Tag 28

Bei Gott ist alles möglich

Weisheit Sprüche 3,13+17-18
Neues Testament Matthäus 19,23-26
Altes Testament Hiob 8,1+20 und 9,1-2+4-5

Einführung

„Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Limonade daraus”, schrieb Norman Vincent Peale in seinem Buch, Die Kraft des Positiven Denkens, aus dem Jahr 1952. Es war 186 Wochen lang ununterbrochen auf der The New York Times Bestsellerliste. Das meiste, was er darin schreibt, ist extrem gut und hilfreich. Aber Jesu Worte zum Thema gehen weit über die Kraft positiven Denkens hinaus.

Norman Vincent Peale sagte, „eine positive Einstellung glaubt, dass sich die Dinge zum Guten wenden werden, und dass Sie alle Schwierigkeiten und Probleme überwinden können”. Jesus sagte, „bei Gott ist alles möglich“ (Matthäus 19,26). Das ist viel mehr als nur Kraft des positiven Denkens. Gottes Kraft macht möglich, was unmöglich erscheint. „Bei Gott ist nichts unmöglich“ (Lukas 1,37).

Weisheit

Sprüche 3,13+17-18

13 Glücklich ist der Mensch,
  der weise und urteilsfähig geworden ist!
17 Wer sich von der Weisheit führen lässt,
  der findet Glück und Frieden.
18 Ja, die Weisheit gibt ein erfülltes Leben,
  und wer an ihr festhält, kann sich glücklich schätzen!

Kommentar

Durch Jesus wurde das Universum erschaffen

Dass „bei Gott alles möglich ist”, wurde schon bewiesen, als Gott das ganze Universum aus dem Nichts erschuf. „Durch Weisheit hat der Herr die Erde gegründet; durch Einsicht hat er den Himmel geschaffen. Seine Erkenntnis ließ aus den Quellen unter der Erde Wasser hervorsprudeln und aus den Wolken Regen fallen“ (3,19-20).

Wieder spricht der Verfasser der Sprüche von der Weisheit als Person (3,13-18). Durch die Brille des Neuen Testaments gelesen, erkennen wir, dass Jesus die Kraft und die Weisheit Gottes ist. Durch Ihn hat Gott die Welt gemacht (Johannes 1,3), und Paulus erklärt uns, dass „Christus Gottes Kraft und Gottes Weisheit“ ist (1. Korinther 1,24).

Bis du eine Beziehung mit Jesus Christus hast, macht dein Leben nicht wirklich Sinn. Das ganze Universum wurde durch Jesus geschaffen. Er liebt dich. In einer Beziehung zu Jesus findest du Gottes Kraft und Weisheit.

Mit Jesus findest du auch die Quelle aller Weisheit und den Weg zum Segen (3,13a). Weisheit führt zu Einsicht (3,13b) und bringt mehr Gewinn als aller materieller Segen (3,14-15a). Tatsächlich „[ist] alles, was du dir jemals wünschen könntest, mit ihr nicht zu vergleichen“ (3,15b).

Sie ist der Weg zu einem „langen Leben” (3,16), „ewige[m] Leben“ wie wir im Neuen Testament in Johannes 3,16 lesen. Bei ihr findest du wahren „Reichtum und Ehre“ (3,16). Und „die Wege, die sie führt, sind gut und begleitet von Frieden“ (3,17). Dort findest du den „Baum des Lebens“ (3,18).

Gebet

Herr, ich suche heute nach Dir. Schenke mir Weisheit, Frieden und die Kraft, mein Leben so zu leben, wie es Dir gefällt

Neues Testament

Matthäus 19,23-26

23 Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Ich versichere euch: Ein Reicher hat es sehr schwer, in Gottes himmlisches Reich zu kommen. 24 Ja, eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in Gottes Reich kommt.« 25 Darüber waren die Jünger entsetzt und fragten: »Wer kann dann überhaupt gerettet werden?« 26 Jesus sah sie an und sagte: »Für Menschen ist es unmöglich, aber für Gott ist alles möglich!«

Kommentar

Mit Gott ist nichts unmöglich

Findest du dich manchmal auch mit einer scheinbar unlösbaren Situation konfrontiert? Vielleicht ist es eine Beziehung, die unwiederbringlich auseinandergebrochen ist? Ein gesundheitliches oder finanzielles Problem oder auch etwas ganz anderes; auf jeden Fall etwas, wo keine Veränderung der Situation möglich scheint. Bei Gott gibt es immer Hoffnung, wie schlecht es auch aussehen mag. Bei Gott ist alles möglich.

