Tag 244

Sieh auf das Unsichtbare

Weisheit Psalm 104,32–34
Neues Testament 2. Korinther 4,1–2+4-10+13-14+16-18
Altes Testament Micha 2,1-2 und 3,1b-2a+4+8

Einführung

Lässt du dich manchmal entmutigen? Verlierst du manchmal fast den Mut? Damit bist du nicht allein. Paulus selbst hätte beinahe den Mut zu verloren. Er schrieb an andere Christen, denen es ähnlich ging.

Trotzdem schrieb Paulus, „wir verlieren nicht den Mut“ (2. Korinther 4,1.16). Wieso nicht? Paulus erklärt, weil wir in Jesus einen „kostbaren Schatz“ (4,7) haben. Dieser Schatz ist die gute Nachricht von Jesus. Weil die Nachricht, die Paulus zu verkünden hat, so wunderbar ist, beginnt und endet er mit den Worten, „Deshalb verlieren wir nicht den Mut … geben wir nie auf“ (4,16).

Aber der Schatz ist in uns, unsichtbar. Paulus beschreibt ihn als Schatz, den wir „in zerbrechlichen Gefäßen tragen“ (2. Korinther 4,7). In der heutigen Zeit wird das Sichtbare, Äußere überhöht. In den Medien geht es hauptsächlich um äußere Schönheit und äußerlichen Erfolg. Die Bibel dagegen betont die Relevanz des Unsichtbaren, dessen, was in uns ist: die Gedanken, Überzeugungen, Haltungen, die unser sichtbares Verhalten bestimmen. „Denn was wir jetzt sehen, besteht nur eine gewisse Zeit. Das Unsichtbare aber bleibt ewig bestehen“ (2. Korinther 4,18; GNB).

Weisheit

Psalm 104,32–34

32 Er braucht die Erde nur anzusehen –
  schon fängt sie an zu beben;
  und wenn er die Berge berührt,
  dann stoßen sie Rauch aus.
33 Singen will ich für den HERRN, solange ich bin,
  für meinen Gott will ich musizieren mein Leben lang.
34 Wie freue ich mich über den HERRN –
  möge ihm mein Lied gefallen!

Kommentar

Deine Gedanken

Wenn du weißt, wie man sich Sorgen macht, weißt du auch, wie man meditiert! Du musst nur das austauschen, über was du nachdenkst; dann übst du dich in christlicher Meditation.

„Nachsinnen“ (34a; SLA) tun wir über die Gedanken, die wir zulassen. Unsere Worte und Taten sind ausschlaggebend, aber nicht sie allein gefallen dem Herrn – oder nicht. Es sind auch unsere „Gedanken“, das worüber wir im Innern nachsinnen, meditieren.

Der Psalmist dankt Gott für die ganze Schöpfung. Er sagt, „Ich will dem Herrn singen, solange ich lebe und betet dann, „Meine Gedanken sollen ihn erfreuen“ (34a).

Was bedeutet das ganz praktisch? Paulus hat einen guten Rat: „[alles] was wahr und anständig und gerecht ist. Denkt über das nach, was rein und liebenswert und bewunderungswürdig ist, über Dinge, die Auszeichnung und Lob verdienen“ (Philipper 4,8).

Gebet

Mögen Dich heute meine Worte, Taten und meine Gedanken erfreuen, Herr.

Neues Testament

2. Korinther 4,1–2+4-10+13-14+16-18

1 Weil Gott uns in seiner Barmherzigkeit die herrliche Aufgabe übertragen hat, seine Botschaft zu verkünden, verlieren wir nicht den Mut. 2 Wir halten uns fern von allen Heimlichkeiten, für die wir uns schämen müssten, wir täuschen niemanden und verdrehen auch nicht Gottes Botschaft. Im Gegenteil, wir sind Gott verantwortlich und verkünden frei und unverfälscht seine Wahrheit. Das ist unsere Selbstempfehlung! Jeder, der auf sein Gewissen hört, wird mir recht geben.

