Tag 191

Gott vertrauen - Gottvertrauen

Weisheit Psalm 82,3+8
Neues Testament Apostelgeschichte 27,13–15+18-25
Altes Testament 2. Könige 18,5-7

Einführung

Eines der größten Hindernisse für Glauben ist das Leid unschuldiger Menschen. Gewöhnlich lautet die erste Frage, die in einer Alpha Kleingruppe gestellt wird: „Wenn es wirklich einen Gott gibt, der uns liebt, warum gibt es dann so viel Leid auf dieser Welt? Warum gibt es dann so viel Ungerechtigkeit und Unterdrückung?“

Das sind wichtige Fragen, die gestellt werden müssen. Aber es gibt darauf keine einfachen Antworten. Und doch kann uns Gott mitten in Leid und Kämpfen begegnen. Oft sind es die Menschen, die Unsägliches durchlitten haben, die den festesten Glauben haben. Sie bezeugen Gottes Gegenwart und Beistand, dass Er sie in ihrem Schmerz gestärkt und getröstet hat. Als Betsie ten Boom im KZ Ravensbrück im Sterben lag, sagte sie zu ihrer Schwerster Corrie, „Wir müssen ihnen sagen, dass keine Grube so tief ist, dass Gott nicht noch tiefer wäre. Sie werden auf uns hören, weil wir es erlebt haben!“

Zum Glauben gehört, dass wir Gott vertrauen. Gottes Volk in der Bibel war umgeben von Leid, aber es vertraute trotzdem auf Gott.

Weisheit

Psalm 82,3+8

3 Verhelft den Wehrlosen und Waisen zu ihrem Recht!
  Behandelt die Armen und Bedürftigen, wie es ihnen zusteht!
8 Erhebe dich, Gott, und richte die Welt,
  denn dir gehören alle Völker!

Kommentar

In Unrecht und Unterdrückung Gott vertrauen

Wie reagieren wir auf das ganze Unrecht dieser Welt? Der Psalmist vertraut darauf, dass Gott am Ende alles richten wird: „alle Völker gehören dir!“ (82,8b).

Es ist ein Segen, in einem Rechtsstaat zu leben und ein furchtbarer Fluch, korrupten und unfähigen Richtern ausgeliefert zu sein. Aber am Ende wird Gott auch sie zur Rechenschaft ziehen.

„Gott steht“ über allen anderen Mächten („Göttern“) (82,1). Vertraue darauf, dass Gott den „Vorsitz“ hat – Er hat das letzte Wort.

„Gott steht auf inmitten der Götter, in ihrer Versammlung erhebt er seine Anklage: „Wie lange noch wollt ihr das Recht verdrehen?““ (82,1-2; Hfa). Unser Vertrauen, dass Gott den „Vorsitz“ hat, darf uns nicht selbstgefällig und passiv werden lassen. Voller Leidenschaft hofft der Psalmist, dass sich die Welt verändert.

Wir sollen Gott nicht einfach vertrauen, sondern haben auch die Pflicht, uns aktiv für Gerechtigkeit einzusetzen. Wir sollen Fürsprecher der Armen sein: „Verhelft den Armen und Waisen zu ihrem Recht und verteidigt die Sache der Notleidenden und Unterdrückten. Rettet die Armen und Hilflosen und befreit sie aus den Klauen schlechter Menschen“ (82,3-4).

Die Zeit wird kommen, in der Gerechtigkeit aufgerichtet und Unrecht weggenommen wird. Die Erlösung z.B. aus der Hand korrupter Regierungen wird kommen. Er betet: „Erhebe dich, Gott, und richte die Erde“ (8a).

In Erwartung von Gottes Endgericht, greifen wir dieser Gerechtigkeit vor, indem wir uns hier und jetzt für die Armen und Unterdrückten einsetzen. Wir sollten unsere Regierungen mit derselben Frage konfrontieren, „Wie lange wollt ihr noch ungerecht richten?“

Gebet

Danke, Herr, dass es eines Tages Gerechtigkeit für alle geben wird. Du wirst alles ordnen. Bis es soweit ist, hilf mir bitte dabei, mich für die Armen und Unterdrückten auf dieser Welt einzusetzen.

