Tag 295

Zufriedenheit

Weisheit Psalm 119,73–74
Neues Testament 1. Timotheus 6,3–12+17-19
Altes Testament Jeremia 46,28

Einführung

Mit Ringen, Armreifen, Halsketten und anderem Schmuck behangen, floh die Frau 79 v.Chr. vor den Lavaströmen des Vesuvs. Sie konnte sich nicht von ihren Schätzen trennen. Derart beladen, wurde sie unter dem Ascheregen des Vulkans begraben.

Während eines Bauprojekts wurde ihr versteinerter Körper außerhalb der untergegangenen Stadt Pompeij am Golf von Neapel entdeckt. Ihr Körper wurde in einem Meer von Juwelen geborgen. Sie hatte ihr Leben, bei dem Versuch, ihre Schätze zu retten, verloren.

Jesus warnt, dass wir uns früher oder später zwischen Geld und Gott entscheiden müssen (Matthäus 6,24). Das Neue Testament verbietet weder persönlichen Besitz noch das Geldverdienen, oder dass wir die schönen Dinge des Lebens genießen. Das Gebot an die Reichen lautet aber, dass sie „nicht auf ihr Geld vertrauen“ sollen (1. Timotheus 6,17). Das egoistische Anhäufen von Reichtümern und eine ungesunde Obsession materieller Dinge führt uns weg von Gott. Was Sicherheit verspricht, führt uns in endlose Ungewissheit.

Zufriedenheit findest du nur, wenn du deine Hoffnung auf Gott setzt: „Wahrer Glaube und die Fähigkeit, mit wenigem zufrieden zu sein, sind tatsächlich ein großer Reichtum“ (6,6). Gottes Wort verheißt allen, die „ihr Vertrauen auf den lebendigen Gott setzen“ (6,17), dass sie „ein gutes Fundament für die Zukunft, um das wahre Leben zu ergreifen“ finden werden (6,19).

Weisheit

Psalm 119,73–74

73 HERR, mein Schöpfer! Du hast mir das Leben gegeben.
 Schenke mir nun auch die Einsicht,
 die ich brauche, um nach deinen Geboten zu leben!
74 Alle, die Ehrfurcht vor dir haben,
 werden sich über mich freuen,
 denn ich verlasse mich auf dein Wort.

Kommentar

Hoffe auf Gottes Wort und investiere Zeit darin

Zeit ist dein wertvollster Besitz überhaupt. Du kannst mehr Geld verdienen, aber du kannst nicht mehr Zeit schaffen. Wie du also deine Zeit verbringst, sagt etwas darüber aus, worauf du setzt. Wenn du auf Gott und Sein Wort vertraust, wirst du Zeit in beides investieren.

Der Psalmist vertraut fest auf Gottes Wort, „ich habe meine Hoffnung auf dein Wort gesetzt“ (74b). Was heißt das in der Praxis?

Verbringe Zeit damit, Gottes Wort besser zu verstehen (119,73.79), denke darüber nach (78b), freu dich daran (77b) und lerne es auswendig (73b; LUT).

Vertraue auch in schweren Zeiten auf Gottes Wort: „Ich weiß, Herr, dass deine Entscheidungen gerecht sind; aus Güte hast du mich bestraft“ (119,75). Vertraue auf Gottes Treue, Seine unerschöpfliche Liebe (76a) und auf Sein „Erbarmen“ (77a).

Während du Zeit mit Gott verbringst, kann Er dir Seine Einsicht schenken (73b). Er tröstet dich, damit du leben (77b) und erhobenen Hauptes gehen kannst (80b).

Wenn du so lebst, animiert das andere, es dir gleich zu tun: „Alle, die Ehrfurcht vor dir haben, werden sich über mich freuen“ (74a; Hfa). Umgekehrt macht es uns Mut, wenn auch andere auf Gottes Wort hoffen.

