Starke Familien
Einführung
Ein vielbeschäftigter Vater überlegte, wie er seine kleine Tochter beschäftigen könne. In einer Zeitschrift fand er eine Weltkarte. Er schnitt sie in viele kleine Teile und schlug dem Kind vor, die Karte wieder zusammenzusetzen.
Der Vater war überrascht, wie schnell sie damit fertig war und wollte wissen, wie sie das geschafft hatte. Da antwortete sie ihm: „Als du die Seite herausgerissen hast, war mir aufgefallen, dass auf der Rückseite ein Bild von einem Paar war. Ich dachte mir, wenn ich den Mann und die Frau wieder zusammenkriege, muss auch die Welt wieder in Ordnung sein.“
Ehe und Familie sind so wichtig. Beides gehört zu Gottes natürlicher Ordnung, beides ist lebenswichtig für unsere Gesellschaft. Papst Johannes Paul II. schrieb einst, die Familie sei das „Fundament“ und die „Nahrung“ der Gesellschaft.
Die Lebensaufgabe von Nicky und Sila Lee besteht darin, Ehen und Familien zu stärken. Ihre Kurse und Bücher, wie z.B. Das Ehe-Buch: Schritt für Schritt zu einer erfüllten Partnerschaft und Eltern auf Kurs: Wie das Leben mit Kindern gelingt, haben schon vielen Menschen, zunächst in unserer Gemeinde aber inzwischen in vielen Ländern weltweit, sehr geholfen. Jüngst sagte ein hoher Regierungsbeamter eines anderen Landes zu Nicky und Sila, „Eine starke Gesellschaft braucht starke Familien. Und für starke Familien braucht es starke Ehen. Deshalb interessieren wir uns sehr für Ihre Arbeit.“
Die Bibel hat viel darüber zu sagen, wie Familienleben aussehen soll. Als Christen haben wir nicht nur eine natürliche Familie, sondern wir sind auch Teil der Kirche, die, wie es im Neuen Testament heißt, „Gottes Familie“ ist.
Psalm 102,19+26–29
19 Diese Worte soll man aufschreiben für die Generationen,
die nach uns kommen, damit auch sie es lesen und den HERRN loben:
26 Vor langer Zeit hast du alles geschaffen,
Himmel und Erde sind das Werk deiner Hände.
27 Sie werden vergehen, du aber bleibst.
Wie alte Kleider werden sie zerfallen,
wie ein abgetragenes Gewand legst du sie ab
und wechselst sie aus.
28 Du aber bleibst ein und derselbe,
deine Jahre haben kein Ende.
29 Die Nachkommen deines Volkes werden in Sicherheit wohnen,
unter deinem Schutz werden sie geborgen sein.
Kommentar
Kinder und zukünftige Generationen
Jede Generation hat eine Verantwortung für die Zukunft und muss entsprechend planen. Wir sollten uns also nicht nur Gedanken über die Zeitspanne unseres Lebens machen, sondern auch an die kommenden Generationen denken. Der Psalmist tut das: „dies soll für unsere Nachkommen aufgeschrieben werden, damit das Volk, das es dann geben wird, den Herrn lobt“ (102,19).
Jesus ist für alle Generationen von zentraler Bedeutung. Der Hebräerbrief zitiert interessanterweise die Verse 26-28 dieses Psalms und bezieht sie auf Jesus: „Herr, am Anfang hast du das Fundament der Erde gelegt, der Himmel ist das Werk deiner Hände“ (Hebräer 1,10-12). „Einst hast du das Fundament der Erde gelegt und der Himmel ist das Werk deiner Hände“ (102,26). „Jesus Christus ist gestern, heute und in Ewigkeit derselbe“ (Hebräer 13,8). Jesus „[bleibt] für immer und ewig derselbe“ (102,28).
Der Psalm endet mit dieser Hoffnung für die nächste Generation: „Die Nachkommen deines Volkes werden in Sicherheit wohnen, unter deinem Schutz werden sie geborgen sein“ (102,29; Hfa).
Es ist eine Hoffnung, ein Gebet und in gewisser Hinsicht auch eine Verheißung. Auch wenn jeder zunächst für sein eigenes Leben verantwortlich ist, scheint es, als behandle Gott die Menschen wie Familie. Wir dürfen hoffen, beten und glauben, dass unsere Kinder in Seiner Gegenwart leben und vor Ihm Bestand haben werden (102,29; NGÜ).
Gebet
Herr, ich bete für meine Familie und die Familien in unserer Gemeinde, dass wir, „die dir dienen, dürfen ´im Land` wohnen bleiben, und [unsere] Nachkommen vor dir Bestand haben werden“ (NGÜ).