Neues Testament

Apostelgeschichte 27,13–15+18-25

13 Als leichter Südwind aufkam, fühlte sich die Schiffsbesatzung in ihrem Plan bestärkt. Sie lichteten die Anker und segelten so dicht wie möglich an der Küste Kretas entlang. 14 Doch schon bald schlug das Wetter um: Der gefürchtete Nordoststurm kam auf 15 und riss das Schiff mit sich, immer weiter auf das offene Meer hinaus. Vergeblich versuchte die Mannschaft, Kurs zu halten. Wir trieben dahin, Wind und Wogen ausgeliefert. ...18 Der Sturm wurde so stark, dass die Besatzung am nächsten Tag einen Teil der Ladung über Bord warf, 19 tags darauf sogar die Schiffsausrüstung. 20 Tagelang sahen wir weder Sonne noch Sterne, und damit war keinerlei Orientierung möglich. Der Orkan tobte so heftig weiter, dass schließlich keiner mehr an eine Rettung glaubte. 21 Während dieser ganzen Zeit hatte niemand etwas gegessen. Da sagte Paulus zu der Schiffsbesatzung: »Ihr Männer! Es wäre besser gewesen, ihr hättet auf mich gehört und in Kreta überwintert. Dann wären uns allen diese Gefahren und Schwierigkeiten erspart geblieben. 22 Doch jetzt bitte ich euch eindringlich: Gebt nicht auf! Keiner von uns wird umkommen, nur das Schiff ist verloren. 23 In der letzten Nacht stand neben mir ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene. 24 Er sagte: ›Fürchte dich nicht, Paulus. Du wirst vor den Kaiser gebracht werden, so hat Gott es bestimmt, und auch alle anderen auf dem Schiff wird Gott deinetwegen am Leben lassen.‹ 25 Deshalb habt keine Angst! Ich vertraue Gott. Es wird sich erfüllen, was er mir gesagt hat.

Kommentar

In Not und Chaos Gott vertrauen

Neigst du zu Panik, wenn es mal nicht, wie geplant, läuft? Ich schon! Wenn alles glatt läuft, ist es verhältnismäßig leicht, Gott zu vertrauen. Aber in Zeiten großer Herausforderungen steht auch unser Glaube auf dem Prüfstand. Neben vielen Anfechtungen, Prüfungen und Leid erlitt Paulus dreimal Schiffbruch (2. Korinther 11,23b-25).

Heute kommen wir zu einem davon. Zunächst sah es so aus, als habe Paulus das Unwetter falsch vorausgesagt, denn das Wetter schien perfekt für die Reise (27,13), aber dann zog ein Sturm auf (27,14). Es muss furchtbar gewesen sein. Lukas schreibt, „so verloren wir am Ende jede Hoffnung auf Rettung“ (27,20; GNB).

Paulus jedoch vertraute fest auf Gott und ermutigte alle an Bord, Gott zu vertrauen, dass Er die Situation im Griff und zugesagt habe, sie alle zu retten (23-25).

Das Unglück war nötig, damit sie Paulus zuhörten. Faszinierend ist, dass Paulus, der Gefangene, derjenige ist, der das Kommando zu haben scheint. Er sagt zu ihnen, „ihr hättet von Anfang an auf mich hören sollen“ (27,21). Er hält die Matrosen davon ab, von Bord zu gehen (27,30).

Es ist ein vorbildliches Beispiel für Leiterschaft ohne Titel oder Position. Die besten Leiter können andere allein durch ihren Einfluss und ihre Überzeugungsgabe leiten.

Das Chaos an Deck gab Paulus die Möglichkeit, über seinen Glauben zu sprechen. Er ergreift sie, obwohl auch er schrecklich unter Hunger und den Folgen des Sturms gelitten haben muss.

Paulus betrachtete sich als Gottes Eigentum („Gott, dem ich gehöre“) und Seinen Diener („dem ich diene“; beide 27,23). Aber Gott war nicht nur sein Eigentümer und Herr; Paulus vertraute Gott und war sich Seiner Liebe gewiss. Er wusste, dass Gott das Allerbeste für ihn wollte; so wie Er es heute für dich will.

Paulus versicherte ihnen, „Keinem von euch wird ein Haar gekrümmt werden“ (27,34). Nach dieser Zusage „nahm er etwas Brot, dankte Gott vor ihnen allen, brach ein Stück ab und aß es“ (27,35).

Obwohl das Unheil voll zugeschlagen hatte, war Gott doch Herr der Lage: „Die Soldaten wollten die Gefangenen töten, um zu verhindern, dass sie ans Ufer schwammen und flohen. Aber der Hauptmann wollte Paulus verschonen und hinderte sie daran“ 42-43a).

Gott erwies Paulus Seine Gunst vor den Augen der Menschen. „So wurden alle gerettet und gelangten sicher ans Ufer“ (27,44).

Nichts konnte Gott daran hindern, Paulus zu retten, damit dieser weiter Seine Ziele verfolgte und Leben rettete.