Gebet

Herr, ich bete, dass ich anderen Mut mache, wenn ich heute meine Hoffnung auf Dein Wort setze: „Alle, die Ehrfurcht vor dir haben, werden sich über mich freuen“ (74a; Hfa).

Neues Testament

1. Timotheus 6,3–12+17-19

3 Wer aber etwas anderes behauptet, wer sich nicht an die heilsamen Worte unseres Herrn Jesus Christus hält und die Lehre unseres Glaubens in den Wind schlägt, 4 der nimmt nur sich selbst wichtig, weiß aber überhaupt nichts. Solche Leute sind aufgeblasen und zetteln spitzfindige Auseinandersetzungen und fruchtlose Streitgespräche an. So entstehen Neid, Zank, böses Gerede und gemeine Verdächtigungen. Ja, diese Leute sind wie von einer Seuche befallen. 5 Ständig sind sie in Streitereien verwickelt, ihr ganzes Denken ist verdreht und verkehrt. Von der Wahrheit haben sie sich so weit entfernt, dass sie den Glauben an Jesus Christus missbrauchen, um sich zu bereichern.

6 Es stimmt ja: Als Christ zu leben bringt großen Gewinn. Allerdings nur dann, wenn man mit dem zufrieden ist, was man hat. 7 Denn wir sind ohne Besitz auf diese Welt gekommen, und genauso werden wir sie auch wieder verlassen. 8 Wenn wir zu essen haben und uns kleiden können, sollen wir zufrieden sein. 9 Wie oft erliegen Menschen, die unbedingt reich werden wollen, den Versuchungen des Teufels, wie oft verfangen sie sich in seinen Netzen! Solche unsinnigen und schädlichen Wünsche stürzen die Menschen in den Untergang und ins Verderben. 10 Denn alles Böse erwächst aus der Habgier. Schon so mancher ist ihr verfallen und ist dadurch vom Glauben abgekommen. Wie viel Not und Leid hätte er sich ersparen können!

11 Du aber, mein lieber Timotheus, gehörst Gott und dienst ihm. Deshalb meide all diese Dinge. Bemüh dich vielmehr mit aller Kraft darum, das Richtige zu tun, Gott zu dienen, ihm zu vertrauen und deine Mitmenschen von ganzem Herzen zu lieben. Begegne ihnen mit Geduld und Freundlichkeit. 12 Kämpfe den guten Kampf des Glaubens! Erringe so das ewige Leben. Dazu hat dich Gott berufen, und das hast du vor vielen Zeugen bekannt.

17 Den Reichen musst du einschärfen, sich nichts auf ihren irdischen Besitz einzubilden und sich nicht auf etwas so Unsicheres wie den Reichtum zu verlassen. Sie sollen vielmehr auf Gott hoffen. Denn er ist es, der uns mit allem reich beschenkt, damit wir es genießen können. 18 Sie sollen Gutes tun und gern von ihrem Reichtum abgeben, um anderen zu helfen. So werden sie wirklich reich sein

19 und sich ein gutes Fundament für die Zukunft schaffen, um das wahre Leben zu gewinnen.

Kommentar

Setz auf deinen Gott und nicht auf dein Geld

Der Abschnitt beginnt mit der Warnung vor Leuten, die falsche Lehren verbreiten – die göttliche Lehre und „die guten Worte von Jesus Christus“ (6,3) ablehnen. Sie haben ein ungesundes Interesse an „Streitereien und Wortgefechten“ (6,4).

Diese falschen Lehrer „haben ihren gesunden Verstand verloren. Sie sind so weit von der Wahrheit abgeirrt, dass sie meinen, Gott zu dienen sei ein Mittel, um reich zu werden“ (6,5; GNB).

