Tag 2

Erste Fragen

Weisheit Psalm 2,1–2
Neues Testament Matthäus 2,1–2
Altes Testament 1. Mose 3,1

Einführung

„Wie lautet Ihre erste Frage?” Ich bereitete mich gerade auf eines meiner ersten Kreuzverhöre vor, das ich als junger Anwalt führen sollte. Ein erfahrener Anwalt half mir bei der Vorbereitung und zeigte mir, wie wichtig diese erste Frage ist.

Weisheit

Psalm 2,1–2

1 Warum geraten die Völker in Aufruhr?
  Weshalb schmieden sie Pläne, die doch zu nichts führen?
2 Die Mächtigen dieser Welt rebellieren:
  Sie verschwören sich gegen Gott und den König,
  den er auserwählt und eingesetzt hat.

Kommentar

Bei der ersten Frage in den Psalmen geht es um Jesus

Es geht einzig um Jesus. Der sicherste Ort im Leben ist ganz in Seiner Nähe.

Als Paulus in Antiochia predigt, zitiert er aus dem Psalm: „Und wir verkündigen euch die Verheißung, die an die Väter ergangen ist, dass Gott sie uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus auferweckte; wie denn im zweiten Psalm geschrieben steht (2,7): „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.“ (Apostelgeschichte 13,32-33; LUT).

Das hebräische Wort hier lautet „mashiah“ (Messias). Er ist der Christus, der Sohn Gottes, den wir lieben sollen: „Beugt euch vor dem Sohn Gottes“ (2,12).

Apostelgeschichte 13 ist nur eine von vielen Stellen im Neuen Testament, an denen aus Psalm 2 zitiert wird. Ursprünglich bezog sich der Psalm wahrscheinlich auf eine bestimmte Situation mit einem König Israels. Aber wenn wir ihn mit einem größeren Blickwinkel lesen, dann sehen wir, dass die allererste Frage im Buch der Psalmen in Erwartung Jesu Zukunft hindeutet. Warum „schmieden die Völker Pläne“ und „verschwören“ sich gegen Ihn (2,1-2)?

Genau das beobachten wir im Neuen Testament in Bezug auf Jesus. Wir sehen es auch in dem heutigen Abschnitt aus dem Neuen Testament. Von Jesu Geburt an, berufen Herrscher wegen Ihm „Versammlung[en]“ ein (Matthäus 2,3-4) und „schmieden vergeblich Pläne“ (2,1).

Und doch endet der Psalm mit „Glücklich sind alle, die bei ihm Schutz suchen!“ (2,12). Angesichts all der Stürme in unserem Leben und vor allem mit Blick auf den Sturm, mit dem wir bei Jesu Kommen zum Gericht rechnen müssen, ist der einzig sichere Ort „bei ihm“.

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass beim Ausblick auf das vor uns liegende Jahr mit all seinen potentiellen Herausforderungen, Chancen und Möglichkeiten, der sicherste Ort bei Dir ist.

Neues Testament

Matthäus 2,1–2

1 Jesus wurde in Bethlehem geboren, einer Stadt in Judäa. Herodes war damals König. Da kamen einige Sterndeuter aus einem Land im Osten nach Jerusalem 2 und erkundigten sich: »Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind aus dem Osten hierhergekommen, um ihm die Ehre zu erweisen.«

Kommentar

Bei der ersten Frage im Neuen Testament geht es um Jesus

Das ganze Alte Testament erfüllt sich in Jesus.

Die Sterndeuter (oft auch als „weise Männer“ bezeichnet) spürten die Bedeutung von Jesu Geburt. Sie fragten, „Wo ist der neugeborene König der Juden?“ (2,2) Sie suchten und fanden ihn. Und als sie das Kind sahen, „sanken [sie] vor ihm auf die Knie und beteten es an“ (2,11). Sie erkannten, dass sich in Jesus alle Hoffnungen und Träume der Menschen bis zu Seiner Geburt erfüllten.

In Jesus erfüllen sich alle Verheißungen Gottes. Heute kommen wir zu drei weiteren Beispielen dafür:

1.\tder Ort seiner Geburt Matthäus erkannte, dass der Ort von Jesu Geburt schon in Micha 5,1-3 vorhergesagt worden war. Aus Bethlehem sollte der kommen, der zum „Herrscher“ und „Hirten“ werden sollte, „denn [so hat es] der Prophet geschrieben“ (2,6).

