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Einführung
John Newton (1725–1801) war ein kämpferischer Atheist, ein ungehobelter Klotz und Gotteslästerer; ein wütender, wilder junger Mann. Mit achtzehn Jahren in die Marine genötigt, brach er hemmungslos sämtliche Regeln und wurde öffentlich wegen Fahnenflucht ausgepeitscht. Von der Besatzung gleichermaßen gehasst wie gefürchtet, wurde er später Sklavenhändler.
Als er 23 Jahre alt war, geriet sein Schiff in einen schweren Sturm vor der Küste Irlands und wäre beinahe gesunken. Er schrie zu Gott um Hilfe, während das Schiff immer weiter voll Wasser lief. Am 10. März 1748 rettete Gott ihn. Für Newton begann ein neues Leben. Er fing an zu beten und in der Bibel zu lesen. Nach einer Weile schloss er sich der Kampagne William Wilberforces für die Abschaffung der Sklaverei an und wurde einer ihrer führenden Köpfe.
Vor allem aber kennen wir Newton heute als Verfasser des Kirchenliedes „Amazing Grace“:
Erstaunliche Gnade ! Wie süß ihr Klang
Sie rettete mich kleines Wesen!
Ich war verloren, aber jetzt bin ich gefunden
War blind, aber jetzt kann ich sehen
Gerettet werden, bedeutet sicher zu sein, befreit, erlöst aus Gefahr, von Angriffen oder Unheil. Jesus ist der, der dich rettet und an einen „sicheren Ort“ bringt (2. Samuel 22,20).
Psalm 73,23-27a + 28
23 Jetzt aber bleibe ich immer bei dir,
und du hältst mich bei der Hand.
24 Du führst mich nach deinem Plan
und nimmst mich am Ende in Ehren auf.
25 Herr, wenn ich nur dich habe,
bedeuten Himmel und Erde mir nichts.
26 Selbst wenn meine Kräfte schwinden und ich umkomme,
so bist du, Gott, doch allezeit meine Stärke
– ja, du bist alles, was ich brauche!
27 Eines ist sicher: Wer dich ablehnt, wird zugrunde gehen;
28 Ich aber darf dir immer nahe sein,
das ist mein ganzes Glück!
Dir vertraue ich, HERR, mein Gott;
von deinen großen Taten will ich allen erzählen.
Kommentar
Ein sicherer Ort für dich
Kennst du die Erfahrung, dich auf dem glitschigen Boden der Sünde zu befinden? Du rutschst immer tiefer und tiefer auf einem Weg, auf dem du eigentlich gar nicht sein möchtest.
Auf solch schlüpfrigem Boden sah sich der Psalmist: „Ich aber wäre fast zu Fall gekommen. Beinahe hätte ich den Boden unter den Füßen verloren. Denn ich habe die stolzen Menschen beneidet, als ich sah, wie gut es ihnen trotz ihrer Bosheit ging“ (73,2-3).
Du bekommst eine völlig neue Perspektive, wenn du „in Gottes Heiligtum“ kommst (73,17a): „Da erkannte ich, wie es mit ihnen ausgeht“ (17b; GNB). Es sind die stolzen und boshaften Menschen, die auf „schlüpfrige[m] Boden“ gehen (73,18). Auch wenn es äußerlich den Anschein hat, dass sie erfolgreich und wohlhabend sind, befinden sie sich doch auf dem Weg, der ins Verderben führt (73,19-20).
Es ist „dumm und unwissend“ (73,22), diese Menschen zu beneiden. Aus dem richtigen Blickwinkel erkennst du, wie ungemein gesegnet du doch bist (73,23-26).
Nichts kommt diesem Wandeln in einer Beziehung mit Gott gleich, Seine Gegenwart, Führung und Kraft zu spüren und Seine Verheißung zu kennen, dass Er dich in Seine Herrlichkeit aufnehmen wird. Du hast es so viel besser als die „Gottlosen“ – sowohl in diesem Leben als auch in der Zukunft. Gott führte dich „heraus ins Weite“ (2. Samuel 22,20; ELB).
Wenn du erkannt hast, wovor Er dich gerettet hat, wird dir klar, wie gut es ist, bei Gott zu sein (73,28). Und dann willst du diese gute Botschaft weitergeben:
„Ich aber darf dir immer nahe sein, mein Herr und Gott; das ist mein ganzes Glück! Dir vertraue ich, deine wunderbaren Taten will ich weitererzählen“ (73,28; Hfa).
Gebet
Herr, danke, dass Du mich von dem schlüpfrigen Pfad gerettet hast und an einen sicheren Ort bringst.
