Tag 239

Gottes Vorteilspaket

Weisheit Psalm 103,1–5+10-12
Neues Testament 2. Korinther 1,3–11
Altes Testament 2. Chronik 26,16a

Einführung

Neulich fiel mir mein altes Gebetstagebuch in die Hände, in dem ich einige meiner ersten Gebetserhörungen notiert hatte.

Am 26. September 1976 hatte ich für meine Mutter gebetet: „Gebetet, dass der Herr die Schlaflosigkeit meiner Mutter heilt.“ (Ich erzählte ihr nicht, dass ich für sie betete.) Exakt drei Monate später schrieb ich: „Meine Mutter sagt, sie hat in den letzten paar Wochen besser geschlafen als in den vier Jahren zuvor; Schlaflosigkeit sei kein Problem mehr.“

Selbstverständlich lässt sich das Christentum nicht auf Basis erhörter Gebete beweisen, denn Zyniker halten im Zweifelsfall alles für Zufall. Aber wie der ehemalige Erzbischof von Canterbury, William Temple, einmal sagte, „Wenn ich bete, passieren Zufälle; wenn ich es nicht tue, passieren sie nicht.“ Erhörte Gebete stärken unseren Glauben an Gott, sie lassen ihn wachsen.

Seit fünfundzwanzig Jahren notiere ich neben dem Text aus dem Neuen Testament, den wir heute lesen, einige meiner Gebete für das nächste Jahr. Es ist erstaunlich, wie viele dieser Gebete Gott beantwortet hat. Wie leicht vergesse ich all Seine Antworten auf meine Gebete. Wie schnell vergesse ich, wie reich Er mich segnet.

In unserem Psalm heute ermahnt sich David, nicht „das Gute“ zu vergessen, „das er für [ihn] tut“ (103,2). Viele wissen um die Vorteile, die ihnen ihr Job oder der Staat bringt. Aber was ist mit allem, was wir von unserem liebenden Vater im Himmel erhalten?

Weisheit

Psalm 103,1–5+10-12

1 Ich will den HERRN loben von ganzem Herzen,
  alles in mir soll seinen heiligen Namen preisen!
2 Ich will den HERRN loben und nie vergessen,
  wie viel Gutes er mir getan hat.
3 Ja, er vergibt mir meine ganze Schuld
  und heilt mich von allen Krankheiten!
4 Er bewahrt mich vor dem sicheren Tod
  und beschenkt mich mit seiner Liebe und Barmherzigkeit.
5 Mein Leben lang gibt er mir Gutes im Überfluss,
  er macht mich wieder jung und stark wie ein Adler.

10 Er bestraft uns nicht, wie wir es verdienen;
  unsere Sünden und Verfehlungen zahlt er uns nicht heim.
11 Denn so hoch, wie der Himmel über der Erde ist,
  so groß ist seine Liebe zu allen, die Ehrfurcht vor ihm haben.
12 So fern, wie der Osten vom Westen liegt,
  so weit wirft Gott unsere Schuld von uns fort!

Kommentar

Erinnere dich an alles Gute von Gott und danke Ihm dafür

Wir haben so viel Grund, Gott zu loben. Fast scheint David zu sich selbst zu sprechen, sich selbst zu ermahnen, „Lobe den Herrn, meine Seele, und … seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“ (103,1-2; LUT).

David hatte es in seinem Leben oft nicht leicht: Schuld, Krankheit und den „sicheren Tod“ (3-4; Hfa). Dennoch beginnt er wie Paulus damit, Gott für das Gute zu preisen, das Er ihm getan hat.

1.\tVergebung
Gott vergibt alle deine Sünden (103,3): „Er bestraft uns nicht für unsere Sünden und behandelt uns nicht, wie wir es verdienen“ (103,10). „So fern der Osten vom Westen ist, hat er unsere Verfehlungen von uns entfernt“ (103,12).

