Dein Land kann verändert werden
Einführung
Zehntausend Prostituierte gingen auf Londons Straßen ihrem Gewerbe nach. Saufgelage und Glückspiel waren an der Tagesordnung. Das Vereinte Königreich des 18. Jahrhunderts war dekadent und unmoralisch, die Zahl der Gottesdienstbesucher sank drastisch (wie auch in den vergangenen Jahrzehnten). Teile der Kirche waren praktisch zum Heidentum zurückgekehrt.
Und doch wandelte sich das Land. Die Predigten von Wesley und Whitefield begannen langsam, Wirkung zu zeigen. Tausende Menschen wurden von ihrer Botschaft angesprochen und begegneten Jesus. 1780 eröffnete Robert Raikes die erste Sonntagsschule. Sie fand viele Nachahmer und so wurden binnen fünf Jahren 300.000 unkirchliche Kinder erreicht. 1910 besuchten 5.668.760 Kinder eine Sonntagsschule. Gott berief Wilberforce, Shaftesbury und andere. Es wurden nicht nur die Herzen einzelner Personen verändert, sondern die Nation als Ganzes.
Heute verändert sich die Welt, in der wir leben, schneller denn je. Die vergangenen fünfundzwanzig Jahre brachten unglaubliche Veränderungen in Politik, Wirtschaft und Technik mit sich. Weltweit finden in vielen Ländern massive Veränderungen statt. Wie kann das geistliche Klima unserer Nation verändert werden?
Sprüche 14,26-27 + 30-31 + 34
26 Wer den HERRN ehrt, lebt sicher und geborgen;
auch seine Kinder finden Zuflucht bei ihm.
27 Die Ehrfurcht vor dem HERRN ist eine Quelle des Lebens;
sie bewahrt vor tödlichen Fallen.
30 Wer gelassen und ausgeglichen ist, lebt gesund.
Doch der Eifersüchtige wird von seinen Gefühlen zerfressen.
31 Wer den Armen unterdrückt, verhöhnt dessen Schöpfer.
Wer dem Hilflosen beisteht, der ehrt Gott.
34 Gerechtigkeit macht ein Volk groß,
doch Sünde ist für jedes Volk eine Schande.
Kommentar
Friedliche Menschen
Der Verfasser der Sprüche schreibt, „Gerechtigkeit erhöht ein Volk, die Sünde aber ist für jedes Volk eine Schande“ (14,34). Sünde zerstört ein Land, Gerechtigkeit macht es stark. Gerechtigkeit beinhaltet eine Reihe gesunder Beziehungen:
1. Frieden mit Gott
Gerechtigkeit beginnt damit, dass wir Frieden mit Gott schließen (Römer 5,1). Sie beginnt mit Ehrfurcht vor dem Herrn (im Sinne eines gesunden Respekts vor Gott).
„Wer den Herrn achtet, lebt in Sicherheit; er wird auch seinen Kindern eine sichere Zuflucht sein. Die Ehrfurcht vor dem Herrn ist eine lebensspendende Quelle“ (14,26-27a).
2. Frieden mit anderen
Soweit es an dir liegt, „so habt mit allen Menschen Frieden“ (Römer 12,18; LUT). Gesunde Beziehungen zu anderen Menschen sind gekennzeichnet von gerechten Worten und Taten. Unsere Worte sollen wahr sein, nicht irreführend; denn „ein ehrlicher Zeuge rettet Leben“ (14,25).
Unseren Taten soll man anmerken, dass uns das Wohlergehen des anderen am Herzen liegt. Sei geduldig, nicht jähzornig (14,29); freundlich zu den Bedürftigen. „Wer den Armen unterdrückt, beleidigt seinen Schöpfer, wer aber dem Armen hilft, ehrt Gott“ (14,31). Freue dich über kluge Menschen (14,33.35).
3. Frieden mit uns selbst
Um gerecht sein zu können, müssen wir mit uns selbst im Reinen sein. Diesen Frieden gibt es: „Ein ausgeglichener Sinn erhält den Körper gesund“ (14,30; GNB). Wut, Unversöhnlichkeit, Neid und Eifersucht können körperliche Auswirkungen haben. Dich von den negativen Dingen im Leben frei zu machen, Frieden im Herzen zu finden, ist gut für deine Gesundheit.
Letztlich kommt dieser Frieden daher, dass du zufrieden sowohl mit deiner Gegenwart als auch deiner Zukunft bist. Denn „die Gottesfürchtigen .. haben selbst im Tod noch eine Zuflucht“ (14,32b). Wer Gott ehrt, für den ist Gott sowohl in der Gegenwart eine Zuflucht (14,26) als auch in der Zukunft (32b).
Gebet
Herr, ich bete, dass unser Land sich Dir wieder zuwendet; dass der Name des Herrn wieder in Parlament, Regierung, in den Schulen und Gerichten geehrt wird. Hilf uns, uns besser um die Armen zu kümmern und den Bedürftigen freundlich zu begegnen.
