Tag 24

Wie man Gottes Reden hört

Weisheit Sprüche 3,1+5-6
Neues Testament Matthäus 17,1-2+5
Altes Testament 1.Mose 47,31 + 48,15-16

Einführung

Stell dir vor, du gehst zum Arzt und sagst, „Also, Herr Doktor, ich bin ein einziges Wrack: Ich habe mir das Knie verdreht … meine Augen jucken … meine Finger sind geschwollen … und dann habe ich noch einen Tennisarm … und Rückenschmerzen …“ Und wenn du dann mit deiner langen Liste körperlicher Beschwerden fertig bist, schaust du auf die Uhr und sagst, „Du meine Güte! Ist es schon so spät? Ich muss los.“ Und der Arzt hat kaum Zeit zu antworten, „Moment mal!? Wollen Sie nicht wissen, ob oder wie ich Ihnen helfen kann?”

Wenn wir Gott immer nur zutexten und uns nie die Zeit nehmen zuzuhören, was Er zu sagen hat, machen wir genau denselben Fehler. Es redet immer nur einer, nämlich wir, aber wir hören nie richtig zu. Unsere Gottesbeziehung soll aber keine Einbahnstraße, sondern eine wechselseitige Unterhaltung sein. Mir hilft es, beim Beten einen Notizblock nebendran liegen zu haben. Dort notiere ich alle Gedanken, die mir während ich bete, in den Kopf kommen, und die möglicherweise vom Heiligen Geist sind.

In unserer von Medien überfluteten Zeit dringen so viele Stimmen auf uns ein – in Fernsehen, Radio und Internet, auf „Twitter“, „Facebook“, „Instagram“ und per E-Mail und Textnachrichten. Dann sind da noch die Stimmen unserer Freunde, Familie und Arbeitskollegen. Und manchmal hören wir die Stimme des Teufels, der uns verleiten will, an Gottes Wort und Seinen guten Absichten für uns zu zweifeln.

Wie erkennst und hörst du Gottes Stimme inmitten der Kakophonie von Lärm und Ablenkungen in deinem Leben?

Weisheit

Sprüche 3,1+5-6

1 Mein Sohn, vergiss nie, was ich dir beigebracht habe!
  Nimm dir meine Ratschläge zu Herzen und bewahre sie!

5 Verlass dich nicht auf deinen eigenen Verstand,
  sondern vertraue voll und ganz dem HERRN!
6 Denke bei jedem Schritt an ihn; er zeigt dir den richtigen Weg
  und krönt dein Handeln mit Erfolg.

Kommentar

Gott redet zu uns durch die Heilige Schrift

Gott spricht in erster Linie zu uns durch das, was Er in der Bibel bereits gesagt hat – was Er „gelehrt“ hat und durch Seine „Gebote“ (3,1). Bete beim Bibellesen, dass Er durch die Heilige Schrift zu dir spricht und dass du Seine Stimme wahrnimmst.

Der Verfasser der Sprüche rät, „Verlass dich nicht auf deinen Verstand. Denke an ihn, was immer du tust, dann wird er dir den richtigen Weg zeigen“ (3,5-6).

Bibelverse auswendig zu lernen, ist eine Möglichkeit, dir Gottes Wort „tief in dein Herz“ zu schreiben (3,3). Meine Frau und ich haben diese Verse auf unserer Hochzeitsreise auswendig gelernt und versuchen seither, nach ihnen zu leben.

1.\tLass dich von „Liebe” und Treue” leiten
Lass dich in all Ihren Entscheidungen von diesen beiden Prinzipien leiten. „Liebe“ und „Treue“ (3,3; GNB) sollten tief in unserem Herzen verankert sein. Treue heißt u.a., so über andere Menschen zu sprechen, als wären sie anwesend. Das schafft auch Vertrauen bei denen, die tatsächlich mit uns im selben Raum sind. Wenn wir so leben, dann schafft uns das „Anerkennung bei Gott und den Menschen“ (3,4).

2.\tLauf zu Gott! Flieh vor dem Bösen!
Auf Gott sollen wir vertrauen und nicht hochmütig werden und uns für besonders clever halten. Ehrfurcht vor dem Herrn im Sinne eines gesunden Respektes vor Gott lässt uns in Seine Arme laufen und das Böse meiden (3,8). Gott verspricht, „Das ist heilsam für deine Gesundheit und erfrischt deine Glieder“ (3,9; EÜ). Mit anderen Worten, es gibt einen Zusammenhang zwischen Körper und Geist.

