Lass dich nicht von deiner Vergangenheit festhalten
Einführung
Niemand unterstützte ihn, Anwalt oder Politiker zu werden. An einer Karriere beim Militär hatte er kein Interesse. Arzt wollte er auch nicht werden. Die einzige Karriere, die einem Mann seiner Zeit und Herkunft damals noch offenstand, war in der Church of England, der Anglikanischen Kirche.
Er bemühte sich, Gott wohlgefällig zu sein, indem er sich innerlich und äußerlich an das Gesetz des Mose hielt. Er stand früh auf. Er betete. Er verleugnete sich selbst. Er strengte sich an, versuchte, sich Vergebung und Frieden zu verdienen. Aber er stöhnte unter dem harten Joch.
Am Morgen des 24. Mai 1738 hörte er jemanden aus einem Buch des großen Reformers Martin Luther lesen. Später erinnerte er sich, „Während er die Veränderung beschrieb, die Gott durch Glauben an Jesus in unserem Herz bewirkt, wurde mir wundersam warm ums Herz. Da spürte ich, dass ich für meine Rettung auf Christus vertraute, auf Christus allein. Ich erhielt die Gewissheit, dass Er meine Sünden von mir genommen hatte, sogar meine, und mich gerettet hatte vor dem Gesetz der Sünde und vor dem Tod.“
John Wesley wurde später einer der größten Prediger überhaupt. Er predigte mehr als 40.000 Mal. All seine Predigten drehten sich um den Glauben an Jesus Christus. Er hatte, wie er selbst sagte, „den Glauben eines Knechts gegen den Glauben eines Sohnes getauscht“ und war endlich frei.
„Freiheit“ ist das Wort, das christliches Leben am besten zusammenfasst. Auch du bist frei. Deshalb lass dich nicht von deiner Vergangenheit festhalten.
Psalm 108,7+13–14
7 Befreie uns – wir sind doch dein geliebtes Volk!
Erhöre uns und komm uns zu Hilfe!
13 Rette uns doch vor unseren Feinden!
Denn wer sich auf Menschen verlässt, der ist verlassen!
14 Aber mit Gott werden wir große Taten vollbringen;
er wird all unsere Feinde zertreten!
Kommentar
Schrei nach Freiheit
David wusste, dass Gott ihn liebte und er betete, dass Gott ihn retten und ihm helfen würde. „Greif ein mit deiner starken Hand, gib Antwort auf mein Rufen, rette uns – du liebst uns doch“ (108,7; GNB). Rettung ist Befreiung.
Bete wie David, wenn du vor einer großen Herausforderung stehst: Hilf uns …, denn auf menschliche Hilfe kann man sich nicht verlassen. Mit Gottes Hilfe aber werden wir große Taten vollbringen“ (13-14a).
Gebet
Danke, Herr, dass Du mich liebst, mir hilfst und mich befreist. Heute bitte ich Dich, Herr, um Hilfe bei/in …
Galater 4,21-26+28–31 und 5,1+4-6
21 Ihr wollt euch also dem Gesetz unterwerfen. Wisst ihr denn eigentlich, was im Gesetz steht? 22 Dort heißt es, dass Abraham zwei Söhne hatte: einen von der Sklavin Hagar und einen von seiner Frau Sara, die als Freie geboren war. 23 Der Sohn der Sklavin wurde geboren, weil Abraham endlich einen Sohn haben wollte, der Sohn der Freien dagegen, weil Gott ihn versprochen hatte.
24 Am Beispiel dieser beiden Frauen will uns Gott zeigen, wie verschieden seine beiden Bündnisse mit den Menschen sind. Den einen Bund, für den Hagar steht, schloss Gott auf dem Berg Sinai mit dem Volk Israel, als er ihm das Gesetz gab. Dieses Gesetz aber versklavt uns. 25 Hagar weist auf den Berg Sinai in Arabien hin. Er entspricht dem Jerusalem unserer Zeit, denen, die am Gesetz festhalten und deshalb nie frei werden. 26 Die andere Frau aber, von der wir abstammen, ist frei. Sie weist auf das neue Jerusalem im Himmel hin.
