Tag 273

Ein Leben, das sich lohnt

Weisheit Sprüche 23,31-35 und 24,3-4
Neues Testament Philipper 1,3-14 + 20-21
Altes Testament Zefanja 3,17

Einführung

„Wissenschaftler werden möglicherweise in der Zukunft in der Lage sein, unser Leben zu verlängern, aber wird es auch lebenswert sein?” fragte Nigel Hawkes in der Times.

Offenbar behauptet ein Professor in Oxford, dass es bald möglich sein wird, das Leben vieler Menschen auf bis zu 115 Jahre zu verlängern. Hawkes fragt zurecht, „Wird dieses Leben lebenswert sein?“ Ein längeres Leben ist wenig wert, wenn es nicht lebenswert ist.

Für den Apostel Paulus war ein langes Leben nicht erstrebenswert: „Christus ist mein Leben, aber noch besser wäre es, zu sterben und bei ihm zu sein“ (Philipper 1,21). Der Tod hatte für ihn größeren Wert. Und doch hatte Jesus Christus sein Leben höchst lebenswert gemacht.

Weisheit

Sprüche 23,31-35 und 24,3-4

31 Lass dich nicht vom Wein verlocken, wenn er so rötlich schimmert,
  wenn er im Glas funkelt und so glatt die Kehle hinuntergleitet!
32 Denn zuletzt wirkt er
  wie der Biss einer giftigen Schlange.
33 Deine Augen sehen seltsame Dinge,
  deine Gedanken und Gefühle wirbeln durcheinander.
34 Es geht dir wie einem Seekranken auf hoher See –
  du fühlst dich wie im Mastkorb eines schaukelnden Schiffes.
35 »Man muss mich geschlagen haben«, sagst du,
  »aber es hat mir nicht wehgetan; ich bin verprügelt worden,
  aber ich habe nichts davon gemerkt!
  Wann wache ich endlich aus meinem Rausch auf?
  Ich brauche wieder ein Glas Wein!«

24 3 Wer ein Haus baut,
  braucht Weisheit und Verstand;
4 wer dazu noch Geschick besitzt,
  kann es mit wertvollen und schönen Dingen füllen.

Kommentar

Lebe in einer Beziehung mit Gott

Ein anderer Kolumnist der Times, Bernard Levin, spricht von einem Loch, das in jedem von uns ist. Wie sehr wir es auch mit Essen, Trinken, Beziehungen und Besitz zu füllen versuchen, es „tut weh“. Du bist durch Jesus Christus für eine Beziehung mit Gott geschaffen. Ohne diese Beziehung, fehlt etwas.

Die Menschen versuchen diese Leere mit unterschiedlichen Dingen zu füllen, z.B. mit Alkohol. Und wenn Weintrinken auch nicht prinzipiell schlimm ist, stillt es doch nicht den Durst, den wir tief in uns drinnen verspüren.

Er sieht einladend aus, wenn „er so rot im Becher funkelt und so angenehm durch die Kehle gleitet“ (23,31; GNB). „Am Ende beißt er wie eine giftige Schlange“ (23,32), wenn wir es damit übertreiben. Der Autor beschreibt die Wirkung des Rausches in lebhaften Bildern: den Kater, die furchtbaren Kopfschmerzen, den flauen Magen, das Doppelsehen, das Gelalle (34-35). All das führt zu Sorgen, Streit, Vorwürfen, unnötigen Verletzungen und blutunterlaufenen Augen (23,29).

Weisheit und Erkenntnis, Verstand, strategisches Vorgehen und viel guter Rat sind dagegen ein Segen (24,3-4). Wo finden wir solche Weisheit und Erkenntnis? Paulus glaubt, indem wir Christus kennen, in dem „alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen liegen“ (Kolosser 2,3).

Gebet

Herr, ich trinke heute aus Deiner Quelle. Lass Ströme lebendigen Wassers aus meinem Herzen fließen.