3.\tGib mit offenen Händen
Es ist wirklich wichtig, was du mit deinem Geld machst. Gib Gott „das Beste vom Ertrag [deiner] Arbeit“ (3,9; GNB), also den ersten Teil deines Einkommens und nicht den letzten. Meiner Erfahrung nach ist das ein außergewöhnliches Prinzip: wenn du tatsächlich „biblisch“ gibst, wirst du die Wahrheit von Gottes Verheißung entdecken, dass Er Sich um all deine Bedürfnisse kümmern wird: „Dann werden sich deine Scheunen mit Korn füllen, und deine Fässer von Wein überfließen“ (3,10).

Gebet

Herr, bitte hilf mir, Dein Wort nicht nur zu lesen, sondern es auch zu verinnerlichen und danach zu leben, dass ich Deinem Namen Ehre mache.

Neues Testament

Matthäus 17,1-2+5

1 Sechs Tage später nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes mit auf einen hohen Berg. Sie waren dort ganz allein. 2 Da wurde Jesus vor ihren Augen verwandelt: Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider strahlten hell.

5 Noch während er redete, hüllte sie eine leuchtende Wolke ein, und aus der Wolke hörten sie eine Stimme: »Dies ist mein geliebter Sohn, über den ich mich von Herzen freue. Auf ihn sollt ihr hören.«

Kommentar

Höre, wie Gott durch Jesus redet

Jesu Worte sind Gottes Worte. Gott sagt, „Hört auf ihn“ (17,5). Wenn du Jesu Worte liest und dir zu Herzen nimmst, dann hörst du (auf) Gott.

Jesus bereitet Seine Jünger darauf vor, dass sie mit Angriffen rechnen müssen. Wir müssen immer mit Kritik rechnen (16,21). Zweimal in unsrem heutigen Abschnitt spricht Jesus zu Seinen Jüngern von dem Leiden, das Ihn erwartet – Er erklärt ihnen das Kreuz und die Wiederauferstehung (16,21; 17,9-12).

Statt Ihm aber wirklich zuzuhören, diskutiert Petrus mit Ihm (16,22). Wie Jesus ihn dafür zurechtweist, ist von großer Bedeutung. Bei jeder zentralen Entscheidung müssen wir uns fragen, ob wir Gottes Auftrag oder eine menschliche Agenda im Sinn haben (16,23). Jesus Antwort ist das Herzstück Seines Auftrages, und der ist für alle Seine Nachfolger von großer Bedeutung (16,24-28).

Nicht ein angenehmes, sicheres Leben soll unser Ziel sein. Vielmehr sagt Jesus zu Seinen Jüngern, „Wer mir folgen will, muss sich und seine Wünsche aufgeben, sein Kreuz auf sich nehmen und auf meinem Weg hinter mir hergehen. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Aber wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber zuletzt sein Leben verliert? Womit will er es dann zurückkaufen?“ (16,24-26; GNB).

Jesus nachzufolgen, heißt, dein Kreuz auf dich zu nehmen und Ihm folgen, wohin Er auch geht (16,24). Das ist der Weg, auf dem du erfülltes Leben finden wirst.

Materieller Reichtum bringt nichts. Einen Sinn im Leben zu haben, ist viel wichtiger als alles Hab und Gut. Alles Geld der Welt, aller Erfolg der Welt, aller Ruhm der Welt, alle Macht der Welt sind nichts wert, wenn du dafür deine Seele verlierst (16,26) und verpasst, worum es im Leben wirklich geht.

Auf der anderen Seite findest du die Bestimmung für dein Leben, wenn du Jesus nachfolgst und Ihm dein Leben zur Verfügung stellst. Jesu Worte haben enorme Vollmacht. Nie hat es eine Zeit gegeben, in der es wichtiger war, auf Ihn zu hören (17,5), als heute!

Jesus nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit auf einen hohen Berg. „Vor den Augen der Jünger ging mit Jesus eine Verwandlung vor sich: Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden strahlend weiß. Und dann sahen sie auf einmal Mose und Elija bei Jesus stehen und mit ihm reden“ (17,1-3). Die drei hören Gottes Stimme, die zu ihnen sagt, „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich meine Freude habe. Hört auf ihn!“ (17,5).

Auch du kannst, wie Moses und Elija, „mit ihm reden“. Deine Erfahrung mag nicht so greifbar und hörbar sein, wie es die Jünger auf dem Berg bei Jesu Verklärung erlebten, aber auch du kannst Jesu Gegenwart in deinem Leben erleben. Wenn du in Seinem Wort liest und darüber nachdenkst, kannst du durch den Heiligen Geist Gespräch mit Jesus erfahren.