Apostelgeschichte 9,1-9 + 18 + 20
1 Saulus verfolgte noch immer voller Hass alle, die an den Herrn glaubten, und drohte ihnen an, sie hinrichten zu lassen. Er ging zum Hohenpriester 2 und ließ sich von ihm Empfehlungsschreiben für die jüdische Gemeinde in Damaskus mitgeben. Sie ermächtigten ihn, auch dort die Anhänger der neuen Lehre aufzuspüren und sie – ganz gleich ob Männer oder Frauen – als Gefangene nach Jerusalem zu bringen. 3 Auf seiner Reise nach Damaskus, kurz vor der Stadt, umgab Saulus plötzlich ein blendendes Licht vom Himmel. 4 Er stürzte zu Boden und hörte eine Stimme: »Saul, Saul, warum verfolgst du mich?« 5 »Wer bist du, Herr?«, fragte Saulus. »Ich bin Jesus, den du verfolgst!«, antwortete die Stimme. 6 »Steh auf und geh in die Stadt. Dort wird man dir sagen, was du tun sollst.« 7 Die Begleiter von Saulus standen sprachlos da, denn sie hatten zwar die Stimme gehört, aber niemanden gesehen. 8 Als Saulus aufstand und die Augen öffnete, konnte er nicht mehr sehen. Da nahmen sie ihn an der Hand und führten ihn nach Damaskus. 9 Drei Tage lang war er blind und wollte weder essen noch trinken. 18 Im selben Moment fiel es Saulus wie Schuppen von den Augen, und er konnte wieder sehen. Er stand auf und ließ sich taufen. 20 Gleich nach seiner Taufe begann er, in den Synagogen zu predigen und zu verkünden, dass Jesus der Sohn Gottes ist.
Kommentar
Ein sicherer Ort für die Kirche
Kennst du jemanden, der Christen und dem christlichen Glauben sehr ablehnend gegenübersteht? Saulus war so jemand. Und John Newton. Und ich war wie sie. Der Bericht über Saulus’ Bekehrung macht uns Hoffnung, dass Gott auch die Menschen verändern kann, von denen wir es am wenigsten erwarten.
Unser heutiger Abschnitt birgt eine doppelte Rettung: Die Kirche wird von Saulus‘ Angriffen und Saulus aus seiner inneren Dunkelheit befreit. Die lebensverändernde Kraft Gottes verwandelte einen der schlimmsten Verfolger der Kirche in einen ihrer größten Anführer, Evangelisten und Apostel: Paulus.
Saulus kam aus privilegierten Verhältnissen. Er war römischer Bürger aus Tarsus und hoch gebildet. Er war ein kompetenter Anwalt, zudem tief religiös mit einem starken Glauben an Gott.
Und dennoch lebte er in völliger Dunkelheit auf der Straße, die ins Verderben führte. Er „setzte alles daran, sie [Jesu Nachfolger] zu vernichten“ (9,1). Er wollte sie verhaften und ins Gefängnis bringen. Er hatte einen schrecklichen Ruf bei den Christen, denn „dieser Mann hat den Gläubigen in Jerusalem viel Schlimmes angetan“ (9,13).
Auf der Straße nach Damaskus „umstrahlte ihn plötzlich vom Himmel her ein blendend helles Licht“ (9,3). Jesus erschien ihm und sprach, „Saul, Saul! Warum verfolgst du mich?“ (9,4). Aber wie konnte Saul Jesus verfolgen, war er Ihm doch nie begegnet? In diesem Moment muss er begriffen haben: Jesus ist die Kirche. Die Kirche ist Sein Leib. Indem er die Kirche verfolgte, verfolgte er Jesus. Später prägte er diesen Gedanken, dass die Kirche der Leib Christi ist (s. 1. Korinther 12-14).
Seine körperliche Blindheit war ein Symbol der geistlichen Dunkelheit seines damaligen Lebens. Als Ananias ihm die Hände auflegte, bekam er sein Augenlicht zurück und wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt (9,17): „Im gleichen Augenblick fiel es Saulus wie Schuppen von den Augen, und er konnte wieder sehen. Da stand er auf und ließ sich taufen“ (9,18). Er wurde sowohl von körperlicher als auch geistlicher Blindheit befreit.
Jesus rettete Saulus aber nicht nur aus seiner Dunkelheit, sondern erklärte ihn zu Seinem „auserwählten Werkzeug“. Zu Ananias sagt Er, „Geh und tu, was ich sage. Saulus ist mein auserwähltes Werkzeug. Er soll meine Botschaft den Völkern und Königen bringen und auch dem Volk Israel“ (9,15).
Jedoch versprach Gott Paulus kein einfaches Leben. Die großen Privilegien gingen einher mit Leiden, „Ich werde ihm zeigen, wie sehr er für meinen Namen leiden muss“ (9,16).
Sofort begann Paulus Jesus als den Gottessohn zu predigen (9,20). Er „predigte immer überzeugender,… weil er bewies, dass Jesus der Christus ist“ (9,22). Wie ein Anwalt brachte er Beweise vor, dass Jesus wahrhaftig gekreuzigt und von den Toten auferstanden war, dass Er wirklich der Christus ist.