Was Paulus hier über Wohlstand sagt, gilt für jedermann – besonders für uns im Westen, wo wir, verglichen mit weiten Teilen der restlichen Welt, reich sind. Paulus schreibt, „Ermahne die, die im Sinne dieser Welt reich sind, nicht überheblich zu werden. Sie sollen ihr Vertrauen nicht auf etwas so Unsicheres wie den Reichtum setzen; vielmehr sollen sie auf Gott vertrauen, der uns alles reichlich gibt, was wir zum Leben brauchen“ (17; GNB).

Du täuschst dich zu glauben, du wärst zufriedener, wenn du reicher wärst (vorausgesetzt du hast Nahrung und Kleidung; 6,8). Gib dich mit deinem materiellen Besitz zufrieden: „Wahrer Glaube und die Fähigkeit, mit wenigem zufrieden zu sein, sind tatsächlich ein großer Reichtum“ (6,6).

Zufriedenheit ist mehr wert als aller Reichtum, den du ansammeln kannst. „Menschen, die reich werden wollen, geraten nur in Versuchung und verstricken sich in so viele dumme und schädliche Wünsche, dass sie letztlich ins Verderben und in ihren eigenen Untergang stürzen“ (6,9).

Paulus wird häufig falsch zitiert. Ihm wird dann unterstellt, er habe gesagt, dass Geld die Wurzel allen Übels sei. Tatsächlich aber sagt er, „die Liebe zum Geld ist die Wurzel aller möglichen Übel“ (10a). „Denn die Liebe zum Geld ist eine Wurzel, aus der alles nur erdenkliche Böse hervorwächst. Schon manche sind vom Glauben abgekommen, weil sie der Geldgier verfallen sind, und haben dadurch bitteres Leid über sich gebracht“ (6,10; NGÜ).

Dabei ist gleichgültig, ob du sehr wohlhabend bist oder kaum Geld besitzt: die Gefahr ist immer dieselbe – die Liebe zum Geld. Die Versuchung ist da, ob es nun die Liebe zu dem Geld ist, das dir bereits gehört oder dem Geld, das du gerne hättest.

Anstatt Geld zu lieben und ihm nachzujagen, „Bemühe dich um ein Leben, so wie Gott es will: geprägt von der Ehrfurcht vor Gott, von Glauben und Liebe, geführt mit Geduld und Sanftmut“ (6,11). Er ermahnt Timotheus, „den guten Kampf des Glaubens“ zu kämpfen (12a). Dieser beginnt damit, unser Herz und Denken auf Jesus auszurichten (13-14).

Er fordert sie nicht auf, all ihr Geld wegzugeben, aber sie sollen ihre Hoffnung nicht darauf setzen. Wenn du dein Verhältnis zum Geld klärst, wird dich das auch in anderen Lebensbereichen weiterbringen. Paulus gibt fünf Anregungen, wie du deine Einstellung zum Geld klären kannst (6,17-18):

1.\tBilde dir nichts auf dich ein
Eine Gefahr, die Wohlstand mit sich bringt, ist Überheblichkeit: „Ermahne die, die im Sinne dieser Welt reich sind, nicht überheblich zu werden“ (17a; GNB).

2.\tVerlass dich nicht auf deinen Reichtum
„Was haben wir denn in die Welt mitgebracht? Nichts! Was können wir aus der Welt mitnehmen? Nichts!“ (6,7; GNB). Wohlstand vermittelt ein falsches Gefühl von Sicherheit. Die The Message Bible schreibt, „Hör auf, dich so aufs Geld zu fixieren. Wie gewonnen, so zerronnen“ (17a). Was sind wir wert, wenn wir all unser Geld verloren haben? Das ist unser eigentlicher Wert.

3.\tSetz Gott an die erste Stelle
Vertrau auf Gott, „der uns mit allem reich beschenkt, damit wir es genießen können“ (17d; Hfa). Wir dürfen die guten Dinge des Lebens genießen. Gott schenkt sie uns zu diesem Zweck. Wichtig ist, nicht zu vergessen, dass Er es ist, der sie dir schenkt, und dass alles Ihm gehört.