In gewissem Sinn kannst du also in Sein Gesicht sehen, das „wie die Sonne“ leuchtet (17,2). Du kannst dich anbetend vor Ihm niederwerfen (17,6). Vielleicht hast du auch das Gefühl, dass Er dich tatsächlich berührt (17,7). Und manchmal siehst du beim Aufblicken „niemanden mehr außer Jesus“ (17,8).

Gebet

Herr, danke, dass wenn ich mein Leben finde, wenn ich es für Dich verliere. Bitte hilf mir, auf Deine Stimme zu hören und Dir alle Tage nachzufolgen.

Altes Testament

1.Mose 47,31 + 48,15-16

31 »Schwöre!«, bat Jakob. Josef schwor. Da verneigte sich Jakob dankbar auf seinem Bett.

15 Er segnete Josef und seine Söhne und sagte:

»Schon meine Väter Abraham und Isaak
  gingen ihren Weg mit Gott, dem Herrn.
Und auch für mich hat er mein Leben lang
  wie ein guter Hirte gesorgt.
16 Sein Engel hat mich aus allen Gefahren gerettet.
  Dieser Gott möge auch Ephraim und Manasse reich beschenken!
Sie sollen weitertragen,
  was er mit Abraham, Isaak und mir begonnen hat!
Ihre Nachkommen sollen zahlreich werden
  und das Land bevölkern!«

Kommentar

Höre dein ganzes Leben auf Gott

Als sich Jakobs Leben dem Ende zuneigte, sah er trotz all der Prüfungen und Sorgen auf den reichen Segen Gottes zurück und „verneigte sich anbetend auf seinem Bett“ (47,31). Er erkannte, dass Gott ihn sein ganzes Leben lang geführt hatte. Es ist das bewegende Bild eines Menschen, der sein Leben in enger Gemeinschaft mit Gott gelebt, auf Sein Reden und Seine Weisheit gehört hat. Er erinnert sich an die Vision, die Gott ihm für sein Leben geschenkt hat (48,3-4). Und er kann mit Recht sagen, „auch für mich hat er mein Leben lang wie ein guter Hirte gesorgt“ (48,15; Hfa).

Jakob erkannte auch, dass Gott seinen Sohn Josef auf außergewöhnliche Weise geführt hatte. Weil Josef gelernt hatte, auf Gottes Stimme zu hören, konnte er Pharaos Träume deuten. Daraus resultierte großer Segen, denn er rettete nicht nur Gottes Volk das Leben, sondern auch ganz Ägypten (47,25). Als Jakobs Leben sich dem Ende zuneigt, segnet er Josefs Söhne. Dabei drückt er sein Vertrauen in Gottes Verheißungen und Segen für die Zukunft aus.

Als der Verfasser des Hebräerbriefes Jakobs Leben und Glauben kommentiert, ist es dieses Ereignis, an das er erinnert: „In solchem Vertrauen segnete Jakob vor seinem Tod die beiden Söhne Josefs und gab jedem seinen besonderen Segen. Gestützt auf seinen Wanderstab neigte er sich vor Gott und betete ihn an“ (Hebräer 11,21; GNB). Auch an seinem Lebensende ließ Jakobs Glaube nicht nach. Sein ganzes Leben bis zum Schluss betete er treu Gott an und hörte auf Sein Reden.

Halte dein ganzes Leben treu fest an deiner Anbetung und höre auf Gott. Vertraute, dass Gott auch die nachfolgende Generationen führen wird – und dass auch sie sich von Seiner Stimme leiten lassen (siehe Johannes 10,3-4).

Gebet

Herr, danke, dass Du mir versprochen hast, mich zu leiten und zu mir zu reden. Bitte hilf mir, jeden Tag auf Dich zu hören – mein Leben lang.

Pippa fügt hinzu

„Vertraue von ganzem Herzen auf den Herrn … Denke an ihn, was immer du tust“ (Sprüche 3,5-6). Da steht, „von ganzem Herzen … alles, was du tust“ – uneingeschränkte Hingabe an Gott. Gibt es bei dir Dinge in deinem Leben, Sorgen oder Erfolge, die du Gott neu und uneingeschränkt hinlegen musst?

Thought for the Day

So über andere zu sprechen, als wären sie anwesend, schafft Vertrauen bei denen, die tatsächlich mit uns im selben Raum sind.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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