Die Worte „bei Gott ist alles möglich” (19,26) spricht Jesus im Zusammenhang mit Seiner Begegnung mit dem jungen, reichen Mann. Zu ihm sagt Er, „komm und folge mir nach“ (19,21c). „Geh und verkaufe alles, was du hast und gib das Geld den Armen“ (19,21b), aber das ist zu viel, was der junge Mann zurücklassen müsste und er geht „traurig“ (19,22) davon. Da erklärt Jesus Seinen Jüngern, wie schwer es für reiche Menschen ist, ins Himmelreich zu kommen (19,23-24). Und doch „ist bei Gott alles möglich“ (19,26).

Jesus sagt, dass es rein menschlich gesehen unmöglich ist, ins Himmelreich zu gelangen. Weltliche Güter helfen dabei nicht, tatsächlich sind sie eher ein Hindernis. „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes kommt!“ (19,24).

Einige meinen, Jesus spreche hier von einem Tor in Jerusalem, das „Nadelöhr“ genannt wurde. Um hindurchzukommen, mussten Kamele entladen werden. Andere weisen darauf hin, dass ein dem Wort „Kamel“ ähnliches eine Art Seil bezeichnet und Jesus möglicherweise davon sprach, ein Seil durch ein Nadelöhr zu fädeln.

Alle Versuche, Jesu Worte logisch zu erklären, verfehlen den Sinn. Der Punkt ist, dass es einem Kamel einfach unmöglich ist, durch ein Nadelöhr zu kommen. Was aber nach menschlichem Ermessen unmöglich scheint, ist bei Gott möglich (19,26); das sollen Jesu Nachfolger mit Erstaunen erkennen.

Auf die besorgte Frage der Jünger, „Wer kann denn dann überhaupt gerettet werden?“ (19,25), antwortete Jesus, „menschlich gesehen ist es unmöglich. Aber bei Gott ist alles möglich“ (19,26).

Unsere Welt sieht in den Reichen, den Mächtigen und den Berühmten die „Gewinner“. Auf die Armen schaut man hinunter, sie werden ignoriert und als „Verlierer“ betrachtet. Aber im Himmelreich ist es umgekehrt. Jesus sagt, „Doch viele, die heute wichtig erscheinen, werden dann die Geringsten sein, und die, die hier ganz unbedeutend sind, werden dort die Größten sein“ (19,30).

In Gottes Reich steht alles auf dem Kopf. Deshalb fordert Jesus den reichen, jungen Mann auf, den Armen sein Geld zu geben. Das ist nicht einfach nur ein Test, sondern Jesus tut das, weil die Armen eine so wichtige Rolle im Himmelreich spielen. Und das sollten sie für uns auch: die 30.000 Kinder, die täglich aus bitterer Armut sterben oder verhungern; die in so vielen Ländern unterdrückten Menschen; die Obdach- und Heimatlosen auf unseren Straßen; die schwächsten Glieder in unserer Gesellschaft ohne Fürsprecher.

Jesus forderte selten jemanden auf, alles herzugeben, aber in diesem Fall tat Er es. Jeder, der Jesus nachfolgt, hat einen „Preis“ zu zahlen. Den Preis in einer feindlichen Umgebung, Farbe zu bekennen. Oder auch den Preis, etwas aufzugeben, von dem wir wissen, dass es uns nicht gut tut.

Was auch immer „der Preis“ ist, den wir zahlen, er ist nichts verglichen mit dem, den Jesus bezahlte, um „ewiges Leben“ für uns zu erwerben (19,29). Auch nicht mit dem, was es kostet, Jesus nicht nachzufolgen. Der reiche, junge Mann hat so viel verpasst.

Darüber hinaus – und das ist der eigentliche Punkt, den Jesus hier macht – ist es nichts verglichen mit dem, was wir im Gegenzug erhalten. „Und jeder, der um meines Namens willen sein Haus, seine Geschwister, seine Eltern, seine Kinder oder seinen Besitz aufgegeben hat, wird hundertmal so viel wiederbekommen und das ewige Leben erlangen (19,29). Jesus verspricht, dass wir für alles, was wir aufgeben, mehr zurückbekommen werden – in diesem Leben und, was noch wichtiger ist, in der Ewigkeit bei Gott.

Gebet

Herr, bitte hilf mir, nicht denselben Fehler wie der reiche, junge Mann zu machen. Hilf mir, bereitwillig alles für das Himmelreich zu geben. Ich danke Dir, dass der größte Reichtum, der außerdem Bestand hat, in der Nachfolge Jesu zu finden ist. Danke, dass wenn es auch schwer für einen Reichen ist, ins Himmelreich zu gelangen, mit Deiner Kraft alles möglich ist.

