Wie Gott dich gebrauchen kann?
Einführung
Meine Frau Pippa und ich kamen gerade vom Krankenhaus zurück, wo meine Mutter kurz zuvor an einem Herzinfarkt verstorben war, den sie zu Hause am Schreibtisch erlitten hatte. Sie wurde neunundsechzig Jahre alt.
Innerlich völlig aufgewühlt ging ich vor die Tür. Ich brauchte frische Luft. Und ich dachte, jetzt würde ich am liebsten Sandy Millar – unseren Pastor und Freund – sehen.
Als ich aufblickte, sah ich ihn in genau diesem Moment angefahren kommen. Er hatte vom Tod meiner Mutter erfahren und sich sofort ins Auto gesetzt. Durch Sandys Ankunft schenkte uns Gott großen Trost und Ermutigung.
In unserem Abschnitt aus dem Neuen Testament lesen wir heute, dass Gott Titus‘ Eintreffen benutzte, um Paulus Trost und Ermutigung zu schenken, als dieser aufgewühlt, unter großem Druck, in Sorge und Angst war: „Doch Gott, der die Niedergeschlagenen tröstet und ermutigt, hat uns durch die Ankunft von Titus neuen Mut gegeben“ (2. Korinther 7,6; NGÜ).
Mit Titus‘ Ankunft kam noch weitere Ermutigung, denn er überbrachte Neuigkeiten, wie nützlich die Korinther für Gott waren. Das machte Paulus‘ Freude noch größer (2. Korinther 7,7).
Wie düster eine Situation auch erscheinen mag, Gott kann doch immer einen Menschen schicken, „ein Gefäß zu ehrenvollem Gebrauch, ein heiliges Gefäß, dem Hausherrn von Nutzen und fähig zu jeder guten Tat“ (2. Timotheus 2,21; GNB). Wie kannst du dich von Gott gebrauchen lassen?
Psalm 105,23–27a
23 Dann kamen Jakob und seine Familie nach Ägypten
und ließen sich nieder im Land der Nachkommen Hams.
24 Der HERR ließ sein Volk rasch wachsen
und schließlich mächtiger werden als seine Unterdrücker.
25 Er sorgte dafür, dass die Ägypter sein Volk zu hassen begannen.
Am Ende behandelten sie es heimtückisch und gemein.
26 Doch dann sandte er zwei Männer zu ihrer Hilfe,
es waren Mose und Aaron, seine auserwählten Diener.
27 Sie vollbrachten vor ihren Augen die Zeichen und Wunder...
Kommentar
Sei bereit, die Führung zu übernehmen
Denkst du manchmal, du lebtest in einem geistlichen Ödland, wenn du an deinen Arbeitsplatz, Wohnort oder dein Land denkst?
Der Psalmist erinnert sich an eines der düstersten Kapitel im Leben von Gottes Volk. Gott hatte sie gesegnet und „Israel zu einem großen Volk werden“ lassen (105,24). Aber sie wurden für ihren Erfolg gehasst (25a). Ihre Feinde verbündeten sich gegen sie (25b). „[Die Ägypter] begannen, die Israeliten zu hassen und Gottes Diener arglistig zu täuschen” (105,25; GNB).
Das Gottesvolk wurde unterdrückt und versklavt. Sie befanden sich in einem „geistlichen Ödland“. Aber Gott schickte „seinen Diener Mose und Aaron, den er erwählt hatte“ (105,26). Gott erwählte Mose und Aaron. Mose antwortete zunächst sehr zurückhaltend auf den Ruf, die Führung zu übernehmen. Mit Aaron zusammen „wirkten [sie] unter den Ägyptern überwältigende Zeichen Gottes [und]… vollbrachten gewaltige Wunder“ (105,27; NGÜ).
Gebet
Herr, wenn ich mir unser Land und den Zustand der Kirche betrachte, flehe ich Dich an, dass Du Menschen wie Mose und Aaron aufrichtest, uns aus dem geistlichen Ödland herauszuführen.
