Tag 250

Wie du deinen Herrn liebst

Weisheit Psalm 105,39–41+44+45b
Neues Testament 2. Korinther 8,16+18-21-24
Altes Testament Jesaja 10,20 und 11,1-4+6+9

Einführung

Was hatten diese Leute nur? Waren sie verrückt? Oder eine Sekte? Und wie sie redeten!?

Natürlich war mir bekannt, dass Gott oder auch Jesus „Herr“ genannt wurden, aber nie zuvor hatte ich Leute so oft von Gott als „dem Herrn“ reden hören. Über die Jahre habe ich bei meinem persönlichen Bibelstudium begriffen, warum diese Christen, die ich erstmals auf der Uni getroffen hatte, diese Bezeichnung so häufig verwendeten: sie liebten ihren Herrn! Er ist jetzt auch mein Herr. Und auch ich liebe den Herrn.

„HERR“ ist die gebräuchlichste Bezeichnung für Gott im Alten Testament. Wenn das Wort in Großbuschstaben geschrieben wird, ist Gottes Name aus dem jüdischen Bund, YHWH, gemeint. Aus Respekt vor Gott verwenden die Juden dieses Wort nicht. Geschichtlich betrachtet, wird der Name oft „Jehova“ ausgesprochen; tatsächlich hört er sich aber eher wie „Jahweh“ an. Als das Alte Testament um 250 v.Chr. erstmals ins Griechische übersetzt wurde, übersetzten sie den Namen YHWH mit Kyrios (der Herr). Dieselbe Übersetzung finden wir auch im Neuen Testament.

Das Neue Testament gibt uns ein besseres Verständnis des Trinitäts-Charakters des „HERRN“. Es stellt den bemerkenswerten Anspruch auf, dass Jesus der Herr ist. Die Aussage, „Jesus ist der Herr“, gilt sogar als Test, ob man wirklich Christ ist (1. Korinther 12,3). Es stellt auch den Anspruch, dass der Heilige Geist Herr ist: „Der Herr aber ist der Geist, und wo immer der Geist des Herrn ist, ist Freiheit“ (2. Korinther 3,17).

Gott, der Vater, ist Herr. Gott, der Sohn, ist Herr. Gott, der Heilige Geist, ist Herr. Und doch gibt es nur einen Herrn: „Es gibt nur einen Herrn, … und es gibt auch nur einen Gott und Vater“ (Epheser 4,5-6a). Der eine dreieinige Gott ist Herr. Das Verständnis vom „Herrn“ im Neuen Testament hilft uns, den Gebrauch des Titels „der HERR“ im Alten Testament besser zu verstehen. Im Gegenzug bereichert das Alte Testament unsere Vorstellung davon, was im Neuen Testament gemeint ist, wenn dort die Rede von „dem HERRN“ ist.

Wie kannst du deinen Herrn lieben?

Weisheit

Psalm 105,39–41+44+45b

39 Gott gab seinem Volk Schutz hinter einer Wolke,
  und in der Nacht erleuchtete ein Feuer ihnen den Weg.
40 Als sie erbittert nach Speise verlangten,
  da ließ er Wachteln in ihr Lager kommen,
  und mit Brot vom Himmel machte er sie satt.
41 Er ließ Wasser aus dem Felsen fließen,
  mitten in der Wüste strömte es heraus.

44 Dann gab er ihnen das Land anderer Völker;
  was diese erarbeitet hatten, wurde nun ihr Besitz.

Halleluja – lobt den HERRN!

Kommentar

Preise den Herrn durch Anbetung

Preist den Herrn – Halleluja!” (45b; GNB) fasst den Psalm treffend zusammen. Der Psalmist lobt und preist Gott, weil Er ist, wer Er ist, und für alles, was Er für Sein Volk getan hat: Rettung (105,37), Schutz (39a), Führung (39b), erhörtes Gebet (40a), Versorgung (40b), Treue (42), Freude (43) und Hoffnung (105,44).

