Die Kraft des Gebets
Einführung
Im Februar 2016 starteten Erzbischof Welby und Pete Greig (Gründer des 24/7 Gebets) eine Gebetsinitiative, in der in der Woche vor Pfingsten hunderttausende Christen aller christlicher Denominationen in ihren Gemeinden für die Evangelisation unseres Landes beten. Üblicherweise bilden zahlreiche volle Gottesdienste in Kathedralen und Kirchen des Englischen Königreiches am Pfingstwochenende den Höhepunkt. Justin Welby, Erzbischof von Canterbury, bat die Menschen, für drei Dinge zu beten: „Dass alle Christen in Jesus Christus neues Leben finden… dass alle, denen du begegnest, etwas von Jesus sehen… dass die Kirche überbrodelt mit der Realität von Jesu Gegenwart.“
Pete Greig beschrieb es „wie ein Anschwellen; eine Bewegung von unten nach oben“. Das Gebet eines Jungen habe ihn zutiefst bewegt, der für fünf seiner Freunde gebetet habe, von denen drei mittlerweile Christ geworden sind!
Gebet ist geistliche Nahrung. So wie der Körper handfeste Nahrung braucht, braucht unsere Seele geistliche Nahrung. Die Bibel geht aber noch weiter. Gebet hat Kraft. Es ist, wie C.H. Spurgeon es ausdrückt, „der zarte Nerv, der die Muskeln der Allmacht Gottes in Bewegung versetzt.“ Gebet hat die Kraft, die Umstände, andere Menschen und sogar den Verlauf der Geschichte zu verändern.
Sprüche 15,29
29 Der HERR ist denen fern, die von ihm nichts wissen wollen;
aber er hört auf das Gebet derer, die ihn lieben.
Kommentar
Gebet verändert die Umstände
Gott „erhört die Gebete der Gerechten“ (15,29). Unsere Gebete können Einfluss haben auf das, was passiert. „Gott ist denen fern, die von ihm nichts wissen wollen; aber er hört auf das Gebet derer, die ihn lieben“ (15,29; Hfa). Nach Auffassung des Verfassers der Sprüche bedeutet „Gerechtigkeit”, auf dem rechten Weg zu bleiben (15,21), auf den Rat anderer zu hören (15,22) und die Gedanken rein zu halten (15,26); nachzudenken, bevor man antwortet (15,28). Durch Jesus sind alle, die glauben, „gerecht“ (Römer 3,22). Deshalb hört Gott deine Gebete.
Gebet und sorgfältiges Planen schließen einander nicht aus. Neben dem Reden mit Gott ist es klug, sich Rat bei anderen zu holen: „Ohne guten Rat scheitern die meisten Pläne; viele Ratgeber aber garantieren den Erfolg“ (15,22).
Wo du hingehst, wirst du Segen mitbringen: „Ein freundlicher Blick erfreut das Herz; eine gute Nachricht stärkt die Gesundheit“ (15,30).
Gebet
Herr, ich danke Dir – Du hast schon so viele meiner Gebete erhört und beantwortet. Herr, heute bete ich, dass…
Apostelgeschichte 16,16-19 + 22-28
16 Auf dem Weg zur Gebetsstätte begegnete uns eines Tages eine Sklavin. Sie war von einem Dämon besessen, der sie wahrsagen ließ. Auf diese Weise brachte sie ihren Besitzern viel Geld ein. 17 Die Frau lief hinter Paulus und uns anderen her und schrie: »Diese Männer sind Diener des höchsten Gottes und zeigen euch, wie ihr gerettet werden könnt!« 18 Das wiederholte sich an mehreren Tagen, bis Paulus es nicht mehr ertragen konnte. Er wandte sich zu der Frau um und sagte zu dem Dämon: »Im Namen von Jesus Christus befehle ich dir: Verlass diese Frau!« In demselben Augenblick verließ der Dämon die Sklavin. 19 Als aber ihre Besitzer merkten, dass sie mit ihr nichts mehr verdienen konnten, packten sie Paulus und Silas und schleppten die beiden auf den Marktplatz zur Stadtbehörde. 22 Da stellte sich die aufgehetzte Menschenmenge drohend gegen Paulus und Silas, und die obersten Beamten der Stadt ließen den beiden die Kleider vom Leib reißen und sie mit Stöcken schlagen. 23 Nachdem sie so misshandelt worden waren, warf man sie ins Gefängnis und gab dem Aufseher die Anweisung, die Gefangenen besonders scharf zu bewachen. 24 Also sperrte er sie in die sicherste Zelle und schloss zusätzlich ihre Füße in einen Holzblock ein. 25 Gegen Mitternacht beteten Paulus und Silas. Sie lobten Gott mit Liedern, und die übrigen Gefangenen hörten ihnen zu. 26 Plötzlich bebte die Erde so heftig, dass das ganze Gefängnis bis in die Grundmauern erschüttert wurde; alle Türen sprangen auf, und die Ketten der Gefangenen fielen ab. 27 Aus dem Schlaf gerissen sah der Gefängnisaufseher, dass die Zellentüren offen standen. Voller Schrecken zog er sein Schwert und wollte sich töten, denn er dachte, die Gefangenen seien geflohen. 28 »Tu das nicht!«, rief da Paulus laut. »Wir sind alle hier.«
Kommentar
Gebet verändert Menschen
Was machte die Urgemeinde so kraftvoll? Ein Teil der Antwort ist sicher im Gebetsleben der ersten Gläubigen zu finden.