Apostelgeschichte 8,4–8 + 14-20
4 Die aus Jerusalem geflohenen Gläubigen verkündeten überall die rettende Botschaft von Jesus. 5 Einer von ihnen war Philippus. Er kam in eine Stadt in Samarien und verkündete den Menschen dort, dass Jesus der von Gott gesandte Retter ist. 6 Die Einwohner hörten ihm aufmerksam zu. Alle waren beeindruckt von seinen Worten und von den Wundern, die er wirkte. 7 Böse Geister wurden ausgetrieben und verließen mit lautem Geschrei ihre Opfer. Es wurden auch viele Menschen geheilt, die gelähmt waren oder andere körperliche Gebrechen hatten. 8 Darüber herrschte große Freude in der ganzen Stadt.
14 Als nun die Apostel in Jerusalem davon hörten, dass die Leute in Samarien Gottes Botschaft angenommen hatten, schickten sie Petrus und Johannes dorthin. 15 Die beiden Apostel kamen in die Stadt und beteten für die Gläubigen, dass Gott ihnen seinen Heiligen Geist schenken möge. 16 Denn bisher hatte keiner von ihnen den Geist empfangen; sie waren nur auf den Namen des Herrn Jesus getauft worden. 17 Als ihnen die Apostel nach dem Gebet die Hände auflegten, empfingen sie den Heiligen Geist. 18 Simon hatte dies alles gesehen. Da bot er Petrus und Johannes Geld an 19 und sagte: »Verhelft auch mir dazu, dass jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist bekommt.« 20 Doch Petrus wies ihn zurecht: »Fahr zur Hölle mit deinem Geld! Denkst du wirklich, dass man Gottes Geschenk kaufen kann?
Kommentar
Wirksames Predigen
Die Urgemeinde bestand aus Menschen wie dir und mir. Und trotzdem veränderten sie die Welt. Die ganze bekannte Welt wurde durch Jesu Tod und Auferstehung und die Ausgießung des Heiligen Geistes verändert. Die Apostelgeschichte erzählt davon.
Wo sie hingingen, verkündeten sie die Botschaft von Jesus (8,4). Sie predigten sowohl zu großen Menschenmengen als auch zu einzelnen Personen, wie Simon, dem Magier oder dem äthiopischen Schatzmeister.
Sie predigten das Evangelium in Städten und Dörfern. Philippus predigte einer ganzen Stadt in Samarien (8,5). Petrus und Johannes predigten das Evangelium „in vielen anderen Ortschaften Samariens“ (8,25; NGÜ).
Ihr Predigen war begleitet und wurde verstärkt durch drei Faktoren:
1. Verfolgung
Alles begann mit Verfolgung: „Die über das Land zerstreuten Christen zogen umher und verkündeten die Botschaft Gottes“ (8,4; GNB). Die Zerstreuung brachte großen Segen. Überall, wo sie hingingen, erzählten sie von Christus (8,5).
Immer und immer wieder in der Geschichte der Kirche haben Verfolgung und Widerstand zu unerwartetem Wachstum geführt. Wir lassen uns schnell von Rückschlägen entmutigen, aber hier werden wir erinnert, dass Gott diese Umstände in erstaunlicher Weise zu nutzen vermag.
2. Gebet
In dem Abschnitt sehen wir auch, wie wichtig Gebet ist. Petrus und Johannes beteten für die Samariter, dass sie mit dem Heiligen Geist erfüllt würden (8,15-17).
Simon war ein berüchtigter Magier, der alle mit seinen Zauberkünsten verblüffte. Die Leute aßen ihm förmlich aus der Hand (8,9-11). Er kam zum Glauben und ließ sich taufen, aber lief weiter in seinen alten Wegen; er wollte den Heiligen Geist kaufen (8,19).
Petrus war unbeeindruckt, „Zur Hölle mit dir und deinem Geld! … Bete zum Herrn, dass er dir vielleicht deine bösen Absichten verzeiht! Ich sehe, du bist voller Verkehrtheit“ (8,20-23; GNB).
Simon erkannte, dass nur Gott ihn retten kann und bat Petrus, für ihn zu beten (8,24).
3. Kraft
Die frühe Kirche war gekennzeichnet von enormer Wirksamkeit: „Die Menge hörte [Philippus] bereitwillig zu, und sie sahen auch die Wunder, die er tat. Viele böse Geister wurden ausgetrieben und fuhren mit lautem Geschrei aus. Außerdem wurden viele Menschen geheilt, die gelähmt oder verkrüppelt gewesen waren“ (8,6-7).