2.\tHeilung
Gott „heilt alle [deine] Krankheiten“ (3b). Eines Tages werden wir vollkommen heil sein. Wir sehen schon jetzt Anzeichen dafür, wenn Gott uns unmittelbar und übernatürlich heilt. Darüber hinaus hat Gott uns Immunsystem, Antikörper und den Heilungsprozess in den Körper gegeben.

3.\tErlösung
Gott „kauft [dich] vom Tode frei“ (4a). Keine Grube ist so tief, dass Gott dich nicht aus ihr zu retten vermag.

4.\tLiebe
Er „krönt dich mit Güte (Liebe) und Erbarmen“ (4b; NGÜ): „Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, so groß ist seine Gnade gegenüber denen, die ihn fürchten“ (103,11).

5.\tErfüllung
„Er macht mein Leben reich“ (5a) „mit guten Gaben“ (GNB); „Mein Leben lang gibt er mir Gutes im Überfluss“ (Hfa).

Gebet

Lob und Preis sei Dir, Herr, für all das Gute, das Du mir schenkst: für Deine Vergebung und Heilung, für Deine Erlösung und Liebe; dass Du mein Leben reich machst.

Neues Testament

2. Korinther 1,3–11

3 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er ist der barmherzige Vater, der Gott, von dem aller Trost kommt! 4 In allen Schwierigkeiten ermutigt er uns und steht uns bei, so dass wir auch andere trösten können, die wegen ihres Glaubens angefeindet werden. Wir ermutigen sie, wie Gott uns ermutigt hat. 5 Weil wir Christus gehören und ihm dienen, müssen wir viel leiden, aber in ebenso reichem Maße erfahren wir auch seine Hilfe. 6 Deshalb kommt es euch zugute, wenn wir verfolgt werden, denn unser Leid dient zu eurer Ermutigung und Rettung. Und wenn wir getröstet werden, dann geschieht auch das zu eurem Besten. Es gibt euch Kraft, die gleichen Leiden wie wir geduldig zu ertragen. 7 Darum sind wir zuversichtlich und haben keine Angst um euch. Denn ihr werdet zwar leiden müssen wie wir, aber genauso werdet ihr auch Gottes Trost und Ermutigung erfahren wie wir.

8 Liebe Brüder und Schwestern! Ihr sollt wissen, dass wir in der Provinz Asia Schweres erdulden mussten. Wir waren mit unseren Kräften am Ende und hatten schon mit dem Leben abgeschlossen. 9 Unser Tod schien unausweichlich. Aber Gott wollte, dass wir uns nicht auf uns selbst verlassen, sondern auf ihn, der die Toten zu neuem Leben erweckt. 10 Und tatsächlich hat Gott uns vor dem sicheren Tod gerettet und wird es auch in Zukunft tun. Wir setzen unser Vertrauen auf ihn: Er wird uns immer wieder aus Todesgefahr befreien. 11 Dazu tragen auch eure Gebete für uns bei. Und so werden nicht nur wir, sondern viele Gott dafür danken, dass er uns gnädig ist und uns bewahrt hat.

Kommentar

Erkenne Gottes Güte auch mitten im Leid

Niederlagen oder Verluste sind dir nicht fremd? Du hast ein gesundheitliches Problem? Du stehst finanziell oder anders unter großem Druck? Du hast Gegner oder Kritiker? Du machst gerade eine schwere Zeit voller Enttäuschungen und Probleme durch?

Paulus hatte die Gemeinde in Korinth gegründet. In diesem, seinem persönlichsten Brief offenbart er das Herz eines Leiters. Er gibt seine Gefühle preis, die eines Mannes aus Fleisch und Blut, der weiß, was es heißt, „in Bedrängnis“ (1,4; LUT) zu sein, Leid (1,4), „Kummer und Sorgen“ (1,6) und „Schwierigkeiten“ zu haben (1,8). Eines der Worte, das Paulus im Urtext benutzt, bedeutet: von einem großen Gewicht niedergedrückt zu werden.