Neues Testament

Philipper 1,3-14 + 20-21

3 Ich danke meinem Gott immer wieder, wenn ich an euch denke, 4 und das tue ich in jedem meiner Gebete mit großer Freude. 5 Denn ihr habt euch vom ersten Tag an bis heute mit mir für die rettende Botschaft eingesetzt. 6 Ich bin ganz sicher, dass Gott sein gutes Werk, das er bei euch begonnen hat, zu Ende führen wird, bis zu dem Tag, an dem Jesus Christus kommt.

7 Es ist ja nicht erstaunlich, dass ich so von euch denke, denn ihr liegt mir ganz besonders am Herzen. Und auch wenn ich jetzt im Gefängnis bin und vor Gericht die Wahrheit der rettenden Botschaft verteidige und bezeuge – ihr alle habt Anteil an diesem Auftrag und an der Gnade, die Gott mir damit erweist. 8 Gott weiß, wie sehr ich mich nach euch allen sehne; liebe ich euch doch so, wie auch Jesus Christus euch liebt.

9 Ich bete darum, dass eure Liebe immer reicher und tiefer wird und dass ihr immer mehr Einsicht und Verständnis erlangt. 10 So lernt ihr entscheiden, wie ihr leben sollt, um an dem Tag, an dem Jesus Christus Gericht hält, untadelig und ohne Schuld vor euren Richter treten zu können. 11 Alles Gute, was Christus in einem von Schuld befreiten Leben schafft, wird dann bei euch zu finden sein. Und das alles zu Gottes Ehre und zu seinem Lob!

12 Meine lieben Brüder und Schwestern! Ihr sollt wissen, dass meine Gefangenschaft die Ausbreitung der rettenden Botschaft nicht gehindert hat. Im Gegenteil! 13 Allen meinen Bewachern und auch den übrigen Menschen, mit denen ich es hier zu tun habe, ist inzwischen klar geworden, dass ich nur deswegen eingesperrt bin, weil ich an Christus glaube. 14 Außerdem haben durch meine Gefangenschaft die meisten Christen neuen Mut gewonnen und die Zuversicht, dass der Herr ihnen hilft. Furchtlos und ohne Scheu sagen sie jetzt Gottes Botschaft weiter.

20 Ich hoffe inständig und bin zuversichtlich, dass ich während meiner Gefangenschaft nicht schwach werde und versage, sondern dass Christus wie bisher, so auch jetzt durch mich bekannt gemacht und geehrt wird, sei es durch mein Leben oder durch meinen Tod. 21 Denn Christus ist mein Leben und das Sterben für mich nur Gewinn.

Kommentar

Mache einen Unterschied für andere

Wünschst du dir, dass die Dinge anders stünden?

Wenn du gerade vor großen Herausforderungen stehst, lass dich von der Tatsache ermutigen, dass Gott dich auch inmitten deiner Kämpfe gebrauchen kann. Er kann in einer Weise durch dich wirken, wie du es dir gar nicht vorstellen kannst.

Als Paulus diesen Brief verfasste, stand er in Rom unter Hausarrest. Mit einer ein Meter langen Kette an einen Römischen Soldaten gekettet, wartete er auf seine Verhandlung, die mit seiner Hinrichtung enden könnte. Die Haftbedingungen waren schlecht. Trotzdem war er überzeugt, „wenn ich lebe, dann trägt meine Arbeit für Christus Früchte“ (1,22).

Als Paulus schreibt, „ihr liegt mir sehr am Herzen“ (1,7), drückt er damit aus, wie sehr er die Philipper liebt. Er hat bereits erwähnt, wie sie sich „gemeinsam mit [ihm] für die gute Botschaft eingesetzt“ haben (1,5). Jetzt spricht er davon, Gottes Gnade mit ihnen zu teilen (1,7). Menschen, die gemeinsam für Jesus Christus arbeiten, sind eng miteinander verbunden. Es heißt, dass Paulus sich „mit der herzlichen Liebe von Christus Jesus“ nach ihnen sehnte (1,8).