1. Bete regelmäßig
Es hat den Anschein, als sei Gebet eine Gewohnheit gewesen: „als wir gerade auf dem Weg zur Gebetsversammlung waren…“ (16,16). Diese Aussage lässt vermuten, dass sie nicht nur alleine beteten, sondern sich auch regelmäßig zum Gebet trafen.
2. Bete im Namen Jesu
Christliches Gebet hat Kraft, weil wir nicht in unserem Namen beten, sondern in Jesu Namen bitten.
In Philippi wurde Paulus von einer „Psychopatin“ verfolgt, die infolge okkulter Aktivitäten ganz offensichtlich unter dem Einfluss dämonischer Kräfte stand (16,16-17). Nachdem sie ihm einige Tage auf Schritt und Tritt gefolgt war, ertrug Paulus ihr Geschrei nicht länger und sagte zu ihr, „Ich befehle dir im Namen von Jesus Christus, aus ihr auszufahren“ (16,18). Sofort verließ sie der Dämon.
In Jesu Namen steckt unglaubliche Kraft. Die einzige Art mit Dämonen umzugehen, ist, es im Namen Jesu zu tun. Kein Dämon hat Jesus etwas entgegenzusetzen. Jesus befreit uns von dämonischen Einflüssen. Er verwandelte das Leben dieser Frau von Grund auf. „Augenblicklich verließ er sie“ (16,18).
3. Bete in allen Situationen
Die Frau war eine Sklavin, die ihren Besitzern viel Geld damit eingebracht hatte. Ihre Besitzer waren aufgebracht, dass sie ihre übernatürlichen Fähigkeiten verloren hatte. Sie ergriffen Paulus und Silas und „schleppten sie auf den Marktplatz vor die oberste Stadtbehörde“ (16,19-20). Auch hetzten sie das Volk gegen die beiden auf (16,22).
„Schnell hatte sich eine große Volksmenge gegen Paulus und Silas zusammengetan“ (16,22). Unser Leben wird nicht immer ganz einfach sein, wenn wir uns erstmal entschieden haben, einen Unterschied machen zu wollen. Einige unserer Ansichten sind möglicherweise unpopulär oder sogar illegal. Angriffe sind also nicht unbedingt ein Zeichen für unser Versagen, sondern eventuell für unseren Erfolg.
„Die Beamten“ beugten sich der Menge und „erteilten Befehl, ihnen die Kleider zu zerreißen…Sie wurden geschlagen und anschließend ins Gefängnis geworfen. Der Gefängnisvorsteher erhielt Anweisung… ihre Füße in den Block [zu] schließen“ (16,23-24).
Der Aufseher war gewöhnt, dass Gefangene wütend fluchten, wenn sie eingesperrt wurden. Paulus und Silas dagegen beteten und „lobten Gott mit Liedern“ (16,25). Die Kombination von Gebet und Lobpreis ist eine kraftvolle Mischung.
Ein Erdbeben erschütterte das Gefängnis und alle Türen flogen auf. Der Gefängnisvorsteher wollte sich umbringen, weil er annahm, alle Gefangenen seien geflohen, und er fürchtete sich vor den Konsequenzen, die das für ihn haben würde. Mit einem Fuß in der Freiheit entschied sich Paulus zu bleiben und seinem Wärter von Christus zu erzählen.
Als Paulus ihm versichert hatte, dass alle Gefangenen noch da seien, fragte er, „was muss ich tun, um gerettet zu werden?“ (16,30). Was für eine Gelegenheit! Paulus erklärte dem Gefängnisvorsteher, was er tun müsse, und anschließend glaubten er und seine ganze Familie an Jesus und ließen sich taufen.
Augenblicklich begann sein Leben sich zu verändern. Voller Mitgefühl wäscht er Paulus und Silas die Wunden (16,33) und gibt ihnen zu Essen (16,34). „Er freute sich zusammen mit allen, die bei ihm lebten, dass sie zum Glauben an Gott gefunden hatten“ (16,35; Hfa). Er schämt sich nicht, sich als Christ zu outen und gründete mit anderen Christen die Gemeinde in Philippi.
Die Ereignisse waren so eindeutig übernatürlicher Natur, dass Paulus die überwältigende Kraft Gottes hinter seinen eigenen Worten erkannte.