Er „hatte keine Hoffnung mehr“ (8a; GNB), hatte „dem Tod ins Gesicht gesehen“ (9a) und war in „Todesgefahr“ (10a) gewesen. Neben ganz realer Verfolgung, sah er sich auch mit Kritik, Spott, Krankheit, Schwermut, Verlust, Ungerechtigkeit, Enttäuschung, Versuchung und schwierigen Beziehungen konfrontiert.

Von Sir Winston Churchill stammt der Ausspruch: „Der Pessimist sieht ein Problem in jeder Gelegenheit, der Optimist sieht eine Gelegenheit in jedem Problem.“ Nach dieser Definition war Paulus definitiv ein Optimist!

Der Brief beginnt mit Lobpreis – nicht für die Probleme, sondern für das Gute, das daraus erwachsen ist. Was hat sich Positives ergeben? Wie können du und ich das Gute in jedem Problem erkennen?

1.\tDu wirst getröstet werden
… vom „Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis“ (3-4; LUT). Trösten bedeutet ermutigen, aufmuntern, an die Hand nehmen. „Der Vater der Barmherzigkeit“ (1,3; LUT) distanziert Sich nicht von unserem Leid, sondern ergreift unsere Hand und leidet mit uns. Sein Heiliger Geist ist „der Tröster“ (Johannes 14,26; LUT).

2.\tDu wirst anderen helfen
Wenn du im Augenblick eine Leidenszeit erlebst, mag es dir kein großer Trost sein – aber du wirst genau deswegen später jemand anderen trösten können: „[Gott] tröstet uns in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott“ (1,4). Wer selbst Schweres erlebt hat, ist ein verständnisvoller Tröster.

3.\tEs wird dich verändern
Nöte lassen uns „geduldig .. ertragen“ (1,6). – So wie Gold vom Feuer geläutert oder ein Weinstock beschnitten wird, damit er mehr Frucht bringt, so führen Not und Bedrängnis zu Geduld, Ertragen, Standhaftigkeit und Ausdauer und bewirken letztlich, dass sich unser Charakter verändert.

4.\tDu bist nicht allein
Paulus schreibt, „Wie ihr an den Leiden teilhabt, so habt ihr auch am Trost teil“ (1,7; LUT). Das Wort für „teilhaben“ kommt vom griechischen koinonia, was die engstmögliche Beziehung beschreibt. In Zeiten großer Not sollten wir also größtmögliche Nähe suchen, während wir uns gegenseitig trösten und ermutigen. Und so wird deine Not auch zu der meinen.

5.\tDu wirst lernen, Gott zu vertrauen
Wenn alles glatt läuft, verlassen wir uns schnell auf uns selbst. Aber wenn alles schief geht, wenn wir am Ende unserer Weisheit angekommen sind, sind wir gezwungen, auf Gott zu vertrauen. Paulus beschreibt es so: „Auf diese Weise haben wir gelernt, nicht auf uns selbst zu vertrauen, sondern auf Gott“ (1,9).

6.\tDu wirst gerettet werden
Paulus schreibt weiter, „Und tatsächlich hat er uns aus der Todesgefahr befreit. Nun sind wir sicher, dass er es wieder tun wird“ (1,10). Wenn wir erkennen, wie oft Gott uns in der Vergangenheit schon befreit hat, können wir auch in der Zukunft zuversichtlich auf Seine Rettung hoffen.

7.\tDeine Gebete werden anderen helfen
Gebete haben Macht. Gott beantwortet sie wirklich. Eine der besten Möglichkeiten, anderen zu helfen, ist, für sie zu beten: „Auch ihr könnt dabei mithelfen, indem ihr für uns betet. Wenn viele das tun, werden dann auch viele Gott für die Gnade danken, die er uns erfahren lässt“ (1,11; NGÜ). Wenn deine Gebete beantwortet werden, wird Gott dadurch verherrlicht.

