Kann ein Leopard sein geflecktes Fell wechseln?
Einführung
Brian Emmett hatte eine kriminelle Karriere eingeschlagen. Er dealte im Süden Londons mit Drogen und war Zeitgenosse und Freund der berüchtigten Kray Zwillinge.
Brian hatte einen Sohn, Michael, der schon in jungen Jahren in den „Familienbetrieb“ mit einstieg. Vater und Sohn schmuggelten erfolgreich gemeinsam Drogen, bis sie eines Abends bei einer großen Drogenrazzia in einem kleinen Fischerhafen in Devon festgenommen wurden. Dabei wurden vier Tonnen Cannabis mit einem Verkehrswert von über 15 Mio. Euro sichergestellt.
Der Drogenfund galt damals als der bis dato größte Fahndungserfolg im Vereinten Königreich. Beide Männer wurden zu zwölfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
1994 hörten die beiden im Gefängnis in Exeter von Alpha und beschlossen, es auszuprobieren. Sie wurden vom Heiligen Geist erfüllt und ihr Leben veränderte sich von Grund auf.
Während die beiden ihre Haftstrafen absaßen, wurden sie regelmäßig in andere englische Gefängnisse verlegt, wie es üblich ist. In jedem neuen Gefängnis, in das sie verlegt wurden, führten sie Alpha durch und immer mehr Häftlinge erlebten zum ersten Mal, dass Gott sie liebt.
Seit den ersten Anfängen von Alpha im Gefängnis ist diese Arbeit enorm gewachsen. Inzwischen haben mehr als 50.000 Männer und Frauen in Duzenden von Ländern an Alpha im Gefängnis teilgenommen.
In einem Interview fragte ich Michael, was für einen Unterschied Jesus in seinem Leben gemacht habe? Seine Antwort: „Ich war jahrelang drogenabhängig und fest in der kriminellen Szene verwurzelt. Man nahm mir den harten Kerl ab, aber innerlich war ich kaputt. Da war ein riesen Loch in mir, das ich mit allem Möglichen zu füllen versuchte, aber es funktionierte nicht. Jesus ist real. Er kennt mich und hat mich von Innen heil gemacht. Der Unterschied ist krass – Heilung und Veränderung meiner Gedanken und meines Herzens. Der Fluch über meiner Familie ist gebrochen.“
Brians und Michaels Leben haben sich total verändert, weil Jesus sie von ihren Süchten und von ihrer Sünde befreit hat, die ihr Leben zerstört haben. Sie sind nicht rückfällig geworden.
Kannst auch du dich ändern? Es gehört zu den schwierigsten Dingen im Leben, eine schlechte Angewohnheit oder Sünde aufzugeben. In unserem Abschnitt aus dem Alten Testament fragt heute Jeremia, „Kann ein Leopard sein geflecktes Fell wechseln?“ (Jeremia 13,23)
Psalm 118,5–7+14
5 In auswegloser Lage schrie ich zum HERRN.
Da holte er mich aus der Bedrängnis heraus
und schenkte mir wieder die Freiheit.
6 Der HERR ist auf meiner Seite,
ich brauche mich vor nichts
und niemandem zu fürchten.
Was kann ein Mensch mir schon antun?
7 Der HERR steht für mich ein und hilft mir;
darum werde ich die Niederlage meiner Feinde erleben.
14 Er hat mir Kraft gegeben und mich gerettet;
nun kann ich wieder fröhlich singen.
Kommentar
Verwandelt mit Gottes Hilfe
Machst du dir viele Gedanken darüber, was andere über dich denken oder sagen? Sorgst du dich, was sie dir antun oder dass sie dich unfair behandeln oder ablehnen könnten?
Mach dir klar, wie groß Gott und wie klein unsere Probleme neben Seiner Macht sind. Der Psalmist dankt dem Herrn für Seine große Liebe (1-4; GNB). Er schreibt, „Als ich von allen Seiten bedrängt war, schrie ich zum Herrn um Hilfe. Er erhörte mich und machte mich frei“ (118,5; GNB).
Freiheit gibt unserem Leben eine neue Perspektive. Der Psalmist wendet sich an Gott, weil er weiß, auf Ihn ist Verlass: „Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was können mir Menschen anhaben? Der Herr steht zu mir und hilft mir und ich werde über meine Feinde triumphieren“ (6-7).
Preise Gott heute wie der Psalmist: „Der Herr ist meine Stärke und mein Lobpreis, er hat mich gerettet“ (118,14).
Gebet
Herr, ich danke Dir, dass Du immer bei mir bist. Du bist meine Hilfe, meine Stärke, meine Rettung und mein Lobpreis.
