Tag 214

Bring den Menschen Hoffnung

Weisheit Psalm 89,47-49
Neues Testament Römer 15,1-6+12-13
Altes Testament 1. Chronik 11,1-3+9

Einführung

Drei Jahre war Matthew (21) obdachlos, als ihm Mark Russel, der Vorsitzende der Church Army, auf den Straßen Londons begegnete. Russel kaufte ihm etwas zu essen und führte ihn zu Christus.

Beim Abschied fragte er Matthew, „Im kommenden Monat werde ich bei mehreren Gelegenheiten zu tausenden von Menschen sprechen. Welchen Rat kannst du mir für die Anglikanische Kirche in England mitgeben?“

Matthew antwortete, „Die Kirche soll mit dem Streiten aufhören und den Menschen Hoffnung bringen.“

Mark Russel sagt, er habe nie eine bessere Definition für Kirche gehört. „Haben wir nicht ein Evangelium der Hoffnung? Ein Hoffnung bringendes Evangelium? Ein Leben spendendes Evangelium, ein Evangelium, das Veränderung bewirkt und vor allem anderen ein Evangelium der Hoffnung auf ewiges Leben, der Hoffnung auf Jesus.“

Viele Menschen sehen nur ein hoffnungsloses Ende; aber mit Jesus hast du Hoffnung ohne Ende.

Hoffnung ist eine der drei großen theologischen Tugenden – die anderen sind Liebe und Glaube. Raniero Cantalamessa schreibt, „Sie sind wie Schwestern. Zwei sind schon erwachsen und die dritte ist noch ein kleines Kind. Sie sind gemeinsam auf dem Weg, Hand in Hand, das Kind Hoffnung in der Mitte. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass die beiden Älteren das Kind mit sich ziehen, aber tatsächlich ist es anders herum; die kleine Schwester zieht die Großen. Die Hoffnung zieht Glaube und Liebe. Ohne Hoffnung käme alles zum Erliegen.“

Weisheit

Psalm 89,47-49

47 HERR, willst du dich für immer verbergen?
48 Bedenke doch, wie kurz mein Leben ist!
  Nur für einen flüchtigen Augenblick hast du uns Menschen geschaffen.
49 Welcher Mensch ist unsterblich?
  Wer kann dem Tod entrinnen?

Kommentar

Hoffnung auf ewiges Leben durch Jesus

„Wenn man ohne Hoffnung lebt, hört man auf zu leben,“ schrieb Fjodor Dostojewski. Und Emil Brunner sagte, „Was der Sauerstoff für die Lungen, das ist die Hoffnung für den Sinn des Lebens.“

Der Psalm endet mit hoffnungsvollen Worten, „Gelobt sei der Herr für immer! Amen, ja Amen!“ (89,52). Obwohl er mit seiner Situation hadert, hält der Psalmist an der Hoffnung fest.

1. Hoffnung inmitten von Leid und Verzweiflung
„Herr, wie lange soll das noch so gehen?“ (89,47) Es ist eine rhetorische Frage, ein Schrei der Verzweiflung. Wird das denn niemals enden?

2. Hoffnung obwohl das Leben kurz und der Tod unausweichlich ist
„Wie kurz mein Leben ist“ (48a). Wenn mit dem Tod alles vorbei ist, macht das Leben keinen Sinn. „Wie sinnlos und vergeblich ist doch das menschliche Leben, das du erschaffen hast!“ (48b). Niemand kann von sich aus von den Toten auferstehen: „Niemand lebt ewig, sondern alle müssen sterben. Keiner entkommt der Macht des Todes“ (89,49).

Der Psalmist schließt aber die Hoffnung auf die Auferstehung nicht aus. Er weiß, dass kein Mensch sich selbst retten kann. Er sieht auf den Herrn: „Wo ist deine Gnade geblieben, die du David in einem feierlichen Eid geschworen hast? ... den König, den du gesalbt hast!“ (89,50-52). Was der Psalmist nur vage erahnen konnte, sehen wir glasklar im Neuen Testament.

Gebet

Herr, wir danken Dir, dass Du uns in der Auferstehung Jesu Christi eine lebendige Hoffnung geschenkt hast; dass Du uns in ein „unvergängliches Erbe“ hineinberufen hast (1. Petrus 1,3-4).