4 Sie hat der Satan, der Herrscher dieser Welt, so verblendet, dass sie nicht glauben. Deshalb sehen sie auch das helle Licht dieser Botschaft nicht, die von Christus und seiner Herrlichkeit spricht. Und doch erkennen wir Gott selbst nur durch Christus, weil dieser Gottes Ebenbild ist. 5 Nicht wir sind der Mittelpunkt unserer Predigt, sondern Christus, der Herr! Wir sind nur eure Diener, aus Liebe zu Jesus. 6 Denn so wie Gott einmal befahl: »Licht soll aus der Dunkelheit hervorbrechen!«, so hat sein Licht auch unsere Herzen erhellt. Jetzt erkennen wir klar, dass uns in Jesus Christus Gottes Herrlichkeit entgegenstrahlt.

7 Diesen kostbaren Schatz tragen wir in uns, obwohl wir nur zerbrechliche Gefäße sind. So wird jeder erkennen, dass die außerordentliche Kraft, die in uns wirkt, von Gott kommt und nicht von uns selbst. 8 Die Schwierigkeiten bedrängen uns von allen Seiten, und doch werden wir nicht von ihnen überwältigt. Wir sind oft ratlos, aber wir verzweifeln nicht. 9 Von Menschen werden wir verfolgt, aber bei Gott finden wir Zuflucht. Wir werden zu Boden geschlagen, aber wir kommen dabei nicht um. 10 Tagtäglich erfahren wir am eigenen Leib etwas vom Sterben, das Jesus durchlitten hat. So wird an uns auch etwas vom Leben des auferstandenen Jesus sichtbar.

13 Wir haben Gottes Geist, der uns auf Gott vertrauen lässt. Es ist derselbe Geist, der auch den Beter in der Heiligen Schrift erfüllte, als er sagte: »Ich vertraute auf Gott, deshalb redete ich!« Weil wir also an Jesus Christus glauben, müssen wir von ihm reden. 14 Wir wissen: Gott, der den Herrn Jesus vom Tod auferweckt hat, wird uns genau wie ihn auferwecken. Dann werden wir mit euch gemeinsam vor Gott stehen.

16 Darum verlieren wir nicht den Mut. Wenn auch unsere körperlichen Kräfte aufgezehrt werden, wird doch das Leben, das Gott uns schenkt, von Tag zu Tag erneuert. 17 Was wir jetzt leiden müssen, dauert nicht lange. Es ist leicht zu ertragen und bringt uns eine unendliche, unvorstellbare Herrlichkeit. 18 Deshalb lassen wir uns von dem, was uns zurzeit so sichtbar bedrängt, nicht ablenken, sondern wir richten unseren Blick auf das, was jetzt noch unsichtbar ist. Denn das Sichtbare vergeht, doch das Unsichtbare bleibt ewig.

Kommentar

Der Schatz in dir

Dir gehört die kraftvollste Botschaft der Erde. Der Glaube an Jesus verändert – sowohl im Hier und Jetzt als auch in der Ewigkeit. „Wir wissen, dass derselbe Gott, der Jesus, unseren Herrn, auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken wird und uns zusammen mit euch vor sich hintreten lassen wird“ (4,14). Du hast ewiges Leben.

Dieses Leben ist nicht alles, „Denn die Sorgen, die wir jetzt vor uns sehen, werden bald vorüber sein, aber die Freude, die wir noch nicht gesehen haben, wird ewig dauern“ (18b).

Die Säkularisierung hat dazu geführt, dass nicht nur die Welt – sondern nun auch die Kirche – die Ewigkeit zu vergessen scheint. Wir konzentrieren uns auf und schätzen die Dinge, die wir sehen und anfassen können. Die „Ewigkeit“ ist eine zentrale Aussage der Botschaft.

Bei der Verkündigung dieser Botschaft von Jesus müssen wir zu vier Sachen „Nein“ sagen (alle 4,2):

1.\tGeheimnistuerei
Wir halten uns fern von allen Heimlichkeiten“ (Hfa). „Wir haben uns losgesagt von schändlicher Heimlichkeit“ (LUT). Was wir tun, muss transparent sein: „Vielmehr verkünde ich offen die unverfälschte Wahrheit der Guten Nachricht in Verantwortung vor Gott“ (GNB).

2.\tScham
„Wir haben den geheimen Dingen, deren man sich schämen muss, entsagt“ (ELB). Wir sollen nichts tun, weshalb wir uns schämen müssten, wenn es entdeckt wird.

3.\tIrreführung
Wir täuschen niemanden“ (Hfa). „Wir versuchen nicht, jemanden zu überlisten“ (NL).