Kolosser 2,6–14
6 Ihr habt Jesus Christus als euren Herrn angenommen; nun lebt auch in der Gemeinschaft mit ihm. 7 Wie ein Baum in der Erde, so sollt ihr in Christus fest verwurzelt bleiben, und nur er soll das Fundament eures Lebens sein. Haltet fest an dem Glauben, den man euch lehrte. Für das, was Gott euch geschenkt hat, könnt ihr ihm gar nicht genug danken.
8 Passt auf, dass ihr nicht auf Weltanschauungen und Hirngespinste hereinfallt. All das haben sich Menschen ausgedacht; aber hinter ihren Gedanken stehen dunkle Mächte und nicht Christus.
9 Nur in Christus ist Gott wirklich zu finden, denn in ihm lebt er in seiner ganzen Fülle. 10 Deshalb lebt Gott auch in euch, wenn ihr mit Christus verbunden seid. Er ist der Herr über alle Mächte und Gewalten. 11 Durch euren Glauben an Christus habt ihr euer altes, sündiges Leben aufgegeben. Nun seid auch ihr Beschnittene – nicht durch eine äußerliche Beschneidung, wie Menschen sie vornehmen, sondern durch die Beschneidung, wie ihr sie durch Christus erfahren habt. 12 Damit meine ich die Taufe, die euer altes Leben beendet hat; durch sie wurdet ihr mit Christus begraben. Ebenso seid ihr auch mit Christus zu einem neuen Leben auferweckt worden durch den Glauben an die Kraft Gottes, der ihn von den Toten auferstehen ließ.
13 Früher wart ihr gewissermaßen unbeschnitten, denn ihr habt euch von eurer sündigen Natur bestimmen lassen und wart durch eure Schuld von Gott getrennt. In seinen Augen wart ihr tot, aber er hat euch mit Christus lebendig gemacht und alle Schuld vergeben. 14 Gott hat den Schuldschein, der uns mit seinen Forderungen so schwer belastete, für ungültig erklärt. Ja, er hat ihn zusammen mit Jesus ans Kreuz genagelt und somit auf ewig vernichtet.
Kommentar
Verwandelt von Jesus
Manchmal machen wir unseren Glauben unnötig kompliziert. Wir glauben, verschiedene Dinge verstehen oder tun zu müssen, um zur „geistlichen Elite“ dazu zu gehören. Diese falsche Lehre greift Paulus scharf an.
Alles, was du brauchst, ist Jesus. Es geht nicht darum, Ihm etwas hinzuzufügen, sondern auszuleben, was du bereits in Ihm hast: „Ihr habt Jesus Christus als euren Herrn angenommen; nun lebt auch in der Gemeinschaft mit ihm. Wie ein Baum in der Erde, so sollt ihr in Christus fest verwurzelt bleiben, und nur er soll das Fundament eures Lebens sein“ (2,6-7a; Hfa).
Paulus warnt die Kolosser vor falschen Lehrern, die versuchen, sie mit „irgendwelchen Gedankengebäuden und hochtrabenden Unsinn [zu] verwirren, die nicht von Christus kommen“ (2,8). Es braucht keinen Hokuspokus, um „die Fülle Gottes“ (9a) zu erkennen.
Die Worte finden wir, als Paulus den Empfängern seines Briefes erklärte, dass sie sich nicht beschneiden lassen müssen, weil sie bereits beschnitten sind – „nicht durch einen äußerlichen Eingriff. Eure Beschneidung kam durch Christus“ (2,11). Wer getauft ist, muss nicht beschnitten werden (2,12). Die Taufe ist ein Symbol für etwas noch Unglaublicheres als die Beschneidung: für Tod und Auferstehung.
Du bist in Christus. „Als ihr getauft wurdet, seid ihr mit Christus [gestorben und] begraben worden, und durch die Taufe seid ihr auch mit ihm zusammen auferweckt worden“ (2,12; GNB). Auf diese Weise wurdest du von deiner sündigen Natur befreit – von deinem „alten Wesen abgetrennt“ (11b). Das starb mit Christus und wurde mit Ihm begraben. „Vorher wart ihr tot aufgrund eurer Schuld und weil euer altes Ich euch bestimmt hat. Doch Gott hat euch mit Christus lebendig gemacht“ (2,13).
In der Antike wurden Triumphe über verhasste Feinde mit einem großen öffentlichen Spektakel gefeiert (2,15). Die Kriegsbeute, zu der häufig viele entwaffnete Gefangene gehörten, wurde öffentlich zur Schau gestellt.
Führe dir den unfassbaren Sieg Jesu am Kreuz vor Augen: „Er hat uns unsere ganze Schuld vergeben. Den Schuldschein… hat er für ungültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt. Die Mächte und Gewalten, die diesen Schuldschein gegen uns geltend machen wollten, hat er entwaffnet und vor aller Welt zur Schau gestellt, er hat sie in seinem Triumphzug“ (13b-15; GNB).