2. Korinther 7,2–7a+8-11
2 Vertraut uns doch! Wir haben ja keinem von euch Unrecht getan. Wir haben niemanden zugrunde gerichtet und keinen von euch betrogen. 3 Ich sage das nicht, um euch zu verurteilen. Denn ich habe euch ja vorhin gesagt, dass ihr einen besonderen Platz in unseren Herzen habt. Wir sind untrennbar miteinander verbunden, im Leben und im Sterben. 4 Ich vertraue euch in jeder Beziehung und bin sogar stolz auf euch. Trotz aller Schwierigkeiten bin ich getröstet, und meine Freude ist unbeschreiblich groß.
5 Als wir nach Mazedonien kamen, waren wir zunächst sehr beunruhigt. Überall gab es Schwierigkeiten: Wir mussten alle möglichen Anfeindungen ertragen und waren zudem selbst voller Angst und Sorgen. 6 Aber Gott hilft den Mutlosen. Er hat uns durch die Ankunft von Titus getröstet; 7 und das nicht nur, weil Titus endlich wieder bei uns war. Noch mehr haben wir uns darüber gefreut, dass Titus bei euch so viel Ermutigendes erfahren hat.
8 Jetzt bereue ich auch nicht, dass ich euch den Brief geschrieben habe, der euch so erschüttert hat. Zwar dachte ich schon, ich hätte ihn gar nicht abschicken sollen – eben weil ihr wegen des Briefes eine Zeit lang traurig gewesen seid, 9 doch jetzt bin ich froh, dass ich ihn geschrieben habe. Natürlich nicht, weil ihr traurig gewesen seid, sondern weil euch dies zum Nachdenken und zur Umkehr gebracht hat. Genau das war Gottes Absicht, und deshalb hat euch unser Brief auch nicht geschadet. 10 Denn die von Gott bewirkte Traurigkeit führt zur Umkehr und bringt Rettung. Und wer sollte das jemals bereuen! Nur die Traurigkeit, die rein menschlicher Art ist, bewirkt den Tod. 11 Bedenkt doch, was Gott alles durch eure Traurigkeit erreicht hat! Wie viel guten Willen zeigt ihr jetzt, wie bereitwillig habt ihr euch entschuldigt, und wie sehr bemüht ihr euch zu beweisen, dass ihr euch nicht mitschuldig machen wollt! Jetzt seid ihr über das Vorgefallene empört, wie groß ist eure Furcht vor den Folgen! Ihr wünscht euch sehr, mich wiederzusehen. Eure Entschlossenheit hat dazu geführt, dass der Schuldige bestraft wurde. Ihr habt damit bewiesen, dass euch in dieser Sache keine Schuld trifft.
Kommentar
Wende dich an Gott in der Not
Manchmal laufen wir aus Schmerz und Verzweiflung gegen eine Wand. Wir sind total überwältigt. Auslöser war möglicherweise ein Todesfall, der Verlust unseres Jobs, eine Krankheit, Enttäuschung oder ein anderer Umstand, auf den wir keinen Einfluss haben. Es kann aber auch sein, dass wir die Situation, wie im Fall der Korinther, durch eigene Sünde oder Fehler selbst verursacht haben.
Wichtig ist, wie du darauf reagierst. Manche Menschen treiben solche Umstände weg von Gott. Andere, wie die Korinther, kommen durch sie erst so richtig zum Glauben. Ihre Not trieb sie in Gottes Arme. Sie wurden zu Menschen, mit denen Gott richtig etwas anfangen konnte.
Paulus war jemand, den Gott großartig gebrauchte. Aber es war kein leichter Ritt; kein stressfreies Leben. Paulus ging auch nicht durch die Welt und brachte sich selbst in Schwierigkeiten. Er schreibt, „Wir haben niemandem Unrecht getan, niemanden in die Irre geführt und niemanden übervorteilt“ (7,2). Trotzdem berichtet er im Folgenden von allerlei „Schwierigkeiten“ (7,4); von äußerlichen „Streitereien“ in der Gemeinde und von „Ängsten“ im Herzen (7,5).
Paulus liebte die Korinther (3-4a). Auch wenn sie seine Liebe nicht immer erwiderten, freute es ihn sehr, wenn sie es taten. Er schreibt, „Als er mir erzählte, wie sehr ihr euch auf meinen Besuch freut, wie Leid euch alles tut, was geschehen ist, und mit welcher Treue ihr mich liebt, habe ich mich noch mehr gefreut“ (7,7).