28 Liebe Brüder und Schwestern, ihr verdankt euer Leben wie Isaak der Zusage Gottes. 29 Allerdings verfolgte schon damals der Sohn der Sklavin – der geboren wurde, weil Menschen es so wollten – den Sohn der Freien, der geboren wurde, weil Gott es wollte. Genauso ist es auch noch heute. 30 Aber was sagt die Heilige Schrift dazu? »Jage die Sklavin und ihren Sohn fort! Denn der Sohn der Freien soll nicht mit ihm das Erbe teilen müssen!« 31 Wir aber, meine lieben Brüder und Schwestern, sind nicht die Kinder der Sklavin, sondern der Freien!
1 Durch Christus sind wir frei geworden, damit wir als Befreite leben. Jetzt kommt es darauf an, dass ihr euch nicht wieder vom Gesetz versklaven lasst.
4 Wenn ihr aber durch das Gesetz vor Gott bestehen wollt, dann habt ihr euch von Christus losgesagt und Gottes Gnade verspielt. 5 Wir aber vertrauen darauf, dass wir durch den Glauben an Jesus Christus von Gott angenommen werden. Er hat uns ja durch seinen Geist diese Hoffnung geschenkt. 6 Wenn wir mit Jesus Christus verbunden sind, ist es völlig gleich, ob wir beschnitten oder unbeschnitten sind. Bei ihm gilt allein der Glaube, der sich in Taten der Liebe zeigt.
Kommentar
Leben in Freiheit
Heutzutage verstehen die meisten Leute unter Freiheit, immer und überall tun und lassen zu können, was ihnen gefällt. Wenn man so lebt, fühlt man sich jedoch nicht unbedingt wirklich frei.
Paulus lehrt in unserem heutigen Abschnitt, dass Freiheit durch Jesus Christus kommt. Er sagt, wir werden nicht „frei geboren“. Um frei zu werden, müssen wir neu geboren werden. Wahre Freiheit finden wir in einem Leben im Glauben an Christus.
Viele Vorstellungen von Freiheit scheitern daran, dass sie das Maß unserer Gebundenheit nicht erkennen. Einer bestimmten Personengruppe Freiheit als Geburtsrecht zuzusprechen, führt häufig zu schlimmem Nationalismus und Rassismus, wie z.B. dem Nationalsozialismus‘ im Dritten Reich oder der Apartheid in Südafrika.
Der Titel des Films Schrei nach Freiheit drückt etwas aus, nach dem wir uns alle sehnen – ob es nun Rassenfreiheit oder politische Freiheit (wie in dem Film) ist oder Redefreiheit, Versammlungsfreiheit, ein freies Gewissen, wirtschaftliche Freiheit oder persönliche Freiheit: die ganze Welt schreit nach Freiheit.
Alle diese Arten von Freiheit sind wichtig, aber du kannst in all diesen Dingen Freiheit genießen und immer noch ein „Sklave“ sein. Anders herum kannst du nichts von dem Genannten besitzen und doch frei sein. Das Evangelium enthält die Verheißung auf andere Formen der Freiheit, aber es beginnt mit einer Freiheit, die tiefer geht als alle anderen.
„Durch Christus sind wir frei geworden, damit wir als Befreite leben“ (5,1; Hfa). Jesus befreit uns zu einem Leben in Freiheit, Glaube und Liebe durch den Geist. Paulus‘ Gegner, die „Judaisierer“, rühmten sich damit, Kinder Abrahams zu sein. Paulus erwiderte mit einem gleichnishaften Argument und legte das Alte Testament bildlich aus.