Jesus hat alles erledigt. Du musst nichts mehr tun: „Lasst euch deshalb von niemandem verurteilen, nur weil ihr bestimmte Dinge esst oder trinkt oder weil ihr bestimmte Feiertage, religiöse Feste oder Sabbate haltet oder nicht haltet“ (2,16). Du brauchst nur Christus. Er „ist der Herr über alles und das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Von ihm her wird der ganze Leib zusammengehalten und versorgt, damit er zur vollen Größe emporwächst, wie es Gott gefällt“ (19; GNB).
Gebet
Herr Jesus, ich danke Dir! Als Du in vermeintlicher Niederlage für mich und die ganze Menschheit am Kreuz hingst, hast Du doch den Sieg über alle Mächte und Gewalten davongetragen. Danke, dass Du mich von Schuld und Sünde, von Süchten und Tod befreist. Bitte hilf mir, mich nie wieder von irgendetwas oder irgendjemandem festhalten zu lassen.
Jeremia 13,15+17+22-23
15 Der HERR hat zu euch gesprochen,
darum seid nicht überheblich,
sondern hört genau zu
und nehmt es euch zu Herzen!
17 Doch wenn ihr seine Warnungen
in den Wind schlagt, werde ich heimlich
über euren Hochmut weinen;
dann kann ich meine Tränen
nicht mehr zurückhalten,
weil Gottes Volk, seine Herde,
in die Gefangenschaft getrieben wird.
22 Und wenn du dich dann fragst:
›Warum trifft mich dieses Unheil?‹,
dann sollst du wissen:
Wegen deiner unzähligen Sünden
reißt man dir jetzt dein Kleid hoch
und tut dir Gewalt an.
23 Sag mir: Kann ein dunkelhäutiger Mensch etwa seine
Hautfarbe wechseln oder ein Leopard sein geflecktes Fell?
Genauso wenig kannst du Gutes tun,
die du ans Böse gewöhnt bist!
Kommentar
Verwandelt durch Prüfungen
Fürchte dich nicht vor Druck. Druck verwandelt ein Stück Kohle in einen Diamanten. Man könnte das Leben als eine Aneinanderreihung von Prüfungen betrachten. Wir testen Dinge, indem wir sie unter Druck bringen. Die Muskeln unseres Körpers wachsen, wenn sie gefordert werden. Gott interessiert es mehr, wie dein Herz und dein Sinn wachsen, wenn sie beansprucht werden; Er prüft auf „Herz und Nieren“ (11,20a; LUT).
Gott ist nicht beeindruckt von dem, was wir machen – Ihn beeindruckt, wie wir unter Druck handeln. Wir machen Fortschritte im Leben und ihm Dienst, wenn wir auf Herz und Nieren geprüft werden – und bestehen. Jeremia wurde geprüft. Er hatte die wenig beneidenswerte Aufgabe, das Volk davor zu warnen, dass „die Herde des Herrn, mein Volk, in die Verbannung geführt werden wird“ (13,17b).
Das machte ihn nicht gerade beliebt, und er stand permanent unter Beschuss. Gott offenbarte ihm ihre bösen Absichten gegen ihn: „der Herr erzählte, welche Pläne meine Feinde gegen mich geschmiedet hatten“ (11,18). Und er wandte sich an Gott um Hilfe: „Ich habe doch meine Sache in deine Hände gelegt!“ (11,20; 12,1).
Gott warnte Jeremia, dass es noch schlimmer kommen würde: „Wenn du schon mit Fußgängern kaum Schritt halten kannst, wie willst du dann mit Pferden um die Wette laufen“ (12,5; Hfa).
Jeremia fordert das Volk auf, sich zu ändern: „Kann … ein Leopard sein geflecktes Fell [wechseln]? Genauso wenig könnt ihr auf einmal Gutes tun, nachdem ihr doch immer nur Böses getan habt“ (13,23).
Sich zu ändern, ist schwierig. Eine richtig schwere Prüfung. Aber im Neuen Testament heißt es, dass Veränderung durch Jesus möglich ist. Brian und Michael sind Beispiele dafür, dass es heute noch so ist. Ein Leopard kann sein geflecktes Fell wechseln!
Gebet
Herr, bitte hilf mir, über mich hinaus zu wachsen, wenn ich auf Herz und Nieren geprüft werde. Ich danke Dir, dass es mit Deiner Hilfe und durch Jesu Sieg am Kreuz doch möglich ist, mich zu ändern. Ich bete, dass sich mein Leben weiter verändert und ich anderen davon erzähle, was Du in mir bewirkst.
Pippa fügt hinzu
Psalm 118,7
„Der Herr steht zu mir und hilft mir und ich werde über meine Feinde triumphieren.“
Es ist viel los heute. Ich verlasse mich darauf, dass der Herr mir auch hilft und zu mir steht; dass Er bei mir ist.
Thought for the Day
Fürchte dich nicht vor Druck. Druck verwandelt ein Stück Kohle in einen Diamanten.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“