2.\tExil in Ägypten Als Herodes versuchte, Jesus zu töten, floh die Familie nach Ägypten (2,13). Matthäus schreibt, „Auf diese Weise erfüllte sich, was der Herr durch den Propheten gesagt hatte: „Ich habe meinen Sohn aus Ägypten gerufen““ (2,15, s. auch Hosea 11,1).

3.\tdie Ermordung der Kinder Als Herodes die Ermordung aller Jungen unter zwei Jahren anordnete (2,16), erfüllte sich damit die Prophetie aus Jeremia 31,15 (2,17-18) (s. Noch ein Gedanke meiner Frau).

Gebet

Herr, ich will mich heute vor Dir verbeugen, Dich anbeten. Ich will Dir alles hinreichen – mein Leben, einfach alles.

Altes Testament

1. Mose 3,1

1 Die Schlange war listiger als alle anderen Tiere, die Gott, der HERR, gemacht hatte. »Hat Gott wirklich gesagt, dass ihr von keinem Baum die Früchte essen dürft?«, fragte sie die Frau.

Kommentar

Bei der ersten Frage der Bibel geht es um die Güte Gottes

Hast du manchmal auch so deine Zweifel, ob Gottes Weg wirklich immer der beste ist? Fragst du dich manchmal, ob es eine Sache nicht vielleicht doch wert sein könnte, sie mal auszuprobieren, obwohl Gott sagt, dass es falsch ist?

Gott gab den Menschen alles, was sie sich nur wünschen konnten. Die ganze Erde hat Er erschaffen für uns zum Genießen. Für jedes nur erdenkliche Bedürfnis war gesorgt. Die Krönung von Gottes Schöpfung war der Mensch. Das Bedürfnis nach Gemeinschaft wurde durch die Erschaffung anderer Menschen gestillt: „Es ist nicht gut für den Menschen allein zu sein“ (2,18).

Es begann mit dem wunderbaren Geschenk der Ehe: „Das erklärt, warum ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlässt und sich an seine Frau bindet und die beiden zu einer Einheit werden“ (2,24). Ehe ist die lebenslange Verbindung eines Mannes und einer Frau, von der sexuelle Intimität, ein weiteres wunderbares Geschenk Gottes, in intimer Zweisamkeit und Freiheit ohne Schuld oder Scham ein wunderbarer Teil ist (2,24-25).

Doch obwohl sie alle guten Dinge im Übermaß hatten, wollten die Menschen mehr, und sie erlagen der Versuchung und aßen von der verbotenen Frucht.

Die Anfechtung nahm ihren Anfang mit Zweifeln an Gott. Und hier kommt die erste Frage in der Bibel: „Hat Gott wirklich gesagt, …dass ihr keine Früchte von den Bäumen des Gartens essen dürft?“ (3,1). Hinter der Frage verbirgt sich die teuflische Lüge, dass Gott uns etwas wirklich Tolles vorenthält.

Der erste Fehler, den Eva beging, war, dass sie sich überhaupt auf ein Gespräch mit der Schlange einließ. Wir sind geschaffen, um mit Gott zu reden, nicht mit dem Teufel.

Der Teufel, in Form der Schlange, macht Eva glauben, dass ihre Sünde keine Konsequenzen haben würde – „Ihr werdet nicht sterben“ (3,4). Er unterstellt Gott unlautere Motive, „Gott weiß, dass eure Augen geöffnet werden, wenn ihr davon esst. Ihr werdet sein wie Gott und das Gute vom Bösen unterscheiden können“ (3,5). Nicht selten geht dem Essen einer verbotenen Frucht das Schlucken einer Lüge über Gott voraus.

Die Früchte sahen „so frisch, lecker und verlockend“ aus, und „sie würden sie klug machen“ (3,6). So kommt Verlockung oft daher. Adam und Eva sündigten und taten, was dann für gewöhnlich kommt: sie versuchten, ihre Sünde zu verbergen: „Sie bemerkten auf einmal, dass sie nackt waren. Deshalb flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich Lendenschurze“ (3,7).

Bei Gottes erster Frage in der Bibel geht es um dich

Die Freundschaft von Adam und Eva mit Gott hatte Schaden genommen. Als sie Gott kommen hörten, „versteckten“ sie sich (3,8). Aber Gott begann sofort, sie zu suchen. Und die erste Frage, die Gott in der Bibel stellt, lautet: „Wo bist du?“ (3,9). Gott hatte die beiden nicht aufgegeben.