Gebet

Herr, bitte lass mich in jeder Not das Gute erkennen. Lass mich Deinen Trost erfahren und hilf mir, dass ich mich nicht auf mich selbst, sondern auf Dich, Herr, verlasse. Ich bitte Dich…

Altes Testament

2. Chronik 26,16a

16 Doch die Macht stieg ihm zu Kopf.

Kommentar

Lass dir Gottes Güte nicht zu Kopf steigen

Gute Zeiten können für unseren Glauben ebenso herausfordernd sein wie schlechte. Abraham Lincoln, der als Präsident der USA ein gutes Verständnis von Macht hatte, sagte, „Willst du den Charakter eines Menschen kennenlernen, so gib ihm Macht.“

Usija begann gut. Mit sechzehn wurde er König (26,1). „Er tat, was dem Herrn gefiel“ (4a). Er „suchte Gott“ (5a). „Und solange der König den Herrn suchte, ließ Gott ihm alles gelingen, was er unternahm“ (5b). „Gott half ihm“ (7a). Er wurde berühmt und auch recht mächtig (26,8). Alles schien glatt zu laufen (26,15).

Solange Usija Gott suchte, beantwortete Gott seine Gebete, half ihm und schenkte ihm Erfolg.

Allerdings lief alles schrecklich schief, als „seine Macht wuchs“ (15c). Ruhm, Erfolg und Macht sind berauschend. Sie bergen die Gefahr, stolz und arrogant zu werden.

„Doch die Macht stieg ihm zu Kopf“ (16a; Hfa), „und das brachte ihn zu Fall“ (16b). Er tat, was die Heilige Schrift explizit verbot (s. 4. Mose 16,40 und 18,7), obwohl ihm viele Priester „entgegen traten“ und ihn warnten, weil er „untreu“ geworden war (26,18). Anstatt auf sie zu hören, wurde „er wütend“ (26,19). Das ist eine deutliche Warnung an uns, nicht stolz und hochmütig zu werden, wenn die Dinge gut laufen. Vertraue weiter auf Gott und folge Ihm.

Gebet

Herr, bitte hilf mir, Dich mein Leben lang zu preisen, mich auf Dich zu verlassen und Dich zu suchen.

Pippa fügt hinzu

2. Korinther 1,3–4 (LUT)

„Der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis.“

Leider bleibt uns Kummer in diesem Leben nicht erspart, aber wir haben einen barmherzigen Vater, den Gott allen Trostes. Er ist nicht nur der Gott von ein bisschen Trost; Er wird uns in jeder einzelnen Bedrängnis, in die wir kommen, trösten.

Thought for the Day

„Wenn ich bete, passieren Zufälle; wenn ich es nicht tue, passieren sie nicht.“ – William Temple, ehemaliger Erzbischof von Canterbury

reader

App

Hol dir die "The Bible with Nicky and Pippa Gumbel" App für iOS oder Android und starte die Bibel regelmäßig zu lesen oder zu hören.

reader

Email

Registriere dich jetzt, um "Bibel in Einem Jahr" jeden Morgen in deinem Posteingang zu haben. Du bekommst jeden Tag eine E-Mail.

reader

Podcast

Einfach abonnieren und "Bibel in einem Jahr" täglich in deiner Lieblings-Podcast-App anhören.

reader

Website

Starte gleich hier auf der Website mit dem Lesen von Bibel in einem Jahr.

Jetzt lesen

Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

Bibel in einem Jahr

  • INTRODUCTION
  • WISDOM BIBLE
  • WISDOM COMMENTARY
  • NEW TESTAMENT BIBLE
  • NEW TESTAMENT COMMENTARY
  • OLD TESTAMENT BIBLE
  • OLD TESTAMENT COMMENTARY
  • PIPPA ADDS

Diese Website speichert Daten wie Cookies, um die erforderliche Website-Funktionalität und Analyse zu ermöglichen. Mehr dazu