Die Episode endet damit, dass sich die Richter persönlich bei Paulus und Silas entschuldigen müssen, da sie übersehen hatten, dass die beiden Bürger Roms waren und sie sie daher nicht so hätten behandeln dürfen, wie sie es getan hatten: „Sie kamen ins Gefängnis und entschuldigten sich bei ihnen. Dann führten sie sie hinaus…Daraufhin kehrten Paulus und Silas in Lydias Haus zurück, wo sie mit den Gläubigen zusammenkamen und sie noch einmal ermutigten, bevor sie die Stadt verließen“ (16,39-40).
Gebet hat nicht nur die Kraft, unser eigenes Leben sondern auch die Umstände, Ereignisse und das Leben anderer zu verändern.
Gebet
Herr, bitte hilf uns, wieder mehr wie die Gläubigen der ersten Gemeinden zu sein. Hilf uns, uns regelmäßig zum Gebet zu treffen. Ich danke Dir für die Kraft, die im Namen Jesu steckt. Herr, möge alles von Gebet und Lobpreis begleitet sein.
1. Könige 15,4-5
4 Allein wegen Davids Treue ließ Gott Abija nicht fallen, sondern schenkte ihm einen Sohn, der sein Thronfolger werden sollte, und beschützte die Stadt Jerusalem vor feindlichen Angriffen. 5 Denn Gott hatte nicht vergessen, dass David sich immer an seine Gebote gehalten hatte. Außer seinem Verbrechen an dem Hetiter Uria hatte er sein Leben lang getan, was dem HERRN gefiel.
Kommentar
Gebet verändert den Verlauf der Geschichte
Natürlich verändert Gebet nicht die Vergangenheit, aber es kann den Verlauf zukünftiger Ereignisse beeinflussen.
Die Geschichte vom Volk Gottes, wie sie im Buch der Könige aufgeschrieben ist, ist durchwachsen. Ständig lesen wir, wie Sein Volk tat „was dem Herrn missfiel“ (14,22; 15,26.34; 16,7). Sie sündigten (14,22b); sie übten „abscheulichen Praktiken und Bräuche“ aus (14,24b); es herrschte permanent Krieg zwischen Israel und Juda (14,30; 15,6.32). Ihr „Herz gehörte nicht vollständig dem Herrn“ (15,3).
Es gab beachtenswerte Ausnahmen, wie z.B. Asa (15,9-24). Er „lebte so, dass es dem Herrn gefiel, wie sein Stammvater David es getan hatte“ und räumte ordentlich auf (15,11-12).
In dem Chaos, das vorherrschte, lesen wir plötzlich die faszinierende Anmerkung, „Doch David zuliebe ließ Gott sein Königshaus fortbestehen, schenkte Abija einen Sohn, der nach ihm herrschen sollte, und ließ Jerusalem bestehen. Denn David hatte immer getan, was dem Herrn gefiel, und seinen Geboten sein ganzes Leben lang gehorcht, „außer in der Sache mit dem Hetiter Uria“ (15,4-6).
David hatte selbst lange nach seinem Tod noch Einfluss. Gott ehrte seine Gebete über kommende Generationen hinaus.
In 2. Samuel 7,16 hatte Gott David verheißen, „Dein Haus und deine Königsherrschaft werden für alle Zeit vor mir bestehen bleiben und dein Thron wird für immer feststehen.“ Und David hatte gebetet, „Und jetzt, Herr und Gott, tu, was du mir und meiner Familie zugesagt hast und bestätige diese Zusage für alle Zeiten. Dann wird dein Name für immer groß sein und überall wird man sagen: Der Herr, der Allmächtige, ist Gott über Israel!´ Und das Königshaus deines Dieners David wird vor dir Bestand haben“ (2. Samuel 7,25-26).
Der Herr erhörte Davids Gebet und dieses Gebet veränderte den Lauf der Geschichte. David hatte gelebt, wie es dem Herrn gefiel („außer in der Sache mit dem Hetiter Uria“). Und dennoch sagt das Neue Testament, dass jeder, der an Jesus glaubt, in einer besseren Lage ist, als David es war. Durch Jesu Tod und Auferstehung bist du gerecht gesprochen vor Gott. Gott hört die Gebete der Gerechten. Und deshalb können auch deine Gebete den Verlauf der Geschichte verändern.
Gebet
Herr, ich bitte Dich, lass unsere Stadt und unser Land umkehren zu Dir. Ich bete, dass Du Leiter und Politiker aufrichtest, deren Herz ganz Dir gehört, die das Böse auskehren und der Welt Frieden und Gerechtigkeit bringen.
Pippa fügt hinzu
Salomo mag der weiseste Mensch auf der ganzen Erde gewesen sein, aber in Sachen Kindererziehung hat er sich nicht mit Ruhm bekleckert. Er hätte sich besser an Sprüche 22,6 gehalten, „Lehre dein Kind, den richtigen Weg zu wählen, und wenn es älter ist, wird es auf diesem Weg bleiben.“
Thought for the Day
Gott hört deine Gebete.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“