Er schreibt, „Er gab seinem Volk …, was andere vor ihnen gepflanzt hatten“ (105,44). Natürlich bezog sich das ursprünglich auf den Auszug aus Ägypten. Aber oft ist es in unserem Leben auch so, dass wir etwas bekommen, wofür andere „sich abgemüht“ haben (NGÜ).

Das denke ich oft in Bezug auf Alpha. So viele wunderbare Menschen haben viele, viele Jahre lang in harter Arbeit das Fundament für Alpha gelegt - Charles Marnham, John Irvine, John Collins, Sandy Millar und Nicky Lee, um nur ein paar wenige zu nennen. Uns, die wir heute mitarbeiten, fällt vieles quasi in den Schoß.

Gibt es in deinem Leben solche Menschen? Eltern, Freunde, Pfarrer oder andere, für die du dich heute bei Gott bedanken kannst, weil dir zugefallen ist, wofür sie sich abgemüht haben?

Wieder sehen wir den Vers in Jesus ganz erfüllt. „Dein Besitz“ wurde, was Jesus am Kreuz und mit Seiner Auferstehung „erarbeitet hatte“ (105,44; Hfa). Er mühte Sich ab. Wir sind die Erben.

Vergiss nicht, dem Herrn für Seinen Segen zu danken.

Gebet

Ich preise Dich, Herr Jesus Christus! Du schenkst mir Vergebung, Frieden und Freude, Du gibst meinem Leben Sinn, Erfüllung, Fülle, Hoffnung, Gemeinschaft, Freiheit, Liebe, Kraft, Führung und Licht. Ich preise den Herrn!

Neues Testament

2. Korinther 8,16+18-21-24

16 Ich danke Gott, dass er Titus bereit gemacht hat, sich genauso stark für euch einzusetzen wie ich.

18 Mit ihm kommt noch ein anderer Bruder, den alle Gemeinden sehr schätzen, weil er die rettende Botschaft verkündet. 19 Die Gemeinden haben ihn ausdrücklich dazu bestimmt, gemeinsam mit uns das gesammelte Geld nach Jerusalem zu bringen. Das war auch unser Wunsch, damit alles zur Ehre des Herrn geschieht. 20 So soll allen Verdächtigungen vorgebeugt werden – es handelt sich immerhin um eine recht hohe Geldsumme, mit der wir unterwegs sind. 21 Wir wollen uns nämlich nicht nur dem Herrn, sondern auch den Menschen gegenüber einwandfrei verhalten.

22 Zusammen mit den beiden schicken wir noch einen weiteren Bruder zu euch, einen Mitarbeiter von uns. Wir haben ihn bei vielen Gelegenheiten als überaus tatkräftigen und zuverlässigen Christen kennen gelernt. Weil er so großes Vertrauen zu euch hat, kommt er besonders gerne zu euch. 23 Titus ist mein Freund und Mitarbeiter im Dienst für euch, die beiden anderen Brüder wurden von den Gemeinden für diese Aufgabe ausgewählt und machen mit ihrem Leben Christus alle Ehre. 24 Nehmt sie deshalb in Liebe auf und beweist allen Gemeinden damit, dass wir euch zu Recht so sehr gelobt haben.

Kommentar

Ehre deinen Herrn durch dein Geben

Geld spielt eine Rolle. Es kann Fluch oder Segen sein. Du kannst dem Herrn damit Ehre oder Schande machen.

Nach Paulus soll alles „zur Ehre des Herrn“ geschehen (8,19; EÜ). „Herr“ scheint sich auf Jesus Christus zu beziehen (s. 8,23). Paulus will tun, was in den Augen des Herrn richtig ist (8,21).

Im Umgang mit der Geldsammlung (8,19) ist Paulus entschlossen, dass erstens der Herr selbst dadurch geehrt wird, indem sie sich „vor jedem Verdacht [schützen will], denn wir wollen auf keinen Fall, dass irgendjemand etwas daran auszusetzen hat“ (8,20).

Zweitens ist er sehr bemüht, „dass alles in der rechten Weise geschieht, und zwar sowohl vor dem Herrn als auch in den Augen der anderen“ (8,21).