Zu seinen Gegnern sagte Paulus, es gibt zwei Arten, wie wir leben können - in Knechtschaft oder in Freiheit. Er erklärt, dass es zwei Bünde gibt: „Abraham hatte zwei Söhne, einen von seiner Sklavin und einen von seiner frei geborenen Frau“ (4,22). De facto sagt er, unsere Abstammung von Abraham ist nicht im direkten sondern im geistlichen Sinn zu verstehen. Es reicht nicht, dass Abraham dein leiblicher Stammvater ist. Der entscheidende Punkt ist, „Wer ist deine Mutter?“
Er argumentierte, dass seine Gegner mit ihrem Beharren auf das Gesetz tatsächlich Hagars Kinder sind. „Denn Hagar ist Bezeichnung für den Berg Sinai in Arabien - und ihr entspricht das gegenwärtige Jerusalem, das mit seinen Kindern in der Knechtschaft lebt“ (4,25; EÜ). Das war das Leben, wie John Wesley es vor seiner Bekehrung erlebt hatte. Ein Leben voller Enttäuschungen, Versagen, Verwirrung und Niederlagen.
Christsein dagegen heißt, du bist nicht nur Kind Abrahams sondern auch Sarahs. Sarah steht für den neuen Bund, das neue Jerusalem („das himmlische Jerusalem“; 4,26), für Isaak (das „Kind der Verheißung“; 4,28) und die Freiheit, die in Christus ist. Das ist, was Wesley an dem Tag erlebte, als er auf Christus und Christus allein für seine Rettung vertraute. Sein Herz war „wunderbar warm“. Das ist das Gefühl von Frieden, Freude und Freiheit.
Paulus erinnert daran, dass sich Ismael über Isaak lustig machte (s. 1. Mose 21,9). Die Galater, die „nach dem Geist geboren“ sind (4,29; LUT) sollen sich also nicht wundern, von den „Judaisierern“ verfolgt zu werden.
Er schließt seine Argumentation mit den Worten, „Liebe Freunde, wir sind keine Kinder der Sklavin ... Wir sind Kinder der Freien“ (4,31). „Christus hat uns befreit; er will, dass wir jetzt auch frei bleiben“, fährt Paulus fort, „Steht also fest und lasst euch nicht wieder ins Sklavenjoch einspannen!“ (5,1; GNB), sagt er und wählt den Vergleich mit einem Ochsen in schwerem Geschirr.
Die „Beschneidung“ war das theologische Zeichen für Gesetzlichkeit schlechthin (5,2-3). Paulus argumentiert, „wenn ihr durch das Gesetz vor Gott bestehen wollt, seid ihr von Christus getrennt und aus Gottes Gnade gefallen“ (5,4).
Christliches Leben ist Leben aus Glauben heraus. Du kannst dir deine Rettung nicht erarbeiten; sondern nur auf sie warten (5,5). „Entscheidend ist der Glaube, der sich in der Liebe zeigt“ (6b).
Gebet
Herr, danke, dass Du mich zu einem Leben in Freiheit befreit hast. Danke für die Freiheit, die der Heilige Geist in mein Leben bringt. Bitte hilf mir, meinen Glauben heute in Liebe zum Ausdruck zu bringen.
Jesaja 45,1a+2a+5b+13+23–24a
1 Gott hat Kyrus für eine besondere Aufgabe erwählt:
2 »Ich gehe vor dir her
und räume dir alle Hindernisse aus dem Weg.
5 Ich rüste dich aus für deinen Eroberungszug,
auch wenn du mich nicht kennst.
13 Ich bin es auch, der Kyrus berufen hat,
meine gerechten Pläne in die Tat umzusetzen.
Ich will ihm alle Hindernisse aus dem Weg räumen.
Er wird meine Stadt Jerusalem wieder aufbauen
und mein verschlepptes Volk freilassen,
ohne Lösegeld oder Bestechungsgeschenke.