Mit Paulus‘ Rettung war auch die Kirche gerettet: „In der nun folgenden Zeit lebte die Gemeinde in ganz Judäa, Galiläa und Samarien in Frieden. Die Gläubigen wurden gestärkt durch die Hingabe zu Gott und die Gemeinde vergrößerte sich durch das Wirken des Heiligen Geistes“ (9,31). Gott machte die Kirche zu einem sicheren Ort und sie erfuhr eine friedliche und gesegnete Zeit.
Gebet
Herr, ich bete für Deine Kirche in unserem Land, dass sie ein sicherer Ort werden möge. Dass sie gestärkt und ermutigt vom Heiligen Geist friedliche Zeiten und Wachstum erleben darf.
2. Samuel 22,2-3 + 7 + 17-20
2 Der HERR ist mein Fels, meine Festung und mein Erretter,
3 mein Gott, meine Zuflucht, mein sicherer Ort.
Er ist mein Schild, mein starker Helfer,
meine Burg auf unbezwingbarer Höhe.
Du, Gott, bewahrst mich vor den Angriffen meiner Feinde.
7 In äußerster Bedrängnis schrie ich zum HERRN.
Ja, zu meinem Gott rief ich um Hilfe.
Da hörte er mich in seinem Tempel,
mein Schreien drang durch bis an sein Ohr.
17 Er streckte mir seine Hand von oben entgegen
und riss mich aus den tosenden Fluten.
18 Er befreite mich von der Übermacht meiner Feinde,
von allen, die mich hassten und so viel stärker waren als ich.
19 Sie hatten mich überfallen,
als ich schon im Unglück steckte. Aber der HERR gab mir sicheren Halt
20 und führte mich aus der Not hinaus in die Freiheit.
Er rettete mich. So viel bedeute ich ihm!
Kommentar
Für immer an einem sicheren Ort
An seinem Lebensende angekommen, preist David Gott dafür, dass Er ihn immer und immer wieder aus der Hand seiner Feinde, vor Tod und Verderben errettet hat (Kapitel 22 – auch Psalm 18).
„In meiner Not betete ich zum Herrn und schrie zu meinem Gott um Hilfe. Da erhörte er mich in seinem Heiligtum, mein Schreien drang durch bis an sein Ohr“ (22,7).
Viele Male schrie David zu Gott und sein Schreien drang bis an Sein Ohr. „Er streckte seine Hand aus vom Himmel und rettete mich; er zog mich aus tiefem Wasser herauf. Er befreite mich von meinen mächtigen Feinden“ (22,17-18). Er führte mich heraus ins Weite, er befreite mich, weil er Gefallen an mir hatte.“ (22,20; ELB; s.a. 22,49).
Wenn Gott dich rettet, will Er nicht, dass du stehenbleibst, sondern dass du dich änderst, neu anfängst. Er wünscht Sich, dass du ein Leben „ohne Schuld“ lebst, dich „von der Sünde fern“ hältst (22,24). „Treu“ (22,26), „rein“ (22,27) und demütig (22,28) sollst du sein.
Mit Gottes Hilfe kannst du „ganze Heere zerschlagen, mit [Gott] überwinde ich jede Mauer“ (22,30). Gott „stärkt [dich] mit Kraft“ (22,33; LUT) und stellt dich auf die Höhen (22,34). Er ebnet deinen Weg, damit du nicht hinfällst (22,37).
Vor welcher Situation du auch stehst – einem schwierigen Vorgesetzten, einer schwierigen Ehe, ein schwieriges Kind – Gott schenkt dir die Kraft durchzuhalten.
An seinem Lebensabend fasst David seine Erfahrungen mit Gott und sein Leben zusammen (Kapitel 23). Gott hatte ihn gerettet und gesalbt (23,1): „Der Geist des Herrn spricht durch mich; seine Worte liegen auf meiner Zunge“ (23,2).
Gott hatte ihn bereits gerettet. Aber das war noch nicht alles: „Für immer wird er mir Erfolg und Wohlergehen schenken“ (23,5). Bei Luther finden wir den Gedanken des Wachstums: „All mein Heil und all mein Begehren wird er gedeihen lassen“ (23,5). Gottes Rettungsplan wird eines Tages gediehen (vollendet) sein, und du wirst für immer an einem sicheren Ort sein.
Gebet
Herr, danke, dass Du uns durch Jesu Tod am Kreuz und Seine Auferstehung gerettet hast. Danke, dass die Rettung am Tag Seiner Rückkehr vollendet sein wird und wir dann für immer mit Ihm an einem sicheren Ort sein werden.
Pippa fügt hinzu
2. Samuel 22,33
„Gott ist meine feste Burg und macht meinen Weg sicher.“
Diese Worte machen mir Mut, denn ich fühle mich oft unvorbereitet und überrumpelt.
Thought for the Day
Erstaunliche Gnade ! Wie süß ihr Klang
Sie rettete mich kleines Wesen!
Ich war verloren, aber jetzt bin ich gefunden
War blind, aber jetzt kann ich sehen
• John Newton
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“