihre Hörner.

Kommentar

Klänge des Feierns

Bevor wir uns die Feierklänge näher betrachten, wollen wir uns eine weitere Erwähnung eines Geräusches in diesem Abschnitt ansehen. Als David den Herrn befragt, ob er mit dem Angriff beginnen solle, antwortet Gott zunächst, „Ja, geh hinaus“ (5,19). Als David noch einmal fragt, antwortet Gott, „Sobald du ein Geräusch hörst, wie wenn jemand durch die Baumwipfel schreitet, schlägst du los“ (5,23-24; GNB).

Es ist unklar, was das genau bedeutet, aber löst Bilder in unserem inneren Auge aus. Vielleicht meint es, dass wir, sobald wir hören, dass Gott Sich in Bewegung gesetzt hat, rasch handeln sollen.

Gott schenkte David den Sieg, und das wurde groß gefeiert. „David und das ganze Volk Israel tanzten begeistert vor dem Herrn; sie sangen und spielten auf Zithern, Harfen, Tamburinen, Rasseln und Zimbeln“ (6,5). Es muss unglaublich laut gewesen sein!

David tanzte und pries Gott auf sehr anschauliche Weise: Er „tanzte begeistert vor dem Herrn und trug dabei nur einen leinenen Priesterschurz“ (6,14). Seine Frau Michal schämte sich „und verachtete ihn dafür“ (6,16).

David erwidert, dass er den Herrn sogar noch mutiger und leidenschaftlicher anbeten werde als bisher: „Ja, vor ihm will ich auch künftig tanzen [feiern]. Und ich bin sogar bereit, mich noch tiefer zu erniedrigen als diesmal und demütig von mir zu denken“ (6,21-22). Es handelt sich um ein biblisches Beispiel für lautes, hemmungsloses Feiern. Gleichzeitig werden wir gewarnt, auf andere herabzusehen, weil sie Gott anders anbeten als wir (6,23). Selbstverständlich soll es gesittet bleiben. Aber Davids Überschwang kam von Herzen, er feierte aufrichtig.

Dennoch sollten wir auf unsere Umgebung Rücksicht nehmen – besonders z.B. in den ersten Wochen von Alpha, wenn viele der Teilnehmer noch keinen überschwänglichen Lobpreis kennen. Mit der Zeit darfst du dich aber frei fühlen, Gott so leidenschaftlich anzubeten, wie es dir entspricht, ohne dir Gedanken darüber machen zu müssen, was andere von dir denken.

Gebet

Herr, ich bete, dass unsere Gemeinden wieder mit Klängen des Lobpreises und Feierns erfüllt werden. Ich bete, dass jedes Alpha Wochenende erfüllt wird mit pfingstlichen Klängen der Ausgießung Deines Geistes.

Pippa fügt hinzu

2. Samuel 6,14–16

„Und David tanzte begeistert vor dem Herrn und trug dabei nur einen leinenen Priesterschurz…Michal, die Tochter Sauls, schaute aus dem Fenster. Sie sah, wie König David vor dem Herrn hüpfte und tanzte, und verachtete ihn dafür.“

Ein bisschen kann ich Michal schon verstehen. Manchmal lief ich in der Vergangenheit auch Gefahr, liturgische Tänze zu verachten. Vielleicht muss ich einfach einige meiner eigenen Hemmungen ablegen. Was aber den Priesterschurz betrifft...?

Thought for the Day

„Sich von Gott geliebt zu fühlen, ist der Ausgangspunkt jeden Dienstes, jeder Erweckung, jeden Neuanfangs.“ – Rick Warren

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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