In einer Zeit nahezu grenzenloser Möglichkeiten haben viele Angst, etwas zu verpassen oder einen falschen Weg einzuschlagen. Aber du darfst gewiss sein, dass Gott, der das gute Werk in dir begonnen hat, es auch zu Ende führen wird (1,6). Gott bringt alles zu Ende, was Er begonnen hat.

Keiner von uns ist schon fertig. Wir alle sind noch in Arbeit. Paulus‘ Gebet für die Philipper war, dass sie noch mehr Frucht bringen würden:

1.\tWachsen in der Liebe
Bete für andere und für dich selbst, dass eure „Liebe immer reicher und tiefer wird“ (1,9; Hfa)

2.\tWachsen in der Erkenntnis
Bitte nicht nur, dass du in der Liebe wächst, sondern auch „dass eure Liebe immer reicher wird an Einsicht und Verständnis. Dann könnt ihr in jeder Lage entscheiden, was das Rechte ist“ (9-10; GNB). Liebe soll mehr als nur ein Gefühl sein.

3.\tWachsen in Heiligkeit
Paulus betet, dass sie „rein und vorbildlich“ (10b) seien. Die „Reinheit“, die Paulus hier beschreibt, meint die innere Reinheit unserer Motive. Das Wort für „vorbildlich“ oder „ohne Schuld“ (Hfa) bedeutet, niemanden vor den Kopf zu stoßen und bezieht sich damit auf eine sichtbare Lebensweise. Bete wie Paulus, dass du innerlich und äußerlich heilig bist – „Jesus Christus zum Ruhm“ (1,11; GNB). Oder wie Dietrich Bonhoeffer sagte, „Dein Leben als Christ sollte nichtgläubige Menschen ihren Unglauben hinterfragen lassen.“

Paulus ertrug die Ketten, denn sie gaben ihm die Möglichkeit, das Evangelium zu verkünden und andere zu ermutigen, „furchtlos und ohne Scheu“ das Evangelium zu predigen (1,14; Hfa).

Kümmere dich nicht darum, warum andere das Evangelium predigen: „Manche tun dies zwar nur aus Eifersucht und Rivalität…[oder] aus selbstsüchtigen Motiven“ (1,15.17), andere tun es aus Liebe (1,16). Paulus schien das ziemlich egal zu sein: Hauptsache sie predigten Christus (17-18). Halte dich mit Kritik gegen andere Christen zurück, die das Evangelium verkündigen, selbst wenn dir ihre Art zu predigen nicht gefällt oder du ihre Motive in Frage stellst. Freue dich, dass sie Jesus verkünden.

Paulus‘ ganzes Leben drehte sich um Christus. Sein Wunsch war, dass „Christus … groß gemacht [wird] durch das, was mit mir geschieht, ob ich nun am Leben bleibe oder sterbe“ (1,20; GNB). Er fühlte sich „zwischen [diesen] zwei Wünschen hin und her gerissen“ (23a). In vielerlei Hinsicht sehnte er sich „danach, zu sterben und bei Christus zu sein, denn das wäre bei weitem das Beste“ (23b).

Der ehrwürdige Pfründer John Collins war von 1980-1985 Pastor unserer Gemeinde, Holy Trinity Brompton. Als seine Frau Diana am 16. Juli 2013 verstarb, schrieb er mir, „Ich bin dankbar für 58 wunderbare gemeinsame Jahre. Und wenn Schlaganfälle auch etwas Furchtbares sind und der Tod ein Feind ist… sehnte sie sich doch schon viele Jahre wie Paulus danach, „bei Christus zu sein, denn das wäre bei weitem das Beste“. Deshalb bin ich dankbar, dass sie… keine Angst hatte, denn sie wusste, wohin sie ging und ihr Glaube an Christi Verheißungen war unerschütterlich.“

Während ein Teil von Paulus sich also danach sehnte, bei Christus zu sein, wollte ein anderer Teil leben. Er wusste, dass seine „Arbeit für Christus Früchte“ tragen würde (1,22). Er wollte sehen, wie der Glaube der Philipper weiter wuchs und sie sich Jesu Christi immer mehr rühmten (1,26).