Ein Weg, das zu erreichen, ist, „eifrigen“ und vertrauenswürdigen Personen, wie Titus (8,17), die Finanzen der Gemeinde anzuvertrauen. Das sind geeignete Kriterien – sind sie eifrig und absolut vertrauenswürdig?

Daneben können wir den Herrn mit unserem Geld ehren, indem wir großzügig geben.

Gott ist so großzügig zu uns. Paulus erwartet von den Korinthern Großzügigkeit. Er spricht von der „zugesagte[n] Spende … eine reiche Gabe .. und kein Almosen von Geizhälsen“ (9,5; Hfa).

Die Begeisterung einer Gruppe von Christen, obwohl hunderte von Kilometern entfernt und ohne die heutigen Kommunikationskanäle, war für viele ein Ansporn (9,2). Wie viel größer müsste da die Wirkung in Zeiten globaler Kommunikation sein? Was für ein Potential für jede Gemeinde, dem Herrn Ehre zu machen.

Gebet

Herr, ich bete, dass sich Deine Großzügigkeit mir gegenüber in meiner Großzügigkeit wiederspiegelt und Deinem Namen Ehre macht.

Altes Testament

Jesaja 10,20 und 11,1-4+6+9

20 Die Nachkommen von Jakob aber,
  die dann noch übrig geblieben sind,
werden ihre Hilfe nicht mehr von den Assyrern erwarten,
  von denen sie doch nur Schläge erhielten.
Auf den HERRN, den heiligen Gott Israels,
  werden sie sich verlassen und ihm die Treue halten.

1 Was von Davids Königshaus noch übrig bleibt,
  gleicht einem abgehauenen Baumstumpf.
Doch er wird zu neuem Leben erwachen:
  Ein junger Trieb sprießt aus seinen Wurzeln hervor.
2 Der Geist des HERRN wird auf ihm ruhen,
  der Geist der Weisheit und der Einsicht,
der Geist des Rates und der Kraft,
  der Geist der Erkenntnis und der Ehrfurcht vor dem HERRN.

3 Dieser Mann wird den HERRN
  von ganzem Herzen achten und ehren.
Er richtet nicht nach dem Augenschein
  und fällt seine Urteile nicht nach dem Hörensagen.
4 Unbestechlich verhilft er den Armen zu ihrem Recht
  und setzt sich für die Rechtlosen im Land ein.
Sein Urteilsspruch wird die Erde wie ein Stockhieb treffen;
  ein Wort von ihm genügt, um die Gottlosen zu töten.

6 Dann werden Wolf und Lamm friedlich beieinanderwohnen,
  der Leopard wird beim Ziegenböckchen liegen.
Kälber, Rinder und junge Löwen weiden zusammen,
  ein kleiner Junge kann sie hüten.

9 Auf dem ganzen heiligen Berg wird niemand etwas Böses tun
  und Schaden anrichten. Alle Menschen kennen den HERRN,
das Wissen um ihn erfüllt
  das Land wie Wasser das Meer.

Kommentar

Lass dich in eine Beziehung mit dem Herrn rufen

Unfassbar aber wahr: Dank Jesus können du und ich den Herrn kennen. Wir alle können Ihn kennen.

Gott ruft Sein Volk in eine Beziehung mit Sich. In der Lutherbibel finden wir die Bezeichnung „der HERR“ allein im heutigen Abschnitt 15 Mal (und weitere fünfmal als „Herr“). Der Prophet Jesaja sagt eine Zeit voraus, in der „die Erde mit der Erkenntnis des Herrn erfüllt sein wird, wie das Wasser das Meer füllt“ (11,9b). Gott ruft dich in eine Beziehung, die…

1.\tauf Glauben gegründet ist
Der Prophet Jesaja freut sich auf eine Zeit, in der sich sein Volk „vertrauensvoll auf den Herrn, den Heiligen Israels … verlassen [wird]“ (10,20). Eines Tages werden sie sagen, „Ja, so ist mein Gott: Er hat mich errettet und mir geholfen, ich vertraue ihm und habe keine Angst. Der Herr allein gibt mir Kraft. Denke ich an ihn, dann beginne ich zu singen, denn er hat mich gerettet." (12,2).