Sie verließen sich vollkommen auf den Heiligen Geist. Philippus‘ Begegnung mit dem Äthiopier war kein strategisch geplantes Treffen, sondern „Der Heilige Geist sagte zu Philippus…“ (8,29). Infolge seines Gehorsams kam der Äthiopier erstaunlicherweise zum Glauben, was bis zum heutigen Tag Auswirkung auf ganz Äthiopien hat. Die Kirche, die damals ins Leben gerufen wurde, existiert heute noch.
Der Heilige Geist bewirkt Veränderung. Er kann ein Land verändern. Diese Veränderung beginnt, wenn sich das Leben von Menschen verändert. Deshalb ist es interessant, sich mal genauer anzusehen, was sich bei dem Äthiopier änderte.
Zunächst bereitete Gott sein Herz auf die Begegnung vor. Der Äthiopier gibt seine Unwissenheit ehrlich zu (8,31), er sucht nach Antworten (8,32) und ist nicht zu stolz, um Hilfe zu bitten (8,34). Es ist keine Schande, nicht alles zu verstehen, was wir in der Bibel lesen. Es ist klug, sich von vertrauenswürdigen Menschen helfen zu lassen oder in Bibelkommentaren nachzulesen, damit du das Gelesene auf dein Leben anwenden kannst.
Zweitens wirkt der Geist Gottes durch Gottes Wort. Während der Äthiopier im Buch Jesaja liest, findet er erste Antworten (8,32-33). Es kommt häufig vor, dass der Heilige Geist Menschen benutzt, dass sie anderen helfen zu verstehen, zu erklären und anzuwenden, was in der Heiligen Schrift steht. Und genau das passiert hier. Beginnend bei Jesaja 53 erklärt Philippus „ihm die gute Botschaft von Jesus“ (8,35).
Der Heilige Geist verwandelt das Herz des Äthiopiers so vollkommen und radikal, dass er sofort glaubt und getauft werden möchte. Keiner vermag mehr Veränderung zu bewirken als der Heilige Geist.
Gebet
Herr, hilf uns, mehr wie die Christen der frühen Kirche zu sein. Hilf uns mehr zu beten und uns vom Heiligen Geist führen zu lassen, einen Tag nach dem anderen. Ich bete, dass unser Land verändert wird mit jedem weiteren Menschen, der Dich kennenlernt.
2. Samuel 21,1a
1 Während Davids Regierungszeit brach im Land eine Hungersnot aus, die drei Jahre dauerte...
Kommentar
Leidenschaftliches Gebet
Die Kämpfe in Davids Leben wollen kein Ende nehmen. Im heutigen Abschnitt folgen die nächsten beiden.
Da ist zunächst „ein Unruhestifter… namens Scheba” (20,1). Es dünkt wie ein Echo des Ärgers mit Absalom (16,22). Das Volk Israel scheint ausgesprochen wankelmütig zu sein: „Da sagten sich alle Israeliten von David los und schlossen sich Scheba an“ (20,2; Hfa). Der Herr schenkte David den Sieg über Scheba, aber die nächste Schlacht wartet bereits hinter der nächsten Ecke.
Drei Jahre lang herrschte eine Hungersnot (21,1a). Als die Lage im Land immer kritischer wird „befragte David den Herrn deswegen“ (1b). Manchmal braucht es eine richtige Katastrophe, dass wir auf die Knie gehen und beten. Gott redete zu ihm, während er betete.
Er band Israel an den Vertrag, den sie mit den Gibeonitern geschlossen hatten (Josua 9). Trotz eines Versprechens hatte Saul versucht, sie auszulöschen, *doch die Schwüre, die wir Gott leisten sind ernst zu nehmen und können nicht einfach gebrochen werden. (Die heute geläufigsten Eide werden bei Trauungen oder im Gerichtsaal gesprochen.) Erst nachdem David alles so gemacht hatte, wie sie es Gott geschworen hatten, erhörte Gott die Gebete für das Land (21,14).
Gebet
Herr, im Namen unseres Landes suche ich Dein Angesicht. Sei uns gnädig. Bitte hilf uns, ein Land zu werden, das Dich ehrt, indem wir unsere Eheversprechen halten und im Gericht die Wahrheit sagen. Herr, wir bitten Dich, erhöre unsere Gebete für unser Land. Ich bete, dass sich unsere Nation Dir wieder zuwendet; dass Dein Name geehrt wird; dass Dein Reich kommt.
Pippa fügt hinzu
Apostelgeschichte 8,39–40
„Der Geist Gottes nahm Philippus fort … Philippus fand sich in der Stadt Aschdod wieder.“
Ich bin mir unschlüssig, ob es spannend, furchterregend oder einfach nur praktisch wäre, in dem einen Augenblick hier in unserer Gemeinde in London und im nächsten Moment in Brighton zu sein! Das erlebe ich nur, wenn ich beim Fahren mit den Gedanken ganz woanders bin und mich plötzlich an einem völlig falschen Ort wiederfinde!
Thought for the Day
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“