4.\tVerzerrung
„Und wir verfälschen Gottes Wort nicht“ (NL). „Ich … verdrehe das Wort Gottes nicht“ (GNB). Wir dürfen die Botschaft nicht ändern, um sie heute akzeptabler zu machen. Im Gegenteil, schreibt Paulus, wir sollen „frei und unverfälscht seine Wahrheit verkünden“ (Hfa).

Weil das Evangelium unsichtbar und im Innern verborgen ist, kann es nicht jeder sehen. „Die Botschaft,… bleibt nur für die dunkel, die verloren sind. Diese Ungläubigen hat der Satan, der Herrscher dieser Welt, so verblendet, dass sie das helle Licht dieser Botschaft und die Herrlichkeit Christi nicht sehen können. Und doch erkennen wir Gott selbst nur durch Christus, weil Christus Gottes Ebenbild ist“ (3-4; Hfa). Mir ging es ebenso. Ich hörte die Botschaft und verstand sie nicht.

Erst wenn Gott mit Seinem Licht in unser Herz leuchtet, können wir „dieses Licht [das] der Glanz der Herrlichkeit Gottes ist, die uns im Angesicht von Jesus Christus sichtbar wird“, sehen (4,6).

„Bei unserer Verkündigung geht es schließlich nicht um uns, sondern um Jesus Christus“ (4,5; NGÜ). Die „Botschaft über die Herrlichkeit von Christus, der das Ebenbild Gottes ist“ (4,4), ist das beste Bild, das wir je von Jesus bekommen werden.

Wir alle sind „irdene Gefäße“ (4,7a; LUT), die den kostbaren Schatz bergen (4,18). Sei nicht überrascht, wenn einmal ein christlicher Leiter hinfällt. Wir, die Überbringer dieser Botschaft, sind schwach und zerbrechlich, wie irdene Gefäße. Wenn du deinen Glauben jemandem zu verdanken hast, der inzwischen selbst nicht mehr glaubt oder der hingefallen ist, denk daran, dass du die Botschaft in einem irdenen Gefäß erhalten hast. Es geht nicht um das Gefäß, sondern um die Botschaft. Der Schatz ist das Evangelium Jesu Christi. Du hast sie aus Gnade empfangen (4,1).

Gott hat den Schatz mit Absicht in irdene Gefäße getan: „Diesen kostbaren Schatz tragen wir in uns, obwohl wir nur zerbrechliche Gefäße sind. So wird jeder erkennen, dass die außerordentliche Kraft, die in uns wirkt, von Gott kommt und nicht von uns selbst“ (4,7; Hfa).

Obwohl die Gefäße „aufgezehrt werden“ (Hfa), „geben wir nie auf. Unser Körper mag sterben, doch unser Geist wird jeden Tag erneuert“ (4,16). Es kann sein, dass du „von allen Seiten .. von Schwierigkeiten bedrängt …verfolgt … zu Boden geworfen“ wirst (4,8-9).

Aber „unsere jetzigen Sorgen und Schwierigkeiten…bewirken in uns eine unermesslich große Herrlichkeit, die ewig andauern wird!“ (4,17). „Denn die Sorgen, die wir jetzt vor uns sehen, werden bald vorüber sein, aber die Freude, die wir noch nicht gesehen haben, wird ewig dauern“ (4,18b).

„Es ist ein neuer Maßstab gefunden“, schreibt Pater Raniero Cantalamessa, „der Kreuze und Prüfungen leicht erscheinen lässt: die Ewigkeit.“

Gebet

Herr, danke, dass Du uns in Jesus ewiges Leben schenkst. Bitte hilf mir, meine Augen nicht auf das Sichtbare zu richten, sondern auf das, was ich noch nicht sehen kann.

Altes Testament

Micha 2,1-2 und 3,1b-2a+4+8

2 1 Wehe denen, die nachts wachliegen
  und finstere Pläne schmieden!
Gleich am frühen Morgen setzen sie alles in die Tat um,
  weil sie die Macht dazu haben.
2 Wenn ihnen ein Stück Land gefällt,
  dann reißen sie es an sich;
sehen sie ein schönes Haus,
  dann gehört es schon bald ihnen.

3 Eigentlich solltet ihr doch das Recht kennen.
  2 Aber ihr hasst das Gute und liebt das Böse...

4 Doch es kommt der Tag,
  da werdet ihr zum HERRN um Hilfe schreien,
aber er wird euch nicht mehr anhören.
  Er will nichts mehr mit euch zu tun haben wegen all eurer Verbrechen.