Paulus hatte den Mut, ihre Sünde offen in einem Brief anzusprechen. Das verletzte sie zunächst (7,8) – was bei einer solchen Konfrontation häufig der Fall ist. Paulus bedauerte auch anfangs, den Brief geschrieben zu haben, aber glücklicherweise war die Reaktion der Korinther auf den Brief die richtige. Sie rückten näher an Gott heran. Wir alle machen Fehler. David, der Mann nach Gottes Herzen beging schwere Sünden (2. Samuel 11 und 12) und selbst der große Apostel Paulus machte Fehler. Wichtig ist, wie du weitermachst.
„Genau das war Gottes Absicht…Denn die von Gott bewirkte Traurigkeit führt zur Umkehr und bringt Rettung. Und wer sollte das jemals bereuen! Nur die Traurigkeit, die rein menschlicher Art ist, bewirkt den Tod“ 7,9-10; Hfa).
Eine falsche „Traurigkeit“, wie wir sie bei Saul im Alten Testament und bei Judas sehen, führt „uns [nicht] zur Umkehr von der Sünde sondern in den Tod“ (7,10). Die Korinther reagierten wie König David (s. Psalm 51) und der Apostel Petrus dagegen richtig.
„Seht doch selbst, was diese Traurigkeit von Gott in euch bewirkt hat! Welcher Ernst, welches Bemühen, euer Verhalten zu erklären… welche Sehnsucht, mich zu sehen, welche Begeisterung und welche Entschlossenheit, den Übeltäter zu bestrafen! Ihr habt gezeigt, dass ihr zu allem bereit wart, um die Sache in Ordnung zu bringen“ (7,11).
Titus wurde Zeuge, wie sie ihr Leben infolge ihrer Reaktion auf die „gottgewollte Traurigkeit“ änderten. Und er war begeistert. Was die Korinther für ihn taten, erfrischte und belebte ihn.
Er konnte gar nicht aufhören, Paulus davon zu erzählen: „[Titus‘] Zuneigung .. ist umso größer, wenn er an euren Gehorsam denkt und mit welcher Furcht und Achtung ihr ihm begegnet seid. Ich freue mich, dass ich mich in allem auf euch verlassen kann“ (15-16).
Gebet
Ich danke Dir, Herr, dass Du mich veränderst, wenn ich mich in meiner Not zu Dir wende; dass Du mich lebendig, interessiert, einfühlsam, leidenschaftlich, verantwortlich und nützlicher für Dich machst.
Jesaja 5,9+11 und 6,1-2a+5-8
9 Ich habe die Worte des HERRN,
des allmächtigen Gottes, noch im Ohr.
Er schwor: »Die großen und schönen Häuser
werden verwüstet daliegen,
und niemand wird mehr darin wohnen.
10 Ein Weinberg von über zwei Hektar bringt
dann nur ein kleines Fass Wein ein,
und von drei Zentnern Saatgut
wird man höchstens ein Säckchen Getreide ernten.
11 Wehe denen,
die schon früh am Morgen losziehen, um sich zu betrinken.
Bis spät in die Nacht bleiben sie sitzen
und lassen sich mit Wein volllaufen.
1 Es war in dem Jahr, als König Usija starb. Da sah ich den Herrn auf einem hohen, gewaltigen Thron sitzen. Der Saum seines Gewandes füllte den ganzen Tempel aus. 2 Er war umgeben von mächtigen Engeln, den Serafen.
5 Entsetzt rief ich: »Ich bin verloren! Denn ich bin ein Sünder und gehöre zu einem Volk von Sündern. Mit jedem Wort, das über unsere Lippen kommt, machen wir uns schuldig! Und nun habe ich den HERRN gesehen, den allmächtigen Gott und König!«
6 Da flog einer der Serafen zu mir mit einer glühenden Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar geholt hatte. 7 Er berührte damit meinen Mund und sagte: »Schau, die glühende Kohle hat deine Lippen berührt. Deine Schuld ist jetzt weggenommen, dir sind deine Sünden vergeben.«
8 Danach hörte ich den Herrn fragen: »Wen soll ich zu meinem Volk senden? Wer will unser Bote sein?«
Ich antwortete: »Ich bin bereit, sende mich!«
Kommentar
Beantworte Gottes Ruf mit einem „Hier bin ich, sende mich“
Der Abschnitt beschreibt eine Nation, in der das Unrecht regiert.