Immer wenn du dich von Gott entfernst, sucht Er nach dir, um die Beziehung wiederherzustellen.

Zur Schlange sagte Er, dass ein Nachkomme Evas „dir den Kopf zertreten [wird] und du wirst ihn in seine Ferse beißen“ (3,15b). Damit ist Jesus gemeint. Er wird der Schlange den Kopf zertreten. Aber das wird seinem Preis haben – „du wirst ihn in seine Ferse beißen“. Wir sehen hier einen ersten Hinweis darauf, was es kosten würde, diese Beziehung wieder zu heilen. Am Kreuz zertrat Jesus Satan, aber Er bezahlte dafür mit Seinem Leben. Sein Blut wurde vergossen, damit uns vergeben und unsere Beziehung zu Gott wieder heil werden konnte.

Bei der ersten Frage des Menschen geht es um Verantwortung

„Soll ich etwa ständig auf ihn aufpassen?“ (4,9). Das ist die entscheidende Frage für heute. Haben wir eine Verantwortung für andere?

Infolge des Sündenfalls zerbrach die Beziehung zwischen Gott und den Menschen. Adam und Eva beschuldigten sich gegenseitig (3,11-12), und in Kapitel vier lesen wir, dass sich auch ihre Kinder überworfen hatten. Auseinandersetzungen, Streitigkeiten, Zerwürfnisse – hier liegen ihre Wurzeln. Und seither machen sie uns das Leben schwer. Versuche, Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen; nur selten wirst du als Sieger daraus hervorgehen, und sie machen so viel kaputt.

Kain war sauer auf seinen Bruder Abel. Gott hakte nach: „Warum bist du so zornig? Warum blickst du so grimmig zu Boden? Ist es nicht so: Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du frei umherschauen. Wenn du jedoch Böses planst, lauert die Sünde dir auf. Sie will dich zu Fall bringen. Du aber sollst über sie herrschen!” (4,6-7).

Entweder herrschst du über die Sünde (heute durch die Kraft des Kreuzes und der Auferstehung und mit Hilfe des Heiligen Geistes), oder die Sünde wird dich beherrschen. In Kains Fall beherrschte die Sünde ihn, und er tötete seinen Bruder (4,8). Gott stellte ihm noch eine weitere Frage: „Wo ist dein Bruder Abel?“ (4,9a).

Kain antwortete mit einer Gegenfrage, der ersten von einem Menschen gestellten Frage in der Bibel: „Soll ich etwa ständig auf ihn aufpassen?“ (4,9b). Kain wollte sich vor der Verantwortung drücken. Was er damit sagen wollte, ist „Habe ich wirklich eine Verantwortung für andere?“

Die biblische Antwort lautet, dass wir sehr wohl eine Verantwortung für andere haben. Wir können uns nicht der Verantwortung für das entziehen, was um uns herum geschieht - in unserer Stadt, unserem Land und in der Welt. Wir können es z. B. nicht einfach hinnehmen, dass jeden Tag tausende von Kindern infolge extremer Armut sterben, und behaupten, es gehe uns nichts an.

Wir haben nicht nur eine Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen, sondern es ist unser ausgesprochenes Vorrecht, Freunden, Familie und unseren Mitmenschen ein Segen zu sein und im Leben möglichst vieler Menschen, einen Unterschied zu machen.

Gebet

Herr, danke, dass Du dieses wunderbare Universum erschaffen hast, damit wir darin eine Beziehung mit Dir leben können. Bitte hilf mir dieses Jahr dabei, mein Potential, einen Unterschied im Leben anderer Menschen zu machen, auszuschöpfen.

Pippa fügt hinzu

Matthäus 2,16

„Herodes war außer sich vor Zorn, als er erfuhr, dass die Sterndeuter ihn hintergangen hatten. Er schickte Soldaten aus, die in Bethlehem und der ganzen Umgebung alle Jungen im Alter von zwei Jahren und jünger umbringen sollten. Denn die weisen Männer hatten ihm erzählt, dass sie den Stern vor etwa zwei Jahren zum ersten Mal gesehen hatten.“

Es erschüttert mich immer wieder zutiefst aufs Neue, wenn ich diese Verse lese. Wie grausam sich Herodes an den Schwächsten verging, nur weil er Angst um seine eigene Stellung hatte. Läufst du auch manchmal Gefahr, andere niederzumachen, um deine eigene Position zu stärken?

Thought for the Day

Alles dreht sich um Jesus. Der sicherste Ort ist in Seiner Nähe.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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