8 Mich aber hat der HERR mit seinem Geist erfüllt.
  Er gibt mir die Kraft und den Mut, für das Recht einzutreten
und den Israeliten ihre Vergehen vorzuwerfen.
  Ich nenne ihre Sünden beim Namen.

Kommentar

Innere und unsichtbare Stärke

Gott kann dich für Großes gebrauchen.

Was der Prophet Micha sagt, kann für uns alle gelten, „Mich aber hat der Herr stark gemacht und mit seinem Geist erfüllt! Deshalb trete ich mutig für das Recht ein“ (3,8a; GNB). Diese Stärke kommt von dem inneren, unsichtbaren Wirken des Heiligen Geistes.

Micha redete mit großer Vollmacht. Er setzte sich für die Sache der Schwachen ein. Wie bei Jona wurden auch Michas Warnungen gehört, und die Katastrophe wurde abgewendet (s. Jeremia 26,18).

Micha sprach sich gegen Unrecht und Habgier aus. Wie fast jede Art von Sünde beginnt es mit verborgenen Plänen im Inneren: „Schrecken soll über die kommen, die nachts wach liegen und Böses aushecken“ (2,1a).

Ein solcher Gedanke wird schließlich zur Tat. „Sie führen es gleich am nächsten Morgen aus, denn sie haben die Macht dazu. Wenn sie ein bestimmtes Grundstück besitzen wollen, so bringen sie es mit Gewalt an sich. Reizt sie ein bestimmtes Haus, so nehmen sie es einfach weg und rauben damit dem Besitzer und seiner Familie das Erbe“ (1b-2). (es handelt sich hier um eine erstaunlich akkurate Beschreibung dessen, was wir heute als Landnahme bezeichnen würden.)

Michas Worte richten sich insbesondere an die „Anführer“ (3,1a). „Solltet ihr nicht eigentlich das Recht kennen? Aber dennoch hasst ihr das Gute und liebt das Böse“ (3,1b-2a). Er wirft ihnen vor, die Armen wie Vieh zu behandeln (3,2-3) und warnt sie davor, die Armen ungerecht zu behandeln: „Es wird ein Tag kommen, da werdet ihr zum Herrn schreien, aber er wird euch nicht antworten“ (3,4).

Geld scheint die Wurzel des Unrechts gewesen zu sein. Wie so häufig führt Habgier zu Ungerechtigkeiten:

„Die Richter sind bestechlich,
  die Priester lassen sich gut bezahlen,
  und auch die Propheten schlagen Geld aus ihrer Wahrsagerei.
Doch alle berufen sich auf den Herrn und behaupten:
  "Der Herr ist auf unserer Seite, uns kann nichts zustoßen“ (3,11; Hfa).

Eines Tages wird Gott das Recht wieder aufrichten. „Dann wird er der Richter über viele Völker sein und wird mächtigen Nationen Recht sprechen“ (4,3a). Es wird Friede herrschen. „Kein Volk wird mehr ein anderes Volk angreifen, und keiner wird mehr lernen, wie man Krieg führt“ (3b). Gerechtigkeit wird herrschen. Das Land wird gerecht aufgeteilt werden. „Jeder wird ungestört in seinem Weinberg und unter seinem Feigenbaum sitzen“ (4,4a).

Denn am Ende zählen nur die unsichtbaren Gedanken Gottes, „Doch sie kennen die Gedanken des Herrn nicht und verstehen auch nicht, dass er sie nach seinem Plan zusammengebracht hat“ (4,12).

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass Du alles Unrecht richten und ewigen Frieden bringen wirst. Bis es soweit ist, bete ich, dass mich der Geist des Herrn mit der Kraft erfüllt, mutig für das Recht einzutreten“ (3,8).

Pippa fügt hinzu

2. Korinther 4,7

„Wir tragen diesen kostbaren Schatz in zerbrechlichen Gefäßen.“

Ich bin mir sehr bewusst, dass ich ein „zerbrechliches Gefäß“ bin. Und in meinem Fall ist es außerdem schon ziemlich alt und angeschlagen!

Ich mag meine Schwächen haben, aber Seine überschwängliche Kraft lebt trotzdem in mir (LUT).

Thought for the Day

Wir haben einen Schatz in irdenen Gefäßen.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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