1. Korinther 16,5–6+10+13-17+19-20a
5 Ich werde zu euch kommen, sobald ich die Gemeinden in der Provinz Mazedonien besucht habe. Dort will ich mich nicht lange aufhalten; 6 aber bei euch möchte ich eine Zeit lang bleiben, vielleicht sogar den ganzen Winter über. Es wäre gut, wenn ihr mich dann für die Weiterreise versorgen könntet.
10 Wenn Timotheus zu euch kommt, sorgt bitte dafür, dass er nicht entmutigt wird. Denn er arbeitet wie ich für den Herrn.
13 Seid wachsam und steht fest im Glauben! Seid entschlossen und stark! 14 Bei allem, was ihr tut, lasst euch von der Liebe leiten.
15 Noch eins, liebe Brüder und Schwestern: Ihr kennt doch Stephanas und alle, die bei ihm leben. Sie waren die ersten Christen in der Provinz Achaja und haben sich ganz für den Dienst in der Gemeinde zur Verfügung gestellt. 16 Hört auf solche Leute und auf alle anderen, die mitarbeiten und ihr Bestes geben. 17 Ich freue mich, dass Stephanas, Fortunatus und Achaikus zu mir gekommen sind. Sie haben mir darüber hinweggeholfen, dass ich nicht bei euch sein konnte.
19 Die Gemeinden der Provinz Asia senden euch herzliche Grüße. Aquila und Priska lassen euch ebenfalls grüßen, zusammen mit der Gemeinde, die sich in ihrem Haus versammelt. Sie wissen sich durch Christus, den Herrn, mit euch verbunden. 20 Auch die Brüder und Schwestern hier haben mich gebeten, euch zu grüßen.
Kommentar
Familie und Zuhause
Ein großes Schild vor der Hillsong Church in Sydney, Australien lädt die Menschen mit den Worten ein: „Willkommen daheim”. Die Vision der leitenden Pastoren, Brian und Bobbie Houston, ist, dass jeder in der Gemeinde auf dieselbe Art und Weise willkommen geheißen wird und Liebe und Gastfreundschaft erfährt, als wäre er bei ihnen zu Hause zu Gast.
Wir müssen uns die neutestamentliche Vorstellung von Gemeinde als Heimat einmal vor Augen führen. Die ersten Christen hatten natürlich noch keine Kirchengebäude. Sie trafen sich in Privathäusern (16,19). Paulus schreibt an die Korinther, „Wenn Timotheus zu euch kommt, sorgt bitte dafür, dass er sich bei euch wohl fühlt“ (10a; Hfa). Die The Message Bible übersetzt, „Seht zu, dass er sich bei euch wie zu Hause fühlt“ (10b).
Die Kirche ist Gottes Familie. Gott ist unser Vater. Paulus sieht die ganze Kirche als eine große Familie. Er spricht von anderen Christen als „Brüder[n] und Schwestern“ (16,15; GNB). Die Kirche ist keine Organisation, der du beitrittst, sie ist eine Familie, der du angehörst, ein Zuhause, in dem du geliebt und umsorgt wirst und Heilung erfährst.
Paulus, der als Alleinstehender weder Frau noch Kinder hatte, liebte die Korinther und betrachtet sie als seine Familie. Er fühlte sich geistlich erfrischt, wenn er Zeit mit ihnen verbrachte (16,17). Er schließt seinen Brief mit den Worten, „Euch allen gehört meine Liebe“ (16,24). Er erwartet von ihnen, dass sie den Herrn (16,22) und sich gegenseitig lieben. „Grüßt einander mit dem heiligen Kuss“ (16,20; LUT).
Das ist nicht nur eine schöne Theorie, sondern etwas ganz Persönliches. Er hofft, sie bald zu sehen (16,5), und er hofft auf ihre Unterstützung (16,6). Auch soll es nicht nur ein kurzer Abstecher werden; er „möchte kommen und eine Zeit lang bleiben, wenn der Herr es mir erlaubt“ (16,7). Paulus schreibt aus Liebe und Sorge um die Menschen in der Gemeinde. Damit lässt er seinen Worten Taten folgen, „Alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehen“ (16,14).
Paulus ist aus dem einen Grund noch nicht in Korinth, „denn hier bieten sich [ihm] große Möglichkeiten für die Arbeit, und viele Menschen fühlen sich von der Botschaft angesprochen. Es gibt allerdings auch viel Widerstand“ (16,9). (Es scheint, als müssten wir, wenn Gott uns „große Möglichkeiten“ schenkt, auch immer mit „viel Wiederstand“ rechnen.) Lass dich durch solche Widerstände nicht von den großen Möglichkeiten ablenken.