4.\tTu so viel Gutes, wie du nur kannst
Paulus ermahnt die Reichen, „Gutes zu tun“ und „reich an guten Taten [zu] sein“ (6,18). Schau nicht darauf, wie viel Geld du verdienen sondern wie viel Gutes du tun kannst. Man kann materiell reich, aber geistlich arm sein. Ebenso ist es möglich, materiell arm, aber „reich an guten Taten [zu] sein“ (18).

5.\tLass andere an deinen Mitteln teilhaben
John Wesley sagte, „Wenn ich Geld habe, sehe ich zu, dass ich es schnell wieder los werde, damit es nicht den Weg in mein Herz findet.“ Mit Großzügigkeit durchbrichst du den Griff, den das Geld auf dein Leben hat. Teile deinen „Reichtum gerne mit anderen“ (18; GNB).

Letztlich kommt all dein Besitz aus Gottes Hand. Deshalb sei bereit, ihn mit anderen zu teilen. Francis Bacon sagte, „Geld ist wie Pferdemist. Beides nützt nichts, wenn es nicht verteilt wird.“

Gebet

Herr, bitte hilf uns, unsere Hoffnung nicht auf unseren Wohlstand zu setzen, sondern zu erkennen, dass es reicht, dass Du unsere Hoffnung bist. Hilf mir, Gutes zu tun, reich an guten Taten zu sein und meinen Reichtum gerne mit anderen zu teilen.

Altes Testament

Jeremia 46,28

28 Fürchtet euch nicht,
 ihr Nachkommen von Jakob, meine Diener!
 Denn ich, der HERR, bin bei euch, um euch zu helfen!
 Die Völker, in deren Länder ich euch vertrieben habe,
 lasse ich vom Erdboden verschwinden,
 doch euch lösche ich nicht aus.
 Zwar werde ich auch euch bestrafen,
 wie ihr es verdient habt,
 aber ich gehe nicht zu hart mit euch ins Gericht.«

Kommentar

Verlass dich auf den Herrn und nicht auf einflussreiche Menschen

Manche Menschen vertrauen auf ihren Reichtum. So auch die Moabiter und Ammoniter (48,7; 49,4). Andere setzen auf einflussreiche Menschen – wie die Ägypter.

Der Prophet Jeremia erkannte, dass der Herr (Jahwe) nicht nur der Gott Israels, sondern Herr über alle Völker der Erde ist. Er bekam eine Botschaft vom Herrn für Ägypten und die anderen Nationen.

Er warnte davor, sich auf den Pharao zu verlassen, auch wenn der damals einer der mächtigsten Männer der Welt war. Wer sich auf Pharao verlässt, hat nichts Gutes zu erwarten (46,25).

Wer dagegen Ihm vertraut, dem verspricht Er: „fürchte dich nichtHab keine Angst …denn ich bin ja bei dir“ (46,27-28). In Christus verspricht Er dir Frieden und Sicherheit. Er ist bei dir. Du brauchst keine Angst zu haben.

Letzten Endes ist der Herr unsere einzige Hoffnung. Papst Johannes Paul II. sagte, „Christus ist die Quelle der Hoffnung für die ganze Welt… Jesus Christus ist unsere Hoffnung.“

Gebet

Herr, ich werde keine Angst haben, denn Du bist bei mir. Bitte hilf mir, meine Hoffnung stets auf Dich zu setzen und Dir allein zu dienen. Lass mich mein Vertrauen nie auf Geld, mächtige Menschen oder sonst etwas setzen, dass all mein Vertrauen und meine Zufriedenheit immer bei Dir sind.

Pippa fügt hinzu

Psalm 119,79

„Versöhne mich mit allen, die dich fürchten…”

Es gibt so Vieles, vor dem ich Angst habe, aber die einzig richtige „Furcht“ ist Ehrfurcht vor Dir, Herr.

Thought for the Day

Schau nicht darauf, wie viel Geld du verdienen sondern wie viel Gutes du tun kannst.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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