Gebet

Herr, bitte hilf mir, aus Deiner Fülle zu leben. Lass mich jede Gelegenheit ergreifen, die Botschaft Jesu zu verbreiten.

Altes Testament

Zefanja 3,17

17 Der HERR, euer Gott, ist in eurer Mitte;
  und was für ein starker Retter ist er!
Von ganzem Herzen freut er sich über euch.
  Weil er euch liebt, redet er nicht länger über eure Schuld.
  Ja, er jubelt, wenn er an euch denkt!«

Kommentar

Erlebe wie sehr Gott dich liebt

Ist dir bewusst, wie sehr und wie tief Gott dich liebt? Was auch in deinem Leben passiert, Gott liebt dich. Er liebt dich, und Er hat große Freude an dir. „Er jubelt laut, wenn er dich sieht“ (3,17; GNB).

Zefanjas Thema ist „Der große Tag des Herrn“ (1,14). Gottes Volk lebte in Erwartung dieses Tages. Damals dachten man, es sei der Tag, an dem Israel gesegnet würde. Zefanja verkündete, dass es nicht nur ein Tag des Segens sondern auch ein Tag des Gerichts sein werde.

Er mahnt zur Umkehr. Auf Sünde folgt Gericht. Doch Gott liebt uns, Er will uns gnädig sein und uns vergeben: „Ihr Demütigen im Land, die ihr bis jetzt nach dem Recht Gottes gelebt habt, sucht den Herrn! Streckt euch weiter nach Gerechtigkeit aus, seid weiterhin demütig! Vielleicht werdet ihr dann an diesem Tag vor Gottes Zorn bewahrt werden“ (2,3).

Er sah voraus, dass „ein demütiges und armes Volk übrig [bleiben würde], das sein Vertrauen allein auf den Namen des Herrn setzt“ (3,12). Er sah voraus, dass Gott Sein Volk wieder segnen würde, „Der Herr, dein starker Gott, der Retter, ist bei dir. Begeistert freut er sich an dir. Vor Liebe ist er sprachlos ergriffen und jauchzt doch mit lauten Jubelrufen über dich“ (3,17).

Als Jesus das Reich Gottes verkündete, proklamierte Er, dass der Tag des Herrn angebrochen sei. Wenn Jesus eines Tages wiederkommt, wird es einen Tag des Gerichts und der Abrechnung geben. Einige Aspekte dieses Tages des Herrn sind aber schon heute in Christus erfahrbar. Du kannst gewiss sein, dass Gott dich rettet, dass Er Freude an dir hat, vor Liebe zu dir sprachlos ist und über dich jauchzt. Dessen darfst du dir gewiss sein, trotz des kommenden Gerichts, „Denn [in Christus] hat der Herr die Gerichtsurteile, die über dich verhängt wurden, aufgehoben“ (3,15a).

Wer in Christus ist, in dem sind die Verheißungen Gottes aus Zefanja erfüllt. Pater Raniero Cantalamessa schreibt, „Alles, was Gott in der Bibel tut und sagt, ist Liebe; selbst Gottes Zorn ist nichts als Liebe. Gott ist Liebe!“ Und das macht das Leben lebenswert.

Gebet

Danke, Herr, dass Du Freude an mir hast, vor Liebe zu mir sprachlos bist und über mich jauchzt. Danke, denn Deine Liebe macht mein Leben lebenswert.

Pippa fügt hinzu

Zefanja 3,17

„Der Herr, dein starker Gott, der Retter, ist bei dir. Begeistert freut er sich an dir. Vor Liebe ist er sprachlos ergriffen und jauchzt doch mit lauten Jubelrufen über dich.”

Früher, wenn ich oder meine Geschwister nachts weinend aufwachten, nahm unser Vater uns auf den Arm und sang leise, „Papa hält euch jetzt…“ Ich erinnere mich immer noch an das Lied und das Gefühl der Sicherheit, das mir die Arme meines Vaters gaben.

Thought for the Day

„Dein Leben als Christ sollte nichtgläubige Menschen ihren Unglauben hinterfragen lassen.“ – Dietrich Bonhoeffer

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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