Dann spricht er über Timotheus, den er an anderer Stelle seinen Sohn im Herrn nennt (4,17), über seinen „Bruder Apollos“ (12a) und „Stephanas und alle in seinem Haus“ (15a). Beim Lesen des Neuen Testaments bekommt man den Eindruck, dass es damals völlig normal war, dass sich ganze Häuser bzw. Familien auf einmal bekehrten und getauft wurden.
Auch sehen wir, dass ein Ehepaar einen gemeinsamen Dienst hatte. Aquila und Priska leiteten eine Hauskirche (16,19). Aquila wird hier als erstes genannt; gewöhnlich nennt Paulus zuerst Priska (s. Römer 16,3). Es steht außer Zweifel, dass sie die Gemeinde gemeinsam leiteten.
Zur Kirchenfamilie gehören Alleinstehende wie Paulus, Ehepaare wie Priska und Aquila sowie ganze Haushalte wie die Familie des Stephanas. Alle zusammen bilden sie Gottes Familie.
Was Paulus schreibt, gilt für uns alle: „Seid wachsam. Haltet treu an dem fest, was ihr glaubt. Seid mutig und stark. Alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehen“ (16,13-14).
Gebet
Herr, bitte erfülle uns mit einer solch starken Zuneigung für einander, dass wir es als Bereicherung und Erfrischung empfinden, Teil Deiner Familie zu sein, egal ob wir alleinstehend oder verheiratet sind.
2. Chronik 25,4b
4 ...Jeder soll nur für seine eigene Sünde bestraft werden.«
Kommentar
Eltern und Kinder
Eine gute Erziehung, ist von großem Vorteil im Leben. Joaschs Vater starb, als er noch ein Baby war. Mit nur sieben Jahren wurde er König. Seine Mutter sorgte dafür, dass er, „Solange der Priester Jojada am Leben war“ (24,2a), von diesem unterwiesen wurde. Es muss eine gute Erziehung gewesen sein, denn „Joasch tat, was dem Herrn gefiel“ (2b). Joasch hatte selbst auch Familie, zu der „Söhne und Töchter“ gehörten (24,3).
Gott hatte David und seiner Familie Seinen Segen zugesagt. Die Königsherrschaft wurde in der Familie weitergegeben. Obwohl Gott bedingungslos liebt, ist doch jeder selbst dafür verantwortlich, wie er auf diese Liebe antwortet. Das „Gesetzbuch von Mose“ (wahrscheinlich die Bezeichnung der fünf Bücher Mose im Alten Testament) wird zitiert, um zu untermauern, dass „Eltern nicht für die Sünden ihrer Kinder und Kinder nicht für die Sünden ihrer Eltern mit dem Tod bestraft werden dürfen. Jeder soll nur für seine eigene Schuld hingerichtet werden“ (25,4).
Dieses Prinzip kommt hier zum Einsatz. Joasch begann gut: „Joasch tat, was dem Herrn gefiel“ (24,2b). Er setzte „das Haus des Herrn wieder in Stand“ (24,4), und alle machten mit: „Die führenden Männer und das Volk brachten nun alle voller Freude Geld und legten es in den Kasten, bis er voll war“ (24,10). „Sie richteten das Haus des Herrn nach den ursprünglichen Plänen wieder her“ (13b). (Gotteshäuser sind wichtig und können wieder instand gesetzt werden, wenn alle mitmachen.)
Leider regierte Joasch nicht so gut weiter (24,17-27). Es ist so wichtig, nicht nur gut zu beginnen, sondern auch bis zum Ende durchzuhalten.
Tragischerweise wiederholte sich das Muster bei seinem Sohn Amazja. Er begann prima (25,2), aber endete schlecht. Ihm stieg sein Erfolg zu Kopf (25,19; Hfa), und er wandte sich vom Herrn ab (25,27).
Gebet
Herr, bitte hilf mir, ein gutes Vorbild zu sein. Ich bete, dass Familien wieder das Fundament unserer Gesellschaft werden; dass die Zahl der Eheschließungen wieder zunimmt und dass Familien wiederhergestellt und gestärkt werden.
Pippa fügt hinzu
2. Chronik 24,1–25,28
Wenn wir ihnen gute Ratschläge geben, können auch kleine Kinder schon Großes erreichen. Wir dürfen sie nicht unterschätzen.
Joasch wurde mit sieben König. Mit Jojadas Hilfe baute er den Tempel wieder auf. Solange er in dem Priester einen guten Berater hatte, betete Israel Gott an. Leider kam er nach dem Tod seines Mentors völlig vom guten Weg ab. Wir müssen uns immer wieder kluge Ratgeber suchen, und wir müssen der nachfolgenden Generation Mut machen.
Thought for the Day
Die Kirche ist keine Organisation, der du beitrittst, sie ist eine Familie, der du angehörst, ein Zuhause, in dem du geliebt und umsorgt wirst und Heilung erfährst.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“