Das verspreche ich, der HERR, der allmächtige Gott!«
23 Ich habe bei meinem Namen geschworen,
ich sage die Wahrheit
und nehme mein Wort nicht zurück:
Vor mir werden alle niederknien,
und alle werden bekennen:
24 ›Nur beim HERRN gibt es Rettung und Hilfe!‹«
Kommentar
Evangelium der Freiheit
Gottes Liebe erstreckt sich auf jeden Menschen, jede Nation vom Moment der Zeugung an. Teil des ursprünglichen Planes bei der Erwählung Israels war, dass das Volk Israel allen Menschen Segen bringen sollte (1. Mose 12,3).
Gott ist der Schöpfer der Himmel und der Erde. Er hat uns erschaffen. Es gibt keinen anderen. Das Buch Jesaja wiederholt das immer und immer wieder. Zehnmal im heutigen Abschnitt heißt es, „es gibt außer mir keinen anderen Gott“.
Gott ist dein Schöpfer. Er „hat dich von Mutterleib an gebildet“ (44,24). Gottes Liebe beginnt vor der Geburt bei der Empfängnis und im Mutterleib. Das hat weitreichende Konsequenzen in der Abtreibungsdebatte und wie wir ungeborenes Leben behandeln. Jedes menschliche Wesen ist von der Empfängnis an von Gott geschaffen und erhalten: „vom Mutterleib an trage ich euch“ (46,3b).
Gottes Liebe erstreckt sich über Israel hinaus zu allen anderen Völkern hin. Als Schöpfer aller Völker lädt Er alle Völker ein, an Seiner Rettung und Freiheit teilzuhaben: „Wendet euch auf der ganzen Welt von überall her mir zu und lasst euch retten“ (45,22a). Hier ist die Verheißung einer Freiheit, die größer ist als alles, was die Welt zu bieten hat.
Wir bekommen hier eine Vorahnung, dass die ganze Welt vor Jesus niederknien wird. „Jedes Knie wird sich vor mir beugen und jeder Mund wird mich bekennen“ (45,23b). Paulus bezog diesen Vers auf Jesus (Philipper 2,9ff).
Hier wird auch angedeutet, dass Gott „Heiden“, also Nichtjuden, gebrauchen wird. Kyrus war Perser und trotzdem wird er als vom Herrn Gesalbter beschrieben (45,1). Jesaja prophezeit, „Ich habe ihn (Kyrus) aus Gerechtigkeit zum Aufbruch veranlasst. Alle Wege ebne ich ihm. Er baut meine Stadt wieder auf, mein verschlepptes Volk lässt er frei“ (45,13; EÜ). Und so geschah es nach Beendigung des Exils.
Es war Gottes Plan. Er sprach, „Wenn ich etwas plane, dann wird es auch ausgeführt. Alles, was ich mir vornehme, das tue ich auch. Ich rufe jetzt den Adler aus dem Osten, den Mann aus fernem Land, der meinen Plan ausführen wird“ (46,10b-11; GNB). Du kannst dir sicher sein, nichts vermag Gottes Pläne für dich aufzuhalten.
Gebet
Danke, Herr, dass Du alle Menschen vom Augenblick ihrer Empfängnis liebst, unabhängig von ihrer Hautfarbe oder Herkunft. Danke, dass Jesus uns befreit hat und dass sich eines Tages jedes Knie vor Ihm beugen und jede Zunge bekennen wird, dass Jesus Christus der Herr ist.
Pippa fügt hinzu
Galater 5,1
„So hat uns Christus also wirklich befreit. Sorgt nun dafür, dass ihr frei bleibt und lasst euch nicht wieder unter das Gesetz versklaven.“
Eine wunderbare Wahrheit: Christus befreit uns tatsächlich von Sünde, Abhängigkeiten, Ängsten und schlechten Angewohnheiten. Ich habe diese Befreiung selbst erlebt und ich werde immer wieder Zeuge davon, wie dieser Vers Menschen verwandelt. Dann ist es an uns, nicht mehr in alte Muster zu verfallen, sondern immer wieder Christi Freiheit und die Macht des Kreuzes für uns zu beanspruchen.
Thought for the Day
Du kannst dir sicher sein, nichts vermag Gottes Pläne für dich aufzuhalten.
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Verweise
sdf