Gebet

Herr, ich danke Dir für Deinen Schutz auch in prekären Situationen. Hilf mir, den Mut nicht sinken zu lassen, wenn es mal nicht nach Plan läuft, sondern auf Dich zu vertrauen.

Altes Testament

2. Könige 18,5-7

5 Hiskia vertraute dem HERRN wie kein König von Juda vor ihm und nach ihm. 6 Er liebte den HERRN und diente ihm. Er hielt sich an alle Gebote, die der HERR einst Mose für Israel gegeben hatte. 7 Darum stand der HERR ihm bei und ließ ihm alles gelingen, was er unternahm. Hiskia konnte sich von der Herrschaft des assyrischen Königs befreien.

Kommentar

In Bösem und großer Not Gott vertrauen

Ist es nicht erleichternd, endlich von einem Mann zu lesen, der „dem Herrn vertraute“ (18,5). Hiskia setzte sein ganzes Vertrauen in den Gott Israels. „Er blieb dem Herrn in allem treu und hielt die Gebote, die der Herr Mose gegeben hatte. Deshalb war der Herr mit ihm und schenkte ihm Erfolg in allem, was er unternahm“ (18,6-7).

Als Hiskia König wurde, war seine erste Amtshandlung, alles zu zerstören, was das Volk davon abhielt, Gott gehorsam zu sein (1-4). Vielleicht gibt es auch in deinem Leben Dinge, die dich daran hindern, Gott gehorsam zu sein. Sie mögen dir wichtig vorkommen, aber nichts ist so wichtig wie Gott zu gehorchen. Und Gott will uns helfen, Seine Gebote zu halten – bitte Ihn darum und Er wird es tun, so wie Er Hiskia half: „der Herr [war] mit ihm und schenkte ihm Erfolg in allem, was er unternahm“ (18,7).

Hiskia bekam es im Jahr 701 v.Chr. mit einem mächtigen Feind zu tun, dem König von Assyrien, der ihn verhöhnte und verspottete. Nicht nur die Bibel berichtet von diesen Ereignissen, sondern auch andere historische Quellen. Sanherib schreibt in seinem Bericht, „Was Hiskia, den Juden, betrifft, er ließ sich nicht von mir unterjochen.“ Arrogant spricht er davon, dass Hiskia von der „einschüchternden Pracht seiner Herrschaft“ vollkommen überwältigt worden sei.

Sanherib sprach verächtlich davon, wie abhängig Hiskia von Gott war (18,20.22): „Lasst euch nicht von Hiskia blenden damit, dass ihr dem Herrn vertrauen sollt …Hört nicht auf Hiskia, wenn er euch verführt mit dem Versprechen: „Der Herr wird uns retten!““ (18,30.32).

Irgendwie musste Hiskia den Respekt des Volkes erlangt haben, denn sie folgten seinen Anweisungen: „Doch die Menschen schwiegen und antworteten nicht, denn der König hatte ihnen befohlen: „Antwortet ihm nicht!““ (18,36).

Im Angesicht seines mächtigen Feindes betete Hiskia. „Er zerriss seine Kleider, legte ein Gewand aus grobem Tuch an und ging in das Haus des Herrn“ (19,1). Eine Delegation suchte den Propheten Jesaja auf: „Sie richteten ihm aus: „So spricht König Hiskia: `Dies ist ein Tag der Not, der Strafe und der Schande … Bete für diejenigen von uns, die noch übrig sind!´“ (19,3-4).

Jesaja erwiderte, „So spricht der Herr: Hab keine Angst! Lass dich nicht einschüchtern“ (19,6; GNB). Hiskia gelang es, sein Volk zu überzeugen, auf Gott zu vertrauen.

Über die Jahre habe ich immer wieder neben diese Verse Herausforderungen notiert, vor denen wir standen. Es ist großartig zu sehen, wie Gott uns immer wieder in so vielen Bereichen geholfen hat.

Vor welchen Herausforderungen du heute auch stehst, schreibe sie auf und vertraue Gott. Glaube fest, dass Er bei dir ist und dir Erfolg in allem schenken wird, worum du Ihn bittest.

Gebet

Herr, danke, dass ich Dir in allen Situationen vertrauen kann. Ich lege Dir alle Herausforderungen hin, vor denen ich gerade stehe… und vertraue ganz auf Dich.

Pippa fügt hinzu

Vertrau auf Gott, wenn die Dinge nicht gut aussehen:

  1. Könige 18
    Apostelgeschichte 27,33-34

Thought for the Day

Vertrau auf Gott, wenn die Dinge nicht gut aussehen.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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