Neues Testament

Römer 15,1-6+12-13

1 Wir, die einen starken Glauben haben, sind dazu verpflichtet, auf die Schwachheit der anderen Rücksicht zu nehmen und nicht an uns selbst zu denken. 2 Jeder von uns soll das Wohl des anderen im Blick haben und so leben, dass er ihn zum Guten ermutigt und im Glauben stärkt. 3 Auch Christus lebte nicht für sich selbst. Von ihm heißt es in der Schrift: »Die Anfeindungen, die dir, Gott, galten, haben mich getroffen.« 4 Was in der Heiligen Schrift vor langer Zeit aufgeschrieben wurde, gilt uns, wir sollen daraus lernen. Es ermutigt und tröstet uns, damit wir unsere Hoffnung auf Gottes Zusagen setzen und daran festhalten.
5 Gott aber ist es, der uns immer wieder neuen Mut und Trost schenkt, um standhaft zu bleiben. Er helfe euch, einmütig zu sein, so wie es euch Jesus Christus gezeigt hat. 6 Dann könnt ihr alle wie aus einem Mund Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, loben und preisen.

12 Und Jesaja prophezeite:
»Der Trieb, der aus der Wurzel Davids hervorsprießt,
  wird groß werden und über die Völker herrschen.
  Auf ihn werden sie ihre Hoffnung setzen.«
13 Deshalb wünsche ich für euch alle, dass Gott, der diese Hoffnung schenkt, euch in eurem Glauben mit großer Freude und vollkommenem Frieden erfüllt, damit eure Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes wachse.

Kommentar

Erfüllt mit Freude durch den Heiligen Geist

Glaube setzt Hoffnung, Freude und Frieden in unserem Leben frei. Zweifel raubt uns Freude und Frieden. Glaube bedeutet, dem „Gott der Hoffnung“ zu vertrauen. Paulus betet, „dass Gott, der euch Hoffnung gibt, euch in eurem Glauben mit Freude und Frieden erfüllt, sodass eure Hoffnung immer größer wird durch die Kraft des Heiligen Geistes“ (15,13).

Der Ursprung unserer Hoffnung liegt bei dem „Gott der Hoffnung“. Der Grund für unsere Hoffnung ist Jesus. Die Quelle der Hoffnung ist der Heilige Geist. Diese Hoffnung ist keine Wunschvorstellung, sie ist begründet in dem, was Gott für uns getan hat und immer noch tut.

Diese Hoffnung ist die treibende Kraft in unserem Alltag. Erwin McManus kommentiert, „Hoffnung holt uns aus dem Scherbenhaufen unseres Scheiterns, unseres Schmerzes und der Angst hin zur Überwindung dessen, was uns einst unüberwindbar schien. Unsere Fähigkeit zu ertragen, durchzuhalten, zu überwinden wird genährt durch die so unscheinbare Zutat Hoffnung.“

Jesus ist die Hoffnung der ganzen Welt. Er ist die Hoffnung Israels. Und Er ist auch die Hoffnung für den Rest von uns. Paulus zitiert verschiedene Passagen aus dem Alten Testament, um das zu belegen, und gipfelt mit prophetischen Worten Jesajas, [Jesus] „wird groß werden und über die Völker herrschen. Er wird ihre einzige Hoffnung sein“ (15,12; Hfa).

Paulus zeigt uns verschiede Aspekte der Hoffnung, die Jesus auch heute in die Welt trägt:

1. Hoffnung auf Einheit
Eifrig plädiert Paulus weiter für Einheit: „Bemühen wir uns also um Frieden miteinander und versuchen wir, einander im Glauben zu stärken“ (14,19). Bewahre diese Einheit, indem du einfühlsam mit deinen Glaubensgeschwistern umgehst und sie nicht unnötig kränkst (14,20-15,1). „Wir sollen uns so verhalten, dass es dem andern hilft und er dadurch im Glauben ermutigt wird“ (15,2).

Folge darin Jesu Beispiel: „Denn auch Christus lebte nicht nur für sich selbst“ (15,3). Mach es wie Jesus: nicht den Menschen gefallen, sondern es Gott recht machen. Wer es den Menschen recht machen will, muss manchmal gegen das eigene Gewissen handeln. Paulus ging den Menschen nur so weit entgegen, wie er es dabei Gott recht machte (Galater 1,10; 1. Korinther 10,33).

2. Hoffnung aus der Schrift
Ziel der Bibel ist es, Hoffnung zu schenken. „Dies wurde vor langer Zeit aufgeschrieben, damit wir daraus lernen. Es soll uns Hoffnung geben und ermutigen“ (15,4). Du weißt von Jesus und der Hoffnung, die wir in Ihm haben, weil es die Bibel gibt. Du pflegst deine Hoffnung, indem du Gottes Wort regelmäßig studierst.

Diese Hoffnung „[erfüllt] euch in eurem Glauben mit Freude und Frieden“ (15,13). Oder wie Corrie Ten Boom so wunderbar sagte, „Freude und Frieden heißt, du läufst mit einem Lächeln im Gesicht und einem leeren Koffer umher.“

Gebet

Herr, danke, dass Du mich, so wie Du Jesus von den Toten auferweckt hast, eines Tages auch zu ewigem Leben in Fülle erwecken wirst. Ich bete, dass Dein Heiliger Geist mich heute erfüllt, damit ich überfließe mit Hoffnung.