Hier, im Herzen des Alten Testaments, sehen wir, dass Glaube („ich vertraue ihm“) und Rettung aufs Engste miteinander verbunden sind. Auch das Neue Testament stellt eindeutig klar, dass dich dein Glaube an den Herrn (Jesus) rettet.

2.\tauf Respekt basiert
Jesaja spricht von der „Furcht vor dem Herrn“. Er ruft das Volk auf, den Herrn zu fürchten und nicht die Assyrer (10,24). Wenn du Gott wirklich fürchtest (im biblischen Sinne heiligen Respekts), brauchst du dich vor nichts sonst fürchten.

3.\tdurch den Heiligen Geist zustande kommt
Den Herrn kennen, bedeutet, auf den Heiligen Geist zu schauen und zu hören; Ihm zu erlauben, dass Er dich in deinem Herzen leitet. Jesaja schreibt:

„Auf ihm wird der Geist des Herrn ruhen - der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Macht, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn“ (11,2).

Wenn der Heilige Geist in dir Wohnung nimmt, führt Er dich in eine Beziehung mit dem Herrn; dann kannst du Ihn kennen. Erst als ich den Heiligen Geist erlebt hatte, wurde der Ausdruck „Herr“ für mich zu einem der kostbarsten Wörter auf der Welt.

Jesajas Worte erfüllten sich in Jesus: „Aus dem Stumpf Isais wird ein Spross hervorgehen - ein neuer Trieb aus seinen Wurzeln wird Frucht tragen. Auf ihm wird der Geist des Herrn ruhen“ (11,1-2; s.a. 53,2).

Dann spricht Jesaja davon, dass Gott der perfekte Richter sein wird (11,3b-5). Seine gerechte Herrschaft und Sein Friede werden die Folgen des Sündenfalls aufheben (s. Römer 8,19-22). „Dann werden der Wolf und das Lamm einträchtig zusammenleben“ (11,6). Diese Verheißung können wir uns, angesichts der konfliktgeladenen Zeiten, nur schwer vorstellen – aber eines Tages „wird niemand mehr etwas Böses tun oder Unheil stiften“ (11,9).

Gott hat eine globale Vision: „So wird die [ganze] Erde mit der Erkenntnis des Herrn erfüllt sein“ (11,9). Also auch wir. William Booth, der Gründer der Heilsarmee, sagte, „Ich arbeite an einem Plan, der, wenn er ausgereift ist, der ganzen Welt ein Segen sein wird.“

Jesus ermöglicht dir, Gott zu kennen. Derselbe Geist des Herrn, der auf Jesus ruht, ist auch dir gegeben. Er wird dir Weisheit und Verstand, Rat, Macht und Erkenntnis geben, damit du mit deinem Leben etwas bewirkst.

Gebet

Herr, fülle mich mit Deinem Geist, dass ich mich für Gerechtigkeit für arme und bedürftige Menschen einsetze. Hilf mir, ein Friedensstifter zu sein und meine Rolle bei der Verbreitung der Erkenntnis des Herrn einzunehmen, bis alle Welt davon erfüllt ist.

Pippa fügt hinzu

2. Korinther 8,19–21

Es ist interessant, wie wichtig Paulus die Sammlung und Verwaltung von Geld nimmt. Es hat fast etwas Ehrfürchtiges, als wäre ihm bewusst, welche Probleme Geld auslösen kann – Korruption, Betrug oder Missverständnisse. Wie viele Gemeinden und ihre Leiter sind immer wieder davon betroffen. Paulus und Titus bemühen sich sehr, nicht nur das Richtige vor Gott zu tun, sondern auch die Gemeinde nicht in Misskredit zu bringen. Ich weiß, dass ich in allen Geldangelegenheiten ein reines Herz und viel Weisheit benötige.

Thought for the Day

Wenn du Gott wirklich fürchtest (im biblischen Sinne heiligen Respekts), brauchst du dich vor nichts sonst fürchten.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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