Altes Testament

Hiob 8,1+20 und 9,1-2+4-5

1 Da entgegnete Bildad aus Schuach:
20 Vergiss es nicht: Gott lässt einen Unschuldigen niemals fallen,
  und einen Bösen unterstützt er nicht!

1 Hiob erwiderte:
2 »Das alles weiß ich doch schon längst!
  Nur eins verrate mir: Wie kann ein Mensch vor Gott
  sein Recht bekommen?
4 Gott ist weise, stark und mächtig!
  Wer hat sich je erfolgreich gegen ihn gestellt?
5 Ohne Vorwarnung verrückt er Berge,
  und wenn er zornig wird, zerstört er sie.

Kommentar

Nichts in deinem Leben ist mit Gott unmöglich

Manchmal sind wir versucht, beim Leid anderer mit Plattitüden daher zu kommen. Der Rat von Hiobs Freund, Bildad, ist eine unglaubliche Mischung aus Wahrheit, Halbwahrheiten und Unwahrheit (8,1-22).

Hiob antwortet darauf, „Ja, ich weiß, dass es so ist. Doch…“ (9,2). Damit sagt er, dass Bildads Worte wahr seine, aber nicht all seine Worte. Die Binsenwahrheiten, mit denen Bildad Hiobs Leid erklärt hatte, lehnt er als unwahr ab.

Die Worte Hiobs machen einen weitaus authentischeren Eindruck. Sie kommen von Herzen. Er ruft zu Gott, „mir bliebe nur, ihn als meinen Richter um Gnade anzuflehen“ (9,15). Er wünscht sich, er wäre nie geboren worden (10,18-19). Er gesteht seine Kämpfe und Zweifel ein, ja selbst seinen Zorn über das, was ihm widerfahren ist. „Mein Leben ekelt mich an. Ich will meiner Klage freien Lauf lassen und über meine tiefe Verbitterung reden“ (10,1), sagt er.

Und doch erkennt er in alledem, dass „bei Gott alles möglich ist”. „Gott ist so reich an Weisheit, Macht und Stärke! Wer kann es wagen, ihm die Stirn zu bieten? Er käme nicht mit heiler Haut davon! Ganz unversehens rückt Gott Berge fort, und wenn er zornig wird, zerstört er sie… Gott ist's, der Wunder tut, unzählbar viele, so groß, dass wir sie nicht verstehen können“ (9,4-5.10; GNB). „Leben und Gnade hast du mir geschenkt und deine Fürsorge hat mich bisher bewahrt“ (10,12).

Wir haben es hier mit einer außergewöhnlichen Mischung aus ehrlichem Ringen und Glauben zu tun. Hiob versucht nicht, so zu tun, als wäre alles in Ordnung, oder als habe er eine Erklärung für die Vorfälle. In allem aber klammert er sich an das, was er von Gott weiß.

Gott war es möglich, in Hiobs Leben das zu tun, was mit menschlichem Aufwand gar nicht möglich gewesen wäre. „Er schenkte ihm doppelt so viel, wie er vorher besessen hatte! … So segnete der Herr Hiobs weitere Lebenszeit noch viel mehr als sein vorheriges Leben“ (42,10b.12a).

In welchen Kämpfen du dich momentan auch befindest, wie schwer sie auch aussehen mögen, wie unlösbar: es ist wichtig, dass du dich an Seine Liebe erinnerst und darauf vertraust, dass „bei Gott alles möglich ist“ (Matthäus 19,26).

Gebet

Herr, ich danke Dir für das Beispiel Hiobs – für seine Treue und sein Vertrauen in Dich, selbst in den Kämpfen seines Lebens. Mein Leben liegt in Deiner Hand; ich stelle es Dir zur Verfügung. Und ich danke Dir für Deine unermesslich große Liebe und dass bei Dir einfach alles möglich ist!

Pippa fügt hinzu

Matthäus 19,16–26

In unserer Gemeinde hat gerade wieder ein neuer Alphakurs begonnen. Es ist einfach aufregend, all die Menschen zu sehen, die sich auf den Weg gemacht haben, mehr über den Glauben zu erfahren. Ich hoffe so sehr, dass nicht allzu viele Kamele im Nadelöhr stecken bleiben (19,24). Bei Gott ist alles möglich (19,26). Ich kann es kaum erwarten zu sehen, was Gott diesmal mit den Teilnehmern vorhat.

Thought for the Day

Bei Gott gibt es immer Hoffnung, egal wie schlecht es aussieht. Bei Gott ist nichts unmöglich.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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