Altes Testament

1. Chronik 11,1-3+9

1 Aus ganz Israel kamen Gesandte zu David nach Hebron und sagten zu ihm: ... 2 Schon damals, als Saul noch König war, bist du es gewesen, der Israels Heer in den Kampf geführt und siegreich wieder zurückgebracht hat. Der HERR, dein Gott, hat zu dir gesagt: ›Du bist der Mann, der mein Volk Israel weiden soll wie ein Hirte seine Schafe. Dich habe ich zum neuen König über Israel bestimmt.‹«

3 Als alle Sippenoberhäupter von Israel in Hebron versammelt waren, schloss David mit ihnen einen Bund, und sie riefen den HERRN als Zeugen an. Sie salbten David und setzten ihn zum König über Israel ein. So erfüllte sich, was Samuel im Auftrag des HERRN vorausgesagt hatte.

9 So wurde Davids Macht immer größer, denn der HERR, der allmächtige Gott, stand ihm bei.

Kommentar

Setze deine Hoffnung darauf, dass der König wiederkommt

Wir hoffen auf Jesus, den König, der eines Tages kommen wird, um Sein Reich für immer aufzurichten. Während wir von den Königen im Alten Testament lesen, ist es wichtig, nicht zu vergessen, dass selbst die, die vorbildlich regierten, nur ein schwaches Abbild des einen letzten Königs abgaben.

In den Augen des Chronisten war David der perfekte König: „Du hast das Heer Israels im Kampf angeführt. Und der Herr, dein Gott, hat dir zugesagt: `Du wirst wie ein Hirte mein Volk Israel führen und wirst der Anführer meines Volkes Israel sein´“ (11,2). „Und sie salbten ihn zum König über Israel, wie der Herr es durch Samuel vorausgesagt hatte“ (11,3). „David wurde immer mächtiger, weil der Herr, der Allmächtige, mit ihm war“ (11,9).

David konnte nicht alles allein machen. Er brauchte ein Team, das ihn unterstützte. Dreißig Helden (LUT), zu denen auch die „Drei“ zählten. Ich bin so dankbar für die Frauen und Männer, die meine Frau und mich unterstützen und ermutigen, die Gemeinde zu leiten. Ohne dieses wunderbare Team würden wir nicht ansatzweise schaffen, was wir tun.

Über Amasai, den späteren Anführer der Dreißig, „kam der Geist [Gottes]“… und er sagte: „Wir gehören zu dir, David! Wir stehen auf deiner Seite…denn dein Gott hilft dir“ (12,19-22). Wie sehr muss das David gestärkt haben.

In diesen Versen sehen wir die unmittelbare Verbindung zwischen dem Königreich Israel und dem Reich Gottes (1. Chronik 28,5; 29,23; 2. Chronik 13,8). Es gab keinen Zweifel an der Kontinuität der Königsherrschaft, denn sie stand unter dem Schutz Gottes.

Als der Chronist diese Zeilen (hunderte von Jahren später) aufschrieb, gab es jedoch keinen König mehr. In der Hoffnung, dass wieder ein König wie David eingesetzt würde, berichtete er über die Vergangenheit. Das war die Hoffnung Israels – ein zukünftiger König. Jesus war dieser König, der gesalbte König, der Messias (Psalm 89,52).

Wir hoffen heute darauf, dass Jesus wiederkommt. Wie Bischof Leslie Newbigin es formuliert, „Der Horizont der Christen ist: „Er wird wiederkommen“ und „Wir warten auf die Wiederkehr des Herrn.“ Das kann morgen oder irgendwann sein, aber das ist unser Horizont. Dieser Horizont ist für mich der Grund, warum ich voller Hoffnung bin und der meinem Leben einen Sinn gibt.“

Gebet

Vater, ich danke Dir, dass sich alle Hoffnung Israels erfüllte, als Jesus, der gesalbte König, kam. Danke, dass wir jetzt erwartungvoll auf Seine Wiederkehr hoffen.

“Gelobt sei der Herr für immer! Amen, ja Amen!” (Psalm 89,53).

Pippa fügt hinzu

1. Chronik 11,10–25

Ich bin umgeben von starken Männern und Frauen in meiner Familie. Sie nehmen es mit den Riesen der Ungerechtigkeit auf. Manchmal tragen sie mir auch nur die Koffer; aber das ist auch ganz praktisch.

Thought for the Day

Der Ursprung unserer Hoffnung liegt bei dem „Gott der Hoffnung“. Der Grund für unsere Hoffnung ist Jesus. Die Quelle der Hoffnung ist der Heilige Geist.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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