„Weh denen, die sich ein Haus nach dem andern hinstellen und ein Feld nach dem andern kaufen, bis …sie das ganze Land besitzen! … der Herr … hat geschworen: „Die vielen Gebäude sollen verwüstet werden, die großen und schönen Häuser leer stehen! Ein Weinberg von zehn Morgen bringt nur noch einen Eimer Wein““ (5,8-10; GNB).
Derweil feiern die Führenden rauschende Feste, während „das einfache Volk umkommen wird vor Durst“ (5,13; Hfa). Ihre Anführer nennen „das Böse gut und das Gute böse“ (5,20).
Welche Vollmacht aber hat Jesaja, so mit den Menschen zu sprechen? In diesem dunklen Kapitel in der Geschichte Israels berief Gott ihn. Jesaja beschreibt die Vision, die er um 740 v.Chr., „In dem Jahr, als König Usija starb“, hatte (6,1):
1.\tEr begegnete Gott
Jesaja beschreibt ein überwältigendes Gefühl der Gegenwart Gottes – Seiner Majestät, Heiligkeit, Herrlichkeit und Macht (6,1-4). Seine Berufung war nicht einfach ein schönes Erlebnis, sondern sie veränderte sein Leben.
2.\tEr wurde geläutert
Jesaja erkannte Gottes Heiligkeit und sagte, „Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe … den HERRN Zebaoth gesehen mit meinen Augen“ (6,5; LUT). Je näher du dem Licht bist, desto stärker offenbart es deine Sünde.
Aber Gott ergreift die Initiative und schenkt das Mittel zur Reinigung: „Die glühende Kohle hat deine Lippen berührt. Deine Schuld ist jetzt weggenommen, dir sind deine Sünden vergeben“ (6,7; Hfa).
Durch Jesu Kreuz ist deine Schuld weggenommen und deine Sünden sind dir vergeben. Es ist nicht nötig, dass du schuldbeladen herumläufst. Lass dich stattdessen mit dem Gefühl von Gottes Liebe erfüllen.
3.\tEr sagte zu Gott, „Ich mach’s“
Jesaja antwortete auf den Ruf Gottes. Gott fragte ihn: Nach allem, was ich für dich getan habe, was wirst du für mich tun? Dein ganzes Leben liegt vor dir; was wirst du damit anfangen? Er fragte, „Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen?“ (6,8a).
Und Jesaja erwiderte, „Hier bin ich, sende mich“ (8b). Er sah die große Not. Er suchte nicht nach Ausreden. Er zögerte nicht, sondern sagte zu Gott, „Ich mach’s“. Und Gott hatte große Verwendung für ihn.
Das war nichts im Vergleich mit dem einen, von dem Jesaja prophezeite. Er sprach, „Der Herr selbst wird das Zeichen geben. Seht! Die Jungfrau wird ein Kind erwarten! Sie wird einem Sohn das Leben schenken und er wird Immanuel genannt werden“ (7,14). Dies erfüllte sich zunächst in der Geburt von „Maher-Schalal-Hasch-Baz“ (8,1). Die eigentliche Erfüllung dieser Prophetie aber kam mit der Geburt Jesu Christi, des Immanuel; „Das heißt: Gott ist mit uns“ (8,10 und Matthäus 1,23).
Gebet
Herr, danke, dass Du meine Schuld weggenommen, meine Sünden vergeben hast (6,7). Ich will Dir heute darauf mit einem „Hier bin ich, sende mich!“ (8b) antworten.
Pippa fügt hinzu
2. Korinther 7,2
„Bitte öffnet uns doch euer Herz.”
Ein neues Schuljahr bzw. Semester steht vor der Tür. Auch Alpha startet bald wieder. Viele neue Leute werden in unsere Gemeinde kommen. Da kann einem auch ein bisschen mulmig werden. Dieser Vers erinnert mich, jedem einzelnen mein Herz zu öffnen.
Thought for the Day
Gottes Ruf ist nicht einfach ein schönes Erlebnis, sondern eine lebensverändernde Erfahrung.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“